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E-Commerce immer noch Reizthema
Für viele stationäre
Fachhändler ist
Online-Vermarktung
noch immer ein
Reizthema. Wenn
schon wieder ein
Konsument mit einem
Ausdruck aus
dem Internet im Laden
steht und sagt
»Ich will dieses Gerät
zu diesem Preis!«,
dann schwillt dem Wolfram Bangert
braven Fachhandelsmann
der Hals. Auch wenn sich Fachhandels-affine
Industriefirmen bemühen,
die stationäre und die Online-Vermarktung
zu harmonisieren, sind die Vorbehalte
in den traditionellen Geschäften immer
noch groß, wenn auch das Verständnis dafür
wächst, dass es sich die Industrie gar
nicht mehr leisten kann, einen wichtigen
Vermarktungskanal außen vor zu lassen.
Multichannel, also stationäre und Online-
Vermarktung unter einem Hut, ist nicht
mehr wegzudenken. War für die traditionellen
mittelständischen Fachgeschäfte
seit den 80er Jahren die Großfläche das
Feindbild, so müssen sie sich seit einigen
Jahren mit den neuen Mitbewerbern aus
dem E-Commerce-Lager auseinandersetzen.
In diesem Zusammenhang muss aber
auch mal ehrlich gesagt werden: Viele stationäre
Mittelständler haben sich als zweites
Standbein einen Online-Shop aufgebaut
und nicht wenige von ihnen gehören
zu den preisaggressivsten Online-Vermarktern
überhaupt . . .
Freilich gibt es immer noch – und dies
dankenswerterweise – Marken, die über
das Internet nicht zu bekommen sind und
die im stationären Marktsegment astreine
Selektivkonzepte fahren, bei denen jeder
Fachhändler einzeln autorisiert und zertifiziert
wird. Dies ist jedoch aus kartellrechtlichen
Gründen nur bei einem relativ kleinen
Marktanteil möglich, und das Kartellamt
ist unerbittlich, wenn Verstöße ge-
Pure fördert Digitalradio
Pure, weltweit führender Hersteller
von Wireless-Musik- und Radiosystemen,
will bis Weihnachten 2012 eine
Million Euro in die Förderung des
Digitalradio-Angebots in Deutschland
investieren. Der Hauptteil davon
fließt in eine große Kampagne
bei den wichtigsten deutschen Rundfunkanstalten,
mit der nicht nur das
Digitalradio uns seine Vorteile einem
breiten Publikum dargelegt werden,
sondern auch die preisgekrönte Pure
Produktpalette.
gen das geltende Recht entdeckt werden –
zehn Prozent des entsprechend getätigten
Umsatzes muss der »Delinquent« als Strafe
abdrücken! Dies gilt auch für marktbedeutendere
Firmen, die speziell ausgestattete
Modellreihen im Rahmen von Fachhandelskonzepten
vermarkten, also nur autorisierten
Fachhändlern zur Verfügung stehen,
und ansonsten ihre Linienprogramme
per Multichannel vermarkten. Auch hier
schaut das Kartellamt genau hin. Die Fachhandelskonzepte
müssen juristisch absolut
wasserdicht sein – Kartellrechtsjuristen haben
deshalb derzeit Hochkonjunktur.
CE-Markt berichtete in der letzten Ausgabe
über den Fachhandels-orientierten Online-Vertrieb,
den Loewe für ausgewählte
Produkte gestartet hat. Dazu sagte Gerd
Weiner, Geschäftsleiter Gesamtvertrieb
bei Loewe, zu CE-Markt: »Auch Loewe
kann sich dem Internet als Informations-
und Vertriebskanal nicht länger verschließen,
weil heute etwa 85 Prozent der Premiumkunden
sich online informieren und 15
Prozent auch kaufen. Bei der Umsetzung
gehen wir jedoch nach klar definierten
Qualitätskriterien vor. Loewe erweitert diesen
Kanal Schritt für Schritt mit ausgewählten
Partnern und klaren Richtlinien, außerdem
wird online nur ein ausgewähltes Sortiment
vermarktet.«
Das Interessante an dem neuen Online-
Konzept des traditionell Fachhandels-
orientierten Kronacher Unternehmens: Die
Loewe-Fachhandelspartner werden in die
Vermarktung direkt mit einbezogen – sie
liefern aus und erhalten für ihre Serviceleistungen
ihren Anteil an diesem Geschäft;
doch nicht nur das: Sie werden auch an der
Spanne beteiligt. Händler, die befürchten,
dass ihnen Umsatz wegbricht, sollten sich
vergegenwärtigen, dass der betreffende
Loewe-Käufer, dessen Gerät er nun ausliefern
soll, mit höchster Wahrscheinlichkeit
niemals in seinem Geschäft erschienen wäre;
könnte er Loewe nicht über das Internet
kaufen, würde er sich möglicherweise
einer anderen Premiummarke zuwenden.
Loewe erweitert also seinen Kundenkreis
und den des Fachhandels gleich mit. Das
Tolle daran: Der Loewe-Fachhandelspartner
erhält durch seine getätigten und entlohnten
Serviceleistungen Kontakt zu einem
neuen potenziellen Stammkunden,
der vielleicht schon bald im Laden steht,
um eine Waschmaschine zu kaufen.
Richtig gemachtes Multichannel vereint
also beide Welten und belässt den stationären
CE-Fachhandel in der Wertschöpfungskette.
Herzlichst Ihr
Wolfram Bangert, CE-Markt Herausgeber
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