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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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KAPITEL 9. MESSUNGEN AN VHKW<br />

9.1 Anlagenbeschreibung und Versuchsdurchführung<br />

Im Folgenden werden die Vergasungsheizkraftwerke, an denen Messungen durchgeführt wurden,<br />

beschrieben. Auf Verfahrensdetails, welche die erzeugte Reingasqualität beeinflussen, wird<br />

detailliert eingegangen.<br />

Anschließend wird der Anlagenbetrieb, der in der jeweiligen Anlage während der Messkampagne<br />

stattgefunden hat, beschrieben. Es wird gezeigt, ob die Vergasungsheizkraftwerke stabil betrieben<br />

werden konnten oder welche Aggregate den kontinuierlichen Anlagenbetrieb verhinderten. So<br />

kann fundiert beurteilt werden, ob sich die in der jeweiligen Anlage realisierte Technologie<br />

in zukünftigen, optimierten Vergasungsheizkraftwerken für eine kontinuierliche Strom- und<br />

Wärmeerzeugung eignet.<br />

9.1.1 Carbo-V-Vergasungsheizkraftwerk in Freiberg, Deutschland<br />

In Freiberg wird von der Firma Choren eine Pilotanlage mit integriertem, zweistufigen Vergasungsreaktor<br />

betrieben. Die 1998 errichtete Anlage dient zum Erproben des Vergasungsreaktors<br />

und der nachgeschalteten Gasaufbereitung. Im Vergasungsreaktor kann eine Biomasseleistung<br />

von bis zu 1000 kW vergast werden. Es werden Versuche mit unterschiedlichen Einsatzmaterialien<br />

(Holzhackschnitzel, Strohpellets, geschredderten Kunststoffteilen, Gummireifen) und<br />

verschiedenen Vergasungsmedien (Luft, Sauerstoff) durchgeführt, um Auswirkungen auf die<br />

Gasqualität und das Betriebsverhalten der unterschiedlichen Aggregate zu untersuchen.<br />

Anlagenbeschreibung<br />

Das Fließbild des zweistufigen Carbo-V-VHKW ist in Abbildung 9.1 dargestellt. Darin sind<br />

einige, den geschlossenen Bilanzen zugehörige Massenströme, Temperaturen und Leistungen<br />

eingetragen.<br />

Die Biomasse wird aus dem Tagesbunker über ein Schleusensystem dem Niedertemperaturvergaser<br />

(NTV) zugeführt, in dem die Resttrocknung und Pyrolyse bei einer Temperatur von ca. 770 K<br />

stattfindet. Zur Deckung des Wärmebedarfs der endothermen Trocknungs- und Pyrolysereaktionen<br />

wird ein Teil des erzeugten Biomassekokses mit elektrisch vorgewärmter Luft oxidiert. Im<br />

NTV entsteht teerhaltiges Pyrolysegas und Pyrolysekoks. Das Pyrolysegas setzt sich aus dem bei<br />

der Trocknung entstehenden Wasserdampf und den bei der Pyrolyse der Biomasse entstehenden<br />

flüchtigen Verbindungen zusammen. Der Pyrolysekoks besteht aus festem Kohlenstoff und der<br />

Asche der Biomasse.<br />

Der erzeugte Pyrolysekoks wird am Boden des NTV abgezogen, gemahlen und in einem<br />

Bunker zwischengespeichert. Das im NTV entstandene, teerhaltige Pyrolysegas wird ohne<br />

weitere Abkühlung oder Aufbereitung in der Brennkammer des Hochtemperaturvergasers (HTV)<br />

mit Luft oder Sauerstoff partiell oxidiert. Je nach Wahl des Oxidationsmediums werden in<br />

der Brennkammer des HTV Temperaturen von 1400 K bis 1800 K erreicht. Der Mantel der<br />

Brennkammer wird mit einem Thermoöl gekühlt. In die aus der Brennkammer austretenden<br />

heißen Gase wird der im Bunker zwischengespeicherte Pyrolysekoks eingeblasen und es finden<br />

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