Typische Schülerfehler bei Informatikaufgaben - Professur für ...
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3.2 Fehlerarten<br />
sie sich ihre Gefühle bewusst machen und erkennen, welchen Einfluss diese haben,<br />
können Vordrängungsfehler reduziert werden. Dann wertet der misstrauische Lehrer<br />
durch längeres Beobachten den unglücklichen Blick des Schülers als abschweifenden<br />
ohne Hintergrund [17, S. 63 - 67].<br />
Ein Beispiel aus dem Informatikunterricht: Eine Schülerin hatte vor kurzem einen<br />
Virus auf ihrem eigenen Computer. Als ihr Rechner im Computerraum ständig abstürzt,<br />
ist sie der Meinung, dass auch dieser Rechner von einem Virus infiziert sein muss.<br />
Fehler der gefühls- und willensbedingten Steigerung<br />
Bei Fehlern der gefühls- und willensbedingten Steigerung werden stärkere Vorstellungen<br />
vor den schwächeren bevorzugt“ [17, S. 67]. Diese Fehler bezeichnet man auch als<br />
”<br />
Steigerungsfehler. Sie treten in den unterschiedlichsten Bereichen auf. Zum Beispiel<br />
im Fernsehen <strong>bei</strong> Berichten von Flugzeugabstürzen. Hier wird die Zahl der Toten und<br />
”<br />
Verwundeten in mündlichen Berichten meistens größer angeben, als sie wirklich ist,<br />
und sie wächst mit der Zahl der Berichterstatter“ [17, S. 67].<br />
Auch unter Kindern lassen sich Beispiele finden. Vor allem Jüngere haben eine<br />
Vorliebe <strong>für</strong> große Zahlen. Bei dem Spiel Fischer wie tief ist das Wasser wird von<br />
den Kindern häufig eine Wassertiefe wie eine Million Trilliarden Meter angegeben.<br />
Die Kinder haben zwar noch keine Vorstellung von Zahlen in dieser Größenordnung,<br />
neigen aber schon in diesem Alter zu Übertreibungen. Beim Hochfahren eines Rechners<br />
hört man häufig die Aussage Der Computer braucht ja wieder 100 Stunden“. Auch<br />
”<br />
hier wird deutlich übertrieben. Viele Beispiele findet man in Schüleraufsätzen,wenn<br />
Kinder zur verstärkten Verwendung des Superlativs neigen. [17, S. 67 - 70].<br />
Suggerierte Fehler<br />
Unbewusste Willenslenkung durch äußere Umstände“ [17, S. 71] bezeichnet Weimer<br />
”<br />
als Suggerierte Fehler. Die Suggestion unterteilt er in:<br />
• aktive Suggestion: Einfluss, der von einer Person oder Sache ausgeht<br />
• passive Suggestion: seelischer Zustand der beeinflussten Person<br />
Die Beeinflussung, die in der passiven Suggestion zutage tritt, setzt Schwäche des<br />
”<br />
eigenen Willens sowie Mangel an Erfahrung und Urteilskraft voraus“ [17, S. 71].<br />
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