Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF

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Technik Bild: RGtimeline - Fotolia.com Manuelle Prozesse eliminieren und Standards schaffen Verschiedene Produktionssysteme auf einen Stand bringen Erstklassige Rohstoffe, Prozessbeherrschung sowie modernste Technologien sind bei der Herstellung von pharmazeutischen Verpackungen wichtig. Doch erst ein passendes Manufacturing Execution System bietet die Möglichkeit, Prozesse zu standardisieren. Schott Pharmaceutical Packaging (Schott PP) mit mehr als 600 Produktionslinien in 15 Ländern stellt jährlich mehr als 7 Mrd Spritzen, Fläschchen, Ampullen, Karpulen und Spezialartikel aus Röhrenglas oder Kunststoff her. Um die Marktposition weiter auszubauen, entschied man sich für die Einführung der MES-Lösung (Manufacturing Execution System) cronetwork des IT- Anbieters Industrie Informatik. Ziel der Einführung der MES-Lösung bei Schott PP war es, die globale Strategie der Optimierung und die seitens der Pharmaindustrie geforderte Standardisierung der Produktionsprozesse in allen Werken zu unterstützen. Jörn Volckmann, Head of IT bei Schott PP zu den Anforderungen an cronetwork: „Eine bessere und detailliertere Nutzung und Auswertung unserer Daten sowie deren automatisierte Bereitstellung, die Vergleichbarkeit der Key Performance Indikatoren (KPIs) über alle Werke hinweg und die Bewältigung des Medienbruchs zwischen dem zentralen SAP-System und den sieben verschiedenen Produktionssystemen.“ Vor der Einführung von cronetwork bestand die Schwierigkeit darin, dass die zur Steuerung der Produktion notwendigen Kennzahlen ausschließlich in den Produktionssystemen verfügbar waren. Eine managementgerechte Aufbereitung der Produktionsdaten war nur mit hohem Aufwand zu erreichen und erwies sich zudem als fehleranfällig. Im Zuge der MES-Implementierung wurde deshalb zunächst ein zu erfüllender Mindeststandard für alle Maschinen definiert, um dann die geplanten Kennzahlen sammeln und damit auch das Potenzial des MES voll ausschöpfen zu können. Auch am Ende der Produktionskette, im Bereich der Verpackung, gab es noch Optimierungspotenzial für das MES. „Wir hatten hier einen sehr hohen manuellen Aufwand zu bewältigen“, erläutert Jörn Volckmann. Die ermittelten Zahlen wurden bislang händisch in das SAP-System überführt. Im Rahmen des MES-Projekts wurde zusammen mit den Experten von Industrie Informatik eine Scan-Lösung realisiert. Die Erfassung erfolgt heute über mobile Scanner und eine HTML- Vergleichbarkeit schaffen, Stammdatenqualität erhöhen Oberfläche mit vielfältigen Validierungsfunktionen. Nach erfolgreicher Einführung in Ungarn als Pilotprojekt wurde cronetwork in Deutschland und der Schweiz implementiert. Als nächstes sind die Rollouts für Mexiko, Frankreich, Brasilien und USA geplant. Schott PP löste mit dem neuen MES- System viele bislang manuell getätigte 40 technik+EINKAUF · Prozessindustrie 02 2012

