Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF
Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF
Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF
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Risiken in allen Märkten<br />
Einkauf von chemischen Rohstoffen im volatilen Umfeld<br />
<strong>Ausgabe</strong> 02 / Oktober / VKZ 67503<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Beschaffung in<br />
Konstruktion und<br />
Produktion<br />
<strong>Prozessindustrie</strong><br />
Einkaufsführer:<br />
Füllstandmess<strong>technik</strong><br />
Einkauf von Mischsystemen<br />
Auswahlkriterien für die Automatische Mischerbeschickung<br />
02/12
60 Jahre Fachmedien für die Industrie: Das sind rund 10.000 veröffentlichte <strong>Ausgabe</strong>n mit einer Gesamtauflage von mehr als<br />
150 Millionen Exemplaren, 550.000 redaktionelle Seiten und 150.000 Anzeigenseiten. Wir bedanken uns bei allen<br />
Lesern, Anzeigenkunden, Agenturen und Dienstleistern für die langjährige Treue und gute Zusammenarbeit. Vertrauen Sie auch<br />
künftig auf die Fachmedien des verlag moderne industrie. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!
EDITORIAL<br />
Turmbau zu Babel<br />
Seit Monaten feilscht Griechenland mit den internationalen Geldgebern,<br />
um seine Sparprogramme durchzubringen und die neuen<br />
Hilfsleistungen zu erhalten. Doch anstatt dass sich die Lage dadurch<br />
entspannt, verschlechtern sich die Aussichten zunehmend. Die deutsche<br />
Bundesregierung verhält sich immer reservierter, wenn es darum geht,<br />
neue Kredite zu gewähren. Doch ohne die deutsche Beteiligung an den Rettungsschirmen,<br />
wäre das Hilfssäckel nicht genügend gefüllt. Welche Folgen<br />
hat dies für uns? Noch steht unsere Wirtschaft auf festen Beinen, Bund und<br />
Länder haben Rekordeinnahmen zu verbuchen. Trotzdem kommen die öffentlichen<br />
Schulden<br />
auf mehr als 2 Billionen<br />
Euro, umgerechnet<br />
sind das für jeden<br />
Bürger Deutschlands<br />
25000 Euro Schulden.<br />
Dabei rufen deutsche<br />
Politiker doch so gern<br />
die europäischen Krisenländer<br />
zu Sparsamkeit<br />
auf. Bei den eigenen<br />
Etats bleibt von<br />
den Kürzungsforderungen<br />
jedoch wenig<br />
übrig. Wie würden Sie<br />
im Unternehmen dastehen,<br />
wenn Sie so mit den Einkaufsbudgets umgehen würden? Das Ganze<br />
erinnert mich an das biblische Gleichnis des Turmbaus zu Babel. Erinnern<br />
Sie sich? Da wird ein ganzes Volk übermütig und will einen Turm bis<br />
in den Himmel errichten. Als Strafe schlug Gott sie dann mit der babylonischen<br />
Sprachverwirrung, so dass keiner mehr den anderen verstand. Der<br />
Turm stürzte ein und seine Erbauer verstreuten sich in alle Winde. Die Türme,<br />
die heutzutage in Europa gebaut werden, stehen auf wackeligen Gerüsten.<br />
Setzt, wie Wirtschaftsweisen voraussagen, eine Rezession in Deutschland<br />
ein, könnte das ganze Konstrukt auf uns niederstürzen. Dazu kommt,<br />
dass selbst unsere Bundestagabgeordneten nicht mehr überblicken,<br />
um welche Summen es sich wirklich handelt und die Bürger dieses<br />
Landes schon lange nicht mehr verstehen, wie die das System überhaupt<br />
funktionieren soll. Da bleibt nur zu hoffen, dass eine größere Tragödie ausbleibt<br />
und sich doch noch alles irgendwie zum Guten wendet.<br />
Einen kleinen Lichtblick konnte der leicht gestiegene Einkäufermanagerindex<br />
bieten. Nach einer rasanten Talfahrt seit dem Frühjahr, hat er erstmals<br />
wieder zugelegt. Von Konjunkturoptimismus ist noch nicht die Rede,<br />
aber der freie Fall ist erst einmal gestoppt. Unternehmen agieren jedoch<br />
immer noch sehr vorsichtig und der Einkauf muss weiter den Markt aufmerksam<br />
beobachten. Wie das ein mittelständisches Unternehmen in<br />
Norddeutschland umsetzt, ist das Thema des Interviews in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Zurücklehnen und Abwarten, das ist auf jeden Fall nicht die Strategie, die<br />
Beschaffungsabteilungen zu empfehlen ist.<br />
Mit den besten Grüßen<br />
Kathrin Irmer,<br />
Verantwortliche Redakteurin <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong><br />
kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
3
INHALT<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong><br />
<strong>Prozessindustrie</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> 02/<strong>2012</strong><br />
Einkaufsführer<br />
Füllstandmess<strong>technik</strong><br />
Die fortschreitende Automation<br />
der Produktions- und Geschäftsprozesse<br />
benötigt Mess<strong>technik</strong>,<br />
die effizient und nachhaltig<br />
ihre Aufgaben erledigt.<br />
Dabei muss schon vor dem Einkauf<br />
die wichtigste Frage entschieden<br />
werden, benötigt man<br />
ein Basis- oder High-End-Gerät.<br />
18<br />
10<br />
Risiko in allen Märkten<br />
Die Rohstoffbeschaffung für die<br />
Chemieindustrie spielt sich in einem<br />
schwierigen Umfeld globalisierender<br />
Märkte ab. Dabei hat<br />
sie wesentlichen Einfluss auf die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden<br />
Unternehmen. Ein<br />
die Unternehmen übergreifender<br />
Trend hierbei ist ein wirkungsvolles<br />
Risikomangement.<br />
EDITORIAL 3<br />
MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />
Aktuelles aus den Unternehmen 6<br />
<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />
Einkaufsführer Füllstandmess<strong>technik</strong><br />
Was beim Einkauf von Füllstandmessgeräten zu beachten ist 10<br />
TECHNIK-TREND<br />
Vom Ersatzteilservice bis zum Wartungsmanagement 14<br />
TECHNIK-TIPP<br />
Invasive Temperaturmessung in pharmazeutischen Prozessen 16<br />
<strong>EINKAUF</strong>S-PRAXIS<br />
Risiko in allen Märkten 18<br />
Automatische<br />
Mischerbeschickung<br />
Die Auswahl der richtigen<br />
Misch<strong>technik</strong> und automatisierter<br />
Systeme hängt vor allem<br />
von den gewünschten<br />
Funktionen und den zu bearbeitenden<br />
Rohstoffen ab. Eine<br />
automatisierte Beschickung<br />
erhöht die Dosiergenauigkeit<br />
und die Wirtschaftlichkeit.<br />
42<br />
32<br />
Jungbrunnen für Kolbenkompressoren<br />
Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen, hat für viele Firmen<br />
inzwischen einen hohen Stellenwert. Altanlagen arbeiten meist<br />
nicht mehr wirtschaftlich und beeinträchtigen zudem die Umwelt<br />
unnötig. Mit Retrofitting von Kolbenkompressoren können Kosten<br />
eingespart und hohe Investitionen vermieden werden.<br />
Interview mit Gunda Stolle und Andreas Luckert, Labom<br />
„Qualität als höchster Anspruch“ 22<br />
Prozessketten optimal gestalten 24<br />
Zunahme von Geschäftsreisen bedingt gestraffte Prozesse 26<br />
Sales & Operations Planning 2.0 28<br />
TECHNIK<br />
Einkaufshelfer automatische Mischerbeschickung<br />
Auswahlkriterien für den Einkauf von Mischsystemen 32<br />
Hochstapler für sichere Lagerung von Paletten gesucht 36<br />
Factory Design - durchgängige Anlagenplanung in 3D 38<br />
Manuelle Prozesse eliminieren und Standards schaffen 40<br />
Jungbrunnen für Kolbenkompressoren 42<br />
Zeit ist Geld, Sicherheit ist Trumpf 44<br />
Kontinuierliche Produktion und Effizienz auf kleinstem Platz 46<br />
RUBRIKEN<br />
Produktberichte 47<br />
Impressum/Inserentenliste 52<br />
Vorschau/Cartoon 53<br />
4 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Einkaufen ist eine Frage des<br />
Systems. <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong><br />
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03/12<br />
<strong>Ausgabe</strong> 03 / Juni / VKZ 67503<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Beschaffung in<br />
Konstruktion und<br />
Produktion<br />
Einkaufsführer<br />
Normpumpen<br />
Was beim Einkauf von Wasser- und Chemienormpumpen<br />
für große Förderströme zu beachten ist<br />
Seltene Erden gar nicht selten<br />
Neue Rohstoffquellen und Recycling sichern Zukunft<br />
Kurzkredite helfen aus der Klemme<br />
Finanzierungsalternativen im Einkauf<br />
Betriebsausrüstung<br />
Seite 38-45<br />
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Markt & Technik aktuell<br />
VCI-Umfrage<br />
Deutschland muss bei Forschung aufs Tempo drücken<br />
Bild: VCI<br />
Für Forschung in der Chemie<br />
fehlt der politische Rückenwind.<br />
Das geht aus einer aktuellen<br />
Umfrage des Verbandes<br />
der Chemischen Industrie (VCI)<br />
hervor. Die Umfrage zeigt, dass<br />
die politischen Rahmenbedingungen<br />
für die Forschung gerade<br />
in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten neue Impulse für<br />
eine der wichtigsten Branchen<br />
In 2011 wurde<br />
das Budget um<br />
6,5 % erhöht.<br />
Auch <strong>2012</strong><br />
plant die Branche,<br />
ihre <strong>Ausgabe</strong>n<br />
für die<br />
Forschung<br />
auszuweiten.<br />
Deutschlands setzen müssen.<br />
Vorsitzende des Ausschusses<br />
Forschung, Wissenschaft und<br />
Bildung im VCI, Dr. Andreas<br />
Kreimeyer, drängt deshalb zu<br />
konsequentem Handeln: „Die<br />
Politik hat große Verantwortung<br />
und viele Aufgaben. Deshalb<br />
darf sie nicht zaudern.<br />
Denn was früher galt, stimmt<br />
auch heute noch: Zu neuen<br />
Ufern gelangt man nicht mit<br />
Zaghaftigkeit und Bedenkenträgertum.“<br />
Die VCI-Umfrage ermittelte das<br />
Innovationsverhalten der chemischen<br />
Industrie (ohne Pharma).<br />
Sie repräsentiert 90 % der<br />
Forschungsaufwendungen und<br />
70 % des Umsatzes der deutschen<br />
Chemie. Über 60 % der<br />
befragten Chemieunternehmen<br />
halten das stärkere<br />
Wachstum ausländischer Chemiemärkte<br />
für einen wichtigen<br />
Grund, FuE-Investitionen am<br />
Standort Deutschland nur moderat<br />
auszubauen und Forschung<br />
im Ausland aufzubauen.<br />
Das geschieht zum Teil auf<br />
Kosten der Forschungsetats in<br />
Deutschland. Deshalb müsse<br />
man das Wirtschaftswachstum<br />
hierzulande stärken, fordert<br />
Kreimeyer: „Denn wenn es der<br />
Chemie in Deutschland<br />
schlecht geht, lähmt das Forschung<br />
und Innovationskraft<br />
der Branche.“<br />
Mit einem besonderen Problem<br />
hat der Mittelstand zu kämpfen.<br />
Dies geht aus der Umfrage<br />
ebenfalls hervor: 65 % der kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
(KMU) begründeten<br />
ihre verhaltenen FuE-<strong>Ausgabe</strong>n<br />
mit Finanzierungsschwierigkeiten.<br />
Der Vorsitzende des VCI-<br />
Forschungsausschusses plädierte<br />
deshalb dafür, den Zugang<br />
zu Risikokapital zu erleichtern.<br />
„Das ist nach wie vor<br />
in Deutschland schwieriger als<br />
in anderen Ländern und damit<br />
ein Wettbewerbsnachteil für<br />
Deutschland.“<br />
www.vci.de<br />
Plastics Europe<br />
Verwertung von<br />
Kunststoff steigt<br />
Kunststoffabfälle werden in<br />
Deutschland als Ressource genutzt.<br />
Die positive wirtschaftliche<br />
Entwicklung der beiden<br />
vergangenen Jahre ließ die<br />
Kunststoffabfallmenge und damit<br />
auch die Verwertungsmenge<br />
deutlich ansteigen. Die zu<br />
Abfall gewordenen Kunststoffe<br />
wurden 2011 zu 42 % werkstofflich,<br />
ein Prozent rohstofflich<br />
und 56 % energetisch verwertet.<br />
Dies geht aus der neuen<br />
Studie ‚Produktion, Verarbeitung<br />
und Verwertung von<br />
Kunststoffen in Deutschland<br />
2011‘ hervor. Die im Zweijahresrhythmus<br />
erscheinende<br />
Studie wurde durch die Firma<br />
Consultic Marketing und Industrieberatung<br />
nunmehr zum<br />
achten Mal erstellt. Zusammenfassend<br />
ergibt sich für das<br />
Jahr 2011 folgendes Bild: Die in<br />
Deutschland erzeugte Kunststoffmenge<br />
betrug 20,7 Mio t,<br />
rund 3,7 Mio t mehr als im Vergleichsjahr<br />
2009. Für die Herstellung<br />
von Kunststoffprodukten<br />
wurden in Deutschland 11,9<br />
Mio t (2009: 10,7 Mio t) eingesetzt.<br />
Die Kunststoffabfallmenge<br />
betrug 5,45 Mio t und stieg<br />
damit um 10,5 Prozent gegenüber<br />
dem Vergleichsjahr an.<br />
www.plasticseurope.de<br />
Bild: Frog974 - Fotolia.com<br />
BME: Einkäufer-Gehaltsstudie<br />
Chemie-/Pharmabranche zahlt am besten<br />
Laut der Gehaltsstudie des Bundesverbandes<br />
Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik<br />
(BME) ist die leistungsabhängige<br />
Entlohnung von Einkäufern „klar<br />
auf dem Vormarsch“. Diese drücke<br />
sich zunehmend in höheren<br />
Gehältern aus. Ein weiterer<br />
Trend: In der Chemie- und<br />
Personen<br />
Kurt Bock (1), Vorstandsvorsitzender<br />
der BASF SE, ist in London<br />
zum Präsidenten des europäischen<br />
Chemieverbandes Cefic<br />
(European Chemical Industry<br />
Council) gewählt worden.<br />
Dr. Ernst Grigat (2) wurde neuer<br />
Leiter des Chempark Dormagen,<br />
der von Currenta in Leverkusen<br />
betrieben wird. der<br />
bisherige Leiter Dr. Walter Leidinger<br />
ging in den Ruhestand.<br />
Im Chemie- und<br />
Pharmabereich<br />
verdienen Einkäufer<br />
zur Zeit<br />
am Besten.<br />
Pharmabranche werden zurzeit<br />
die höchsten Jahresgehälter<br />
gezahlt. Die Gehälter im Einkauf<br />
haben sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr leicht erhöht. Das<br />
jährliche Brutto-Grundgehalt<br />
der befragten Einkäufer liegt<br />
bei durchschnittlich 72853 Euro<br />
im Jahr. 2011 standen 72192<br />
Werner Wenning (3) übernahm<br />
den Vorsitz im Aufsichtsrat von<br />
Bayer in Leverkusen. Er tritt<br />
damit wie geplant die Nachfolge<br />
von Dr. Manfred Schneider<br />
an, der aus dem Gremium ausscheidet.<br />
Adolf Zimmermann (4), Gründer<br />
des Unternehmens AZO für<br />
automatische Handling-Systeme,<br />
feierte in diesem Jahr seinen<br />
90. Geburtstag.<br />
Euro zu Buche. Die höchsten<br />
Jahresgehälter zahlt die Chemie-<br />
und Pharmabranche; es<br />
folgen Transport und Verkehr<br />
sowie die Finanzdienstleister.<br />
Letztere lagen vor zwölf Monaten<br />
noch auf dem 1. Platz,<br />
mussten dann aber bei den Jahresbezügen<br />
einen deutlichen<br />
Rückgang von 17 % hinnehmen.<br />
Die Chemie- und Pharmaindustrie<br />
kam dagegen auf einen Zuwachs<br />
von 14 %. Am geringsten<br />
sind die Jahresbezüge mit<br />
durchschnittlich 50 000 Euro im<br />
öffentlichen Dienst. Im Einkauf<br />
wird verstärkt erfolgsabhängig<br />
entlohnt. Das ist bei 60 % der<br />
befragten Einkäufer der Fall.<br />
www.bme.de<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
6 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Nachrichten<br />
■ Für die neue Großkläranlage<br />
Ambarli bei Istanbul liefert<br />
Colfax Fluid Handling 36 Exzenterschneckenpumpen<br />
der<br />
neuen All-Optiflow-Baureihe<br />
von Allweiler, einer Tochtergesellschaft<br />
von Colfax. Zudem<br />
lieferte Allweiler weitere<br />
54 Pumpen und Mazeratoren.<br />
www.allweiler.de<br />
■ Der Maschinen- und Anlagenbaukonzern<br />
Dürr hat eine<br />
27prozentige Beteiligung an<br />
dem Wärmepumpenspezialisten<br />
Thermea Energiesysteme<br />
in Freital erworben. Thermea<br />
ist ein Anbieter von Großwärmepumpen,<br />
die mit dem Kältemittel<br />
Kohlendioxid arbeiten.<br />
www.durr.com<br />
■ An dem Standort in Hamburg-Wilhelmsburg<br />
hat der<br />
Dichtungsspezialist Freudenberg<br />
Sealing Technologies eine<br />
neue Werkstoff-Mischanlage<br />
in Betrieb genommen. Drei<br />
Mio Euro hat das Unternehmen<br />
in die Anlage zur Herstellung<br />
von Gummimischungen aus<br />
Fluorkautschuk (FKM) investiert<br />
und schafft damit 15 Arbeitsplätze<br />
an seinem norddeutschen<br />
Standort.<br />
www.freudenberg.de<br />
■ Hexagon Metrology erweiterte<br />
mit dem Bau seiner neuen<br />
Produktionshalle am Standort<br />
Wetzlar die Kapazitäten in<br />
Deutschland. Das Gebäude<br />
wird Raum für die Fertigung<br />
der ultrahochgenauen 3D-Koordinatenmessgeräte<br />
der Marke<br />
Leitz, die Sensor-Montage<br />
sowie die Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung bieten.<br />
www.hexagonmetrology.com<br />
■ Rösberg Engineering feiert<br />
in diesem Jahr seinen 50. Firmenjubiläum.<br />
Gegründet 1962<br />
als kleines Ingenieurbüro entwickelte<br />
sich das Unternehmen<br />
in Karlsruhe in den vergangenen<br />
Jahren zu einem international<br />
tätigen, herstellerunabhängigen<br />
Automatisierer.<br />
www.roesberg.com<br />
MFG Service<br />
Tinte aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
Neue Wege bei<br />
der Produktkennzeichnung:<br />
Ökologisch<br />
verantwortungsvoll<br />
mit<br />
der Tinte aus<br />
nachwachsenden<br />
Rohstoffen.<br />
Bild: MFG Service<br />
Mit NatureInk eröffnen sich jetzt<br />
neue Wege, bei der Produktkennzeichnung<br />
die Aspekte<br />
Nachhaltigkeit, ökologische<br />
Verantwortung und gesundheitsbewusstes<br />
Handeln stärker<br />
zu forcieren. Die Tinte eignet<br />
sich für nahezu alle Druckgeräte<br />
und Oberflächen. Überall<br />
wo Haltbarkeitsdaten, Barcodes<br />
etc. zu finden sind, wird in der<br />
Regel Industrie-Tinte eingesetzt.<br />
Diese enthält oft chemische<br />
Substanzen, die bei der<br />
Produktion Umwelt und Gesundheit<br />
belasten. NatureInk ist<br />
eine neue umweltfreundliche<br />
und gesundheitsschonende Tinte,<br />
die von der MFG Service<br />
Kennzeichnungs<strong>technik</strong> GmbH<br />
in Freising vertrieben wird. Die<br />
„Öko-“Tinte besteht aus naturlichen<br />
Harzen, Wasser, Pflanzenester,<br />
Zellulose, Pflanzenkohlen,<br />
Färberpflanzen oder Bioethanol<br />
- alles nachwachsende<br />
Rohstoffe. Die Anwendung moderner<br />
Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />
gepaart mit<br />
dem Knowhow von High-Tech-<br />
Werkstoffen führte zu diesem<br />
neuen Produkt, welches in der<br />
Oberflächenhaftung, Brillianz<br />
oder Trocknungszeit hervorragende<br />
Eigenschaften aufweist.<br />
www.mfgservice.de<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
7
Markt & Technik aktuell<br />
Terminkalender für Einkäufer/innen<br />
08.-11.10.12 MOTEK, Stuttgart, 31. Internationale Fachmesse für<br />
Montage, Handhabung und Automation,<br />
www.motek-messe.de<br />
09.-11.10.12 Aluminium, Düsseldorf, B2B-Plattforn für die Aluminiumindustrie<br />
und ihre wichtigsten Anwendungsbereiche,<br />
www.aluminium-messe.com<br />
09.-11.10.12 Composites Europe, Europäische Fachmesse & Forum für<br />
Verbundwerkstoffe, Technologie und Anwendungen,<br />
www.composites-europe.com<br />
16.-18.10.12 maintain, München, Branchentreffpunkt für Strategien,<br />
Methoden und Tools in der industriellen Instandhaltung,<br />
www.maintain-europe.com<br />
16.-20.10.12 Fakuma, Friedrichshafen, Internationale Fachmesse für<br />
Kunststoffverarbeitung, www.fakuma-messe.de<br />
22.-24.10.12 Seminar: Mitarbeiter erfolgreich Führen & Motivieren<br />
können, Berlin, www.logistik-training.de<br />
06.-08.11.12 Vision, Stuttgart, Weltleitmesse der Bildverarbeitung,<br />
www.vision-messe.de<br />
07.-09.11.12 FMB-Zuliefermesse Maschinenbau, Bad Salzuflen,<br />
www.fmb-messe.de<br />
07.-09.11.12 47. Symposium Einkauf und Logistik, Berlin,<br />
www.bme.de<br />
13.-16.11.12 electronica, München, Weltleitmesse für Komponenten,<br />
Systeme und Anwendungen in der Elektronik,<br />
www.electronica.de<br />
14.-16.11.12 Brau Beviale, Nürnberg, Das komplette Leistungsspektrum<br />
für die europäische Getränkewirtschaft,<br />
www.brau-beviale.de<br />
15.-16.11.12 Seminar: Praxiswissen Einkauf, Regensburg, Wege zum<br />
erfolgreichen Einkaufsprofi, www.otti.de<br />
27.-29.11.12 SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg, Elektrische Automatisierung<br />
- Systeme & Komponenten, www.mesago.de/sps/<br />
27.-30.11.12 EuroMOLD, Frankfurt, Weltmesse für Werkzeug- und<br />
Formenbau, Design und Produktentwicklung,<br />
www.euromold.com<br />
weitere Termine unter www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Bild: Eisenhans - Fotolia.com<br />
Solvay<br />
Recycling von<br />
Seltenen Erden<br />
Solvay hat in Frankreich zwei<br />
Anlagen zum Recycling von<br />
Seltenen Erden in Betrieb genommen.<br />
Mit der 15 Mio Euro<br />
schweren Investition beginnt<br />
das Chemieunternehmen seine<br />
„Urban Mining“-Aktivitäten.<br />
Um Bezugsquellen zu diversifizieren<br />
und Ressourcen schonen,<br />
hat der Konzern ein Verfahren<br />
zur Gewinnung von Seltenen<br />
Erden aus End-of-Life-<br />
Geräte wie Niedrigenergie-<br />
Auch aus Elektroschrott sind<br />
Seltene Erden zu gewinnen.<br />
Glühbirnen, Batterien oder<br />
Magneten entwickelt. Niedrig-<br />
Energie-Glühbirnen enthalten<br />
bis zu sechs verschiedene Seltenen<br />
Erden. Gebrauchte<br />
Glühbirnen werden gesammelt,<br />
sortiert und durch spezialisierte<br />
Unternehmen, die ihre<br />
verschiedenen Komponenten<br />
recyceln, verarbeitet. In<br />
Saint-Fons werden in erster<br />
Linie Seltene Erden aus lumineszierendem<br />
Pulver gewonnen<br />
und anschließend nach La<br />
Rochelle transportiert, um das<br />
Gemisch zu trennen.<br />
www.solvay.com<br />
Bild: A.T. Kearney<br />
Studie<br />
Asiens Chemieproduktion läuft Europa den Rang ab<br />
Nach einer Studie des Beratungsunternehmens<br />
A.T. Kearney<br />
wird das Produktionswachstum<br />
der weltweiten Chemieindustrie<br />
bis 2030 durchschnittlich<br />
3 % im Jahr<br />
betragen, das in der EU jedoch<br />
nur durchschnittlich 1 %. Dann<br />
seien zwei Drittel des Weltmarktes<br />
in asiatischer Hand.<br />
Derzeit beträgt der Marktanteil<br />
Asiens die Hälfte. Dies ist eines<br />
der Ergebnisse der Studie<br />
BASF<br />
200 Mio Invest in Fungizid-Produktion<br />
An den Standorten Schwarzheide,<br />
Ludwigshafen und Sparks,<br />
USA, investiert die BASF mehr<br />
als 200 Mio Euro, um die Produktions-<br />
und Formulierungskapazitäten<br />
für Fungizide zu<br />
erhöhen und weiter zu integrieren.<br />
Dies ist eine der größten<br />
Investitionen des Unternehmensbereichs<br />
Crop Protection<br />
der BASF in den vergangenen<br />
Jahren. Grund dafür ist der<br />
wachsende Bedarf an Fungiziden<br />
wie F 500 und Xemium.<br />
„Diese Investitionen werden<br />
Bis 2030 werden<br />
zwei Drittel der<br />
weltweiten Chemie-Umsätze<br />
in<br />
Asien stattfinden.<br />
‘Chemical Industry<br />
Vision 2030: A European<br />
Perspective‘.<br />
Getrieben wird<br />
das Wachstum der weltweiten<br />
Chemieindustrie vor allem<br />
durch die großen Unternehmen<br />
in Asien und im Nahen Osten.<br />
Damit verschieben sich auch<br />
die Lieferketten zunehmend in<br />
diese Richtung. Aufgrund ihres<br />
Heimvorteils werden die<br />
Marktteilnehmer aus diesen<br />
Regionen bis 2030 zwei Drittel<br />
des weltweiten Umsatzes auf<br />
sich vereinen. Mit durchschnittlich<br />
1 % jährlich wird das<br />
uns dabei helfen, unsere betriebliche<br />
Effizienz und Flexibilität<br />
zu steigern“, sagt Markus<br />
Heldt, Leiter des BASF-Unternehmensbereichs<br />
Crop Protection.<br />
Das Chemieunternehmen<br />
hatte erst vor 11 Monaten gemeldet,<br />
eine neue Multi-Purpose-Anlage<br />
in Ludwigshafen für<br />
die Herstellung von Xemium in<br />
Betrieb genommen zu haben<br />
und dafür einen höheren zweistelligen<br />
Millionen-Euro-Betrag<br />
aufgewendet zu haben.<br />
www.basf.de<br />
Produktionswachstum in den<br />
27 EU-Staaten moderat ausfallen<br />
und kann in Kombination<br />
mit anhaltenden Produktivitätssteigerungen<br />
einen signifikanten<br />
Rückgang der Beschäftigung<br />
nach sich ziehen, falls<br />
nicht weitere Innovationen zu<br />
zusätzlichem Geschäft führen.<br />
Um sich im Markt zu behaupten,<br />
kommt es für europäische<br />
Chemieunternehmen darauf<br />
an, sich schnellstmöglich auf<br />
diese Veränderungen einzustellen,<br />
empfiehlt die Unternehmensberatung.<br />
Im Einzelnen<br />
gelte es für die Chemieunternehmen,<br />
ihre heimischen<br />
Märkte zu verteidigen, Wachstumsplattformen<br />
zu entwickeln<br />
und stärker am Wachstum in<br />
Asien teilzuhaben, um im Wettbewerb<br />
zu bestehen.<br />
www.atkearney.de<br />
Fungizide werden gegen Pilzkrankheiten<br />
eingesetzt und<br />
der Markt ist tendenziell steigend.<br />
Beispielsweise Sojabauern<br />
diese, um den Asiatischen<br />
Sojabohnenrost zu bekämpfen,<br />
der sich verheerend auf die<br />
Ernte auswirkt.<br />
Bild: BASF<br />
8 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Lanxess<br />
Weltweit größte Nd-PBR-Anlage<br />
Neodym-Polybutadien-Kautschuk<br />
(Nd-BR) wird gebraucht,<br />
um den<br />
Rollwiderstand<br />
von Automobilreifen<br />
zu senken.<br />
Bild: Lanxess<br />
Lanxess hat den Grundstein für<br />
seine neue Anlage zur Produktion<br />
von Neodymium-Polybutadienkautschuk<br />
(Nd-PBR) in Singapur<br />
gelegt. Der deutsche<br />
Spezialchemie-Konzern wird<br />
rund 200 Mio Euro in das Werk<br />
auf Jurong Island investieren.<br />
Mit einer Jahreskapazität von<br />
140000 Tonnen wird die Produktionsanlage<br />
die weltweit<br />
größte ihrer Art sein und den<br />
wachsenden Markt für „Grüne<br />
Reifen“, insbesondere in Asien,<br />
bedienen. Es werden rund 100<br />
neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Die Anlage soll in der ersten<br />
Jahreshälfte 2015 in Betrieb genommen<br />
werden. Nd-PBR wird<br />
in der Lauffläche und in den<br />
Seitenwänden von „Grünen Reifen“<br />
eingesetzt. Es reduziert<br />
den Rollwiderstand und erhöht<br />
die Kraftstoffeffizienz eines Reifens.<br />
Nd-PBR verringert zudem<br />
den Reifenabrieb und trägt so in<br />
hohem Maße dazu bei, dass Reifen<br />
sicherer und vor allem haltbarer<br />
werden. „Wir freuen uns,<br />
eine weitere große Investition in<br />
unser Kautschukgeschäft in<br />
Singapur zu realisieren“, sagte<br />
der Vorstandsvorsitzende von<br />
Lanxess, Axel C. Heitmann, bei<br />
der festlichen Grundsteinlegung<br />
auf Jurong Island. „Technologien,<br />
die es ermöglichen, den<br />
Rollwiderstand von Reifen zu<br />
reduzieren und damit den Spritverbrauch<br />
senken, stehen im<br />
Fokus unseres Unternehmens.<br />
Davon profitieren Verbraucher<br />
und die Umwelt.“<br />
www.lanxess.de<br />
Automatisierungslösungen<br />
von Endress+Hauser.<br />
Bild: Engel<br />
Engel/Cantoni<br />
Spritzguss: Zwei Prozesse in Einem<br />
Das neu entwickelte<br />
Verfahren<br />
vereint den<br />
Spritzgieß- und<br />
Blasformprozess.<br />
Das zusammen von Engel und<br />
Cantoni entwickelte inject-<br />
2blow Verfahren vereint den<br />
Spritzgieß- und Blasformprozess<br />
in einem gemeinsamen<br />
Werkzeug auf einer Spritzgießmaschine<br />
und reduziert damit<br />
erheblich den Kosten- und<br />
Zeitaufwand in der Herstellung<br />
von Kosmetik-, Pharma- und<br />
Lebensmittelbehältern. Mit einer<br />
Zykluszeit von unter 14 Sekunden<br />
für die Herstellung von<br />
Weithalstiegeln auf einer Engel<br />
victory Spritzgießmaschine mit<br />
90 Tonnen Schließkraft in einem<br />
2+2-fach-Werkzeug von<br />
Cantoni Abbadia Lariana/Italien,<br />
ist die Fertigungseffizienz<br />
von inject2blow mit herkömmlichen<br />
Verfahren nicht zu schlagen.<br />
Während üblicherweise<br />
zunächst mittels Spritzguss<br />
Preforms gefertigt und diese in<br />
einem zweiten nachfolgenden<br />
Prozess auf einer Blasformmaschine<br />
zum Endprodukt weiterverarbeitet<br />
werden, liefert das<br />
neue Verfahren einsatzfertige<br />
Kleinbehälter in einem Arbeitsgang.<br />
Weitere Vorteile der Prozessintegration<br />
sind geringere<br />
Anlageninvestitionskosten, ein<br />
kleinerer Anlagenfootprint, eine<br />
höhere Anlagenverfügbarkeit,<br />
eine einfachere Qualitätskontrolle<br />
und keine Einschränkung<br />
durch Schließkraft-Obergrenzen.<br />
www.engelglobal.com<br />
Endress+Hauser<br />
Mess<strong>technik</strong> GmbH+Co. KG<br />
Colmarer Straße 6<br />
79576 Weil am Rhein<br />
info@de.endress.com<br />
www.de.endress.com<br />
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nach dem Wasserhaushaltsgesetz:<br />
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gesetzlichen Vorschriften<br />
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der geeigneten Mess<strong>technik</strong><br />
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Schulung der Mitarbeiter<br />
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Prüfung nach WHG<br />
www.de.endress.com/whg
Einkaufsführer<br />
Bilder: VEGA<br />
Die Füllstandmesser müssen auch bei den<br />
harten Bedingungen in einem Zementwerk<br />
ihre Aufgabe erfüllen.<br />
Schnelle Lieferzeiten sind ein echter<br />
Knackpunkt für viele Einkäufer von<br />
Füllstandmess<strong>technik</strong>.<br />
Eine einfache Bedienung und Inbetriebnahme<br />
ist für Anwender von Füllstandmess<strong>technik</strong><br />
besonders wichtig.<br />
10 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Einkaufsführer<br />
Einkaufsführer<br />
Füllstandmess<strong>technik</strong><br />
Was beim Einkauf von Füllstandmessgeräten zu beachten ist<br />
Die fortschreitende Automation<br />
der Produktions- und Geschäftsprozesse<br />
benötigt Mess<strong>technik</strong>,<br />
die effizient und nachhaltig ihre<br />
Aufgaben erledigt. Dabei muss<br />
schon vor dem Einkauf die wichtigste<br />
Frage entschieden werden, benötigt<br />
man ein Basis- oder Highend-Gerät<br />
für die Anwendung.<br />
Der technische Einkauf unterscheidet<br />
