Horizont Dez. 2011 - der katholischen Kirchengemeinde St ...

Beate Schaaf
K ein Weihnac htsmär c hen
Aus der Arbeit der Sozialberatung katholischer Frauen konnten auch die dafür nötigen Sport-
Es war einmal… nein, es lebt hier und heute eine arme
Familie mit ihren drei Kindern in unserer Mitte in Bad
Honnef. Die Mutter ist hier aufgewachsen, die Kinder
gehen in Honnef in den Kindergarten, in die Grundschule
und auf das Gymnasium.
Vor einigen Jahren verlor Vater K. seine Arbeit in einem
kaufmännischen Beruf, als seine Firma Leute entlassen
musste. Er machte sich beruflich selbstständig, aber das Ge-
schäft lief bald nicht mehr so gut wie am Anfang, da der
Bedarf in diesem Erwerbszweig rückläufig war. Zunächst
versuchte er, seine finanziellen Schwierigkeiten vor seiner
Familie zu verheimlichen, denn seine Frau war selbst
krank und die Kinder noch sehr klein. Dann musste er aber
Konkurs anmelden. Der Gerichtsvollzieher erschien zu-
hause und öffnete der völlig überraschten Mutter K. die
Augen für ihre desolate Lage. Um seine Schulden abzu-
zahlen, nahm Herr K. nun möglichst zahlreiche Aushilfs-
jobs an. Die Familie sparte, wo sie konnte und lebte in
großer Armut. Oft hatten die Kinder nur Nudeln mit Milch
zu essen, mit preiswerten Obstsäften versuchte die Mutter
den Mangel an zu teurem Obst und Gemüse für ihre
Kinder auszugleichen.
Der Schuldenberg verringerte sich, wenn auch nur lang-
sam, und inzwischen bekam die Familie Sozialleistungen,
die die Miete und die Krankenversicherung abdeckten.
Aber Familie K. kannte längst nicht alle Hilfen, die ihnen
zugestanden hätten und sie wollten auch in ihrer Armut
nicht auffallen. Über eine Mitarbeiterin der Caritas wurde
Frau K. dann an die Katholische Sozialberatung in Bad
Honnef verwiesen. Hier fand sie endlich jemanden, der
sich Zeit nahm ihr zuzuhören und alle Möglichkeiten an
Hilfen mit ihr zu besprechen. Für die Kinder wurden
Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz bean-
tragt, damit sie den Beitrag für einen Sportverein bezahlen
konnten. Mit Stiftungsgeldern über den Sozialdienst
sachen und andere dringend benötigte Dinge des täglichen
Bedarfs angeschafft werden. Herr K. ließ sich endlich über-
zeugen, die Hilfe der Schuldnerberatung in Anspruch zu
nehmen und Frau K. weiß jetzt, mit wem sie reden kann,
wenn sie wieder vor scheinbar unlösbaren Problemen
steht. Dafür ist sie sehr dankbar. Sogar ihre schweren chro-
nischen Rücken- und Kopfschmerzen haben sich gebes-
sert, seit sie ihre Sorgenlast nicht mehr alleine tragen muss.
Seit einem Jahr gibt es jetzt diese Möglichkeit der Sozial-
beratung für alle Honnefer Bürger in den Räumen des Psy-
chosozialen Arbeitskreises in der Luisenstr. 13.
Marie-Theres Breuer vom Sozialdienst katholischer Frauen
(SkF) und Annerose Kümpel vom SKM - Katholischer Ver-
band für soziale Dienste - wechseln sich dort mittwochs
von 10 bis 12 Uhr ab in der Beratung zu familiären Schwie-
rigkeiten aller Art und Finanz- und Schuldenproblemen im
Besonderen. Telefonisch erreichen Sie Marie-Theres Breuer
auch außerhalb dieser Zeiten unter 02241/ 958046 und
Annerose Kümpel unter 02241/ 177816.
Jeder Honnefer Bürger kann sich dorthin wenden. Hier er-
fahren Sie, ob, wie und wo Ihnen, einem Familienmitglied
oder Bekannten und Verwandten in Not geholfen werden
kann.
19 - H ORIZON T Dez em ber 20 11
Marie-Theres
Breuer
(c) Foto: S. Diop
Annerose
Kümpel