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Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF

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Einkaufsführer<br />

oder Highend-Gerät: die Auswahl sollte<br />

sich einzig und allein nach den technischen<br />

Anforderungen richten.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die<br />

technische Standardisierung von Messgeräten,<br />

die zu einer Vereinheitlichung<br />

und Optimierung der Beschaffungswege<br />

führt. Zu diesem Zweck suchen sich Einkaufsabteilungen<br />

Lieferanten aus, mit<br />

denen sie gerne zusammenarbeiten und<br />

gute Erfahrungen gemacht haben. Kurzum:<br />

Die das beste Produkt zu den besten<br />

Bedingungen anbieten – und das weltweit.<br />

Sind sich beide Seiten einig, wird<br />

ein Rahmenvertrag mit typischen Laufzeiten<br />

von 3 bis 5 Jahren abgeschlossen,<br />

der Zusammenarbeit, Rechte und Pflichten,<br />

Preise, Lieferkonditionen und<br />

Zahlungsbedingungen regelt.<br />

Aber auch die Wirkung von Soft Facts<br />

wie etwa das Zwischenmenschliche<br />

sollte man im Einkaufsprozess nicht<br />

unterschätzen. Ein guter Kontakt zwischen<br />

Hersteller und Anwender kann<br />

die Akzeptanz einer bestimmten Marke<br />

deutlich erhöhen. Genauso kann ein<br />

schlechter Umgang negativ auf einen<br />

Hersteller zurückstrahlen. Hat ein Einkäufer<br />

schon gute Erfahrungen mit<br />

einem Gerät gemacht, wird er das Gerät<br />

immer wieder gerne kaufen. Tatsache<br />

ist, der Lieferant, bei dem der Beschaffer<br />

das Gefühl hat am besten aufgehoben<br />

zu sein, wird immer Pluspunkte<br />

sammeln. Guter Kontakt hilft immer<br />

Standardisierung der<br />

Messgeräte ist trotz<br />

der vielfältigen Messprinzipien<br />

und Gehäusematerialien<br />

notwendig,<br />

um bei den komplexen<br />

Verfahren eine<br />

Vielzahl von Anwendungen<br />

abdecken zu<br />

können.<br />

und kann das Zünglein an der Waage<br />

sein. Grundsätzlich wünschen sich die<br />

Anwender verlässliche Partner, die im<br />

offenen Dialog mit ihnen stehen und<br />

sofort über Probleme bei der Beschaffung,<br />

technische Mängel oder Lieferengpässe<br />

informieren.<br />

Dr. Christine Eckert<br />

Kathrin Irmer<br />

Interview mit Dr. Peter Giesert, Global Category Management, Bayer CropScience AG<br />

“In der Chemie ist Qualität ein<br />

entscheidendes Merkmal”<br />

Was kommt bei Ihnen zuerst, die Qualität<br />

oder der Preis?<br />

In der Chemie ist diese Frage eindeutig zu<br />

beantworten. Hier kommt der Qualität immer<br />

eine entscheidende Bedeutung zu. Ob es<br />

sich um einen adäquaten Preis handelt, zeigt<br />

der Vergleich mit den Mitbewerbern für ein<br />

spezielles Messprinzip. Es geht natürlich immer<br />

um einen günstigen Einstiegspreis. Ein<br />

Gerät sollte aber auch über die gesamte Lebensdauer<br />

hinweg gesehen möglichst wenig<br />

Kosten erzeugen. Ein günstiger Einstiegspreis<br />

nützt nichts, wenn das Gerät mehrmals im<br />

Jahr gewartet und vielleicht nach 5 Jahren<br />

aussortiert werden muss. Im Idealfall haben<br />

Geräte einen typischen Lebenszyklus von 20-<br />

30 Jahren, wie eine Chemieanlage. Deshalb ist das Prinzip Total<br />

Costs of Ownership mit Augenmaß zu betreiben, um ökonomisch<br />

sinnvoll zu agieren.<br />

Dr. Peter Giesert ist Global<br />

Category Manager bei der<br />

Bayer CropScience AG.<br />

Welche Rolle spielt die Standardisierung?<br />

Standardisierung spielt bei uns eine große Rolle. Wir haben<br />

es mit relativ komplexen Verfahren zu tun und dazu passen nur<br />

bestimmte Geräte. Bayer CropScience nutzt unterschiedlichste<br />

Füllstandmessungen in Lagertanks und Reaktionsbehältern.<br />

Wir wollen die Messverfahren möglichst standardisieren. Im<br />

Falle von Füllstandmessungen hat sich das Messprinzip Radar<br />

an vielen Einsatzstellen für uns bewährt – mit dementsprechen-<br />

den Auswirkungen auf die Beschaffungsstrategie<br />

und Anzahl zu beschaffender Radargeräte<br />

sowohl freistrahlend als auch geführt. Bei freistrahlendem<br />

Radar ist der wichtigste Punkt: Es<br />

ist ein berührungsloses Verfahren, es gibt keine<br />

Produktberührung und damit weniger Korrosionsprobleme.<br />

Zudem ist das Messverfahren<br />

sehr zuverlässig und genau und ist in einer<br />

Vielzahl von Anwendungsfällen einsetzbar. Die<br />

Messung selbst ist schnell einzustellen, die Geräte<br />

lassen sich einfach parametrieren. Nicht<br />

zuletzt sind Radargeräte in den letzten Jahren<br />

auch immer günstiger geworden.<br />

Wie wichtig ist ein guter Service?<br />

Sehr wichtig. Es ist im Zweifelsfall kein K.O.<br />

Kriterium, aber doch ein sehr wichtiger Aspekt bei der Lieferantenauswahl.<br />

Die Hersteller von technischen Materialien liefern<br />

aus meiner Sicht eine derart hohe Qualität, dass als Alleinstellungsmerkmal<br />

häufig nur der Service bleibt. Wenn ein Gerät<br />

ausfallen sollte, haben wir keine Zeit, uns Gedanken zu machen,<br />

wie diese Geräte wieder in Gang gebracht werden können<br />

oder warum sie ausgefallen sind. Wir haben das Verfahrens-<br />

Know-how, das Geräte Know-how muss der Hersteller mitbringen.<br />

Wir erwarten, dass er bei der Bewältigung von technischen<br />

Problemen schnell und kompetent Hilfestellung leisten kann.<br />

Vertrauen zeigt sich immer dann, wenn es Probleme gibt und<br />

wie diese gelöst werden.<br />

12 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>

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