sich in den verschiedenen<br />
Branchen deutlich. In der Pro-<br />
-zessindustrie geht es vielfach um hochspezialisierte<br />
Geräte, in der Fertigungsindustrie<br />
oft um Massenware im Sensorik-<br />
Bereich wie beispielsweise Lichtschranken<br />
oder Näherungsschalter. Innerhalb<br />
der <strong>Prozessindustrie</strong> dreht sich alles um<br />
chemische Verfahren, bei denen die physikalischen<br />
Randbedingungen elementar<br />
sind. Als typisch gelten hier extreme<br />
Drücke oder Temperaturen sowie korrosive<br />
und toxische Medien. Die Füllstandmess<strong>technik</strong><br />
unterliegt besonders hohen<br />
Anforderungen. So muss sie beispielsweise<br />
Ex-fähig sein, bestimmte Industrieund<br />
Sicherheitsstandards erfüllen und je<br />
nach Anwendung noch anderen gesetzlichen<br />
Regelungen wie etwa dem Wasserhaushaltsgesetz<br />
entsprechen.<br />
Jeder Einkäufer versucht seine Beschaffungsaktivitäten<br />
bestmöglich zu<br />
steuern und zu optimieren. Kurzum Kosten<br />
zu sparen und Messgeräte zu den<br />
günstigsten Konditionen zu beschaffen.<br />
Dazu zählen u.a. auch sofortige Lieferbarkeit,<br />
lange Garantiezeiten und hohe<br />
Zuverlässigkeit. Alles zusammen mündet<br />
in den Begriff Total Cost of Ownership<br />
(TCO). Die Einkäufer wollen nicht<br />
einfach das günstigste Gerät kaufen,<br />
sondern das, das über den gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg die geringsten<br />
Kosten generiert.<br />
Grundsätzlich muss der Sensor die<br />
Messaufgabe erfüllen können und die<br />
passende technische Spezifikation für<br />
die jeweilige Anwendung mitbringen. Es<br />
wird das Gerät gesucht, das den Anforderungen<br />
am besten entspricht. Wichtig<br />
sind Abmessungen, Baugröße, platzsparender<br />
Einbau und Ablesbarkeit auch<br />
unter schwierigen Einbaubedingungen.<br />
Zudem muss es sich einfach bedienen<br />
lassen und eine möglichst schnelle Inbetriebnahme<br />
erlauben. Auch in Bezug auf<br />
Materialbeständigkeit und Wartung<br />
Einfache Wartung und<br />
hohe Materialbeständigkeit<br />
muss es so robust wie möglich sein. Ein<br />
echter Knackpunkt ist für viele inzwischen<br />
die Servicequalität. Im Falle eines<br />
Falles sollte der Anbieter bei Problemen<br />
oder Fehlern schnell kompetente und<br />
fachliche Unterstützung bieten. Und dafür<br />
natürlich möglichst wenig in Rechnung<br />
stellen. Last but not least: Ein<br />
adäquater Preis. Dass alle Geräte auf<br />
dem neuesten Stand der Technik sind,<br />
versteht sich praktisch von selbst.<br />
Soll der Füllstand einer Flüssigkeit in<br />
einem Behälter unter bestimmten Betriebsbedingungen,<br />
wie Druck oder<br />
Temperatur, mit bestimmten Materialeigenschaften<br />
des Produktes gemessen<br />
werden, muss man sich überlegen, welche<br />
Messmethode überhaupt in Frage<br />
kommt. Wenn es berührungslos sein<br />
muss, dann ist sicherlich freistrahlendes<br />
Radar 1. Wahl. Als nächstes gilt es zu<br />
entscheiden, welche physikalischen<br />
Randbedingungen das Gerät erfüllen<br />
muss. Dann folgt eine Marktanalyse der<br />
Physikalische Randbedingungen<br />
bestimmen die Funktionen<br />
in Frage kommenden Hersteller. Bei<br />
allen wichtigen Messverfahren stehen<br />
immer mindestens zwei Hersteller zur<br />
Wahl. Im Idealfall sagt der Anforderer<br />
bzw. der verantwortliche Ingenieur, er<br />
benötigt fünf Füllstandmessungen, die<br />
radargeführt sein und bestimmten Einsatzbedingungen<br />
genügen sollen.<br />
In den letzten Jahren lässt sich ein genereller<br />
Trend zu Geräten beobachten,<br />
die alles können „außer Kaffee kochen“<br />
– nicht nur im Bereich-Füllstandmess<strong>technik</strong>.<br />
Aber muss es denn wirklich immer<br />
Highend mit einer nahezu unendlichen<br />
Anzahl an Features sein? Ist nicht<br />
die Langlebigkeit wichtiger oder eine<br />
einfache Bedienung? Entscheidend ist,<br />
dass das Gerät über die wesentlichen<br />
Funktionen verfügt. Wenn Highend jedoch<br />
für sehr zuverlässig, sehr genau,<br />
sehr robust, sehr variabel einsetzbar,<br />
einfach zu bedienen steht – dann darf es<br />
ruhig ein Highend-Gerät sein. Ob Basis-<br />
In Zusammenarbeit mit:<br />
VEGA Grieshaber KG<br />
Das Unternehmen ist ein weltweit führendes<br />
Unternehmen für die Messung<br />
von Füllstand, Grenzstand und Druck<br />
und entwickelt richtungsweisende Produkte.<br />
1959 im Schwarzwald gegründet,<br />
beschäftigt VEGA heute 900 Mitarbeiter<br />
weltweit, 500 davon am Hauptsitz<br />
in Schiltach. VEGA ist in über 70<br />
Ländern mit Tochtergesellschaften<br />
und Vertriebspartnern aktiv: In Europa<br />
in 34 und in Nord- und Südamerika in<br />
10 Staaten. In Afrika, Asien und Australien<br />
ist Vega in 36 Staaten präsent.<br />
Mehr unter: www.vega.com<br />
Checkliste beim Einkauf von Füllstandsmess<strong>technik</strong><br />
❏✔ Soll der Füllstand in einem Messbereich<br />
kontinuierlich gemessen, oder<br />
nur an einem bestimmten Punkt erfasst<br />
werden?<br />
❏✔ Wie groß ist der Messbereich?<br />
❏✔ Welches Produkt soll in welcher Umgebung<br />
gemessen werden? Welche Messprinzipien<br />
und Materialien sind geeignet?<br />
❏✔ Hält das Gerät den Prozessbedingungen<br />
stand (Temperatur, Druck, mechanische<br />
Belastungen, chemische Beständigkeit)?<br />
❏✔ Welche Ein-/Anbaubedingungen sind<br />
vorhanden oder gilt es zu erfüllen?<br />
Welcher Prozessanschluss kann oder<br />
muss zum Einsatz kommen?<br />
❏✔ Wird das Gerät im Ex-Bereich eingesetzt?<br />
Welche Zulassungen sind notwendig?<br />
❏✔ Wie soll der Messwert übertragen werden?<br />
Welche Art der Datenübertragung<br />
wünscht sich der Anwender?<br />
❏✔ Ist eine Anzeige und/oder Bedienung<br />
vor Ort (am Gerät) erforderlich?<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
11
Einkaufsführer<br />
oder Highend-Gerät: die Auswahl sollte<br />
sich einzig und allein nach den technischen<br />
Anforderungen richten.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die<br />
technische Standardisierung von Messgeräten,<br />
die zu einer Vereinheitlichung<br />
und Optimierung der Beschaffungswege<br />
führt. Zu diesem Zweck suchen sich Einkaufsabteilungen<br />
Lieferanten aus, mit<br />
denen sie gerne zusammenarbeiten und<br />
gute Erfahrungen gemacht haben. Kurzum:<br />
Die das beste Produkt zu den besten<br />
Bedingungen anbieten – und das weltweit.<br />
Sind sich beide Seiten einig, wird<br />
ein Rahmenvertrag mit typischen Laufzeiten<br />
von 3 bis 5 Jahren abgeschlossen,<br />
der Zusammenarbeit, Rechte und Pflichten,<br />
Preise, Lieferkonditionen und<br />
Zahlungsbedingungen regelt.<br />
Aber auch die Wirkung von Soft Facts<br />
wie etwa das Zwischenmenschliche<br />
sollte man im Einkaufsprozess nicht<br />
unterschätzen. Ein guter Kontakt zwischen<br />
Hersteller und Anwender kann<br />
die Akzeptanz einer bestimmten Marke<br />
deutlich erhöhen. Genauso kann ein<br />
schlechter Umgang negativ auf einen<br />
Hersteller zurückstrahlen. Hat ein Einkäufer<br />
schon gute Erfahrungen mit<br />
einem Gerät gemacht, wird er das Gerät<br />
immer wieder gerne kaufen. Tatsache<br />
ist, der Lieferant, bei dem der Beschaffer<br />
das Gefühl hat am besten aufgehoben<br />
zu sein, wird immer Pluspunkte<br />
sammeln. Guter Kontakt hilft immer<br />
Standardisierung der<br />
Messgeräte ist trotz<br />
der vielfältigen Messprinzipien<br />
und Gehäusematerialien<br />
notwendig,<br />
um bei den komplexen<br />
Verfahren eine<br />
Vielzahl von Anwendungen<br />
abdecken zu<br />
können.<br />
und kann das Zünglein an der Waage<br />
sein. Grundsätzlich wünschen sich die<br />
Anwender verlässliche Partner, die im<br />
offenen Dialog mit ihnen stehen und<br />
sofort über Probleme bei der Beschaffung,<br />
technische Mängel oder Lieferengpässe<br />
informieren.<br />
Dr. Christine Eckert<br />
Kathrin Irmer<br />
Interview mit Dr. Peter Giesert, Global Category Management, Bayer CropScience AG<br />
“In der Chemie ist Qualität ein<br />
entscheidendes Merkmal”<br />
Was kommt bei Ihnen zuerst, die Qualität<br />
oder der Preis?<br />
In der Chemie ist diese Frage eindeutig zu<br />
beantworten. Hier kommt der Qualität immer<br />
eine entscheidende Bedeutung zu. Ob es<br />
sich um einen adäquaten Preis handelt, zeigt<br />
der Vergleich mit den Mitbewerbern für ein<br />
spezielles Messprinzip. Es geht natürlich immer<br />
um einen günstigen Einstiegspreis. Ein<br />
Gerät sollte aber auch über die gesamte Lebensdauer<br />
hinweg gesehen möglichst wenig<br />
Kosten erzeugen. Ein günstiger Einstiegspreis<br />
nützt nichts, wenn das Gerät mehrmals im<br />
Jahr gewartet und vielleicht nach 5 Jahren<br />
aussortiert werden muss. Im Idealfall haben<br />
Geräte einen typischen Lebenszyklus von 20-<br />
30 Jahren, wie eine Chemieanlage. Deshalb ist das Prinzip Total<br />
Costs of Ownership mit Augenmaß zu betreiben, um ökonomisch<br />
sinnvoll zu agieren.<br />
Dr. Peter Giesert ist Global<br />
Category Manager bei der<br />
Bayer CropScience AG.<br />
Welche Rolle spielt die Standardisierung?<br />
Standardisierung spielt bei uns eine große Rolle. Wir haben<br />
es mit relativ komplexen Verfahren zu tun und dazu passen nur<br />
bestimmte Geräte. Bayer CropScience nutzt unterschiedlichste<br />
Füllstandmessungen in Lagertanks und Reaktionsbehältern.<br />
Wir wollen die Messverfahren möglichst standardisieren. Im<br />
Falle von Füllstandmessungen hat sich das Messprinzip Radar<br />
an vielen Einsatzstellen für uns bewährt – mit dementsprechen-<br />
den Auswirkungen auf die Beschaffungsstrategie<br />
und Anzahl zu beschaffender Radargeräte<br />
sowohl freistrahlend als auch geführt. Bei freistrahlendem<br />
Radar ist der wichtigste Punkt: Es<br />
ist ein berührungsloses Verfahren, es gibt keine<br />
Produktberührung und damit weniger Korrosionsprobleme.<br />
Zudem ist das Messverfahren<br />
sehr zuverlässig und genau und ist in einer<br />
Vielzahl von Anwendungsfällen einsetzbar. Die<br />
Messung selbst ist schnell einzustellen, die Geräte<br />
lassen sich einfach parametrieren. Nicht<br />
zuletzt sind Radargeräte in den letzten Jahren<br />
auch immer günstiger geworden.<br />
Wie wichtig ist ein guter Service?<br />
Sehr wichtig. Es ist im Zweifelsfall kein K.O.<br />
Kriterium, aber doch ein sehr wichtiger Aspekt bei der Lieferantenauswahl.<br />
Die Hersteller von technischen Materialien liefern<br />
aus meiner Sicht eine derart hohe Qualität, dass als Alleinstellungsmerkmal<br />
häufig nur der Service bleibt. Wenn ein Gerät<br />
ausfallen sollte, haben wir keine Zeit, uns Gedanken zu machen,<br />
wie diese Geräte wieder in Gang gebracht werden können<br />
oder warum sie ausgefallen sind. Wir haben das Verfahrens-<br />
Know-how, das Geräte Know-how muss der Hersteller mitbringen.<br />
Wir erwarten, dass er bei der Bewältigung von technischen<br />
Problemen schnell und kompetent Hilfestellung leisten kann.<br />
Vertrauen zeigt sich immer dann, wenn es Probleme gibt und<br />
wie diese gelöst werden.<br />
12 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
6. Juni <strong>2012</strong> · Nummer 23 www.produktion.de<br />
IM FOKUS<br />
MÜNCHEN (MG). Der erste Preis<br />
des Walter Reis Innovation<br />
Award for Robotics ging an Dr.<br />
Johannes Wößner und Alexander<br />
Spiller vom Fraunhofer IPA<br />
in Stuttgart. Den zweiten erhielten<br />
Christian Connette und Theo<br />
Jacobs, ebenfalls Fraunhofer<br />
IPA. Seite 4<br />
NÜRNBERG (PD). Moderne Antriebs<strong>technik</strong><br />
erschließt neue<br />
Potenziale zur Kostensenkung in<br />
Parabolrinnen und Fresnel-Anlagen.<br />
Seite 12<br />
WITTEN (BA). Weltweit fördern<br />
nur wenige Stahlkocher geeignete<br />
Stähle, aus denen Bohrwerkzeugnisse<br />
für die Förderung<br />
von Öl über weite Strecken<br />
hergestellt werden. Seite 19<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
drei Jahren in Sachlanlagen in<br />
seinem Bereich Material Science<br />
in Deutschland investieren.<br />
ZITIERT<br />
‚Wünsche mir, dass die Politik<br />
versucht, nicht weiter auf Kosten<br />
unserer Kinder zu leben.‘<br />
Stephan Gais, Mahr-Gruppe<br />
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Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />
SEBASTIAN MOSER<br />
Werkzeugmaschinen sind techisch<br />
PRODUKTION NR. 23 , <strong>2012</strong><br />
anspruchsvoll. Condition Monitoring<br />
könnte ungeplante Maschinenausfälle<br />
reduzieren.<br />
Bild: MAG IAS<br />
Condition Monitoring soll<br />
ungeplante Maschinenausfälle<br />
verhindern. Aber längst nicht alle<br />
Defekte sind vorhersehbar.<br />
schmiede Grob-Werke: „Es ist technisch<br />
sehr schwierig, aus aufgezeichneten<br />
Maschinendaten einen<br />
LANDSBERG (SM). „Aircraft on<br />
ground“ – diesen Hilferuf fürchtet<br />
bevorstehenden Ausfall der Maschine<br />
abzuleiten. Teilweise fällt die<br />
jede Airline, wenn ein Flugzeug<br />
aufgrund technischer Probleme<br />
Maschine aus, ohne dass die Sensoren<br />
Unregelmäßigkeiten messen<br />
nicht abheben kann. Damit es erst<br />
gar nicht soweit kommt, bietet die<br />
oder diese erst kurz vor dem Ausfall<br />
Lufthansa Technik unter dem Namen<br />
„Engine Condition Monito-<br />
sein Unternehmen unter dem Kür-<br />
detektiert werden.“ Dennoch bietet<br />
ring“ die permanente zentrale<br />
zel GSD die Überwachung und Diagnose<br />
für die Motorspindel an. Da-<br />
Überwachung und Analyse der<br />
Triebwerksdaten an. Dabei sammeln<br />
Sensoren in den Flugzeug-<br />
angebrachter Sensor unter andebei<br />
misst ein an der Motorspindel<br />
triebwerken verschiedene Messwerte,<br />
die an die Zentrale zur Aus-<br />
Diese Daten können dann mittels<br />
rem Schwingung und Temperatur.<br />
wertung übertragen werden. Der<br />
spezieller Software analysiert werden.<br />
Ziel ist es, starke Schwingun-<br />
entscheidende Vorteil: Ein Schaden<br />
kann behoben werden, bevor<br />
gen frühzeitig zu erkennen und zu<br />
er zum Ausfall des Triebwerks<br />
eliminieren. Der Kunde profitiert<br />
führt. Ist Condition Monitoring cherheit und Angst vor Know-how- rechtzeitig beim Kunden eintrifft“, davon in Form besserer Oberflächen<br />
und längerer Standzeiten. Für<br />
auch für moderne Werkzeugmaschinen<br />
geeignet?<br />
dem Hersteller einer Maschine den nete Ziel sei dabei die Minimierung die Zukunft plant sein Unterneh-<br />
Abfluss gebe es häufig Vorbehalte, erklärt der Experte. Das übergeord-<br />
Mit einem klaren „Ja“ antwortet Zugriff auf den Maschinenpark zu der ungeplanten Ausfälle und die men sogar eine Art „Fahrtenschreiber“<br />
für die gesamte Maschine. Da-<br />
Dr. Jan Kotschenreuther, Vice President<br />
Software & Controls beim ziale noch längst nicht ausge-<br />
Mehr noch: „Wir könnten nach bei werden alle Aktionen und Steu-<br />
erlauben. Deshalb seien die Poten-<br />
Überführung in geplante Ausfälle.<br />
Werkzeugmaschinenhersteller schöpft. „Dabei ist es sehr hilfreich, Auswertung der Maschinendaten erungsbefehle protokolliert.<br />
MAG IAS GmbH in Göppingen: den Zustand von Verschleißteilen dem Kunden wertvolle Tipps zur Interessant: Es gibt bereits Maschinenhersteller,<br />
die diverse Daten<br />
„Die technische Realisierung von in einer Werkzeugmaschine zu besseren Auslastung seines gesamten<br />
Maschinenparks geben“, so aufzeichnen, ohne dass der Kunde<br />
Condition Monitoring ist in vielen überwachen. Bei Überschreiten<br />
Fällen bereits heute möglich und der entsprechenden Parameter Kotschenreuther.<br />
davon weiß. Im Schadensfall dienen<br />
diese der Beweissicherung.<br />
wird teilweise auch verwendet“. Die meldet sich die Maschine automatisch<br />
bei uns. Wir sorgen dann da-<br />
sich Martin Steinle, Abteilungsleiter<br />
Etwas weniger euphorisch gibt<br />
Akzeptanz seitens der Kunden sei<br />
aber durchaus unterschiedlich. Besonders<br />
mit Blick auf die Datensi-<br />
Produktionsausfall zu verursachen, heimer Werkzeugmaschinenfür,<br />
dass das Ersatzteil, ohne einen After Sales Service bei der Mindel-<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
DIETMAR POLL<br />
PRODUKTION NR. 23 , <strong>2012</strong><br />
Der Auftragseingang im deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
lag im April 11 % unter dem<br />
Ergebnis des Vorjahres. Lichtblicke<br />
gab es in den sogenannten<br />
Drittländern, die immerhin für<br />
mehr als die Hälfte des gesamten<br />
Branchenumsatzes stehen.<br />
FRANKFURT/MAIN. Der Auftragseingang<br />
im deutschen Maschinenund<br />
Anlagenbau lag im April <strong>2012</strong><br />
um real 11 % unter dem Ergebnis<br />
des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />
sank um 14 %, das Auslandsgeschäft<br />
um 9 % im Vergleich zum<br />
Einzelpreis Euro 2,80<br />
Leserservice Produktion 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
Während die Auftragslage im<br />
Euro-Raum verhalten bleibt, gibt<br />
es positive Signale aus den sogenannten<br />
Drittländern. Bild: Mahle GmbH<br />
Vorjahresniveau, teilte der Verband<br />
Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau (VDMA) mit. In dem<br />
von kurzfristigen Schwankungen<br />
weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />
Februar bis April<br />
<strong>2012</strong> ergibt sich insgesamt ein<br />
Minus von real 9 % im Vorjahresvergleich.<br />
Die Inlandsaufträge lagen<br />
mit 10 % im Minus. Bei den<br />
Auslandsaufträgen gab es ein Minus<br />
von 9 %.<br />
„Im April <strong>2012</strong> lag der Auftragseingang<br />
im Maschinen- und Anlagenbau<br />
in Deutschland weiterhin<br />
unter Vorjahresniveau“, sagte<br />
VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph<br />
Wiechers. Wenig investitionsfreudig<br />
zeigten sich auch die Kunden<br />
aus dem Euro-Raum: In den Euro-<br />
Partnerländern (-17 %) befinden<br />
sich die Orders weiter im leichten<br />
Sinkflug. Aber auch die Inlandsbestellungen<br />
gaben nach, so dass<br />
hier doch noch nicht von einem<br />
Erreichen der Talsohle gesprochen<br />
werden könne. „Lichtblicke<br />
gab es in den sogenannten Drittländern,<br />
die immerhin für mehr als<br />
die Hälfte (56 %) des gesamten<br />
Branchenumsatzes stehen. Zwar<br />
steht im Vorjahresvergleich auch<br />
hier noch ein Minus, aber die Bestellkurve<br />
zeigt inzwischen deutlich<br />
nach oben“, kommentierte Dr.<br />
Wiechers das Ergebnis.<br />
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HRB Augsburg 22 121<br />
Tel. 08191/125-0<br />
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Technik-Trend<br />
Um pharmazeutische Anlagen rund um die Uhr laufen zu lassen, müssen Wartungsintervalle gekonnt eingesetzt werden.<br />
Bild: Roche<br />
Vom Ersatzteilservice bis<br />
zum Wartungsmanagement<br />
Megatrends, die die Zunkunft des Maschinenbauservices prägen<br />
In kaum einen Industriebereich ist<br />
das Thema Service so wichtig wie<br />
im Maschinen- und Anlagenbau für<br />
die Pharmaindustrie. Die Gründe<br />
liegen auf der Hand: Höchste Qualitätsstandards<br />
zeichnen die Pharmaproduktion<br />
aus, gleichzeitig erfolgt<br />
die Herstellung der Produkte<br />
zumeist in riesigen Stückzahlen.<br />
Wie können Maschinenbauer vor<br />
diesem Hintergrund mit<br />
passgenauen Servicedienstleistungen<br />
gezielt für Wachstum sorgen?<br />
Eine aktuelle Studie zeigt zentrale Erfolgsmuster<br />
auf. Vom Ersatzteilservice<br />
bis zum Wartungsmanagement: Dass der<br />
Service ein zentraler Faktor für den Erfolg<br />
im Maschinenbau ist, gilt seit vielen<br />
Jahren für ganz unterschiedliche Anwendungsbereiche.<br />
Aber welche Dienstleistungen<br />
versprechen die größten Wachstumspotenziale<br />
und wie verändern sich<br />
die Anforderungen an den Service? Erste<br />
Antworten auf diese Fragen gibt die Studie<br />
‚Wachstum durch Service 2016‘ des<br />
Düsseldorfer Beratungshauses Droege<br />
Group. Die Spezialisten haben das komplette<br />
Servicespektrum des Maschinenbaus<br />
unter die Lupe genommen und es<br />
14 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Technik-Trend<br />
dabei zunächst in drei zentrale Cluster<br />
aufgeteilt:<br />
■ So gibt es „produktbezogene Leistungen<br />
im engeren Sinn“. Dazu gehören<br />
die klassischen Instandhaltungsfunktionen<br />
und die Ersatzteilversorgung.<br />
Um einen reibungslosen Anlagenbetrieb<br />
aufrechtzuerhalten, sind diese<br />
Leistungen unverzichtbar.<br />
■ Dazu kommen „produktbezogene<br />
Leistungen im erweiterten Sinn“. Sie<br />
dienen dazu, die Leistungsfähigkeit<br />
einer Anlage zu verbessern oder ihren<br />
Betrieb zu verlängern.<br />
■ Zur dritten Gruppe gehören Leistungen,<br />
die nicht direkt auf das Produkt<br />
bezogen sind – zum Beispiel die Auslagerung<br />
von Produktionsprozessen<br />
oder diverse Planungs- und Finanzierungsdienstleistungen.<br />
Auf Basis dieser Einteilung konnten<br />
die Berater der Droege Group<br />
sowohl den Status quo analysieren<br />
als auch Megatrends für die<br />
nächsten Jahre identifizieren. Für<br />
die Gegenwart gilt wenig überraschend:<br />
Derzeit wird der größte<br />
Serviceumsatz im Maschinenbau<br />
mit „produktbezogenen Leistungen<br />
im engeren Sinn“ erwirtschaftet:<br />
Training, Inspektion,<br />
Versorgung mit Ersatzteilen und<br />
Reparaturen. Die insgesamt sechs<br />
„branchenübergreifenden Megatrends“<br />
im Service finden sich<br />
nach Ansicht der Autoren allerdings<br />
in anderen Bereichen. Im<br />
zweiten Cluster sind dies das<br />
Condition Monitoring (Zustandsüberwachung)<br />
der laufenden Maschinen,<br />
der Remote Service und<br />
Verfügbarkeitsgarantien, die vom<br />
Maschinenbauer abgegeben werden.<br />
Zwei weitere Megatrends<br />
finden sich zudem im dritten<br />
Cluster: das Business Process<br />
Outsourcing (das Auslagern ganzer<br />
Geschäftsprozesse) und das<br />
Operation Business Outsourcing<br />
(zum Beispiel das Auslagern des<br />
Anlagenbetriebs).<br />
Wartungen und Reperaturen<br />
als Dienstleistung buchbar<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen:<br />
Derzeit konzentriert sich der<br />
Maschinenbauservice noch auf<br />
die eigenen Produkte – also die<br />
Anlagen und Maschinen. Wartungs-<br />
und Reparaturleistungen<br />
stehen im Mittelpunkt, die<br />
Dienstleistungen orientieren sich<br />
an der vorhandenen Technologie.<br />
Zukünftig müssen die Anforderungen<br />
des Kunden stärker in den<br />
Mittelpunkt rücken als bisher, so<br />
ein Handlungsauftrag der Studie.<br />
Diese Analyse wird von den Verantwortlichen<br />
der Excellence<br />
Bild: endostock-Fotolia.com<br />
United geteilt, wie Lars Plüschau von Fette<br />
Compacting aus Schwarzenbek, bestätigt:<br />
„Wir werden unser Serviceportfolio<br />
in den nächsten Jahren nicht nur kontinuierlich<br />
ausbauen, sondern zugleich besonders<br />
innovative Lösungen anstreben,<br />
ROTEX ® mit T-PUR ®<br />
Der neue Standard<br />
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Maschinebauservicen<br />
wird sich<br />
zunehmend<br />
an den Bedürfnissen<br />
der Kunden<br />
ausrichten<br />
müssen.<br />
die sich an den individuellen Bedürfnissen<br />
unserer Kunden orientieren. Der<br />
neue, unternehmensübergreifende Remote<br />
Service der Excellence United ist<br />
ein erstes herausragendes Beispiel dafür.“<br />
ki<br />
T-PUR ® – das neue Herz unserer ROTEX ® –<br />
bietet mehr und verlängert die Standzeit.<br />
Be sonders in bewegten, kritischen oder<br />
hoch belasteten Antriebszeiten. Der T-PUR ® -<br />
Zahnkranzwerkstoff hält Temperaturen von<br />
eiskalten -50 °C bis zu brandheißen +120 °C<br />
dauerhaft stand. Und trotzdem bleiben nicht<br />
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<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
15
Technik-Tipp<br />
Invasive Temperaturmessung<br />
in pharmazeutischen Prozessen<br />
Hygienic-Design-Thermometer für sterile Prozesse<br />
In der pharmazeutischen Produktion<br />
ist die Temperatur eine der<br />
wichtigsten Verfahrensparameter.<br />
Sie spielt eine zentrale Rolle sowohl<br />
im Upstream- als auch im<br />
Downstreambereich.<br />
So hängt beispielsweise das Zellwachstum<br />
bei biotechnologisch<br />
hergestellten Wirkstoffen entscheidend<br />
von der Temperatur ab. Auch<br />
im weiteren Verlauf der Prozesskette bis<br />
hin zur Reinigung und Sterilisation ist<br />
die Temperatur ein entscheidender Qualitätsfaktor.<br />
So sind in den meisten Produktionsanlagen<br />
weit über die Hälfte aller<br />
Messstellen für die Messgröße Temperatur<br />
vorgesehen.<br />
Für die sterilen Prozesse werden<br />
höchste Anforderungen an das Hygienic<br />
Design der Thermometer gestellt. Ein<br />
wichtiger Grundsatz ist, dass die Messgeräte<br />
möglichst genau den Messwert<br />
erfassen und gleichzeitig durch ihr Design<br />
alle grundlegenden Anforderungen<br />
aus der sterilen Produktion erfüllen<br />
müssen. Hierzu gehört die leichte Reinigbarkeit<br />
aller produktberührten Bauteile.<br />
Ein wichtiger Punkt ist die selbstentleerende<br />
Gestaltung der Messgeräte,<br />
damit letzte Produktreste aus den Rohrleitungen<br />
leicht ausgefahren werden<br />
können. Die Sensoreinbindung muss<br />
möglichst totraum- und spaltfrei erfolgen,<br />
um Ablagerungen bzw. einer Biofilmbildung<br />
keine Angriffsfläche zu bieten<br />
und eine rückstandsfreie Reinigung<br />
zu ermöglichen.<br />
Einen Standard für die Gestaltung der<br />
leichten Reinigbarkeit von Messgeräten<br />
gibt es aus dem amerikanischen Raum<br />
Der Typ TR21-<br />
B in Schnittdarstellung<br />
ist<br />
ein kompaktes<br />
Widerstandsthermometer<br />
zum orbitalen<br />
Einschweißen.<br />
Der Aufbau eines Widerstandthermometers mit seinen<br />
verschiedenen Teilbereichen.<br />
Bilder: WIKA
Technik-Tipp<br />
durch die 3-A Sanitary Standards Inc.<br />
Hier wird vorgegeben, wie Messgeräte<br />
konstruiert sein müssen und welche<br />
Materialien und Oberflächen geeignet<br />
sind. Sie spielt im pharmazeutischen<br />
Bereich eine wichtige Rolle, da die amerikanische<br />
Gesundheitsbehörde FDA<br />
(Food and Drug Administration) auf<br />
diese Gestaltungsrichtlinien hinweist.<br />
Bestätigt wird die Einhaltung der 3-A<br />
Standards mit einer Thrid Party Verification<br />
(TPV), was im Prinzip einem Audit<br />
durch einen unabhängigen Prüfer<br />
entspricht. Für den Anwender einer<br />
Pharmaproduktion ist es daher empfehlenswert,<br />
entsprechend zertifizierte<br />
Messgeräte einzusetzen. Bei einer FDA-<br />
Auditierung dient dies als Nachweis für<br />
ein gutes Hygienic Design.<br />
Zertifizierte Sicherheit beim<br />
Messen in Verfahrens<strong>technik</strong><br />
Im europäischen Raum empfiehlt die European<br />
Hygienic Engineering and Design<br />
Group (EHEDG) Richtlinien und Gestaltungskriterien<br />
für ein optimal reinigbares<br />
Design. Für einen Nachweis der guten<br />
Reinigbarkeit hält die EHEDG zusätzlich<br />
noch einen Test bereit. Temperaturmessgeräte<br />
müssen demnach die<br />
EHEDG Richtlinien einhalten und den<br />
Reinigbarkeitstest bestehen. Erst dann<br />
werden die Thermometer EHEDG zertifiziert.<br />
Für den Betreiber einer Anlage<br />
hat dies den Vorteil, dass das eingesetzte<br />
Equipment nicht nur dem Papier<br />
nach gut reinigbar ist, sondern die gute<br />
Reinigbarkeit praktisch nachgewiesen<br />
wurde.<br />
Bei Temperaturmessgeräten können<br />
die Anforderungen aus dem hygienischen<br />
Design zweckdienlich mit Hilfe<br />
von Schutzrohren umgesetzt werden. Zusätzlich<br />
vermeiden Schutzrohre den Kontakt<br />
des Sensors mit dem Messmedium.<br />
Mit Hilfe eines austauschbaren Messeinsatzes<br />
sind die Messgeräte kalibrierbar,<br />
ohne den Prozess zu öffnen. Dadurch<br />
kann vom Anlagenbetreiber eine regelmäßige<br />
Kalibrierung durchgeführt werden,<br />
ohne danach die Anlage wieder sterilisieren<br />
und die Reinigung validieren zu<br />
müssen. Das Sterilisieren und anschließende<br />
Validieren der Reinigung kann in<br />
der Praxis zu erheblichen Kosten führen,<br />
die den Wert der eingesetzten Messgeräte<br />
oftmals deutlich überschreiten.<br />
Um die Summe dieser Forderungen zu<br />
erfüllen, entwickelte WIKA ein spezielles<br />
Produktprogramm für die pharmazeutische<br />
Industrie. Für die Einbindung der<br />
Temperaturfühler in Rohrleitungen steht<br />
ein spezielles Schutzrohr zur Verfügung,<br />
das alle Anforderungen aus der sterilen<br />
Verfahrens<strong>technik</strong> optimal umsetzt. So<br />
erfolgt die Integration des Schutzrohres<br />
in die Rohrleitung mittels des Orbitalschweißverfahrens<br />
und ist somit mit ei-<br />
Neues totraumfreies Schutzrohr im<br />
Vergleich mit bisherigem Schutzrohr.<br />
ner definierten und sauberen Schweißnaht<br />
schnell und kostengünstig auszuführen.<br />
Zur Einbindung des Messgerätes<br />
in die Rohrleitung ist keine produktberührte<br />
Dichtung notwendig. Betrachtet<br />
man die Kosten für hochwertige Dichtungen<br />
und den dazugehörigen Aufwand,<br />
diese regelmäßig zu tauschen sowie den<br />
zugehörigen Dokumentationsaufwand,<br />
spart der Anlagenbetreiber jährlich einige<br />
