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Ausgabe 2 / 2012 Sonderheft Prozessindustrie - technik + EINKAUF

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Risiken in allen Märkten<br />

Einkauf von chemischen Rohstoffen im volatilen Umfeld<br />

<strong>Ausgabe</strong> 02 / Oktober / VKZ 67503<br />

www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Beschaffung in<br />

Konstruktion und<br />

Produktion<br />

<strong>Prozessindustrie</strong><br />

Einkaufsführer:<br />

Füllstandmess<strong>technik</strong><br />

Einkauf von Mischsystemen<br />

Auswahlkriterien für die Automatische Mischerbeschickung<br />

02/12


60 Jahre Fachmedien für die Industrie: Das sind rund 10.000 veröffentlichte <strong>Ausgabe</strong>n mit einer Gesamtauflage von mehr als<br />

150 Millionen Exemplaren, 550.000 redaktionelle Seiten und 150.000 Anzeigenseiten. Wir bedanken uns bei allen<br />

Lesern, Anzeigenkunden, Agenturen und Dienstleistern für die langjährige Treue und gute Zusammenarbeit. Vertrauen Sie auch<br />

künftig auf die Fachmedien des verlag moderne industrie. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!


EDITORIAL<br />

Turmbau zu Babel<br />

Seit Monaten feilscht Griechenland mit den internationalen Geldgebern,<br />

um seine Sparprogramme durchzubringen und die neuen<br />

Hilfsleistungen zu erhalten. Doch anstatt dass sich die Lage dadurch<br />

entspannt, verschlechtern sich die Aussichten zunehmend. Die deutsche<br />

Bundesregierung verhält sich immer reservierter, wenn es darum geht,<br />

neue Kredite zu gewähren. Doch ohne die deutsche Beteiligung an den Rettungsschirmen,<br />

wäre das Hilfssäckel nicht genügend gefüllt. Welche Folgen<br />

hat dies für uns? Noch steht unsere Wirtschaft auf festen Beinen, Bund und<br />

Länder haben Rekordeinnahmen zu verbuchen. Trotzdem kommen die öffentlichen<br />

Schulden<br />

auf mehr als 2 Billionen<br />

Euro, umgerechnet<br />

sind das für jeden<br />

Bürger Deutschlands<br />

25000 Euro Schulden.<br />

Dabei rufen deutsche<br />

Politiker doch so gern<br />

die europäischen Krisenländer<br />

zu Sparsamkeit<br />

auf. Bei den eigenen<br />

Etats bleibt von<br />

den Kürzungsforderungen<br />

jedoch wenig<br />

übrig. Wie würden Sie<br />

im Unternehmen dastehen,<br />

wenn Sie so mit den Einkaufsbudgets umgehen würden? Das Ganze<br />

erinnert mich an das biblische Gleichnis des Turmbaus zu Babel. Erinnern<br />

Sie sich? Da wird ein ganzes Volk übermütig und will einen Turm bis<br />

in den Himmel errichten. Als Strafe schlug Gott sie dann mit der babylonischen<br />

Sprachverwirrung, so dass keiner mehr den anderen verstand. Der<br />

Turm stürzte ein und seine Erbauer verstreuten sich in alle Winde. Die Türme,<br />

die heutzutage in Europa gebaut werden, stehen auf wackeligen Gerüsten.<br />

Setzt, wie Wirtschaftsweisen voraussagen, eine Rezession in Deutschland<br />

ein, könnte das ganze Konstrukt auf uns niederstürzen. Dazu kommt,<br />

dass selbst unsere Bundestagabgeordneten nicht mehr überblicken,<br />

um welche Summen es sich wirklich handelt und die Bürger dieses<br />

Landes schon lange nicht mehr verstehen, wie die das System überhaupt<br />

funktionieren soll. Da bleibt nur zu hoffen, dass eine größere Tragödie ausbleibt<br />

und sich doch noch alles irgendwie zum Guten wendet.<br />

Einen kleinen Lichtblick konnte der leicht gestiegene Einkäufermanagerindex<br />

bieten. Nach einer rasanten Talfahrt seit dem Frühjahr, hat er erstmals<br />

wieder zugelegt. Von Konjunkturoptimismus ist noch nicht die Rede,<br />

aber der freie Fall ist erst einmal gestoppt. Unternehmen agieren jedoch<br />

immer noch sehr vorsichtig und der Einkauf muss weiter den Markt aufmerksam<br />

beobachten. Wie das ein mittelständisches Unternehmen in<br />

Norddeutschland umsetzt, ist das Thema des Interviews in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Zurücklehnen und Abwarten, das ist auf jeden Fall nicht die Strategie, die<br />

Beschaffungsabteilungen zu empfehlen ist.<br />

Mit den besten Grüßen<br />

Kathrin Irmer,<br />

Verantwortliche Redakteurin <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong><br />

kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

3


INHALT<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong><br />

<strong>Prozessindustrie</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 02/<strong>2012</strong><br />

Einkaufsführer<br />

Füllstandmess<strong>technik</strong><br />

Die fortschreitende Automation<br />

der Produktions- und Geschäftsprozesse<br />

benötigt Mess<strong>technik</strong>,<br />

die effizient und nachhaltig<br />

ihre Aufgaben erledigt.<br />

Dabei muss schon vor dem Einkauf<br />

die wichtigste Frage entschieden<br />

werden, benötigt man<br />

ein Basis- oder High-End-Gerät.<br />

18<br />

10<br />

Risiko in allen Märkten<br />

Die Rohstoffbeschaffung für die<br />

Chemieindustrie spielt sich in einem<br />

schwierigen Umfeld globalisierender<br />

Märkte ab. Dabei hat<br />

sie wesentlichen Einfluss auf die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden<br />

Unternehmen. Ein<br />

die Unternehmen übergreifender<br />

Trend hierbei ist ein wirkungsvolles<br />

Risikomangement.<br />

EDITORIAL 3<br />

MARKT & TECHNIK AKTUELL<br />

Aktuelles aus den Unternehmen 6<br />

<strong>EINKAUF</strong>SFÜHRER<br />

Einkaufsführer Füllstandmess<strong>technik</strong><br />

Was beim Einkauf von Füllstandmessgeräten zu beachten ist 10<br />

TECHNIK-TREND<br />

Vom Ersatzteilservice bis zum Wartungsmanagement 14<br />

TECHNIK-TIPP<br />

Invasive Temperaturmessung in pharmazeutischen Prozessen 16<br />

<strong>EINKAUF</strong>S-PRAXIS<br />

Risiko in allen Märkten 18<br />

Automatische<br />

Mischerbeschickung<br />

Die Auswahl der richtigen<br />

Misch<strong>technik</strong> und automatisierter<br />

Systeme hängt vor allem<br />

von den gewünschten<br />

Funktionen und den zu bearbeitenden<br />

Rohstoffen ab. Eine<br />

automatisierte Beschickung<br />

erhöht die Dosiergenauigkeit<br />

und die Wirtschaftlichkeit.<br />

42<br />

32<br />

Jungbrunnen für Kolbenkompressoren<br />

Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen, hat für viele Firmen<br />

inzwischen einen hohen Stellenwert. Altanlagen arbeiten meist<br />

nicht mehr wirtschaftlich und beeinträchtigen zudem die Umwelt<br />

unnötig. Mit Retrofitting von Kolbenkompressoren können Kosten<br />

eingespart und hohe Investitionen vermieden werden.<br />

Interview mit Gunda Stolle und Andreas Luckert, Labom<br />

„Qualität als höchster Anspruch“ 22<br />

Prozessketten optimal gestalten 24<br />

Zunahme von Geschäftsreisen bedingt gestraffte Prozesse 26<br />

Sales & Operations Planning 2.0 28<br />

TECHNIK<br />

Einkaufshelfer automatische Mischerbeschickung<br />

Auswahlkriterien für den Einkauf von Mischsystemen 32<br />

Hochstapler für sichere Lagerung von Paletten gesucht 36<br />

Factory Design - durchgängige Anlagenplanung in 3D 38<br />

Manuelle Prozesse eliminieren und Standards schaffen 40<br />

Jungbrunnen für Kolbenkompressoren 42<br />

Zeit ist Geld, Sicherheit ist Trumpf 44<br />

Kontinuierliche Produktion und Effizienz auf kleinstem Platz 46<br />

RUBRIKEN<br />

Produktberichte 47<br />

Impressum/Inserentenliste 52<br />

Vorschau/Cartoon 53<br />

4 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Einkaufen ist eine Frage des<br />

