Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...
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Sa k r a m en t e<br />
Dr. Herbert Breuer<br />
Wir betr ac hten das Ehever spr ec hen<br />
2. Teil von „Gedanken zur christlichen Ehe“<br />
(Teil 1: <strong>Horizont</strong> Ausgabe 24)<br />
Bei <strong>der</strong> Hochzeit geben sich die Brautleute gegenseitig das<br />
folgende Eheversprechen:<br />
N.N., ich nehme dich an als meine Frau / meinen Mann<br />
und verspreche dir die Treue,<br />
in guten und in bösen Tagen,<br />
in Gesundheit und in Krankheit,<br />
ich will dich lieben, achten und ehren,<br />
solange ich lebe.¹<br />
Mit diesem Versprechen wird <strong>der</strong> Ehevertrag geschlossen.<br />
Mit ihm beginnt die lebenslange Spendung des Ehesakra-<br />
mentes. Weil das Versprechen gegenseitig gegeben wird,<br />
ist es einerseits Zusage <strong>der</strong> eigenen Treue und auch die<br />
Bitte an den Partner, ebenso das Versprechen zu erfüllen.<br />
Die „Ähnlichkeit mit Christus“ auf dem gemeinsamen<br />
Weg lässt sich hier gut wie<strong>der</strong>finden.<br />
Ich will Dich annehmen, wie Jesus Christus die Menschen<br />
angenommen hat. An Deinen Fähigkeiten und Tugenden<br />
freue ich mich, an Deiner Schönheit und an Deiner Liebe.<br />
Deine Unvollkommenheiten und Deine Schwächen will<br />
ich mit Dir tragen. Helfen will ich Dir, immer mehr Du<br />
selbst zu werden. Bei mir sollst Du Dich geborgen wissen.<br />
Bei mir sollst Du sein können, <strong>der</strong> / die Du bist. Ich will Dich<br />
nicht umerziehen und nicht verbiegen. Zu dem, was wir<br />
gemeinsam Selbstverwirklichung nennen, will ich meinen<br />
Beitrag leisten, will ich Dir dienen.<br />
Bitte, nimm auch du mich so an.<br />
Ich verspreche das mit aller Kraft des Willens, die ich auf-<br />
bringen kann. Treu sein will ich, wie Jesus Christus treu ge-<br />
wesen ist. Er ist sich selbst treu gewesen. Niemals hat er<br />
sich selbst verleugnet, ist nicht den Weg des geringeren Wi-<br />
<strong>der</strong>standes gegangen, son<strong>der</strong>n konnte vor sich selbst beste-<br />
hen. Gott, dem Vater, war er treu, denn er begriff sein Leben<br />
als Sendung des Vaters im Himmel. Mit allen Kräften hat er<br />
versucht, dieser Sendung zu entsprechen. Darum blieb er<br />
auch den Menschen treu, zu denen er gesandt war. Er blieb<br />
treu bis in den Tod. Darum hat Gott ihn erweckt zum<br />
himmlischen Leben.² – So wie Jesus Christus möchte ich für<br />
Dich leben. Zu Dir hat mich Gott, <strong>der</strong> Vater, berufen. Ihm<br />
bin ich treu, wenn ich Dir treu bin. Dir bin ich treu, wenn ich<br />
Ihm treu bin. Diese Berufung ist unser gemeinsamer<br />
Auftrag. Darum will ich versuchen, auch mir selbst treu zu<br />
bleiben, damit Du Dich auf mich verlassen kannst. –<br />
Darum will ich gemeinsam mit Dir dieses Leben bestehen,<br />
treu bis in den Tod und dann mit Dir auferstehen zum<br />
ewigen Leben mit Christus.<br />
Bitte, halte auch Du in solcher Treue zu mir.<br />
In guten Tagen wird das einfach sein. Dann begeistern wir<br />
uns füreinan<strong>der</strong>, dann gestalten wir unser gemeinsames<br />
Leben mit frohem Herzen. – Aber es werden auch schwere<br />
Zeiten kommen. Bosheit von außen wird uns gemeinsam<br />
belasten. Dann will ich gemeinsam mit Dir wi<strong>der</strong>stehen,<br />
wie Jesus dem Bösen Wi<strong>der</strong>stand geleistet hat.³<br />
Dich bitte ich, mein Verbündeter / meine Verbündete zu<br />
sein.<br />
7 - H ORIZON T <strong>Dez</strong> em ber 20 11