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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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KAPITEL 4. BESCHREIBUNG EINES VHKW<br />

Bei der Nutzung des Reingases in einer Gasturbine ist zwischen Anlagen mit atmosphärischen<br />

und druckaufgeladenen Vergasungsreaktoren zu unterscheiden. Bei Vergasungsreaktoren mit<br />

atmosphärischem Druck muss das Reingas auf den Brennkammerdruck der Gasturbine verdichtet<br />

werden. Dabei kann es zur Kondensation bzw. Sublimation von Teerverbindungen kommen.<br />

Folglich muss bei atmosphärischen Vergasungsreaktoren mit anschließender Gasnutzung in einer<br />

Gasturbine genau geprüft werden, welche maximal zulässigen Teerkonzentrationen im Reingas<br />

vorhanden sein dürfen.<br />

Bei einer Vergasung unter Druck kann das erzeugte Rohgas, nach einer Entstaubung bei ca.<br />

600 K, in der Brennkammer der Gasturbine verbrannt werden. Auf eine Teerabscheidung kann<br />

dabei verzichtet werden, da die im Rohgas vorhandenen Teere in der Gasaufbereitung bei<br />

ausreichend hoher Temperatur nicht kondensieren und daher in der Brennkammer mitverbrannt<br />

werden können. Somit müssen bei dieser Prozessvariante keine Grenzwerte für maximal zulässige<br />

Teerkonzentrationen eingehalten werden.<br />

Um das erzeugte Reingas in einem BHKW mit Gasturbine zu nutzen, bedarf es einer Gasturbine<br />

mit einer speziell auf die Eigenschaften des Reingases angepassten Brennkammer. Da bis 2005<br />

nur sehr wenige Langzeiterfahrungen mit dem Betrieb von Biomassevergasungsanlagen mit<br />

nachgeschalteter Gasturbine existierten und diese adaptierten Gasturbinen von den Herstellern bis<br />

heute nicht serienmäßig angeboten werden, wird in dieser Arbeit die Stromerzeugung in BHKW<br />

mit Gasturbine auch nicht näher betrachtet.<br />

Am häufigsten werden motorische BHKW zur Verstromung des in Biomassevergasungsanlagen<br />

erzeugten Reingases eingesetzt. Die BHKW sind komplett erhältliche, marktreife Module,<br />

in denen das Reingas in turboaufgeladenen 4-Takt-Gas-Magermotoren verbrannt wird. Diese<br />

Motoren zeichnen sich durch hohe spezifische Leistungen und Wirkungsgrade bis zu 40 %<br />

aus. Sie sind mit einer Klopfregelung versehen und werden zur Einhaltung der zulässigen<br />

NO x -Emissionen im Magerbetrieb gefahren.<br />

Zur Nutzung des Reingases in Gasmotoren müssen die in Tabelle 4.2 aufgeführten Anforderungen<br />

an die Gasqualität eingehalten werden.<br />

Tabelle 4.2: Anforderungen an die Gasqualität bei einer Gasnutzung im Motor [23], [41], [59]<br />

Parameter Bereich<br />

Temperatur / Druck / K und mbar Ü 280-320 / 20-60<br />

Heizwert / MJ/m3 (i.N.) > 2<br />

Änderungsgeschwindigkeit Heizwert / %/min 8<br />

Teergehalt / mg/m3 (i.N.) < 100<br />

Staubgehalt / mg/m3 (i.N.)

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