hundert Euro pro Messstelle.<br />
Das Hauptaugenmerk hinsichtlich einer<br />
optimierten hygienegerechten Gestaltung<br />
liegt aber im neuartigen patentierten<br />
totraumfreien Design der prozessinvasiven<br />
Elemente. Durch die Eindrückung<br />
des Rohrkörpers zur Adaption der<br />
Sensorschutzhülse wird eine Totraumbildung<br />
vermieden, wie sie bei der bisher<br />
üblichen Aushalsung eines Rohrkörpers<br />
entsteht. Dadurch wird zum einen einer<br />
Ablagerung von Produkt oder Reinigungsmedium<br />
im Vorhinein entgegengewirkt,<br />
zum anderen die Entleerbarkeit<br />
und Reinigung maßgeblich erleichtert<br />
und damit der Reinigungsprozess wesentlich<br />
sicherer. In Summe wird somit<br />
das Hygienerisiko, das von einem Temperaturfühler<br />
ausgehen kann, minimiert.<br />
Darüber hinaus erhöht das Schutzrohr<br />
in seiner Geräteklasse in einzigartiger<br />
Weise die Freiheitsgrade des Anlagenplaners<br />
bezüglich Einbauposition, da die<br />
Entleerung und Reinigbarkeit durch das<br />
optimierte Hygienic Design bei beliebiger<br />
Einbausituation gewährleistet ist. Dies ist<br />
ein wesentlicher Vorteil, der insbesondere<br />
bei beengten Einbausituationen oder<br />
kompakt auszulegenden Anlagen zum<br />
Tragen kommt. Für die pharmazeutische<br />
Produktion werden kompakte Anlagen<br />
bevorzugt, da diese häufig in Reinräumen<br />
stehen und dort der Raum für Anlagen<br />
begrenzt und relativ teuer ist.<br />
Mit Hilfe des Schutzrohres kann der<br />
Sensor in die Mitte des Rohres bzw. des<br />
strömenden Mediums gebracht werden.<br />
Wird die Strömung in einem Rohr betrachtet<br />
und somit die Temperaturverteilung<br />
in dem fließendem Produkt, so kann<br />
selbst bei turbulenter Strömung festgestellt<br />
werden, dass die Temperatur im<br />
Kern wesentlich höher ist als an der<br />
Rohrwandung. Je nach Strömungsverhältnissen<br />
und Temperaturdifferenz zwischen<br />
der Umgebung und dem in der<br />
Rohrleitung fließenden Medium können<br />
Temperaturabweichungen bis weit über<br />
5 Kelvin erreicht werden. Deshalb ist für<br />
eine genaue Messung die Erfassung der<br />
Temperatur im Kern der Strömung extrem<br />
wichtig. Nur eine genaue Erfassung<br />
der Prozessdaten erlaubt eine optimale<br />
Ausnutzung von Prozesswärme und mindert<br />
den Energieeinsatz für die Erwärmung<br />
der Wirkstoffe sowie während der<br />
Reinigung und Sterilisation.<br />
Einbauteile benötigen keine<br />
zusätzlichen Dichtungen<br />
Für sterile Behälter, z. B. Fermenter<br />
oder Tanks, werden Schutzrohre verwendet,<br />
die in die Behälterwand eingeschweißt<br />
werden können. Soll das<br />
Schutzrohr in einen Deckel integriert<br />
werden, kann ein gerades Design verwendet<br />
werden. Das Schutzrohr wird<br />
dann von der Innenseite in den Deckel<br />
eingeschweißt. Die Schweißnaht wird<br />
danach gemäß den Richtlinien des Hygienic<br />
Designs verschliffen und passiviert.<br />
Insbesondere für den Einbau in eine<br />
Tankwand kann mit Hilfe einer am<br />
Schutzrohr angebrachten Einschweißkugel<br />
das Schutzrohr vor dem Schweißen<br />
einfach ausgerichtet werden. Dies ist vor<br />
allem dann wichtig, wenn im Behälter<br />
weitere Einbauteile zu finden sind, wie<br />
z.B. Rührer oder Leitbleche. Damit kann<br />
das Schutzrohr mit genügend Abstand zu<br />
den Einbauteilen ausgerichtet und auch<br />
hier von innen verschweißt werden.<br />
Durch die Kugel werden bereits im Innenbereich<br />
für das hygienische Design<br />
notwendige Radien vorgegeben. Auch<br />
hier gelten die gleichen Vorteile wie beim<br />
Schutzrohr für Rohrleitungen: Keine zusätzlichen<br />
Dichtungen, gutes Hygienic<br />
Design, einfache Kalibrierung ohne den<br />
Prozess zu öffnen sowie eine hohe Messgenauigkeit<br />
durch die Temperaturerfassung<br />
im Kern des Produktes.<br />
Im Hinblick auf eine pharmagerechte<br />
Auslegung einer Temperaturmessstelle,<br />
sollte bereits in der Planungsphase einer<br />
Anlage darauf geachtet werden, dass<br />
rechtzeitig ein geeigneter Lieferant für<br />
Temperaturmess<strong>technik</strong> eingebunden<br />
wird. Nur so gelingt es, die Messstellen<br />
für die Produktionsanlagen auf dem neuesten<br />
Stand der Technik zu planen und<br />
das Optimum aus Mess<strong>technik</strong> und Hygienic<br />
Design für den wirtschaftlichen und<br />
sicheren Betrieb in der Pharmaproduktion<br />
zu nutzen.<br />
Joachim Zipp<br />
Segmentmanager<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
17
Einkaufs-Praxis<br />
Bild: Darren Baker - Fotolia.com<br />
Risiko in allen Märkten<br />
Einkauf von chemischen Rohstoffen im volatilen Umfeld<br />
Die Rohstoffbeschaffung für die<br />
Chemieindustrie spielt sich in einem<br />
schwierigen Umfeld globalisierender<br />
Märkte ab. Dabei hat sie<br />
wesentlichen Einfluss auf die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden<br />
Unternehmen.<br />
Rohstoffe und ihre Preise werden<br />
durch Nachrichten aus der Wirtschaft,<br />
geopolitische Umstände, Naturkatastrophen,<br />
den technologischen Wandel<br />
und regulatorische Veränderungen heftig<br />
beeinflusst. Darauf reagiert das Management<br />
mit den Aspekten Qualität, Zeit und Innovation.<br />
Ein die Unternehmen übergreifender<br />
Trend hierbei ist ein wirkungsvolles Risikomanagement,<br />
wie bei der 4. Jahrestagung<br />
Chemikalien und Rohstoffe der Chem Academy<br />
in Köln festgestellt wurde. Prof. Elmar<br />
Bräkling von der Fachhochschule Koblenz<br />
brachte die Anforderung an den Einkauf auf<br />
den Punkt: „Dazu brauche es den richtigen<br />
Auftritt und geatmete Kompetenz.“<br />
Welche Relevanz die Rohstoffbeschaffung<br />
für unsere gesamte Volkswirtschaft<br />
hat, betonte der Leiter der Unterabteilung<br />
‚Rohstoffpolitik‘ Dr. Thomas Gäckle vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie. So führte die Bundesrepublik<br />
Deutschland im Jahr 2010 für 110 Mrd<br />
Rohstoffe ein. Für 10 Mrd Euro wurden<br />
diese recycelt und im Gegenwert von 18<br />
Mrd kamen Ressourcen aus dem Inland.<br />
Die Bundesregierung legte ihre Rohstoffstrategie<br />
in einer Publikation im Jahr<br />
2010 vor und nahm zu Kernelementen ihrer<br />
Politik Stellung. Diese beinhaltet eine<br />
Proaktive Kommunikation<br />
mit Lieferanten ist notwendig<br />
Verbesserung des Zugangs zu Rohstoffen,<br />
Rohstoffpartnerschaften, politische Flankierungen,<br />
Innovationen durch Rohstoffforschungen<br />
und -entwicklungen sowie eine<br />
Stärkung struktureller Maßnahmen.<br />
Dr. Hendrik Baumann von der CU Chemie<br />
Uetikon GmbH aus dem schwarzwäldischen<br />
Lahr sieht im Lieferanten- und Risikomanagement<br />
bei Lohn- und Exklusivsynthesen<br />
für pharmazeutische Wirkstoffe<br />
den wichtigsten Stellhebel. Das Unternehmen<br />
beschäftigt sich mit Auftragssynthesen<br />
pharmazeutischer Wirkstoffe nach vielfältigen<br />
Methoden der Organischen Chemie.<br />
Hierzu benötigen sie Ausgangsstoffe,<br />
um die wertvollen Wirkstoffe herstellen zu<br />
können. Dieses Gebiet ist bezüglich der<br />
Umsetzung von topaktuellen Forschungsergebnissen<br />
und der zu erwartenden Gewinnmargen<br />
brisant. Im zügigen Rhythmus<br />
wechseln daher die Rahmenbedingungen<br />
des Geschäftsfelds.<br />
Die Beobachtung der Lieferanten steht bei<br />
Uetikon unter dem Stichwort Evolution:<br />
einer allmählich fortschreitenden Entwicklung.<br />
Neben den klassischen Tugenden<br />
wie hohe Zuverlässigkeit und lange Produktionserfahrung<br />
nennt Baumann wie<br />
seine Kollegen die Fähigkeit zur proaktiven<br />
Kommunikation als eine Erwartungshaltung<br />
seines Unternehmens. Damit ist<br />
zum Beispiel die Fähigkeit zur Information<br />
gemeint, wenn etwas schiefgehen könnte.<br />
Aspekte die Lieferantenselektion sind dabei<br />
in der Reihenfolge: bereits im Netz-<br />
18 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Einkaufs-Praxis<br />
Alle Beschaffungs- und<br />
Absatzverträge synchronisieren<br />
werk und qualifiziert, bekannt und hat eine<br />
gute Reputation, Produzent aus Europa,<br />
Produzent außerhalb Europas, der internationale<br />
Mindeststandards erfüllt. Zur<br />
Optimierung stellte das Unternehmen von<br />
2007 bis <strong>2012</strong> Lernkurven auf.<br />
Heraeus Precious Metals GmbH und<br />
Co. KG aus Hanau ist ein weltweit tätiges<br />
Unternehmen im Geschäftsfeld Technologien<br />
und Edelmetalle. Auch in die Beschaffung<br />
der Edelmetallspezialisten ist<br />
nach Aussagen von Einkaufsleiter Roland<br />
Schwögler der Risikomanagementprozess<br />
zu integrieren. Für ihn ist es wichtig,<br />
bevor konkrete Maßnahmen ergriffen<br />
werden einen Überblick über die potenzielle<br />
Risikosituation zu gewinnen. Hierzu<br />
ist zunächst das einsatzeffizienteste<br />
und damit kostensparendste Produktionsverfahren<br />
zu prüfen. Dann sollten Beschaffungs-<br />
und Absatzverträge möglichst<br />
synchron sein. Schließlich kann<br />
sich ein Unternehmen durch den Einsatz<br />
diverser Finanzinstrumente gegen Preissteigerungen<br />
absichern. Für Schwögler<br />
spekulieren Unternehmen mit diesem Finanzdienstinstrument<br />
nicht, sondern sichern<br />
sich ab und verfolgen damit nachhaltige<br />
Strategien für die Zukunft ihres<br />
Geschäfts.<br />
Die RWE AG aus Essen hat bei einem<br />
Außenumsatz von 51 Mrd Euro ein Beschaffungsvolumen<br />
von 10 Mrd Euro ohne<br />
den Einkauf von Primärenergie. Dafür<br />
wurde ein Kompetenzcenters Rohstoffe im<br />
Konzerneinkauf der RWE Service GmbH<br />
bereits 2007 installiert. „Dies war eine Reaktion<br />
auf die sich stetig schneller verändernden<br />
Bedingungen und Risiken der internationalen<br />
Rohstoff- und Beschaffungsmärkte“,<br />
so Britta Röhrig, Leiterin des<br />
Kompetenzccenters Rohstoffe bei der<br />
RWE. Das Risikomanagement seiein wesentlicher<br />
Aspekt im Einkauf. Nur durch<br />
frühzeitiges Erkennen von Trends und Entwicklungen<br />
auf den Rohstoffmärkten wie<br />
Preise, Materialverfügbarkeiten und Lieferantenverhalten<br />
könne die Versorgung mit<br />
Rohstoffen gesichert werden. Im Fokus<br />
stehen dabei Stahl und Metalle, Baustoffe,<br />
Chemikalien und Kraftstoffe. Hierzu erstellt<br />
das Kompetenzcenter Rohstoffe ein<br />
regelmäßig erscheinendes Telegramm für<br />
die Führungskräfte. Dieses analysiert die<br />
Marktlage und gibt kurzfristige Prognosen<br />
sowie Handlungsempfehlungen. Basis<br />
sind die Daten des statistischen Bundesamtes.<br />
Karl Pridun von dem mittelständischen<br />
Unternehmen Lack GmbH Nfg. KG aus<br />
Wien beantwortet die Frage nach dem<br />
Chemikalieneinkauf mit: „Grundsätzlich<br />
,tickt’ der Einkauf überall ähnlich, es geht<br />
um Verfügbarkeit und Kosten, um Beziehungen<br />
sowie Marktkenntnis.“ Ferner hält<br />
er die Versorgungssicherheit für unglaublich<br />
schlecht. Bis hin zu größten Playern<br />
wie Bayer, BASF oder Evonik hat so gut<br />
wie jeder Hersteller irgendein Produkt in<br />
2010 oder 2011 ein paar Wochen lang<br />
nicht liefern können, so der Einkaufsprofi<br />
aus dem Mittelstand. „Versorgungsprobleme<br />
tauchen dabei regelmäßig aus dem<br />
Nichts über Nacht auf und oft ist es so,<br />
dass es zwar für ein Produkt genügend<br />
Hersteller gibt, aber eine Vorstufe nur von<br />
ein bis zwei Herstellern kommt. Damit ist<br />
ständiger Stress vorprogrammiert“, äußert<br />
sich Pridun weiter. Dabei bleibt er optimistisch:<br />
„Trotzdem: Wir leben von den Herausforderungen<br />
und innerhalb Europas<br />
haben alle dieselben Probleme.“<br />
Bei Evonik Industries ist die Beschaffung<br />
eine unternehmerisch denkende Einheit,<br />
die Verantwortung für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg des gesamten Unternehmens<br />
trage, so Dr. Ralph Grote, bei Evonik Industries<br />
in der Beschaffung unter anderem<br />
zuständig für die Weiterbildung der Einkäufer.<br />
Neben effizienten Strukturen benötigt<br />
Evonik qualifizierte und motivierte Mitarbeiter,<br />
um unsere anspruchsvollen Ziele zu<br />
erreichen. Mit einem Programm mit dem<br />
Namen SPADE will Evonik die bereits vorhandenen<br />
Kompetenzen der Mitarbeiter<br />
noch weiter entwickeln. Dabei steht SPA-<br />
DE für „Shaping Procurement and Developing<br />
Excellence“. „Wir wollen mit SPADE<br />
auch bisher nur schwer zugängliche Schätze<br />
heben“, erläutert Grote. Kernpunkte des<br />
Programms sind ein global in den Regionen<br />
veranstaltetes Basis-Seminar in der jeweiligen<br />
Landessprache sowie ein international<br />
besetztes, halbjähriges Fortgeschrittenen-Programm,<br />
bei dem modulares Lernen<br />
mit der parallelen Bearbeitung eines<br />
für die Beschaffung relevanten Themas<br />
einhergeht. Beide Konzepte helfen, die<br />
Dinge, die viele Mitarbeiter schon über<br />
Jahre hinweg intuitiv richtig gemacht haben,<br />
in einen Zusammenhang zu stellen.<br />
SPADE bringt nun eine klare Struktur hinein<br />
und ermöglicht es so, die eigene Arbeit<br />
weiter zu optimieren.<br />
Fazit<br />
Knapper werdende Ressourcen mit steigenden<br />
Preisen stellen weitere Anforderungen<br />
an den Rohstoffeinkauf. Auch geopolitische<br />
Aspekte sind in das Risikomanagement einzubeziehen.<br />
Bei einer fortschreitenden Globalisierung<br />
ist dieses mit in die Einkaufsstrategien<br />
einzubeziehen und stellt hohe<br />
Anforderungen an die Flexibilität der beteiligten<br />
Personen. Dr. Thomas Isenburg<br />
Wo ist<br />
Conrad?
Einkaufs-Praxis<br />
Interview mit Gunda Stolle und Andreas Luckert, Labom Mess- und Regel<strong>technik</strong> GmbH<br />
Das Team Einkauf und Materialwirtschaft<br />
bei Labom Messund<br />
Regel<strong>technik</strong> GmbH: Gunda<br />
Stolle und Andreas Luckert.<br />
„Qualität als höchster Anspruch“<br />
Materialeinkauf im Umfeld sicherheitsrelevanter Bauteile<br />
Labom entwickelt, produziert und vertreibt in<br />
Deutschland seit über 40 Jahren Mess- und Überwachungssysteme<br />
für den industriellen Einsatz.<br />
Wir sprachen mit Gunda Stolle, Leiterin Einkauf, und<br />
Andreas Luckert, Leiter Materialwirtschaft, über die<br />
Strategien der Beschaffung.<br />
Labom ist ein Familienunternehmen mit der Philosophie, nur<br />
in Deutschland zu produzieren. Gilt dies auch für den Einkauf?<br />
Stolle: Die Firmenphilosophie „Made in Germany“ wird gestützt<br />
durch sehr viel technisches Know-how und gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter, die an unserem Standort in Hude bei Bremen<br />
Produkte mit hoher Qualität herstellen. Ähnlich ist die Philosophie<br />
bei uns im Einkauf. Wir versuchen ein Optimum an Qualität,<br />
Preis und Service bei unseren Lieferanten zu finden und<br />
sind oftmals auf Lieferanten aus Deutschland und Europa angewiesen.<br />
Gerade bei den deutschen Lieferanten beziehen wir<br />
häufig werkzeuggebundene Artikel, so dass die Zusammenarbeit<br />
vorgegeben ist. Viele unserer Produkte unterliegen auch sicherheitsrelevanten<br />
Richtlinien, da müssen wir doppelt auf die<br />
Qualität und Sicherheit der eingekauften Artikel achten.<br />
Was heißt das für Sie in der Praxis?<br />
Luckert: Bei Leiterplatten gibt es beispielsweise strenge Vorschriften<br />
für Atex- und Ex-bestimmte Anwendungen. Da muss<br />
jedes Teil einzeln geprüft sein. Und dies in Fernost fertigen zu<br />
lassen, ohne die notwendige Qualitätssicherung vor Ort, ist<br />
nicht möglich. Da bevorzugen wir Lieferanten in unserer Nähe,<br />
bei denen bei Problemfällen schnell reagiert werden kann.<br />
Das bedeutet auch eine enge Auditierung Ihrer Lieferanten?<br />
Stolle: Das ist richtig. Wir sind einmal im Jahr bei unseren<br />
Lieferanten vor Ort um die Prozesssicherheit und Qualität zu<br />
prüfen und dies in Form eines Audits festzulegen. Es ist für uns<br />
wichtig, dass die Artikel schon beim Lieferanten eine 100prozentige<br />
Kontrolle erfahren und wir das überwachen können.<br />
Also eine 100prozentige Qualität als Anforderung?<br />
Luckert: Wenn ein Produkt von uns in einem Kraftwerk beispielsweise<br />
als Pumpensteuerung eingebaut wird, dann darf es<br />
nicht ausfallen. Dafür müssen die Bauteile den Sicherheitsrichtlinien<br />
entsprechen, sonst geht es nicht.<br />
In den hergestellten Mess- und Überwachungssystemen steckt<br />
viel Entwicklungsarbeit. Wie arbeiten Sie da zusammen?<br />
Stolle: Mittlerweile arbeiten wir direkt mit der Entwicklungsabteilung<br />
zusammen und werden auch von Anfang an in die Prozesse<br />
mit involviert. Wenn wir zusammen mit Lieferanten Lösungen<br />
suchen, dann sind wir das Bindeglied zwischen Lieferant und<br />
Entwicklung. Auch wenn es bei laufenden Produkten Änderungen<br />
gibt, dann kommunizieren wir das an unsere Zulieferer. Oder<br />
wenn es neue Produkte am Markt gibt und unsere Lieferanten<br />
diese uns vorstellen, dann geschieht das in Absprache mit beiden<br />
Abteilungen, vor allem wenn es zeichnungsrelevante Teile sind.<br />
Wie sichern Sie sich als Mittelständler Ihre Preise am Markt?<br />
Stolle: Unser Einkaufsvolumen beträgt ungefähr 6 Millionen<br />
Euro. Der größte Teil davon fließt in den Edelstahleinkauf. Die<br />
Hälfte unseres Bedarfes zerspanen wir selber, die andere Hälfte<br />
des Volumen wird als Edelstahlbauteile zugekauft. Kleinstück-<br />
22 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Einkaufs-Praxis<br />
zahlen und Sonderwünsche von Kunden werden in unserer Produktion<br />
bearbeitet, Serienfertigungen geben wir nach extern.<br />
Das größte Problem beim Edelstahleinkauf sind die schwankenden<br />
Preise der Legierungszuschläge. Wir beobachten den Markt<br />
deshalb täglich. Wenn die Legierungszuschläge fallen, dann decken<br />
wir uns auch mal mit größeren Mengen ein.<br />
Luckert: Und wenn wir das Gefühl haben die Preise steigen,<br />
dann legen wir uns auch mal ein paar Tonnen ins Lager. Momentan<br />
haben wir einen Lagerbestand von 3,9 Millionen Euro.<br />
Sie setzen also auf höhere Lagerhaltung gegenüber den am<br />
Markt herrschenden Preisschwankungen?<br />
Stolle: Als wir vor einem Jahr die Verknappung von elektronischen<br />
Bauteilen wegen Fukushima hatten, haben wir auch sofort<br />
reagiert und uns unser Material für ein Jahr gesichert und ins Lager<br />
gelegt. Damit haben wir die schlechten Zeiten wirklich gut<br />
überstanden. Und bei Edelstahl legen wir uns schon mal für ein<br />
halbes Jahr den Bedarf an. Bei den Bauteilen versuchen wir auch<br />
über Rahmenverträge für ein ganzes Jahr die Bedarfe zu fixieren<br />
und dann auf Abruf die monatlichen Lieferlose zu erhalten. Damit<br />
hat der Lieferant auch die Möglichkeit seine Materialien in größeren<br />
Mengen einzukaufen und die Preise sind für uns planbar.<br />
Bei anderen Teilen sichern wir unsere Preise indem wir mehrere<br />
Artikel zusammenfassen. Das ist dann in einem Rahmenpaket<br />
aufs Jahr verteilt. Doch auch hier gibt es die notwendige<br />
Flexibilität, falls spezielle Wünsche berücksichtigt werden müssen<br />
und Einzelteile mehr gefragt sind.<br />
Aber wissen Sie immer Ihren Bedarf schon so weit im Voraus,<br />
dass Sie vorab bestellen können?<br />
Luckert: Unser großes Problem ist, dass wir voraussehen<br />
müssen, was der Vertrieb verkauft, um unsere Lager mit den<br />
richtigen Artikeln zu füllen. Da haben wir schon einen Vorlauf<br />
von einem halben Jahr.<br />
Wie minimieren Sie dann das Risiko, zu abhängig von Lieferanten<br />
zu werden?<br />
Stolle: Gerade bei Lieferanten in Osteuropa oder auch künftig<br />
in Asien bauen wir immer einen zweiten Lieferanten auf, der<br />
im Notfall einspringen könnte. Wir sind bestrebt uns mit einer<br />
Second Source abzusichern, sowohl bei bestehenden A-Lieferanten<br />
als auch potenziellen Neu-Lieferanten. Das Aufbauen<br />
kann durch unseren hohen Qualitätsanspruch dann zwar bis zu<br />
einem Jahr dauern, aber wir haben für jeden Lieferanten eine<br />
Alternative und sind auch kurzzeitig in der Lage zu wechseln.<br />
Wo liegen die größten Herausforderungen Ihrer täglichen<br />
Arbeit im Einkauf und der Materialwirtschaft?<br />
Stolle: Wir müssen immer wachsam sein und uns stetig den<br />
Markt anschauen. Doch wir schauen auch über den Tellerrand<br />
hinweg und versuchen in unserem Einkauf globaler zu agieren.<br />
Gerade sind wir dabei neue Lieferanten in China zu gewinnen,<br />
doch die bisherigen Probeläufe haben uns in der Qualität nicht<br />
zufrieden gestellt. Wenn wir im Haus die Teile nacharbeiten<br />
müssen, ist der Preisvorteil schnell dahin. Jetzt haben wir uns<br />
erstmals auf der International Sourcing Fair in Shanghai mit unseren<br />
Bedarfen vorgestellt und hoffen auf gute Angebote. Es<br />
könnte auch sein, dass wir in China einen Dienstleister einstellen,<br />
der die Qualitätssicherung vor Ort übernimmt und uns vor<br />
bösen Überraschungen bewahrt. Diesen Schritt gehen wir jetzt<br />
und ich bin überzeugt davon, dass wir auch dort Lieferanten finden<br />
werden, die unsere Qualitätsansprüche erfüllen können.<br />
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13.–16.11.<strong>2012</strong>
Einkaufs-Praxis<br />
Andre Meweskamp, Fraunhofer IML, und Dr. Stephan Oevers, Bayer Business Services diskutieren Strategien zur Prozessoptimierung.<br />
Prozessketten optimal gestalten<br />
Zukunftskongress Logistik: Operational Excellence in der <strong>Prozessindustrie</strong><br />
Mit zunehmend dynamischen<br />
Märkten bekommt die strategische<br />
Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit<br />
eines Produktionssystems einen<br />
immer größeren Stellenwert.<br />
Gleichzeitig sind Effizienz und<br />
Leistungsfähigkeit gefragt.<br />
Diesen unterschiedlichen Anforderungen<br />
mit passenden Konzepten<br />
gleichermaßen gerecht zu werden,<br />
ist eine große Herausforderung. Nur<br />
wer das Gesamtsystem von Prozessen,<br />
Mitarbeitern und Technologien analysiert<br />
und optimal auf seine Kunden ausrichtet,<br />
kann letztendlich die entscheidenden<br />
Kosten-, Zeit- und Servicevorteile<br />
nutzen.<br />
Die Gestaltung optimaler Prozessketten<br />
war ein Schwerpunktthema des Wissensforums<br />
im Rahmen des „Zukunftskongress<br />
Logistik – 30. Dortmunder Gespräche“.<br />
Im Rahmen eines von der Bayer<br />
Inhouse Consulting für die Schulung<br />
ihrer Mitarbeiter im Rahmen des Supply<br />
Chain Managements eingesetzten Planspiels<br />
wurde deutlich, dass viele Erfolge<br />
bereits mit kleinen Maßnahmen und geringen<br />
Mitteln umsetzbar sind. Die Bayer<br />
Steckerfabrik fertigt Stecker aus Hightech-Polymeren.<br />
Die Stecker bestehen<br />
aus mehreren Elementen mit unterschiedlichen<br />
elektronischen oder strukturellen<br />
Funktionen. Zurzeit ist die<br />
Steckerfabrik nicht in der Lage, Stecker<br />
in der benötigten Qualität, in der benötigten<br />
Menge zu einem akzeptablem<br />
Preis für den Kunden herzustellen. Es besteht<br />
dringender Handlungsbedarf.<br />
Kleine Änderungen in der Montage<br />
führen zur Prozessoptimierung<br />
Aufgabe war, in Arbeitsgruppen von jeweils<br />
fünf Mitarbeitern innerhalb von 10<br />
Minuten 40 fehlerfrei montierte Stecker<br />
zu liefern. In der ersten Runde waren die<br />
Arbeits- und Montageabläufe vorgegeben.<br />
Die Aufgaben für die einzelnen Arbeitsplätze<br />
sind in Standardarbeitsblättern<br />
definiert. Die einzelnen Montagegruppen<br />
sollten jeweils in 5er Losgrößen<br />
an den nächsten Montageschritt übergeben<br />
werden und auch in Losgrößen von 5<br />
Stück an den Kunden geliefert werden.<br />
Die Qualitätskontrolle fand in der Wareneingangsprüfung<br />
des Kunden statt.<br />
Die Anordnung des Montageablaufs war<br />
wie in der Zeichnung vorgegeben.<br />
Im Ergebnis wurden 5 fertige Stecker<br />
an den Kunden geliefert und 23 Stecker<br />
waren teilfertig im Workflow. Das Produktionslayout<br />
war nicht optimal. Transportwege<br />
waren zu lang und der Materialfluss<br />
nicht wertstromorientiert. Kurze<br />
Wege, aufeinander folgende Prozessschritte<br />
führen zu einem überschaubaren<br />
Prozess. Dabei sollten die Materialströme<br />
möglichst kreuzungsfrei gestaltet werden,<br />
anders als dies im Beispiel ist. In der<br />
<strong>Prozessindustrie</strong> sollen die örtlichen Gegebenheiten<br />
genutzt werden, beispielsweise<br />
Schwerkraft: das Produkt durchfließt<br />
aufeinander folgende Kessel von<br />
oben nach unten. Eine räumliche Trennung<br />
von wertschöpfenden und wertermöglichenden<br />
Tätigkeiten ist notwendig,<br />
um die Prozessschritte optimal aufeinander<br />
abzustimmen. Dafür sollte die Matrialzufuhr<br />
als eigenständiger Prozessschritt<br />
aus der Produktion ausgelagert<br />
werden.<br />
Ein weiterer Ansatzpunkt zur Reduzierung<br />
der Kosten ist die Bestandsoptimierung<br />
innerhalb des Prozesses. Little’s<br />
Law zeigt, dass hohe Bestände innerhalb<br />
eines Prozesses zu hohen Durchlaufzeiten<br />
führen. Es kann angewendet werden,<br />
um Wartezeiten und Lagergrößen zu bestimmen,<br />
die Auswirkung von teilfertigen<br />
Beständen und der Durchsatz je Arbeitsplatz<br />
auf die Durchlaufzeit transparent<br />
zu machen, Verschwendungsquellen,<br />
die durch hohen Bestände teilfertiger<br />
Produkte entstehen, sichtbar zu machen.<br />
24 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Einkaufs-Praxis<br />
Bessere Durchlaufzeiten<br />
durch Sensibilisierung<br />
verbesserten Durchlaufzeiten. Im<br />
Ergebnis waren in der dritten<br />
Runde des Planspiels aus den 5<br />
gelieferten fehlerfreien Einheiten<br />
37 fehlerfreie Einheiten geworden.<br />
Dies wurde einfach durch<br />
organisatorische Maßnahmen erzielt,<br />
ohne dass Investitionen erforderlich<br />
gewesen wären. Letztlich<br />
ist das Planspiel eine gute<br />
Möglichkeit, Mitarbeiter zu sensibilisieren<br />
und den Blick für die<br />
kleinen Dinge zur Optimierung<br />
der Prozesse zu schärfen.<br />
Dass die Umsetzung in der <strong>Prozessindustrie</strong><br />
sinnvoll und möglich<br />
ist, zeigten Christian Voyé,<br />
Dupont Coatings Wuppertal, und<br />
Dr. Hubert Bensmann, Geschäftsführer<br />
der Haupt Pharma GmbH<br />
Münster. Voyé: „Oft kommt das<br />
Argument, auf uns passt das<br />
nicht. Bei uns ist alles ganz anders.<br />
Es kommt darauf an, den<br />
Kern zu erkennen und daraus die<br />
Möglichkeiten zu adaptieren.“<br />
„Die Optimierung stellt eine Herausforderung<br />
bei altem vorhandenem<br />
Bausubstanz dar. Bei Neu-<br />
Weiterer Punkt ist die Arbeit in Batches,<br />
die von Station zu Station die Produktion<br />
durchlaufen. Wird hier auf One-<br />
Piece-Flow umgestellt, werden lange<br />
Leerlaufzeiten vermieden. Eine Analyse<br />
der Taktzeiten in jeder Station zeigt, dass<br />
die zeitliche Belastung sehr unterschiedlich<br />
ist. Während Station eins und drei<br />
nahezu 30 Sekunden für die zu erledigenden<br />
Tätigkeiten benötigen, sind es in<br />
Station 5 nur etwa 10 Sekunden.<br />
Hier ergibt eine Analyse, dass der Flaschenhals<br />
vermieden werden kann, wenn<br />
Tätigkeiten zusammengefasst werden<br />
und zusätzliche Kapazität für den Bottleneck<br />
geschaffen wird. Die Taktzeiten zeigen,<br />
ob der Workflow optimal ist. Grundsätzlich<br />
soll die Durchlaufzeit der Fertigungsschritte<br />
an den Kundentakt ange-<br />
passt werden. Zusätzlich wirde<br />
die Produktion umgestellt. Vom<br />
Push-System – produziert wird<br />
aufgrund erwarteter prognostizierter<br />
Nachfrage – zum Pull-System<br />
– produziert wird nur, wenn<br />
im nachfolgenden Schritt auch<br />
Bedarf besteht. Ein nachgelagerter<br />
Schritt – beispielsweise ein<br />
Kundenauftrag – löst so die Produktion<br />
von Einheiten aus. Weitere<br />
Ergebnisse waren, die Ladungsträger<br />
sowie die Losgrößen<br />
für den Transport der Ware zum<br />
Kunden zu optimieren. Eine<br />
Qualitätskontrolle nach jedem<br />
Arbeitsschritt führte ebenfalls zu<br />
bauten ist es kein Problem, die Wertströme<br />
optimal zu gestalten. Eine optimale<br />
Anordnung im Rahmen der gegebenen<br />
Rahmenbedingungen mit dem Ziel, Wege<br />
zu vermeiden und die Wertströme zu optimieren<br />
ist unser Ziel.“ So Dr. Bensmann.<br />
Dr. Stephan Oevers, Projekt Manager der<br />
Bayer Business Services GmbH: „Das<br />
Equipment steht da, wo es steht. Wir virtualisieren<br />
den Prozess zunächst und<br />
streben eine Routenbildung an.“ Oftmals<br />
sei es so, dass scheinbar Flexibilität dadurch<br />
vorhanden ist, dass alle Anlagen<br />
für alle Produkte eine Produktionseinheit<br />
genutzt werden könne. Das Ziel sollte<br />
hier ein Paradigmenwechsel sein. Durch<br />
Routenbildung also bestimmte Anlagenkombinationen<br />
für bestimmte Produkte<br />
festzulegen, indem Produktfamilien gebildet<br />
werden, um so die Stoffströme zu<br />
optimieren und um Flaschenhälse zu vermeiden.<br />
Jeder Euro, der im Flaschenhals<br />
durch fehlende Optimierung zusätzlich<br />
aufgewandt werden muss, ist unwiederbringlich<br />
verloren.<br />
Wilfried Kipp-Weike<br />
02_bd_zw Zwischentitel<br />
02_bd_zw Zwischentitel<br />
Am Beispiel<br />
des Zusammenbaus<br />
eines<br />
Steckers<br />
wurde<br />
die Prozessoptimierung<br />
praktisch<br />
geübt.
