02.11.2012 Aufrufe

biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10.2. OPTIMIERTE VERFAHRENSKONZEPTE<br />

über dem elektrischen Bruttowirkungsgrad liegt. Bei der in Kapitel 10.1 beschriebenen, saisonal<br />

schwankenden Nutzwärmeauskopplung beträgt der gemittelte Brennstoffausnutzungsgrad sogar<br />

nur ¯ω = 46,5 %.<br />

Die Anlage erreicht einen Wirkungsgrad der Vergasung von ηGas = 70,3 %. Dieser liegt um 21,6 %-<br />

Punkte über dem der Versuchsanlage, da<br />

• der gesamte, im NTV erzeugte Koks im HTV vergast wird und<br />

• die Brennkammer mit Luft betrieben wird. Daher können die in der Versuchsanlage aufgetretenen<br />

Quench-, Kühl- und Abstrahlverluste der Brennkammer reduziert werden.<br />

Durch Nutzung von Motorabgaswärme zur Trocknung der Biomasse wird eine Effizienz der Vergasung<br />

von ɛGas = 74,2 % erreicht, die um 3,9 %-Punkte über dem Wirkungsgrad der Vergasung<br />

liegt. Da zusätzlich zur Wärmeleistung, die zur Trocknung der Biomasse und zur Vergasungsluftvorwärmung<br />

genutzt wird, keine weitere Wärme in den Vergasungsprozess eingebracht werden<br />

kann, ist eine weitere Anhebung der Effizienz der Vergasung nicht möglich.<br />

In der Gaswäsche werden 6,8 % der Rohgasleistung als Wärme an die Umgebung abgeführt. Mit<br />

der zusätzlich aus dem Rohgas ausgekoppelten Wärmeleistung von 5900 kW, die der Dampfkraftanlage<br />

zugeführt wird, beträgt der Verlust der Gasaufbereitung θGA = 25,2 %. Dieser liegt um<br />

23,0 %-Punkte niedriger als in der Versuchsanlage, da die bei der Rohgaskühlung ausgekoppelte<br />

Wärme der Dampfkraftanlage zugeführt und nicht an die Umgebung abgegeben wird. Nur die in<br />

der Gaswäsche abgeführte Rohgaswärme wird nicht in der Funktionsgruppe der Vergasung oder<br />

der Stromerzeugung genutzt.<br />

Die in dem in Abbildung 10.2 dargestellten Carbo-V-VHKW erzeugte elektrische Leistung wird<br />

nicht zu 100 % aus Biomasse hergestellt, da permanent Erdgas (7,2 % der Biomasseleistung) zur<br />

Luftvorwärmung und Biomassetrocknung verbrannt wird.<br />

Verfahrensvariationen<br />

In dem in Abbildung 10.2 dargestellten optimierten Carbo-V-VHKW wird die aus dem Rohgas<br />

und dem Rauchgas ausgekoppelte Wärme zur Trocknung der Biomasse, zur Vorwärmung der<br />

Vergasungsluft und zur Stromerzeugung in einer Dampfkraftanlage verwendet. Würde auf die<br />

Stromerzeugung in der Dampfkraftanlage verzichtet und die der Dampfkraftanlage zugeführte<br />

Wärme als Nutzwärme verkauft werden, würde die Nutzwärmeleistung auf ˙ QN = 18417,7 kW<br />

steigen und die elektrische Leistung auf Pel, Brutto = 7775,8 kW sinken. Der Brennstoffausnutzungsgrad<br />

würde dann ω=92,6 % und der elektrische Bruttowirkungsgrad ηel,Brutto = 27,5 %<br />

betragen.<br />

Alternativ könnte die Dampfkraftanlage auch im Gegendruck betrieben werden. Würde beispielsweise<br />

der Abdampfdruck auf 1,2 bar angehoben werden, könnte die im Kondensator<br />

abgeführte Wärme als Nutzwärme verkauft werden. Dadurch würde die in der Dampfkraftanlage<br />

erzeugte elektrische Leistung auf 1930,4 kW sinken. Dafür könnten jedoch aus dem Kondensator<br />

10553,9 kW Nutzwärme ausgekoppelt werden, sodass die Anlage einen elektrischen Bruttowirkungsgrad<br />

von ηel, Brutto = 34,3 % und einen Brennstoffausnutzungsgrad von ω = 84,0 % erreichen<br />

würde. Daher ist diese Verfahrensvariante energetisch günstiger als die oben genannte erste<br />

Variante. Da nach Aussagen der Anlagenentwickler die Dampfturbine in einem zukünftigen,<br />

optimierten Carbo-V-VHKW im Kondensationsbetrieb gefahren werden soll, werden für die in<br />

107

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!