Erosionsschutz technische Lösungen 27.11.2012- LfL
Erosionsschutz technische Lösungen 27.11.2012- LfL
Erosionsschutz technische Lösungen 27.11.2012- LfL
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bayerische Landesanstalt für<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Erosionsschutz</strong> – Technische <strong>Lösungen</strong> in Mais,<br />
Zuckerrüben und Kartoffeln<br />
Dr. Markus Demmel<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Gliederung<br />
1. Einleitung / Problemstellung<br />
2. Anforderungen an die Technik zur Aussaat von Mais und ZR<br />
3. Bestellsysteme für Mais und Zuckerrüben<br />
4. Mulchsaat mit und ohne Saatbettbereitung<br />
5. Technik und Potential Streifenbearbeitung – Strip Tillage<br />
6. Untersuchungen Streifenbearbeitung von Mais und ZR<br />
7. Verfahren zum Erosionsmindernden Anbau von Kartoffeln<br />
8. Zusammenfassung und Ausblick<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Einleitung – Zunahme des Maisanbaus<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Einleitung - Maisanbau<br />
• Die Maisanbaufläche hat im Zusammenhang mit der<br />
steigenden Biogaserzeugung seit 2000 um >30%<br />
von 1,5 Mio. ha auf 2,1 Mio. ha zugenommen.<br />
• Mais wird von den Veränderungen durch den Klimawandel<br />
begünstigt. Es wird erwartet, dass sein<br />
Flächenanteil in Deutschland weiter ansteigt.<br />
• Mais ist eine kälteempfindliche Sommerung, die erst ab<br />
Mitte April gesät werden kann und ab Anfang/Mitte Mai<br />
pro Tag Saatverzögerung etwa 1 % Ertrag verliert.<br />
• Mais (ist) war eine Hackfrucht, wird zumeist mit<br />
Reihenweiten von 75 cm angebaut, schließt den<br />
Bestand erst spät und ist dadurch mit einem erhöhten<br />
Erosionsrisiko verbunden.<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Einleitung – Erosion, Trockenheit, Klimawandel<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Einflussfaktoren Maisbestellung (Zuckerrüben)<br />
Ertragspotential<br />
Ertragserwartung<br />
Mechanisierung<br />
Arbeitskraft<br />
Klima<br />
Bodenbearbeitung<br />
Saatbettbereitung<br />
Aussaat<br />
Boden<br />
Maisfläche<br />
Fruchtfolge<br />
Erosionsrisiko<br />
Trockenrisiko<br />
Gülleausbringung<br />
6<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Einflussfaktoren Maisbestellung (Zuckerrüben)<br />
Ertragspotential<br />
Ertragserwartung<br />
Mechanisierung<br />
Arbeitskraft<br />
Klima<br />
Bodenbearbeitung<br />
Saatbettbereitung<br />
Aussaat<br />
Boden<br />
Maisfläche<br />
Fruchtfolge<br />
Erosionsrisiko<br />
Trockenrisiko<br />
Gülleausbringung<br />
7<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Anforderungen an die Bestellung / Aussaat von Mais<br />
• schlagkräftige Verfahren!<br />
• Sicherung eines hohen <strong>Erosionsschutz</strong>es (Hanglagen)!<br />
• Schonung der Wasservorräte im Boden!<br />
und<br />
→ Mulchsaat<br />
→ mulchende Bestellverfahren<br />
→ Direktsaat<br />
• hoher / sicherer Feldaufgang (Saattiefe, Bodenschluss)!<br />
• günstige Standraumverteilung (was ist günstig?)!<br />
Welche Bestellverfahren?<br />
Welche Technik?<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Problemstellung – Bestellverfahren<br />
‣ Mulchsaat (mit oder ohne Saatbettbereitung)<br />
Aussaat von Mais in einen abgestorbenen oder abgetöteten<br />
Zwischenfruchtbestand, der im Sommer/Herbst wie eine<br />
