Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...
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Hiltrud Bennemann<br />
„ und führ e zusammen, w as getr ennt ist“<br />
Trier 2012: 500 Jahre Heilig Rock-Wallfahrt – waren riesige Tribünen für die vielen Pontifikal-<br />
Bibelprojekt - Liebfrauenkirche messen aufgebaut worden, die mit den Pilgern<br />
Liebe Leserinnen, lieber Leser,<br />
Sie haben im <strong>Horizont</strong> schon öfter eindrucks-<br />
volle Schil<strong>der</strong>ungen unserer Matthiasbru<strong>der</strong>-<br />
schaft von ihren Fußwallfahrten nach Trier<br />
lesen können. Im nächsten Jahr gibt es einen<br />
ganz beson<strong>der</strong>en Grund nach Trier zu wallfahrten. Zum<br />
500. Mal jährt sich 2012 die erste Zeigung des Heiligen<br />
Rockes anlässlich des Reichstags zu Trier Anno 1512.<br />
In <strong>der</strong> Zeit vom 13. April bis zum 13. Mai wird deshalb <strong>der</strong><br />
Heilige Rock wie<strong>der</strong> gezeigt und alle sind herzlich ein-<br />
geladen, sich unter dem Leitwort „und führe zusammen,<br />
was getrennt ist“ auf den Weg zu machen. Dieses Leitbild<br />
ist dem „kleinen Pilgergebet“ entnommen, das seit 1959<br />
fester Bestandteil des Gebetsgutes im Trierer Dom ist.<br />
Nach dem Neuen Testament verlosten die Wächter noch<br />
unter dem Kreuz unter sich den Leibrock Jesu, <strong>der</strong> in<br />
einem <strong>St</strong>ück gewebt war, „von oben her ganz durch-<br />
gewebt und ohne Naht“ (Joh 19,23 EU). Nach <strong>der</strong> Legende<br />
hat später Helena, die Mutter von Konstantin – das war<br />
<strong>der</strong> römische Kaiser, <strong>der</strong> von Trier aus sein Reich regierte –<br />
den Rock nach Trier gebracht. Der Heilige Rock, die<br />
Tunika Christi, ist die bedeutendste Kostbarkeit des<br />
Trierer Doms. Äußerst selten und nur anlässlich von<br />
Heilig-Rock-Wallfahrten wird er in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
gezeigt. Im letzten Jahrhun<strong>der</strong>t geschah das nur dreimal:<br />
1933, 1959 und 1996. Für Christinnen und Christen steht<br />
nicht die Reliquie, das Gewand, im Mittelpunkt. Für<br />
gläubige Menschen verweist <strong>der</strong> Heilige Rock auf den, <strong>der</strong><br />
ihn getragen haben soll: Jesus Christus.<br />
Ich kann mich sehr gut an die Heilig Rock-Wallfahrt von<br />
1959 (vom 19. Juli bis zum 20. September) erinnern. Die<br />
<strong>St</strong>adt war voller Menschen. Wir hatten sehr oft und viel<br />
Besuch, weil alle Verwandten meiner Mutter aus dem<br />
Saarland angereist kamen, um teilzunehmen. 1,8<br />
Millionen WallfahrerInnen sahen damals - zum letzten<br />
Mal hängend - den Heiligen Rock am Altar im Dom. (siehe<br />
Foto) Seit 1996 wird er liegend präsentiert. Im Palastgarten<br />
gefeiert wurden. Der „hängende Rock“ konnte<br />
lange angesehen werden, da <strong>der</strong> Pilgerstrom<br />
langsam durch den Dom zog, am Altar die Trep-<br />
pe hinauf und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wie<strong>der</strong> hin-<br />
unter, dabei drehte man den Kopf, um ihn so<br />
lange wie möglich sehen zu können. Dieser<br />
lange Blick ist bei <strong>der</strong> heutigen liegenden Präsentation<br />
nicht mehr möglich.<br />
Unser Kürenzer Kaplan Friedhelm Hammes war <strong>der</strong><br />
Organisator <strong>der</strong> Wallfahrt, was uns auch ein wenig stolz<br />
machte. Ich besitze noch eine Kerze, die am Hochaltar<br />
brannte. Mein Vater bekam sie als Andenken an die Ehren-<br />
wache, die er mit vielen freiwilligen Helfern am Altar<br />
versah.<br />
62 - H ORIZON T <strong>Dez</strong> em ber 20 11