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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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11.4. EXERGETISCH-ÖKONOMISCHES OPTIMIERUNGSPOTENZIAL<br />

11.4.5 Optimierungspotenzial der untersuchten Vergasungsheizkraftwerke<br />

Nachdem in Kapitel 11.4.3 die Erhöhung der spezifischen Exergiekosten πFG in den einzelnen<br />

Funktionsgruppen und in Kapitel 11.4.4 die Ursachen dafür beschrieben wurden, wird nun<br />

zusammenfassend gezeigt, ob und welches Potenzial zur Verminderung der spezifischen Stromgestehungskosten<br />

bei den optimierten Vergasungsheizkraftwerken noch besteht.<br />

Carbo-V-Vergasungsheizkraftwerk<br />

Beim Carbo-V-VHKW steigen die spezifischen Exergiekosten in der Funktionsgruppe der<br />

Vergasung um 90,6 % und in der Stromerzeugung um 123,3 %. Dagegen ist die Kostensteigerung<br />

in der Funktionsgruppe der Biomasseaufbereitung mit 19,8 % und der Gasaufbereitung mit<br />

10,9 % gering.<br />

Da in der Funktionsgruppe der Stromerzeugung der höchste Anstieg der spezifischen Exergiekosten<br />

von πS = 123,3 % entsteht und dies zu 82,3 % durch Exergieverluste verursacht wird, ist eine<br />

Anhebung des exergetischen Wirkungsgrad ζS zielführend zur Verminderung der spezifischen<br />

Stromgestehungskosten. Dieses ist durch die Nutzung der Kondensatorabwärme bei erhöhtem<br />

Kondensatordruck der Dampfkraftanlage möglich. Dann wird, wie in Kapitel 11.2.2 beschrieben,<br />

weniger elektrische Leistung und mehr Nutzwärme im Carbo-V-VHKW erzeugt, sodass der<br />

exergetische Brennstoffausnutzungsgrad um 3,1 %-Punkte steigt. Da die zusätzlich erzeugte<br />

Exergie der Nutzwärme mit 56,5 e/MWh vergütet wird und dies unter der EEG-Vergütung liegt,<br />

steigen jedoch trotz erhöhtem exergetischen Brennstoffausnutzungsgrad die spezifischen Stromgestehungskosten<br />

um 2,5 % gegenüber dem in Tabelle 10.8 aufgeführten Wert (Kapitel 11.3.1) an.<br />

Nur wenn die Vergütung der Exergie der Nutzwärme auf gleichem Niveau wie die garantierten<br />

EEG-Vergütungen liegen würde, würden die spezifischen Stromgestehungskosten sinken. Da<br />

jedoch mit der Erhöhung der ausgekoppelten Nutzwärmeleistung die EEG-Vergütung steigt, ist<br />

der Betrieb eines Carbo-V-VHKW mit einer integrierten Dampfkraftanlage, die im Gegendruck<br />

betrieben wird, ökonomisch vorteilhaft gegenüber der vom Anlagenentwickler favorisierten<br />

Variante mit maximaler Stromerzeugung (Dampfkraftanlage ohne Nutzwärmeauskopplung).<br />

Wie in Kapitel 11.4.4 aufgeführt, verursacht beim Carbo-V-VHKW vor allem der Kostenstrom<br />

˙ZV die Erhöhung der Exergiekosten πV . Daher würde eine 20 % ige Reduktion des Investitionsaufwandes,<br />

der bei der Errichtung des Vergasungsreaktors anfällt, zu einer Verminderung der<br />

spezifischen Stromgestehungskosten um 3,1 % auf 124,1 e/MWh führen.<br />

Durch die Verbrennung von Erdgas zur Trocknung der Biomasse entstehen Exergieverluste.<br />

Daher tragen die Exergieverluste zu 37,2 % dazu bei, dass die spezifischen Exergiekosten in der<br />

Funktionsgruppe der Biomasseaufbereitung um πBA = 19,8 % steigen. Insofern besteht auch hier<br />

Optimierungspotenzial durch Nutzung der Rohgaswärme zur Trocknung der Biomasse.<br />

In der Gasaufbereitung des Carbo-V-VHKW steigen die spezifischen Exergiekosten nur um<br />

10,9 %. Daher ist in dieser Funktionsgruppe nur geringes Optimierungspotenzial zur Senkung der<br />

spezifischen Stromgestehungskosten vorhanden.<br />

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