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PDF 2.8 MB - Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke (SGMK)

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| | | 12 PFLEGE-Medizin-Forschung<br />

Neues zur Myotonen Dystrophie<br />

Am 7. Oktober 2011 trafen sich rund 50 Interessierte zum Vortragsabend<br />

Myotone Dystrophie in Olten. In zwei Präsentationen, vorgetragen von<br />

PD Dr. med. Dirk Fischer und Dr. med. Christian Kätterer, wurden neben<br />

einer Übersicht über die Myotone Dystrophie und deren Behandlung auch<br />

die neuesten Forschungsaspekte aufgezeigt.<br />

/ Vorträge vom 7. Oktober 2011 von PD Dr. med. Dirk Fischer, Dr. med. Christian Kälterer<br />

(und Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Sinnreich)<br />

Die Myotone Dystrophie ist die häufigste<br />

Muskeldystrophie im Erwachsenenalter.<br />

Sie ist verursacht durch einen Gendefekt<br />

und wird autosomal dominant vererbt.<br />

Es gibt symptomatische Therapien wie<br />

Physiotherapie und Hilfsmittel, Medikamente<br />

für Symptome und Rehabilitationsmassnahmen.<br />

Zukünftige Forschungsschwerpunkte<br />

Die Möglichkeit der Verbesserung<br />

des Gendefekts wird zurzeit genauer<br />

erforscht. Ziel der Forschung ist es, ein<br />

Medikament zur Milderung der Symptome<br />

zu entwickeln. Einfach ausgedrückt<br />

wird versucht, die fehlerhafte Umschreibung<br />

des veränderten Erbmaterials auf<br />

Eiweissebene zu korrigieren.<br />

Mechanismus der Übersetzung<br />

Von einer mutierten DNA (Erbsubstanz)<br />

wird der vererbte Defekt bei der Transkription<br />

(Übersetzung) auf die RNA<br />

(Übermittler) übernommen, welche wiederum<br />

den Fehler an das Protein weitergibt.<br />

Die fehlerhafte Erbinformation führt<br />

bei Myotoner Dystrophie zu zahlreichen<br />

Veränderungen bei der RNA und zu verschiedenen<br />

fehlerhaften Proteinen. Man<br />

hofft in der Zukunft auf Medikamente,<br />

die fehlerhafte Geninformationen aus der<br />

DNA herausschneiden, so dass die Übersetzung<br />

auf die RNA so verändert wird,<br />

dass diese gesunde oder leistungsfähigere<br />

Proteine «übersetzt».<br />

Bisherige Erfolge<br />

Basierend auf dieser entdeckten pathophysiologischen<br />

Basis ist ein Screening-<br />

Test entwickelt worden. Der Test hilft,<br />

Medikamente zu finden, welche die fehlerhafte<br />

Kommunikation beeinflussen.<br />

Dies soll den Defekt der Myotonen Dystrophie<br />

verhindern oder lindern und für<br />

eine Stabilisation der Symptome sorgen.<br />

Bis ein Medikament entsteht und dieses<br />

auch an Studien mit Menschen erprobt<br />

werden kann, wird es jedoch noch weitere<br />

Forschungsergebnisse benötigen.<br />

// Info<br />

Vorträge als Downloads unter:<br />

www.muskelgesellschaft.ch

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