Einkaufs-Praxis<br />
Zunahme von Geschäftsreisen<br />
bedingt gestraffte Prozesse<br />
Reisekosten mit transparenten Buchungsprozessen optimieren<br />
2010<br />
Gesamt: 43.5 Mrd €<br />
2011<br />
Gesamt: 44,8 Mrd €<br />
11,2 Mrd. €<br />
28 %<br />
11,2 Mrd. €<br />
28 % 11,2 Mrd. €<br />
25 %<br />
11,2 Mrd. €<br />
28 %<br />
11,2 Mrd. €<br />
28 %<br />
11,2 Mrd. €<br />
28 %<br />
3,3 Mrd. €<br />
7,5 %<br />
11,2 Mrd. €<br />
28 % 12,2 Mrd. €<br />
27 %<br />
8,4 Mrd. €<br />
19 %<br />
4,5 Mrd. €<br />
10%<br />
5,1 Mrd. €<br />
11,5 %<br />
Flug<br />
Bahn<br />
Mietwagen<br />
Übernachtung<br />
Verpflegung<br />
Sonstige Kosten<br />
Die Gesamtkosten für Geschäftsreisen nach Kostenbereichen aufgeteilt.<br />
Für <strong>2012</strong> sind die Kosten nochmals um 7,4 Prozent gestiegen.<br />
Trotz erhöhter Kosten und Rezessionsängste<br />
sind deutsche Unternehmen<br />
so viel unterwegs wie<br />
noch nie. Angesichts des wirtschaftlichen<br />
Drucks muss das Travel-Management<br />
jedoch immer<br />
professioneller betrieben werden.<br />
Die Globalisierung unserer Geschäftswelt<br />
führt dazu, dass Mitarbeiter<br />
heutzutage häufiger Reisen<br />
müssen. Laut der aktuellen Studie<br />
des Verband Deutsches Reisemanagement<br />
(VDR) hat sich der Reisemarkt analog<br />
zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
mit einer Steigerung um 7,4 Prozent<br />
in 2011 entwickelt. 8,8 Millionen Geschäftsreisende<br />
waren per Bahn, per<br />
Flugzeug oder per Auto im letzten Jahr<br />
unterwegs. Dabei fanden zwei von drei<br />
Reisen innnerhalb Deutschlands statt, so<br />
dass die <strong>Ausgabe</strong>n hauptsächlich im Inland<br />
blieben. Betriebe mit 10 bis 250 Mitarbeitern<br />
(KMU) generierten laut VDR<br />
dabei das höchste Reisevolumen.<br />
Eine ähnliche Aussage trifft die Studie<br />
‚Internationel Travel Management <strong>2012</strong>‘<br />
des Firmenkreditkartenanbieters Airplus.<br />
Demnach geht die Mehrheit der Travel<br />
Manager (53 %) davon aus, dass sich die<br />
Reisehäufigkeit in ihren Unternehmen in<br />
den kommenden zwölf Monaten nicht<br />
verändert. Lediglich 11 % gehen von einem<br />
Rückgang, und mehr als drei Mal so<br />
viele (35 %) von einer Zunahme aus. Als<br />
größtes europäisches Exportland haben<br />
sich die Deutschen daran gewöhnt, dass<br />
ihre Mitarbeiter reisen müssen. „Wenn<br />
die Unternehmen jedoch mehr als je zuvor<br />
reisen, müssen sie auch ihre Kosten<br />
effizienter verwalten“, betont Micheal<br />
Fürer, Director Sales Germany bei Airplus.<br />
„Jedoch ist die Zahl derer, die die<br />
allgemein als Best Practices im Travel<br />
Management erachteten Grundsätze einführen,<br />
nicht so stark gestiegen wie in<br />
früheren Jahren.“<br />
Die Vorsicht im Umgang mit Mobilität<br />
und Kosten bleibt also, ebenso wie die<br />
Zielvorgabe die Reisekosten zu senken.<br />
Steigende Reisezahlen und steigende Reisepreise<br />
verlangen vom Einkäufer von<br />
Travelleistungen erhöhte Professionalität<br />
im Einkauf der Leistungen. Das Thema<br />
Kostenkontrolle von Reiseleistungen ist<br />
längst in den Führungsetagen angekommen<br />
und als eines der obersten strategischen<br />
Ziele angegeben. Doch nur wenige<br />
nutzen bisher Kostenanalysetools. So leiden<br />
gerade die so stark reisenden kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen ohne<br />
die großen Volumina oft unter Kostenexplosionen.<br />
Nach Einführung der ‚Nullprovision‘<br />
zahlten sie deutlich höhere<br />
Service-Entgelte an Reisebüros als größere<br />
Firmen. Doch solche Schwächen wären<br />
leicht zu beheben, wenn nicht oftmals auf<br />
preiswerte Software für die Reisekostenabrechnung<br />
verzichtet werden würde.<br />
Um die strategischen Ziele halten zu<br />
können, ist ein aktives Reisemanagement<br />
unerlässlich. 74 % der deutschen Unternehmen<br />
analysieren ihre Reiseausgaben,<br />
was im Umkehrschluss bedeutet, dass ein<br />
Viertel aller Unternehmen in Deutschland<br />
eine wichtige Gelegenheit verstreichen<br />
lässt, durch mehr Fakten bessere<br />
Kontrolle zu erzielen. Zahlreiche Maßnahmen<br />
können eingesetzt werden, um<br />
Kosten im Bereich der Mobilität zu reduzieren.<br />
Dazu gehören Preisvergleiche, die<br />
Suche nach Rabatten und Sondertarifen,<br />
aber auch die strikte Einhaltung von Reisebudgets.<br />
Rabatte bei Airlines, Hotelketten<br />
und Autovermietungen<br />
Angesichts der Tatsache, dass die meisten<br />
deutschen Unternehmen für <strong>2012</strong> von<br />
einem höheren Reisevolumen ausgehen,<br />
ist es verständlich, dass vermehrt Vorzugsraten<br />
ausgehandelt werden. Bei Hotels,<br />
Autovermietungen und Veranstaltungen<br />
ist dieser Weg erfolgreich, doch Sondertarife<br />
bei Flugtickets sind immer seltener.<br />
„Einige Fluggesellschaften ließen<br />
verlauten, dass sie beim Aushandeln von<br />
Vorzugsraten zurückhaltender geworden<br />
sind, da die Reisenden seltener auf bevorzugte<br />
Leistungsträger zurückgreifen“, so<br />
Fürer. „Laut den Airlines geht dieser<br />
Trend auf die verstärkte Konsumorientierung<br />
auch bei Geschäftsreisen zurück.“<br />
Nach dieser Theorie führt die wachsende<br />
Konsumorientierung dazu, dass Reisende<br />
ihre Tickets individuell kaufen und so den<br />
26 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Bild: lightpoet - Fotolia.com<br />
besten Deal des Tages erhalten, anstatt<br />
bei der bevorzugten Airline zu buchen,<br />
wenn diese über das gesamte Jahr gesehen<br />
die günstigsten Preise bietet.<br />
Bei den mit Airlines ausgehandelten Firmentarifen<br />
sinkt jedoch nicht nur die Anzahl,<br />
sondern auch die Höhe. In diesem<br />
Jahr lag der durchschnittliche Rabatt für<br />
Flugtickets bei 15 %, ein Rückgang von<br />
konstanten 18 bis 19 % in den letzten drei<br />
Jahren. Die Durchschnittsrabatte für Hotelübernachtungen<br />
und Autovermietungen<br />
liegen ungefähr auf dem gleichen<br />
Niveau und sind auch in diesem Jahr gesunken.<br />
Unternehmen müssen eigene<br />
Reiserichtlinien überprüfen<br />
Da Firmenrabatte nur spärliche zusätzliche<br />
Möglichkeiten zur Kosteneinsparung<br />
bieten, sollte das Hauptaugenmerk<br />
auf die Verbesserung der internen Prozesse<br />
gelegt werden. Ausgangspunkt der Bestandsaufnahme<br />
ist die bestehende Reiserichtlinie.<br />
Die enthält nicht nur eine Menge<br />
an Regeln, an die sich Reisende halten<br />
müssen, sondern lässt auch Rückschlüsse<br />
auf Buchungsverhalten und Kommunikation<br />
im Unternehmen zu. Aus diesen<br />
Informationen werden unterschiedliche<br />
Szenarien abgeleitet, die als Entscheidungsgrundlage<br />
für Veränderungen dienen.<br />
In Matrix-Form wird aufgezeigt,<br />
wie sich die Gesamtkosten verringern,<br />
wenn bestimmte Bedingungen verändert<br />
werden – etwa eine Beschränkung<br />
der Business-Class-Erlaubnis auf Flüge<br />
ab acht Stunden, ein generelles Umsteigen<br />
auf die zweite Bahn-Klasse oder die<br />
Verpflichtung auf bestimmte Vertragspartner.<br />
Da hier ein großer Stellhebel zur Kontrolle<br />
der Reiseausgaben liegt, haben in<br />
Deutschland laut der Umfrage von Airplus<br />
83 % der Unternehmen eigene umfassende<br />
Reiserichtlinien festgelegt. Und<br />
dies trotz der Entwicklung, dass Geschäftsreisende<br />
dank der Einflüsse sozialer<br />
Netzwerke und mobiler Technologien<br />
sehr viel eigenständiger geworden sind<br />
und oftmals am Travelmanager oder Reiseeinkäufer<br />
vorbei buchen. Was die Verschlankung<br />
der Prozesse angeht, müssen<br />
vor allem Buchungen und Bestellungen<br />
unter die Lupe genommen werden. Gerade<br />
in kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
ist dieser Vorgang häufig stark<br />
fragmentiert.<br />
FAZIT<br />
Die Anzahl der Geschäftsreisen steigt stetig,<br />
die Preise für Busse, Bahn und Flugzeug<br />
auch. An den Hotelrabatten kann<br />
auch nicht mehr viel gedreht werden, also<br />
müssen Unternehmen vor allem in der<br />
Planung und bei internen Prozessen nach<br />
Sparmöglichkeiten suchen. Eine Aufgabe,<br />
die nur mit transparenten Prozessen<br />
und straffen Regeln geschafft werden<br />
kann. Und das wird nicht allen Reisenden<br />
passen.<br />
ki
Einkaufs-Praxis<br />
Bild: Torbz - Fotolia.com<br />
Sales & Operations Planning 2.0<br />
Moderne Supply Chain-Planung nach dem Vorbild sozialer Netzwerke<br />
Die Errungenschaften sozialer<br />
Netzwerke können auch die<br />
Leistungsfähigkeit globaler<br />
Wertschöpfungsketten steigern.<br />
Die dort angewandten Konzepte<br />
helfen, den Planungsprozess besser<br />
zu steuern.<br />
Das traditionelle Konzept der Planung<br />
von Vertrieb und operativem<br />
Geschäft in der globalen Pozessindustrie<br />
– das sogenannte Sales &<br />
Operations Planning (S&OP) – basiert im<br />
Prinzip auf einer gigantischen Abfolge<br />
von Besprechungen. Jede Besprechung<br />
stellt dabei einen einzelnen Schritt im<br />
Planungsprozess dar, mit klar zugewiesenen<br />
Verantwortlichkeiten und einem<br />
festgelegten Zuständigkeitsprofil. Diese<br />
Kaskade von Besprechungen führt<br />
schlussendlich zu einer strukturierten<br />
und transparenten Koordinierung der unterschiedlichen<br />
Planungs- und Produktionsprozesse<br />
und überführt deren Ergebnisse<br />
in einen einzigen konsistenten Datensatz,<br />
der den bestmöglichen Abgleich<br />
zwischen Nachfrage und der Lieferfähigkeit<br />
des Unternehmens darstellen soll.<br />
Bei diesem herkömmlichen S&OP-Prozess<br />
werden Nachfrage- und Angebotsprognosen<br />
mit den verfügbaren Kapazitäten<br />
abgeglichen, auf die Finanz- und Geschäftsstrategie<br />
abgestimmt und so der<br />
kurzfristige detaillierte Produktionsprozess<br />
gesteuert.<br />
Angesichts des schwierigeren Umfelds<br />
gerät das traditionelle Planungskonzept<br />
jedoch an seine Grenzen: Der Aufstieg<br />
der Schwellenmärkte, die größere globale<br />
Arbeitsteilung, zunehmende Komplexität<br />
von Produkten und Lieferketten sowie<br />
die gestiegene Volatilität von Nachfrage<br />
und Preisen üben einen immensen Druck<br />
auf die Margen aus. So stellen Unternehmen<br />
in den <strong>Prozessindustrie</strong>n nur allzu<br />
oft fest, dass sie ihre Ressourcen nicht optimal<br />
einsetzen. Die Nachfrageplanung ist<br />
28 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Einkaufs-Praxis<br />
oft frustrierend ungenau, die Einführung<br />
neuer Produkte hinkt dem Markt hinterher,<br />
die Planung und Kontrolle von Prozessen<br />
ist nicht agil genug und schwerfällige<br />
IT-Systeme liefern nicht die Informationen,<br />
die die Geschäftsführung für ihre<br />
Entscheidungen benötigen würde.<br />
Im Gegensatz dazu bietet der moderne<br />
Ansatz für Sales & Operations Planning –<br />
in Anlehnung an das Web-2.0-Konzept der<br />
sozialen Interaktion nennen wir ihn „S&OP<br />
2.0“ – sieben ganz konkrete Vorteile:<br />
■ Segmentierung<br />
■ Kollaboration<br />
■ End-to-End-Transparenz<br />
■ Integration von lokaler und<br />
globaler S&O-Planung<br />
■ Integration von Wert- und<br />
Volumenplanung sowie Simulation<br />
über Szenarien<br />
■ Integration zwischen S&OP und<br />
detaillierten Planungs- und<br />
Ausführungsprozessen<br />
■ S&OP 2.0 ist eine perfekte Plattform,<br />
um die Parameter zu liefern, die das<br />
LEAN-SCM-Konzept erfordert<br />
Im Wesentlichen zielen die Prinzipien<br />
des Web 2.0 darauf, ab den S&OP-Prozess<br />
durch geeignete Technologien zu<br />
verbessern.<br />
Segmentierung: Segmentierung ist<br />
deshalb der erste Schritt, die Lieferkette<br />
über alle Glieder hinweg optimal auf die<br />
gewünschten Ziele hin auszurichten und<br />
für unterschiedliche Produkte/Kunden/<br />
Werken passende Planungsprozesse und<br />
-politiken abzuleiten.<br />
S&OP 2.0 als Bestandteil des LEAN-SCM-Konzepts<br />
In Kern lassen sich Lean-Techniken in fünf<br />
Gesetzen zusammenfassen:<br />
Kollaboration, um Flexibilität und Planungsgenauigkeit<br />
zu ermöglichen: Das<br />
klassische Schema: „Input erhalten (von<br />
unten nach oben) – Entscheidung getroffen<br />
(bei einer Besprechung oder auf sonstige<br />
Art) – Anweisung erteilt (von oben<br />
nach unten)“ greift nicht mehr. In Kombination<br />
mit ineffizienten Systemen und<br />
mangelnder Transparenz ist dieser Prozess<br />
oft zu langsam und unflexibel. S&OP 2.0<br />
unterscheidet sich von S&OP dadurch,<br />
dass es eine Plattform zur funktions- und<br />
länderübergreifenden Zusammenarbeit<br />
schafft. Wie das „Web 2.0“ ist es eine Plattform<br />
für die gemeinsame Entscheidungsfindung.<br />
Die Möglichkeiten und Prozesse<br />
von S&OP 2.0 ermöglichen das auf allen<br />
Planungsebenen durch klar strukturierte<br />
1. Lean wird von der tatsächlichen Kundennachfrage<br />
gesteuert.<br />
2. Beim Einsatz möglichst exakter Angebots-<br />
und Nachfrageparameter ermöglicht<br />
Lean SCM die Auslieferung von Produkten<br />
in der vom Kunden erwünschten<br />
Menge und Zeit, ohne weiteres Nachsteuern<br />
im operativen Prozess.<br />
3. Ein Prozess wird nur von dem Punkt<br />
aus gesteuert, an dem das Endprodukt<br />
nachgefragt wird; alle anderen Standortpunkte<br />
werden über Nachbestellungsaufträge<br />
gesteuert (Pull-Prinzip).<br />
4. Bei richtiger Einstellung der taktischen<br />
Parameter sind nur wenige oder<br />
gar keine Berichtigungen in der regelmäßige<br />
Neuplanung notwendig.<br />
5. Durch die feste Herstellungsabfolge<br />
von Produkten, die durch ein „Rhythm<br />
Wheel“ vorgegeben wird, erhöht sich der<br />
Output.<br />
S&OP-Besprechungen und Ad-hoc-Zusammenarbeit,<br />
unterstützt von hochwertigen<br />
Echtzeit-Informationen, Kollaborationsdatenbanken<br />
und Workflows.<br />
End-to-End-Transparenz: Die Integration<br />
von Planungs- und Kontrollprozessen<br />
auf verschiedenen Ebenen ist nur möglich<br />
mit Transparenz über die gesamte Supply<br />
Chain hinweg (End-to-End). S&OP 2.0<br />
legt einen Schwerpunkt auf den Einsatz<br />
richtig konzipierter Dashboards, die es<br />
den Entscheidungsträgern erleichtern,<br />
sich einen Überblick über das tatsächliche<br />
Maß an Abstimmung zwischen den Planungs-<br />
und Ausführungsprozessen auf<br />
den unterschiedlichen Detailebenen und<br />
in verschiedenen Zeithorizonten zu verschaffen.<br />
Vision,<br />
Mission,<br />
Unternehmensstrategie<br />
Definition<br />
Geschäftsziele<br />
Wettbewerbs<br />
Positionierung<br />
Segmentierung<br />
Strategische SC<br />
Konfiguration &<br />
Netzwerk Design<br />
Strategische<br />
Zielsetzung;<br />
prospektive Analytics<br />
Strategische Planung<br />
Wertoptimierung<br />
Kostenoptimierung<br />
(0-24<br />
Monate)<br />
Ausführen<br />
(0-12<br />
Wochen)<br />
Produtkionssequenzie<br />
rung<br />
Prognose<br />
Supply<br />
Input<br />
Basis<br />
Demand<br />
Plan<br />
Basis<br />
Supply<br />
Plan<br />
Kollaborative<br />
Produtkionsplanung<br />
Demand<br />
Shaping<br />
Supply<br />
Szenarie<br />
n<br />
Basis<br />
Finanz<br />
plan<br />
Finanzszenarien<br />
Lieferungsfeinplanu<br />
ng & Ausführung<br />
Consensus<br />
Demand,<br />
Supply,<br />
Bestands<br />
und G&V<br />
Projektionen<br />
Performance<br />
Management;<br />
Advanced Analytics<br />
Taktische Planung<br />
(S&OP 2.0)<br />
Sequenzierung<br />
&<br />
Ausführung<br />
Auftragsabwiclung<br />
Ähnlich wie das Web 2.0 fungiert S&OP 2.0 als Plattform für umfassende Zusammenarbeit und End-to-End-Transparenz und<br />
bildet so das perfekte Bindeglied zwischen langfristiger strategischer Planung und der operativen Planung und Produktion.<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
29
Einkaufs-Praxis<br />
Integration von lokaler und globaler<br />
S&O-Planung für globale Unternehmen:<br />
Unternehmensabteilungen sind in<br />
aller Regel räumlich weit voneinander<br />
entfernt. Die Vorteile eines zentralisierten<br />
globalen S&O-Planungsprozesses<br />
müssen gegenüber der höhere Flexibilität<br />
lokal unabhängiger Absatz- und Marketingpraktiken<br />
ausbalanciert werden, so<br />
dass die Prozesse den goldenen Mittelweg<br />
bilden zwischen zentraler und lokaler<br />
Warenauffüllung, Produktionsplanung<br />
und Disposition. Die Abfolge der<br />
S&OP-Besprechungen und die unterstützende<br />
IT-Architektur müssen darauf abgestimmt<br />
sein.<br />
Integration von Wert- und Volumenplanung<br />
und Simulation mit „Was-wärewenn“-Szenarien:<br />
Die optimale Allokation<br />
von Ressourcen und Produkten ist<br />
der Schlüssel zu hohen Margen und<br />
überdurchschnittlicher Reaktionsfähigkeit.<br />
Gefragt sind Lösungen, die eine<br />
schnelle, wertbasierte Szenariosimulation<br />
und -bewertung sowie ein effektives<br />
und effizientes margenbasiertes Auftragsmanagement<br />
ermöglichen.<br />
Integration zwischen S&OP und den<br />
detaillierten Planungs- und Ausführungsprozessen:<br />
Häufig wird beim<br />
grundlegenden S&OP-Prozessdesign die<br />
Verbindung zwischen taktischer S&OP-<br />
Planung und der Grobplanung für die<br />
Produktion (Master Production Scheduling)<br />
nicht erkannt, die wiederum die<br />
Detailplanung steuert.<br />
S&OP 2.0 als Teil des LEAN-SCM-<br />
Konzepts: LEAN SCM ist ein End-to-<br />
End-Planungsparadigma zur möglichst<br />
effizienten Koordination und Organisation<br />
der gesamten Supply Chain. Die<br />
Rolle von S&OP 2.0 ist es, die Grundlage<br />
für die Bestimmung und regelmäßige<br />
Überprüfung der LEAN-Parameter zu<br />
liefern. Nur wenn diese Parameter in einem<br />
optimalen S&OP-Prozess definiert<br />
sind, kann LEAN SCM seine Vorteile voll<br />
ausspielen.<br />
Prognose und Nachfrageplanung<br />
exakter im Arbeitsprozess<br />
S&OP 2.0 basiert wie das Web 2.0 auf sozialer<br />
Interaktion. Entscheidungen werden<br />
auf der Basis von Informationsaustausch<br />
gemeinsam getroffen. Besonders<br />
bei komplexen globalen Lieferketten ermöglicht<br />
das ein tiefes, ganzheitliches<br />
und kollektives Verständnis von Planungsprozessen.<br />
Die Zeit, die bisher aufgewendet<br />
werden musste, um herauszufinden<br />
was im operativen Geschäft geschieht,<br />
kann nun für wertschöpfendere<br />
Tätigkeiten genutzt werden. Warum also<br />
nutzen viele Unternehmen die Vorteile<br />
von S&OP 2.0 noch nicht? In erster Linie,<br />
weil zum Erreichen echter Zusammenarbeit<br />
eine Transformation auf mehreren<br />
Ebenen erforderlich ist: kulturell, organisatorisch<br />
sowie auf der Ebene von Führungs-<br />
und Technologiestrukturen. Es<br />
zahlt sich jedoch aus, diese Herausforderungen<br />
in Angriff zu nehmen. Zahlreiche<br />
Studien belegen, dass Unternehmen mit<br />
überdurchschnittlichen S&OP-Praktiken<br />
dem Wettbewerb deutlich überlegen sind<br />
– und das quer durch alle Industrien und<br />
Unternehmensgrößen.<br />
Durch die effiziente Zusammenarbeit<br />
von Forecast-Experten, Außendienstleitern,<br />
zentralen Nachfrageplanern und<br />
Marketingleitern bei der Nachfrageprognose<br />
kann die Genauigkeit der operativen<br />
Nachfrageplanung um bis 40 % verbessert<br />
werden. Die höhere Genauigkeit<br />
entsteht durch eine schnellere Reaktion<br />
auf die Veränderungen dank eines<br />
schnelleren Informationsflusses aus dem<br />
Außendienst sowie bessere Sichtbarkeit<br />
der historischen Daten und der Prognose<br />
der zukünftigen Nachfrage. Auch die<br />
Nachfrageplanung wird durch eine intensive<br />
Abstimmung deutlich exakter.<br />
Christoph Lieth / Nikita Andreev<br />
Christoph Lieth ist Partner und Leiter des<br />
Kompetenzzentrums „Supply Chain Management“,<br />
Nikita Andreev ist Principal im Kompetenzzentrum<br />
„Value Chain Strategy“ bei<br />
Camelot Management Consultants.<br />
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30 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Technik<br />
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<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
31
Einkaufshelfer<br />
Einkaufshelfer Automatische<br />
Mischerbeschickung<br />
Auswahlkriterien für den Einkauf von Mischsystemen<br />
Die Auswahl der richtigen Misch<strong>technik</strong><br />
und automatisierter Systeme<br />
hängt vor allem von den gewünschten<br />
Funktionen und den zu<br />
bearbeitenden Rohstoffe ab. Eine<br />
automatisierte Beschickung erhöht<br />
die Dosiergenauigkeit und die<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Unter Automatischer Mischerbeschickung<br />
versteht man das Zuführen<br />
von Schüttgütern, Rohstoffen,<br />
Additiven, Zutaten und Farben in<br />
pulverförmiger und flüssiger Form mit<br />
modernster Prozessleit- und Visualisierungs<strong>technik</strong>.<br />
Die Faustregel lautet dabei,<br />
die richtigen Rohstoffe zur richtigen<br />
Zeit in der richtigen Menge und Toleranz<br />
automatisch für den richtigen Mischer<br />
bereitzustellen. Mischprozess und Rohstoffzuführung<br />
hängen wechselseitig unmittelbar<br />
zusammen. So gibt der Mischprozess<br />
meist die Art der Beschickung<br />
vor, während die automatische Rohstoffzuführung<br />
immer ein ausschlaggebender<br />
Faktor für die Produktqualität darstellt.<br />
Die Auswahl eines geeigneten Verfahrens<br />
hängt von den verschiedensten Faktoren<br />
ab, Qualitätsanforderungen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />
bilden dabei<br />
immer die Grundlage. Neben den Eigenschaften<br />
der eingesetzten Rohstoffe, wird<br />
die Qualität eines Produkts maßgeblich<br />
durch eine exakte Einhaltung der Rezeptur<br />
und des Verfahrensablauf bestimmt. Je<br />
stärker ein Prozess automatisiert ist, umso<br />
geringer ist das Fehlerpotenzial.<br />
Aufgrund häufiger Rezepturwechsel,<br />
sind Batchmischprozesse in der schüttgutverarbeitenden<br />
Industrie sehr weit<br />
verbreitet. Bei dieser Betriebsweise wird<br />
eine Charge mit allen an der Rezeptur<br />
beteiligten Rohstoffen zusammengestellt<br />
und im Mischer homogen gemischt. Danach<br />
wird die komplette Charge für den<br />
weiteren Prozess bereitgestellt. Theoretisch<br />
könnte hier, mit entsprechender<br />
Reinigung, jede Charge mit einem anderen<br />
Rezept gefahren werden. Bei Monoproduktionen<br />
sind kontinuierliche<br />
Mischprozesse auf dem Vormarsch, da<br />
diese nach der Einlaufphase sehr konstant<br />
laufen. Die Umstellung auf ein neues<br />
Rezept erfordert jedoch einen erhöhten<br />
Aufwand. In manchen Fällen ist auch eine<br />
Kombination aus beiden Systemen<br />
32 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Einkaufshelfer<br />
sinnvoll. Dabei wird aus mehreren Rohstoffen<br />
im Batchverfahren eine Vormischung<br />
erstellt, die dann dem weiteren,<br />
kontinuierlichen Prozess als einzelne<br />
Komponente zugeführt wird. Der Mischprozess<br />
entscheidet also darüber, ob die<br />
Zuführung der Rohstoffe batchweise<br />
oder kontinuierlich erfolgen muss.<br />
Einflussgrößen für<br />
Beschickungssysteme<br />
Steht die Betriebsart des Mischers fest,<br />
müssen weitere Kriterien genauer betrachtet<br />
werden. So sollte gesichert sein,<br />
dass bei einem Rezepturwechsel keine<br />
kritischen Komponenten verschleppt und<br />
eine Kontamination der nachfolgenden<br />
Chargen stattfindet. Nur so kann die geforderte<br />
Produktsicherheit eingehalten<br />
werden. Ein weiterer Faktor bei der Auswahl<br />
des richtigen Systems ist die Durchsatzleistung<br />
und der Mischertyp. Hier<br />
spielen Kriterien eine Rolle wie die Konsistenz<br />
der Rohstoffe, flüssig oder pulverförmig,<br />
oder ob unter Vakuum oder atmosphärisch<br />
gemischt werden soll. Dazu<br />
kommen die gewünschten Mischfunktionen<br />
wie Mischen/Verschneiden, Dispergieren,<br />
Granulieren, Agglomerieren/<br />
Coaten oder Homogenisieren. Diese beeinflussen<br />
die Mischzeiten entscheidend.<br />
Bei der automatischen Mischerbeschickung<br />
kommt entsprechend zu den genannten<br />
Vorüberlegungen noch ein weiterer<br />
wichtiger Faktor dazu, nämlich die<br />
Frage, in welcher Form und in welchen<br />
Mengen die Rohstoffe benötigt werden:<br />
ob sie als Großmengen in Silofahrzeugen,<br />
als Mittelkomponenten in Big-Bags<br />
oder als Kleinkomponenten in Säcken<br />
und Kartons angeliefert werden, muss<br />
bei der Auswahl des richtigen Zuführsystems<br />
schon im Vorfeld feststehen. Kriterien<br />
wie Durchsatzleistung, Kontaminationsfreiheit<br />
und Rückverfolgbarkeit sind<br />
ebenfalls zu berücksichtigen. Nur so<br />
kann das geeignete System mit den passenden<br />
Förder- und Wiegeeinrichtungen<br />
optimal ausgelegt werden.<br />
Auch bei der Mischerbeschickung rückt<br />
die Energie-Effizienz immer mehr in den<br />
Mittelpunkt. Die CO2-Reduzierung steht<br />
mittlerweile bei vielen Branchen im Fokus.<br />
Bei Investitionen in automatische<br />
Zuführsysteme zur Mischerbeschickung<br />
gewinnen auf einmal Kriterien an Bedeutung,<br />
welche vor Jahren noch fast bedeu-<br />
In Zusammenarbeit mit:<br />
Azo GmbH + Co. KG<br />
Vom ersten Konzeptentwurf über innovative<br />
Einzelkomponenten für das Lagern,<br />
Austragen, Sieben, Fördern, Dosieren<br />
und Wiegen von Rohstoffen bis<br />
zur Turn-Key-Lösung, der schlüsselfertigen<br />
Gesamtanlage, bietet Azo alles<br />
aus einer Hand. Seit über 60 Jahren<br />
bietet das Unternehmen aus Osterburken<br />
mit mehr als 900 Mitarbeitern und<br />
einem Umsatz von 140 Mio Euro Umsatz<br />
Lösungen in der automatischen<br />
Materialzuführung. Rund um den Globus<br />
besitzt die Azo-Gruppe ein flächendeckendes<br />
Netz von Tochterfirmen<br />
und Vertriebsgesellschaften.<br />
Mehr unter: www.azo.de<br />
Unten links: Saugwiegesystem zur<br />
staubarmen Mischerbeschickung.<br />
Unten rechts: Saugwiegesystem und<br />
Flüssigwiegesystem in der Zahnpasta-<br />
Herstellung.<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
33
Einkaufshelfer<br />
Bild links:<br />
Linearer AZO<br />
Componenter zur<br />
automatischen<br />
Chargeneinwaage.<br />
tungslos waren. Zur Auswahl stehen drei<br />
verschiedene Anlagenkonzepte: pneumatische<br />
Saugwiegesysteme, Containersysteme<br />
und Hybridsysteme. Grundsätzlich ist es<br />
wichtig, ob es sich beim Mischprozess um<br />
einen Batch- oder Kontiprozess handelt.<br />
Immer wenn die Aufgabenstellung lautet,<br />
viele Schüttgutkomponenten vollautomatisch<br />
auf eine oder mehrere Abgabestellen<br />
wie Mischer, Kneter, Rührer, Dissolver<br />
oder Extruder zu fördern, sind die Saugwiegesysteme<br />
geradezu prädestiniert. Bei<br />
diesen Systemen unterscheidet man drei<br />
Varianten: Beim Einrohrsystem führt eine<br />
einzige Förderleitung von allen Produktaufgabestellen<br />
bis zur Förderwaage. Die<br />
Prozesssteuerung kompensiert die durch<br />
die verschiedenen Entfernungen bedingten,<br />
unterschiedlichen Produktnachläufe,<br />
dies erhöht die Systemgenauigkeit. Beim<br />
Mehrrohrsystem wird von jeder Produktaufgabestelle<br />
eine Förderleitung an eine<br />
Ventilweiche mit Frischluftventil geführt,<br />
die mit der Förderwaage verbunden ist.<br />
Dieses System hat den Vorteil, dass der<br />
Produktnachlauf ab der Ventilweiche sehr<br />
gering ist; so wird eine höhere Genauigkeit<br />
als beim Einrohrsystem erreicht. Das<br />
Zentralwiegesystem ist bei vielen Aufgabestellen<br />
und vielen Abgabestellen besonders<br />
geeignet und vereint Vorteile von<br />
Saugwiege- und Druckfördersystemen.<br />
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass<br />
Saugwiegesysteme wesentlich staubärmer<br />
arbeiten als Druckfördersysteme“, betont<br />
Dr. Uwe Bretschneider, Leiter Engineering<br />
und Technologie, Bahlsen GmbH & Co.<br />
KG. „der wesentlich verringerte Staubaustritt<br />
im Produktionsbereich wirkt sich<br />
sehr positiv auf die Vermeidung von Mehlstauballergien<br />
aus.“<br />
Wenn die Anforderung an die Mischerbeschickung<br />
eine kontaminationsfreie<br />
Chargenbereitstellung beinhaltet und<br />
Bein Einrohrsystem führt eine Förderleitung<br />
von den Abgabestellen zur Förderwaage.<br />
Hybride Beschickung von<br />
Kontimischprozessen<br />
auch die Kriterien allergenfrei, halal oder<br />
koscher im Raum stehen, bieten sich ausschließlich<br />
Containersysteme an. Bei Systemen<br />
in linearer Anordnung, werden die<br />
Rohstoffe automatisch in einen Container<br />
eindosiert und gewogen, der auf einer<br />
fahrbaren Waage steht. Die Waage mit<br />
dem Container fährt die einzelnen Dosierstellen<br />
an und sammelt entsprechend<br />
der Rezeptur die Komponenten ein. Für<br />
flexiblere Aufgaben bieten sich statt einer<br />
linear fahrbaren auch ungebundene,<br />
fahrerlosen Transportsystemen an. Die<br />
Kleinstmengen können mit Hilfe des<br />
ManDos zum bedienergeführten, manuellen<br />
Wiegen, mit hoher Genauigkeit und<br />
exakt dokumentiert zugegeben werden.<br />
„Aufgrund des ausgeklügelten Konzeptes<br />