Hauptfrucht, eventuell auch mit Pflug bestellt wurde. Mulchsaat kann<br />
mit oder ohne vorhergehender Saatbettbereitung erfolgen.<br />
‣ Mulchende Bestellung („pfluglose Bodenbearbeitung“)<br />
Bestellung von Mais in Mulchschicht aus organischem Material. In<br />
der gesamten Fruchtfolge wird auf wendende Bestellung mit Pflug<br />
verzichtet. Mulchschicht kann auch aus Ernterückstanden bestehen.<br />
‣ Direktsaat<br />
Bestellung von Mais in unbearbeiteten Boden. Das System<br />
„Direktsaat“ verzichtet auf jegliche Bodenbearbeitung in der<br />
Fruchtfolge.<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Problemstellung – Mulchsaat und <strong>Erosionsschutz</strong><br />
Mulchsaat ist nicht zwangsläufig erosionsmindernd!<br />
Für den <strong>Erosionsschutz</strong> entscheidend ist der Anteil organischer<br />
Substanz an der Bodenoberfläche bis Bestandsschluss!<br />
Vielfältige Untersuchungen haben gezeigt, das der<br />
„Bodenbedeckungsgrad“ mit organischer Substanz >30%<br />
sein muss, um Erosionsereignisse bei Mais (spät Bestand<br />
schließende Reihenkultur) mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
verhindern zu können.<br />
Deshalb wird in den USA erst bei Bedeckungsgraden mit<br />
organischer Substanz >30% von „conservation tillage“<br />
gesprochen!<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Stand der Technik - Bestelltechnik für Mais (Mulchsaat)<br />
Einzelkornsaat<br />
Drillsaat<br />
Einzelkornsaat<br />
(mulchsaatfähig)<br />
spezielle<br />
Direktsätechnik<br />
Sägrubber,<br />
Universaldrille<br />
Kreiselegge +<br />
Drillmaschine<br />
Streifenlockerung<br />
Evers „Hunter“<br />
Direktsaat<br />
Baker „Cross Slot“<br />
Streifen – Fräs - Saat (SFS)<br />
X<br />
? X<br />
Bildquellen: Amazonen Werke, Horsch, Lemken, Kirchmeier<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Mulchsaat mit Saatbettbereitung - Bodenbedeckung 15-30%<br />
Bildquelle: Amazonen Werke Dreyer, Hasbergen, Germany<br />
12<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Entwicklungstendenzen - Entwicklung Einzelkornsätechnik<br />
Ausrüstung für Mulchsaat weiter optimiert und Standard<br />
→ sicherer Feldaufgang bei Mulchsaat mit Saatbettbereitung (
Mulchsaat ohne Saatbettbereitung – Zusatzaggregate<br />
Bildquellen:<br />
Dawn Equipment,<br />
Sycamore, Ill, USA<br />
Yetter Manufacturing,<br />
Colchester, Ill, USA<br />
Deere & Company,<br />
Moline, Ill, USA<br />
14<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Gülleinarbeitung – Saatbettbereitung<br />
Bildquellen:<br />
Zunhammer,<br />
<strong>LfL</strong><br />
Auf Feldern ohne<br />
Bewuchs muss die Gülle<br />
oder der Gärrest<br />
innerhalb von 4 Stunden<br />
eingearbeitet werden.<br />
15<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Warum Streifenbearbeitung - Strip Tillage ?<br />
Die Auswirkungen des Klimawandels werden die Landwirtschaft<br />
stärker betreffen als alle anderen Branchen.<br />
Herausforderungen für den Ackerbau:<br />
Häufigere Starkregenereignisse und zunehmende Trockenphasen<br />
verändern das Anforderungsprofil an Ackerbausysteme.<br />
Die Förderung der Infiltrations-, Speicher und Dränfähigkeit der<br />
Böden gewinnt an Bedeutung. → Mulchende Bestellverfahren!<br />
Bekannte, in Europa kaum erprobte und nicht verbreitete Lösung:<br />
