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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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KAPITEL 9. MESSUNGEN AN VHKW<br />

• Wie bereits beschrieben, muss in einer optimierten Anlage der gesamte, im NTV erzeugte<br />

Biokoks im HTV vergast werden.<br />

• Die in der Gasaufbereitung aus dem Rohgas ausgekoppelte Wärme wurde ungenutzt an<br />

die Umgebung abgegeben. Zukünftig kann diese teilweise zur Biomassetrocknung und zur<br />

Vergasungsluftvorwärmung genutzt werden.<br />

Der höchste exergetische Wirkungsgrad der Vergasung von ζGas = 70,7 % wird beim Betrieb des<br />

Viking-VHKW erreicht. Dies gelang, weil 3,8 kW Exergie (4,9 % der Exergie der Biomasse) im<br />

WT1 und im Luvo aus dem Rohgas ausgekoppelt und davon 3,4 kW in den Vergasungsreaktor<br />

zurückgeführt werden. Auf diese Weise wird die für die Trocknung und Pyrolyse der Biomasse<br />

benötigte Wärme durch Beheizen dieser Zonen mit exergetisch minderwertiger Prozesswärme<br />

(T < 900 K) bereitgestellt. Zur Deckung des Wärmebedarfs dieser Zonen bedarf es somit keiner<br />

Oxidation von exergetisch hochwertiger Biomasse. Durch diese exergetisch optimierte Prozessgestaltung<br />

gelingt es im Viking-VHKW, den hohen exergetischen Wirkungsgrad der Vergasung<br />

von ζGas = 70,7 % zu realisieren. Eine weitere Anhebung von ζGas kann bei diesem Verfahren<br />

erreicht werden, wenn anstatt von Abgaswärme nur Rohgaswärme zur Beheizung der Schnecke,<br />

in der die Pyrolysereaktionen stattfinden, genutzt wird.<br />

Beim FICFB-VHKW betrug der exergetische Wirkungsgrad der Vergasung ζGas = 55,6 % und liegt<br />

damit zwischen den Werten des Carbo-V-VHKW und des Gegenstrom-VHKW. Bei der Vergasung<br />

der Biomasse und der anschließenden Gasaufbereitung entstehen Exergieverluste, die in einer<br />

zukünftigen Anlage noch teilweise verhindert werden können:<br />

• Die Trocknung der Biomasse findet im Vergasungsreaktor bei 1150 K statt. Die dafür notwendige<br />

Wärme wird in der Brennkammer durch Verbrennung des Biokokses, des Reingases<br />

und des teerbeladenen RME bereitgestellt. In einer optimierten Anlage könnte die<br />

Trocknung auf einem niedrigeren Temperaturniveau in einem dem Vergasungsreaktor vorgeschalteten<br />

Trockner vorgenommen werden. Dieser könnte mit Rohgas- oder Abgaswärme<br />

beheizt werden.<br />

• Das in der Gaswäsche entstandene Kondensat, das nicht zur Erzeugung von Fluidisierungsdampf<br />

verwendet wird, wird verdampft und in der 1160 K heißen Brennkammer entsorgt.<br />

Durch einen dem Vergasungsreaktor vorgeschalteten Trockner würden der Wassergehalt<br />

im Rohgas und damit der Kondensatmassenstrom sinken, sodass weniger Exergie zur Verdampfung<br />

und Überhitzung des überschüssigen Kondensats benötigt würde.<br />

Im Gegenstrom-VHKW in Harbøore wurde trotz des hohen Teergehaltes im Rohgas ein exergetischer<br />

Wirkungsgrad der Vergasung von ζGas = 63,7 % erreicht, da die bei der Oxidation<br />

entstehenden, ca. 1250 K heißen Gase im Gegenstromvergaser der Anlage nacheinander Bereiche<br />

durchströmen, in denen Reduktions- und Pyrolysereaktionen ablaufen und die Trocknung der<br />

Biomasse stattfindet. Dabei sinkt die Temperatur bis auf die Rohgasaustrittstemperatur von 350 K<br />

ab, sodass die Wärmezufuhr für die endothermen Reaktionen auf einem zu den Reaktionen<br />

passenden Temperaturniveau stattfindet. Wie bereits erwähnt wird jedoch - bedingt durch die<br />

Vergasungsreaktorbauart - ein teerhaltiges Rohgas erzeugt. Mit einer mittleren spezifischen<br />

Brennstoffexergie der Teere von 26174 kJ/kg (berechnet nach Gleichung 6.26) [77], werden 17,5 %<br />

der Exergie der Biomasse in der Exergie der Teere gebunden. Weitere Exergieverluste entstehen<br />

durch die Wärmeverluste an der Oberfläche des Vergasungsreaktors und durch die Abfuhr der<br />

Kondensationswärme des aus dem Rohgas abgeschiedenen Wassers an die Umgebung. Eine<br />

deutliche Anhebung des exergetischen Wirkungsgrades der Vergasung ζGas ist nur durch eine<br />

Rückführung der schweren Teere in den Vergasungsreaktor möglich. Da diese Möglichkeit<br />

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