Systems. <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong><br />

informiert Sie generell, speziell<br />

und aktuell. Für eine hohes<br />

Level an Kompetenz in Einkauf<br />

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03/12<br />

<strong>Ausgabe</strong> 03 / Juni / VKZ 67503<br />

www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Beschaffung in<br />

Konstruktion und<br />

Produktion<br />

Einkaufsführer<br />

Normpumpen<br />

Was beim Einkauf von Wasser- und Chemienormpumpen<br />

für große Förderströme zu beachten ist<br />

Seltene Erden gar nicht selten<br />

Neue Rohstoffquellen und Recycling sichern Zukunft<br />

Kurzkredite helfen aus der Klemme<br />

Finanzierungsalternativen im Einkauf<br />

Betriebsausrüstung<br />

Seite 38-45<br />

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Markt & Technik aktuell<br />

VCI-Umfrage<br />

Deutschland muss bei Forschung aufs Tempo drücken<br />

Bild: VCI<br />

Für Forschung in der Chemie<br />

fehlt der politische Rückenwind.<br />

Das geht aus einer aktuellen<br />

Umfrage des Verbandes<br />

der Chemischen Industrie (VCI)<br />

hervor. Die Umfrage zeigt, dass<br />

die politischen Rahmenbedingungen<br />

für die Forschung gerade<br />

in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten neue Impulse für<br />

eine der wichtigsten Branchen<br />

In 2011 wurde<br />

das Budget um<br />

6,5 % erhöht.<br />

Auch <strong>2012</strong><br />

plant die Branche,<br />

ihre <strong>Ausgabe</strong>n<br />

für die<br />

Forschung<br />

auszuweiten.<br />

Deutschlands setzen müssen.<br />

Vorsitzende des Ausschusses<br />

Forschung, Wissenschaft und<br />

Bildung im VCI, Dr. Andreas<br />

Kreimeyer, drängt deshalb zu<br />

konsequentem Handeln: „Die<br />

Politik hat große Verantwortung<br />

und viele Aufgaben. Deshalb<br />

darf sie nicht zaudern.<br />

Denn was früher galt, stimmt<br />

auch heute noch: Zu neuen<br />

Ufern gelangt man nicht mit<br />

Zaghaftigkeit und Bedenkenträgertum.“<br />

Die VCI-Umfrage ermittelte das<br />

Innovationsverhalten der chemischen<br />

Industrie (ohne Pharma).<br />

Sie repräsentiert 90 % der<br />

Forschungsaufwendungen und<br />

70 % des Umsatzes der deutschen<br />

Chemie. Über 60 % der<br />

befragten Chemieunternehmen<br />

halten das stärkere<br />

Wachstum ausländischer Chemiemärkte<br />

für einen wichtigen<br />

Grund, FuE-Investitionen am<br />

Standort Deutschland nur moderat<br />

auszubauen und Forschung<br />

im Ausland aufzubauen.<br />

Das geschieht zum Teil auf<br />

Kosten der Forschungsetats in<br />

Deutschland. Deshalb müsse<br />

man das Wirtschaftswachstum<br />

hierzulande stärken, fordert<br />

Kreimeyer: „Denn wenn es der<br />

Chemie in Deutschland<br />

schlecht geht, lähmt das Forschung<br />

und Innovationskraft<br />

der Branche.“<br />

Mit einem besonderen Problem<br />

hat der Mittelstand zu kämpfen.<br />

Dies geht aus der Umfrage<br />

ebenfalls hervor: 65 % der kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