Mulchsaat ohne Saatbettbereitung mit Streifenbodenbearbeitung<br />
Neue Technologien, speziell die hochgenauen Lenksysteme für<br />
Landmaschinen, machen dieses neuen Verfahren möglich!<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Hypothese Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage<br />
Streifenbodenbearbeitung (Strip Tillage) für Reihenkulturen verbindet die<br />
positiven Eigenschaften von Direktsaat mit minimalem Eingriff in die Bodenstruktur<br />
mit intensiver Bearbeitung im Bereich der Kulturpflanzen.<br />
Bildquelle: Dawn Equipment Company<br />
Alternative für eine schlagkräftige, bodenschonende,<br />
erosionsmindernde, wasser- und energiesparende Bestellung<br />
von Reihenfrüchten (Mais, Rüben, Raps, ….) ?<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Prinzip Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage<br />
Lockern der Streifen im Herbst oder<br />
zeitigen Frühjahr mit angepasster<br />
Technik, eventuell verbunden mit<br />
der Applikation von mineralischen<br />
(oder organischen) Düngern. Durch<br />
Nutzung von automatischer<br />
Lenkung Aufzeichnung der Spuren.<br />
Aussaat im Frühjahr exakt mittig in<br />
die bearbeiteten Streifen mit Hilfe<br />
der automatischen Lenkung und<br />
Spuraufzeichnung bei der<br />
vorangegangenen Bearbeitung.<br />
Bildquelle: Dawn Equipment Company<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage<br />
Modifizierte Bodenbearbeitungsgeräte:<br />
• aktiv angetriebene Werkzeuge: Streifenfräse (Estler 1980, Gaspardo, ...)<br />
• passive Werkzeuge: veränderte Grubber (Horsch, Amazonen Werke 2008)<br />
Spezielle Streifenbodenbearbeitungsgeräte:<br />
• Kombination aus unterschiedlichen, teilweise abrollenden Werkzeugen<br />
Einsatz kombiniert mit der Saat – „Streifenbestellsaat“ in einer<br />
Überfahrt. Vorteile Abtrocknen und Bodenerwärmung im bearbeiteten<br />
Streifen kommen nicht zum Tragen.<br />
Einsatz separat – Streifenbearbeitung (mit Düngemittelapplikation) im<br />
Herbst oder im Frühjahr (deutlich) getrennt von der Aussaat.<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (USA)<br />
Geräterahmen<br />
Parallelogramm<br />
Schneidscheibe<br />
Räumsterne<br />
Hohlscheiben<br />
Lockerungsschar<br />
Krümler<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (USA)<br />
Parallelogramm<br />
Luftbalg<br />
Schneidscheibe<br />
Räumsterne<br />
Scheibensech links<br />
Rolle + Quirl<br />
Rolle + Quirl<br />
Scheibensech rechts<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (USA)<br />
Bildquellen: Dawn Equipment, Sycamore; T. Vyn, Purdue<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (Europa)<br />
Die Streifenlockerung und<br />
Aussaat von Zuckerrüben<br />
auf schüttfähigen Böden.<br />
Nach Versuchen in den<br />
Jahren 2008 und 2009<br />
waren im Jahr 2010 sieben<br />
Gerätekombinationen in<br />
Niedersachsen im Einsatz.<br />
Bildquelle: Prospekt Köckerling<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (Europa)<br />
Die Firma Horsch führt auf eigenen<br />
Betrieben und zusammen mit der<br />
Sächsischen Landesanstalt für<br />
Landwirtschaft seit 2001 bzw.2005<br />
Versuche zur Streifenbearbeitung bei<br />
Mais und Raps durch.<br />
Bildquelle: Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (Europa)<br />
Die Firma Kuhn führt auf Betrieben in<br />
Frankreich und Sachsen Anhalt<br />
Versuche zur Streifenbearbeitung bei<br />