Februar · B67993 · Einzelpreis 15,00 € www.konstruktion.de Firmenporträt Industrie Informatik Die 1991 gegründete Industrie Informatik hat sich mit dem Manufacturing Execution System (MES) cronetwork auf die integrierte Unterstützung von Produktionsabläufen spezialisiert. cronetwork besteht aus den Modulen feinplanung, betriebsdaten, maschinendaten, prozessdaten, personalzeit, projektzeit, leistungsabrechnung, mitarbeiterservices, produktionsinfo, kpi-cockpit und zutritt. Die Industrie Informatik-Gruppe mit Standorten in Linz/Österreich und Kenzingen/Deutschland hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden MES- Anbieter am zentraleuropäischen Markt etabliert. Als Bindeglied zwischen führenden ERP-Systemen und der Produktion bettet sich cronetwork optimal in die IT-Infrastruktur ein. Mehr unter: www.industrieinformatik.com Ohne antriebspraxis wäre es nur eine Achterbahn Mehr als 7 Mrd verschiedene Verpackungen stellt Schott jährlich her. Prozesse ab. „Cronetwork ist heute die Verbindung zwischen SAP und unseren lokalen Produktionssystemen mit einer bidirektionalen Kommunikation.“ Volckmann blickt auch in die nahe Zukunft: „Wir sind derzeit in der zweiten Phase des Projekts, der Einführung einer elektronischen Feinplanung in unserem Werk in Deutschland, die ebenfalls die manuelle Planung ablösen wird.“ Nach dem Rollout in allen Werken nutzen ca. 1 000 Mitarbeiter cronetwork bei der täglichen Arbeit, vor allem in der Produktionsvorbereitung, im Produktionsmanagement und im Verpackungsbereich sowie bei Auswertung und Statistik. Schott PP hat mit der MES-Einführung die gewünschte Standardisierung von Zählerständen und Maschinenstati erfolgreich umgesetzt. Hierfür wurde eine klare, festgelegte Struktur für den Datenaustausch zwischen den beteiligten Systemen festgelegt, womit der Maschinenstatus 24 Stunden dokumentiert, auswertbar und über alle Standorte hinweg vergleichbar ist. Dazu kommt die Erfassung von Produktionsdaten in Echtzeit. Dabei werden die aktuellen Mengen und Zeiten in der cronetwork-Feinplanung visualisiert. „Mit dem MES decken wir im Wesentlichen die Bereiche Betriebsdatenerfassung, Reporting und die Feinplanung ab“, betont Volckmann. Gerade was das Standard-Reporting von cronetwork auf Basis der bewährten Oracle Technologie beträfe, sei man jetzt in der Lage, standortübergreifende Auswertungen vorzunehmen. „Heute können wir Reports zu KPIs und Kennzahlen wie Glasverlust, OEE (Overall Equipment Effectiveness), Verfügbarkeit, Performance und Qualität schnell, sicher und zuverlässig erstellen“, so Volckmann. Was die Zukunft anbelangt, so wolle man noch mehr Daten von SAP automatisiert an die Produktionssysteme übergeben, beispielsweise Spezifikationen wie die Standard Operating Procedures. Darüber hinaus werde der gesamte Bereich reporting mit zusätzlichen Auswertungstools ausgebaut. ki Mit dem MES-System cronetwork sind jetzt alle Produktionslinien erfasst. TECHNIK IN BEWEGUNG ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK Kleinstantriebe bewegen Serviceroboter Seite 14 MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK Getriebe für den Antriebsstrang von Pressen Seite 35 ANTRIEBSAUTOMATISIERUNG Achssynchronisation in Folienstreckanlage Seite 44 Sicher in Bewegung Möglichkeiten der antriebs integrierten Sicherheit mit dem Portfolio von Pilz S. 40 Hybridtechnik Elektro-hydrostatischer Aktuator Seite 38 Zielgruppe: Konstrukteure, Entwickler, Planer Auflage: 15.000 Exemplare Erscheinungsweise 2012: 6 Ausgaben www.konstruktion.de antriebspraxis – Technik in Bewegung Die IT-Architektur für die Zukunft bei Schott Pharmaceutical Packaging. verlag moderne industrie GmbH Justus-von-Liebig-Str. 1 86899 Landsberg Tel.: 08191/125-0 Fax 08191/125-444 www.mi-verlag.de technik+EINKAUF · Prozessindustrie 02 2012 41

