Ausgabe 2/2002 - TRIKON
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Leuchtbakterien beweisen Wassergüte<br />
Professor Dr. Uwe Strotmann vom Fachbereich Versorgungs- und Entsorgungstechnik leistete einen Know-how-<br />
Transfer nach Brasilien.<br />
(BL) Aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia zurückgekehrt<br />
ist Mitte März Prof. Dr. Uwe Strotmann<br />
vom Fachbereich Versorgungs- und Entsorgungstechnik<br />
der Fachhochschule Gelsenkirchen. Der Experte<br />
für Bioverfahrenstechnik hat dort in einer Kläranlage<br />
zusammen mit Prof. Dr. Eduardo Mendes da Silva von<br />
der Bundes-universität Bahia ein biologisches Testverfahren<br />
zum Schutz des Meeres vor giftigen Einleitungen<br />
eingeführt. Die von dem Unternehmen Cetrel betriebene<br />
Kläranlage reinigt die Abwässer eines Chemieareals in<br />
der Nähe der kleinen Stadt Camaçari und könnte von<br />
ihrer Größe her die Abwässer von zehnmal so vielen<br />
Gemeinsam mit Francisco Alves, Eduardo Mendes<br />
da Silva und Renato Reis (v.l.n.r.) hat Prof. Dr. Uwe<br />
Strotmann (ganz rechts) von der Fachhochschule<br />
Gelsenkirchen in einer brasilianischen Kläranlage<br />
einen biologischen Abwassertest eingeführt, der mit<br />
Leuchtbakterien arbeitet.<br />
Foto: FHG<br />
Einwohnern reinigen wie in Gelsenkirchen wohnen.<br />
„Rund 150.000 Kubikmeter gereinigtes Abwasser fließen<br />
hier täglich über eine zwölf Kilometer lange Ablaufleitung<br />
in den Atlantik“, erläutert Strotmann, „da<br />
ist es wichtig, dass der Einleiter sicher sein kann, dass<br />
von den Abwässern keine Gefährdung für Meeresfauna<br />
und -flora ausgehen.“<br />
Der Verfahrenspartner, der für diese Sicherheit sorgt,<br />
ist eine Bakterie mit Namen Vibrio fischeri. Dieses Bakterium<br />
hat die Eigenschaft zu leuchten: Je gesünder es<br />
ist, je wohler es sich fühlt, umso mehr gelbgrünes Licht<br />
verströmt es. Normalerweise lebt Vibrio fischeri im offenen<br />
Meer, jetzt lebt es auch in den Laboren von Cetrel<br />
und bestätigte Strotmann und seinen Kollegen, dass der<br />
Giftgrad des Abwassers zwischen Kläranlageneinlauf<br />
und -auslauf um 85 Prozent sinkt. Im kontinuierlichen<br />
Einsatz sorgt die Leuchtbakterie von nun an für die<br />
Qualitätssicherung bei Cetrel.<br />
Daneben hat Strotmann noch weitere biologische<br />
Testverfahren zur Leistungsbeurteilung der Kläranlage<br />
eingeführt, etwa einen Test, der den Sauerstoffverbrauch<br />
und damit die Reinigungsleistung des Klärschlamms<br />
misst. Die Zusammenarbeit mit Brasilien soll bereits im<br />
kommenden Jahr eine Fortsetzung finden. Dann will<br />
Strotmann bei Cetrel den Stickstoffabbau im Abwasser<br />
verbessern. Und auch dann werden wieder spezielle Bakterien<br />
seine Helfer sein, nämlich solche, die zunächst<br />
den Ammonium-Stickstoff zu Nitrat abbauen und anschließend<br />
Mikroorganismen, die das Nitrat zu reinem<br />
Stickstoff umwandeln, der als Hauptbestandteil der Luft<br />
gasförmig und unschädlich entweicht.<br />
Die richtige Präsentation<br />
führt zum Messe-Erfolg<br />
Studierende des Hochschulstandorts<br />
Bocholt besuchten im Dezember<br />
für drei Tage ein Messe-Seminar<br />
in Braunschweig.<br />
14<br />
(SB) Strategien für eine gelungene<br />
Messe-Präsentation lernten 13 Studierende<br />
der Abteilung Bocholt bei<br />
ihrem dreitägigen Seminar beim<br />
Braunschweiger Unternehmen<br />
„Werbeteam“ im Dezember. Von A<br />
wie Anmeldung bis Z wie Zielvorgabe<br />
reichten die Themen rund um die<br />
Messe-Präsentation. Prof. Dr. Gerd<br />
Wassenberg, der an der Hochschulabteilung<br />
Bocholt „Entrepreneurship<br />
und Marketing für kleine und<br />
mittlere Unternehmen“ lehrt, hatte<br />
das Seminar initiiert. Wassenberg:<br />
„Trotz Internet und virtueller Markt-<br />
plätze ist die Präsentation auf einer<br />
Messe nach wie vor ein Muss für<br />
produzierende und verarbeitende<br />
Unternehmen.“ Die Studierenden<br />
hörten Vorträge von Vertretern<br />
des „Werbeteams“, der „Deutschen<br />
Messe AG Hannover“ sowie einer<br />
Event-Marketing-Agentur, sahen<br />
Messestände, beispielsweise der<br />
Unternehmen Tui, Toshiba und<br />
Schöller und bekamen bei einem<br />
Rundgang durch das Braunschweiger<br />
„Werbeteam“ einen Einblick in<br />
die Unternehmensabläufe von der<br />
Planung bis zur Fertigstellung des<br />
Auftrags. „Business-Lab“ nennt<br />
Prof. Wassenberg diese Art der<br />
praxisorientierten Lehre. Statt Vorlesungen<br />
im Hörsaal bekommen die<br />
Studierenden vor Ort das Wissen direkt<br />
von Experten aus dem Bereich<br />
Messe-Präsentation vermittelt und<br />
können dabei Kontakte zur Praxis<br />
knüpfen, beispielsweise für das<br />
Praxissemester. Finanziell unterstützt<br />
wurde das Seminar in Braunschweig<br />
von der Fördergesellschaft<br />
der Hochschulabteilung Bocholt<br />
und begleitet von der Stadtsparkasse<br />
Bocholt.<br />
<strong>TRIKON</strong> 2/02 - Juni <strong>2002</strong>