(KMU) begründeten<br />

ihre verhaltenen FuE-<strong>Ausgabe</strong>n<br />

mit Finanzierungsschwierigkeiten.<br />

Der Vorsitzende des VCI-<br />

Forschungsausschusses plädierte<br />

deshalb dafür, den Zugang<br />

zu Risikokapital zu erleichtern.<br />

„Das ist nach wie vor<br />

in Deutschland schwieriger als<br />

in anderen Ländern und damit<br />

ein Wettbewerbsnachteil für<br />

Deutschland.“<br />

www.vci.de<br />

Plastics Europe<br />

Verwertung von<br />

Kunststoff steigt<br />

Kunststoffabfälle werden in<br />

Deutschland als Ressource genutzt.<br />

Die positive wirtschaftliche<br />

Entwicklung der beiden<br />

vergangenen Jahre ließ die<br />

Kunststoffabfallmenge und damit<br />

auch die Verwertungsmenge<br />

deutlich ansteigen. Die zu<br />

Abfall gewordenen Kunststoffe<br />

wurden 2011 zu 42 % werkstofflich,<br />

ein Prozent rohstofflich<br />

und 56 % energetisch verwertet.<br />

Dies geht aus der neuen<br />

Studie ‚Produktion, Verarbeitung<br />

und Verwertung von<br />

Kunststoffen in Deutschland<br />

2011‘ hervor. Die im Zweijahresrhythmus<br />

erscheinende<br />

Studie wurde durch die Firma<br />

Consultic Marketing und Industrieberatung<br />

nunmehr zum<br />

achten Mal erstellt. Zusammenfassend<br />

ergibt sich für das<br />

Jahr 2011 folgendes Bild: Die in<br />

Deutschland erzeugte Kunststoffmenge<br />

betrug 20,7 Mio t,<br />

rund 3,7 Mio t mehr als im Vergleichsjahr<br />

2009. Für die Herstellung<br />

von Kunststoffprodukten<br />

wurden in Deutschland 11,9<br />

Mio t (2009: 10,7 Mio t) eingesetzt.<br />

Die Kunststoffabfallmenge<br />

betrug 5,45 Mio t und stieg<br />

damit um 10,5 Prozent gegenüber<br />

dem Vergleichsjahr an.<br />

www.plasticseurope.de<br />

Bild: Frog974 - Fotolia.com<br />

BME: Einkäufer-Gehaltsstudie<br />

Chemie-/Pharmabranche zahlt am besten<br />

Laut der Gehaltsstudie des Bundesverbandes<br />

Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik<br />

(BME) ist die leistungsabhängige<br />

Entlohnung von Einkäufern „klar<br />

auf dem Vormarsch“. Diese drücke<br />

sich zunehmend in höheren<br />

Gehältern aus. Ein weiterer<br />

Trend: In der Chemie- und<br />

Personen<br />

Kurt Bock (1), Vorstandsvorsitzender<br />

der BASF SE, ist in London<br />

zum Präsidenten des europäischen<br />

Chemieverbandes Cefic<br />

(European Chemical Industry<br />

Council) gewählt worden.<br />

Dr. Ernst Grigat (2) wurde neuer<br />

Leiter des Chempark Dormagen,<br />

der von Currenta in Leverkusen<br />

betrieben wird. der<br />

bisherige Leiter Dr. Walter Leidinger<br />

ging in den Ruhestand.<br />

Im Chemie- und<br />

Pharmabereich<br />

verdienen Einkäufer<br />

zur Zeit<br />

am Besten.<br />

Pharmabranche werden zurzeit<br />

die höchsten Jahresgehälter<br />

gezahlt. Die Gehälter im Einkauf<br />

haben sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht erhöht. Das<br />

jährliche Brutto-Grundgehalt<br />

der befragten Einkäufer liegt<br />

bei durchschnittlich 72853 Euro<br />

im Jahr. 2011 standen 72192<br />

Werner Wenning (3) übernahm<br />

den Vorsitz im Aufsichtsrat von<br />

Bayer in Leverkusen. Er tritt<br />

damit wie geplant die Nachfolge<br />

von Dr. Manfred Schneider<br />

an, der aus dem Gremium ausscheidet.<br />

Adolf Zimmermann (4), Gründer<br />

des Unternehmens AZO für<br />

automatische Handling-Systeme,<br />

feierte in diesem Jahr seinen<br />

90. Geburtstag.<br />

Euro zu Buche. Die höchsten<br />

Jahresgehälter zahlt die Chemie-<br />

und Pharmabranche; es<br />

folgen Transport und Verkehr<br />

sowie die Finanzdienstleister.<br />

Letztere lagen vor zwölf Monaten<br />

noch auf dem 1. Platz,<br />

mussten dann aber bei den Jahresbezügen<br />

einen deutlichen<br />

Rückgang von 17 % hinnehmen.<br />

Die Chemie- und Pharmaindustrie<br />

kam dagegen auf einen Zuwachs<br />

von 14 %. Am geringsten<br />

sind die Jahresbezüge mit<br />

durchschnittlich 50 000 Euro im<br />

öffentlichen Dienst. Im Einkauf<br />

wird verstärkt erfolgsabhängig<br />

entlohnt. Das ist bei 60 % der<br />

befragten Einkäufer der Fall.<br />

www.bme.de<br />

1<br />

3<br />

2<br />

4<br />

6 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Nachrichten<br />

■ Für die neue Großkläranlage<br />

Ambarli bei Istanbul liefert<br />

Colfax Fluid Handling 36 Exzenterschneckenpumpen<br />

der<br />

neuen All-Optiflow-Baureihe<br />

von Allweiler, einer Tochtergesellschaft<br />

von Colfax. Zudem<br />

lieferte Allweiler weitere<br />

54 Pumpen und Mazeratoren.<br />

www.allweiler.de<br />

■ Der Maschinen- und Anlagenbaukonzern<br />

Dürr hat eine<br />

27prozentige Beteiligung an<br />

dem Wärmepumpenspezialisten<br />

Thermea Energiesysteme<br />

in Freital erworben. Thermea<br />

ist ein Anbieter von Großwärmepumpen,<br />

die mit dem Kältemittel<br />

Kohlendioxid arbeiten.<br />

www.durr.com<br />

■ An dem Standort in Hamburg-Wilhelmsburg<br />

hat der<br />

Dichtungsspezialist Freudenberg<br />

Sealing Technologies eine<br />

neue Werkstoff-Mischanlage<br />

in Betrieb genommen. Drei<br />

Mio Euro hat das Unternehmen<br />

in die Anlage zur Herstellung<br />

von Gummimischungen aus<br />

Fluorkautschuk (FKM) investiert<br />

und schafft damit 15 Arbeitsplätze<br />

an seinem norddeutschen<br />

Standort.<br />

www.freudenberg.de<br />

■ Hexagon Metrology erweiterte<br />

mit dem Bau seiner neuen<br />

Produktionshalle am Standort<br />

Wetzlar die Kapazitäten in<br />

Deutschland. Das Gebäude<br />

wird Raum für die Fertigung<br />

der ultrahochgenauen 3D-Koordinatenmessgeräte<br />

der Marke<br />

Leitz, die Sensor-Montage<br />

sowie die Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilung bieten.<br />

www.hexagonmetrology.com<br />

■ Rösberg Engineering feiert<br />

in diesem Jahr seinen 50. Firmenjubiläum.<br />

Gegründet 1962<br />

als kleines Ingenieurbüro entwickelte<br />

sich das Unternehmen<br />

in Karlsruhe in den vergangenen<br />

Jahren zu einem international<br />

tätigen, herstellerunabhängigen<br />

Automatisierer.<br />

www.roesberg.com<br />

MFG Service<br />

Tinte aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

Neue Wege bei<br />

der Produktkennzeichnung:<br />

Ökologisch<br />

verantwortungsvoll<br />

mit<br />

der Tinte aus<br />

nachwachsenden<br />

Rohstoffen.<br />

Bild: MFG Service<br />

Mit NatureInk eröffnen sich jetzt<br />

neue Wege, bei der Produktkennzeichnung<br />

die Aspekte<br />

Nachhaltigkeit, ökologische<br />

Verantwortung und gesundheitsbewusstes<br />

Handeln stärker<br />

zu forcieren. Die Tinte eignet<br />

sich für nahezu alle Druckgeräte<br />

und Oberflächen. Überall<br />

wo Haltbarkeitsdaten, Barcodes<br />

etc. zu finden sind, wird in der<br />

Regel Industrie-Tinte eingesetzt.<br />

Diese enthält oft chemische<br />

Substanzen, die bei der<br />

Produktion Umwelt und Gesundheit<br />

belasten. NatureInk ist<br />

eine neue umweltfreundliche<br />

und gesundheitsschonende Tinte,<br />

die von der MFG Service<br />

Kennzeichnungs<strong>technik</strong> GmbH<br />

in Freising vertrieben wird. Die<br />

„Öko-“Tinte besteht aus naturlichen<br />

Harzen, Wasser, Pflanzenester,<br />

Zellulose, Pflanzenkohlen,<br />

Färberpflanzen oder Bioethanol<br />

- alles nachwachsende<br />

Rohstoffe. Die Anwendung moderner<br />

Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

gepaart mit<br />

dem Knowhow von High-Tech-<br />

Werkstoffen führte zu diesem<br />

neuen Produkt, welches in der<br />

Oberflächenhaftung, Brillianz<br />

oder Trocknungszeit hervorragende<br />

Eigenschaften aufweist.<br />

www.mfgservice.de<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

7


Markt & Technik aktuell<br />

Terminkalender für Einkäufer/innen<br />

08.-11.10.12 MOTEK, Stuttgart, 31. Internationale Fachmesse für<br />

Montage, Handhabung und Automation,<br />

www.motek-messe.de<br />

09.-11.10.12 Aluminium, Düsseldorf, B2B-Plattforn für die Aluminiumindustrie<br />

und ihre wichtigsten Anwendungsbereiche,<br />

www.aluminium-messe.com<br />

09.-11.10.12 Composites Europe, Europäische Fachmesse & Forum für<br />

Verbundwerkstoffe, Technologie und Anwendungen,<br />

www.composites-europe.com<br />

16.-18.10.12 maintain, München, Branchentreffpunkt für Strategien,<br />

Methoden und Tools in der industriellen Instandhaltung,<br />

www.maintain-europe.com<br />

16.-20.10.12 Fakuma, Friedrichshafen, Internationale Fachmesse für<br />

Kunststoffverarbeitung, www.fakuma-messe.de<br />

22.-24.10.12 Seminar: Mitarbeiter erfolgreich Führen & Motivieren<br />

können, Berlin, www.logistik-training.de<br />

06.-08.11.12 Vision, Stuttgart, Weltleitmesse der Bildverarbeitung,<br />

www.vision-messe.de<br />

07.-09.11.12 FMB-Zuliefermesse Maschinenbau, Bad Salzuflen,<br />

www.fmb-messe.de<br />

07.-09.11.12 47. Symposium Einkauf und Logistik, Berlin,<br />

www.bme.de<br />

13.-16.11.12 electronica, München, Weltleitmesse für Komponenten,<br />

Systeme und Anwendungen in der Elektronik,<br />

www.electronica.de<br />

14.-16.11.12 Brau Beviale, Nürnberg, Das komplette Leistungsspektrum<br />

für die europäische Getränkewirtschaft,<br />

www.brau-beviale.de<br />

15.-16.11.12 Seminar: Praxiswissen Einkauf, Regensburg, Wege zum<br />

erfolgreichen Einkaufsprofi, www.otti.de<br />

27.-29.11.12 SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg, Elektrische Automatisierung<br />

