Ausgabe 2/2002 - TRIKON
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Marion Gebhard<br />
(39) lehrt seit März 2000 Sensortechnik<br />
und Aktorik im Fachbereich<br />
Physikalische Technik. Bei<br />
ihren Studierenden möchte die<br />
Professorin vor allem das Verständnis<br />
für Funktionsweise und<br />
Anwendung von Technik wecken.<br />
Dass die Studierenden schon während<br />
des Studiums immer auf dem<br />
neuesten Forschungsstand sind,<br />
garantiert Marion Gebhard auch<br />
durch ihre Aufgabe als Gutachterin<br />
im Bereich Mikrosystemtechnik/<br />
innovative Produkte bei der Europäischen<br />
Kommission. In Brüssel<br />
entscheidet sie nämlich mit über<br />
die Förderung neuer Produkte im<br />
Bereich Mikrosystemtechnik. Ihre<br />
Begeisterung für Physik und Mathematik<br />
entdeckte die Düsseldorferin<br />
schon während der Schulzeit.<br />
Nach dem Abitur begann sie ein<br />
Physikstudium an der Universität<br />
Konstanz, das sie 1987 mit dem Diplom<br />
abschloss. Am Max-Planck-<br />
Institut für Festkörperforschung in<br />
Stuttgart züchtete sie anschließend<br />
neuartige Kristalle. Von 1988 bis<br />
1992 lehrte und forschte Gebhard<br />
als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Physikalischen Institut der Universität<br />
Erlangen/Nürnberg und<br />
schrieb während dieser Zeit ihre<br />
Doktorarbeit über ein Thema aus<br />
der nuklearen Festkörperphysik.<br />
1992 wechselte Marion Gebhard<br />
von der Grundlagen- in die angewandte<br />
Forschung an das Institut<br />
für Mikrosensoren, -aktoren und<br />
Mikrosysteme der Universität Bremen.<br />
Dort arbeitete sie an Mikroventilen<br />
und Mikropumpen und<br />
betreute Doktoranden. 1995 verließ<br />
Gebhard die Hochschule und<br />
ging für drei Jahre zu Bosch nach<br />
Reutlingen in die Entwicklungsabteilung<br />
für Leistungshalbleiter. Sie<br />
entwickelte einen neuartigen Leistungsschalter<br />
für die elektronische<br />
Zündung in Kraftfahrzeugen. 1998<br />
bekam sie einen Ruf als Professorin<br />
an die Fachhochschule Esslingen,<br />
wo sie im Fachbereich Mechatronik<br />
den Schwerpunkt Mikrosystemtechnik<br />
lehrte. Die guten<br />
Studien- und Lehrbedingungen<br />
in dem noch jungen Fachbereich<br />
Physikalische Technik in Gelsenkirchen<br />
überzeugten sie von einem<br />
Hochschulwechsel. Zur Wahl der<br />
Gleichstellungsbeauftragten hat<br />
sich Marion Gebhard gestellt, weil<br />
Gleichstellung von Frauen für sie<br />
ein wichtiges Thema ist. Gebhard:<br />
„In einem von Männern dominierten<br />
Studienfach wie Physik habe<br />
ich von Anfang an nur die positive<br />
Diskriminierung akzeptiert und die<br />
negative Diskriminierung nicht zur<br />
Kenntnis genommen.“ Ein wichti-<br />
ges Thema ist für die Mutter eines<br />
eineinhalbjährigen Sohnes die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie.<br />
Für die Zukunft wünscht sich Marion<br />
Gebhard, „dass von Seiten der<br />
Politik die strenge Rollenaufteilung<br />
Familienarbeit gegenüber Erwerbstätigkeit<br />
gelockert wird. Auch Gesetze,<br />
die die Inanspruchnahme<br />
der Elternzeit regeln und die sich<br />
auf die Erwerbstätigkeit von Müttern<br />
kontraproduktiv auswirken,<br />
sollten überdacht werden.“ Auf<br />
ein Gespräch mit NRW-Bildungsministerin<br />
Gabriele Behler aus<br />
Nordrhein-Westfalen freut sich die<br />
Gelsenkirchener Professorin.<br />
Student sein für drei Tage<br />
21 Schülerinnen und Schüler des Bocholter Berufskollegs „Am Wasserturm“ besuchten im Januar drei Tage lang<br />
Vorlesungen und Laborübungen im Fachbereich Wirtschaft der Bocholter Hochschulabteilung.<br />
Foto: FHG/SB<br />
(SB) Einen vollen Stundenplan erhielten<br />
Ende Januar 21 Schülerinnen und<br />
Schüler der Klasse 12 des Berufskollegs<br />
„Am Wasserturm“ von Prof. Dr.<br />
Thomas Siebe, Dekan im Bocholter<br />
Fachbereich Wirtschaft. Gleich nach<br />
der Begrüßung begann der Hochschulalltag.<br />
Analysis war das Thema<br />
der ersten Vorlesung bei Mathematik-<br />
professorin Dr. Karin Christof. Eineinhalb<br />
Stunden und 21 rauchende Köpfe<br />
später starteten die Schüler einen<br />
Rundgang durch den Fachbereich.<br />
Vom PC-Pool aus ging‘s los durch<br />
die Labore, wo sie viel zum Thema<br />
Praktika erfuhren, einen Einblick in<br />
ein Forschungsprojekt bekamen sowie<br />
das Angebot, den ins Projekt eingebundenen<br />
Studenten bei ihrer Arbeit<br />
über die Schulter zu gucken. Mittwoch<br />
und Donnerstag standen Vorlesungen<br />
Wie gestaltet man eine Homepage?<br />
Im SAP-Labor des Bocholter Fachbereichs<br />
Wirtschaft lernten die<br />
Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs<br />
„Am Wasserturm“ die<br />
Präsentation im Internet.<br />
in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre,<br />
Kostenrechnung und noch einmal<br />
Mathematik auf dem Lehrprogramm.<br />
An insgesamt drei Tagen erlebten<br />
die Schüler ein Schnupperstudium,<br />
besuchten die Lehrveranstaltungen<br />
mit den Erstsemester-Studierenden<br />
aus Wirtschaft und Wirtschaftsinformatik,<br />
begleitet von ihrem Lehrer<br />
Rüdiger Brix. Speziell für die Gäste<br />
gab es noch eine Führung durch die<br />
Hochschulbibliothek, die die Schüler<br />
als öffentliche Bibliothek auch jetzt<br />
schon nutzen können. Das Angebot<br />
zum Schnupperstudium kam für<br />
die „Wasserturm“-Schüler zeitlich<br />
passend, da sie demnächst die Fachhochschulreife<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Wirtschaft anstreben.<br />
<strong>TRIKON</strong> 1/02 - Juni <strong>2002</strong><br />
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