biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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Kapitel 9<br />
Messungen an Vergasungsheizkraftwerken<br />
An vier technisch aussichtsreichen Biomassevergasungsanlagen mit nachgeschaltetem BHKW<br />
(Vergasungsheizkraftwerken, VHKW) wurden Messungen durchgeführt, um sowohl die Betriebsstabilität<br />
als auch das Wirkungsgradpotenzial der Anlagen zu bestimmen. Dabei handelt es sich<br />
um das zweistufige Carbo-V-VHKW in Freiberg, Deutschland, das zweistufige Viking-VHKW<br />
der Dänisch Technischen Universität, Dänemark, das Dampfwirbelschicht-VHKW (Fast Internally<br />
Circulating Fluidised Bed - FICFB) in Güssing, Österreich, und das Gegenstrom-VHKW in<br />
Harbøore, Dänemark.<br />
Aufbauend auf den Messergebnissen werden die Massen- und Energiebilanzen der Anlagen<br />
geschlossen und daraus die in den Anlagen erreichten energetischen und exergetischen Kennzahlen<br />
(Kapitel 9.2.2 und 9.2.3) berechnet. Auch wenn ein Vergleich dieser Kennzahlen der<br />
untersuchten Vergasungsheizkraftwerke aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungsstände<br />
und der unterschiedlichen Leistungsgrößen unzulässig ist, kann gezeigt werden, in welchen<br />
Aggregaten hohe Verluste entstehen und wie diese ggf. reduziert werden können. Nur auf diese<br />
Weise ist es anschließend möglich, optimierte Anlagenschaltungen der bestehenden VHKW zu<br />
entwickeln (Kapitel 10), deren Wirkungs- und Nutzungsgrade zu berechnen und so die Anlagen<br />
vergleichend zu bewerten (Kapitel 11).<br />
Die Begleitung des Anlagenbetriebs über einen längeren Zeitraum ermöglicht dessen Bewertung<br />
hinsichtlich Kontinuität und Stabilität. Traten Unterbrechungen im Anlagenbetrieb auf, konnten<br />
die Ursachen dokumentiert und aufgezeigt werden. So wird deutlich, ob bei der Errichtung<br />
optimierter Anlagen technische Veränderungen realisiert und ggf. vorher erprobt werden müssen.<br />
Denn wie in Kapitel 5.2 beschrieben, führte in diversen in der Vergangenheit betriebenen<br />
Vergasungsheizkraftwerken ein unstabiler Anlagenbetrieb zu einer unwirtschaftlichen Fahrweise<br />
und damit zur Stilllegung der jeweiligen Anlage.<br />
Anhand der Messungen wird beurteilt, ob ein motortaugliches Reingas (Kapitel 9.2.4) erzeugt<br />
wird. Die dafür notwendigen Anforderungen sind in Tabelle 4.2 aufgeführt. Insbesondere wird<br />
auf die Teerabscheidung aus dem Rohgas und den Teergehalt im Reingas detailliert eingegangen,<br />
da es in der Vergangenheit bei diversen Vergasungsheizkraftwerken zu Schwierigkeiten durch die<br />
Kondensation oder Sublimation von Teerverbindungen gekommen ist.<br />
Des Weiteren wurden die in den Anlagen entstehenden Emissionen gemessen und werden den<br />
in Deutschland zulässigen Emissionsgrenzwerten gegenübergestellt (Kapitel 9.2.5). So wird<br />
gezeigt, ob diese Grenzwerte bereits in den bestehenden Vergasungsheizkraftwerken eingehalten<br />
werden können bzw. welche Maßnahmen zur Einhaltung der Grenzwerte in zukünftigen Anlagen<br />
realisiert werden müssen.<br />
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