biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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Kapitel 8<br />
Exergetisch-ökonomische Optimierung<br />
Wie Abbildung 7.2 zu entnehmen ist, werden die spezifischen Stromgestehungskosten von<br />
Vergasungsheizkraftwerken maßgeblich von den Biomassekosten und den durch den Investitionsaufwand<br />
entstehenden Kosten beeinflusst. Zur Senkung der spezifischen Stromgestehungskosten<br />
muss daher der Brennstoffausnutzungsgrad der Anlagen erhöht und der Investitionsaufwand<br />
verringert werden.<br />
In Deutschland werden für die in den Biomassevergasungsheizkraftwerken erzeugte elektrische<br />
Leistung deutlich höhere Vergütungen als für die Nutzwärmeleistung gezahlt. Daher stellt der<br />
Verkauf der erzeugten elektrischen Leistung die Haupteinnahmequelle dieser Anlagen dar. Da<br />
gleichzeitig die Biomassekosten wesentlich zu den beim Betrieb der Anlage entstehenden Kosten<br />
beitragen, wird die Wirtschaftlichkeit des Anlagenbetriebs vorrangig durch den elektrischen Wirkungsgrad<br />
bestimmt. Die durch den Verkauf der zusätzlich zur elektrischen Leistung erzeugten<br />
Nutzwärmeleistung erzielten Einnahmen beeinflussen die Anlagenökonomie wesentlich geringer.<br />
Durch Anhebung des exergetischen Wirkungsgrades der Aggregate eines Vergasungsheizkraftwerkes<br />
kann der elektrische Wirkungsgrad der Anlage erhöht werden. Allerdings ist eine<br />
Steigerung der exergetischen Wirkungsgrade oft nur durch eine Verbesserung der Anlagentechnik<br />
möglich. Dies wiederum bewirkt in der Regel eine Erhöhung des Investitionsaufwandes.<br />
Um zu beurteilen, ob eine Verbesserung des exergetischen Wirkungsgrades einer Funktionsgruppe<br />
oder die Reduktion des Investitionsaufwandes dieser Funktionsgruppe zu einer signifikanten Senkung<br />
der spezifischen Stromgestehungskosten führt, werden die spezifischen Exergiekosten über<br />
die gesamte Prozesskette eines Vergasungsheizkraftwerkes analysiert. Es werden Kennzahlen<br />
aufgestellt, welche die Steigerung der spezifischen Exergiekosten in den Funktionsgruppen der<br />
Anlage aufzeigen. Durch den Vergleich der Kennzahlen wird ersichtlich, in welchen Funktionsgruppen<br />
hohes Optimierungspotenzial hinsichtlich der Reduktion der spezifischen Exergiekosten<br />
besteht. Anhand weiterer Kennzahlen wird gezeigt, inwieweit die Erhöhung der spezifischen<br />
Exergiekosten in der jeweiligen Funktionsgruppe auf Exergieverluste oder auf Kosten, die durch<br />
den Investitionsaufwand dieser Funktionsgruppe verursachten werden, zurückzuführen ist.<br />
Anhand dieser Kennzahlen kann beurteilt werden, ob und in welchen Funktionsgruppen des<br />
untersuchten Vergasungsheizkraftwerkes ein deutliches Potenzial zur Reduktion der spezifischen<br />
Stromgestehungskosten besteht und welche Maßnahmen zielführend zur Senkung der Stromgestehungskosten<br />
sind.<br />
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