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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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KAPITEL 9. MESSUNGEN AN VHKW<br />

Die Holzhackschnitzel werden dem Vergasungsreaktor über Schnecken und Schleusen zugeführt.<br />

Der Vergasungsreaktor besteht aus einer mit Motorabgas beheizten Schnecke und einem aufrecht<br />

stehenden Festbettreaktor. In der beheizten Schnecke wird die Biomasse bei einer Temperatur von<br />

bis zu 870 K getrocknet und pyrolysiert. Dafür wird ein Teil des Abgases, welches das BHKW<br />

mit 870 K verlässt, im Wärmetauscher WT1 auf 900 K erhitzt. Dabei kühlt das Rohgas von<br />

940 K auf 870 K ab. Das aufgeheizte Abgas durchströmt die Ummantelung der Pyrolyseschnecke<br />

zur Deckung des Wärmebedarfs der endothermen Pyrolysereaktionen. Auf diese Weise wird<br />

ein Teil der mit dem Rohgas aus dem Vergasungsreaktor ausgetragenen Wärme zurück in den<br />

Vergasungsprozess geführt. Nach Durchströmen der Ummantelung der Pyrolyseschnecke wird<br />

das Abgas mit dem nicht aufgeheizten Abgas vermischt und in der Ummantelung der Schnecke, in<br />

welcher die Biomasse getrocknet wird, auf 570 K abgekühlt. Im anschließenden Wärmetauscher<br />

WT4, in dem Nutzwärme ausgekoppelt wird, wird das gesamte Abgas auf 380 K abgekühlt und<br />

verlässt die Anlage über den Kamin.<br />

Das bei der Pyrolyse entstandene Gas wird in der Brennkammer mit vorgewärmter Luftbei<br />

Temperaturen von 1300 K bis 1450 K partiell oxidiert. Bei der Aufheizung der Vergasungsluft auf<br />

860 K im Luvo wird das Rohgas auf 690 K abgekühlt, sodass ein weiterer Teil der Rohgaswärme<br />

zurück in den Vergasungsreaktor geführt wird.<br />

Der bei der Pyrolyse erzeugte Koks fällt durch die Brennkammer und bildet ein darunter<br />

liegendes Koksbett. Das bei der partiellen Verbrennung des Pyrolysegases entstandene heiße Gas<br />

durchströmt dieses Koksbett. Dabei werden die Verbrennungsprodukte CO2 und H2O teilweise<br />

am Kohlenstoff des Koksbettes reduziert. Bedingt durch diese endothermen Reduktionsreaktionen<br />

sinkt die Temperatur mit abnehmender Betthöhe bis auf die Rohgasaustrittstemperatur von 940 K.<br />

Das heiße Rohgas wird stromabwärts des WT1 und des Luvos in einem weiteren Wärmetauscher<br />

(WT2), in dem Nutzwärme ausgekoppelt wird, auf 380 K abgekühlt. Der Flugstaub wird in einem<br />

Gewebefilter abgeschieden. Anschließend wird das entstaubte Rohgas auf 320 K abgekühlt,<br />

wobei ein Großteil des im Rohgas vorhandenen Wasserdampfes kondensiert. Die bei dieser<br />

Rohgaskühlung anfallende Wärme wird an die Umgebung abgeführt.<br />

Um Schwankungen in der Gaszusammensetzung auszugleichen, durchströmt das Reingas einen<br />

ca. 3 m 3 großen Gaspuffer. Anschließend findet im nachgeschalteten, motorischen BHKW die<br />

Verbrennung des Reingases zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung statt.<br />

Versuchsdurchführung<br />

Der Anlagenbetrieb wurde vom 07.04.2003 bis zum 11.04.2003 während eines 2000 Stunden-<br />

Langzeitversuches begleitet. Ziel des Langzeitversuches war, das Vergasungsheizkraftwerk<br />

unterbrechungsfrei mit unbehandelten Holzhackschnitzeln zu betreiben und auf diese Weise<br />

die Betriebsstabilität nachzuweisen. Auch wurde erprobt, ob nach einer Betriebsdauer von<br />

mehreren 1000 Stunden ein erhöhter Verschleiß oder sich langsam aufbauende Verschmutzungen<br />

in den Aggregaten der Gasaufbereitung festzustellen sind. Des Weiteren wurde der Einfluss des<br />

Luftüberschusses bei der Verbrennung des Reingases im Motor auf die Motorabgasemissionen<br />

untersucht.<br />

Das Viking-VHKW wurde während der Begleitung des Anlagenbetriebs stabil und vollautomatisch<br />

betrieben. Nur am 08.04.2003 kam es um 6:00 Uhr morgens zu einer Unterbrechung<br />

des kontinuierlichen Anlagenbetriebs, da ein gemäß Brennstoffspezifikation unzulässig großes<br />

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