im Bereich der Rohstoffbereitstellung<br />
können wir auf jeden Rohstoff in der gewünschten<br />
Menge und der erforderlichen<br />
Genauigkeit automatisch zugreifen“, sagt<br />
Achim Rauch, Produktionsleiter und Leiter<br />
Herstellung HMG/sterile Lösungen,<br />
Fresenius Medical Care. Steht die Betriebsart<br />
des Mischers fest müssen weitere<br />
Kriterien genauer angeschaut werden.<br />
So sollte beispielsweise gesichert sein,<br />
dass bei einem Rezepturwechsel keine kritischen<br />
Komponenten verschleppt und eine<br />
Kontamination der nachfolgenden<br />
Chargen stattfindet. Nur so kann eine Produktsicherheit<br />
erhöht werden. Ein weiterer<br />
Faktor bei der Auswahl des richtigen<br />
Mischsystems ist die Durchsatzleistung,<br />
die vorab berechnet werden muss. Dann<br />
sollte der Mischertyp festgelegt werden.<br />
Sind die zu verarbeitenden Stoffe Pulver<br />
oder Flüssigkeiten, müssen sie im Vakuum<br />
gemischt werden oder atmosphärisch?<br />
Sichere, automatische Mischerbeschickung<br />
mit Trockenstoffen und Flüssigkeiten.<br />
Bild rechts:<br />
Das AZO Shuttle-<br />
Dos zur schnellen<br />
und energieeffizienten<br />
Mischerbeschickung.<br />
Dazu kommen die gewünschten Mischfunktionen<br />
wie Mischen/Verschneiden,<br />
Dispergieren, Granulieren, Agglomerieren/Coaten<br />
oder Homogenisieren. Je nach<br />
gewünschter Funktion muss die Auslage<br />
des Mischsystems bestimmt werden und<br />
die Mischzeiten und Mischzyklus werden<br />
dadurch entscheidend beeinflusst.<br />
Entscheidend für die kontinuierlichen<br />
Prozesse ist, dass auch die Zuführung gravimetrisch,<br />
kontinuierlich durchgeführt<br />
wird. Regelgrößen können hier z.B. die<br />
Durchsatzleistung sein. Die Zuführung<br />
kann über Dosiersysteme wie AZODOS<br />
von AZO erfolgen, die entsprechend der<br />
Rezeptur in einem bestimmten Verhältnis<br />
einen kontinuierlichen Massenstrom erzeugen,<br />
der sich schnell und komfortabel<br />
über eine neuentwickelte Steuerung regeln<br />
lässt. Häufig müssen so viele Komponenten<br />
in einen kontinuierlichen Mischprozess<br />
eingebracht werden, dass diese physikalisch<br />
gar nicht über dem Einlauf angeordnet<br />
werden können. In solchen Fällen<br />
greift man auf Hybridsysteme zurück und<br />
kombiniert zum Beispiel batchweise arbeitende<br />
Saugwiegesysteme oder Containersysteme<br />
mit gravimetrisch, kontinuierlichen<br />
Dosiersystemen, die geregelt die kontinuierliche<br />
Zuführung übernehmen.<br />
Walter Sonntag,<br />
Bereichsleiter Marketing/Dokumentation<br />
AZO GmbH + Co. KG,<br />
Einkaufskriterien für Mischer<br />
■ Gewünschte Mischfunktion<br />
- Mischen/Verschneiden<br />
- Dispergieren, fein verteilen<br />
- Agglomerieren/Granulieren<br />
- Coaten/Beschichten<br />
- Homogenisieren<br />
- Kneten, Auflösen<br />
■ Betriebsart<br />
- Konti- oder Batchprozess<br />
- Teilchargenbeschickung<br />
■ Mischertyp<br />
- Pulvermischer<br />
- Flüssigmischer<br />
- Vakuummischer<br />
- Atmosphärischer Mischer<br />
■ Durchsatzleistung und Batchgröße<br />
■ Vermeidung von Kreuzkontamination<br />
- allergenhaltig/allergenfrei<br />
- halal, koscher<br />
34 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Technik<br />
Interview mit Werner Fink, dacore Datenbanksysteme AG<br />
Mobile Lösungen<br />
für Prüflabore<br />
Mit PDA und Smartphone Labore steuern<br />
Werner Fink, dacore Datenbanksysteme AG:<br />
„Wichtig sind eine gute Ergonomie und eine hohe<br />
Fehlertoleranz bei der Erfassung der Daten.“<br />
Labormanagementsysteme müssen individuell<br />
angepasst werden. Dabei geht der Trend hin zu<br />
mobilen Lösungen, die arbeitsplatzunabhängig sind.<br />
Wir sprachen mit Werner Fink, Vorstand der dacore<br />
Datenbanksysteme AG, über die neuesten technischen<br />
Entwicklungen in der mobilen Datenerfassung.<br />
Labormanagementsoftware wird mobil. Ist das im Prüflabor<br />
noch die Ausnahme oder schon die Regel?<br />
Heute ist das eher noch die Ausnahme, wird aber zunehmend<br />
nachgefragt. Tendenziell dreht sich dabei im Moment eher alles<br />
um den Prüfling, die Prüfung und um die Anwendung im Labor<br />
selber. Sozusagen für das tägliche Prüfgeschehen. Die Kunden<br />
merken, dass sie hier mobile Funktionen berücksichtigen müssen,<br />
brauchen aber Orientierung und Aufklärung.<br />
Aufklärung inwiefern?<br />
Zum einen, was die Technologien betrifft, zum anderen aber<br />
auch in Bezug auf Machbarkeit und nicht zuletzt hinsichtlich<br />
der Veränderungen in den Prozessabläufen, die das Ganze mit<br />
sich bringt. Fragen, die da häufig gestellt werden beziehen sich<br />
auf die Art der mobilen Geräte, die eingesetzt werden sollen.<br />
Ob das Handscanner, PDAs, Tablett-PCs oder Smartphones<br />
sind, richtet sich letztlich nach dem Anwendungsbereich. Jedes<br />
Labor hat seine individuellen Abläufe zur Durchführung der<br />
Prüfungen: von der Fotodokumentation bis hin zur Prüflingslogistik,<br />
sprich Eingangserfassung, Zuordnung der Lagerorte oder<br />
Zustandskontrolle. Es gibt aber auch Kunden, die bereits genaue<br />
Vorstellungen von den Funktionen haben, beispielsweise<br />
die Messperipherie-Erfassung mit PDA.<br />
Warum jetzt auch mobile Technik im Prüflabor?<br />
Alle Daten der Prüflinge müssen in Prüfberichten dokumentiert<br />
sein. Nehmen Sie den Zustand von 250 Waschmaschinen.<br />
Üblicherweise werden die Daten per Hand auf A4-Blättern dokumentiert<br />
und später manuell im Rechner erfasst. Bei der zeitintensiven<br />
Doppelerfassung schleichen sich Fehler ein, der Ablauf<br />
verzögert sich, die Daten stehen erst zur Verfügung, wenn<br />
alles erfasst ist. Wenn Sie die Informationen mobil erfassen, sind<br />
alle Komponenten schnell und effizient über Barcode gescannt.<br />
Jeder kann an seinem Arbeits-platz sofort auf eine gemeinsame<br />
aktuelle Datenbasis zurückgreifen. Und nachvollziehen, wo welcher<br />
Prüfling gerade steckt und welche Prüfung dort gerade<br />
läuft. Der gleiche Prozess greift auch bei der kontinuierlichen<br />
Betriebsdatenerfassung im Verlauf der Prüfung selbst. Die Eingabe<br />
erfolgt direkt da, wo der Prüfling gerade ist. Zustände wie<br />
der Anlieferzustand sind einfach nachvollziehbar. Der „Stammbaum“,<br />
sprich die Historie eines Prüflings, ist damit absolut<br />
transparent, Übertragungsfehler werden vermieden. Wer etwas<br />
wissen will, hat alle Daten auf einen Blick. Für das Prüflabor bedeutet<br />
das unter anderem eine bessere Planbarkeit.<br />
Zukünftig werden<br />
alle Labor-<br />
Daten per WLAN<br />
auf einen Blick<br />
verfügbar sein.<br />
Werner Fink,<br />
dacore Datenbanksysteme<br />
Inwieweit kommt die mobile Technik den spezifischen Anforderungen<br />
der Nutzer an dieser Stelle entgegen?<br />
Daten können direkt und schnell dort erfasst oder geändert<br />
werden, wo sie anfallen. Und sie stehen genau da zur Verfügung,<br />
wo man sie braucht. Pro Anwendungsbereich und Aufgabenstellung<br />
gibt es eine große Bandbreite an Geräten. Zur Photodokumentation<br />
kann beispielsweise ein PDA mit integrierter Kamera<br />
verwendet werden. Schränkt der PDA wegen des kleinen Displays<br />
zu stark ein, können ein Tablet-PC und eine externe Kamera<br />
in das System eingebunden werden. Gleiches gilt für Smartphones.<br />
Wenn Sie bei der Prüflingserfassung<br />
RFID als Alternative<br />
zum Barcode einsetzen, können<br />
Sie damit auch Prüflinge orten.<br />
Wohin geht die Entwicklung?<br />
Die neuen Technologien bieten<br />
neue Möglichkeiten für die Softwareentwicklung<br />
in Bezug auf Bedienung<br />
und Steuerung. Das System<br />
der Zukunft ist stark auf den<br />
konkreten Anwendungsfall hin optimiert.<br />
Die Hardware wird immer erschwinglicher und lässt viel<br />
Flexibilität zu. Denken Sie zum Beispiel an Touchscreens, WLAN<br />
Verbindungen oder Sprachsteuerung. Damit lassen sich weitere<br />
Einsatzgebiete erschließen. Oft ist es eine Mischung: Funktionen,<br />
die für Tablet PC entwickelt wurden, können auch bei Smartphones<br />
verwendet werden, beispielsweise die aktive Benachrichtigung<br />
über Statuswechsel oder Fehlermeldungen. Für die Spracherkennung<br />
bei Statusinformationen haben wir bereits erste Anfragen.<br />
Wie sind Sie als Spezialist für Labormanagementsysteme<br />
auf die mobile Datenerfassung vorbereitet?<br />
Das Thema bewegt uns seit mehr als sechs Jahren. Nicht zuletzt<br />
haben wir Marktuntersuchungen und Diplomarbeiten initiiert,<br />
die sich damit beschäftigen. Beispielsweise, wenn es um<br />
die Akzeptanz von Benutzeroberflächen oder Technologievergleiche<br />
von Plattformen und Datenbanken geht. Die Erfahrungen<br />
aus laufenden Projekten zeigen, dass sich mobile Techniken<br />
in der Praxis hervorragend anwenden lassen.<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
35
Technik<br />
Hochstapler für sichere<br />
Lagerung von Paletten gesucht<br />
Automatisierung einer Abfüll- und Palettierungsanlage<br />
Um seine Lagerhaltung zu perfektionieren<br />
und chemische Produkte<br />
für den Transport schonend und<br />
mit hoher Genauigkeit zu stapeln,<br />
wird die richtige Automatisierungs<strong>technik</strong><br />
benötigt. Nur so<br />
können zeitintensive Arbeiten<br />
rationalisiert werden.<br />
Die Clariant Produkte (Deutschland)<br />
GmbH hat im Industriepark<br />
in Gersthofen im bayerischschwäbischen<br />
Landkreis Augsburg sechs<br />
Produktionsbetriebe. Im Bereich Additive<br />
stellt das Chemie-Unternehmen natürliche,<br />
teilsynthetische und synthetische<br />
Wachse her und verarbeitet sie. Um diese<br />
in Säcke abgefüllt besonders schonend,<br />
schnell und mit hoher Qualität und Genauigkeit<br />
auf Paletten zu stapeln, setzt<br />
Clariant jetzt auf den Knickarmroboter<br />
Beumer robotpac.<br />
Wachse sorgen dafür, dass sich beispielsweise<br />
Kunststoffe leichter verarbeiten<br />
lassen und Druckfarben besser haften.<br />
Zum Einsatz kommen sie aber auch<br />
bei der Herstellung von Schuhcremes,<br />
Autopolituren oder Fußbodenpflegemitteln.<br />
Clariant fertigt in Gersthofen eine<br />
breite Palette solcher Wachs-Additive.<br />
Als Basis dienen sowohl fossile Wachse<br />
(Montanwachse) als auch synthetische<br />
Produkte. „Die Wachse stellen wir als<br />
Pulver, als Granulat und auch als Flakes<br />
her“, berichtet Dr. Norbert Pechler, Plant-<br />
Manager PE-Wax bei Clariant. Die Verpackung<br />
erfolgte bislang überwiegend<br />
manuell: Kamen die Produkte aus der<br />
Fertigung, füllten Mitarbeiter sie in Säcke.<br />
Dabei erfolgte die Abfüllung über<br />
nicht automatisierte Waagen und anschließend<br />
wurden die Säcke manuell<br />
auf Paletten gestapelt. „Das war jedoch<br />
sehr zeitintensiv. Um effektiver zu werden,<br />
mussten wir sowohl die Abfüllung<br />
als auch die Palettierung automatisieren“,<br />
sagt Dr. Pechler.<br />
Auf der Verpackungsmesse Interpack<br />
in Düsseldorf kamen der Plant-Manager<br />
und einige seiner Kollegen mit dem Intralogistik-Spezialisten<br />
Beumer in Kontakt.<br />
„Auf dem Messestand konnten wir<br />
den Knickarmroboter Beumer robotpac,<br />
der mit einem speziellen Greifwerkzeug<br />
ausgestattet war, in Aktion erleben“, erzählt<br />
Pechler. „Außerdem hat Beumer<br />
schon mehrere Projekte in der Chemie-<br />
Industrie erfolgreich realisiert.“<br />
Platzsparende und<br />
zuverlässige Palettierlösung<br />
Ein wichtiges Kriterium für Clariant<br />
war der Platzbedarf. „Wir wollten eine<br />
kompakte Lösung, entscheidend war für<br />
uns besonders die Höhe der Palettier<strong>technik</strong>“,<br />
schildert Pechler. Nach einer<br />
Ausschreibung entschied sich das Chemieunternehmen<br />
endgültig für den Beumer<br />
robotpac. „Dieser Knickarmroboter<br />
stapelt die Säcke schonend, mit hoher<br />
Zuverlässigkeit und in einer erstklassigen<br />
Genauigkeit und Qualität“, sagt Peter<br />
Schmidt, Gebietsverkaufsleiter für Süddeutschland<br />
bei Beumer.<br />
Der robotpac kann aufgrund seiner extrem<br />
hohen Flexibilität auch sehr komplexe<br />
Prozesse mit variierenden Rahmenparametern<br />
zuverlässig und wirtschaftlich<br />
bewältigen. Das hat auch die<br />
Chemie-Experten überzeugt: „Mit dem<br />
Bilder: Beumer Group<br />
Das in Säcken abgefüllte Wachs wird mit<br />
Rollenförderern zum Palettierroboter befördert.<br />
Dieser übernimmt die Säcke<br />
schnell und schonend.<br />
36 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Technik<br />
Ausgestattet ist der Palettierroboter mit einem Fingergreifer. Dieser<br />
ist insbesondere für die Palettierung von Sackware geeignet.<br />
Über Sensoren wird die exakte Position des Sacks auf dem Rollenförderer<br />
erfasst.<br />
robotpac können wir die drei unterschiedlichen<br />
Formen – Pulver, Granulat<br />
und Flakes – parallel bearbeiten. Das ist<br />
mit einem Lagenpalettierer nicht möglich“,<br />
freut sich Pechler.<br />
Schonend gegriffen,<br />
effizient palettiert<br />
Der Palettierroboter enthält ein Multiprogramm<br />
für alle Packmuster. Ein<br />
Knopfdruck genügt, um den Beumer robotpac<br />
auf Größen- oder Materialänderungen<br />
umzustellen. „Die Anlage ist äußerst<br />
bedienerfreundlich und kann an<br />
veränderte Einsatzbedingungen flexibel<br />
angepasst werden. Der Anwender benötigt<br />
dazu keinerlei roboterspezifische<br />
Kenntnisse“, betont Schmidt. „Weiterhin<br />
ist er sehr widerstandsfähig. Das ermöglicht<br />
einen sicheren Betrieb auch unter<br />
extremen Bedingungen“, erklärt<br />
Schmidt. Die Antriebe arbeiten zuverlässig,<br />
stromsparend und leise. Wird der Palettierroboter<br />
mit einer zusätzlichen<br />
Fahrachse und einem steuerungstechnisch<br />
integrierten Motor ausgestattet,<br />
lässt er sich sogar auf einer Schiene frei<br />
verfahren.<br />
Je nach Anwendung hat Beumer verschiedene<br />
Lastaufnahmemodule entwickelt,<br />
um die unterschiedlichen Packgüter<br />
individuell und effizient handhaben<br />
Firmenporträt<br />
Beumer Group GmbH & Co. KG<br />
Die Unternehmens-Gruppe stellt Produkte<br />
der Intralogistik in den Bereichen<br />
Förder- und Verlade<strong>technik</strong>, Palettierund<br />
Verpackungs<strong>technik</strong> sowie Sortierund<br />
Verteilsysteme her. Zusammen mit<br />
Crisplant a/s und Enexco Teknologies India<br />
Limited beschäftigt die Beumer<br />
zu können. Dazu gehören beispielsweise<br />
Gabel-, Saug- oder Parallelgreifer. Diese<br />
können jederzeit flexibel getauscht werden.<br />
„Um die Säcke bei Clariant möglichst<br />
schonend handhaben und präzise<br />
ablegen zu können, haben wir einen Fingergreifer<br />
im Einsatz“, erklärt Schmidt.<br />
Dieser ist insbesondere für die Palettierung<br />
von Sackware geeignet.<br />
„Die in Säcken abgefüllten Wachse<br />
kommen in ihren unterschiedlichen Formaten<br />
über drei Rollenbahnen zur Palettier<strong>technik</strong>.<br />
„Anhand des Etiketts, das auf<br />
jedem Sack aufgebracht ist, erkennt ein<br />
Scanner, welcher Sack auf welche Palette<br />
kommt“, erklärt Pechler. Mit leiser Bewegung<br />
und einer maximalen Beschleunigung<br />
bis kurz vor dem Ziel fährt der Beumer<br />
robotpac zur Aufnahmeposition. Der<br />
Fingergreifer nimmt die Säcke von einer<br />
Hubvorrichtung der Abnahmerollenbahn<br />
auf und bringt diese zum Ziel. Hier öffnen<br />
sich die Finger, während die Gleitbleche<br />
in geschlossener Position bleiben.<br />
Das stellt sicher, dass der Sack während<br />
des Ablegevorgangs seitlich geführt wird.<br />
Der Fingergreifer ist ein Hochleistungswerkzeug,<br />
das für maximale Palettierleistungen<br />
konzipiert wurde.<br />
Voraussetzung für diese hohen Leistungen<br />
und die damit verbundenen Beschleunigungen<br />
sind formstabile Säcke,<br />
deren Inhalt nicht zum Fließen neigt.<br />
Group etwa 3 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet<br />
einen Jahresumsatz von rund<br />
500 Mio Euro. Mit ihren Niederlassungen<br />
und Vertretungen ist die Beumer Group<br />
in zahlreichen Branchen weltweit präsent.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.beumergroup.com<br />
Die Gabeln fahren unter den Sack, und<br />
ein Andrücker sichert ihn während des<br />
Transports. Mit einer vertikalen Bewegung<br />
fährt der Roboter zur Palette. „Dadurch,<br />
dass nur noch vertikal verfahren<br />
werden muss, gewährleisten wir einen<br />
sehr präzisen Ablegevorgang“, erklärt<br />
Schmidt. Die Gabeln öffnen sich, und<br />
der Abstreifer schiebt den Sack von der<br />
Gabel.<br />
Präzises Stapelbild sorgt<br />
für Stabilität bei Lagerung<br />
Das Greifsystem verlässt in vertikaler<br />
Richtung die Palette und fährt mit maximaler<br />
Beschleunigung in Richtung<br />
Rollenbahn. Der Zyklus beginnt von<br />
vorn. „Darüber hinaus können mit dem<br />
gleichen Werkzeug auch Leerpaletten<br />
aus dem Magazin entnommen werden.<br />
Damit konnte auf den Einsatz eines Palettenvereinzelers<br />
verzichtet werden“,<br />
so Schmidt. Im Ergebnis führte dies zu<br />
geringeren Anschaffungskosten sowie<br />
zu einer kleineren Aufstellfläche der<br />
Anlage.<br />
Ein Ultraschallsystem vermisst exakt<br />
die Stapelhöhe. Das ermöglicht, die<br />
Ablegeposition des Packguts exakt zu<br />
berechnen und dieses genau und vorsichtig<br />
abzulegen. Das sorgt für ein optimales<br />
Stapelbild. „Dies dient nicht<br />
nur als Qualitätsmerkmal, sondern gewährleistet<br />
auch eine hohe Stabilität<br />
während des Transports und der Lagerung.<br />
Außerdem ermöglicht das eine<br />
sichere Einbindung in die nachgeschalteten<br />
Verpackungsprozesse“, sagt<br />
Schmidt. Clariant kann aber jetzt nicht<br />
nur die Kunden wesentlich schneller<br />
beliefern. „Wir sparen pro Schicht einen<br />
Mitarbeiter“, resümiert Pechler:<br />
„Diesen Mitarbeiter setzen wir an anderer<br />
Stelle effektiver ein.“<br />
ki<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
37
Technik<br />
Factory Design - durchgängige<br />
Anlagenplanung in 3D<br />
Fotorealistische Umsetzung der Hallenpläne<br />
Von der kleinen halbautomatischen<br />
Abfüllstation bis zur vollautomatischen<br />
Abfüllanlage - jede Anlage<br />
muss kundenspzifisch entwickelt<br />
werden und kann jetzt problemlos<br />
umgesetzt werden.<br />
die richtige Umgebung eingeplant und<br />
ein fundiertes Angebot schnell und hochwertig<br />
erstellt werden. In einigen Fällen<br />
ist später ein 3D-Laserscan ratsam: Unter<br />
anderem bei Hallen mit vielen Rohren<br />
oder einer Altanlage mit nachträglichen<br />
Aus- und Umbauten können Störfaktoren<br />
dann schon in der Angebotsphase beachtet<br />
werden. Der Kunde kann sich somit<br />
sicher sein, eine perfekt eingepasste Anlage<br />
zu erhalten, die seinen Vorstellungen<br />
entspricht.<br />
Beste Ergebnisse mit<br />
digitalen Anwendungen<br />
Der Hersteller von Abfüllanlagen<br />
Feige stellt die Weichen für die Anlagenplanung<br />
der Zukunft. Die innovativen<br />
Möglichkeiten mit dem<br />
neuen Factory Design basieren auf<br />
Lösungen aus dem Hause Autodesk.<br />
Das norddeutsche Unternehmen<br />
stellt damit eine zukunftsweisende<br />
Möglichkeit der Fabrikdarstellung<br />
vor, die die Planung deutlich einfacher<br />
und schneller macht. Der Kunde ist<br />
von Anfang an in alle Schritte einbezogen<br />
und kann darauf vertrauen, dass seine<br />
Anforderungen optimal erfüllt werden.<br />
Denn durch die exakte, fotorealistische<br />
Visualisierung als 3D-Modell weiß der<br />
Auftraggeber im Detail, wie die geplante<br />
Anlage später aussehen wird. Und das<br />
nicht, wie bisher üblich, als Skizze auf<br />
Papier, sondern auf einem mobilen Endgerät<br />
mit CAD-Anwendungen – beispielsweise<br />
einem Tablet-PC oder einem iPad.<br />
Noch perfekter wird das Ergebnis,<br />
wenn zusätzlich ein digitaler 2D-Hallenplan<br />
der Produktionshalle genutzt wird.<br />
So kann die zukünftige Anlage direkt in<br />
Die gesammelten Daten sind zudem im<br />
weiteren Verlauf der Anlagenplanung<br />
von großem Nutzen. Änderungswünsche<br />
lassen sich beispielsweise problemlos<br />
umsetzen. Außerdem können Konstruktion,<br />
Marketing und Vertrieb auf die gleichen<br />
3D-Daten zugreifen und mit ihnen<br />
arbeiten, was einen schnellen und reibungslosen<br />
Prozess ermöglicht. Aufwändige<br />
Vor-Ort-Maßnahmen und langwierige<br />
Zeichenarbeiten entfallen. Animierte<br />
Filme simulieren den Ablauf der Anlage<br />
und können später auch den Technikern<br />
die Arbeit erleichtern, wie beim Auswechseln<br />
von Bauteilen.<br />
Bei allen Anlagen von Feige handelt es<br />
sich um kundenspezifische Sonderlösungen<br />
der Losgröße Eins. Dabei müssen<br />
mehrere Konstruktionsbereiche harmonisiert<br />
werden, um eine optimale Funktionsweise<br />
zu gewährleisten. Schon seit<br />
1991 setzt das Unternehmen aus Bad Oldesloe<br />
auf digitale Lösungen aus dem<br />
Hause Autodesk, denn mit ihnen können<br />
sowohl Zeit als auch Kosten eingespart<br />
werden.<br />
Gestartet ist Feige mit AutoCAD, dem<br />
damaligen Standardprogramm im 2D-<br />
Bereich. Ab 2002 folgte die schrittweise<br />
Umstellung auf 3D, anfangs mit Mechanical<br />
Desktop und später mit Autodesk<br />
Inventor. Das Programm erlaubt es dem<br />
38 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Technik<br />
Unternehmen, strukturiert und<br />
problemlos mit großen Baugruppen<br />
zu arbeiten. Auch die direkte<br />
Überleitung in AutoCAD ist ein<br />
Pluspunkt. Mittlerweile nutzt Feige<br />
die 2011er Version von Autodesk<br />
Inventor: eine leistungsfähige<br />
Lösung für die Erstellung technischer<br />
Dokumentationen in 2D<br />
und 3D, auf der das Feige Factory<br />
Design basiert.<br />
Seit Feige die Anlagen in 3D<br />
entwickelt, konnten die Zahl der<br />
Konstruktions- und Planungsfehler<br />
deutlich reduziert und Kollisionen<br />
so gut wie ausgeschlossen<br />
werden. Bestehende 3D-Pläne<br />
von Produkten der Kunden können<br />
ohne Probleme integriert<br />
werden. Das Bauteil wird dann so<br />
verbaut, als ob man es direkt in<br />
der Hand hätte, was das Verständnis<br />
beim Kunden deutlich<br />
erhöht.<br />
Das neue Factory Design wurde<br />
im November im internen Rahmen<br />
der Haver & Boecker-Gruppe,<br />
zu der Feige seit 2003 gehört,<br />
erstmals demonstriert. Da Visualisierungen<br />
für den Vertrieb der<br />
Unternehmensgruppe besonders<br />
wichtig sind, wurde Feige beauftragt,<br />
ein Konzept zur durchgängigen<br />
Anlagenplanung in 3D zu<br />
entwickeln. Am Beispiel der Planung<br />
des neuen ‚Feige Competence<br />
Centers‘ stellten die zuständigen<br />
Ingenieure Jörg Duus und<br />
Tobias Rogge sowie der CAD-Administrator<br />
Thomas Schnell das<br />
Feige Factory Design der Unternehmensführung<br />
vor. Das Kompetenzzentrum<br />
wurde im April<br />
<strong>2012</strong> eröffnet, es bietet den Kunden<br />
eine gezieltere Beratung<br />
durch innovative Präsentations<strong>technik</strong>en<br />
und die neuartige Darstellung<br />
von Produkttests.<br />
Anlagenplanung<br />
in 3D: Mit<br />
dem neuen<br />
Factory Design<br />
können neue<br />
Anlagen fotorealistisch<br />
geplant<br />
werden.<br />
Dank Vor-Visualisierung<br />
vereinfachte Planung<br />
Bei der Demonstration der 3D-<br />
Fabrikdarstellung zeigte das<br />
Team auch, wie wichtig eine Vor-<br />
Visualisierung für die Anlagenplanung<br />
und das Angebot ist. Sobald<br />
ein neuer Auftrag eingeht,<br />
wird anhand von derzeit über<br />
160 000 Konstruktionszeichnungen<br />
geprüft, welche bereits bestehenden<br />
Bauelemente wieder<br />
verwendet werden können und<br />
wo eine Modifikation bzw. ein<br />
Neuentwurf notwendig ist. Die<br />
Vor-Visualisierung ist dabei so<br />
exakt und realistisch, dass sie<br />
sich bestens als Entscheidungsgrundlage<br />
eignet.<br />
ki<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
39
Technik<br />
Bild: RGtimeline - Fotolia.com<br />
Manuelle Prozesse eliminieren<br />
und Standards schaffen<br />
Verschiedene Produktionssysteme auf einen Stand bringen<br />
Erstklassige Rohstoffe, Prozessbeherrschung<br />
sowie modernste<br />
Technologien sind bei der Herstellung<br />
von pharmazeutischen Verpackungen<br />
wichtig. Doch erst ein<br />
passendes Manufacturing Execution<br />
System bietet die Möglichkeit,<br />
Prozesse zu standardisieren.<br />
Schott Pharmaceutical Packaging<br />
(Schott PP) mit mehr als 600 Produktionslinien<br />
in 15 Ländern stellt<br />
jährlich mehr als 7 Mrd Spritzen, Fläschchen,<br />
Ampullen, Karpulen und Spezialartikel<br />
aus Röhrenglas oder Kunststoff her.<br />
Um die Marktposition weiter auszubauen,<br />
entschied man sich für die Einführung<br />
der MES-Lösung (Manufacturing<br />
Execution System) cronetwork des IT-<br />
Anbieters Industrie Informatik.<br />
Ziel der Einführung der MES-Lösung<br />
bei Schott PP war es, die globale Strategie<br />
der Optimierung und die seitens der<br />
Pharmaindustrie geforderte Standardisierung<br />
der Produktionsprozesse in allen<br />
Werken zu unterstützen. Jörn Volckmann,<br />
Head of IT bei Schott PP zu den<br />
Anforderungen an cronetwork: „Eine<br />
bessere und detailliertere Nutzung und<br />
Auswertung unserer Daten sowie deren<br />
automatisierte Bereitstellung, die Vergleichbarkeit<br />
der Key Performance Indikatoren<br />
(KPIs) über alle Werke hinweg<br />
und die Bewältigung des Medienbruchs<br />
zwischen dem zentralen SAP-System und<br />
den sieben verschiedenen Produktionssystemen.“<br />
Vor der Einführung von cronetwork bestand<br />
die Schwierigkeit darin, dass die<br />
zur Steuerung der Produktion notwendigen<br />
Kennzahlen ausschließlich in den<br />
Produktionssystemen verfügbar waren.<br />
Eine managementgerechte Aufbereitung<br />
der Produktionsdaten war nur mit hohem<br />
Aufwand zu erreichen und erwies<br />
sich zudem als fehleranfällig. Im Zuge<br />
der MES-Implementierung wurde deshalb<br />
zunächst ein zu erfüllender Mindeststandard<br />
für alle Maschinen definiert,<br />
um dann die geplanten Kennzahlen<br />
sammeln und damit auch das Potenzial<br />
des MES voll ausschöpfen zu können.<br />
Auch am Ende der Produktionskette, im<br />
Bereich der Verpackung, gab es noch Optimierungspotenzial<br />
für das MES. „Wir<br />
hatten hier einen sehr hohen manuellen<br />
Aufwand zu bewältigen“, erläutert Jörn<br />
Volckmann. Die ermittelten Zahlen wurden<br />
bislang händisch in das SAP-System<br />
überführt. Im Rahmen des MES-Projekts<br />
wurde zusammen mit den Experten von<br />
Industrie Informatik eine Scan-Lösung<br />
realisiert. Die Erfassung erfolgt heute<br />
über mobile Scanner und eine HTML-<br />
Vergleichbarkeit schaffen,<br />
Stammdatenqualität erhöhen<br />
Oberfläche mit vielfältigen Validierungsfunktionen.<br />
Nach erfolgreicher Einführung<br />
in Ungarn als Pilotprojekt wurde<br />
cronetwork in Deutschland und der<br />
Schweiz implementiert. Als nächstes sind<br />
die Rollouts für Mexiko, Frankreich, Brasilien<br />
und USA geplant.<br />
Schott PP löste mit dem neuen MES-<br />
System viele bislang manuell getätigte<br />
40 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Februar · B67993 · Einzelpreis 15,00 €<br />
www.konstruktion.de<br />
Firmenporträt<br />
Industrie Informatik<br />
Die 1991 gegründete Industrie Informatik<br />
hat sich mit dem Manufacturing Execution<br />
System (MES) cronetwork auf die<br />
integrierte Unterstützung von Produktionsabläufen<br />
spezialisiert. cronetwork<br />
besteht aus den Modulen feinplanung,<br />
betriebsdaten, maschinendaten, prozessdaten,<br />
personalzeit, projektzeit, leistungsabrechnung,<br />
mitarbeiterservices,<br />
produktionsinfo, kpi-cockpit und zutritt.<br />
Die Industrie Informatik-Gruppe mit<br />
Standorten in Linz/Österreich und Kenzingen/Deutschland<br />
hat sich in den letzten<br />
Jahren als einer der führenden MES-<br />
Anbieter am zentraleuropäischen Markt<br />
etabliert. Als Bindeglied zwischen führenden<br />
ERP-Systemen und der Produktion<br />
bettet sich cronetwork optimal in die<br />
IT-Infrastruktur ein. Mehr unter:<br />
www.industrieinformatik.com<br />
Ohne<br />
antriebspraxis<br />
wäre es nur<br />
eine Achterbahn<br />
Mehr als 7 Mrd verschiedene Verpackungen<br />
stellt Schott jährlich her.<br />
Prozesse ab. „Cronetwork ist heute die<br />
Verbindung zwischen SAP und unseren<br />
lokalen Produktionssystemen mit einer<br />
bidirektionalen Kommunikation.“ Volckmann<br />
blickt auch in die nahe Zukunft:<br />
„Wir sind derzeit in der zweiten Phase<br />
des Projekts, der Einführung einer elektronischen<br />
Feinplanung in unserem Werk<br />
in Deutschland, die ebenfalls die manuelle<br />
Planung ablösen wird.“<br />
Nach dem Rollout in allen Werken nutzen<br />
ca. 1 000 Mitarbeiter cronetwork bei<br />
der täglichen Arbeit, vor allem in der<br />
Produktionsvorbereitung, im Produktionsmanagement<br />