- Systeme & Komponenten, www.mesago.de/sps/<br />

27.-30.11.12 EuroMOLD, Frankfurt, Weltmesse für Werkzeug- und<br />

Formenbau, Design und Produktentwicklung,<br />

www.euromold.com<br />

weitere Termine unter www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Bild: Eisenhans - Fotolia.com<br />

Solvay<br />

Recycling von<br />

Seltenen Erden<br />

Solvay hat in Frankreich zwei<br />

Anlagen zum Recycling von<br />

Seltenen Erden in Betrieb genommen.<br />

Mit der 15 Mio Euro<br />

schweren Investition beginnt<br />

das Chemieunternehmen seine<br />

„Urban Mining“-Aktivitäten.<br />

Um Bezugsquellen zu diversifizieren<br />

und Ressourcen schonen,<br />

hat der Konzern ein Verfahren<br />

zur Gewinnung von Seltenen<br />

Erden aus End-of-Life-<br />

Geräte wie Niedrigenergie-<br />

Auch aus Elektroschrott sind<br />

Seltene Erden zu gewinnen.<br />

Glühbirnen, Batterien oder<br />

Magneten entwickelt. Niedrig-<br />

Energie-Glühbirnen enthalten<br />

bis zu sechs verschiedene Seltenen<br />

Erden. Gebrauchte<br />

Glühbirnen werden gesammelt,<br />

sortiert und durch spezialisierte<br />

Unternehmen, die ihre<br />

verschiedenen Komponenten<br />

recyceln, verarbeitet. In<br />

Saint-Fons werden in erster<br />

Linie Seltene Erden aus lumineszierendem<br />

Pulver gewonnen<br />

und anschließend nach La<br />

Rochelle transportiert, um das<br />

Gemisch zu trennen.<br />

www.solvay.com<br />

Bild: A.T. Kearney<br />

Studie<br />

Asiens Chemieproduktion läuft Europa den Rang ab<br />

Nach einer Studie des Beratungsunternehmens<br />

A.T. Kearney<br />

wird das Produktionswachstum<br />

der weltweiten Chemieindustrie<br />

bis 2030 durchschnittlich<br />

3 % im Jahr<br />

betragen, das in der EU jedoch<br />

nur durchschnittlich 1 %. Dann<br />

seien zwei Drittel des Weltmarktes<br />

in asiatischer Hand.<br />

Derzeit beträgt der Marktanteil<br />

Asiens die Hälfte. Dies ist eines<br />

der Ergebnisse der Studie<br />

BASF<br />

200 Mio Invest in Fungizid-Produktion<br />

An den Standorten Schwarzheide,<br />

Ludwigshafen und Sparks,<br />

USA, investiert die BASF mehr<br />

als 200 Mio Euro, um die Produktions-<br />

und Formulierungskapazitäten<br />

für Fungizide zu<br />

erhöhen und weiter zu integrieren.<br />

Dies ist eine der größten<br />

Investitionen des Unternehmensbereichs<br />

Crop Protection<br />

der BASF in den vergangenen<br />

Jahren. Grund dafür ist der<br />

wachsende Bedarf an Fungiziden<br />

wie F 500 und Xemium.<br />

„Diese Investitionen werden<br />

Bis 2030 werden<br />

zwei Drittel der<br />

weltweiten Chemie-Umsätze<br />

in<br />

Asien stattfinden.<br />

‘Chemical Industry<br />

Vision 2030: A European<br />

Perspective‘.<br />

Getrieben wird<br />

das Wachstum der weltweiten<br />

Chemieindustrie vor allem<br />

durch die großen Unternehmen<br />

in Asien und im Nahen Osten.<br />

Damit verschieben sich auch<br />

die Lieferketten zunehmend in<br />

diese Richtung. Aufgrund ihres<br />

Heimvorteils werden die<br />

Marktteilnehmer aus diesen<br />

Regionen bis 2030 zwei Drittel<br />

des weltweiten Umsatzes auf<br />

sich vereinen. Mit durchschnittlich<br />

1 % jährlich wird das<br />

uns dabei helfen, unsere betriebliche<br />

Effizienz und Flexibilität<br />

zu steigern“, sagt Markus<br />

Heldt, Leiter des BASF-Unternehmensbereichs<br />

Crop Protection.<br />

Das Chemieunternehmen<br />

hatte erst vor 11 Monaten gemeldet,<br />

eine neue Multi-Purpose-Anlage<br />

in Ludwigshafen für<br />

die Herstellung von Xemium in<br />

Betrieb genommen zu haben<br />

und dafür einen höheren zweistelligen<br />

Millionen-Euro-Betrag<br />

aufgewendet zu haben.<br />

www.basf.de<br />

Produktionswachstum in den<br />

27 EU-Staaten moderat ausfallen<br />

und kann in Kombination<br />

mit anhaltenden Produktivitätssteigerungen<br />

einen signifikanten<br />

Rückgang der Beschäftigung<br />

nach sich ziehen, falls<br />

nicht weitere Innovationen zu<br />

zusätzlichem Geschäft führen.<br />

Um sich im Markt zu behaupten,<br />

kommt es für europäische<br />

Chemieunternehmen darauf<br />

an, sich schnellstmöglich auf<br />

diese Veränderungen einzustellen,<br />

empfiehlt die Unternehmensberatung.<br />

Im Einzelnen<br />

gelte es für die Chemieunternehmen,<br />

ihre heimischen<br />

Märkte zu verteidigen, Wachstumsplattformen<br />

zu entwickeln<br />

und stärker am Wachstum in<br />

Asien teilzuhaben, um im Wettbewerb<br />

zu bestehen.<br />

www.atkearney.de<br />

Fungizide werden gegen Pilzkrankheiten<br />

eingesetzt und<br />

der Markt ist tendenziell steigend.<br />

Beispielsweise Sojabauern<br />

diese, um den Asiatischen<br />

Sojabohnenrost zu bekämpfen,<br />

der sich verheerend auf die<br />

Ernte auswirkt.<br />

Bild: BASF<br />

8 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Lanxess<br />

Weltweit größte Nd-PBR-Anlage<br />

Neodym-Polybutadien-Kautschuk<br />

(Nd-BR) wird gebraucht,<br />

um den<br />

Rollwiderstand<br />

von Automobilreifen<br />

zu senken.<br />

Bild: Lanxess<br />

Lanxess hat den Grundstein für<br />

seine neue Anlage zur Produktion<br />

von Neodymium-Polybutadienkautschuk<br />

(Nd-PBR) in Singapur<br />

gelegt. Der deutsche<br />

Spezialchemie-Konzern wird<br />

rund 200 Mio Euro in das Werk<br />

auf Jurong Island investieren.<br />

Mit einer Jahreskapazität von<br />

140000 Tonnen wird die Produktionsanlage<br />

die weltweit<br />

größte ihrer Art sein und den<br />

wachsenden Markt für „Grüne<br />

Reifen“, insbesondere in Asien,<br />

bedienen. Es werden rund 100<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Die Anlage soll in der ersten<br />

