BUNSENMAGAZIN - Deutsche Bunsengesellschaft für ...
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DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
WOLFGANG LEUCHTENBERGER<br />
ZUM 65. GEBURTSTAG<br />
Geburtstagswürdigungen <strong>für</strong> Industriechemiker fi ndet man im<br />
Bunsen-Magazin nicht sehr oft. Das liegt zum einen daran, dass<br />
die Industriechemiker in der Bunsen-Gesellschaft zahlenmäßig<br />
unterlegen sind und zum anderen daran, dass ein wichtiges Arbeitsgebiet,<br />
die akademische Selbstverwaltung, <strong>für</strong> sie wegfällt.<br />
Industriechemiker zeichnen sich durch andere Leistungen aus,<br />
als ihre Kollegen aus der Wissenschaft. Sie haben ihren Berufsweg<br />
in der Forschung begonnen, Managementfunktionen ausgeübt<br />
und sind herausragende Netzwerker. Sie bauen Brücken<br />
zwischen Wissenschaft und industrieller Umsetzung. Wolfgang<br />
Leuchtenberger ist darüber hinaus ein angenehmer und kooperativer<br />
Kollege, auf jeden Fall auch ein Familienmensch und hat<br />
sich in der Bunsen-Gesellschaft engagiert.<br />
NACHRICHTEN<br />
Wolfgang Leuchtenberger wurde am 18. März 1944 in Breslau/<br />
Schlesien geboren. Nach Schule und Abitur in Aachen begann<br />
er 1966 mit dem Chemiestudium an der RWTH Aachen, wo er<br />
1972 bei Friedrich Asinger am Institut <strong>für</strong> Technische Chemie<br />
und Petrolchemie über ein Thema zu schwefelhaltigen Heterocyclen<br />
promovierte. Zwischen Asinger und der Degussa AG<br />
bestand eine enge Zusammenarbeit, so dass der Weg in die<br />
Industrie vorgezeichnet war und er 1973 seine Industriekarriere<br />
als Forschungschemiker in Hanau-Wolfgang begann. Er<br />
entwickelte u. a. Aminosäure-Synthesen und enzymatische<br />
Verfahren zur Herstellung von Aminosäuren. 1981 wurde er<br />
mit dem Aufbau und Leitung der Forschungsabteilung Organische<br />
Chemie/Biotechnologie in Halle-Künsebeck betraut,<br />
wo auch heute noch fermentative Verfahren <strong>für</strong> die als Futtermittelzusatz<br />
verwendeten Aminosäuren weiter entwickelt werden.<br />
Die Arbeiten wurden in enger Kooperation mit der nahen<br />
Universität Bielefeld durchgeführt, die ihm einen Lehrauftrag<br />
<strong>für</strong> Technische Biochemie erteilte und 1994 zum Honorarprofessor<br />
ernannte. Ein weiterer wichtiger Kooperationspartner<br />
war das Forschungszentrum Jülich. 1996 zog er mit Frau und<br />
Töchtern wieder nach Hanau zurück und wurde Leiter der Anwendungstechnik<br />
des Geschäftsbereichs Futtermitteladditive<br />
und 1998 Leiter des zentralen Bereichs Forschungsplanung<br />
und Koordination. In dieser Funktion vertrat er dann als aktiver<br />
Netzwerker die Degussa im Ständigen Ausschuss in der Bunsen-Gesellschaft.<br />
Als Degussa und Hüls 1999 zur Degussa-Hüls AG verschmolzen,<br />
kreuzten sich unsere Wege. Wir haben die nächsten Jahre<br />
im Innovationsmanagement eng zusammen gearbeitet. Wolfgang<br />
Leuchtenberger wurde Leiter Forschung und Entwicklung<br />
Reporting und Controlling und dann bei der nächsten Fusion zur<br />
„neuen“ Degussa im Bereich Corporate Innovationsmanagement<br />
verantwortlich <strong>für</strong> die F&E-Koordination im Degussa-Konzern.<br />
Allerdings musste er dazu nach Düsseldorf in die neue<br />
Firmenzentrale umziehen, so dass er wöchentlich zwischen<br />
seinem Wohnort Bruchköbel und Düsseldorf pendelte. Das fi el<br />
dem Familienmenschen Leuchtenberger nicht leicht. Er nahm<br />
deshalb mit 60 das Angebot des Unternehmens gerne an und<br />
trat in den Vorruhestand. Dabei spielte die Geburt des ersten<br />
Enkels sicher auch eine Rolle, denn er ist ein begeisterter Opa.<br />
Trotzdem blieb er bis heute, auch nach der Pensionierung im<br />
Jahr 2007, der Evonik Degussa als wissenschaftlicher Berater<br />
der Degussa-Stiftung treu.<br />
Wir gratulieren herzlich und wünschen Wolfgang Leuchtenberger<br />
alles Gute.<br />
Michael Dröscher<br />
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