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Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...

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<strong>St</strong>adt Lichtenstein in <strong>der</strong> <strong>St</strong>adtverordnetenversammlung/ Soldaten auf beiden Seiten <strong>der</strong> Front und für die bom-<br />

Bezirksversammlung von Charlottenburg, später Berlin. bardierten <strong>St</strong>ädte in „Freundes- und Feindesland“ (Ver-<br />

So konnte er aktiv ins politische Geschehen eingreifen. Er hörprotokoll vom 25.10.1941).“<br />

arbeitete in zahlreichen Ausschüssen mit, seine Äuße-<br />

rungen wurden als äußerst punktgenau und manchmal<br />

scharf beschrieben. Im protestantisch liberal und sozial<br />

orientierten Berlin trat er selbstbewusst als Katholik auf<br />

und erreichte, dass in Krankenhäusern und Schulen viele<br />

katholische Fachkräfte und Ordensangehörige initiativ<br />

und verlässlich wirken konnten. Lichtenberg, ein gern<br />

und laut singen<strong>der</strong> Priester und bekennen<strong>der</strong> Marienver-<br />

ehrer, war vielen zugezogenen Katholiken aus Schlesien<br />

und Pommern eine starke <strong>St</strong>ütze. Er gründete im Umkreis<br />

von Herz Jesu fünf Pfarreien mitsamt ihren Kirchen.<br />

Bernhard Lichtenberg wi<strong>der</strong>setzte sich dem Naziterror,<br />

protestierte gegen Menschenrechtsverletzungen im KZ<br />

Esterwegen, gegen das Verbot <strong>der</strong> <strong>katholischen</strong> Wochen-<br />

zeitung „Junge Front“ und gegen Euthanasiemorde.<br />

Unmittelbar nach den Zerstörungen in <strong>der</strong> Reichspro-<br />

gromnacht am 9. November 1938 begann er noch am sel-<br />

ben Tag ein öffentliches Abendgebet in <strong>der</strong> Berliner Dom-<br />

kirche <strong>St</strong>. Hedwig, <strong>der</strong>en Probst er mittlerweile geworden<br />

war. Er betete öffentlich und bis in die Kriegszeit hinein<br />

„für die verfolgten so genannten nicht-arischen Christen,<br />

für die Juden , die Gefangenen in den Konzentrations-<br />

lagern, für die Millionen namen- und staatenloser Flücht-<br />

Drei Jahre lang findet dieses Abendgebet täglich statt.<br />

Dann wird er von zwei zufällig vorbeikommenden <strong>St</strong>u-<br />

dentinnen angezeigt. Ihm wird wegen Kanzelmiss-<br />

brauchs und Heimtücke <strong>der</strong> Prozess gemacht. Eine zwei-<br />

jährige Haft verbüßt er in <strong>der</strong> Haftanstalt Berlin-Tegel. Am<br />

Tage seiner Erlassung wird er in „Schutzhaft“ genommen.<br />

Auf dem Weg ins KZ Dachau stirbt <strong>der</strong> schon längere Zeit<br />

schwer Erkrankte.<br />

Die Beerdigung in seiner Heimatgemeinde <strong>St</strong>. Hedwig<br />

gerät zum <strong>katholischen</strong> Bekenntnis. Trotz Bombenangrif-<br />

fen und gespannter politischer Lage kommen 4000 Gläu-<br />

bige und singen Auferstehungslie<strong>der</strong>. 185 Priester feiern<br />

die Totenmesse, Bischof Konrad Graf von Preysing hält<br />

die Totenrede.<br />

linge, für die verwundeten, sterbenden und kämpfenden Foto S. Diop<br />

59 - H ORIZON T <strong>Dez</strong> em ber 20 11<br />

Die Seligsprechung von Bernhard Lichtenberg durch<br />

Papst Johannes Paul II am 23. Juni 1996 im Berliner Olym-<br />

piastation im Beisein von Helmut Kohl und dem damali-<br />

gen Vorsitzenden <strong>der</strong> deutschen Bischofskonferenz, Bi-<br />

schof Karl Lehmann, ist für Rotraut Schlüter eine bewe-<br />

gende persönliche Erinnerung.<br />

Foto S. 57: Rotraut Schlüter mit <strong>der</strong> Mariae-Heimsuchung-Medaille, die sie für<br />

ihre langjährige Büchereimitarbeit am 12.11.11 verliehen bekam. (Siehe S. 55)

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