Jahreshälfte 2015 in Betrieb genommen<br />

werden. Nd-PBR wird<br />

in der Lauffläche und in den<br />

Seitenwänden von „Grünen Reifen“<br />

eingesetzt. Es reduziert<br />

den Rollwiderstand und erhöht<br />

die Kraftstoffeffizienz eines Reifens.<br />

Nd-PBR verringert zudem<br />

den Reifenabrieb und trägt so in<br />

hohem Maße dazu bei, dass Reifen<br />

sicherer und vor allem haltbarer<br />

werden. „Wir freuen uns,<br />

eine weitere große Investition in<br />

unser Kautschukgeschäft in<br />

Singapur zu realisieren“, sagte<br />

der Vorstandsvorsitzende von<br />

Lanxess, Axel C. Heitmann, bei<br />

der festlichen Grundsteinlegung<br />

auf Jurong Island. „Technologien,<br />

die es ermöglichen, den<br />

Rollwiderstand von Reifen zu<br />

reduzieren und damit den Spritverbrauch<br />

senken, stehen im<br />

Fokus unseres Unternehmens.<br />

Davon profitieren Verbraucher<br />

und die Umwelt.“<br />

www.lanxess.de<br />

Automatisierungslösungen<br />

von Endress+Hauser.<br />

Bild: Engel<br />

Engel/Cantoni<br />

Spritzguss: Zwei Prozesse in Einem<br />

Das neu entwickelte<br />

Verfahren<br />

vereint den<br />

Spritzgieß- und<br />

Blasformprozess.<br />

Das zusammen von Engel und<br />

Cantoni entwickelte inject-<br />

2blow Verfahren vereint den<br />

Spritzgieß- und Blasformprozess<br />

in einem gemeinsamen<br />

Werkzeug auf einer Spritzgießmaschine<br />

und reduziert damit<br />

erheblich den Kosten- und<br />

Zeitaufwand in der Herstellung<br />

von Kosmetik-, Pharma- und<br />

Lebensmittelbehältern. Mit einer<br />

Zykluszeit von unter 14 Sekunden<br />

für die Herstellung von<br />

Weithalstiegeln auf einer Engel<br />

victory Spritzgießmaschine mit<br />

90 Tonnen Schließkraft in einem<br />

2+2-fach-Werkzeug von<br />

Cantoni Abbadia Lariana/Italien,<br />

ist die Fertigungseffizienz<br />

von inject2blow mit herkömmlichen<br />

Verfahren nicht zu schlagen.<br />

Während üblicherweise<br />

zunächst mittels Spritzguss<br />

Preforms gefertigt und diese in<br />

einem zweiten nachfolgenden<br />

Prozess auf einer Blasformmaschine<br />

zum Endprodukt weiterverarbeitet<br />

werden, liefert das<br />

neue Verfahren einsatzfertige<br />

Kleinbehälter in einem Arbeitsgang.<br />

Weitere Vorteile der Prozessintegration<br />

sind geringere<br />

Anlageninvestitionskosten, ein<br />

kleinerer Anlagenfootprint, eine<br />

höhere Anlagenverfügbarkeit,<br />

eine einfachere Qualitätskontrolle<br />

und keine Einschränkung<br />

durch Schließkraft-Obergrenzen.<br />

www.engelglobal.com<br />

Endress+Hauser<br />

Mess<strong>technik</strong> GmbH+Co. KG<br />

Colmarer Straße 6<br />

79576 Weil am Rhein<br />

info@de.endress.com<br />

www.de.endress.com<br />

Fachgerechte<br />

Überfüllsicherungen<br />

Als weltweit tätiger Anbieter von<br />

Automatisierungslösungen unterstützen<br />

wir Sie mit Komplettlösungen zur<br />

fachgerechten Errichtung von Überfüllsicherungen<br />

nach dem Wasserhaushaltsgesetz:<br />

<br />

gesetzlichen Vorschriften<br />

<br />

der geeigneten Mess<strong>technik</strong><br />

<br />

<br />

Schulung der Mitarbeiter<br />

<br />

Prüfung nach WHG<br />

www.de.endress.com/whg


Einkaufsführer<br />

Bilder: VEGA<br />

Die Füllstandmesser müssen auch bei den<br />

harten Bedingungen in einem Zementwerk<br />

ihre Aufgabe erfüllen.<br />

Schnelle Lieferzeiten sind ein echter<br />

Knackpunkt für viele Einkäufer von<br />

Füllstandmess<strong>technik</strong>.<br />

Eine einfache Bedienung und Inbetriebnahme<br />

ist für Anwender von Füllstandmess<strong>technik</strong><br />

besonders wichtig.<br />

10 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Einkaufsführer<br />

Einkaufsführer<br />

Füllstandmess<strong>technik</strong><br />

Was beim Einkauf von Füllstandmessgeräten zu beachten ist<br />

Die fortschreitende Automation<br />

der Produktions- und Geschäftsprozesse<br />

benötigt Mess<strong>technik</strong>,<br />

die effizient und nachhaltig ihre<br />

Aufgaben erledigt. Dabei muss<br />

schon vor dem Einkauf die wichtigste<br />

Frage entschieden werden, benötigt<br />

man ein Basis- oder Highend-Gerät<br />

für die Anwendung.<br />

Der technische Einkauf unterscheidet<br />

sich in den verschiedenen<br />

Branchen deutlich. In der Pro-<br />

-zessindustrie geht es vielfach um hochspezialisierte<br />

Geräte, in der Fertigungsindustrie<br />

oft um Massenware im Sensorik-<br />

Bereich wie beispielsweise Lichtschranken<br />

oder Näherungsschalter. Innerhalb<br />

der <strong>Prozessindustrie</strong> dreht sich alles um<br />

chemische Verfahren, bei denen die physikalischen<br />

Randbedingungen elementar<br />

sind. Als typisch gelten hier extreme<br />

Drücke oder Temperaturen sowie korrosive<br />

und toxische Medien. Die Füllstandmess<strong>technik</strong><br />

unterliegt besonders hohen<br />

Anforderungen. So muss sie beispielsweise<br />

Ex-fähig sein, bestimmte Industrieund<br />

Sicherheitsstandards erfüllen und je<br />

nach Anwendung noch anderen gesetzlichen<br />

Regelungen wie etwa dem Wasserhaushaltsgesetz<br />

entsprechen.<br />

Jeder Einkäufer versucht seine Beschaffungsaktivitäten<br />

bestmöglich zu<br />

steuern und zu optimieren. Kurzum Kosten<br />

zu sparen und Messgeräte zu den<br />

günstigsten Konditionen zu beschaffen.<br />

Dazu zählen u.a. auch sofortige Lieferbarkeit,<br />

lange Garantiezeiten und hohe<br />

Zuverlässigkeit. Alles zusammen mündet<br />

in den Begriff Total Cost of Ownership<br />

(TCO). Die Einkäufer wollen nicht<br />

einfach das günstigste Gerät kaufen,<br />

sondern das, das über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg die geringsten<br />

