Ausgabe 2/2002 - TRIKON
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Basel II regelt die Kredite<br />
Die Europa-Richtlinie für Kredite und ihre gesamtwirtschaftlichen Perspektiven für den Mittelstand waren im<br />
März Thema der sechsten Recklinghäuser Hochschulgespräche.<br />
12<br />
(SB) Um die weltweiten Richtlinien<br />
für die Kreditwirtschaft, bekannt unter<br />
dem Schlagwort „Basel II“ nach<br />
dem Verhandlungsort, ging es bei<br />
den Recklinghäuser Hochschulgesprächen<br />
im April. Bürgermeister<br />
Wolfgang Pantförder begrüßte<br />
in einem gut gefüllten Hörsaal<br />
Vertreter der Finanzwirtschaft, der<br />
mittelständischen Wirtschaft sowie<br />
Vertreter von Interessenverbänden.<br />
Bernhard Enning von der Recklinghäuser<br />
Hochschulfördergesellschaft<br />
sprach in seiner Einleitung besonders<br />
die Vertreter des Mittelstandes<br />
an, die von den Europa-Richtlinien<br />
in der Kreditvergabe betroffen sind.<br />
Enning unterstrich damit den Titel<br />
der Veranstaltung: „Basel II - gesamtwirtschaftliche<br />
Perspektiven<br />
und Auswirkungen auf den Mittelstand“.<br />
Prof. Dr. Ralf Michael Marquardt<br />
vom Recklinghäuser Hochschulstandort<br />
erläuterte unter dem<br />
Thema „Finanzmärkte: Herausforderung<br />
für die Wirtschaftspolitik“<br />
den Einfluss der Finanzmärkte auf<br />
Wirtschaftsgeschehen und Wirtschaftspolitik.<br />
Mit Beispielen aus der<br />
Geschichte wie der Weltwirtschaftskrise<br />
von 1929 oder wirtschaftlichen<br />
Einbrüchen der letzten Jahrzehnte<br />
zeigte Marquardt auf, wie Wirtschaftskrisen<br />
häufig in der Finanzwirtschaft<br />
ihren Anfang haben und<br />
sich nach und nach auf andere<br />
Wirtschaftszweige und schließlich<br />
weltweit ausdehnen können. Die<br />
Eigendynamik der Finanzmärkte<br />
sei ein Thema mit hoher Brisanz,<br />
so der Professor, da mit einer größeren<br />
Macht der Finanzmärkte<br />
auch eine größere Krisenanfälligkeit<br />
einhergehe. Eine Regulierung nach<br />
Mindeststandards, wie sie „Basel II“<br />
empfehle, biete den Märkten mehr<br />
Sicherheit.<br />
Christian Hose von der Volksbank<br />
Marl-Recklinghausen erläuterte in<br />
seinem Vortrag „Rating und Kreditzinsen“<br />
wie Banken zukünftig<br />
das Risiko von Krediten an Vertreter<br />
des Mittelstandes beurteilen<br />
und welche zusätzliche Sicherheit<br />
der neue Beurteilungskatalog den<br />
Banken gebe. Für Hose steht nach<br />
wie vor der Service am Kunden im<br />
Mittelpunkt: „Der Kunde muss merken,<br />
dass er fair behandelt wird.“<br />
Der Diplom-Betriebswirt sieht in<br />
den neuen Richtlinien eine Chance<br />
für Kunden und Kreditinstitute.<br />
Den beiden Vorträgen folgte eine<br />
lebhafte Diskussion. Die Gäste interessierte<br />
vor allem, ob die Banken<br />
miteinander über die Beurteilung<br />
eines Kunden kommunizieren oder<br />
ob der Kunde das Recht habe, seine<br />
Beurteilung einzusehen.<br />
FHG-02-38-FHR<br />
Dr. Elisabeth Birckenstaedt, die<br />
von Seiten der Hochschule die<br />
Organisation der Recklinghäuser<br />
Hochschulgespräche übernimmt,<br />
ist mit der Resonanz der sechsten<br />
Recklinghäuser Hochschulgespräche<br />
zufrieden: „Das Thema Basel II bietet<br />
noch viel Stoff für Diskussionen.“<br />
Fortsetzung folgt. Die Recklinghäuser<br />
Hochschulgespräche werden von der<br />
Fachhochschule Gelsenkirchen, dem<br />
Förderverein Vestische Freundegesellschaft<br />
sowie der Stadt Recklinghausen<br />
gemeinsam veranstaltet.<br />
Diplom-Betriebswirt Christian Hose von der Volksbank Marl-Recklinghausen<br />
(l.) und Prof. Dr. Ralf Michael Marquardt vom Recklinghäuser<br />
Hochschulstandort gaben einen Einblick ins Thema „Basel II“ bei den<br />
sechsten Recklinghäuser Hochschulgesprächen.<br />
Foto: FHG/SB<br />
Recklinghausen bietet<br />
Angewandte Naturwissenschaften<br />
(BL) Goethe glaubte zwar, dass Namen „Schall und Rauch“ seien, doch<br />
Oscar Wilde wusste: „Namen sind alles“. Dass der Name wichtig ist und<br />
man an ihm die Inhalte erkennen soll, das fanden auch die Mitglieder des<br />
Fachbereiches Chemie und Materialtechnik an der Fachhochschulabteilung<br />
Recklinghausen. Mit je einem Studiengang in Chemie und einem in<br />
Materialtechnik war auch bisher alles in der Namensnorm. Doch ab dem<br />
nächsten Wintersemester wird ein Biologie-Studiengang das Recklinghäuser<br />
Hochschulangebot ergänzen. Folgerichtig hat der Fachbereich daher<br />
seit April einen neuen Namen: Auf Antrag des Fachbereichs, befürwortet<br />
vom Senat und beschlossen vom Rektorat der Fachhochschule heißt er jetzt<br />
„Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften“.<br />
<strong>TRIKON</strong> 2/02 - Juni <strong>2002</strong>