und im Verpackungsbereich<br />
sowie bei Auswertung und Statistik.<br />
Schott PP hat mit der MES-Einführung<br />
die gewünschte Standardisierung von<br />
Zählerständen und Maschinenstati erfolgreich<br />
umgesetzt. Hierfür wurde eine<br />
klare, festgelegte Struktur für den Datenaustausch<br />
zwischen den beteiligten Systemen<br />
festgelegt, womit der Maschinenstatus<br />
24 Stunden dokumentiert, auswertbar<br />
und über alle Standorte hinweg<br />
vergleichbar ist. Dazu kommt die Erfassung<br />
von Produktionsdaten in Echtzeit.<br />
Dabei werden die aktuellen Mengen und<br />
Zeiten in der cronetwork-Feinplanung visualisiert.<br />
„Mit dem MES decken wir im<br />
Wesentlichen die Bereiche Betriebsdatenerfassung,<br />
Reporting und die Feinplanung<br />
ab“, betont Volckmann. Gerade was<br />
das Standard-Reporting von cronetwork<br />
auf Basis der bewährten Oracle Technologie<br />
beträfe, sei man jetzt in der Lage,<br />
standortübergreifende Auswertungen<br />
vorzunehmen.<br />
„Heute können wir Reports zu KPIs<br />
und Kennzahlen wie Glasverlust, OEE<br />
(Overall Equipment Effectiveness), Verfügbarkeit,<br />
Performance und Qualität<br />
schnell, sicher und zuverlässig erstellen“,<br />
so Volckmann. Was die Zukunft<br />
anbelangt, so wolle man noch mehr Daten<br />
von SAP automatisiert an die Produktionssysteme<br />
übergeben, beispielsweise<br />
Spezifikationen wie die Standard<br />
Operating Procedures. Darüber hinaus<br />
werde der gesamte Bereich reporting<br />
mit zusätzlichen Auswertungstools ausgebaut.<br />
ki<br />
Mit dem MES-System cronetwork sind<br />
jetzt alle Produktionslinien erfasst.<br />
TECHNIK IN BEWEGUNG<br />
ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK Kleinstantriebe bewegen Serviceroboter Seite 14<br />
MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK Getriebe für den Antriebsstrang von Pressen Seite 35<br />
ANTRIEBSAUTOMATISIERUNG Achssynchronisation in Folienstreckanlage Seite 44<br />
Sicher in<br />
Bewegung<br />
Möglichkeiten der antriebs integrierten<br />
Sicherheit mit dem Portfolio von Pilz S. 40<br />
Hybrid<strong>technik</strong><br />
Elektro-hydrostatischer<br />
Aktuator<br />
Seite 38<br />
Zielgruppe:<br />
Konstrukteure,<br />
Entwickler, Planer<br />
Auflage:<br />
15.000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise<br />
<strong>2012</strong>: 6 <strong>Ausgabe</strong>n<br />
www.konstruktion.de<br />
antriebspraxis<br />
– Technik<br />
in Bewegung<br />
Die IT-Architektur<br />
für die<br />
Zukunft bei<br />
Schott Pharmaceutical<br />
Packaging.<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
Justus-von-Liebig-Str. 1<br />
86899 Landsberg<br />
Tel.: 08191/125-0<br />
Fax 08191/125-444<br />
www.mi-verlag.de<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
41
Technik<br />
Audit in einer Raffinerie:<br />
BCD-Dichtringe eignen sich für Anwendungen<br />
in der Erdgas-Industrie und in<br />
der Petrochemie, insbesondere für den<br />
Umgang mit technischen Gasen.<br />
Gegenüber herkömmlichen Lösungen werden<br />
auch während druckbeaufschlagter Stillstandszeiten<br />
um bis zu 70 % geringere Leckageraten<br />
erreicht. Die schmale Ausführung reduziert die<br />
Reibung und damit die Wärmeentwicklung.<br />
Jungbrunnen für<br />
Kolbenkompressoren<br />
Kundenspezifische Modernisierung macht Alt-Anlagen wieder fit<br />
Ökonomie und Ökologie in Einklang<br />
zu bringen hat für viele Firmen<br />
inzwischen einen hohen Stellenwert.<br />
Altanlagen arbeiten meist<br />
nicht mehr wirtschaftlich und beeinträchtigen<br />
zudem die Umwelt<br />
unnötig. Mit Retrofitting können<br />
hier Kosten eingespart werden.<br />
Andererseits erfordern neue Maschinen<br />
hohe Investitionskosten<br />
und verbrauchen erhebliche Ressourcen.<br />
Gerade bei Kolbenkompressoren<br />
bietet sich hier eine kundenspezifische<br />
Modernisierung als Alternative an.<br />
Dabei werden ausgewählte Komponenten<br />
durch bewährte und innovative Technik<br />
ersetzt. Das spart erhebliche Kosten,<br />
verbessert die Energiebilanz und reduziert<br />
die Umweltbeeinträchtigung. Zudem<br />
ist bei einer gut geplanten Lebensdauerverlängerung<br />
durch Modernisierung<br />
die Anlage meist deutlich schneller<br />
wieder in Betrieb als bei Neukauf und<br />
Installation.<br />
In vielen Bereichen der Technik sind<br />
heute Kolbenkompressoren für die Verdichtung<br />
der unterschiedlichsten Gase<br />
das Mittel der Wahl. Da es sich um robuste<br />
Technik handelt und die Entwicklung<br />
weiter schreitet, entsprechen ältere Anlagen<br />
oft nicht mehr dem Stand der Technik.<br />
Hier bietet Hoerbiger, der Spezialist<br />
für Kolbenkompressoren, die Möglichkeit,<br />
Kompressoren auf den neuesten<br />
Stand der Technik zu bringen, und so die<br />
Zuverlässigkeit dieser Maschinen zu verbessern.<br />
Die Aufarbeitung der Grundkomponenten<br />
wie zum Beispiel Ringe,<br />
Packungen, oder Ventile in Verbindung<br />
mit hochwertigen Design und Materialen<br />
erlaubt zum einen eine spezifische Abstimmung<br />
auf die individuellen Anforderungen<br />
des Anwenders, zum anderen ist<br />
die Anlage, durch die neue Technik verjüngt,<br />
wieder für eine lange Arbeitsdauer<br />
gerüstet.<br />
Die Anforderungen an Kolbenkompressoren<br />
sind so unterschiedlich wie ihr<br />
Einsatzbereich. Bei der Öl- und Gasproduktion<br />
herrschen oft widrigste Umgebungsbedingungen.<br />
Je nach Aufstellungsort<br />
lassen sich zudem Gasverunreinigungen<br />
und korrosive Gase wie<br />
Feucht-CO2 und H2S nicht vermeiden.<br />
Unter diesen Umständen bieten moderne<br />
Komponenten, die sich durch hohe<br />
Zuverlässigkeit auszeichnen, deutliche<br />
Einsparungen bei Wartung und Betrieb<br />
solcher Anlagen.<br />
Nachrüstung effizienter<br />
als teure Neuinstallation<br />
Vor allem bei Schnellläufer-Kompressoren<br />
bieten die profilierten Plattenventile<br />
CP eine optimierte Sitzgeometrie<br />
mit einem extra großen Strömungsquerschnitt,<br />
der den Durchsatz gegenüber<br />
herkömmlichen Ventilen steigert.<br />
Die strömungsoptimierte Geometrie<br />
von Kanälen, Platte und Sitz vermeidet<br />
weitgehend ein Zuwachsen durch Ablagerungen.<br />
Bei Nachrüstung auf profilierte Plattenventile<br />
arbeiten bestehende Kompressorenanlagen<br />
selbst bei höherer Förder-<br />
42 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Technik<br />
kapazität effizienter und zuverlässiger.<br />
Die Überholung vor Ort ist auch logistisch<br />
gesehen günstiger als eine teure<br />
Neuinstallation.<br />
Von Kompressoren in Raffinerien der<br />
Petro- oder Chemischen Industrie werden<br />
immer längere Betriebszeiten ohne<br />
Unterbrechung gefordert. Bei der Produktion<br />
von LDPE – Low Density Polyethylen<br />
– müssen die Kompressoren<br />
möglichst ebenso lange Betriebsintervalle<br />
erreichen wie der Rest der Anlage. Der<br />
Primär-Kompressor verdichtet das Gas<br />
auf 300 bar, der Hyperverdichter dann<br />
auf das Prozessniveau von 3 000 bar.<br />
Zusätzlich muss der Kompressor aber<br />
manchmal auch polymerisierte Teilchen<br />
verkraften, die unter anderem durch die<br />
Rückführung des nicht reagierten Restgasanteils<br />
in die Kompressoren gelangen.<br />
Auch in diesem Fall sind individuelle Lösungen<br />
für Schlüsselkomponenten unter<br />
Berücksichtigung der gesamten Kompressoranlage<br />
ausschlaggebend, um<br />
mehr als 16 000 störungsfreie Betriebsstunden<br />
zu erreichen.<br />
Wartungsoptionen für<br />
Kompressoren in Anlagen<br />
Für den Betreiber von Kompressoren<br />
gibt es mehrere Möglichkeiten, die Anlage<br />
zu fahren. Die einfachste Methode ist,<br />
den Kompressor bis zum Ausfall eines<br />
wesentlichen Teiles arbeiten zu lassen<br />
und dann eine Grundüberholung aller<br />
Komponenten durchzuführen. Dabei<br />
sind Vorhersagen über den genauen Zeitpunkt<br />
des Ausfalles nicht möglich und<br />
daher eine denkbar ungünstige Situation<br />
für eine zuverlässige Produktion.<br />
Die zweite Variante richtet sich nach<br />
erfahrungsgestützten Wartungszyklen.<br />
Hier werden bekannte Schwachstellen<br />
zyklisch untersucht und verschlissene<br />
bzw. schadhafte Komponenten vorbeugend<br />
getauscht. Nachteil dabei: Die Komponenten<br />
werden nicht wirklich bis zu<br />
ihrem Lebensdauer-Ende genutzt.<br />
Die dritte Variante setzt dagegen auf<br />
ein System, das den Zustand der Maschine<br />
überwacht. Bei Auftreten der ersten<br />
Anzeichen einer möglichen Störung oder<br />
von hohem Verschleiß wird eine Wartungsmeldung<br />
ausgegeben. So wird die<br />
Zahl der Wartungszyklen geringer, die<br />
Produktionsplanung leidet aber fast<br />
ebenso wie bei der ersten und zweiten<br />
Methode.<br />
Die vierte Methode ist die Verbindung<br />
aus einem für Kolbenverdichter entwickelten<br />
Monitoringsystem wie Recip-<br />
COM, historischen Aufzeichnungen und<br />
der Suche nach möglichen Optimierungen.<br />
Es bezieht sowohl die Langzeit-Auswirkungen<br />
aus den notwendigen Betriebsbedingungen<br />
als auch den aktuellen<br />
Zustand des Kompressors mit ein.<br />
Durch Kompressorenaudit werden die<br />
Schwachstellen erkannt und optimiert.<br />
Die Wartungszyklen können verlängert<br />
werden und so für einen Zeitpunkt geplant<br />
werden, der die Produktion am wenigsten<br />
beeinträchtigt.<br />
Die Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen<br />
Teile bestimmt die Zuverlässigkeit<br />
eine Kompressors. Dabei sind Betriebszeiten<br />
von 8 000 bis über 24 000 Stunden<br />
durchaus üblich. Als Maß für die Zuverlässigkeit<br />
dienen verschiedene Kenngrößen.<br />
Alle Definitionen haben eines gemeinsam:<br />
das schwächste Glied in der<br />
Kette der Komponenten ist ausschlaggebend<br />
für die Leistungsfähigkeit des Kompressors.<br />
Oft können daher ältere Kolbenkompressoren<br />
schon durch Austausch<br />
weniger Schlüsselkomponenten oder<br />
durch eine Modernisierung ihre Zuverlässigkeit<br />
entscheidend verbessern und<br />
an das Niveau moderner Neuanlagen herankommen.<br />
Der Kolbenkompressorspezialist<br />
Hoerbiger führt REE-Audit (Reliable,<br />
Efficient, Environmental sound), um<br />
Kompressoren für Ihre Anwendung zu<br />
optimieren.<br />
Die Möglichkeiten reichen dabei von<br />
Ventilen über Packungen und Kolbenringen<br />
bis zu einer Designverbesserung der<br />
Problemkomponenten wie unter anderem<br />
Stange, Kolben, Zylinder oder Kreuzkopf.<br />
Die Aufarbeitung der Grundkomponenten<br />
in Abstimmung auf die individuellen<br />
Betriebsanforderungen und auf die<br />
Funktionalität der gesamten Maschine<br />
ermöglicht es die Kompressoren für längere<br />
Arbeitsdauer zu rüsten.<br />
„I-nteressant!“<br />
Die I-Serie -<br />
busfähige Sensoren<br />
für Feuchte und<br />
Temperatur<br />
für industrielle<br />
Anwendungen<br />
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Modbus RTU-Protokoll<br />
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analoges Ausgangssignal<br />
Robustes Design für den<br />
Einsatz in Industrie und<br />
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Eingerichtet für die<br />
Vor-Ort-Kalibrierung<br />
durch den Anwender<br />
Bilder: Hoerbiger<br />
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Der patentierte segmentierte Dichtring BCD für Kolbenstangen ist auf einen langen,<br />
wartungsfreien Betrieb bei geringster Leckagerate ausgelegt.<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
43
Technik<br />
Ethanol-Entladung am<br />
Sasol-Verladebahnhof:<br />
mit ABVL und TR von<br />
RS Seliger sicherheitsund<br />
prozesstechnisch<br />
optimiert.<br />
Bild: RS Seliger<br />
Zeit ist Geld, Sicherheit ist Trumpf<br />
Sicherheitsarmaturen für das Handling flüssiger Medien<br />
Die Sicherheit von Mensch, Umwelt<br />
und Anlagen hat in der Chemischen<br />
Industrie zu Recht höchste<br />
Priorität. Gerade bei der Armaturen<strong>technik</strong><br />
sind hohe Standards<br />
einzuhalten.<br />
Dass Sicherheit die höchste Priorität<br />
hat, steht Schwarz auf Weiß in<br />
den Regeln der Berufsgenossenschaften,<br />
den Verordnungen des Umweltbundesamtes<br />
und den Selbstverpflichtungen<br />
der Branche. Doch wenn Sicherheit<br />
dazu führt, dass zum Beispiel Verladeprozesse<br />
für flüssige Medien nicht über eine<br />
gewisse Geschwindigkeit hinauskommen,<br />
zahlt die Industrie doppelt – für die Sicherheits<strong>technik</strong><br />
und den höheren Zeitfaktor.<br />
Das ist zwar kein Interessenkonflikt.<br />
Schließlich hat Sicherheit Priorität.<br />
Aber es ist eine Herausforderung. RS Seliger<br />
hat sie angenommen und hat eine<br />
neue Generation von Sicherheitsarmaturen<br />
entwickelt, die bei gleich hohem Sicherheitsstandard<br />
für eine deutlich höhere<br />
Wirtschaftlichkeit sorgen.<br />
Einerseits sind im Logistikprozess die<br />
Schnittstellen Be- und Entladung beim<br />
Handling fluider Medien die kritischen<br />
Zeitphasen. Andererseits sind – angesichts<br />
der „natürlichen“ Grenzen von Verkehrsaufkommen<br />
und erlaubter Höchstgeschwindigkeit<br />
im Transportprozess –<br />
diese Phasen die einzigen, an denen sich<br />
Prozessgeschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
durch technische Optimierung<br />
erhöhen lassen. Trocken- und Nottrennkupplungen<br />
schützen im Verladeprozess<br />
Mensch und Umwelt vor gefährlichen<br />
Medien. Üblicherweise basieren die<br />
Funktionsprinzipien dabei auf senkrecht<br />
Prozessoptimierung und deutliche<br />
Reduzierung des Druckverlustes<br />
zum Strömungskanal angeordneten Tellerventilen.<br />
Vorteil dieser Technologie,<br />
die auch in den RS-Basis-Serien zugrunde<br />
liegt, ist ihre preiswerte und kompakte<br />
Bauweise. Der Nachteil besteht in den<br />
Druckverlusten, die durch die Umströmung<br />
der Tellerventile entstehen. Und<br />
das kann im Betrieb teuer werden. Denn<br />
im Vergleich zu Systemen ohne Sicherheitskupplungen<br />
verlängern sich die Verladezeiten<br />
bei gleicher Pumpenleistung<br />
ggf. erheblich. Konsequenz: teure Wartezeiten<br />
für Schiffe, Züge oder Tankwagen.<br />
Anderenfalls sind deutlich höhere Pumpenleistungen<br />
mit den damit verbundenen<br />
Energiekosten erforderlich. Diesen<br />
Zwiespalt zwischen Sicherheit und Betriebskosten<br />
zu überbrücken hat sich RS<br />
zur Aufgabe gemacht. Ergebnis: fünf<br />
neue Produktserien mit deutlich reduziertem<br />
bis zu gar keinem Druckverlust.<br />
Mit der neuesten Generation von Trocken-<br />
und Nottrennkupplungen haben<br />
die Ingenieure von RS den Kompromiss<br />
zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
zum Anachronismus gemacht. Ein<br />
erweitertes Spektrum an Nennweiten<br />
und entscheidende konstruktive Verbesserungen<br />
der Bauart haben den technisch<br />
bedingten Druckverlust faktisch eliminiert<br />
und mittels computerbasierter Strömungsanalyse<br />
(CFD – computational fluid<br />
dynamics) bei gleicher Nennweite die<br />
Durchflussmenge optimiert. Und das,<br />
ohne in puncto Sicherheit einen Millimeter<br />
vom hohen Anspruch abzugehen.<br />
Höchste Sicherheit im Verladeprozess ist<br />
damit unter dem Aspekt Prozessoptimierung<br />
spürbar wirtschaftlicher geworden<br />
– ein Grund mehr, an der Investition in<br />
Sicherheit nicht zu sparen.<br />
44 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Erfolg ist eine Frage der Qualität<br />
Oberflächenbeschichtung als Dienstleistung für chemische Anlagen<br />
Technik<br />
Geschützte Oberflächen sollen Anlagen<br />
vor äußeren Schädigungen<br />
in der Nutzung schützen. Speziell<br />
in chemischen Anlagen müssen<br />
anspruchsvolle Bauteile damit<br />
ausgekleidet werden, was die<br />
BASF als Dienstleistung anbietet .<br />
Die Position von BASF als weltweit<br />
agierenes Chemieunternehmen<br />
ist bekannt. Doch dass BASF<br />
auch als Dienstleister in Beschichtungsfragen<br />
agiert, ist vielen neu. Dabei hat<br />
das Fachzentrum für Polymer- und Oberflächen<strong>technik</strong><br />
sich schon längst bewährt:<br />
Im laufenden Betrieb an einem<br />
der 370 Produktionssstandorte der<br />
BASF. Damit ist es weltweit das einzige<br />
Unternehmen von Beschichtungs<strong>technik</strong>,<br />
der seine Beschichtungssysteme in<br />
eigenen Produktionsnalagen selbst anwendet<br />
und dazu die Dienstleistung<br />
auch extern anbietet.<br />
Die Lösungen orientieren sich eng an<br />
den Bedürfnissen der Kunden. Neben Behältern,<br />
Apparaten, Armaturen, Sensoren<br />
und Reaktionskolonnen werden auch<br />
komplexe Bauteile bearbeitet. „Benötigt<br />
eine Kunde neuen Korrosionsschutz für<br />
ein Gebläselaufrad, dann beschichten wir<br />
auch dies komplett in Handarbeit“, betont<br />
Dr. Norbert Krollmann, Leiter des<br />
Fachzentrums für Polymer- und Oberflächen<strong>technik</strong><br />
bei der BASF. „Sie erhalten<br />
dabei die hochwertige Verarbeitung, die<br />
auch wir für unsere Bauteile verlangen.“<br />
On Einbrennlackireung, Wirbelsinterbeschichtung<br />
oder Fluorpolymerbeschichtung<br />
mit besonderem Korrosionsschutzund<br />
Antihafteigenschaften, jede Beschichtung<br />
wird manuell aufgetragen.<br />
Das gilt für alle Prozesschritte – vom<br />
Strahlen, Abdecken und Finishen. „Wir<br />
wollen damit eine Qualität erreichen,<br />
die sich für den Kunden über Jahre bezahlt<br />
machen“, so Krollmann. Das gilt<br />
auch für die Qualitätsüberprüfung. Jedes<br />
Bauteil wird nach der Beschichtung<br />
von einem Experten visuell geprüft und<br />
dann mit Hochspannung auf Porenfreiheit<br />
getestet.<br />
Standardverfahren helfen bei<br />
Beschichtungen oft nicht weiter<br />
Doch bevor die Beschichtung durchgeführt<br />
wird, wird bei der Auslegung der<br />
Bauteile beraten. Dabei müssen Faktoren<br />
wie Diffusionsbeständigkeit, Korrossions-<br />
und Verschelißschutz sowie Antihafteigenschaften<br />
beachtet werden. Der<br />
Beschichtungsstoff sollte optimal für die<br />
Betriebsbedingungen ausgelegt werden.<br />
Denn nur durch die optimale Wahl der<br />
Beschichtung erhält man die langlebige<br />
Qualität, können günstigere Strahlarten<br />
eingesetzt werden und die Reinigungszeiten<br />
reduziert werden. „Als Betreiber<br />
von Chemieanlagen machen wir keine<br />
Kompromisse bei Sicherheit und Qualität.<br />
Anlagenverfügbarkeit und Anlagensicherheit<br />
sind für uns entscheidend“, sagt<br />
Krollmann. Beim Korrosionsschutz liegen<br />
Firmenporträt<br />
BASF<br />
Die BASF verfügt mit 111 000 Mitarbeitern,<br />
sechs Verbundstandorten und<br />
rund 385 Produktionsstandorten in fast<br />
allen Ländern der Welt. Das Fachzentrum<br />
für Polymer- und Oberflächen<strong>technik</strong><br />
ist ein Teil des BASF-Kompetenz &<br />
Maintenance mit mehr als 4 000 Mitarbeitern.<br />
Dort werden Beschichtungen<br />
für die eigene als auch für andere Produktionsanlagen<br />
vorgenommen.<br />
die angebotenen Schichtdicken zwischen<br />
500 und 100 μm.<br />
Gerade beim Beschichten anspuchsvoller<br />
Beuteile gibt es nur selten Standards,<br />
die langfristig Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
garantieren. Deshalb müssen die<br />
Vorgänge exakt auf die Anforderungen<br />
abgestimmt sein. Das beginnt bei der<br />
Wahl des Beschichtungsmaterials bis zur<br />
kompletten Prozesskette. „Unsere Beschichtungssysteme<br />
und Applikationstechnologien<br />
sind speziell ausgerichtet<br />
auf den Korrosionsschutz und die Verbesserung<br />
der Antihafteigenschaften von<br />
Bauteilen für chemische Produktionsanlagen“,<br />
erläutert Krollmann. „Unser Portfolio<br />
reicht dabei von einfachen Wirbelsinterbeschichtungen<br />
auf Basis von<br />
Polyamid, zum Beispiel für Rohrleitungsteile,<br />
bis hin zu Pulverbeschichtungen im<br />
EPS-Verfahren.“<br />
ki<br />
Die Beschichtung wird in den Werkstätten der BASF manuell aufgetragen, um die gewünschte Qualität zu erhalten.<br />
Bild: BASF
Technik<br />
Kontinuierliche Produktion und<br />
Effizienz auf kleinstem Platz<br />
Leicht zu reinigender Trockengranulierer BRC 100<br />
Kontinuierliche Prozesse sind in<br />
der pharmazeutischen Feststoffindustrie<br />
auf dem Vormarsch. Durch<br />
die Vereinigung der gängigsten<br />
Granulationsverfahren unter einem<br />
Dach lassen sich individuelle<br />
Anwenderwünsche noch gezielter<br />
erfüllen als zuvor.<br />
Im Walzenkompaktierer werden<br />
fließfähige Pulver zu Granulat verarbeitet.<br />
In der pharmazeutischen Produktion<br />
ist es dabei das Ziel, ein Granulat<br />
mit definierter Dichte bzw. Porosität zu<br />
erhalten, das anschließend direkt tablettiert<br />
werden kann. Dazu wird das Pulver<br />
über eine Dosiereinheit zugeführt, zwischen<br />
zwei Walzen auf Spaltbreiten zwischen<br />
1 und 6 mm kompaktiert und als<br />
sogenannte Schülpen ausgeworfen. Die<br />
Kraft, die auf die Walzen wirkt, sowie die<br />
Spaltbreite werden sensorisch überwacht<br />
und sind in einem Regelkreis eingebunden,<br />
um immer die optimalen Prozessparameter<br />
zu gewährleisten.<br />
Unterhalb der Kompaktierwalzen befindet<br />
sich eine Zerkleinerungseinheit,<br />
die die Schülpen zu kleineren Granulatteilchen<br />
zerkleinert. Die Einheit besteht<br />
aus einer konischen Siebvorrichtung mit<br />
auswechselbaren Siebeinsätzen, um unterschiedliche<br />
Teilchengrößen zu erhalten.<br />
„Im Rahmen des Projekts haben wir<br />
sehr präzise nach den Wünschen und Bedürfnissen<br />
der Kunden gefragt“, berichtet<br />
Diplom-Ingenieur Thorsten Wesselmann,<br />
Leiter Entwicklung und Mechanik<br />
bei L. B. Bohle. „Einfache Steuerung,<br />
leichte Reinigung sowie weniger Ecken,<br />
Schrauben und Kanten“ wurden dabei<br />
mehrfach genannt. Vor allem die Presskraftsteuerung<br />
über herkömmliche hydraulische<br />
Systeme sei recht problematisch,<br />
wenn der Prozess dem „hygienic<br />
design“ entsprechen soll. „Unser elektromechanischer<br />
Ansatz löst das Problem“,<br />
so Wesselmann. Ein häufiges Verstellen<br />
Achsensteuerung entfällt,<br />
Platzbedarf um 20 % gesenkt<br />
der Achsen bei herkömmlichen Rollenkompaktierern<br />
entfällt beim Bohle<br />
BRC 100. Die Achsen sind mechanisch so<br />
stabil gewählt worden, mittels spezieller<br />
Lagermethode, dass eine elastische Verformung<br />
vermieden wird. So entfällt eine<br />
komplette Achsensteuerung. Zudem ist<br />
der BRC 100 wartungsarm konstruiert.<br />
Selbst wenn eine Reinigung ansteht, müssen<br />
nur vier Schrauben gelöst werden.<br />
Darüber hinaus reduzierten die Bohle-Ingenieure<br />
den Platzbedarf um 20 %.<br />
„Von der ersten Idee bis zur fertigen<br />
Maschine verging nur knapp ein Jahr“,<br />
lobt Lorenz Bohle sein Team. „Mit dem<br />
neuen BRC 100 können wir unseren Kunden<br />
jetzt Maschinen und Verfahren für<br />
alle Stufen des Granulationsprozesses<br />
anbieten – und das durchgängig in der<br />
erprobten Bohle-Qualität.“<br />
ki<br />
Mit dem Trockengranulierer BRC 100 bietet Bohle eine platzsparende Lösung für kontinuierliche<br />
Prozesse in der pharmazeutischen Industrie.<br />
Firmenporträt<br />
L.B. Bohle<br />
In Deutschland zählt L.B. Bohle<br />
Maschienen+Verfahren GmbH zu den<br />
führenden Anbietern von Spezialmaschinen<br />
für die pharmazeutische Industrie.<br />
Mehr als 230 Mitarbeiter sind am<br />
Stammsitz Ennigerloh in der Entwicklung,<br />
der Produktion und der Verwaltung<br />
beschäftigt. Etwa 20 000 m² stehen<br />
als Produktions- und Betriebsflächen<br />
zur Verfügung. Im Werk Sassenberg<br />
werden künftig Produktion und Entwicklung<br />
der Handling-Maschinen konzentriert.<br />
Die Produktionsfläche von bisher<br />
1 300 m² wurde dazu um 1 600 m² erweitert.<br />
Zusätzlich entstand dort ein<br />
300 m²-Bürokomplex für die Ingenieure<br />
und Techniker.<br />
46 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Produkte<br />
Eisele<br />
Sicherer Durchfluss<br />
Anschlüsse ohne Toträume, in denen sich Rückstände ablagern<br />
könnten, sind wichtig für Kreisläufe mit empfindlichen Stoffen oder<br />
wenn eine hohe Flexibilität durch häufigen Medienwechsel gefordert<br />
wird. Innerhalb der Inoxline gibt es für diese Einsätze das Programm<br />
Freeline mit totraum- und spaltfreien Anschlüssen, die<br />
besonders schnell und sicher von innen zu reinigen sind. Diese<br />
Konstruktion erlaubt die<br />
zuverlässige Spülung der<br />
Leitungen vor einem Medienwechsel.<br />
Es ist nicht erforderlich,<br />
die Anlagen für<br />
die Reinigung zu demontieren,<br />
da es keine Fugen gibt,<br />
in denen sich Rückstände<br />
ablagern können. Selbst<br />
sterile Umgebungen können<br />
so geschaffen werden.<br />
Besonders für Kreisläufe mit vielen beweglichen Teilen hat die Verbindung<br />
mit Schläuchen große Vorteile, da diese deutlich flexibler<br />
sind als Rohre. Damit der Schlauch sicher hält, wird er vor dem<br />
Verbinden bearbeitet. Eine Dichtung wird für dieses Programm<br />
nicht benötigt, wodurch ein Angriffspunkt für aggressive Stoffe entfällt.<br />
Somit fällt ein erheblicher Kostenfaktor weg. Die totraumfreie<br />
Abdichtung, die Eisele mit dem Programm 3600, der Freeline, umsetzt,<br />
ist patentiert.<br />
www.eisele.eu<br />
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CRE Rösler Electronic<br />
Strahlwasserfest mit Ganzglasoberfläche<br />
Die neuesten Multitouch-Panel-Generationen sind besonders für<br />
Chemie- und Hygienebereiche geeignet. Die robusten Edelstahlgehäuse<br />
sind gerade mal 40 mm tief und haben eine gehärtete Ganzglasoberfläche,<br />
die auch den höchsten Ansprüchen gerecht wird. Die<br />
Multitouch–Oberfläche ist so konstruiert, dass sie hygienegerecht<br />
und absatzfrei ist und den Anforderungen der Lebensmittel-, Pharma-<br />
und Chemieindustrie entspricht. Es werden Dichtheitsklassen<br />
bis IP69K erreicht. Die Gehäuse der CRE Rösler Electronic Panel PCs<br />
sind komplett geschlossen und somit vor Verunreinigungen sicher<br />
geschützt. Die Reinigung ist völlig problemlos, denn die Panel-PCs<br />
halten Wasser, Desinfektionsmitteln, ja sogar Säuren und Laugen<br />
stand. Wasser, Fetten oder Emulsionen können mit der Oberfläche in<br />
Berührung kommen und garantieren trotzdem 100 % hygienische<br />
Herstellungsbedingungen.<br />
Optional gibt es die Möglichkeit<br />
die Panel-PCs mit<br />
Waagen-Zubehör zu kombinieren,<br />
exakte Mess-Ergebnisse<br />
werden somit sofort<br />
ermittelt, angezeigt und abgespeichert.<br />
Die gebondete<br />
Glasoberfläche der Geräte,<br />
oder auch alternativ eine<br />
durchgängig, gehärtete Acrylglasoberfläche,<br />
gewährleistet<br />
höchste Brillanz auch in full HD. www.cre-electronic.de<br />
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Das neue Dosiergerät ist ein innovatives System zur Dosierung<br />
von wässrig-dünnen Lösemitteln bis zu dicken<br />
Silikonen und zähen Fetten, sowie auch pastösen Epoxies.<br />
Ein schnelles Magnetventil, Druck- sowie Vakuumsensoren,<br />
hochgenaue digitale Zeit- und Druckanzeige<br />
sowie ein Präzisionsdruckregler sorgen für ein genaues,<br />
reproduzierbares Dosierergebnis und überwachen zudem<br />
noch den Dosiervorgang. Die hilfreiche Teach-Funktion lässt den Bediener die Dosiermenge<br />
festlegen und speichert die Dosierzeit für wiederholbare Resultate. www.walther-2000.de<br />
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Präzise MSR-Technik<br />
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Schmolz+Bickenbach Guss<br />
Werkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />
Edelstahlgusslösungen sind für die chemische Industrie und die Lebensmittelhersteller<br />
von großer Bedeutung. Schmolz+Bickenbach hat dafür<br />
einen neuen Werkstoff, den DUX CRYO. Dieser wurde speziell für den Einsatz<br />
bei äußerst tiefen Temperaturen bis zu –196 °C entwickelt,. Vorteil<br />
für den Anwender: Im Vergleich zu den bisher in diesem Umfeld eingesetzten<br />
Werkstoffen weist DUX CRYO bei einer guten Zähigkeit deutlich<br />
höhere Festigkeitswerte auf. So kann das Gussteil dünnwandiger konstruiert<br />
werden und das spart nicht nur Gewicht, sondern auch Kosten.<br />
(Bild: panthermedia /vkovalcik) www.guss.schmolz-bickenbach.de<br />
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www.afriso.de/prozesse<br />
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4 Megapixel High-Speed-Kamera<br />
Detailgenaue Hochgeschwindigkeitsaufnahmen ermöglichen die<br />
Analyse schnellster Prozesse in der Fertigung, Forschung, Entwicklung,<br />
Medizin, Bionik und im Sport. Ob extrem schnelles Pick<br />
& Place, Ampullenfüllung, oder die Beobachtung von Teilen im freien<br />
Fall (Schüttgut), die Kontrolle muss in Hochgeschwindigkeit zuverlässig<br />
und mit hoher Präzision erfolgen. Diesen steigenden Anforderungen<br />
an moderne High-<br />
Speed Kamera Technologie<br />