Kosten generiert.<br />

Grundsätzlich muss der Sensor die<br />

Messaufgabe erfüllen können und die<br />

passende technische Spezifikation für<br />

die jeweilige Anwendung mitbringen. Es<br />

wird das Gerät gesucht, das den Anforderungen<br />

am besten entspricht. Wichtig<br />

sind Abmessungen, Baugröße, platzsparender<br />

Einbau und Ablesbarkeit auch<br />

unter schwierigen Einbaubedingungen.<br />

Zudem muss es sich einfach bedienen<br />

lassen und eine möglichst schnelle Inbetriebnahme<br />

erlauben. Auch in Bezug auf<br />

Materialbeständigkeit und Wartung<br />

Einfache Wartung und<br />

hohe Materialbeständigkeit<br />

muss es so robust wie möglich sein. Ein<br />

echter Knackpunkt ist für viele inzwischen<br />

die Servicequalität. Im Falle eines<br />

Falles sollte der Anbieter bei Problemen<br />

oder Fehlern schnell kompetente und<br />

fachliche Unterstützung bieten. Und dafür<br />

natürlich möglichst wenig in Rechnung<br />

stellen. Last but not least: Ein<br />

adäquater Preis. Dass alle Geräte auf<br />

dem neuesten Stand der Technik sind,<br />

versteht sich praktisch von selbst.<br />

Soll der Füllstand einer Flüssigkeit in<br />

einem Behälter unter bestimmten Betriebsbedingungen,<br />

wie Druck oder<br />

Temperatur, mit bestimmten Materialeigenschaften<br />

des Produktes gemessen<br />

werden, muss man sich überlegen, welche<br />

Messmethode überhaupt in Frage<br />

kommt. Wenn es berührungslos sein<br />

muss, dann ist sicherlich freistrahlendes<br />

Radar 1. Wahl. Als nächstes gilt es zu<br />

entscheiden, welche physikalischen<br />

Randbedingungen das Gerät erfüllen<br />

muss. Dann folgt eine Marktanalyse der<br />

Physikalische Randbedingungen<br />

bestimmen die Funktionen<br />

in Frage kommenden Hersteller. Bei<br />

allen wichtigen Messverfahren stehen<br />

immer mindestens zwei Hersteller zur<br />

Wahl. Im Idealfall sagt der Anforderer<br />

bzw. der verantwortliche Ingenieur, er<br />

benötigt fünf Füllstandmessungen, die<br />

radargeführt sein und bestimmten Einsatzbedingungen<br />

genügen sollen.<br />

In den letzten Jahren lässt sich ein genereller<br />

Trend zu Geräten beobachten,<br />

die alles können „außer Kaffee kochen“<br />

– nicht nur im Bereich-Füllstandmess<strong>technik</strong>.<br />

Aber muss es denn wirklich immer<br />

Highend mit einer nahezu unendlichen<br />

Anzahl an Features sein? Ist nicht<br />

die Langlebigkeit wichtiger oder eine<br />

einfache Bedienung? Entscheidend ist,<br />

dass das Gerät über die wesentlichen<br />

Funktionen verfügt. Wenn Highend jedoch<br />

für sehr zuverlässig, sehr genau,<br />

sehr robust, sehr variabel einsetzbar,<br />

einfach zu bedienen steht – dann darf es<br />

ruhig ein Highend-Gerät sein. Ob Basis-<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

VEGA Grieshaber KG<br />

Das Unternehmen ist ein weltweit führendes<br />

Unternehmen für die Messung<br />

von Füllstand, Grenzstand und Druck<br />

und entwickelt richtungsweisende Produkte.<br />

1959 im Schwarzwald gegründet,<br />

beschäftigt VEGA heute 900 Mitarbeiter<br />

weltweit, 500 davon am Hauptsitz<br />

in Schiltach. VEGA ist in über 70<br />

Ländern mit Tochtergesellschaften<br />

und Vertriebspartnern aktiv: In Europa<br />

in 34 und in Nord- und Südamerika in<br />

10 Staaten. In Afrika, Asien und Australien<br />

ist Vega in 36 Staaten präsent.<br />

Mehr unter: www.vega.com<br />

Checkliste beim Einkauf von Füllstandsmess<strong>technik</strong><br />

❏✔ Soll der Füllstand in einem Messbereich<br />

kontinuierlich gemessen, oder<br />

nur an einem bestimmten Punkt erfasst<br />

werden?<br />

❏✔ Wie groß ist der Messbereich?<br />

❏✔ Welches Produkt soll in welcher Umgebung<br />

gemessen werden? Welche Messprinzipien<br />

und Materialien sind geeignet?<br />

❏✔ Hält das Gerät den Prozessbedingungen<br />

stand (Temperatur, Druck, mechanische<br />

Belastungen, chemische Beständigkeit)?<br />

❏✔ Welche Ein-/Anbaubedingungen sind<br />

vorhanden oder gilt es zu erfüllen?<br />

Welcher Prozessanschluss kann oder<br />

muss zum Einsatz kommen?<br />

❏✔ Wird das Gerät im Ex-Bereich eingesetzt?<br />

Welche Zulassungen sind notwendig?<br />

❏✔ Wie soll der Messwert übertragen werden?<br />

Welche Art der Datenübertragung<br />

wünscht sich der Anwender?<br />

❏✔ Ist eine Anzeige und/oder Bedienung<br />

vor Ort (am Gerät) erforderlich?<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

11


Einkaufsführer<br />

oder Highend-Gerät: die Auswahl sollte<br />

sich einzig und allein nach den technischen<br />

Anforderungen richten.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die<br />

technische Standardisierung von Messgeräten,<br />

die zu einer Vereinheitlichung<br />

und Optimierung der Beschaffungswege<br />

führt. Zu diesem Zweck suchen sich Einkaufsabteilungen<br />

Lieferanten aus, mit<br />

denen sie gerne zusammenarbeiten und<br />

gute Erfahrungen gemacht haben. Kurzum:<br />

Die das beste Produkt zu den besten<br />

Bedingungen anbieten – und das weltweit.<br />

Sind sich beide Seiten einig, wird<br />

ein Rahmenvertrag mit typischen Laufzeiten<br />

von 3 bis 5 Jahren abgeschlossen,<br />

der Zusammenarbeit, Rechte und Pflichten,<br />

Preise, Lieferkonditionen und<br />

Zahlungsbedingungen regelt.<br />

Aber auch die Wirkung von Soft Facts<br />

wie etwa das Zwischenmenschliche<br />

sollte man im Einkaufsprozess nicht<br />

unterschätzen. Ein guter Kontakt zwischen<br />

Hersteller und Anwender kann<br />

die Akzeptanz einer bestimmten Marke<br />

deutlich erhöhen. Genauso kann ein<br />

schlechter Umgang negativ auf einen<br />

Hersteller zurückstrahlen. Hat ein Einkäufer<br />

schon gute Erfahrungen mit<br />

einem Gerät gemacht, wird er das Gerät<br />

immer wieder gerne kaufen. Tatsache<br />

ist, der Lieferant, bei dem der Beschaffer<br />

das Gefühl hat am besten aufgehoben<br />

zu sein, wird immer Pluspunkte<br />

sammeln. Guter Kontakt hilft immer<br />

Standardisierung der<br />

Messgeräte ist trotz<br />

der vielfältigen Messprinzipien<br />

und Gehäusematerialien<br />

notwendig,<br />

um bei den komplexen<br />

Verfahren eine<br />

Vielzahl von Anwendungen<br />

abdecken zu<br />

können.<br />

und kann das Zünglein an der Waage<br />

sein. Grundsätzlich wünschen sich die<br />

Anwender verlässliche Partner, die im<br />

offenen Dialog mit ihnen stehen und<br />

sofort über Probleme bei der Beschaffung,<br />

technische Mängel oder Lieferengpässe<br />

informieren.<br />

Dr. Christine Eckert<br />

Kathrin Irmer<br />

Interview mit Dr. Peter Giesert, Global Category Management, Bayer CropScience AG<br />

