Typische Schülerfehler bei Informatikaufgaben - Professur für ...
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5 Fehleranalyse<br />
und allein durch Erinnern gelöst werden muss. Bei ihr sind sich die Schülerinnen und<br />
Schüler sicher, dass sie die richtige Antwort kennen, machen aber auf Grund von Unwissen<br />
einen Fehler. Um Irrtümer zu vermeiden, sollten Aufgaben gestellt werden, die<br />
die anderen kognitiven Lernzielstufen Verstehen, Anwenden, Analysieren, Bewerten<br />
und Erschaffen ansprechen.<br />
Strategiefehler findet man <strong>bei</strong> komplexen Aufgaben, aus deren Stellung die Strategie<br />
herausgelesen und analysiert werden muss. Teilweise ist sie auch selbst zu erar<strong>bei</strong>ten.<br />
Um diese Fehler zu vermeiden, sollte die Aufgabe redundant formuliert sein. So bekommen<br />
Schülerinnen und Schüler mehrere Beispiele und Erklärungen, wie die Strategie<br />
funktioniert.<br />
Das Konzeptwissen spielt <strong>bei</strong> den Fehlern durch falsches Schließen eine Rolle. Ist<br />
es nicht gut genug ausgeprägt, sind diese Fehler wahrscheinlicher. Deshalb sollten<br />
die notwendigen Konzepte besser eingeübt werden. Auch hier kann die redundante<br />
Aufgabenformulierung eine Hilfestellung sein, um Fehler zu reduzieren.<br />
Suggerierte Fehler treten dann auf, wenn in einer Aufgabe eine Antwortalternative<br />
suggeriert, dass die drei anderen falsch sind. Beispielsweise lautet <strong>bei</strong> der Aufgabe<br />
Biberzahlen eine mögliche Antwort: Die Zahl gibt es nicht“ [6]. Wenn solche Alternativen<br />
vermieden werden, treten auch weniger Suggerierte Fehler auf.<br />
”<br />
Beide Aufgaben, die Geläufigkeitsfehler hervorbringen, sind dem Anforderungsbereich<br />
Anwendung zuzuordnen. Diese Art von Fehler schleicht sich erst mit der Zeit<br />
ein. Je öfter ein konkreter Fehler gemacht wird, desto schwieriger ist es, ihn auszulöschen.<br />
Eine detaillierte Rückmeldung mit Erklärung, weshalb etwas falsch ist,<br />
hilft den Schülerinnen und Schülern da<strong>bei</strong>, ihr Wissen neu zu sortieren. Nur so kann<br />
<strong>bei</strong>m nächsten Mal der gemachte Geläufigkeitsfehler vermieden werden.<br />
Vorwirkungsfehler treten <strong>bei</strong> leichten Aufgaben auf. Da die Schülerinnen und Schüler<br />
wissen, ob die Aufgabe als leicht, mittelschwer oder schwer beurteilt wird, sind sie voreingenommen.<br />
Bei leichten Aufgaben lesen sie möglicherweise nicht so genau und glauben<br />
die Antwort häufig schon nach der ersten Zeile des einleitenden Textes gefunden<br />
zu haben. Diese wirkt so stark vor, dass der restliche Text nicht berücksichtig, teilweise<br />
auch nicht mehr konzentriert gelesen wird. Es handelt sich um eine vermeintlich<br />
leichte Aufgabe, deswegen meinen die Schüler, dass ihre erste Idee auch die richtige<br />
ist. Um diese Vorwirkungsfehler zu vermeiden, würde es <strong>bei</strong> einigen Schülern genügen,<br />
die Aufgaben nicht als leicht einzustufen.<br />
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