Technik<br />

Bild: RGtimeline - Fotolia.com<br />

Manuelle Prozesse eliminieren<br />

und Standards schaffen<br />

Verschiedene Produktionssysteme auf einen Stand bringen<br />

Erstklassige Rohstoffe, Prozessbeherrschung<br />

sowie modernste<br />

Technologien sind bei der Herstellung<br />

von pharmazeutischen Verpackungen<br />

wichtig. Doch erst ein<br />

passendes Manufacturing Execution<br />

System bietet die Möglichkeit,<br />

Prozesse zu standardisieren.<br />

Schott Pharmaceutical Packaging<br />

(Schott PP) mit mehr als 600 Produktionslinien<br />

in 15 Ländern stellt<br />

jährlich mehr als 7 Mrd Spritzen, Fläschchen,<br />

Ampullen, Karpulen und Spezialartikel<br />

aus Röhrenglas oder Kunststoff her.<br />

Um die Marktposition weiter auszubauen,<br />

entschied man sich für die Einführung<br />

der MES-Lösung (Manufacturing<br />

Execution System) cronetwork des IT-<br />

Anbieters Industrie Informatik.<br />

Ziel der Einführung der MES-Lösung<br />

bei Schott PP war es, die globale Strategie<br />

der Optimierung und die seitens der<br />

Pharmaindustrie geforderte Standardisierung<br />

der Produktionsprozesse in allen<br />

Werken zu unterstützen. Jörn Volckmann,<br />

Head of IT bei Schott PP zu den<br />

Anforderungen an cronetwork: „Eine<br />

bessere und detailliertere Nutzung und<br />

Auswertung unserer Daten sowie deren<br />

automatisierte Bereitstellung, die Vergleichbarkeit<br />

der Key Performance Indikatoren<br />

(KPIs) über alle Werke hinweg<br />

und die Bewältigung des Medienbruchs<br />

zwischen dem zentralen SAP-System und<br />

den sieben verschiedenen Produktionssystemen.“<br />

Vor der Einführung von cronetwork bestand<br />

die Schwierigkeit darin, dass die<br />

zur Steuerung der Produktion notwendigen<br />

Kennzahlen ausschließlich in den<br />

Produktionssystemen verfügbar waren.<br />

Eine managementgerechte Aufbereitung<br />

der Produktionsdaten war nur mit hohem<br />

Aufwand zu erreichen und erwies<br />

sich zudem als fehleranfällig. Im Zuge<br />

der MES-Implementierung wurde deshalb<br />

zunächst ein zu erfüllender Mindeststandard<br />

für alle Maschinen definiert,<br />

um dann die geplanten Kennzahlen<br />

sammeln und damit auch das Potenzial<br />

des MES voll ausschöpfen zu können.<br />

Auch am Ende der Produktionskette, im<br />

Bereich der Verpackung, gab es noch Optimierungspotenzial<br />

für das MES. „Wir<br />

hatten hier einen sehr hohen manuellen<br />

Aufwand zu bewältigen“, erläutert Jörn<br />

Volckmann. Die ermittelten Zahlen wurden<br />

bislang händisch in das SAP-System<br />

überführt. Im Rahmen des MES-Projekts<br />

wurde zusammen mit den Experten von<br />

Industrie Informatik eine Scan-Lösung<br />

realisiert. Die Erfassung erfolgt heute<br />

über mobile Scanner und eine HTML-<br />

Vergleichbarkeit schaffen,<br />

Stammdatenqualität erhöhen<br />

Oberfläche mit vielfältigen Validierungsfunktionen.<br />

Nach erfolgreicher Einführung<br />

in Ungarn als Pilotprojekt wurde<br />

cronetwork in Deutschland und der<br />

Schweiz implementiert. Als nächstes sind<br />

die Rollouts für Mexiko, Frankreich, Brasilien<br />

und USA geplant.<br />

Schott PP löste mit dem neuen MES-<br />

System viele bislang manuell getätigte<br />

40 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>

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