Mais durch (Kuhn Striger).<br />
Wissenschaftliche Betreuung durch<br />
Landesanstalt Thüringen.<br />
Bildquelle: Kuhn S.A.<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage 2012<br />
DUPORT (Hiniker “ST6000” USA) GASPARDO (Yetter “Maverick” USA) KONGSKILDE ( Progressive Farm Products)<br />
ORTHMANN (Orthmann “1tripr” USA) SLYFRANCE (Twin Diamonds “Stripcat” USA) VOGLSANG (“Xtill” BRD)<br />
Technik-Neuvorstellungen AGRITECHNICA 11’2011<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (Europa)<br />
Streifenbodenbearbeitung?<br />
Die Amazonen Werke<br />
Dreyer führen im dritten<br />
Jahr Untersuchungen zu<br />
Strip Tillage bei Raps und<br />
Getreide mit Nutzung der<br />
neuen EDX Einzelkornsätechnik<br />
durch.<br />
Zinkenabstand 375 mm.<br />
Bildquelle: Amazonen Werke Dreyer, S.Dutzi<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (Europa)<br />
Bildquelle: Väderstad<br />
Streifenbodenbearbeitung?<br />
Väderstad erprobt die<br />
Streifenlockerung mit<br />
schmalen Messern unter<br />
jeder Rapsreihe bzw.<br />
zwischen jeder zweiten<br />
Getreidereihe kombiniert<br />
mit der Aussaat.<br />
Zinkenabstand 345 mm<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Technik Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (Europa)<br />
Bildquelle: Horsch<br />
Streifenbodenbearbeitung?<br />
Horsch erprobt die Streifenlockerung<br />
mit Grubberscharen und<br />
Dammaufbau für jede Rapsreihe<br />
bzw. für zwei Getreidereihen<br />
kombiniert mit der Aussaat.<br />
Zinkenabstand 250 mm.<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Verbreitung Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (USA)<br />
Bildquelle: The Report Card :Strip Till Guidlines http://www.reportcard.wordpress.com<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (USA)<br />
Quelle: OSU Cooperative Extension Extension Service PSS-2134: Strip Till Considerations in Oklahoma<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (USA)<br />
No-till = Direktsaat<br />
Strip-till = Herbst<br />
Streifenbearbeitung<br />
SFC (single field<br />
cultivator ) =<br />
einmalige, flache<br />
Bodenbearbeitung<br />
im Frühjahr<br />
Chisel plow =<br />
Grubber tief (Herbst)<br />
+ Saatbettbereitung<br />
im Frühjahr<br />
Average of 21 site years<br />
(Durchschnitt von 21 Orts-Jahren)<br />
100 Bu/A = 6,3 t/ha Mais<br />
Quelle: University of Minnesota Extension, Brad Carlson<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (D)<br />
Quelle: Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (D)<br />
Quelle: Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage (D)<br />
Vergleich Mulch- und Streifensaat von Zuckerrüben auf der<br />
Versuchsstation Ihinger Hof, Uni Hohenheim, W. Hermann<br />
Jahr Verfahren Bestandesdichte<br />
[Pfl./m 2 ]<br />
Praxisvergleich<br />
2007 -<br />
2009<br />
Parzellenversuch<br />
2008 -<br />
2009<br />
reine<br />
Rüben<br />
[dt/ha]<br />
SMV 1<br />
[%]<br />
Zuckergehalt<br />
[%]<br />
BZE 2<br />
[dt/ha]<br />
Mulchsaat 8,9 665 1,42 18,4 123<br />
Strip Tillage 7,8 743 1,43 17,8 132<br />
Mulchsaat 8,6 a 869 a 1,7 a 17,9 a 121 a<br />
Strip Tillage 7,6 b<br />
3<br />
836 a 1,6 a 18,1 a 121 a<br />
1<br />
Standardmelasseverlust, 2 Bereinigter Zuckerertrag, 3 Werte mit unterschiedlichen Buchstaben<br />
unterscheiden sich statistisch<br />
