Typische Schülerfehler bei Informatikaufgaben - Professur für ...
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3.2 Fehlerarten<br />
und/oder Sehen geläufiger, bis man es <strong>für</strong> richtig hält. Oft prägen sich Schüler etwas<br />
Falsches nur auf Grund der Wiederholung ein. Ohne sie könnte der falsch erfasste<br />
Lerninhalt gelöscht werden. Da der Fehler aber erneut präsentiert wird, verar<strong>bei</strong>tet<br />
ihn das Gedächtnis ein weiteres Mal. Hier<strong>bei</strong> nehmen Wahrnehmungsfehler, Sehfehler<br />
und Lesefehler einen großen Raum ein [17, S. 12 - 21].<br />
Bei einer Abfrage wird <strong>bei</strong>spielsweise ein Schüler gefragt, welche Codewörter in einer<br />
SQL-Abfrage vorkommen und in welcher Reihenfolge sie zu verwenden sind. Er<br />
antwortet: SELECT, WHERE, FROM.“ Die richtige Reihenfolge wäre SELECT,<br />
” ”<br />
FROM, WHERE.“ Der Lehrer entgegnet ihm darauf. Nein, SELECT, WHERE,<br />
”<br />
FROM ist falsch. Wenn du erst den SELECT-Teil, dann den WHERE-Teil und zuletzt<br />
den FROM-Teil in deine SQL-Abfrage eingibst, wird die Datenbank keine Ergebnisse<br />
liefern.“ Der Lehrer wiederholt den Fehler zwei Mal. Beim Schüler prägt sich durch<br />
diese Wiederholung die falsche Reihenfolge SELECT, WHERE, FROM ein.<br />
3.2.2 Perseverative Fehler<br />
Weimer untersucht eine weitere Gruppe von Fehlerarten, die perseverativen Fehler.<br />
Hier<strong>bei</strong> widmet er sich dem Phänomen, dass einmal angeregte Vorstellungen beliebigen<br />
Inhalts immer wieder in Gedankengängen erscheinen. Bei einem solchen Sachverhalt<br />
spricht man von Beharrung oder Perseveration. Der sogenannte Ohrwurm ist<br />
ein Beispiel hier<strong>für</strong>. Ein Lied, das man einmal gehört hat, erscheint in Gedanken immer<br />
wieder. Bedingt ist dies durch die sogenannte perseverierende Kraft. Diese ist<br />
um so stärker, je eindringlicher ein Erlebnis einen Menschen beschäftigt hat und je<br />
jünger er ist. Somit ruft die besagte Kraft ein einschneidendes Erlebnis häufiger ins<br />
Gedächtnis zurück, als einen unbedeutenden Sachverhalt. Fehler, die auf Grund dieser<br />
Kraft auftreten, nennt man perseverative Fehler. Man unterteilt sie in Nachwirkungs-,<br />
Vorwirkungs- und Einstellungsfehler [17, S. 21f].<br />
Nachwirkungsfehler<br />
Unter Nachwirkungsfehlern versteht man die fehlerhafte Wiederkehr von Lauten,<br />
”<br />
beziehungsweise Lautzeichen, Silben, Wörtern, Ziffern, Bewegungen usw. an Stellen,<br />
wo sie nicht hingehören“ [17, S. 22]. Hier kann der Fehler als Zusatz neben den richtigen<br />
Bestandteilen auftreten, oder aber einen richtigen Anteil verdrängen. Beim Sprechen<br />
eines Satzes wird ein zusätzliches Wort gesprochen oder auch ein Wort durch ein<br />
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