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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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KAPITEL 4. BESCHREIBUNG EINES VHKW<br />

Im Bereich von 620 K bis 670 K liegt die höchste Teerbildungsrate. Die Neubildung von Teeren<br />

verläuft in diesem Temperaturbereich schneller als die Umsetzungsgeschwindigkeit der Teere mit<br />

Kohlenstoff und Wasserdampf zu kürzeren Kohlenwasserstoffverbindungen.<br />

Oxidation<br />

Die entstandenen Kohlenstoff- und Wasserstoffverbindungen werden mit dem dem Vergasungsreaktor<br />

zugeführten und dem bei der Zersetzung der Biomasse frei werdenden Sauerstoff bei Temperaturen<br />

von 1000 K bis 2300 K exotherm aufoxidiert. Durch die entstehende Reaktionswärme<br />

werden bei autothermen Vergasungsreaktoren der Energiebedarf der endothermen Vergasungsreaktionen<br />

und die Wärmeverluste gedeckt. Die wichtigsten Oxidationsreaktionen und deren Reaktionsenthalpien<br />

(bezogen auf p=1,013 bar und T=298,15 K) sind:<br />

Reduktion<br />

C + O2 → CO2 ∆H = −393, 5 kJ/mol (4.1)<br />

C + 1/2O2 ↔ CO ∆H = −110, 5 kJ/mol (4.2)<br />

CO + 1/2O2 ↔ CO2 ∆H = −283, 0 kJ/mol (4.3)<br />

H2 + 1/2O2 ↔ H2O ∆H = −286, 0 kJ/mol (4.4)<br />

Die Produkte der Oxidationsreaktionen wie Kohlendioxid und Wasserdampf reagieren bei Temperaturen<br />

von mehr als 850 K mit dem festen Kohlenstoff. Die wesentlichen heterogenen Reaktionen<br />

sind die Boudouard-Reaktion (4.5) und die Wassergas-Reaktion (4.6). Das Reaktionsgleichgewicht<br />

dieser Reaktionen verschiebt sich mit steigender Temperatur und fallendem Druck<br />

zugunsten von CO bzw. von CO und H2.<br />

C + CO2 ↔ 2CO ∆H = 159, 9 kJ/mol (4.5)<br />

C + H2O ↔ CO + H2 ∆H = 118, 5 kJ/mol (4.6)<br />

Parallel dazu findet die homogene Wassergasreaktion (4.7) statt, deren Gleichgewicht sich mit<br />

steigender Temperatur zugunsten von CO und H2O verschiebt. Des Weiteren wird gemäß Gleichung<br />

4.8 Methan gebildet, wobei mit steigender Temperatur die Methanbildung abnimmt [78].<br />

CO + H2O ↔ CO2 + H2 ∆H = −42, 0 kJ/mol (4.7)<br />

C + 2H2 ↔ CH4 ∆H = −87, 5 kJ/mol (4.8)<br />

4.2.2 Vergasungsreaktorbauarten<br />

Abhängig von der Bewegung der Biomassepartikel werden die Vergasungsreaktoren in unterschiedliche<br />

Gruppen aufgeteilt. So unterscheidet man zwischen Festbett-, Fließbett- und<br />

Flugstromvergasungsreaktoren. Festbettvergasungsreaktoren lassen sich anhand der Gasführung<br />

in Gegen- und Gleichstromvergasungsreaktoren unterteilen. Bei Fließbettvergasungsreaktoren<br />

bildet sich in Abhängigkeit von der Gasströmungsgeschwindigkeit eine stationäre oder eine<br />

zirkulierende Wirbelschicht aus. Die Fest- und Fließbettvergasungsreaktoren stellen den größten<br />

Teil der gebauten Biomassevergasungsreaktoren dar. Neben diesen und den Flugstromvergasungsreaktoren<br />

gibt es noch eine Reihe von weiteren Vergasungsreaktortypen wie mehrstufige<br />

Vergasungsreaktoren oder Drehtrommelvergasungsreaktoren.<br />

Auch lassen sich die Vergasungsreaktoren nach der Art der Wärmebereitstellung zur Deckung<br />

der endothermen Vergasungsreaktionen einteilen. Wird diese Wärme durch im Vergasungsreaktor<br />

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