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Typische Schülerfehler bei Informatikaufgaben - Professur für ...

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3 Was sind Fehler?<br />

anderes, schon gesagtes ersetzt. In der geschriebenen Sprache werden Silben oder ganze<br />

Wörter wiederholt. Auch Ziffern können Nachwirkungsfehler verursachen. Ein Beispiel<br />

liefert die binäre Addition: II + I = I0I statt I00. I wirkt hier<strong>bei</strong> so stark nach, dass<br />

Schüler I0I statt I00 schreiben. Das richtige Ergebnis I00 wird durch die Nachwirkung<br />

der I verdrängt [17, S. 21 - 28].<br />

Vorwirkungsfehler<br />

Von einem Vorwirkungsfehler spricht man, wenn <strong>bei</strong>spielsweise ein Wort eines Satzes<br />

so stark auf den Sprecher wirkt, dass er es früher im Satz ausspricht und somit der<br />

eigentliche Sinn der Aussage verändert wird. Zum Zeitpunkt des Fehlers hätte der<br />

Gedanke noch gar nicht entstehen sollen. Da er aber so stark ist, tritt er schon früher<br />

hervor und beeinflusst einen aktuellen Denkvorgang. Deswegen kommt es zum Fehler.<br />

Auch <strong>bei</strong>m Programmieren treten solche Fehler auf. Wenn <strong>bei</strong>spielsweise ein String<br />

mit dem Wert Integer“ erzeugt werden soll, ist häufig folgendes zu lesen:<br />

”<br />

Integer a = ”<br />

Integer“;<br />

Eigentlich müsste a als String deklariert werden. Der Wert der Variablen – Integer“– ”<br />

wirkt aber so stark vor, dass die Variable a auch fälschlicherweise als Integer und nicht<br />

als String deklariert wird. Die perseverierende Kraft beeinflusst den Programmierer<br />

so, dass dieser bereits <strong>bei</strong> der Typdeklaration Integer schreibt, obwohl er sich erst am<br />

Ende der Zuweisung über den Wert Gedanken machen sollte [17, S. 28 - 34].<br />

Häufiger als in der geschriebenen Sprache treten Fehler dieser Art <strong>bei</strong>m Sprechen<br />

auf, denn das Gedachte kann schneller gesagt werden, als geschrieben. Ein Versprecher<br />

der Kategorie Vorwirkungsfehler ist folgender: Die Henne legt Milch“. Hier sollten<br />

”<br />

eigentlich zwei Sätze gesprochen werden: Die Henne legt Eier. Die Kuh gibt Milch.“<br />

”<br />

Der Gedanke an Milch drängt sich aber so in den Vordergrund, dass nun die Henne<br />

Milch legt [17, S. 28 - 34].<br />

Beim Sprechen ist der Mensch einem doppelten psychischen Einfluss ausgesetzt: 1.<br />

”<br />

der Vorwirkung, welche die nachfolgenden Vorstellungen ausüben, die selbst schon in<br />

sprachlicher Form im Bewusstsein anliegen, 2. der Nachwirkung, die von dem gesprochenen<br />

oder geschriebenen Wort im Bewusstsein zurückgeblieben ist“ [17, S. 29].<br />

8

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