Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...
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Andrea <strong>St</strong>ahnke (Hilfswerk Schwester Petra e.V.)<br />
Diener innen <strong>der</strong> Ar men: P attuvam, das Missio nspr o j ekt vo n R hö ndo r f<br />
Hilfe für die Ärmsten <strong>der</strong> Armen in Indien seit über 40 sehen ihren Dienst in Krankenhäusern, Altenheimen und<br />
Jahren - mehrfach multipliziert Gemeinden.<br />
Als die Oel<strong>der</strong>in Schwester Petra, geborene Paula Katha-<br />
rina Mönnigmann, am 1. Juni 1969 in Pattuvam/Indien mit<br />
acht jungen Mädchen die Gemeinschaft „Dienerinnen <strong>der</strong><br />
Armen“ ins Leben rief, konnte sie nicht ahnen, welches<br />
Netzwerk an Hilfe und Nächstenliebe sich in über vier<br />
Jahrzehnten durch den Einsatz von inzwischen mehr als<br />
650 Schwestern in 86 über ganz Indien verteilte <strong>St</strong>ationen<br />
entwickeln würde. Gegen alle Wi<strong>der</strong>stände lebte sie nach<br />
einem Grundsatz, <strong>der</strong> sie stets von neuem antrieb: „Wir<br />
sind christliche Nonnen. Und Christen, die diesen Namen<br />
verdienen, sind aufgefor<strong>der</strong>t, an<strong>der</strong>en Gutes zu tun,<br />
selbstlos zu lieben und nach dem Beispiel des Herrgottes<br />
zu leben.“ Lei<strong>der</strong> konnte sie die positive Entwicklung des<br />
Ordens nicht lange mitverfolgen, da sie Pfingsten 1976 mit<br />
vier Mitschwestern bei einem Verkehrsunfall in Indien<br />
ums Leben kam. So konnte sie auch nicht erleben, dass 1987<br />
eine <strong>St</strong>ation in Dortmund-Asseln und 1997 eine <strong>St</strong>ation in<br />
ihrer Heimat Oelde gegründet wurde. Mittlerweile gibt es<br />
weitere Konvente in Freckenhorst, Mönchengladbach,<br />
Brühl, Haltern und Fulda. Insgesamt 22 Schwestern ver-<br />
Schwester Petras selbstlose Hilfe für die Ärmsten <strong>der</strong><br />
Armen, ihr Mut, ihre Geduld und die Hartnäckigkeit, mit<br />
<strong>der</strong> sie die Not und Armut vieler Menschen gelin<strong>der</strong>t und<br />
ihnen Hilfe zur Selbsthilfe gegeben hat, hat Zeichen ge-<br />
setzt. Damals wie heute setzen sich die Schwestern für Wai-<br />
senkin<strong>der</strong> und arme, kranke, benachteiligte und alte Men-<br />
schen ein. Dabei unterstützen sie sie bei den Bemühungen,<br />
ein würdevolles und eigenständiges Leben zu führen. Es<br />
geht nicht darum, Almosen zu verteilen, son<strong>der</strong>n durch<br />
Beispiel und Anleitung Wege zu öffnen um dem Elend zu<br />
entkommen.<br />
Nach Schwester Petras Tod war es ihre im Mai 2010 ver-<br />
storbene Freundin Schwester Willigard, eine ehemalige<br />
Franziskanerin, die dreizehn Jahre lang die Verantwortung<br />
für den Orden als Generaloberin übernahm. Sie gab ihm<br />
eine <strong>St</strong>ruktur und schaffte es mit Organisationstalent,<br />
Durchsetzungsvermögen und menschlichem Gespür und<br />
Nächstenliebe, vielen benachteiligten In<strong>der</strong>n eine Zukunft<br />
zu geben. So war es Schwester Willigard, die die Bekämp-<br />
fung <strong>der</strong> Krankheit Aids als neue Herausfor<strong>der</strong>ung für den<br />
Orden sah.<br />
Trotz enormer Belastungen im Dienste <strong>der</strong> Ärmsten <strong>der</strong> Armen sind sie immer guten Mutes und ausgeglichen. Mit großem Gottvertrau-<br />
en bemühen sie sich um die Armen und Kranken, immer in dem Bewusstsein, dass sie in jedem Menschen das Antlitz Gottes sehen.<br />
66 - H ORIZON T <strong>Dez</strong> em ber 20 11