biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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Verfahrensvariationen<br />
10.2. OPTIMIERTE VERFAHRENSKONZEPTE<br />
Würde die gesamte in der Vergasungsanlage mit nachgeschaltetem BHKW entstehende Wärme<br />
als Nutzwärme ausgekoppelt und nicht teilweise der ORC-Anlage zugeführt werden, würde bei<br />
nahezu gleichem Brennstoffausnutzungsgrad von ω = 77,8 % der elektrische Bruttowirkungsgrad<br />
von ηel,Brutto = 33,3 % auf ηel,Brutto = 27,4 % sinken, sodass dies keine Prozessverbesserung<br />
darstellen würde.<br />
Alternativ zur Trocknung der Biomasse mit Abgaswärme könnte dies mit Rohgaswärme erfolgen.<br />
Dazu würde beispielsweise Umgebungsluft in einem Rohgas-Wärmetauscher auf 473 K erhitzt<br />
werden, den Trockner durchströmen und anschließend wieder an die Umgebung abgegeben<br />
werden. Da die Temperatur der den Trockner verlassenden Luft über der Umgebungstemperatur<br />
liegen muss, entstehen bei dieser Alternative jedoch zusätzliche Wärmeverluste. Daher stellt auch<br />
diese Variante keine Prozessverbesserung dar.<br />
10.2.4 Gegenstrom-Vergasungsheizkraftwerk<br />
Das Gegenstrom-VHKW in Haroøre ist weitestgehend optimiert und wird wirtschaftlich betrieben.<br />
Bei einer zukünftigen Anlage würden keine wesentlichen technischen Veränderungen vorgenommen<br />
werden. Da der bestehende Gleichstromvergasungsreaktor mit einer Biomasseleistung von<br />
maximal 10 MWth stabil betrieben werden kann, wird im Folgenden eine Biomasseleistung von<br />
9 MWth als Auslegungsgröße für ein optimiertes Gegenstrom-VHKW angenommen. Außerdem<br />
wird, um den Investitionsaufwand zu senken, im Gegensatz zur bestehenden Anlage in Harbøore<br />
nur ein BHKW in die Anlage integriert.<br />
Anlagenbeschreibung<br />
Ein Fließbild des optimierten Gegenstrom-VHKW ist in Abbildung 10.5 dargestellt.<br />
Die Holzhackschnitzel werden ohne weitere Trocknung im Gegenstromvergasungsreaktor des<br />
VHKW vergast. Die dem Vergasungsreaktor zugeführte Vergasungsluft wird mit Motorabgas<br />
auf 466 K erhitzt. Das erzeugte Rohgas verlässt den Vergasungsreaktor mit 356 K und wird im<br />
Wärmetauscher WT1 auf 310 K abgekühlt. Aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus wird die<br />
dabei ausgekoppelte Wärme an die Umgebung abgegeben. Durch die Rohgaskühlung kondensieren<br />
die im Rohgas vorhandenen Teere und ein Teil des Wasserdampfes. Im nachfolgenden<br />
Elektrofilter werden sowohl die im Rohgas vorhandenen Staubpartikel als auch die gebildeten<br />
Teer- und Wassertropfen abgeschieden. Aus dem abgeschiedenen Kondensat werden in einem<br />
Beruhigungstank die Teere mit mehr zehn Kohlenstoffatomen abgetrennt, in einen separaten Tank<br />
gepumpt und können zur Nutzwärmeerzeugung verbrannt werden. Die Emulsion aus Wasser und<br />
Teeren mit weniger als zehn Kohlenstoffatomen wird einer Abwasseraufbereitung zugeführt,<br />
deren Funktion bereits im bestehenden VHKW in Harbøore nachge<strong>wiese</strong>n wurde (Kapitel 9.1.4).<br />
Das Reingas wird im BHKW zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung verbrannt. Ein Teil<br />
der Motorabgaswärme wird wie beschrieben zur Vergasungsluftvorwärmung genutzt.<br />
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