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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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KAPITEL 4. BESCHREIBUNG EINES VHKW<br />

Bei der Verbrennung von CO-haltigen Gasen entstehen aufgrund des Magerbetriebs und des<br />

damit unvollständigen Ausbrands hohe CO-Emissionen. Zur Einhaltung der in der TA-Luft<br />

vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte bedarf es daher einer katalytischen oder thermischen<br />

Abgasnachbehandlung. Der Investitionsaufwand für eine katalytische CO-Reduktion im Motorabgas<br />

mit Oxidationskatalysatoren ist geringer als der für eine thermische Abgasnachbehandlung.<br />

Allerdings kann die Reaktivität von Oxidationskatalysatoren durch Katalysatorengifte wie<br />

Schwefel- oder Schwermetallverbindungen massiv reduziert werden. Daher sollte die Summe<br />

der Schwermetallverbindungen im Motorabgas 0,5 mg/m 3 (i.N.) nicht überschreiten [71]. Da<br />

Schwefelwasserstoff im Reingas zusätzlich eine Reduktion des pH-Wertes des Motorenöls<br />

bewirkt und damit zu chemischer Korrosion im Motor führen kann [51], wird der Gehalt an<br />

Schwefelverbindungen im Reingas limitiert (Tabelle 4.2).<br />

4.4 Gasaufbereitung<br />

In der Gasaufbereitung wird das Rohgas hinsichtlich der Anforderungen des BHKW konditioniert.<br />

Da von den Motorherstellern eine Reingastemperatur von 280 K bis 320 K gefordert wird,<br />

muss das Rohgas gekühlt werden. Bei einer Gaskühlung in einem Wärmetauscher kann die<br />

fühlbare Wärme des Rohgases genutzt werden. Allerdings kann es auf der Rohgasseite des<br />

Wärmetauschers zu Ablagerungen und Korrosion kommen, da die Aggregate zur Abscheidung<br />

der Verunreinigungen dem Wärmetauscher nachgeschaltet werden. Im Gegensatz zu solchen<br />

Rohgaskühlern sind Quenchen unempfindlich gegenüber Verunreinigungen. Allerdings wird beim<br />

Betrieb von Quenchen die fühlbare Wärme des Rohgases auf einem niedrigen Temperaturniveau<br />

aus dem Rohgas ausgekoppelt und muss daher an die Umgebung abgeführt werden.<br />

Zur Partikelentfernung können sowohl Zyklone, Gewebe- und Elektrofilter als auch Wäscher<br />

eingesetzt werden. Bei hohen Partikelbeladungen mit größeren Partikeln können Zyklone bei<br />

Temperaturen bis zu 1200 K eingesetzt werden. Mit Gewebefiltern können sehr feine Partikel mit<br />

einer Größe oberhalb 0,5µm aus dem Gas entfernt werden. Allerdings ist der Einsatz dieser Filter<br />

auf Temperaturen unterhalb von 520 K begrenzt. Zusätzlich zu Partikeln wird in einem nassen<br />

Elektrofilter auch Kondensat abgeschieden. Zur Partikelabscheidung in einem Wäscher muss die<br />

Gastemperatur unterhalb der Verdampfungstemperatur des Waschmediums liegen.<br />

Im Rohgas vorhandene Teere müssen vor einer motorischen Nutzung entweder in flüchtige<br />

Gaskomponenten aufgespalten oder aus dem Rohgas entfernt werden. Durch eine Erhitzung<br />

des teerhaltigen Rohgases auf über 1350 K zerfallen die Teere bei ausreichender Verweilzeit zu<br />

kurzen Kohlenwasserstoffen, die auch bei Umgebungszustand flüchtig sind [42]. Das Aufheizen<br />

des Rohgases ist jedoch mit einem zusätzlichen unerwünschten Energieaufwand verbunden.<br />

Soll das Rohgas nach dem Vergasungsreaktor nicht auf 1350 K erhitzt werden, können diese<br />

Zerfallsreaktionen durch den Einsatz von Katalysatoren auch bei Temperaturen von 1070 K bis<br />

1170 K stattfinden. Allerdings steht der Nachweis der Funktionalität dieser Katalysatoren über<br />

viele 1000 Stunden noch aus.<br />

Zur Abscheidung der Teere aus dem Rohgas können Wäscher oder nasse Elektrofilter eingesetzt<br />

werden. Im Gegensatz zu wasserbetriebenen Wäschern werden mit ölbetriebenen Wäschern<br />

sehr hohe Abscheidegrade erreicht, da sich zusätzlich zu den physikalischen Wascheffekten<br />

die Teere im Öl lösen. Für eine Teerabscheidung in einem nassen Elektrofilter müssen die<br />

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