Check-Liste: Projektierung und Planung einer Alarmanlage
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<strong>Check</strong>-<strong>Liste</strong>:<br />
<strong>Projektierung</strong> <strong>und</strong> <strong>Planung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Alarmanlage</strong><br />
Bevor eine <strong>Alarmanlage</strong> in Betrieb genommen wird, müssen viele Fragen geklärt<br />
werden. Im Folgenden präsentieren wir Ihnen eine <strong>Check</strong>liste der wichtigsten Punkte,<br />
die Sie vor dem Einbau <strong>einer</strong> Einbruchmeldeanlage unbedingt beachten müssen:<br />
Die einzelnen Schritte im Überblick:<br />
1. Wünsche des K<strong>und</strong>en feststellen<br />
2. Schwachstellenanalyse <strong>und</strong> Aufnahme des Ist-Zustandes<br />
3. Sicherungs- <strong>und</strong> Überwachungskonzept erstellen<br />
4. Installation planen<br />
5. Verdrahten (entfällt bei Funk-Alarm) <strong>und</strong> Alarmzentrale montieren<br />
6. System programmieren<br />
1. Wünsche des K<strong>und</strong>en feststellen:<br />
Folgende Fragen sollten Sie vorab mit Ihrem K<strong>und</strong>en bzw. dem Betreiber der Anlage<br />
klären:<br />
� Was soll überwacht werden? Ein gewerbliches Objekt oder ein<br />
Privathaushalt? Nur ein bestimmter Bereich, ein Stockwerk, ein<br />
Bürokomplex oder das ganze Gebäude? Was ist mit der Garage?<br />
� Wann soll überwacht werden? Nur bei Abwesenheit der Bewohner oder<br />
auch bei ihrer Anwesenheit?<br />
� Vor welchen Gefahren soll die Anlage schützen? Nur vor Einbruch, oder<br />
auch vor Feuer, Überfall, technischen Schäden <strong>und</strong> einem medizinischen<br />
Notfall?<br />
Was darf die Anlage kosten?<br />
� Funkalarm – oder ist der Einbau <strong>einer</strong> Drahtalarmanlage möglich?<br />
� Ist eine Aufschaltung an eine Notrufleitstelle vorgesehen?
2. Schwachstellenanalyse / Analyse des Ist Zustandes<br />
Folgende Fragen sollten Sie vor dem Einbau der <strong>Alarmanlage</strong> bei <strong>einer</strong> Betrachtung<br />
der Umgebung direkt vor Ort beantworten:<br />
� Wie ist die Sicherheitslage vor Ort? Wie ist die Kriminalität in der Region,<br />
bzw. in dieser Wohngegend? Liegt das Objekt abgelegen in <strong>einer</strong> ruhigen<br />
Wohngegend, oder inmitten <strong>einer</strong> belebten Straße.<br />
� Sind bereits Sicherheitsvorkehrungen vorhanden? Gibt es erste<br />
mechanische Gr<strong>und</strong>-Sicherungen, Gitter an Tür <strong>und</strong> Fenster,<br />
Sicherheitsschlösser, Panzerriegel, etc …? Sind weitere mechanische<br />
Sicherheitsvorkehrungen notwendig?<br />
� Welche baulichen Schwachstellen sind vorhanden? Gibt es<br />
Leichtbauwände, schlecht gesicherte Fenster, schlecht gesicherte<br />
Kellertüren, etc…<br />
� Wo werden Täter mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit aktiv? Gibt es<br />
Bereiche, an denen sich ein Einbrecher unbemerkt aufhalten kann?<br />
� Wie lange brauchen Interventionskräfte wie die Polizei, bis sie den Tatort<br />
erreichen?<br />
Unser Tipp: Konzipieren Sie eine <strong>Alarmanlage</strong> so, dass Einbrüche oder<br />
Einbruchsversuche so früh wie möglich erkannt werden. Versetzen Sie sich bei der<br />
<strong>Planung</strong> in die Lage eines Einbrechers <strong>und</strong> schauen Sie einmal, wie Sie selbst bei<br />
einem Einbruch vorgehen würden.<br />
3. Sicherungs- <strong>und</strong> Überwachungskonzept erstellen<br />
Bei der Erstellung eines Überwachungskonzeptes sollten Sie …<br />
� Skizzen anfertigen <strong>und</strong> die zu sichernden Gebäudeteile festlegen,<br />
� Sich überlegen, ob Sie das Objekt in einzelne Überwachungsbereiche /<br />
Teilbereiche aufteilen können, oder müssen,<br />
� Die Entscheidung treffen ob Funk oder Draht,<br />
� Meldertypen festlegen, die zur Sicherung geeignet sind<br />
(Außenhautsicherung über Öffnungsmelder, Innenraumsicherung über<br />
Bewegungsmelder – oder beides),<br />
� Alarmgeber festlegen (Sirene <strong>und</strong> Blitz, externer Alarm oder stiller Alarm),<br />
� Komponenten festlegen, an denen die Anlage aktiviert – deaktiviert wird,<br />
� Festlegen, welche externen Verbraucher (Eingangsbeleuchtung,<br />
Garagentorsteuerung, etc) unter welchen Bedingungen über<br />
Schaltausgänge gesteuert werden,<br />
� Entscheiden, ob eine Aufschaltung an eine Leitstelle erfolgt <strong>und</strong> wenn ja, ob<br />
AWAG (aufgesprochene Texte an private Telefonnummern) oder AWUG<br />
(digitale Protokolle an Notrufleitstellen).