Quelle: Streifenlockerung – eine neue Lösung für Rüben. W. Hermann. top agrar 2/2010<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Projekt AGROKLIMA – Streifenbodenbearbeitung<br />
(1) Adelschlag / EI<br />
Schluff. Lehm, 430 m ü. N.N.,<br />
Durchschnittstemperatur 8.0 0 C,<br />
durchschn. Niederschlag 730 mm/a<br />
Streifenbearbeitung zu Zuckerrüben<br />
(2) Rennertshofen / ND<br />
Schluff. Lehm, 450 m ü. N.N.,<br />
Durchschnittstemperatur 8.0 0 C,<br />
durchschn. Niederschlag 690 mm/a<br />
Streifenbearbeitung zu Zuckerrüben<br />
2<br />
1<br />
(3) Wurmannsquick / PAN<br />
Sand. Lehm, 560 m ü. N.N.,<br />
Durchschnittstemperatur 9.5 0 C,<br />
durchschn. Niederschlag 850 mm/a<br />
Streifenbearbeitung zu Körnermais<br />
3<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Strip Tillage Zuckerrüben – Dittenfeld 2009/2010<br />
25.09.2009 30.03.2010<br />
08.06.2010 08.06.2010<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Strip Tillage Zuckerrüben – Dittenfeld / Wittenfeld 2010/2011<br />
21.09.2010<br />
13.10.2010<br />
11.10.2011<br />
04.10.2011<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung Zuckerrüben<br />
Variante<br />
Strip Tillage mit Zinken<br />
direkt in Stoppeln<br />
Strip Tillage mit Zinken<br />
nach Stoppelbearbeitung<br />
Strip Tillage mit Scheiben<br />
direkt in Stoppeln<br />
Strip Tillage mit Scheiben<br />
nach Stoppelbearbeitung<br />
Betriebsüblich – Mulchsaat<br />
mit Saatbettbereitung<br />
bereinigter<br />
Zuckerertrag<br />
2010<br />
[t/ha]<br />
Betrieb<br />
1<br />
Betrieb<br />
2<br />
bereinigter<br />
Zuckerertrag<br />
2011<br />
[t/ha]<br />
Betrieb<br />
1<br />
Betrieb<br />
2<br />
bereinigter<br />
Zuckerertrag<br />
2012<br />
[t/ha]<br />
Betrieb<br />
1<br />
Betrieb<br />
2<br />
mittl.<br />
bereinigter<br />
Zuckerertrag<br />
[t/ha]<br />
Betrieb<br />
1<br />
Betrieb<br />
2<br />
10,6 10,6 12,9 12,9 --- --- 11,8 11,8<br />
11,9 10,5 14,4 14,0 14,1 16,5 13,5 13,6<br />
7,0* 10,6 12,9 14,1 --- --- * 12,3<br />
11,0 12,9 15,0 12,9 14,8 16,7 13,6 14,2<br />
12,3 11,0 16,8 14,3 15,6 16,7 14,9 14,0<br />
Mittelwert Strip Tillage 11,1 11,2 13,8 13,5 14,5 16,6 13,1 13,8<br />
Mittelwert Betriebsüblich 12,3 11,0 16,8 14,3 15,6 16,7 14,9 14,0<br />
* Ertragsausfall durch extremen Schneckenfrass<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Strip Tillage Mais mit Gülleinjektion – Wurmannsquick 2010<br />
12.04.2010 28.04.2010<br />
28.04.2010 25.06.2010<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Strip Tillage Mais mit Gülleinjektion – Wurmannsquick 2011<br />
Arbeitstiefe: 15-20 cm<br />
Streifenlockerung mit<br />
Zinken oder Scheiben<br />
- vor Mais im Frühjahr<br />
mit Gülleinjektion<br />
Strip Till mit Gülleinjektion 07.04.2011<br />
Maisaussaat 20.04.2011<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Körnermaisertrag [dt/ha]<br />
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung Körnermais 2010<br />
140<br />
Ertrag Körnermais<br />
(Mittelwert aus 10 Stichproben, Balken entspricht Standardabweichung)<br />
(Versuchsjahr 2010, Sorte Amanatidis, 9 Pfl/m², Rindergülle 20m³/ha)<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Streifenlockerung mit Zinken<br />
mit Gülle in Streifen<br />
(Yetter "Maverik")<br />
102,1 dt/ha 112,9 dt/ha<br />
Ø aller Lockerungsvarianten: 104 dt/ha<br />
Streifenlockerung mit Scheiben<br />
