biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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KAPITEL 10. OPTIMIERTE VHKW<br />
Kapitel 11 vorgenommene Bewertung die in Tabelle 10.1 aufgeführten Kennzahlen herangezogen.<br />
Mit einer Entnahme-Kondensationsturbine könnte die aus der Dampfkraftanlage ausgekoppelte<br />
Nutzwärme dem Wärmebedarf angepasst werden. Diese Verfahrensalternative wird in dieser<br />
Arbeit jedoch nicht weiter untersucht.<br />
Wahlweise zu der in Abbildung 10.2 dargestellten Anlage könnte auch die Rohgaswärme zur<br />
Trocknung der Biomasse und zur Vergasungsluftvorwärmung genutzt werden. Dazu würde das<br />
Rohgas zunächst die Vergasungsluft im Luvo auf 773 K aufwärmen, wobei die Rohgastemperatur<br />
von 1070 K auf 995 K abnimmt. Anschließend würden 2816,0 kW Wärme aus dem Rohgas zur<br />
Dampferzeugung ausgekoppelt werden. Dabei sinkt die Rohgastemperatur auf 678 K. Die im<br />
Rohgas verbliebene Wärme wird noch zur Erzeugung von 20000 kg/h heißer Trocknungsluft<br />
verwendet, sodass das Rohgas wie in der in Abbildung 10.2 dargestellten Anlage mit 533 K<br />
in die Turbine eintritt. Die 473 K heiße Trocknungsluft wird mit dem mit 450 K aus dem<br />
Abhitzekessel austretenden Abgas des BHKW vermischt und dem Biomassetrockner zugeführt.<br />
Bei der Trocknung der Biomasse kühlt das Rauchgas ab und verlässt die Anlage mit 393 K über<br />
den Kamin.<br />
Durch diese Anlagenschaltung kann auf eine Verbrennung von Erdgas verzichtet werden. Der<br />
aus dem Rohgas ausgekoppelte Wärmestrom wird zurück in die Biomasseaufbereitung und<br />
den Vergasungsreaktor geführt, sodass der Wirkungsgrad der Vergasung von ηGas = 70,3 %<br />
auf ηGas = 77,0 % und die Effizienz der Vergasung von ɛGas = 74,2 % auf ɛGas = 79,6 % steigt.<br />
Der elektrisch Bruttowirkungsgrad bleibt mit ηel, Brutto = 37,65 % nahezu unverändert, obwohl<br />
die in der Dampfkraftanlage erzeugte elektrische Leistung um 733 kW sinkt. Dies ist darauf<br />
zurückzuführen, dass auf die Verbrennung von 1903 kW Erdgas verzichtet werden kann. Ebenso<br />
bleibt der Brennstoffausnutzungsgrad mit ω=50,9 % nahezu unverändert, da die im BHKW<br />
ausgekoppelte Wärmeleistung konstant bleibt.<br />
10.2.2 Zweistufiges Viking-Vergasungsheizkraftwerk<br />
Das an der Dänisch Technischen Universität errichtete Viking-VHKW wird zur Erprobung des<br />
Betriebs- und Langzeitverhaltens sowohl der einzelnen Aggregate als auch der gesamten Anlage<br />
über mehrere 1000 Stunden unterbrechungsfrei betrieben. Auch wenn bei der Auslegung<br />
und Errichtung der Versuchsanlage darauf geachtet wurde, bereits in der Versuchsanlage hohe<br />
Wirkungsgrade zu erreichen, werden in einem energetisch und ökonomisch optimierten Viking-<br />
VHKW weitere Optimierungsmaßnahmen realisiert:<br />
• Damit ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage möglich ist, muss zur Reduktion des spezifischen<br />
Investitionsaufwandes die elektrische Leistung des VHKW erhöht werden. In<br />
dieser Arbeit wird in Absprache mit den Anlagenentwicklern angenommen, dass in<br />
einem zukünftigen, optimierten Viking-VHKW eine elektrische Bruttoleistung von ca.<br />
Pel, Brutto = 2 MWel erzeugt wird. Damit wird im optimierten Viking-VHKW eine 80-fach<br />
höhere Biomasseleistung als in der bestehenden Versuchsanlage umgesetzt.<br />
• Die Pyrolyseschnecke wird mit Wärme aus dem Rohgas beheizt, sodass auf eine Aufheizung<br />
des Motorabgases verzichtet werden kann.<br />
• Die Trocknung der Holzhackschnitzel findet in einer mit heißem Dampf durchströmten<br />
Schnecke statt. Durch den direkten Kontakt der Biomasse mit heißem Dampf wird ein hoher<br />
Wärmeübergang von dem wärmeabgebenden Dampf zur zu trocknenden Biomasse erreicht.<br />
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