Typische Schülerfehler bei Informatikaufgaben - Professur für ...

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5 Fehleranalyse Abbildung 5.2: Bibers Geheimcode - Verteilung der Antworten Für die Untersuchung werden die Ergebnisse der 5. bis 7. Klasse betrachtet. Die älteren Schülerinnen und Schüler liefern ähnliche Ergebnisse, jedoch treten prozentual gesehen weniger Fehler auf. Die korrekte Verschlüsselung ist JAMC ADJV IN XAMF, da hier die Vokale beibehalten und nur die Konsonanten durch den jeweils folgenden ersetzt werden. Diese Antwortalternative wählen auch 3238 der 8118 befragten Schülerinnen und Schüler, d.h. 39,9% der Testabsolventen beantworten die Aufgabe richtig (vgl. Abbildung 5.2). Die am zweithäufigsten gegebene Antwortalternative ist C). Diese wird von 26,8% als richtig angesehen. Die Personen haben die Nachricht demnach mit GAKZ ABGS IL VAKC verschlüsselt. Auch sie behalten die Vokale bei, ersetzen jedoch die Konsonanten nicht durch den folgenden, sondern durch den vorherigen. Laut Weimer handelt es sich hierbei um einen Mischfehler. Da folgender häufig im Zusammenhang mit vorheriger benutzt wird, prägt sich bei den Testabsolventen eventuell keine klare Trennung der Bedeutung beider Wörter ein. Für sie bedeutet folgender das gleiche wie vorheriger. Deswegen ersetzen sie bei dieser Aufgabe die Konsonanten durch den vorherigen. Antwortalternative A) wählen 2112 Schülerinnen und Schüler. Auch hier sieht man den Fehler sofort: Vokale werden mit Konsonanten verwechselt. Die Probanden sind wahrscheinlich der Meinung, dass A, E, I, O, U Konsonanten sind und keine Vokale. 24

5.1 Untersuchung des Bibertests auf die Fehlerarten nach Weimer Die Verwechslung der beiden Begriffe deutet auf einen Mischfehler hin. Diese Fehlerart verhindert aber der einleitende Text. Dort wird erklärt, dass A, E, I, O, U Vokale sind. Dennoch berücksichtigen die Testabsolventen, die A) für richtig halten, diese Erklärung nicht. Laut Weimer wird sie zwar gelesen, der Leser ist aber von seiner falschen Vorstellung überzeugt. Er realisiert nicht, dass die Erklärung seinem Wissen widerspricht. Dies bezeichnet die Fachliteratur als Geläufigkeitsfehler [17]. Somit ist diese Verwechselung als Geläufigkeitsfehler zu deuten, der möglicherweise durch einen Mischfehler entstanden ist. Biberzahlen Die Aufgabe Biberzahlen wird für die Klassenstufen 8 bis 10 gestellt. Sie beschäftigt sich mit einer neuen Art, Zahlen aufzuschreiben, die vom Biber entwickelt wurde. Der Biber benutzt nur die Ziffern 1 und 0. Jedoch darf die Ziffer 1 höchstens so ” oft in einer Biberzahl vorkommen, wie der Biber Schneidezähne hat - also höchstens zweimal“ [6]. Um den Schülern den Einstieg zu erleichtern ist eine Tabelle gegeben, in der die Zahlen von 0 bis 10 als Biber- und Binärzahlen aufgelistet sind. Die Zahl 10 wäre beispielsweise die Biberzahl 1100 [6]. Anschließend wird folgende Frage mit den vier Antwortmöglichkeiten gestellt: Wie lautet die Biberzahl für die Dezimalzahl 20? ” A) 10100 B) 101000 C) 100100 D) Die Zahl gibt es nicht“ [6]. Die richtige Antwort ist B). Diese finden auch 2477 der 8225 Befragten, d.h. 30,1% der Schülerinnen und Schüler beantworten die Frage richtig (vgl. Abbildung 5.3). Die am zweithäufigsten gewählte Antwort ist D). 24,9% der Testabsolventen sind der Meinung, dass man die Zahl 20 nicht als Biberzahl ausdrücken kann. Es ist möglich, dass die Antwortalternative Die Zahl gibt es nicht“ [6] angeboten ” wird um die Schülerinnen und Schüler zu verwirren. Oft fällt es schwer, das Schema zum Bilden der Biberzahlen zu verstehen und korrekt anzuwenden. Durch die Antwortalternative D) denken die Testpersonen möglicherweise, dass Antworten A), B) und 25

5 Fehleranalyse<br />

Abbildung 5.2: Bibers Geheimcode - Verteilung der Antworten<br />

Für die Untersuchung werden die Ergebnisse der 5. bis 7. Klasse betrachtet. Die<br />

älteren Schülerinnen und Schüler liefern ähnliche Ergebnisse, jedoch treten prozentual<br />

gesehen weniger Fehler auf.<br />

Die korrekte Verschlüsselung ist JAMC ADJV IN XAMF, da hier die Vokale <strong>bei</strong>behalten<br />

und nur die Konsonanten durch den jeweils folgenden ersetzt werden. Diese<br />

Antwortalternative wählen auch 3238 der 8118 befragten Schülerinnen und Schüler,<br />

d.h. 39,9% der Testabsolventen beantworten die Aufgabe richtig (vgl. Abbildung 5.2).<br />

Die am zweithäufigsten gegebene Antwortalternative ist C). Diese wird von 26,8%<br />

als richtig angesehen. Die Personen haben die Nachricht demnach mit GAKZ ABGS<br />

IL VAKC verschlüsselt. Auch sie behalten die Vokale <strong>bei</strong>, ersetzen jedoch die Konsonanten<br />

nicht durch den folgenden, sondern durch den vorherigen. Laut Weimer handelt<br />

es sich hier<strong>bei</strong> um einen Mischfehler. Da folgender häufig im Zusammenhang<br />

mit vorheriger benutzt wird, prägt sich <strong>bei</strong> den Testabsolventen eventuell keine klare<br />

Trennung der Bedeutung <strong>bei</strong>der Wörter ein. Für sie bedeutet folgender das gleiche<br />

wie vorheriger. Deswegen ersetzen sie <strong>bei</strong> dieser Aufgabe die Konsonanten durch den<br />

vorherigen.<br />

Antwortalternative A) wählen 2112 Schülerinnen und Schüler. Auch hier sieht man<br />

den Fehler sofort: Vokale werden mit Konsonanten verwechselt. Die Probanden sind<br />

wahrscheinlich der Meinung, dass A, E, I, O, U Konsonanten sind und keine Vokale.<br />

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