PDF 2.8 MB - Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke (SGMK)

PDF 2.8 MB - Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke (SGMK) PDF 2.8 MB - Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke (SGMK)

muskelgesellschaft.ch
von muskelgesellschaft.ch Mehr von diesem Publisher
24.10.2014 Aufrufe

| | | 8 PERSÖNLICH das ein weiteres Gen, welches ich von meiner Mutter mitbekommen habe. Das Freiwilligen-Gen. Sie setzte sich, bevor sie uns Kinder bekam, freiwillig für den Turnverein in der Jugendförderung ein. Als Vermittler für Muskelkranke in die Schule Durch das E-Hockey erfuhr ich 2011, dass die Muskelgesellschaft ein Schulprojekt konzipiert hat. Sie benötigten E-Hockey- Spieler für den Austausch mit einer gemischten Mittelstufe. Auf Anfrage hin organisierte ich ein paar Spieler und fuhr gleich selber mit zum «Ateliervormittag», wie es die Schule nannte. Es machte allen total Spass, zusammen E-Hockey zu spielen. Bei einer weiteren Schulklasse wurde ich erneut angefragt, ob ich vor dem Spiel allenfalls für eine Fragestunde mit den Schülerinnen und Schülern bereit wäre. Die Oberstufenklasse stellte gute Fragen, interessierte sich für mich, mein Leben und das E-Hockey. Generell habe ich keine Mühe mit Fragen, ich versuche alle zu beantworten. Wenn die Kids schon offen sind und alles wissen wollen, sollen sie auch Antworten darauf erhalten. Wenn ich zu etwas nur eine kurze Antwort gebe, dann heisst das, ich will nicht mehr preisgeben. Berührungsängste abbauen oder erst gar nicht aufbauen Die Idee des Schulprojekts finde ich sehr sinnvoll. Kinder sollen früh mit dem Thema Behinderung in Berührung kommen. So können sie spielend beim E-Hockey Ängste abbauen und haben dabei noch Spass. Und sie können mit jemandem sprechen, der selber behindert ist, also Infos und Gefühle aus erster Hand erfahren. Ich kann den Schülerinnen und Schülern etwas mitgeben, das ist meine Motivation, mich für solche Projekte zur Verfügung zu stellen. Schon in der Oberstufe habe ich damals gemerkt, dass ich nicht nur eine Belastung, sondern auch eine Bereicherung für die Klasse bin.

info 01.12 SEITENWECHSEL 9 | | | «Freiwillig macht mehr Spass!» «Wieso denn gerade ich?» Diese Frage schoss mir als Erstes durch den Kopf, als mich die Muskelgesellschaft anfragte, einen kleinen Beitrag für die Mitgliederzeitschrift zu verfassen. Aus der Sicht einer Helferin als Rückblick zum Jahr der Freiwilligen. Mit der Zusage zu einem kurzen Erlebnisbericht stellten sich plötzlich noch mehr Fragen, über die es nachzudenken galt. / Christine Hämmerli Am Anfang stand meine ehemalige Arbeitskollegin. Selber an ALS (Amyotropher Lateralsklerose) erkrankt, erhielt ich von ihr hin und wieder Infos zur Muskelgesellschaft. Artikel, Spendenaufrufe und Ähnliches. Die Arbeit der Organisation empfand ich als sehr zielorientiert und effizient, so dass ich mich entschloss, diese mit kleinen Spenden zu unterstützen. Offensichtlich rutschten dabei meine Daten in die Adresskartei, denn nun erhielt ich den elektronischen Newsletter. Darin ging es nicht mehr nur um abstrakte Unterstützungsaktionen, sondern um konkrete Helfereinsätze. Familientag auf dem Hohen Kasten Die Ausschreibungen für die Projekte waren jeweils so gefasst, dass ich mir im Voraus ein Bild über die Helfereinsätze machen konnte. Als für einzelne Tage in den Sommerferien 2011 Personen zur Kinderbetreuung auf dem Hohen Kasten gesucht wurden, fühlte ich mich sehr angesprochen. Eltern sollten einen erholsamen Tag in den Bergen verbringen, die Kinder in der Nähe gut betreut wissend. Als Mutter von vier Kindern weiss ich, wie wichtig solche Pausen sind. So ergriff ich die Gelegenheit, zum ersten Mal tatkräftige Unterstützung zu leisten. In den Tagen vor dem Einsatz erhielt ich genauere Angaben zum organisatorischen Ablauf. Wir durften sogar angeben, wo wir am liebsten zum Einsatz kommen würden. Allein schon diese exakte Vorbereitung verlieh mir ein Gefühl von Sicherheit und Teamwork. Alles geschah auf kollegialer und unkomplizierter Basis. So konnte denn auch das schlechte Wetter am Tag des Einsatzes die Freude nicht trüben.

| | | 8 PERSÖNLICH<br />

das ein weiteres Gen, welches ich von meiner Mutter mitbekommen<br />

habe. Das Freiwilligen-Gen. Sie setzte sich, bevor sie<br />

uns Kinder bekam, freiwillig für den Turnverein in der Jugendförderung<br />

ein.<br />

Als Vermittler für <strong>Muskelkranke</strong> in die Schule<br />

Durch das E-Hockey erfuhr ich 2011, dass die Muskelgesellschaft<br />

ein Schulprojekt konzipiert hat. Sie benötigten E-Hockey-<br />

Spieler für den Austausch mit einer gemischten Mittelstufe. Auf<br />

Anfrage hin organisierte ich ein paar Spieler und fuhr gleich<br />

selber mit zum «Ateliervormittag», wie es die Schule nannte.<br />

Es machte allen total Spass, zusammen E-Hockey zu spielen.<br />

Bei einer weiteren Schulklasse wurde ich erneut angefragt,<br />

ob ich vor dem Spiel allenfalls für eine Fragestunde mit den<br />

Schülerinnen und Schülern bereit wäre. Die Oberstufenklasse<br />

stellte gute Fragen, interessierte sich für mich, mein Leben<br />

und das E-Hockey. Generell habe ich keine Mühe mit Fragen,<br />

ich versuche alle zu beantworten. Wenn die Kids schon offen<br />

sind und alles wissen wollen, sollen sie auch Antworten darauf<br />

erhalten. Wenn ich zu etwas nur eine kurze Antwort gebe, dann<br />

heisst das, ich will nicht mehr preisgeben.<br />

Berührungsängste abbauen oder erst gar nicht aufbauen<br />

Die Idee des Schulprojekts finde ich sehr sinnvoll. Kinder<br />

sollen früh mit dem Thema Behinderung in Berührung kommen.<br />

So können sie spielend beim E-Hockey Ängste abbauen<br />

und haben dabei noch Spass. Und sie können mit jemandem<br />

sprechen, der selber behindert ist, also Infos und Gefühle aus<br />

erster Hand erfahren.<br />

Ich kann den Schülerinnen und Schülern etwas mitgeben,<br />

das ist meine Motivation, mich für solche Projekte zur<br />

Verfügung zu stellen. Schon in der Oberstufe habe ich damals<br />

gemerkt, dass ich nicht nur eine Belastung, sondern auch eine<br />

Bereicherung für die Klasse bin.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!