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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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9.2. VERSUCHSAUSWERTUNG<br />

erzeugt, da bei der Erhitzung des teerhaltigen Pyrolysegases auf eine Temperatur von über<br />

1300 K die langkettigen Kohlenwasserstoffe aufgespalten werden. Beim FICFB- und beim<br />

Gegenstrom-VHKW müssen im Rohgas vorhandene Teere vor der motorischen Nutzung des<br />

Reingases in der Gasaufbereitung abgeschieden werden. Wenn diese Kohlenwasserstoffe nicht<br />

wieder in den Vergasungsreaktor zurückgeführt werden, stellen sie einen Exergieverlust dar.<br />

Daher ist es zum Erreichen hoher exergetischer Wirkungsgrade der Vergasung ζGas zielführend,<br />

wenn<br />

• das Temperaturniveau der Wärmezufuhr zur Deckung des Energiebedarfs der Reduktionsund<br />

Pyrolysereaktionen und der Trocknung der zum Ablauf der Reaktionen notwendigen<br />

Temperatur entspricht,<br />

• ein Großteil der bei der Oxidation der Biomasse entstandenen Wärme zur Deckung des<br />

Wärmebedarfs der endothermen Vergasungsreaktionen genutzt wird und<br />

• durch Erhitzen des Pyrolysegases auf über 1300 K ein teerfreies Gas erzeugt wird und damit<br />

keine Teere in der Gasaufbereitung abgeschieden werden müssen oder<br />

• bei einer notwendigen Teerabscheidung in der Gasaufbereitung die Exergie der abgeschiedenen<br />

Kohlenwasserstoffe zurück in den Vergasungsreaktor geführt und auf diese Weise auf<br />

die Oxidation der Biomasse im Vergasungsreaktor teilweise verzichtet werden kann.<br />

Beim Carbo-V-VHKW wird der niedrigste exergetische Wirkungsgrad der Vergasung von<br />

ζGas = 48,0 % erreicht. Der Grund dafür ist, dass bei der Vergasung im NTV und HTV nur 75,8 %<br />

der Exergie der Biomasse und der vorgewärmten Vergasungsluft im Rohgas gebunden werden. In<br />

der anschließenden Gasaufbereitung werden 27,8 % der Exergie der Biomasse bei der Kühlung<br />

des Rohgases von 1070 K auf 284 K ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Daher treten bei der<br />

Vergasung der Biomasse und der anschließenden Gasaufbereitung erhebliche Exergieverluste auf,<br />

die in einer optimierten Anlage teilweise verhindert werden können:<br />

• Im NTV wird Biomasse zur Trocknung der Holzhackschnitzel und zur Deckung des Wärmebedarfs<br />

der endothermen Pyrolysereaktionen partiell oxidiert. Die exergetisch hochwertige<br />

Biomasse wird daher zur Erzeugung von Wärme auf einem Temperaturniveau von 770 K<br />

verbrannt, wobei hohe Exergieverluste entstehen. In einer optimierten Anlage sollte daher<br />

die Trocknung der Biomasse in einem vorgeschalteten, mit Roh- oder Abgaswärme beheizten<br />

Trockner erfolgen. Eine vollständige Deckung des Wärmebedarfs der endothermen<br />

Pyrolysereaktionen mit Prozesswärme, wie es beispielsweise im Viking-VHKW geschieht,<br />

ist mit dem NTV des Carbo-V-VHKW nicht möglich. Zusätzlich sollte auch die dem NTV<br />

zugeführte Vergasungsluft mit Prozesswärme vorgewärmt werden.<br />

• Bei der Begleitung des Anlagenbetriebs wurde der Brennkammer reiner Sauerstoff als Oxidationsmedium<br />

zugeführt, sodass Brennkammertemperaturen von bis zu 1720 K gefahren<br />

wurden. Aufgrund dieser hohen Temperatur musste der Brennkammermantel gekühlt werden.<br />

Des Weiteren musste das Rohgas, dessen Temperatur vor dem Austritt aus dem HTV<br />

noch bis zu 1300 K betrug, zum Schutz der nachfolgenden Aggregate auf eine Austrittstemperatur<br />

von 1070 K gequencht werden. In einem optimierten Carbo-V-VHKW kann die<br />

Brennkammertemperatur durch den Einsatz von Luft als Vergasungsmittel herabgesetzt werden,<br />

sodass die Exergieverluste bei der Kühlung des Brennkammermantels und beim Quenchen<br />

des Rohgases reduziert werden. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die<br />

im Rohgas vorhandenen Teere weiterhin vollständig aufgespalten werden.<br />

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