biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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11.2. EXERGETISCHE BEWERTUNG<br />
gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung die zugeführte Exergie der Biomasse effizienter als<br />
Dampfheizkraftwerke ausnutzen.<br />
11.2.3 Exergetischer Wirkungsgrad und Effizienz der Vergasung<br />
Bei der Vergasung von Biomasse entstehen geringere Exergieverluste als bei der Verbrennung<br />
in einem Kessel zur Frischdampferzeugung (Kapitel 11.2.1). Je höher dabei das Verhältnis der<br />
Exergie des Reingases zur zugeführten Exergie der Biomasse ist, desto mehr elektrische Leistung<br />
wird im BHKW des VHKW erzeugt. Daher werden im Folgenden der exergetische Wirkungsgrad<br />
ζGas und die exergetische Effizienz der Vergasung χ Gasder vier untersuchten VHKW bewertet.<br />
Dabei stellt der exergetische Wirkungsgrad der Vergasung das Verhältnis der Exergie des Reingases<br />
zu den Exergieströmen, die der Biomasseaufbereitung und dem Vergasungsreaktor zugeführt<br />
werden, dar. Bei der Berechnung der exergetischen Effizienz wird die Exergie des Reingases auf<br />
die dem VHKW zugeführten Exergieströme der Biomasse und ggf. weiterer Hilfsbrennstoffe<br />
bezogen. Daher heben aus der Anlage ausgekoppelte und zurück in die Biomasseaufbereitung<br />
bzw. den Vergasungsreaktor geführte Exergieströme die exergetische Effizienz der Vergasung an.<br />
Im Vergleich zu den gleichnamigen energetischen Kennzahlen (ηGas und ɛGas) wird mit den in<br />
diesem Kapitel aufgeführten Kennzahlen gezeigt, ob die Biomasseaufbereitung und der Vergasungsreaktor<br />
optimal in die Vergasungsanlage integriert sind oder ob bei der Reingaserzeugung<br />
hohe Exergieverluste auftreten. Würde beispielsweise Wärme auf einem hohen Temperaturniveau<br />
zur Trocknung der Biomasse verwendet werden, wird dies mit den energetischen Kennzahlen<br />
ηGas und ɛGas nicht bewertet. Erst durch die Berechnung der exergetischen Kennzahlen ζGas und χ Gas<br />
wird das noch vorhandene Optimierungspotenzial ersichtlich.<br />
In Abbildung 11.6 sind der exergetische Wirkungsgrad der Vergasung ζGas und die exergetische<br />
Effizienz der Vergasungχ Gasder vier optimierten VHKW dargestellt.<br />
Exergetischer Wirkungsgrad der Vergasung<br />
Der höchste exergetische Wirkungsgrad der Vergasung von ζGas = 81,2 % wird beim Betrieb des<br />
Viking-VHKW erreicht, da in dieser Anlage 7,0 % der Rohgasexergie bzw. 7,5 % der Exergie der<br />
Biomasse aus dem Abgas des BHKW ausgekoppelt und zur Trocknung der Biomasse verwendet<br />
werden. Zusätzlich werden aus dem Rohgas 11,4 % der Rohgasexergie bzw. 12,1 % der Exergie<br />
der Biomasse ausgekoppelt und der Pyrolysezone zugeführt bzw. zur Vergasungsluftvorwärmung<br />
verwendet. So wird auf eine Verbrennung von exergetisch hochwertiger Biomasse zur Deckung<br />
des Wärmebedarfs für die Trocknung und die Pyrolyse der Biomasse verzichtet und der hohe<br />
exergetische Wirkungsgrad der Vergasung erreicht.<br />
Die exergetischen Wirkungsgrade der Vergasung des Carbo-V-, des FICFB- und des Gegenstrom-<br />
VHKW liegen mit ζGas = 61,8 % bis 63,5 % dicht beieinander und um 17,7 %-Punkte bis<br />
19,4 %-Punkte unter dem des Viking-VHKW (Abbildung 11.6).<br />
Im Gegenstrom-VHKW wird die bei der Oxidation der Biomasse freiwerdende Exergie der<br />
Wärme im Vergasungsreaktor zur Deckung des Wärmebedarfs der Reduktions- und Pyrolysereaktionen<br />
sowie zur Trocknung der Biomasse verwendet. So tritt das Rohgas mit einer Temperatur<br />
von nur 356 K aus dem Vergasungsreaktor aus. Bedingt durch den Aufbau des Vergasungsreaktors<br />
werden jedoch 21,8 % der Rohgasexergie bzw. 19,5 % der Exergie der Biomasse in den Teeren<br />
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