Typische Schülerfehler bei Informatikaufgaben - Professur für ...
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3 Was sind Fehler?<br />
nachweisen läßt“ [17, S. 55f]. Sie kommen durch teilweise gegenseitige Verdrängung<br />
oder durch gegenseitige Ergänzung von Vorstellungen zu Stande. Die neue Form<br />
”<br />
braucht die Spuren der Vermischung nicht erkennen zu lassen“ [17, S. 56]. Deswegen<br />
treten oft Wortvermischungen auf, deren Ursprungswörter nicht mehr gefunden werden<br />
können.<br />
Besagte Mischfehler sind häufig in Schüleraufsätzen zu finden. Überhaupt ist die<br />
”<br />
große Mehrzahl der Rechtschreibungsfehler auf den verwirrenden Einfluß von gleichzeitig<br />
auftauchenden Nebenvorstellungen zurückzuführen“ [17, S. 58]. Schüler schreiben<br />
z.B. Hypothenuse statt Hypotenuse, da diese meistens im Zusammenhang mit der<br />
Kathete genannt wird [17, S. 55 - 62].<br />
3.2.5 Gefühls- und willensbedingte Fehler<br />
Gefühls- und willensbedingte Fehler fallen in die letzte Kategorie von Weimers Einteilung.<br />
Diese lässen sich weiter aufspalten: Die Fehler der gefühlsmäßigen Vordrängung<br />
sowie der gefühls- und willensbedingten Steigerung, die Suggerierten Fehler und die<br />
Freudsche Verdrängung gehören ihr an [17, S. 62f].<br />
Fehler der gefühlsmäßigen Vordrängung<br />
Bei diesem Fehlertyp, der auch Vordrängungsfehler genannt wird, werden die wahrgenommenen<br />
Gegenstände, Eigenschaften und Vorgänge [...] so gedeutet, wie es das<br />
”<br />
Gefühl verlangt“ [17, S. 63]. Eine Situation kann deshalb unterschiedlich interpretiert<br />
werden. Von einer ängstlichen Person wird z.B. eine dunkle Straße als bedrohlich gesehen.<br />
Das Gefühl der Angst drängt sich so in den Vordergrund, dass die Person <strong>bei</strong><br />
jedem Geräusch, das zu hören ist, <strong>bei</strong>spielsweise einen Verbrecher vermutet. Läuft die<br />
Person aber mit guten Gefühlen durch die Straße, wird sie feststellen, dass es nur der<br />
Wind ist [17, S. 63 - 67].<br />
Auch hier beeinflusst gefühlsmäßige Vordrängung das Denken: Eine Frau, die eine<br />
starke Abneigung gegen Flöhe hat, vermutet in jedem Jucken die Wirkung eines<br />
”<br />
von solchen Tieren ausgehenden Reizes“ [17, S. 64]. Ein ähnliches Phänomen ist in<br />
der Schule zu beobachten: Bei Schulaufgaben wertet ein misstrauischer Lehrer den<br />
unglücklichen Blick eines Schülers als Täuschungsversuch.<br />
Die meisten Menschen sind sich auch bewußt, daß die Gefühle sowohl unsere Wahrnehmungen<br />
wie unsere Urteile und Erinnerungen fälschen können“ [17, S. 63].<br />
”<br />
Wenn<br />
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