biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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KAPITEL 9. MESSUNGEN AN VHKW<br />
einem Wassergehalt von 30 % beträgt der Wasserdampfgehalt des Rohgases 38,5 %V ol.. 75,3 %<br />
davon werden in der Rohgaswäsche kondensiert. Bei der Rückkühlung des Waschmediums<br />
werden 757,4 kW Niedertemperaturwärme an die Umgebung abgegeben, sodass weitere 9,5 %<br />
der Biomasseleistung nicht im Reingas gebunden werden. Des Weiteren entsteht bei der Wiederaufheizung<br />
des Bettmaterials in der Brennkammer 1015 K heißes Rauchgas. Dieses wird bei der<br />
Vergasungsdampferzeugung und zur Verbrennungsluftvorwärmung im Luvo auf 617 K abgekühlt.<br />
Die verbleibende Rauchgaswärme (867,4 kW) wird zur Erzeugung von 473,4 kW Nutzwärme<br />
verwendet, bevor sie die Anlage über den Kamin verlässt. Auf diese Weise werden weitere 10,9 %<br />
der zugeführten Biomasseleistung nicht im Reingas gebunden. Infolge dieser Verluste erreicht das<br />
FICFB-VHKW nur einen Wirkungsgrad der Vergasung von ηGas = 62,5 %. In einem zukünftigen,<br />
energetisch optimierten FICFB-VHKW könnte der Wirkungsgrad der Vergasung durch eine<br />
Trocknung der Biomasse mit Prozesswärme deutlich angehoben werden. Auf diese Weise würde<br />
ein Teil der in der Anlage anfallenden Wärme zurück in den Vergasungsprozess geführt werden,<br />
sodass weniger Koks in der Brennkammer zur Wiederaufheizung des Bettmaterials verbrannt<br />
werden müsste.<br />
Der niedrigste Wirkungsgrad der Vergasung wird mit ηGas = 48,7 % beim Betrieb des Carbo-<br />
V-VHKW erreicht. Dieser niedrige Wert ist damit zu erklären, dass es sich bei der Anlage um<br />
eine Versuchsanlage handelt, die betrieben wird, um die Auswirkungen unterschiedlicher Einsatzstoffe<br />
und Betriebsparameter auf den Vergasungsreaktors zu erproben. Auf die Realisierung<br />
wirkungsgradsteigernder Maßnahmen wurde bei der Errichtung der Anlage verzichtet. Daher<br />
traten bei der Begleitung des Anlagenbetriebs Verluste auf, die in einer zukünftigen, energetisch<br />
optimierten Anlage verhindert werden müssen:<br />
• Die Brennkammer wurde bei 1720 K mit Sauerstoff als Oxidationsmedium betrieben.<br />
Dementsprechend musste das Rohgas vor dem Verlassen des HTV von 1300 K auf 1070 K<br />
gequencht werden, sodass 5,3 % der Biomasseleistung durch Kondensation des Quenchwassers<br />
in der Gaswäsche an die Umgebung abgeführt wurden.<br />
• Durch die hohe Brennkammertemperatur von 1720 K wurden bei der Kühlung des Brennkammermantels<br />
56,9 kW bzw. 6,8 % der Biomasseleistung als Wärme an das Kühlwasser<br />
übertragen und an die Umgebung abgeführt.<br />
• Infolge der hohen Temperaturen in der Brennkammer und im HTV entstanden zusätzlich<br />
Abstrahlverluste an der HTV-Reaktoroberfläche in Höhe von 5,4 % der Biomasseleistung.<br />
• Während der Begleitung des Anlagenbetriebs wurden dem Koksbunker 33,0 kg/h (298,8 kW)<br />
Pyrolysekoks aus dem NTV zugeführt, aber nur 25,3 kg/h (192,9 kW) für die Vergasung im<br />
HTV entnommen, sodass 105,9 kW Pyrolysekoksleistung im Koksbunker verblieben und<br />
somit quasi 12,7 % der Biomasseleistung als Pyrolysekoks aus dem Prozess ausgeschleust<br />
wurden.<br />
Durch den Betrieb der Brennkammer mit Luft als Oxidationsmedium und durch die Nutzung des<br />
gesamten erzeugten Pyrolysekokses kann daher der Wirkungsgrad der Vergasung des Carbo-V-<br />
VHKW deutlich erhöht werden.<br />
Effizienz der Vergasung<br />
Durch die Rückführung von Wärme aus der Funktionsgruppe der Stromerzeugung in die Funktionsgruppe<br />
der Biomasseaufbereitung und der Vergasung gelingt es, eine Effizienz der Vergasung<br />
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