wird die neue, kompakte, digitale<br />
4 MP Hochgeschwindigkeitskamera<br />
EoSens 4CXP mit leistungsstarker<br />
CoaXPress-Echtzeit-Datenschnittstelle<br />
gerecht.<br />
Über die Schnittstelle mit hoher<br />
Datenübertragungsrate bis 2.4<br />
Gbyte/s (bis 40 m) erfolgen mit<br />
nur einem Kabel sowohl Datentransfer,<br />
Kommunikation und<br />
Kontrolle zum PC als auch die Stromversorgung. Die Kamera erfasst<br />
500 Bilder pro Sekunde mit einer Auflösung von 4 Megapixeln<br />
(2 336 x 1 728 Pixel). In Full-HD-Auflösung von 1 920 x 1 080 Pixel<br />
liefert sie 900 Bilder pro Sekunde. Damit kann die Kamera selbst<br />
kleinste Details der Bauteile präzise erfassen. Durch die stufenlos<br />
variable Gestaltung des Bildfeldes in Lage und Auflösung (RoI) wird<br />
eine hohe Anwendungsflexibilität erzielt und Aufnahmefrequenzen<br />
von über 100.000 Bildern/Sekunde gewährleistet. Hinzu kommt<br />
der Vorteil hoher Lichtempfindlichkeit von 3 200 ASA monochrom<br />
und 2 400 ASA in RGB mit Bayer-Filter. Die Bildsteuerung durch<br />
Freeze Frame oder Vollbildshutter garantiert verzerrungsfreie Aufnahmen<br />
der untersuchten Vorgänge.<br />
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Sick<br />
Massenbestimmung von Schüttgütern<br />
Der Bulkscan ermittelt berührungslos den Volumenstrom und die<br />
Masse und erhöht damit die Systemverfügbarkeit. Dazu übermittelt<br />
er gleichzeitig einseitige Bandbelastung und den Schieflauf von<br />
Transportbändern und beugt so Bandverschleiß vor. Möglich wird<br />
dies durch eine verbesserte Signalauswertung<br />
bei Laserscannern. Hierbei wird ein<br />
Laserscanner über ein Transportband<br />
montiert, wo er kontinuierlich mittels Laserpulsen<br />
das Höhenprofil des darunter<br />
verlaufenden Schüttgutstroms erfasst. Die<br />
Laserstrahlung ist hierbei augensicher und<br />
entspricht der Laserklasse 1. Das gewonnene<br />
zweidimensionale Höhenprofil wird<br />
kombiniert mit Zusatzinformationen – beispielsweise<br />
der über einen Encoder ermittelten<br />
dritten Dimension der Bandgeschwindigkeit<br />
oder mit Dichteinformationen – und der Sensor ermittelt<br />
eigenständig das bewegte Volumen oder die Masse pro Zeiteinheit.<br />
Gleichzeitig kann über die Höhenverteilung die bereits erwähnte<br />
Schieflage oder eine einseitige Beladung sicher detektiert und als<br />
Warnsignal übermittelt werden.<br />
www.sick.com<br />
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ProMinent Dosier<strong>technik</strong><br />
Chlordioxidanlage - sicher und effizient<br />
Das neue Anlagenkonzept Legio Zon CDLb sorgt für eine innovative<br />
Erzeugung und Dosierung von Chlordioxid. Das Resultat: minimaler<br />
Chemikalieneinsatz und hohe Stabilität der erzeugten Chlordioxid-Lösung.<br />
Eine eigensichere Verfahrensführung einschließlich<br />
geschlossener Gasführung gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit.<br />
Die Chlordioxidanlage CDLb arbeitet nach dem Chlorit/<br />
Säure-Verfahren. Die Anlage erzeugt eine<br />
chlorfreie Chlordioxidlösung durch die Umsetzung<br />
von Natriumchloritlösung mit Salzsäure.<br />
Durch das innovative Reaktordesign<br />
wird eine hervorragende Ausbeute von weit<br />
über 90 % erzielt. Dadurch ist ein wirtschaftlicher,<br />
umweltschonender Betrieb mit minimalem<br />
Chemikalieneinsatz gewährleistet.<br />
Die Anlage ist mit einem Vorlagemodul zur<br />
Zwischenspeicherung einer Chlordioxid-Lösung<br />
mit einer Konzentration von 2 000 ppm<br />
CIO2 ausgestattet, bei einer Gesamtbereitungsleistung<br />
bis zu 120 g CIO2 pro Stunde.<br />
Zudem wird ein Aufwand zur Behandlung<br />
von entweichendem ClO2 vermieden. Die Anlagengröße<br />
konnte auf ein kompaktes Maß reduziert werden, obwohl<br />
ein Zwischenspeicher integriert wurde. Um mehrere Dosierstellen<br />
gleichzeitig zu versorgen – auch bei stark schwankendem<br />
Bedarf - sind die Legio Zon Anlagen mit einem externen Vorlagemodul<br />
erhältlich.<br />
www.prominent.de<br />
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Keller Druck<br />
Digitaler und wasserdichter Tankmesser<br />
Die Keller AG für Druckmess<strong>technik</strong> hat jetzt unter dem Namen Castello<br />
ein flexibles, modulares System zur exakten, netzunabhängigen<br />
Messung von Füllmengen in Tanks vorgestellt. Castello bringt das<br />
sonst nicht ganz leicht zu handhabende Messverfahren durch Druckmessung<br />
am Tankboden in eine äußerst anwenderfreundliche<br />
Form. Per Knopfdruck führt ein Mikroprozessor alle erforderlichen<br />
Berechnungen aus und zeigt am Display die Menge der im Tank gelagerten<br />
Flüssigkeit an. Die gut lesbare,<br />
5-stellige LED-Anzeige lässt sich entsprechend<br />
der Anwendung auf unterschiedliche<br />
Masseinheiten (Liter, Gallonen usw.) einstellen.<br />
Mit einer einfach strukturierten Software<br />
und einem PC kann das Gerät konfiguriert<br />
werden, damit die druckbestimmende<br />
Füllhöhe in die entsprechende Füllmenge<br />
umgerechnet werden kann. Nach Wahl der<br />
Tankform werden die Tankdimensionen und<br />
das spezifische Gewicht der Flüssigkeit eingegeben.<br />
Das Programm deckt die gebräuchlichsten<br />
Tankformen ab. Andere<br />
Tankformen können im Werk ins Programm aufgenommen werden.<br />
Die durchgängige Verwendung von Absolutdrucksensoren im Castello<br />
Tankmesssystem vermeidet von vorn herein den Aufwand mit kapillar<br />
belüfteten Kabeln und die damit verbundenen Probleme.<br />
www.keller-druck.de<br />
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SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />
48 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
Produkte<br />
C. Otto Gehrckens<br />
FKM HygienicSeal für Sterilverschraubungen<br />
Der neue FKM Dichtungswerkstoff HygienicSeal Vi 780 ist speziell<br />
für die Anwendungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />
entwickelt worden. Dieser Hochleistungs-FKM ist für ein weites<br />
Einsatzspektrum für unterschiedlichste Medien konzipiert und<br />
zeigt auch im Einsatz mit tierischen<br />
oder pflanzlichen Fetten (Fettanteil<br />
≥ 30 %) seine Stärken. Der eigentliche<br />
Vorteil dieses Werkstoffes ist<br />
aber die Beständigkeit beim Einsatz<br />
von SIP und/oder CIP Prozessen.<br />
Das Quellverhalten dieses<br />
FKM‘s ist so gering, dass es auch<br />
für die engen Einbauräume der<br />
Sterilverschraubungen problemlos<br />
eingesetzt werden kann, die dem<br />
Hygienic Design entsprechen. Der<br />
FKM HygienicSeal Vi 780 ist zudem<br />
beständig gegenüber Aromastoffen und ätherischen Ölen. Der Einsatztemperaturbereich<br />
liegt zwischen -10 °C und +200 °C. Er bietet<br />
damit eine größtmögliche Flexibilität.<br />
www.cog.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ✔ ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT<br />
LEBENSDAUER<br />
Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />
Jenoptik<br />
Abgasreinigungsanlage mit Mikrowellen<strong>technik</strong><br />
In Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat Jenoptik<br />
eine neue Technologie für die Abluftreinigung entwickelt, die<br />
sich die Vorteile der Mikrowellen<strong>technik</strong> zunutze macht. Der konsequente<br />
Einsatz von Nanopartikeln ermöglichte die Entwicklung eines<br />
Katalysatormaterials, das durch Mikrowellenstrahlung hervorragend<br />
aufheizbar ist und zugleich eine effiziente Katalyse bei<br />
niedrigen Oxidationstemperaturen<br />
erlaubt. Die Anlage beseitigt alle Arten<br />
von flüchtigen organischen Verbindungen<br />
vollständig und sehr effizient.<br />
Die KATASORB M ist besonderes<br />
für diskontinuierliche und kontinuierliche<br />
Prozesse, bei denen der<br />
Schadstoffgehalt stark schwankt<br />
sowie zur strikten Einhaltung von Emissionsgrenzwerten<br />
im Havariefall geeignet. Das System ist<br />
modular aufgebaut und lässt sich den Kundenanforderungen<br />
anpassen. Durch die Konstruktion dieser Abluftreinigungsanlage<br />
wurde eine innovative, ressourceneffiziente, emissionsarme Technologie<br />
entwickelt, die eine Verlagerung von Umweltbelastungen auf<br />
andere Bereiche nicht zulässt.<br />
www.katasorb.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ✔ ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT<br />
LEBENSDAUER<br />
Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />
Wika<br />
Neuer Kalibrator für den Ex-Bereich<br />
Sein Portfolio der Handmessgeräte hat Wika jetzt um den eigensicheren<br />
Druckkalibrator Typ CPH65I0 erweitert. Mit einer Genauigkeit<br />
von 0,025 % der Spanne und diversen Zusatzfunktionen eignet<br />
sich das neue Gerät für ein breites Einsatzspektrum, aufgrund der<br />
ATEX-Zulassung auch in explosionsgefährdeten Bereichen. Das<br />
neue Hand-Held ist wahlweise mit einem oder zwei integrierten<br />
Referenz-Drucksensoren lieferbar. Damit lassen<br />
sich 24 unterschiedliche Messbereiche bis 700 bar<br />
abdecken. Der CPH65I0 nimmt außerdem Transmitter-Ausgangssignale<br />
(0 ... 24 mA) auf und misst über<br />
ein Widerstandsthermometer die Umgebungs- und<br />
Medientemperatur (-40 ... +150°C). Eine Testfunktion<br />
für Druckschalter rundet die Ausstattung ab. Somit<br />
können Anwender mit dem neuen Kalibrator<br />
Druckmessgeräte jeder Art kalibrieren. Trotz seiner<br />
Multifunktionalität ist der robuste CPH65I0 ein über<br />
drei Tasten leicht zu bedienendes Gerät. Auf dem<br />
fünfstelligen Display mit Hintergrundbeleuchtung<br />
können drei Messparameter gleichzeitig angezeigt<br />
werden. Die Batterieversorgung ist für mindestens<br />
35 Betriebsstunden ausgelegt. www.wika.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL<br />
ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT<br />
LEBENSDAUER<br />
Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />
Eaton<br />
Revolutionierter Filtrationsprozess<br />
Bei der neuen, reinen BECOPAD sowie der hochreinen BECOPAD P<br />
handelt es sich um das erste und bisher einzige mineralstofffreie<br />
Tiefenfiltermedium, das mit spezieller, hochreiner Zellulose produziert<br />
wird. Die reine BECOPAD ist für unkritische industrielle und<br />
nicht-pharmazeutische Prozesse<br />
verfügbar, für lange Filterstandzeiten<br />
bei gleichzeitig optimalen<br />
Kläreffekten und höchstem Rückhaltevermögen.<br />
Bei der Filtration<br />
geht es vornehmlich um eine mechanische<br />
Abscheidung der Partikel<br />
aufgrund ihrer Größe. Die kationische<br />
Ladung ist sehr gering,<br />
wo durch der Anteil an ladungsspezifischer<br />
Adsorption stark reduziert ist und gewünschte wertgebende<br />
Inhaltsstoffe im Produkt erhalten bleiben. Das Herstellverfahren<br />
der neuen mineralstofffreien BECOPAD P garantiert<br />
konstante Produktqualität sowie höchste Reinheit des Filtermediums<br />
und erfüllt die Anforderungen zur Herstellung pharmazeutischer<br />
Produkte und entspricht somit auch den gesetzlichen Auflagen<br />
zur Risikovermeidung.<br />
www.eaton.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL<br />
ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT<br />
LEBENSDAUER<br />
Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />
SÄBU Morsbach GmbH<br />
Tel. +49 (0) 2294 69 47 38<br />
Lagercontainer Auffangwannen Abfüllstationen Gasflaschenlager<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
49
MARKT & KONTAKT<br />
Markt & Kontakt<br />
■ schnelle und klare Marktinformationen<br />
■ gezielte Vorteile beim Einkauf<br />
■ neue Kontakte zu Herstellern,<br />
Händlern und Dienstleistern<br />
Nutzen Sie diesen Service<br />
und beziehen Sie sich auf<br />
<strong>technik</strong><br />
<strong>EINKAUF</strong> +<br />
Online<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Container/Mobile Räume<br />
Dampfkesselvermietung<br />
Dichtungen<br />
ELA-Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19–21, 49733 Haren (Ems)<br />
Tel. (05932) 506–0, Fax (05932) 506–10<br />
Gebrüder Stöckel KG<br />
Mainzer Straße 80-82<br />
D – 64293 Darmstadt<br />
Tel.: + 49 (0) 6151 891761<br />
Fax: + 49 (0) 6151 895556<br />
www.stoeckel-dampf.de<br />
stoeckel-dampf@t-online.de<br />
C. Otto Gehrckens<br />
GmbH & Co. KG<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
Gehrstücken 9<br />
25421 Pinneberg<br />
Tel. (04101) 5002-0<br />
Fax (04101) 5002-83<br />
www.cog.de<br />
info@cog.de<br />
Feuchtemessung<br />
<br />
Hebe<strong>technik</strong><br />
Michell Instruments GmbH<br />
Industriestraße 27<br />
D-61381 Friedrichsdorf<br />
Tel.: +49 (0) 6172 5917-0<br />
Fax: +49 (0) 6172 591799<br />
www.michell.de<br />
info@michell.de<br />
TGW<br />
Technische<br />
Gummi-Walzen GmbH<br />
Am Elzdamm 38<br />
D-79312 Emmendingen<br />
Tel. +49/(0)7641/91660<br />
Fax +49/(0)7641/54478<br />
info@typ-gummi-tgw.ch<br />
www.typ-gummi-tgw.com<br />
Dolezych GmbH & Co. KG<br />
Hartmannstraße 8<br />
44147 Dortmund<br />
Tel.: 0231/818181 Fax: 0231/827782<br />
www.dolezych.de info@dolezych.de<br />
Kabel & Leitungen<br />
Sauerstoffanalyse<br />
Ihre Anzeige Markt&Kontakt<br />
HELUKABEL GmbH<br />
Dieselstr. 8-12<br />
71282 Hemmingen<br />
Tel. 07150 / 9209-0<br />
Fax 07150 / 81786<br />
www.helukabel.de<br />
info@helukabel.de<br />
Michell Instruments GmbH<br />
Industriestraße 27<br />
D-61381 Friedrichsdorf<br />
Tel.: +49 (0) 6172 5917-0<br />
Fax: +49 (0) 6172 591799<br />
www.michell.de<br />
info@michell.de<br />
Hotline für Ihre Anzeige<br />
Markt & Kontakt in der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> von <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong>:<br />
Gerald Zasche<br />
Tel. 08191-125-337
Produkte<br />
Endress+Hauser<br />
Inline-Kalibrierung in Reinstwasser<br />
Die Qualität von Reinstwasser wird inline mit einer Leitfähigkeitsmessung<br />
überwacht. Diese sensible Messung muss zur Einhaltung<br />
ihrer garantierten Genauigkeit periodisch überprüft und abgeglichen<br />
werden. Das Conducal Set ermöglicht die Überprüfung von<br />
Inline-Sensoren ohne Abschaltung des Prozesses. Conducal ist eine<br />
Referenzeinheit, mit der Prozessmessgeräte über eine zertifizierte<br />
Vergleichsmessung kalibriert werden können. Das Set besteht<br />
aus einem robusten Hartschalenkoffer mit zertifizierter Leitfähigkeitsmesseinrichtung<br />
sowie einer Durchflussarmatur zur direkten<br />
Vergleichsmessung oder Bypass-Vergleichsmessung und<br />
dem entsprechendem Zubehör. Das Referenzgerät<br />
ist batteriebetrieben, direkt<br />
aufladbar und somit flexibel im Feld einsetzbar.<br />
Die vollständige Leitfähigkeitsmesseinrichtung<br />
Conducal CLY421 ist<br />
werkskalibriert gemäß ASTM5391-93<br />
und rückführbar auf SRM von NIST und<br />
DAkks. Die Einstell- und Überwachungsfunktionen<br />
der Durchflussarmatur entsprechen<br />
ASTM5391. Rein- und Reinstwasser<br />
sind keine stabilen Leitfähigkeitslösungen.<br />
Sie nehmen sofort CO2<br />
aus der Luft auf. Es entsteht Kohlensäure<br />
und der Leitfähigkeitswert wird erhöht.<br />
Daher ist keine offene Entnahme<br />
von Vergleichsproben möglich. Hier wird<br />
Conducal direkt an ein Probenahmeventil im Bypass angeschlossen.<br />
Die Messung und Justierung des Prozesssensors mit dem<br />
Vergleichsensors erfolgt somit parallel. Dabei kann der Prozesssensor<br />
entweder im Bypass justiert werden oder direkt im Prozess<br />
bleiben.<br />
www.de.endress.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL<br />
ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />
igus<br />
Schmierfreie Bandumlenkung<br />
Abgestimmt auf die spezifischen Anforderungen wie Einsatztemperatur<br />
und FDA-Konformität, steht dem Anwender ein eigens entwickeltes<br />
Standardprogramm von igus Messerkantenrollen zur<br />
Verfügung. Die wartungsund<br />
schmiermittelfreien<br />
Maschinenelemente aus<br />
den hoch verschleißfesten<br />
iglidur-Werkstoffen bewältigen<br />
die an sie gestellten<br />
Aufgaben problemlos. Es<br />
handelt sich zum einen um<br />
das universelle und robuste<br />
iglidur P210, das den Standard<br />
für die igus-Messerkantenrollen<br />
darstellt. Es<br />
zeichnet sich durch geringe<br />
Feuchtigkeitsaufnahme sowie<br />
gute Medienbeständigkeit und hohe Standzeiten aus. Zum anderen<br />
zeigen die FDA-konformen Allround-Werkstoffe iglidur A180<br />
für Anwendungen mit niedrigen bis mittleren Belastungen im direkten<br />
Umfeld mit Lebensmitteln sowie Feuchtigkeit und iglidur<br />
A350 für mittlere bis hohe Belastungen ihre Stärken. Während iglidur<br />
A180 bis 90 °C zum Zuge kommt, ist iglidur A350 bis 180 °C einsetzbar.<br />
Die dünnen igus-Messerkantenrollen ermöglichen enge<br />
Umlenkradien zur maximalen Bauraumausnutzung und sanften<br />
Übergabe speziell schwierig zu handhabender Transportgüter. Die<br />
geringere erforderliche Antriebsleistung durch rollende statt gleitende<br />
Messerkanten ist zudem ein Plus. Weitere Vorteile sind die<br />
vollständige Schmiermittelfreiheit und sehr hohe Lebensdauer, sowie<br />
eine höhere Standzeit des Förderbandes.<br />
www.igus.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ✔ ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />
Schaltschrankklimatisierung<br />
Schaltschrank-<br />
Komponenten<br />
Schmierstoffe<br />
Am Scheid 4<br />
57290 Neunkirchen<br />
Tel. 02735/7727-4<br />
Fax 02735/7727-67<br />
www.ruebsamen-und-herr.de<br />
info@ruebsamen-und-herr.de<br />
ELMEKO GmbH + Co. KG<br />
Graf-Zeppelin-Str. 5<br />
56479 Liebenscheid<br />
Tel. + 49 / 27 36 / 50 97 48-0<br />
Fax: + 49 / 27 36 / 50 97 48-30<br />
www.elmeko.de<br />
info@elmeko.de<br />
OKS Spezialschmierstoffe GmbH<br />
Ganghoferstraße 47<br />
82216 Maisach<br />
Tel.: +49 (0) 8142 3051-500<br />
Fax: +49 (0) 8142 3051-599<br />
www.oks-germany.com<br />
info@oks-germany.com<br />
Transport- und Prozessbänder<br />
Unfallschutz<br />
<br />
Berndorf Band GmbH<br />
Leobersdorfer Straße 26<br />
A-2560 Berndorf<br />
Tel.: (+43)2672-800-0<br />
Fax: (+43)2672-84176<br />
www.berndorf-band.at<br />
band@berndorf.co.at<br />
Höhl & Westhoff GmbH<br />
Friedrichs-Engels-Allee 162<br />
42285 Wuppertal (Barmen)<br />
Tel.: 0202 / 8 45 82<br />
Fax: 0202 / 8 28 85<br />
info@faltenbalg.net<br />
www.faltenbalg.net<br />
Heinrichs & Co. KG<br />
Schrauben- u. Drehteilefabrik<br />
56290 Dommershausen-Dorweiler<br />
Tel. +49 (0) 6762 9305 – 0<br />
Fax +49 (0) 6762 9305 – 55<br />
www.heinrichs.de<br />
info@heinrichs.de<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />
51
Inserenten/Impressum<br />
Afriso-Euro-Index, Güglingen 47<br />
ATEC Armaturenbau und -Technik, Klein-Winternheim 3<br />
AZO, Osterburken 31<br />
BERNDORF BAND, A - Berndorf 51<br />
Brabender Technologie, Duisburg 13<br />
C. Otto Gehrckens, Pinneberg 50<br />
Clarion Events Deutschland, Bielefeld 7<br />
Conrad Electronic, Hirschau 21, 23<br />
Westdeutscher Drahtseilverkauf Dolezych, Dortmund 50<br />
ELA Container, Haren 50<br />
ELMEKO, Liebenscheid 51<br />
Endress + Hauser Meß<strong>technik</strong>, Weil am Rhein 9<br />
Galltec Mess- und Regel<strong>technik</strong>, Bondorf 43<br />
Heinrichs & Co., Dommershausen-Dorweiler 51<br />
HELUKABEL, Hemmingen 50<br />
Höhl & Westhoff, Wuppertal 51<br />
icotek, Eschach 27<br />
Igus, Köln 30<br />
KTR Kupplungs<strong>technik</strong>, Rheine 15<br />
Michell Instruments Limited, Friedrichsdorf 50<br />
Nürnberg Messe, Nürnberg 39<br />
OKS Spezialschmierstoffe, Maisach 51<br />
Rübsamen & Herr Elektrobau, Neunkirchen 51<br />
Säbu Morsbach, Morsbach 49<br />
Gebrüder Stöckel, Darmstadt 50<br />
TBL, I - Carpi MO 25<br />
TGW Techn. Gummi-Walzen, Emmendingen 50<br />
TLV Euro Engineering, Waibstadt 19-20<br />
VEGA Grieshaber, Schiltach<br />
TS<br />
Beilagen:<br />
buschmedia verlag, Iserlohn<br />
DENIOS AG, Bad Oeynhausen<br />
Impressum<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Eduard Altmann<br />
E-Mail: redaktion@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Verantw. Redakteurin:<br />
Kathrin Irmer (ki) -225<br />
E-Mail: kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Redaktionssekretariat:<br />
Johanna Hummel -442,<br />
Fax: 08191/125-312<br />
Internet:<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Anzeigen<br />
Anzeigenleitung: Michael Klotz -167<br />
Projektmanager/Anzeigen: Gerald Zasche -337<br />
E-Mail: gerald.zasche@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />
Anzeigenverwaltung: Michaela Richter -324<br />
E-Mail: michaela.richter@mi-verlag.de<br />
Verlag<br />
Geschäftsführung: Fabian Müller<br />
Verlagsleitung: Stefan Waldeisen<br />
Vertrieb: Stefanie Ganser<br />
Leser-Service:<br />
E-Mail: leserservice@mi-verlag.de<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />
Abonnement-Service:<br />
E-Mail: aboservice@mi-verlag.de<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />
Leitung Vertriebsadministration:<br />
Annette Tabel -348<br />
Leitung Zentrale Herstellung:<br />
Hermann Weixler -344<br />
Leitung Online-Dienste:<br />
Gerhard Brauckmann -478<br />
Herstellungsleitung Fachzeitschriften:<br />
Horst Althammer -315<br />
Art Director: Jürgen Claus - 357<br />
Layout und Druckvorstufe: Vera Faßbender<br />
Druck: Vogel Druck- u. Medienservice, Höchberg<br />
Erscheinungsweise:<br />
6 x jährlich + 2 Sonderausgaben<br />
ISSN: 1860-1901<br />
Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />
Redakteur und verantwortlichen Anzeigenleiter:<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
86895 Landsberg<br />
Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />
E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />
Internet: www.mi-verlag.de<br />
Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />
HRB 22121 Augsburg<br />
Bedingungen für Anzeigen,<br />
Vertrieb und Redaktion:<br />
Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 9,<br />
gültig seit 1.10.<strong>2012</strong><br />
Jahresabonnement: Inland Euro 78,-,<br />
Ausland Euro 81,- (jeweils inkl. Versandkosten).<br />
Einzelheft 15 €, (zzgl. Versand).<br />
Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />
Kündigungsfrist: jederzeit mit einer Frist<br />
von 4 Wochen zum Monatsende.<br />
Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial und<br />
Zuschriften wird keinerlei Gewähr übernommen;<br />
für die vollständige oder teilweise Veröffentlichung<br />
in der Zeitschrift, die Verwertung in<br />
digitalisierter Form im Wege der Vervielfältigung<br />
und Verbreitung z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />
wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse Landsberg BLZ 70052060,<br />
Konto-Nr. 37754<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />
kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die<br />
Redaktion, vom Verleger und Herausgeber nicht<br />
übernommen werden. Die Zeitschriften, alle in ihr<br />
enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />
der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />
ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig<br />
und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />
Übersetzungen, Mikroverfilmungen und<br />
die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />
Systemen. Mit der Annahme des Manuskripts<br />
und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />
geht das umfassende, ausschließliche,<br />
räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte<br />
Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies umfasst<br />
insbesondere das Printmediarecht zur Veröffentlichung<br />
in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />
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das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />
das Recht zur elektronischen/digitalen<br />
Verwertung, z.B. Einspeicherung und Bearbeitung<br />
in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung<br />
in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art,<br />
wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internetund<br />
Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />
DVD und der Daten banknutzung und das Recht,<br />
die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />
übertragen, d.h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />
Warenbezeichnungen und dergleichen in<br />
dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere<br />
Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche<br />
Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />
als frei zu betrachten wären<br />
und daher von jedermann benutzt werden dürfen.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen. Mit Namen oder Zeichen<br />
des Verfassers gekennzeichnete Beiträge<br />
stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
dar. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
für Autorenbeiträge.<br />
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und für interne Marktforschung<br />
gespeichert, verarbeitet und genutzt und um von<br />
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informiert zu werden. Wenn Sie dies nicht mehr<br />
wünschen können Sie dem jederzeit mit<br />
Wirkung für die Zukunft unter leserservice@<br />
mi-verlag.de widersprechen.<br />
52 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>
CARTOON<br />
VORSCHAU<br />
Die Themen in <strong>Ausgabe</strong> 01/2013 Erscheinungstermin: 28.03.2013<br />
Nachhaltigkeit im<br />
Chemie-Einkauf<br />
Einkaufsführer<br />
Durchflussmess<strong>technik</strong><br />
Kleine Reaktoren<br />
für effiziente Prozesse<br />
Einen nachhaltigen Einkauf haben<br />
sich viele Unternehmen in<br />
die Statuten geschrieben, doch<br />
die Umsetzung ist nicht immer<br />
einfach. Wir sprechen mit Rüdiger<br />
Eberhard, Einkaufsleiter bei<br />
Evonik, über soziale und ökologische<br />
Standards, die Grundsätze<br />
im Verhaltenskodex, sowie<br />
wie über das Auswahlverfahren<br />
und die Leistungsbeurteilung<br />
von Lieferanten.<br />
Bild: Frank Peters - Fotolia.com<br />
Die Durchflussmengenmessung<br />
von Flüssigkeiten, Gas und<br />
Dampf ist eines der wichtigsten<br />
Arbeitsgebiete in der heutigen<br />
Feldinstrumentierung. Sie müssen<br />
eine hohe Genauigkeit, geringen<br />
Verschleiß, geringe Alterung<br />
und die Reduktion des hydraulischen<br />
Verlustes bieten<br />
können. Deshalb ist es wichtig,<br />
vor dem Einkauf die genauen<br />
Parameter zu kennen.<br />
Je größer das Reaktionsgefäß,<br />
desto schneller lassen sich Produkte<br />
herstellen – würde man<br />
meinen. Wie falsch man damit<br />
liegt, zeigen Mikroreaktoren: In<br />
ihnen lassen sich beispielsweise<br />
explosive Stoffe wie Nitroglycerin<br />
etwa zehnmal schneller fertigen<br />
als auf herkömmliche Art, und<br />
zudem viel sicherer. Ein Mikroreaktor-Prozess<br />
kann für diese Reaktion<br />
maßgeschneidert werden.<br />
Marktübersichten finden Sie unter:<br />
www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de
8<br />
01-02/<strong>2012</strong><br />
Gut vernetzt (li): Über die Breitband-Powerlink-Technik lassen sich Gas-, Wasser-, Stromzähler, aber auch Erzeuger und steuerbare Lasten, wie<br />
Elektrofahrzeugbatterien, anbinden. Reger Austausch (re): Im NS-/MS-Smart-Grid verläuft der Daten- und Energiefluss in beide Richtungen.<br />
Das PPC-Whitepaper „Smart Metering in<br />
Mehrfamlienhäusern“ finden Sie unter<br />
www.konstruktion.de/21339<br />
Oder Sie nutzen den nebenstehenden QR-Code mit Ihrem<br />
internetfähigen Handy. Einfach abfotografieren und lossurfen.<br />
Infos zur Nutzung des QR-Codes finden Sie unter<br />
www.konstruktion.de/qrcode<br />
k t kt i dd 8 9 14 03 <strong>2012</strong> 11 49 05<br />
24 3 / <strong>2012</strong><br />
Technische Details<br />
Kurze Hochlaufzeit<br />
Einfache Verdrahtung<br />
Sanfter Motorstart<br />
Eaton Industries<br />
www.eaton.com/moellerproducts<br />
98<br />
Der Markt für Umwelt<strong>technik</strong> ist<br />
der wohl am stärksten wachsende<br />
Markt in Italien und wird seine<br />
Dynamik auch bei einer Rezession<br />
<strong>2012</strong> nicht vollkommen verlieren.<br />
Grund dafür ist auch die großzügige<br />
staatliche Förderung der<br />
Energieerzeugung aus alternativen<br />
Quellen. Der Nachholbedarf<br />
in der Abfallwirtschaft ist hoch,<br />
Italien muss die Einhaltung der<br />
EU-Standards nachweisen, sonst<br />
werden empfindliche Strafen fällig.<br />
In mehreren Städten sind Pilotprojekte<br />
für den Einsatz von<br />
Elektrofahrzeugen angelaufen.<br />
3/<strong>2012</strong><br />
Betrachtet man die reinen Warenströme steht einer Exportsteigerung<br />
um 15,8 % ein Importwachstum von 23,4% gegenüber,<br />
in der Handelsbilanz ist eine beachtliche Lücke von 30 Mrd. Euro<br />
entstanden. Mit steigendem Defizit in der Handelsbilanz dürfte<br />
das Leistungsbilanzdefizit 2011 knapp 4% des BIP erreichen.<br />
Autor<br />
Die Kleinservoantriebe der neuen Baureihe HeiMotion<br />
Premium können zentral und dezentral in vielseitige<br />
Automatisierungslösungen eingebunden werden.<br />
Technische Details<br />
