biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)
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KAPITEL 9. MESSUNGEN AN VHKW<br />
rigkeiten beobachtet werden, die den dauerhaften Betrieb der jeweiligen Anlage grundsätzlich<br />
verhindern. Der Betrieb des Viking- und des Gegenstrom-VHKW war nahezu unterbrechungsfrei.<br />
Nur Verklemmungen in der Biomassezufuhr führten in diesen beiden Anlagen zu kurzzeitigen<br />
Stillständen. Durch eine Leistungserhöhung des Reingasgebläses des FICFB-VHKW können die<br />
Betriebsunterbrechungen, die in dieser Anlage durch die schwankende Feuchte der zugeführten<br />
Biomasse und dem daraus resultierenden, höheren Gasvolumenstrom entstehen, vermieden werden.<br />
Obwohl beim Carbo-V-VHKW während der Messkampagne kein stabiler Anlagenbetrieb<br />
demonstriert wurde, konnten keine grundsätzlichen, technischen Probleme beobachtet werden,<br />
die einen dauerhaften Anlagenbetrieb verhindern würden. Auch konnte nach Aussagen der<br />
Anlagenbetreiber das Vergasungsheizkraftwerk zu einem späteren Zeitpunkt stabil betrieben<br />
werden.<br />
Mit Hilfe von Simulationsmodellen wurden anhand der Messwerte die Massen- und Energiebilanzen<br />
der untersuchten Vergasungsheizkraftwerke geschlossen (Anhang A) und die in Kapitel 6<br />
aufgeführten Kennzahlen berechnet. Da es sich bei den untersuchten Vergasungsheizkraftwerken<br />
um Versuchs-, Pilot- und Demonstrationsanlagen handelt, sind die ermittelten Kennzahlen<br />
nicht repräsentativ für energetisch und exergetisch optimierte Anlagen. Beispielsweise wird<br />
beim Carbo-V-VHKW die Rohgaswärme ungenutzt an die Umgebung abgeführt und das<br />
erzeugte Reingas in einer Fackel verbrannt. Die installierte Leistung des Viking-VHKW von<br />
Pel, Brutto = 16,8 kW liegt deutlich niedriger als die einer zukünftigen wirtschaftlichen Anlage.<br />
Beim FICFB-VHKW wird das erzeugte Reingas teilweise zur Wiederaufheizung des Bettmaterials<br />
und zur Nutzwärmeerzeugung verbrannt. Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass<br />
die berechneten Kennzahlen nicht zur Bewertung der jeweiligen Technologie verwendet werden<br />
können. Daher werden im Folgenden (Kapitel 10), aufbauend auf den Messergebnissen, Simulationsmodelle<br />
energetisch, exergetisch und ökonomisch optimierter Vergasungsheizkraftwerke<br />
erstellt und anhand der in Kapitel 6 und 7 aufgeführten Kennzahlen bewertet (Kapitel 11).<br />
Die in den untersuchten Vergasungsheizkraftwerken erreichte Reingasqualität (Tabelle 4.2) ist bei<br />
allen Anlagen ausreichend, um das erzeugte Gas dauerhaft zur Stromerzeugung in Gasmotoren<br />
nutzen zu können. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass auch bei einem sehr hohen Teergehalt<br />
im Rohgas mit einer entsprechenden Gasaufbereitung ein teerfreies Reingas erzeugt werden kann.<br />
Da sowohl die Funktionsweise der Vergasungsreaktoren als auch die bei der Gasreinigung<br />
verwendeten Verfahren bei der in Kapitel 10 beschriebenen Optimierung der Vergasungsheizkraftwerke<br />
nicht verändert werden, wird auch das in den optimierten Vergasungsheizkraftwerken<br />
erzeugte Reingas dauerhaft zur Stromerzeugung in Gasmotoren verbrannt werden können.<br />
Hinsichtlich der Abgasemissionen ist anzumerken, dass durch den Magerbetrieb der Gasmotoren NO x<br />
-Emissionen von 400 mg/m 3 (i.N.) ,5 %O2 sicher eingehalten werden können. Zur Einhaltung der<br />
zulässigen CO-Emissionen ist eine Nachbehandlung der Abgase notwendig. In dieser Arbeit<br />
wird davon ausgegangen, dass hierfür zukünftig Abgaskatalysatoren bereit stehen, wie sie zum<br />
Beispiel bereits im FICFB- und im Gegenstrom-VHKW erprobt worden sind.<br />
Im Rahmen der Messungen konnte nachge<strong>wiese</strong>n werden, dass das beim Betrieb der untersuchten<br />
VHKW anfallende Abwasser in der Kanalisation entsorgt werden kann und nicht gesondert<br />
aufbereitet werden muss.<br />
Zusammenfassend zeigen die Auswertungen der Messungen, dass die in der Vergangenheit<br />
aufgetretenen technischen Probleme der Vergasungsheizkraftwerke lösbar sind. Ob energetisch<br />
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