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Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF

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Einkaufs-Praxis<br />

Bild: Darren Baker - Fotolia.com<br />

Risiko in allen Märkten<br />

Einkauf von chemischen Rohstoffen im volatilen Umfeld<br />

Die Rohstoffbeschaffung für die<br />

Chemieindustrie spielt sich in einem<br />

schwierigen Umfeld globalisierender<br />

Märkte ab. Dabei hat sie<br />

wesentlichen Einfluss auf die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden<br />

Unternehmen.<br />

Rohstoffe und ihre Preise werden<br />

durch Nachrichten aus der Wirtschaft,<br />

geopolitische Umstände, Naturkatastrophen,<br />

den technologischen Wandel<br />

und regulatorische Veränderungen heftig<br />

beeinflusst. Darauf reagiert das Management<br />

mit den Aspekten Qualität, Zeit und Innovation.<br />

Ein die Unternehmen übergreifender<br />

Trend hierbei ist ein wirkungsvolles Risikomanagement,<br />

wie bei der 4. Jahrestagung<br />

Chemikalien und Rohstoffe der Chem Academy<br />

in Köln festgestellt wurde. Prof. Elmar<br />

Bräkling von der Fachhochschule Koblenz<br />

brachte die Anforderung an den Einkauf auf<br />

den Punkt: „Dazu brauche es den richtigen<br />

Auftritt und geatmete Kompetenz.“<br />

Welche Relevanz die Rohstoffbeschaffung<br />

für unsere gesamte Volkswirtschaft<br />

hat, betonte der Leiter der Unterabteilung<br />

‚Rohstoffpolitik‘ Dr. Thomas Gäckle vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie. So führte die Bundesrepublik<br />

Deutschland im Jahr 2010 für 110 Mrd<br />

Rohstoffe ein. Für 10 Mrd Euro wurden<br />

diese recycelt und im Gegenwert von 18<br />

Mrd kamen Ressourcen aus dem Inland.<br />

Die Bundesregierung legte ihre Rohstoffstrategie<br />

in einer Publikation im Jahr<br />

2010 vor und nahm zu Kernelementen ihrer<br />

Politik Stellung. Diese beinhaltet eine<br />

Proaktive Kommunikation<br />

mit Lieferanten ist notwendig<br />

Verbesserung des Zugangs zu Rohstoffen,<br />

Rohstoffpartnerschaften, politische Flankierungen,<br />

Innovationen durch Rohstoffforschungen<br />

und -entwicklungen sowie eine<br />

Stärkung struktureller Maßnahmen.<br />

Dr. Hendrik Baumann von der CU Chemie<br />

Uetikon GmbH aus dem schwarzwäldischen<br />

Lahr sieht im Lieferanten- und Risikomanagement<br />

bei Lohn- und Exklusivsynthesen<br />

für pharmazeutische Wirkstoffe<br />

den wichtigsten Stellhebel. Das Unternehmen<br />

beschäftigt sich mit Auftragssynthesen<br />

pharmazeutischer Wirkstoffe nach vielfältigen<br />

Methoden der Organischen Chemie.<br />

Hierzu benötigen sie Ausgangsstoffe,<br />

um die wertvollen Wirkstoffe herstellen zu<br />

können. Dieses Gebiet ist bezüglich der<br />

Umsetzung von topaktuellen Forschungsergebnissen<br />

und der zu erwartenden Gewinnmargen<br />

brisant. Im zügigen Rhythmus<br />

wechseln daher die Rahmenbedingungen<br />

des Geschäftsfelds.<br />

Die Beobachtung der Lieferanten steht bei<br />

Uetikon unter dem Stichwort Evolution:<br />

einer allmählich fortschreitenden Entwicklung.<br />

Neben den klassischen Tugenden<br />

wie hohe Zuverlässigkeit und lange Produktionserfahrung<br />

nennt Baumann wie<br />

seine Kollegen die Fähigkeit zur proaktiven<br />

Kommunikation als eine Erwartungshaltung<br />

seines Unternehmens. Damit ist<br />

zum Beispiel die Fähigkeit zur Information<br />

gemeint, wenn etwas schiefgehen könnte.<br />

Aspekte die Lieferantenselektion sind dabei<br />

in der Reihenfolge: bereits im Netz-<br />

18 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>

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