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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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KAPITEL 1. EINLEITUNG<br />

wird bei kleineren, mit Biomasse befeuerten Dampfkraftwerken mit einer installierten Leistung<br />

von 10 MWel und weniger die Anlagenkomplexität reduziert. Folglich muss teilweise auf die<br />

Realisierung wirkungsgradsteigernder Maßnahmen verzichtet werden, sodass die elektrischen<br />

Wirkungsgrade deutlich unter 30 % liegen.<br />

Verglichen mit Dampfkraftwerken können beim Betrieb von kombinierten Gas- und Dampfkraftwerken<br />

(GuD) deutlich höhere elektrische Wirkungsgrade erreicht werden. Zur Realisierung<br />

eines mit fester Biomasse betriebenen GuD-Kraftwerkes muss die Biomasse zunächst vergast<br />

werden. Das erzeugte Gas kann anschließend in der Brennkammer der Gasturbine verbrannt<br />

werden. Allerdings ist aufgrund der hohen Anlagenkomplexität der Betrieb einer Biomassevergasungsanlage<br />

mit nachgeschalteter GuD-Anlage erst bei einer installierten Leistung von 20 MWel<br />

und mehr finanziell lohnenswert.<br />

Eine energetisch vorteilhafte Alternative zu Dampfkraftwerken in der Leistungsgröße bis<br />

10 MWel stellen Biomassevergasungsanlagen mit nachgeschaltetem Gasmotor dar. Diese Anlagen<br />

bieten ein Wirkungsgradpotenzial, das deutlich über dem der Dampfkraftwerke liegt. Da<br />

jedoch mit dem Bau solcher Anlagen auch ein höherer Investitionsaufwand verbunden ist, kann<br />

nur eine detaillierte, realitätsnahe Untersuchung eventuell auch bestehende ökonomische Vorteile<br />

aufzeigen.<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Verminderung der CO2-Emissionen ist die gekoppelte Erzeugung<br />

von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK). Zurzeit entstehen 22 % der in Deutschland<br />

emittierten CO2-Emissionen bei der dezentralen Verbrennung von Öl und Gas zur Erzeugung<br />

von Prozess- und Heizwärme [30]. Da bei der getrennten Strom- und Wärmeerzeugung deutlich<br />

mehr CO2-Emissionen als bei KWK-Anlagen mit gleicher Leistung ausgestoßen werden, stellt<br />

der Ausbau und Betrieb von Heizkraftwerken ein CO2-Emissionsminderungspotenzial dar. Dieser<br />

Ausbau wird mit dem 2002 vom deutschen Bundestag verabschiedeten „Gesetz für die Erhaltung,<br />

die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung“ gefördert.<br />

Die Umstellung von einer dezentralen Wärmeversorgungsstruktur zu einer zentralen Nutzwärmeversorgung<br />

ist bei größeren Wärmenetzen nur über Zeiträume von 10 bis 15 Jahren realisierbar<br />

[2]. Folglich ist in Deutschland zunächst der Ausbau kleinerer Netze mit einer Wärmeleistung von<br />

weniger als 50 MWth zu erwarten. Für die Wärmeversorgung dieser kleineren Wärmenetze eignen<br />

sich unter anderem biomassebetriebene Heizkraftwerke, da ein ökonomisch vorteilhafter Betrieb<br />

aufgrund der zurzeit (2005) garantierten hohen Stromvergütungen auch noch in entsprechend<br />

geringer Leistungsgröße möglich ist.<br />

Dampfheizkraftwerke besitzen den Nachteil, dass mit zunehmender Wärmeauskopplung der<br />

elektrische Wirkungsgrad deutlich abnimmt. Im Gegensatz dazu kann bei Biomassevergasungsanlagen<br />

mit nachgeschaltetem motorischen BHKW (Vergasungsheizkraftwerken - VHKW)<br />

zusätzlich zur erzeugten elektrischen Energie Nutzwärme ausgekoppelt werden, ohne dass der<br />

elektrische Wirkungsgrad sinkt. Dementsprechend weisen Vergasungsheizkraftwerke im KWK-<br />

Betrieb einen erheblichen elektrischen Wirkungsgradvorteil gegenüber Dampfheizkraftwerken<br />

auf.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, ob VHKW einen Beitrag zur Minderung der CO2-<br />

Emissionen in Deutschland leisten können. Da der dafür notwendige Durchbruch der Technologie<br />

nur erfolgen wird, wenn der Anlagenbetrieb auch finanziell lohnenswert ist, wird unter realitätsnahen<br />

Randbedingungen die Strom- und Wärmeerzeugung in diesen Heizkraftwerken sowohl<br />

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