mit Gülle in Streifen<br />
(Dawn "Pluribus")<br />
99,1 dt/ha 100,4 dt/ha<br />
Gülle breitfl.<br />
Einarbeitung<br />
Scheibenegge<br />
99,0 dt/ha<br />
0<br />
in Spur<br />
direkt in Stoppel<br />
neben Spur<br />
direkt in Stoppel<br />
in Spur<br />
nach Grubberstrich<br />
(Herbst)<br />
neben Spur<br />
nach Grubberstrich<br />
(Herbst)<br />
in Spur<br />
direkt in Stoppel<br />
Varianten<br />
neben Spur<br />
direkt in Stoppel<br />
in Spur<br />
nach Grubberstrich<br />
(Herbst)<br />
neben Spur<br />
nach Grubberstrich<br />
(Herbst)<br />
Betriebsüblich nach<br />
Grubberstrich (Herbst)<br />
(+ 46 kg N aus<br />
Harnstoff)<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung Körnermais<br />
Variante<br />
Strip Tillage mit Zinken (mit Gülle)<br />
direkt in Stoppeln<br />
Strip Tillage mit Zinken (mit Gülle)<br />
nach Stoppelbearbeitung<br />
Strip Tillage mit Scheiben (Gülle)<br />
direkt in Stoppeln<br />
Strip Tillage mit Scheiben (Gülle)<br />
nach Stoppelbearbeitung<br />
Betriebsüblich – Gülleausbringung mit<br />
Einarbeitung (Kurzscheibenegge) +<br />
Mulchsaat<br />
Körnermaisertrag<br />
2010<br />
[t/ha]<br />
Körnermaisertrag<br />
2011<br />
[t/ha]<br />
Körnermaisertrag<br />
2012<br />
[t/ha]<br />
mittlerer<br />
Körnermaisertrag<br />
[t/ha]<br />
10,2 10,7 11,9 10,9<br />
11,3 10,7 13,0 11,7<br />
9,9 9,7 11,5 10,4<br />
10,0 10,3 11,7 10,7<br />
9,9* 11,7* 12,5 11,4<br />
Mittelwert Strip Tillage 10,4 10,4 12,0 10,9<br />
Mittelwert Betriebsüblich 9,9* 11,7* 12,5 11,4<br />
*betriebsüblich zusätzlich 40 kg N/ha Harnstoff flächig<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Zusammenfassung Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage<br />
• Streifenbodenbearbeitung besitzt das Potential die Vorteile<br />
von intensiver Bodenbearbeitung und Direktsaat zu verbinden.<br />
• Zwischen 50% und 70 % der Fläche bleiben unbearbeitet.<br />
• Die bearbeiteten Streifen erwärmen sich schnell und trocknen<br />
zügig ab.<br />
• Die Saat erfolgt „sicher“ in einen Bereich ohne / mit wenig<br />
Pflanzenresten.<br />
• Hohe Flächenleistung und gute Anpassung der Spezialgeräte.<br />
• Bodenbearbeitung und Saat getrennt.<br />
• Kombination mit Reihendüngung (mineralisch/organisch).<br />
• Zugkraftbedarf und Energiebedarf geringer als bei ganzflächiger<br />
(intensiver) Bearbeitung.<br />
• Spezialgeräte aufwändig und teuer.<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Ausblick Streifenbodenbearbeitung - Strip Tillage<br />
Die angelaufenen Untersuchungen zeigen bereits das Potential des für<br />
Europa neuen Verfahrens, werfen aber auch neue Fragen auf:<br />
• Nur Herbst- oder auch Frühjahrsbearbeitung?<br />
• Wie intensiv muss die Stoppelbearbeitung sein?<br />
• Kombination mit Zwischenfrüchten?<br />
• Wie tief muss die Lockerung erfolgen? (max. 15-20 cm?)<br />
• Welche Technik ist erforderlich? (wie aufwändig?)<br />
• Kombination mit Reihen-Düngung?<br />
• Welche Düngungssysteme?<br />
• Welche Pflanzenbausysteme?<br />
• ……….?<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
<strong>Erosionsschutz</strong> Kartoffelanbau – „Mulchdamm“ Scheyern<br />
Verfahrensvergleich pflugloser Kartoffelanbau Versuchsstation Scheyern<br />
Bildquelle: G. Gerl<br />
FAM Scheyern<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Bildquelle: G. Gerl<br />
FAM Scheyern<br />
