02.11.2012 Aufrufe

Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...

Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...

Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Vater war durch die von <strong>der</strong> Gewaltherrschaft <strong>der</strong> Auto und nahm immer gerne eines ihrer Kin<strong>der</strong> mit.<br />

Nazis geschaffenen Probleme überlastet. Das Kind spürte<br />

diese Sorgen und erlebte das Elternhaus deswegen auch in<br />

einer bedrückenden Atmosphäre. Vorsorglich verschick-<br />

ten die Eltern die größeren Kin<strong>der</strong> in verschiedene Teile<br />

<strong>der</strong> „Welt“. 1939 zog die Familie von Berlin nach Rhön-<br />

dorf, dort waren alle Kin<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> vereint. Der Vater<br />

weilte allerdings nur sporadisch bei <strong>der</strong> Familie, bis 1942<br />

arbeitete er noch in Berlin. Seine letzten Lebensjahre<br />

verbrachte er dann in Rhöndorf. Mit Konrad Adenauer,<br />

den er noch aus Berlin kannte, war er freundschaftlich ver-<br />

bunden. Er starb 1951 und liegt auf dem Rhöndorfer<br />

Gegen das Vergessen – Bernhard Lichtenberg<br />

Als Rotraut Schlüter 1929 als viertes von fünf Kin<strong>der</strong>n in<br />

Berlin-Charlottenburg geboren wurde, war Pfarrer Bern-<br />

hard Lichtenberg Seelsorger <strong>der</strong> zuständigen Kirchenge-<br />

meinde Herz Jesu. Er war mit ihren Eltern befreundet, sie<br />

stimmten in <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> politisch schwierigen bis<br />

dramatischen Lage überein. Früh hatte Lichtenberg die Ge-<br />

fährdung durch den heraufziehenden Nationalsozialis-<br />

mus erkannt und durch die Lektüre von Hitlers „Mein<br />

Kampf“ dessen Judenhass durchschaut.<br />

Friedhof begraben. Alle fünf Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familie Schlüter wurden von Lich-<br />

Rotraut Schlüters Mutter hatte bis zu ihrem Tod quasi<br />

ihren <strong>St</strong>ützpunkt in Rhöndorf. Sie war nach wie vor viel<br />

unterwegs. In vielen Organisationen war sie im Vorstand,<br />

von 1951 bis 1960 Vizepräsidentin <strong>der</strong> deutschen Kom-<br />

mission <strong>der</strong> UNESCO, außerdem Mitglied des Kulturpoli-<br />

tischen Beirates des Auswärtigen Amtes.<br />

Rotraut Schlüter erinnert sich gerne an ihr Mitreisen in die<br />

europäischen Hauptstädte wie Paris und Rom. Die Mutter<br />

fuhr - wie zu Berliner Zeiten- selbst chauffierend mit dem<br />

tenberg getauft. Zwei Tage nach ihrer Geburt bekam<br />

„Klein Rotraut“, wie die Eltern sie in ihrer Geburtsanzeige<br />

nannten, ein persönliches Glückwunschschreiben von<br />

ihm – noch heute wird es von ihr sehr in Ehren gehalten<br />

und gilt ihr als Hinweis auf ihren persönlichen Fürspre-<br />

cher im Himmel.<br />

58 - H ORIZON T <strong>Dez</strong> em ber 20 11<br />

Über ihren Taufpriester Bernhard Lichtenberg weiß Rot-<br />

raut Schlüter viel zu erzählen. 1912 begann er als Pfarrer<br />

von Herz Jesu in Berlin Charlottenburg sein priesterliches<br />

Wirken und war von 1913 bis 1931 sogar Abgeordneter <strong>der</strong><br />

Bernhard Lichtenberg (Foto: www. wikipedia.de)<br />

und die von ihm an Rotraut Schlüter geschriebene Postkarte von 1929

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!