“In der Chemie ist Qualität ein<br />

entscheidendes Merkmal”<br />

Was kommt bei Ihnen zuerst, die Qualität<br />

oder der Preis?<br />

In der Chemie ist diese Frage eindeutig zu<br />

beantworten. Hier kommt der Qualität immer<br />

eine entscheidende Bedeutung zu. Ob es<br />

sich um einen adäquaten Preis handelt, zeigt<br />

der Vergleich mit den Mitbewerbern für ein<br />

spezielles Messprinzip. Es geht natürlich immer<br />

um einen günstigen Einstiegspreis. Ein<br />

Gerät sollte aber auch über die gesamte Lebensdauer<br />

hinweg gesehen möglichst wenig<br />

Kosten erzeugen. Ein günstiger Einstiegspreis<br />

nützt nichts, wenn das Gerät mehrmals im<br />

Jahr gewartet und vielleicht nach 5 Jahren<br />

aussortiert werden muss. Im Idealfall haben<br />

Geräte einen typischen Lebenszyklus von 20-<br />

30 Jahren, wie eine Chemieanlage. Deshalb ist das Prinzip Total<br />

Costs of Ownership mit Augenmaß zu betreiben, um ökonomisch<br />

sinnvoll zu agieren.<br />

Dr. Peter Giesert ist Global<br />

Category Manager bei der<br />

Bayer CropScience AG.<br />

Welche Rolle spielt die Standardisierung?<br />

Standardisierung spielt bei uns eine große Rolle. Wir haben<br />

es mit relativ komplexen Verfahren zu tun und dazu passen nur<br />

bestimmte Geräte. Bayer CropScience nutzt unterschiedlichste<br />

Füllstandmessungen in Lagertanks und Reaktionsbehältern.<br />

Wir wollen die Messverfahren möglichst standardisieren. Im<br />

Falle von Füllstandmessungen hat sich das Messprinzip Radar<br />

an vielen Einsatzstellen für uns bewährt – mit dementsprechen-<br />

den Auswirkungen auf die Beschaffungsstrategie<br />

und Anzahl zu beschaffender Radargeräte<br />

sowohl freistrahlend als auch geführt. Bei freistrahlendem<br />

Radar ist der wichtigste Punkt: Es<br />

ist ein berührungsloses Verfahren, es gibt keine<br />

Produktberührung und damit weniger Korrosionsprobleme.<br />

Zudem ist das Messverfahren<br />

sehr zuverlässig und genau und ist in einer<br />

Vielzahl von Anwendungsfällen einsetzbar. Die<br />

Messung selbst ist schnell einzustellen, die Geräte<br />

lassen sich einfach parametrieren. Nicht<br />

zuletzt sind Radargeräte in den letzten Jahren<br />

auch immer günstiger geworden.<br />

Wie wichtig ist ein guter Service?<br />

Sehr wichtig. Es ist im Zweifelsfall kein K.O.<br />

Kriterium, aber doch ein sehr wichtiger Aspekt bei der Lieferantenauswahl.<br />

Die Hersteller von technischen Materialien liefern<br />

aus meiner Sicht eine derart hohe Qualität, dass als Alleinstellungsmerkmal<br />

häufig nur der Service bleibt. Wenn ein Gerät<br />

ausfallen sollte, haben wir keine Zeit, uns Gedanken zu machen,<br />

wie diese Geräte wieder in Gang gebracht werden können<br />

oder warum sie ausgefallen sind. Wir haben das Verfahrens-<br />

Know-how, das Geräte Know-how muss der Hersteller mitbringen.<br />

Wir erwarten, dass er bei der Bewältigung von technischen<br />

Problemen schnell und kompetent Hilfestellung leisten kann.<br />

Vertrauen zeigt sich immer dann, wenn es Probleme gibt und<br />

wie diese gelöst werden.<br />

12 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


6. Juni <strong>2012</strong> · Nummer 23 www.produktion.de<br />

IM FOKUS<br />

MÜNCHEN (MG). Der erste Preis<br />

des Walter Reis Innovation<br />

Award for Robotics ging an Dr.<br />

Johannes Wößner und Alexander<br />

Spiller vom Fraunhofer IPA<br />

in Stuttgart. Den zweiten erhielten<br />

Christian Connette und Theo<br />

Jacobs, ebenfalls Fraunhofer<br />

IPA. Seite 4<br />

NÜRNBERG (PD). Moderne Antriebs<strong>technik</strong><br />

erschließt neue<br />

Potenziale zur Kostensenkung in<br />

Parabolrinnen und Fresnel-Anlagen.<br />

Seite 12<br />

WITTEN (BA). Weltweit fördern<br />

nur wenige Stahlkocher geeignete<br />

Stähle, aus denen Bohrwerkzeugnisse<br />

für die Förderung<br />

von Öl über weite Strecken<br />

hergestellt werden. Seite 19<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

drei Jahren in Sachlanlagen in<br />

seinem Bereich Material Science<br />

in Deutschland investieren.<br />

ZITIERT<br />

‚Wünsche mir, dass die Politik<br />

versucht, nicht weiter auf Kosten<br />

unserer Kinder zu leben.‘<br />

Stephan Gais, Mahr-Gruppe<br />

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Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />

Abo-Service:<br />

Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />

SEBASTIAN MOSER<br />

Werkzeugmaschinen sind techisch<br />

PRODUKTION NR. 23 , <strong>2012</strong><br />

anspruchsvoll. Condition Monitoring<br />

könnte ungeplante Maschinenausfälle<br />

reduzieren.<br />

Bild: MAG IAS<br />

Condition Monitoring soll<br />

ungeplante Maschinenausfälle<br />

verhindern. Aber längst nicht alle<br />

Defekte sind vorhersehbar.<br />

schmiede Grob-Werke: „Es ist technisch<br />

sehr schwierig, aus aufgezeichneten<br />

Maschinendaten einen<br />

LANDSBERG (SM). „Aircraft on<br />

ground“ – diesen Hilferuf fürchtet<br />

bevorstehenden Ausfall der Maschine<br />

abzuleiten. Teilweise fällt die<br />

jede Airline, wenn ein Flugzeug<br />

aufgrund technischer Probleme<br />

Maschine aus, ohne dass die Sensoren<br />

Unregelmäßigkeiten messen<br />

nicht abheben kann. Damit es erst<br />

gar nicht soweit kommt, bietet die<br />

oder diese erst kurz vor dem Ausfall<br />

Lufthansa Technik unter dem Namen<br />

„Engine Condition Monito-<br />

sein Unternehmen unter dem Kür-<br />

detektiert werden.“ Dennoch bietet<br />

ring“ die permanente zentrale<br />

zel GSD die Überwachung und Diagnose<br />

für die Motorspindel an. Da-<br />

Überwachung und Analyse der<br />

Triebwerksdaten an. Dabei sammeln<br />

Sensoren in den Flugzeug-<br />

angebrachter Sensor unter andebei<br />

misst ein an der Motorspindel<br />

triebwerken verschiedene Messwerte,<br />

die an die Zentrale zur Aus-<br />

Diese Daten können dann mittels<br />

rem Schwingung und Temperatur.<br />

wertung übertragen werden. Der<br />

spezieller Software analysiert werden.<br />

Ziel ist es, starke Schwingun-<br />

entscheidende Vorteil: Ein Schaden<br />

kann behoben werden, bevor<br />

gen frühzeitig zu erkennen und zu<br />

er zum Ausfall des Triebwerks<br />

eliminieren. Der Kunde profitiert<br />

führt. Ist Condition Monitoring cherheit und Angst vor Know-how- rechtzeitig beim Kunden eintrifft“, davon in Form besserer Oberflächen<br />

und längerer Standzeiten. Für<br />

auch für moderne Werkzeugmaschinen<br />

geeignet?<br />

dem Hersteller einer Maschine den nete Ziel sei dabei die Minimierung die Zukunft plant sein Unterneh-<br />

Abfluss gebe es häufig Vorbehalte, erklärt der Experte. Das übergeord-<br />

Mit einem klaren „Ja“ antwortet Zugriff auf den Maschinenpark zu der ungeplanten Ausfälle und die men sogar eine Art „Fahrtenschreiber“<br />

für die gesamte Maschine. Da-<br />

Dr. Jan Kotschenreuther, Vice President<br />

Software & Controls beim ziale noch längst nicht ausge-<br />

Mehr noch: „Wir könnten nach bei werden alle Aktionen und Steu-<br />

erlauben. Deshalb seien die Poten-<br />

Überführung in geplante Ausfälle.<br />

Werkzeugmaschinenhersteller schöpft. „Dabei ist es sehr hilfreich, Auswertung der Maschinendaten erungsbefehle protokolliert.<br />

MAG IAS GmbH in Göppingen: den Zustand von Verschleißteilen dem Kunden wertvolle Tipps zur Interessant: Es gibt bereits Maschinenhersteller,<br />

die diverse Daten<br />

„Die technische Realisierung von in einer Werkzeugmaschine zu besseren Auslastung seines gesamten<br />

Maschinenparks geben“, so aufzeichnen, ohne dass der Kunde<br />

Condition Monitoring ist in vielen überwachen. Bei Überschreiten<br />

Fällen bereits heute möglich und der entsprechenden Parameter Kotschenreuther.<br />

davon weiß. Im Schadensfall dienen<br />

diese der Beweissicherung.<br />

wird teilweise auch verwendet“. Die meldet sich die Maschine automatisch<br />

bei uns. Wir sorgen dann da-<br />

sich Martin Steinle, Abteilungsleiter<br />

Etwas weniger euphorisch gibt<br />

Akzeptanz seitens der Kunden sei<br />

aber durchaus unterschiedlich. Besonders<br />

mit Blick auf die Datensi-<br />

Produktionsausfall zu verursachen, heimer Werkzeugmaschinenfür,<br />

dass das Ersatzteil, ohne einen After Sales Service bei der Mindel-<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