Starkregen: 12 l/m² in 30 Minuten nach dem Pflanzen<br />
Standard (Pflug, Kreiselegge)<br />
Mulchpflanzung<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Relative Kartoffelerträge beim Standard-, Mulchdamm- und<br />
Mulchpflanzverfahren auf den Standorten Ellenbach und Scheyern<br />
Erträge rel.<br />
Sorte<br />
Standard<br />
(Pflug, Kreiselegge)<br />
dt/ha<br />
Sommerdamm<br />
Senf (Mulch-Pflanzung<br />
mit Bodenbearbeitung)<br />
Senf Flachsaat<br />
(Mulch-Pflanzung mit<br />
Bodenbearbeitung)<br />
1996<br />
Agria<br />
100<br />
=<br />
408<br />
1997<br />
Agria<br />
100<br />
=<br />
547<br />
1998<br />
Agria<br />
100<br />
=<br />
487<br />
1999<br />
Solara<br />
100<br />
=<br />
399<br />
2000<br />
Solara<br />
100<br />
=<br />
414<br />
Mittel<br />
1996-<br />
2000<br />
100<br />
=<br />
449<br />
108 98 100 102 98 101<br />
109 - 99 104 96 102<br />
Sortierung > 35 mm, 1996-1998 Sorte Agria, 1999 Sorte Solara, 1996, 1997 1 Standort (Scheyern),<br />
1998, 1999 2 Standorte (Ellenbach, Scheyern)<br />
Quelle: G. Gerl<br />
FAM Scheyern<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
<strong>Erosionsschutz</strong> Kartoffelbau – Furchendämme Dyker<br />
Keine Untersuchungsergebnisse<br />
bekannt! (Hangneigung? )<br />
Bildquelle Grimme<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Bodenschonung – Vermeidung von Bodenverdichtungen<br />
Durch Verdichtung<br />
Brandhuber<br />
‣ Verlust an Bodenvolumen<br />
‣ Eingeschränkte Wachstumsbedingungen<br />
‣ Minimierung für Puffer-, Speicher-, Lebensraumfunktionen<br />
Bildquelle Brandhuber<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Bodenschonung – Vermeidung von Bodenverdichtungen<br />
65 65<br />
350 cm<br />
Bildquelle: Brandhuber<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Fazit<br />
• <strong>Erosionsschutz</strong> ist nur durch die Kombination ackerbaulicher,<br />
pflanzenbaulicher und land<strong>technische</strong>r Maßnahmen zu erreichen!<br />
• Eine optimale Bodenstruktur (durchgehende Makroporen) mit<br />
geringstmöglicher Störung (Überlockerung bzw. Verdichtung) ist<br />
anzustreben!<br />
• Erst ein Bodenbedeckungsgrad mit organischer Substanz > 30% schützt<br />
sicher vor Bodenerosion in Hanglagen!<br />
• Mulchsaat mit Saatbettbereitung führt zu Bodenbedeckungsgraden 30%<br />
• Mulchsaat ohne Saatbettbereitung erfordert spezielle Ausrüstung!<br />
• Mulchsaat mit und ohne Saatbettbereitung auch quer zum Hang möglich!<br />
• Streifenbodenbearbeitung hat das Potential die Eigenschaften von<br />
Direktsaat und intensiver Bodenbearbeitung zu verbinden. In Schichtlinie<br />
hat das System Grenzen!<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Fazit<br />
• Die Möglichkeiten des <strong>Erosionsschutz</strong>es im Kartoffelbau sind begrenzt!<br />
• Mulchdamm- bzw. Mulchpflanzverfahren sind nur in geringem Umfang<br />
erprobt, pflanzenbauliche Fragen sind noch offen.<br />
• Kleine Löcher bzw. Dämme in den Furchen können Wasserfluss bremsen.<br />
• Bodenschonende Ausrüstung von Landmaschinen ist notwendig!<br />
<strong>Erosionsschutz</strong> erfordert angepasste Technik für<br />
‣ Den bodenschonenden Einsatz von Landmaschinen<br />
‣ Den Erhalt einer ausreichenden Bodenbedeckung<br />
‣ Die sichere Ablage und Einbettung von Saat(Pflanz)gut (in Mulch).<br />
Institut für Landtechnik und Tierhaltung