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PDF 2.8 MB - Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke (SGMK)

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info 01.12<br />

PFLEGE-Medizin-Forschung<br />

13 | | |<br />

Studie Hemmung des Proteasoms bei<br />

mutiertem Dysferlin<br />

Unter dem Begriff der Dysferlinopathien wird eine Gruppe verschiedener<br />

Formen von Muskeldystrophien und Myopathien zusammengefasst, denen<br />

eine genetisch bedingte Fehlfunktion des Eiweisses Dysferlin zugrunde liegt.<br />

Eine Studie soll nun die Wirksamkeit eines neuen Medikaments, welches<br />

bisher nur in der Onkologie verwendet wird, auf mutiertes Dysferlin testen.<br />

/ Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Sinnreich<br />

Die genetische Veränderung beim Eiweiss<br />

Dysferlin führt zu dessen stark erhöhten<br />

Abbau in der Muskulatur, so dass<br />

das mutierte Dysferlin seine natürliche<br />

Funktion nicht mehr in genügendem<br />

Mass wahrnehmen kann. Dies führt zu<br />

einer Muskeldystrophie, für welche es<br />

bisher keine ursächliche Behandlung gibt.<br />

Die Standardtherapie beschränkt sich auf<br />

unterstützende Massnahmen.<br />

Was macht Dysferlin?<br />

Dysferlin ist ein sogenanntes Membranprotein<br />

mit einer wichtigen Funktion bei<br />

der Reparatur von Oberflächenmembranen<br />

der Muskelzellen. Patienten mit einer<br />

Mutation im Gen haben in den Muskelzellen<br />

sehr niedrige bis nicht nachweisbare<br />

Spiegel von Dysferlin. Die Reparatur von<br />

geschädigten Zellen ist also erschwert bis<br />

unmöglich.<br />

Das System Proteasom hemmen<br />

Verantwortlich für den erhöhten Abbau<br />

von Dysferlin ist ein für den Eiweissabbau<br />

spezialisiertes System innerhalb der<br />

Zelle: das Proteasom. In Laboruntersuchungen<br />

konnte nachgewiesen werden,<br />

dass das Medikament Velcalde®, welches<br />

das eiweissabbauende System Proteasom<br />

hemmt, auch den Abbau mutierten Dysferlins<br />

hemmt. Dies führte zu einer Erhöhung<br />

von funktionsfähigem Dysferlin und<br />

zur Reparatur von kultivierten Muskelzellen<br />

von Patienten mit Dysferlinopathien.<br />

Dauer der Studie<br />

Insgesamt ist der Einschluss von 5 Patienten<br />

mit einer bestimmten Mutation<br />

im Dysferlin-Gen geplant. Die Dauer der<br />

Studie beträgt für die individuellen Patienten<br />

insgesamt drei Wochen. Patienten<br />

sollen noch dieses Jahr in die Studie aufgenommen<br />

werden.<br />

// Kontakt<br />

Interessierte an der Studie können<br />

sich an Prof. Dr. med. Dr. phil.<br />

Michael Sinnreich am Neuromuskulären<br />

Zentrum Basel wenden.<br />

Telefon 061 265 41 30

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