Technische Details<br />
Ansteuerelektronik<br />
Drehzahlgrenze 3.000 min-1<br />
Modulare Schnittstellen<br />
Lastwinkel 45°<br />
Umfassende Überwachung<br />
ruhiger Lauf<br />
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serienmäßiger 2-poliger Resolver<br />
ausrüstbar mit anderen Gebersystemen<br />
erhöhte Laufruhe, reduzierte Verluste<br />
Heidolph<br />
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Technische Details<br />
Baugröße HG-15 bis -45<br />
10-fache Lebensdauer<br />
Metallabstreifer optional<br />
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Experten-Service<br />
Lösungsanfragen<br />
Prototypen<br />
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Technische Details<br />
Arbeitsdruck bis 400 bar<br />
Volumenstrom bis 20 l/min<br />
Hohlschraubenverbindung<br />
Hawe<br />
Unter dem Druck der internationalen Finanzmärkte müssen die<br />
italienischen Banken ihre Eigenkapitalquote erhöhen. Das bedeutet<br />
eine Rückführung der Kreditvergabe an Unternehmen.<br />
Rückgrat der italienischen Wirtschaft aber sind kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, die mit relativ geringer Eigenkapitalquote<br />
arbeiten und auf Fremdfinanzierung angewiesen sind.<br />
Die Kreditklemme könnte für viele existenzgefährdend sein.<br />
www.skf.de/dichtungen<br />
www.hawe.de<br />
Bei 60, 6 Millionen Einwohnern in Italien (81,8<br />
in Deutschland) lag das pro-Kopf-BIP in Italien<br />
2010 bei 25.677 Euro (30.295 in Deutschland).<br />
Investitionen in Großprojekte wie den Brenner<br />
Basistunnel (Investitionssumme 8 Milliarden<br />
Euro) sollen die Industrie ankurbeln.<br />
Technische Details<br />
einfache Verdrahtung<br />
Brems-Chopper<br />
Autotuning-Funktionen<br />
Lenze<br />
Technische Details<br />
Durchfluss bis 20.000 Nl/min<br />
Druckregelbereiche ab 0,05 bar<br />
Anschlussgrößen 1 bis 2 Zoll<br />
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01-02/<strong>2012</strong> 9<br />
Schall macht Messen für Märkte<br />
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ke 024 21395 Zahlen Daten Fakten Italien indd 24 25 20 03 <strong>2012</strong> 15:30:07<br />
32<br />
3/<strong>2012</strong><br />
Beim PN-Verfahren betrachtet der<br />
Entwickler einer Maschine das Problem<br />
unter zehn verschiedenen Aspekten.<br />
Der Entwickler kann sich am<br />
System entlang hangeln wie an einer<br />
Rechenmaschine.<br />
Problem: Der Ausleger muss für das Heben<br />
von Lasten auf eine große Höhe lang sein.<br />
Gleichzeitig muss er für die bequemere Bewegung<br />
des Krans auf Straßen kurz sein. Gelöst<br />
wird der Widerspruch durch die Konstruktion<br />
eines Teleskopauslegers.<br />
So hilft das PN-Verfahren: Durch Ausführen<br />
der Handlungen E2+1Z. Dabei meint E2: „Änderung<br />
der Parameter der Eigenschaften, also<br />
Außenmaße, Form, Gewicht, Symmetrie, Homogenität,<br />
Farbe, Temperatur“. Die Handlung<br />
1Z rät zu: „Änderung der Dauer des Verbleibs<br />
des Objekts oder seiner Teile in einem bestimmten<br />
Zustand“. Zusammen führt dies zu:<br />
„Vorhandensein unterschiedlicher Längen zu<br />
verschiedenen Zeitpunkten“. In vollständigerer<br />
Form kann diese Umwandlung über die<br />
Handlungen STR6+STR3+1Ra+1Z beschrieben<br />
werden. Also über: „Hinzufügung von Elementen<br />
in das System + Änderung des Typs<br />
der Verbindung, einschließlich anhand der<br />
physikalischen Grundlage + Änderung der Koordinierung<br />
und der Lage zueinander der Objekte<br />
oder ihrer Teile + Änderung der Dauer<br />
des Verbleibs des Objekts oder seiner Teile in<br />
einem bestimmten Zustand“.<br />
Der Teleskopausleger löst<br />
den Widerspruch.<br />
Problem: Der als Teleskop ausgeführte Ausleger<br />
besitzt ein großes Gewicht. TRIZ-Widerspruch:<br />
Die Sektionen des Auslegers müssen,<br />
um die Möglichkeit zum Ausfahren des Teleskops<br />
sicherzustellen, aus Vollmaterial bestehen.<br />
Gleichzeitig dürfen sie nicht aus Vollmaterial<br />
hergestellt werden, da dies das Gewicht<br />
des Auslegers wesentlich erhöht.<br />
So hilft das PN-Verfahren: Durch Anwendung<br />
der Handlungen E2+7Ra („Änderung<br />
der Parameter der Eigenschaften: Außenmaße,<br />
Form, Gewicht, Symmetrie, Homogenität,<br />
Farbe, Temperatur...“ + „Änderung der Homogenität<br />
und Isotropie des Objekts oder seiner<br />
Teile“) entstehen Sektionen des Auslegers mit<br />
Bohrungen in der unbelasteten Zone, die keinen<br />
Einfluss auf das Ausfahren des Teleskops<br />
besitzten. Bei Ausführung der Handlungen<br />
STR12+6Ra+1Ra („Umwandlung der Struktur<br />
des Systems in eine inhomogene, anisotrope“<br />
+ „Änderung der Symmetrie des Objekts oder<br />
seiner Teile“ + „Änderung der Koordinierung<br />
und der Lage zueinander der Objekte oder<br />
ihrer Teile“) entsteht ein Ausleger, dessen Teleskopteil<br />
durch eine Gitterverlängerung ergänzt<br />
wird.<br />
Widerspruch erfolgreich<br />
gelöst: Der Teleskopausleger<br />
besitzt eine<br />
Gitterverlängerung.<br />
152 01-02 / <strong>2012</strong><br />
01-02 / <strong>2012</strong> 1<br />
k Üb hi i dd<br />
Im Laborversuch wurde die Belastbarkeit von Gusswerkstoffen bei<br />
sehr tiefen Temperaturen untersucht. Speziell beim Berstdruck – für<br />
hydraulische Anwendungen wichtig – konnte auch Gusseisen sehr<br />
gute Werte erreichen.<br />
Theoretische Streckgrenze. Da<br />
Gusswerkstoffe mit sinkender<br />
Temperatur höhere Werte für die<br />
Zugfestigkeit und Streckgrenze<br />
aufweisen, konnten für alle<br />
untersuchten Temperaturen die<br />
selben Streckgrenzenverhältnisse<br />
angewandt werden.<br />
Der Einsatz von Gusswerkstoffen,<br />
zum Beispiel für<br />
Hydraulikblöcke, bietet<br />
zahlreiche Vorteile. Um die<br />
Haltbarkeit muss man sich bei<br />
modernen Materialien kaum<br />
Sorgen machen.<br />
0,900<br />
0,800<br />
0,700<br />
0,600<br />
0,500<br />
0,400<br />
0,300<br />
0,200<br />
0,100<br />
0,000<br />
GOP AG C 500 F GJS-400-18U-L T GJS-400-15U HYT 60<br />
k 032 21399 G t P i i dd 32 33 20 03 <strong>2012</strong> 15 43 39<br />
20%<br />
12%<br />
3/<strong>2012</strong> 33<br />
KONSTRUKTION & ENGINEERING<br />
MECHATRONIK . AUTOMATION . MOBILITÄT . ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
SPEZIAL INTELLIGENTE NETZE<br />
Ganzheitlich<br />
CO 2<br />
sparen<br />
Vom Smart Grid zum Total Efficiency Grid<br />
Auf Basis der standardisierten Kommunikation via TCP/IP lässt sich ein intelligentes<br />
Stromnetz aufbauen, das nicht nur den Strom, sondern alle Energiearten<br />
und deren Zähler berücksichtigt. Dies kommt der Umwelt zugute.<br />
D<br />
er flächendeckende Ausbau intelligenter Zähler<br />
(Smart Metering) geht bei den einzelnen Netzbetreibern<br />
und Energieversorgungsunternehmen<br />
momentan nur schleppend voran. Die EU schreibt<br />
zwar vor, dass bis zum Jahr 2020 mindestens<br />
80 Prozent der Haushalte über intelligente Zähler verfügen sollen.<br />
Dieses Ziel scheint aber nicht erreichbar zu sein. Für die Verzögerung<br />
gibt es zwei Gründe: Zum einen ist die Standardisierung in<br />
diesem Bereich, die durch das EU-Mandat K-M-441 und dessen<br />
Nachfolgemandat umgesetzt werden soll, noch nicht abgeschlossen.<br />
Zum anderen wissen Investoren nicht, wie sie ihr Kapital zurück<br />
erhalten. Wegen des beschlossenen Ausstiegs Deutschlands<br />
aus der Atomenergie müssen erneuerbare Energiequellen aber noch<br />
stärker als auf europäischer Ebene geplant in die Stromerzeugung<br />
eingebunden werden. Da die Erzeuger zum größten Teil im Niederund<br />
Mittelspannungsnetz sowie je nach Wetterlage unterschiedlich<br />
viel Strom einspeisen, müssen die eingespeisten Leistungen möglichst<br />
in Echtzeit bekannt sein. Ansonsten drohen Instabilitäten im<br />
Netzbetrieb. Um die Leistungsmesswerte in Echtzeit zu erhalten,<br />
benötigt man eine leistungsfähige Informations- und Kommunikations<strong>technik</strong>-Infrastruktur.<br />
Das Ergänzen des schon vorhandenen Niederspannungs- und<br />
Mittelspannungs-Energieverteilnetzes um diese IKT-Infrastruktur<br />
wird als Aufbau des Smart Grid, also des intelligenten Stromnetzes,<br />
bezeichnet. Allerdings kehrt sich durch die veränderten Rahmenbedingungen<br />
der Ansatz für die Einführung von Smart Metering<br />
und Smart Grid um: Sollte bisher Smart Metering die Vorreiterrolle<br />
einnehmen, so muss diese jetzt auf den Ausbau des Smart Grid<br />
übergehen. Das Wissen um den Aufbau eines solchen atomstromfreien<br />
Smart Grids könnte sogar ein exportfähiges Wirtschaftsgut<br />
werden. Zurzeit diskutiert man die Einführung des Smart Meterings<br />
immer nur unter dem Aspekt des Stromzähleraustauschs.<br />
Dabei geht man in der Regel von einem Bottom-up-Ansatz, also<br />
einem Arbeiten von unten nach oben, aus. Dies bedeutet, dass man<br />
die analogen Stromzähler gegen digitale tauscht und die Daten in<br />
einem später ergänzten Backend weiter verarbeitet. Zählerwerte<br />
für andere Medien und Steuerfunktionen für das Smart Grid werden<br />
dabei getrennt betrachtet.<br />
Ganzheitlicher Ansatz<br />
Beim dem Aufbau eines intelligenten Stromnetzes ist es aber besonders<br />
wichtig, die Wärmemengenmessung einzubeziehen. Denn<br />
es wird für Wärme mehr Energie aufgewendet als für Strom, und<br />
deshalb kann man bei Wärme mehr einsparen. Dieser neue Ansatz<br />
lässt sich am besten mit dem Begriff Total Efficiency Grid zusammenfassen,<br />
da der Energieverbrauch als Ganzes adressiert wird.<br />
Folgende Gründe sprechen für den ganzheitlichen Ansatz:<br />
■ Der Anteil der elektrischen Energie am Gesamtenergieverbrauch<br />
eines Privathaushaltes beträgt lediglich knapp 20 Prozent. Die restlichen<br />
etwa 80 Prozent benötigt der Haushalt für die Raumheizung.<br />
■ Wenn man die 20-20-20 Klimaziele der EU oder die darauf aufbauenden,<br />
erweiterten Ziele der deutschen Bundesregierung betrachtet,<br />
stellt man fest, dass sich diese nur auf die Reduktion des<br />
CO 2 -Ausstoßes beziehen, aber nicht auf einzelne Energiearten.<br />
■ Einsparungen im Wärmebereich, der etwa viermal größer als<br />
der Strombereich ist, können dementsprechend mit einem höhe-<br />
Anlauf: Iakov Kalinin, electriceye, K.F.L. - Fotolia<br />
SPEZIAL INTELLIGENTE NETZE<br />
ke NEXT Crossmedia<br />
ren Gewicht in die CO 2 -Reduktion eingehen. Damit haben Investitionen<br />
in den Bereich Wärme einen größeren Effekt auf das Klima Zukunft aussehen kann. Bei dem von der Bundesregierung geförternehmen<br />
herausfinden, wie ein intelligentes Stromnetz der<br />
als Investitionen beim Strom.<br />
derten Feldversuch haben die 1500 mitwirkenden Haushalte ein<br />
■ Die Bundesregierung plant Investitionen zur Isolation der Ge- modernes Energie-Management-System erhalten. Dieses besteht<br />
bäude, um zu helfen, die Nutzung der Wärmeenergie zu reduzieren. aus einem intelligenten Stromzähler, dem sogenannten Energiebutler,<br />
also einem System für die automatisierte Schaltung von<br />
Es dauert aber länger, diese umzusetzen als den Tausch einer Smart-<br />
Metering-Infrastruktur vorzunehmen. Wenn täglich oder sogar Elektrogeräten, und einem Internetportal, das Informationen zu<br />
stündlich verfügbare Zählerdaten den Endkunden zum Sparen anregen,<br />
so wirkt sich dies sofort positiv auf die CO 2 -Bilanz aus.<br />
Das Projekt soll zeigen, wie man Lastverschiebungen im Be-<br />
Stromverbrauch, Kosten und Tarifinformationen enthält.<br />
Das Forschungsprojekt Modellstadt Mannheim (moma) berücksichtigt<br />
bereits diesen ganzheitlichen Ansatz. Mit dem Projekt wol-<br />
koordiniert der Energiebutler abhängig vom aktuellen Strompreis<br />
reich des elektrischen Energieverbrauchs erreichen kann. Dabei<br />
len verschiedene Energieversorger, Forschungsinstitute und Un-<br />
und den Vorgaben des Nutzers den Einsatz der energieintensiven<br />
KONSTRUKTION & ENGINEERING<br />
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März <strong>2012</strong><br />
22424<br />
ab Seite 31<br />
ke_U1_<strong>2012</strong>_Titelseite.in d 1 07.03.<strong>2012</strong> 1:07: 5<br />
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MÄRKTE & CHANCEN ITALIEN<br />
REPORT<br />
INTERNATIONAL<br />
MASCHINENBAU & ZUKUNFT ERNEUERBARE ENERGIE<br />
1<br />
MASCHINENBAU & ZUKUNFT ERNEUERBARE ENERGIE<br />
IMPORT 23,4 %<br />
Umwelt<strong>technik</strong><br />
EXPORT 15,8 % HANDELSBILANZ -30 MRD.€<br />
Italienischer Außenhandel<br />
Kein Aufschwung mehr<br />
Italien im Wandel<br />
Italien wird <strong>2012</strong> voraussichtlich in die Rezession<br />
abgleiten. Die neue Regierung unter Mario Monti<br />
muss harte Sparmaßnahmen umsetzen. Bei<br />
sinkender Wirtschaftsleistung sind die Sparziele<br />
aber nur schwer zu erreichen.<br />
1,9 Billionen Euro Schulden hat Italien. Das Land<br />
befindet sich in einer tiefen Krise. Nicht einmal<br />
zwei Jahre hat der Konjunkturaufschwung nach<br />
dem Einbruch 2008/09 angehalten. Die italienische<br />
Wirtschaft muss, um den Verbleib des Landes<br />
in der Eurozone zu sichern, in den nächsten<br />
Jahren einen tiefgreifenden Strukturwandel<br />
durchmachen, der sich auf alle Branchen bezieht.<br />
Es ist notwendig, die seit über einem Jahrzehnt<br />
stagnierende Produktivität auf den Durchschnitt<br />
der Euroländer anzuheben. Auf kurze Sicht wird<br />
der italienische Markt dadurch weniger attraktiv,<br />
auf lange Sicht werden sich aber ganz neue Geschäftschancen<br />
ergeben. Insbesondere für den<br />
Dienstleistungssektor sind Liberalisierungsmaßnahmen<br />
angekündigt, die Markteintrittschancen<br />
für ausländische Anbieter eröffnen werden. Aber<br />
auch in der verarbeitenden Industrie werden Reformen,<br />
zum Beispiel des Arbeitsrechts oder des<br />
Steuerrechts, eine neue Perspektive bieten. Gerade<br />
für deutsche Unternehmen dürfte Italien wieder<br />
zu einem interessanten Partner werden.<br />
2477 Mrd. €<br />
BIP Deutschland<br />
Produktion 2010<br />
Maschinenbau + 12 %<br />
2011<br />
+3,4 %<br />
Unternehmen vorm finanziellen Ruin<br />
1556 Mrd. €<br />
BIP Italien<br />
Bruttoinlandsprodukt 2010<br />
26. Control<br />
Internationale<br />
Fachmesse für<br />
Qualitätssicherung<br />
08. – 11. MAI <strong>2012</strong><br />
STUTTGART<br />
. Mess<strong>technik</strong><br />
. Werkstoff-Prüfung<br />
. Analysegeräte<br />
. Optoelektronik<br />
. QS-Systeme<br />
2<br />
Bereit für Offshore<br />
Berstdruckversuche mit Gusseisenwerkstoffen<br />
Im wachsenden Bereich der Off-Shore-Anwendungen und im maritimen<br />
Bereich wächst das Interesse an hochsiliciierten Gusswerkstoffen.<br />
S<br />
Produktivität<br />
Bru togewinn Kosten<br />
eit langem haben sich unterschiedliche Qualitäten von Gusseisen in der Hydraulik,<br />
der Fluid<strong>technik</strong> oder im Maschinenbau bewährt. Mit steigenden Arbeitsdrücken<br />
kamen nach GJL-Qualitäten (Grauguss) überwiegend GJS-Werkstoffe<br />
(Gusseisen mit Kugelgraphit, auch Sphäroguss genannt) und hier meist<br />
EN-GJS-400-15 oder EN-GJS- 400-18 zum Einsatz. Bei deutlich verbesserten<br />
Werten für Dehnung, Streckgrenze und Zugfestigkeit werden vom Bearbeiter gegenüber Stählen<br />
vor allem die höheren Schnittleistungen sowie bessere Werkzeugstandzeiten bei der sehr<br />
aufwendigen Bearbeitung geschätzt. Für Beanspruchungen, denen ein EN-GJS-400 nicht mehr<br />
gewachsen ist, kommt seit einigen Jahren die „jüngste Generation“ Gusseisen, hochsiliciierte<br />
GJS-Qualitäten, zum Einsatz. Mit mechanischen Eigenschaften, die Stählen keinesfalls nachstehen,<br />
zeichnen sich diese rein ferritischen Gusseisen durch hervorragende Bearbeitbarkeit<br />
bei minimalem Werkzeugverschleiß aus.<br />
Derzeit wächst das Interesse am Einsatz von hochsiliciierten Gusswerkstoffen wie dem<br />
Gopag C 500 F von Gontermann-Peipers. Vorschriften und Normen der Klassifizierungsgesellschaften,<br />
die nur selten Gusseisenwerkstoffe einbeziehen, sowie fehlende Kenntnisse über<br />
moderne Gusswerkstoffe allgemein, stehen einem breiten Einsatz derzeit jedoch noch entgegen.<br />
Hinzu kommt, dass noch wenig über das Verhalten der zweiten Generation von Gusseisenwerkstoffen<br />
mit Kugelgraphit bei tiefen Temperaturen bekannt ist.<br />
Kerbschlagwerte für Gusseisenwerkstoffe<br />
Die Kerbschlagarbeit ist ein einfaches Probeverfahren, das vor mehr als 100 Jahren entwickelt wurde.<br />
Die Verwendung von kleinen und einfachen Proben und die relativ einfache und schnelle Versuchsdurchführung<br />
ermöglichen eine kostengünstige Wertebestimmung. Die EN DIN 156 3 fordert<br />
für den Werkstoff GJS-400-18U-LT einen Einzelwert bei -20 °C von 7 J und einen Mittelwert bei<br />
drei Prüfungen von 10 J Kerbschlagarbeit bei einer Wandstärke von 60 bis 200 mm als Mindestwerte.<br />
Diese Werte sind den meisten Konstrukteuren noch aus Studienzeiten präsent. Stehen sie doch<br />
für das weit verbreitete Klischee, welches Gusseisenwerkstoffe generell als sprödes und unter Tief-<br />
80%<br />
Länderreport<br />
Zukunftsthemen<br />
KOMPONENTE & SYSTEM ANTRIEBSTECHNIK<br />
INNOVATION & MANAGEMENT METHODIK<br />
INNOVATION & MANAGEMENT METHODIK<br />
Kleinservoantriebe<br />
Klein, kompakt und stark<br />
Vielfach ist es ein Wunsch nach kompakten, dynamischen<br />
und leistungsstarken Antriebseinheiten,<br />
welcher der stetig wachsenden Nachfrage nach<br />
Servomotoren zugrunde liegt.<br />
dungsfall, mit anderen Gebersystemen wie Hallsensoren,<br />
Inkrementalgeber oder Absolutwertgeber in Single-<br />
oder Multiturnausführung ausgerüstet werden. Das<br />
Y-Tec-Stecksystem gewährleistet flexiblen und sicheren<br />
Anschluss. Optional ist der HMP06 auch mit M23-<br />
Stecker oder Kabeldirektabgang erhältlich.<br />
Hohe Leistungsdichten<br />
Des Weiteren stehen Ausführungen mit Haltebremse<br />
oder einem Planetengetriebe-Programm zur Verfügung,<br />
auf Wunsch auch in spielarmer Ausführung.<br />
Durch Rastmomentoptimierung wurde die Laufruhe<br />
der Motoren erhöht und die Verluste reduziert. Die verwendeten<br />
Seltenerdmagnete (NdFeB) ermöglichen<br />
hohe Leistungsdichten. Durch den Einsatz eines Wellendichtrings<br />
kann die Schutzart IP65 gewährleistet<br />
Für anspruchsvolle Aufgaben hat Heidolph die Servomotorenbaureihe<br />
HeiMotion Premium (HMP) konzipiert.<br />
Die beiden kleinsten Baugrößen, der HMP04 und<br />
der HMP06, sind kompakte Kleinservoantriebe im Leistungsbereich<br />
von 50 W bis 550 W. Vielfältige Optionen<br />
im Standard und die Möglichkeit, kundenspezifische<br />
Lösungen zu verwirklichen, garantieren eine optimal<br />
auf die jeweilige Anforderung angepasste Einheit. Die<br />
Servomotoren der Standard-Baureihe mit den Flanschmaßen<br />
40 mm bzw. 60 mm decken ein Stillstandsmoment<br />
von 0,18 bis 1,5 Nm ab. Der Drehzahlbereich liegt<br />
zwischen 3.000 und 9.000 min-1, es können jedoch<br />
auch Sonderauslegungen auf kundenspezifische Anwendungen<br />
realisiert werden.<br />
Die Motoren sind serienmäßig mit einem 2-poligen<br />
Resolver ausgestattet und können, je nach Anwenwerden.<br />
Die Servomotoren sind nach einem UL-Isolationssystem<br />
aufgebaut und bestehen ausschließlich aus<br />
UL-gelisteten Materialien.<br />
Neben den bewährten zentralen Reglern HCF und HCE<br />
im Spannungsbereich von 24 bis 48V DC bzw. 230V AC,<br />
bietet Heidolph auch jüngst zwei integrierte Lösungen<br />
(HMP-i) auf Basis der neuen Baureihe HeiMotion Premium<br />
an. Zum Einen, der vollintegrierte Regler bis<br />
120W Nennleistung, sowie im Leistungsbereich bis<br />
400W ein modular angebautes Reglersystem.<br />
Dichtungen<br />
Servo-Inverter<br />
Mobiler Zugriff per<br />
Für Mehrachsanwendungen<br />
Smartphone-App<br />
universell nutzbar<br />
SKF Economos hat einen einfachen und mobilen Zugriff Der kompakte, flexibel nutzbare Mehrachs-Servo-Inverter<br />
i700 von Lenze vereinfacht Montage, Inbetriebnahme<br />
auf sein Programm an maßgeschneiderten Dichtungen,<br />
Kunststoffbauteilen und Zylinderservices per und Engineering. Doppelachsen vermindern das Gerätevolumen.<br />
Wegen intuitiv bedienbarer Software Tools und<br />
Smartphone-App geschaffen. Die mit dem iPhone,<br />
iPod touch, oder iPad kompatible Anwendung enthält einem zentralen Engineering Interface lässt sich der Inverter<br />
über EtherCAT einfach in Automatisierungsarchi-<br />
umfangreiche und multimedial aufbereitete Informationen.<br />
Mit Hilfe einer grafischen Profilauswahl können tekturen einbinden. Er umfasst Einzel- und Doppelachsmodule<br />
für den Leistungsbereich von 0,37 bis 15 kW so-<br />
individuelle Dichtungsprofile passend zu vorhandenen<br />
Einbauräumen bestimmt werden.<br />
wie passende Versorgungsmodule.<br />
Widersprüche intuitiv lösen<br />
Verbessertes Verfahren zur Lösung von TRIZ-Widersprüchen<br />
Beim Konstruieren von Maschinen stoßen Entwickler häufig auf widersprüchliche Anforderungen.<br />
Das sogenannte PN-Verfahren hilft dabei, diese intuitiv und leicht zu lösen: Es gibt ein System aus<br />
zehn Aspekten mit jeweiligen Handlungsmöglichkeiten vor. Außerdem nennt es Lösungen zu<br />
räumlich und zeitlich bedingten Widersprüchen. Übersehen kann der Konstrukteur so nichts.<br />
W<br />
er neuartige technische Lösungen finden will, muss sich<br />
zwangsläufig mit Widersprüchen beschäftigen. Und diese<br />
ihrerseits lösen. Ein neues System mit dem Namen PN-<br />
Verfahren hilft dabei. Es wurde vor drei Jahren in russischer<br />
Sprache veröffentlicht, seitdem in der Praxis getestet und anhand der<br />
Ergebnisse verbessert. Das PN-Verfahren basiert auf der Theorie des erfin-<br />
Denkblockade?<br />
Pustekuchen!<br />
derischen Problemlösens (TRIZ). Diese Methode hat vor ungefähr<br />
50 Jahren der russische Wissenschaftler Genrich Saulowitch Aufmerksamkeit weniger auf die Ansätze zur Lösung technischer<br />
Weil die Begründer der TRIZ-Methode im Laufe der Zeit ihre<br />
Altschuller entwickelt. Sein Ziel war es, technisch-wissenschaftliche<br />
Probleme ohne Kompromisse zu lösen. Dahinter verbirgt sich und aus heutiger Sicht offensichtlichen Mängel nicht. Deshalb gibt<br />
Widersprüche legten, verbesserten sie die damals aufgetretenen<br />
eine Philosophie, mit deren Hilfe der Entwickler seine Denkblockaden<br />
überwinden und schnelle Lösungen auf hohem Niveau dersprüche: Die Regeln, wie der Entwickler einen Ansatz zur Be-<br />
es berechtigte Kritik an den Ansätzen zur Lösung technischer Wi-<br />
suchen können soll.<br />
seitigung eines konkreten Widerspruchs auswählen soll, sind nicht<br />
festgelegt; die Ansätze sind nicht strukturiert; zur Verallgemeinerung<br />
der Ansätze sind unterschiedliche Niveaus vorhanden; das<br />
Neue Werkzeuge<br />
Das TRIZ-Verfahren verfügt über verschiedene Werkzeuge. Zwei Verzeichnis der Ansätze ist nicht ausreichend; das Verzeichnis der<br />
davon sind am bekanntesten und werden am meisten angewendet:<br />
Das erste Werkzeug sind die Ansätze zur Lösung von techni-<br />
Ansätze entspricht nicht den Anforderungen der heutigen Zeit.<br />
schen Widersprüchen. Unter dem Begriff technischer Widerspruch<br />
versteht die TRIZ-Methode die Situation, die entsteht, An diesen Mängeln setzte das neue PN-Verfahren an. Es wurde als<br />
Strukturiertes PN-Verfahren<br />
wenn der Versuch, einen Parameter im System zu verbessern dazu Arbeitswerkzeug der TRIZ-Methode entwickelt und von den angegebenen<br />
Mängeln befreit. Und es ermöglicht, mit begrenztem<br />
führt, dass sich ein anderer Parameter verschlechtert. Zweites<br />
Werkzeug ist die Tabelle (Matrix), anhand derer die Ansätze, mit Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen. Das PNdenen<br />
eine konkrete Aufgabe gelöst werden soll, ausgewählt werden<br />
(Widerspruchsmatrix). Das Verzeichnis der Ansätze zur Löhand<br />
derer der Entwickler ein beliebiges Objekt oder System, wel-<br />
Verfahren baut auf ein System von insgesamt zehn Aspekten, ansung<br />
von technischen Widersprüchen ist historisch das erste Arbeitswerkzeug<br />
der TRIZ, das Altschuller vor mehr als vierzig Die zehn Aspekte lauten: systemisch-zielgerichtet (A1), -eleches,<br />
einen TRIZ-Widerspruch enthält, betrachten kann.<br />
Jahren erstellt hat.<br />
mentar (A2), -strukturell (A3), -funktional (A4), -ressourcenbezogen<br />
(A5), -integriert (A6), -kommunikativ (A7), -historisch<br />
Im Verlauf der Entwicklung der TRIZ entstanden neue Arbeitswerkzeuge.<br />
So auch die Ansätze zur Lösung von physikalischen (A8), -betriebstechnisch (A9) und -informatorisch (A10). Jeder<br />
Widersprüchen. Unter dem Begriff physikalischer Widerspruch Aspekt enthält verschiedene Handlungsmöglichkeiten.<br />
versteht die TRIZ-Methode eine Situation, die entsteht, wenn eine Der Aspekt systemisch-elementar enthält beispielsweise die<br />
Aufgabe an ein Objekt oder seine Teile entgegengesetzte, also inkompatible<br />
Anforderungen stellt.<br />
rung der Anzahl der Ein- und Ausgänge des Elements<br />
Optionen „Änderung der Lage des Elements (E3)“, oder „Ände-<br />
(E4)“.<br />
Kranbau-Praxisbeispiel 1<br />
Lang und kurz zugleich<br />
Kranbau-Praxisbeispiel 2<br />
Vollmaterial: ja und nein<br />
Softstarter<br />
Linearstellzylinder<br />
Miniaturgewindespindeln Profilschienenführungen<br />
Schaltet<br />
Frei<br />
Rostfrei und<br />
Staubschutz für<br />
bis 200 A<br />
konfigurierbar<br />
präzise<br />
Linear<strong>technik</strong><br />
Eaton erweitert die Softstarter-Reihe Beim Linearstellzylinder EKA von A- Zur Realisierung hochgenauer Antriebe Das Dichtungssystem SW unterstützt den<br />
DS7 um Geräte bis 200 A. Damit steht Drive lassen sich der zur Anwendung und Positioniersysteme gibt es von Novo- Einsatz von Profilschienenführungen von<br />
ein Spektrum von 4 bis 200 A mit einer passende Antrieb und die Mechanik aus Nox rostfreie Präzisions-Kugelgewindespindeln<br />
in Verbindung mit Miniaturschie-<br />
oder Schmutzbelastung. Das System setzt<br />
Hiwin auch bei starker Staubentwicklung<br />
einheitlichen Ansteuerung und Funktionalität<br />
bereit. Bei DS7 umfasst der Netz-<br />
Bei der Baugröße 60 stehen vier Spinnenführungen,<br />
gefertigt nach Genauig-<br />
sich aus einer Kopfdichtung, einer End-<br />
einem Systembaukasten auswählen.<br />
spannungsbereich 200 bis 480 V, für die delarten zur Wahl. Der Schwerpunkt der keitsklasse C5 (Axialspiel-Toleranz ± 0,008 dichtung mit Doppellippe und einer Fußdichtung<br />
zusammen und ist optional<br />
Ansteuerung sind Versionen mit 24 VAC/ Auslegung kann auf Wirkleistung, Lebensdauer<br />
oder die Kosten gelegt werreicht<br />
durch die geringe Rollreibung beim auch mit einem Metallabstreifer zu ha-<br />
mm). Der mechanische Wirkungsgrad er-<br />
DC und 110-230V AC zu haben. Die spezielle<br />
Ansteuermethode für die Softstartfunktion<br />
vermeidet Gleichstroman-<br />
Antriebs<strong>technik</strong>en wählbar, die auf die Einschaltdauer kann bis zu 100 Prozent Schmutz in den Laufwagen und verhinden.<br />
Dabei sind verschiedene effiziente Kugelgewindetrieb bis zu 95 Prozent. Die ben. Es schützt gegen das Eindringen von<br />
teile. Damit wird die Bildung eines elliptischen<br />
Drehfelds unterdrückt.<br />
schen Stellantriebe arbeiten dynamisch haben die Kugelgewindetriebe keine Dies verlängert die Schmierintervalle und<br />
Mechanik abgestimmt sind. Die elektri-<br />
betragen. Durch die geringe Rollreibung dert das Austreten des Schmierstoffs.<br />
und mit variablen Geschwindigkeiten. Selbsthemmung.<br />
die Lebensdauer der Laufwagen.<br />
Ventilverband<br />
Druckregler<br />
Nachträgliche Anpassungen Regler wertet<br />
jederzeit möglich<br />
Wartungsgeräte auf<br />
Der Ventilverband BVH von Hawe eignet sich besonders Der elektronische Proportional-Druckregler Regtronic<br />
für Spannhydrauliksysteme und besteht aus mehreren von Metal Works hat jetzt Einzug in die Wartungsgeräte-Baureihe<br />
Skillair gehalten. Die Wartungsgeräte kön-<br />
Segmenten mit elektromagnetisch betätigten Wegesitzventilen,<br />
beispielweise mit 3/2-, 4/2- oder 4/3-Wegefunktion.<br />
Optional sind die Segmente zusätzlich mit reits das Grundgerät Regtronic weist mit 1700 Nl/min<br />
nen damit größere Durchflussmengen bewältigen. Be-<br />
Rückschlagventilen, Blenden, Filtern oder Druckschaltgeräten<br />
ausgestattet. Müssen Verbraucher mit unter-<br />
hohe Durchflusswerte auf. Mit Vorsteuergeräten der<br />
oder 1200 Nl/min für die Entlüftung vergleichsweise<br />
schiedlichen Drücken versorgt werden, ist die Kombination<br />
mit dem 2-Wege-Druckregelventil CDK möglich. Durchflüsse bis 20.000 Nl/min<br />
Baureihe Skillair 400 sind bei der Anschlussgröße 2 Zoll<br />
möglich.<br />
Riesig die Federnvielfalt<br />
mit 12.435 Baugrössen direkt<br />
ab Lager, oder individuell bis<br />
12,0 mm Drahtstärke.<br />
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Ressourcenbezogen<br />
Betriebstechnisch<br />
Historisch<br />
Informatorisch<br />
Kommunikativ<br />
Zielgerichtet<br />
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