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Typische Schülerfehler bei Informatikaufgaben - Professur für ...

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3 Was sind Fehler?<br />

sentlicher Bedeutung sind. Der Fehler ist eine Handlung, die gegen die Absicht ihres<br />

Urhebers vom Richtigen abweicht und deren Unrichtigkeit bedingt ist durch ein Versagen<br />

psychischer Funktionen“ [17, S.5]. Weimer betont hier<strong>bei</strong>, daß der Irrtum einen<br />

”<br />

Zustand, etwas Verharrendes bezeichnet, der Fehler aber ein Gebilde des Augenblicks<br />

ist“ [17, S.3]. Beim Irrtum ist auffällig, dass der Glaube an die Richtigkeit des in Wirklichkeit<br />

Falschen“ [17, S.4] eine Rolle spielt. Somit ist der Fehler eine Abweichung von<br />

”<br />

”<br />

einer gültigen Norm“ [18, S.102], der Irrtum aber etwas tatsächlich Falsches, das im<br />

”<br />

Widerspruch zur subjektiven Überzeugung steht, es handle sich um etwas Richtiges“<br />

[18, S.102].<br />

Folgendes Beispiel veranschaulicht einen Irrtum: Ein Schüler soll an Hand eines Bildschirmabbildes<br />

herausfinden, um welches Betriebssystem es sich handelt. Er erkennt<br />

links unten in der Taskleiste das Windowssymbol. Es ist von einem Kreis umschlossen.<br />

Der Schüler antwortet deshalb, dass das Bild Windows Vista zeigt. In Wirklichkeit<br />

handelt es sich aber um Windows 7. Der Schüler jedoch hat noch nie etwas von Windows<br />

7 gehört und kennt deshalb das Design nicht. Auf Grund der Ähnlichkeit zu<br />

Windows Vista ist der Schüler davon überzeugt, dass es sich um das besagte Betriebssystem<br />

handelt. Die falsche Antwort stellt nach Weimer somit keinen Fehler dar,<br />

sondern vielmehr einen Irrtum, denn der Schüler kann es nicht besser wissen.<br />

3.2 Fehlerarten<br />

Wo etwas Falsches statt des Richtigen geleistet wird, so muß dieses Falsche im Augenblick<br />

der Leistung in größerer psychischer Bereitschaft gestanden haben als<br />

”<br />

das<br />

Richtige“ [17, S.12], stellt Weimer in seinem Werk ”<br />

Psychologie der Fehler“ fest, das<br />

bereits im Jahr 1925 erschienen ist. Er teilt die Fehlerarten in Geläufigkeitsfehler,<br />

perseverative Fehler, Ähnlichkeitsfehler, Mischfehler und Fehler der gefühls- und willensbedingten<br />

Steigerung ein. Im folgenden Abschnitt wird diese Einteilung genauer<br />

spezifiziert [17], da sie die Basis der späteren Fehleranalyse darstellt.<br />

3.2.1 Geläufigkeitsfehler<br />

Von Geläufigkeitsfehlern spricht man, wenn die Erscheinung auf der Häufigkeit der<br />

Wiederholungen beruht. Wie ein neuer Lerninhalt, der sich erst durch Wiederholen<br />

im Gedächtnis einprägt, so festigt sich auch das Falsche. Es wird durch erneutes Hören<br />

6

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