4. Installation planen<br />
Bevor Sie die Anlage mit allen Einzelkomponenten bestellen, sollten Sie …<br />
� einen geeigneten Ort für die Zentrale sowie für sämtliche<br />
Zusatzkomponenten wählen,<br />
� einen Plan anfertigen <strong>und</strong> alle Melder inklusive deren Überwachungsbereich<br />
einzeichnen,<br />
� Gleiche Melder zu Meldergruppen überall wo es möglich ist zu Zonen<br />
zusammenfassen (gilt nur für Drahtalarm),<br />
� Anzahl <strong>und</strong> Verlauf der Leitungsstränge festlegen, Orte für Verteiler<br />
bestimmen,<br />
� Mauerdurchbrüche für (drahtgeb<strong>und</strong>ene) Signalgeber einplanen,<br />
� alle System-Komponenten in einen übersichtlichen Plan einzeichnen.<br />
Alle Komponenten werden in einem Plan erfasst:<br />
1, Alarmzentrale; 2 Bedienteil; 3, Infomodul; 4, Innensirene<br />
5, Außensirene; 6, Funk-Fenstersicherung; 7, Öffnungsmelder;<br />
8, Rauchmelder; 9, Glasbruchmelder; 10, Bewegungsmelder;<br />
11, Wassermelder; 12, Überfalltaster; 13, Schlüsselschalter
5. Verdrahten <strong>und</strong> Alarmzentrale montieren<br />
Jetzt beginnt die Installation der <strong>Alarmanlage</strong>. Was in den vorherigen Schritten<br />
geplant wurde wird jetzt umgesetzt.<br />
� Verlegen Sie sämtliche Kabel <strong>und</strong> Kabelverteiler für die Melder, Alarmgeber<br />
<strong>und</strong> Komponenten sowie die Kabel für die benötigte Stromversorgung.<br />
Achten Sie dabei auf die Anzahl der Adern, die Sie für jede Meldergruppe<br />
benötigen.<br />
� Zur Erinnerung: Spannungsversorgung, Sabotagekontakte <strong>und</strong><br />
Alarmkontakte eines Melders benötigen jeweils 2 Adern. D.h.: einem<br />
passiven Melder ohne Sabotageschutz (passiver Glasbruchmelder,<br />
Öffnungsmelder) genügen 2 Adern, während ein Bewegungsmelder<br />
mindestens 6 Adern benötigt.<br />
� Beschriften Sie sämtliche Kabel unmittelbar nach dem Verlegen eindeutig!<br />
� Montieren Sie dann die Melder an den entsprechenden Stellen <strong>und</strong><br />
verdrahten Sie diese (gilt nicht für Funkmelder).<br />
� Überprüfen Sie, ob die installierten Melder sowie deren Sabotagekontakt<br />
auch wirklich geschlossen sind.<br />
� Installieren Sie die Alarmzentrale wenn alle Melder fest montiert sind.<br />
� Verdrahten Sie die Zentrale mit den entsprechenden Meldergruppen (Zonen)<br />
<strong>und</strong> Alarmgebern <strong>und</strong> weiteren Komponenten (Bedienteile,<br />
Schlüsselschalter, etc.).<br />
� Überprüfen Sie gründlich alle Anschlüsse an der Anlage.<br />
� Verbinden Sie die Schaltausgänge mit den externen Verbrauchern, die Sie<br />
steuern möchten.<br />
� Schließen Sie den Akku an (je nach System ist dann gemäß<br />
Installationsanleitung ein Kick-Start vorgesehen).<br />
� Versorgen Sie als letztes die Zentrale mit Netzspannung.<br />
Tipp:<br />
„Verdrahtung“ bei Funk<br />
Auch bei Funk-<strong>Alarmanlage</strong>n gibt es in der Regel mehrere Möglichkeiten,<br />
drahtgeb<strong>und</strong>ene Melder ins System zu integrieren (siehe hierzu Technik-Tipps Juli).<br />
Für diesen Fall gilt Punkt 5 analog.<br />
Haben Sie außer der Spannungsversorgung nichts zu verdrahten, müssen Sie bei<br />
<strong>einer</strong> Funkalarmanlage anstelle dessen prüfen, ob die Funksignale der Melder von<br />
der Zentrale empfangen werden. Montieren Sie hierfür zuerst die Zentrale <strong>und</strong> dann<br />
erst die Melder. Befestigen Sie hierfür die Melder evtl. mit doppelseitigem Klebeband.<br />
Erst wenn die Signalübertragung einwandfrei funktioniert schrauben Sie die Melder<br />
fest an die Wand.
6. System programmieren<br />
Der letzte <strong>und</strong> entscheidende Schritt ist die Programmierung der Anlage. Dieser<br />
Schritt wird entweder an der Zentrale vorgenommen. Dabei ist es möglich, die<br />
Zentrale über USB-Schnittstelle mit einem PC zu verbinden <strong>und</strong> so die Einstellungen<br />
vorzunehmen. Damit es beim scharf Schalten der Anlage nicht zu einem<br />
Überfallalarm kommt oder bei einem Einbruch plötzlich die Feuerwehr vor der Türe<br />
steht, muss die Anlage logisch programmiert werden. Wichtige Einstellungen sind<br />
hier die Definition der Melderzonen (ein Rauchmelder muss sich beispielsweise<br />
anders verhalten wie ein Bewegungsmelder), die Teilbereiche, das Alarmverhalten<br />
<strong>und</strong> die Kommunikationseinstellungen. Welche Möglichkeiten moderne Systeme<br />
bieten <strong>und</strong> was es bei der Programmierung <strong>einer</strong> <strong>Alarmanlage</strong> zu beachten gibt,<br />
erfahren Sie in der nächsten <strong>Check</strong>-<strong>Liste</strong>.