biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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KAPITEL 11. BEWERTUNG DER OPTIMIERTEN VHKW<br />
Oberflächenverlust von 2 % der dem Vergasungsreaktor zugeführten Leistung und durch die<br />
mit dem Rauchgas nach dem Luvo ausgetragene Wärmeleistung von 10,5 % der Biomasseleistung<br />
werden im Rohgas 102,7 % der Biomasseleistung gebunden. Mit der Rohgastemperatur<br />
von 1120 K liegen 15,5 % der Rohgasleistung in Form von Wärme vor. Diese wird aus dem<br />
Rohgas ausgekoppelt und der ORC-Anlage zugeführt, sodass sie nicht als Nutzleistung bei der<br />
Berechnung des Wirkungsgrades der Vergasung eingeht. In der Rohgaswäsche kondensiert ein<br />
Großteil des im Rohgas vorhandenen Wasserdampfes. Bei der Rückkühlung des Waschmediums<br />
werden 5,8 % der Biomasseleistung in Form von Niedertemperaturwärme ungenutzt an die<br />
Umgebung abgegeben. So beträgt die Reingasleistung 76,5 % der Biomasseleistung. Bezieht man<br />
dies auf die dem Vergasungsreaktor und der Brennkammer zugeführten Leistung von 111,0 %<br />
der Biomasseleistung (100 % Biomasse, 7,4 % Abgasgaswärme zur Trocknung, 3,6 % RME), so<br />
beträgt der Wirkungsgrad der Vergasung ηGas = 68,9 %.<br />
Beim FICFB-VHKW besteht die Möglichkeit, den Wirkungsgrad der Vergasung durch Nutzung<br />
der Rohgaswärme zur Trocknung der Biomasse zu erhöhen. Allerdings würde sich dadurch nicht<br />
der elektrische Wirkungsgrad oder der Brennstoffausnutzungsgrad erhöhen, da nur Rohgaswärme<br />
anstatt von Abgaswärme zur Trocknung der Biomasse verwendet wird. Es wird die gleiche<br />
Wärmeleistung zurück in die Biomasseaufbereitung geführt, die nur an einer anderen Stelle aus<br />
der Anlage ausgekoppelt wird. Da die Trocknung der Biomasse mit Abgaswärme technisch<br />
einfacher zu realisieren ist, wird im optimierten FICFB-VHKW diese Anlagenschaltung als<br />
optimale Anlagenkonfiguration gewählt.<br />
Ein allgemein gültiger Zusammenhang zwischen der Vergasungsreaktorbauart und dem Wirkungsgrad<br />
der Vergasung kann anhand der betrachteten VHKW nicht festgestellt werden.<br />
Dafür müsste eine deutlich größere Anzahl von Vergasungsheizkraftwerken, in denen die<br />
unterschiedlichen Vergasungsreaktorbauarten betrieben werden, untersucht werden. Wie sich<br />
bei den zweistufigen Vergasungsreaktoren zeigt, hängt der Wirkungsgrad der Vergasung von<br />
der detaillierten Anlagenkonfiguration ab. So wird im optimierten, zweistufigen Viking-VHKW<br />
ein Wirkungsgrad der Vergasung von ηGas = 92,1 % und im optimierten Carbo-V-VHKW von<br />
ηGas = 70,3 % erreicht. Anhand der beschriebenen Vergasungsheizkraftwerke wird jedoch deutlich,<br />
dass zum Erreichen hoher Wirkungsgrade der Vergasung die aus dem Rohgas abgeschiedene<br />
Leistung in Form von Wärme oder Teeren zurück in die Biomasseaufbereitung oder den Vergasungsreaktor<br />
geführt werden muss. So wird im optimierten Viking-VHKW, in dem nur 5,3 %<br />
der Rohgasleistung nicht zurück in den Vergasungsreaktor geführt wird, ein Wirkungsgrad der<br />
Vergasung von ηGas = 92, 1 % realisiert.<br />
Effizienz der Vergasung<br />
Findet die Stromerzeugung ausschließlich in einem mit Reingas betriebenen BHKW statt, so ist<br />
für das Erreichen hoher elektrischer Wirkungsgrade eine hohe Effizienz der Vergasung notwendig.<br />
Dies gelingt, indem ein hoher Anteil der in der Gasaufbereitung abgeschiedenen Leistungen und<br />
der bei der Stromerzeugung entstehenden Abwärme in den Vergasungsreaktor zurückgeführt wird.<br />
Die höchste Effizienz der Vergasung von ɛGas = 100,9 % wird beim Viking-VHKW erreicht<br />
(Tabelle 11.1). Da die Effizienz der Vergasung über 100,% liegt, übersteigt die im Reingas<br />
chemisch gebundene Leistung die mit der Biomasse zugeführte Leistung. Dies gelingt, da zum<br />
einem 73,1 % der fühlbaren Wärme des Rohgases sowohl zur Pyrolyse der Biomasse als auch zur<br />
Vorwärmung der Vergasungsluft genutzt werden. Zum anderen werden 9,6 % der Biomasseleistung<br />
aus dem Abgas des BHKW ausgekoppelt und zur Trocknung der zugeführten Biomasse auf<br />
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