Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF
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Einkaufs-Praxis<br />
oft frustrierend ungenau, die Einführung<br />
neuer Produkte hinkt dem Markt hinterher,<br />
die Planung und Kontrolle von Prozessen<br />
ist nicht agil genug und schwerfällige<br />
IT-Systeme liefern nicht die Informationen,<br />
die die Geschäftsführung für ihre<br />
Entscheidungen benötigen würde.<br />
Im Gegensatz dazu bietet der moderne<br />
Ansatz für Sales & Operations Planning –<br />
in Anlehnung an das Web-2.0-Konzept der<br />
sozialen Interaktion nennen wir ihn „S&OP<br />
2.0“ – sieben ganz konkrete Vorteile:<br />
■ Segmentierung<br />
■ Kollaboration<br />
■ End-to-End-Transparenz<br />
■ Integration von lokaler und<br />
globaler S&O-Planung<br />
■ Integration von Wert- und<br />
Volumenplanung sowie Simulation<br />
über Szenarien<br />
■ Integration zwischen S&OP und<br />
detaillierten Planungs- und<br />
Ausführungsprozessen<br />
■ S&OP 2.0 ist eine perfekte Plattform,<br />
um die Parameter zu liefern, die das<br />
LEAN-SCM-Konzept erfordert<br />
Im Wesentlichen zielen die Prinzipien<br />
des Web 2.0 darauf, ab den S&OP-Prozess<br />
durch geeignete Technologien zu<br />
verbessern.<br />
Segmentierung: Segmentierung ist<br />
deshalb der erste Schritt, die Lieferkette<br />
über alle Glieder hinweg optimal auf die<br />
gewünschten Ziele hin auszurichten und<br />
für unterschiedliche Produkte/Kunden/<br />
Werken passende Planungsprozesse und<br />
-politiken abzuleiten.<br />
S&OP 2.0 als Bestandteil des LEAN-SCM-Konzepts<br />
In Kern lassen sich Lean-Techniken in fünf<br />
Gesetzen zusammenfassen:<br />
Kollaboration, um Flexibilität und Planungsgenauigkeit<br />
zu ermöglichen: Das<br />
klassische Schema: „Input erhalten (von<br />
unten nach oben) – Entscheidung getroffen<br />
(bei einer Besprechung oder auf sonstige<br />
Art) – Anweisung erteilt (von oben<br />
nach unten)“ greift nicht mehr. In Kombination<br />
mit ineffizienten Systemen und<br />
mangelnder Transparenz ist dieser Prozess<br />
oft zu langsam und unflexibel. S&OP 2.0<br />
unterscheidet sich von S&OP dadurch,<br />
dass es eine Plattform zur funktions- und<br />
länderübergreifenden Zusammenarbeit<br />
schafft. Wie das „Web 2.0“ ist es eine Plattform<br />
für die gemeinsame Entscheidungsfindung.<br />
Die Möglichkeiten und Prozesse<br />
von S&OP 2.0 ermöglichen das auf allen<br />
Planungsebenen durch klar strukturierte<br />
1. Lean wird von der tatsächlichen Kundennachfrage<br />
gesteuert.<br />
2. Beim Einsatz möglichst exakter Angebots-<br />
und Nachfrageparameter ermöglicht<br />
Lean SCM die Auslieferung von Produkten<br />
in der vom Kunden erwünschten<br />
Menge und Zeit, ohne weiteres Nachsteuern<br />
im operativen Prozess.<br />
3. Ein Prozess wird nur von dem Punkt<br />
aus gesteuert, an dem das Endprodukt<br />
nachgefragt wird; alle anderen Standortpunkte<br />
werden über Nachbestellungsaufträge<br />
gesteuert (Pull-Prinzip).<br />
4. Bei richtiger Einstellung der taktischen<br />
Parameter sind nur wenige oder<br />
gar keine Berichtigungen in der regelmäßige<br />
Neuplanung notwendig.<br />
5. Durch die feste Herstellungsabfolge<br />
von Produkten, die durch ein „Rhythm<br />
Wheel“ vorgegeben wird, erhöht sich der<br />
Output.<br />
S&OP-Besprechungen und Ad-hoc-Zusammenarbeit,<br />
unterstützt von hochwertigen<br />
Echtzeit-Informationen, Kollaborationsdatenbanken<br />
und Workflows.<br />
End-to-End-Transparenz: Die Integration<br />
von Planungs- und Kontrollprozessen<br />
auf verschiedenen Ebenen ist nur möglich<br />
mit Transparenz über die gesamte Supply<br />
Chain hinweg (End-to-End). S&OP 2.0<br />
legt einen Schwerpunkt auf den Einsatz<br />
richtig konzipierter Dashboards, die es<br />
den Entscheidungsträgern erleichtern,<br />
sich einen Überblick über das tatsächliche<br />
Maß an Abstimmung zwischen den Planungs-<br />
und Ausführungsprozessen auf<br />
den unterschiedlichen Detailebenen und<br />
in verschiedenen Zeithorizonten zu verschaffen.<br />
Vision,<br />
Mission,<br />
Unternehmensstrategie<br />
Definition<br />
Geschäftsziele<br />
Wettbewerbs<br />
Positionierung<br />
Segmentierung<br />
Strategische SC<br />
Konfiguration &<br />
Netzwerk Design<br />
Strategische<br />
Zielsetzung;<br />
prospektive Analytics<br />
Strategische Planung<br />
Wertoptimierung<br />
Kostenoptimierung<br />
(0-24<br />
Monate)<br />
Ausführen<br />
(0-12<br />
Wochen)<br />
Produtkionssequenzie<br />
rung<br />
Prognose<br />
Supply<br />
Input<br />
Basis<br />
Demand<br />
Plan<br />
Basis<br />
Supply<br />
Plan<br />
Kollaborative<br />
Produtkionsplanung<br />
Demand<br />
Shaping<br />
Supply<br />
Szenarie<br />
n<br />
Basis<br />
Finanz<br />
plan<br />
Finanzszenarien<br />
Lieferungsfeinplanu<br />
ng & Ausführung<br />
Consensus<br />
Demand,<br />
Supply,<br />
Bestands<br />
und G&V<br />
Projektionen<br />
Performance<br />
Management;<br />
Advanced Analytics<br />
Taktische Planung<br />
(S&OP 2.0)<br />
Sequenzierung<br />
&<br />
Ausführung<br />
Auftragsabwiclung<br />
Ähnlich wie das Web 2.0 fungiert S&OP 2.0 als Plattform für umfassende Zusammenarbeit und End-to-End-Transparenz und<br />
bildet so das perfekte Bindeglied zwischen langfristiger strategischer Planung und der operativen Planung und Produktion.<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
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