DIETMAR POLL<br />

PRODUKTION NR. 23 , <strong>2012</strong><br />

Der Auftragseingang im deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

lag im April 11 % unter dem<br />

Ergebnis des Vorjahres. Lichtblicke<br />

gab es in den sogenannten<br />

Drittländern, die immerhin für<br />

mehr als die Hälfte des gesamten<br />

Branchenumsatzes stehen.<br />

FRANKFURT/MAIN. Der Auftragseingang<br />

im deutschen Maschinenund<br />

Anlagenbau lag im April <strong>2012</strong><br />

um real 11 % unter dem Ergebnis<br />

des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />

sank um 14 %, das Auslandsgeschäft<br />

um 9 % im Vergleich zum<br />

Einzelpreis Euro 2,80<br />

Leserservice Produktion 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Während die Auftragslage im<br />

Euro-Raum verhalten bleibt, gibt<br />

es positive Signale aus den sogenannten<br />

Drittländern. Bild: Mahle GmbH<br />

Vorjahresniveau, teilte der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) mit. In dem<br />

von kurzfristigen Schwankungen<br />

weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />

Februar bis April<br />

<strong>2012</strong> ergibt sich insgesamt ein<br />

Minus von real 9 % im Vorjahresvergleich.<br />

Die Inlandsaufträge lagen<br />

mit 10 % im Minus. Bei den<br />

Auslandsaufträgen gab es ein Minus<br />

von 9 %.<br />

„Im April <strong>2012</strong> lag der Auftragseingang<br />

im Maschinen- und Anlagenbau<br />

in Deutschland weiterhin<br />

unter Vorjahresniveau“, sagte<br />

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph<br />

Wiechers. Wenig investitionsfreudig<br />

zeigten sich auch die Kunden<br />

aus dem Euro-Raum: In den Euro-<br />

Partnerländern (-17 %) befinden<br />

sich die Orders weiter im leichten<br />

Sinkflug. Aber auch die Inlandsbestellungen<br />

gaben nach, so dass<br />

hier doch noch nicht von einem<br />

Erreichen der Talsohle gesprochen<br />

werden könne. „Lichtblicke<br />

gab es in den sogenannten Drittländern,<br />

die immerhin für mehr als<br />

die Hälfte (56 %) des gesamten<br />

Branchenumsatzes stehen. Zwar<br />

steht im Vorjahresvergleich auch<br />

hier noch ein Minus, aber die Bestellkurve<br />

zeigt inzwischen deutlich<br />

nach oben“, kommentierte Dr.<br />

Wiechers das Ergebnis.<br />

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Produktion<br />

Fabrik 4.0: Automatisierer<br />

gestalten die Zukunft<br />

4<br />

Robotikforscher auf<br />

Automatica geehrt<br />

Gleitlagerdrehantriebe<br />

ersetzen Lagerstellen<br />

Spezialstahl<br />

auf Ölsuche<br />

700 MIO EURO...<br />

will Bayer in den kommenden<br />

Studie: 209 000<br />

MINT-Fachkräfte gesucht<br />

6<br />

CONDITION MONITORING<br />

Fabrik des Jahres ´10 : Rohde<br />

& Schwarz optimiert weiter<br />

28<br />

Bald Fahrtenschreiber für Maschinen<br />

MASCHINENBAU: AUFTRAGSEINGANG IM APRIL <strong>2012</strong><br />

VDMA: Erste Lichtblicke aus Nicht-Euro-Ländern<br />

Fabrik des Jahres:<br />

Einsendeschluss<br />

ist am 15. Juni<br />

Zutrittskontrolle senkt<br />

Hürden im Exportgeschäft<br />

29<br />

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86899 Landsberg<br />

Vertretungsberechtigt:<br />

Fabian Müller<br />

HRB Augsburg 22 121<br />

Tel. 08191/125-0<br />

Fax 08191/125-444<br />

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Technik-Trend<br />

Um pharmazeutische Anlagen rund um die Uhr laufen zu lassen, müssen Wartungsintervalle gekonnt eingesetzt werden.<br />

Bild: Roche<br />

Vom Ersatzteilservice bis<br />

zum Wartungsmanagement<br />

Megatrends, die die Zunkunft des Maschinenbauservices prägen<br />

In kaum einen Industriebereich ist<br />

das Thema Service so wichtig wie<br />

im Maschinen- und Anlagenbau für<br />

die Pharmaindustrie. Die Gründe<br />

liegen auf der Hand: Höchste Qualitätsstandards<br />

zeichnen die Pharmaproduktion<br />

aus, gleichzeitig erfolgt<br />

die Herstellung der Produkte<br />

zumeist in riesigen Stückzahlen.<br />

Wie können Maschinenbauer vor<br />

diesem Hintergrund mit<br />

passgenauen Servicedienstleistungen<br />

gezielt für Wachstum sorgen?<br />

Eine aktuelle Studie zeigt zentrale Erfolgsmuster<br />

auf. Vom Ersatzteilservice<br />

bis zum Wartungsmanagement: Dass der<br />

Service ein zentraler Faktor für den Erfolg<br />

im Maschinenbau ist, gilt seit vielen<br />

Jahren für ganz unterschiedliche Anwendungsbereiche.<br />

Aber welche Dienstleistungen<br />

versprechen die größten Wachstumspotenziale<br />

und wie verändern sich<br />

die Anforderungen an den Service? Erste<br />

Antworten auf diese Fragen gibt die Studie<br />

‚Wachstum durch Service 2016‘ des<br />

Düsseldorfer Beratungshauses Droege<br />

Group. Die Spezialisten haben das komplette<br />

Servicespektrum des Maschinenbaus<br />

unter die Lupe genommen und es<br />

14 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Technik-Trend<br />

dabei zunächst in drei zentrale Cluster<br />

aufgeteilt:<br />

■ So gibt es „produktbezogene Leistungen<br />

im engeren Sinn“. Dazu gehören<br />

die klassischen Instandhaltungsfunktionen<br />

und die Ersatzteilversorgung.<br />

Um einen reibungslosen Anlagenbetrieb<br />

aufrechtzuerhalten, sind diese<br />

Leistungen unverzichtbar.<br />

■ Dazu kommen „produktbezogene<br />

Leistungen im erweiterten Sinn“. Sie<br />

dienen dazu, die Leistungsfähigkeit<br />

einer Anlage zu verbessern oder ihren<br />

Betrieb zu verlängern.<br />

■ Zur dritten Gruppe gehören Leistungen,<br />

die nicht direkt auf das Produkt<br />

bezogen sind – zum Beispiel die Auslagerung<br />

von Produktionsprozessen<br />

oder diverse Planungs- und Finanzierungsdienstleistungen.<br />

Auf Basis dieser Einteilung konnten<br />

die Berater der Droege Group<br />

sowohl den Status quo analysieren<br />

als auch Megatrends für die<br />

nächsten Jahre identifizieren. Für<br />

die Gegenwart gilt wenig überraschend:<br />

Derzeit wird der größte<br />

Serviceumsatz im Maschinenbau<br />

mit „produktbezogenen Leistungen<br />

im engeren Sinn“ erwirtschaftet:<br />

Training, Inspektion,<br />

Versorgung mit Ersatzteilen und<br />

Reparaturen. Die insgesamt sechs<br />

„branchenübergreifenden Megatrends“<br />

im Service finden sich<br />

nach Ansicht der Autoren allerdings<br />

in anderen Bereichen. Im<br />

zweiten Cluster sind dies das<br />

Condition Monitoring (Zustandsüberwachung)<br />

der laufenden Maschinen,<br />

der Remote Service und<br />

Verfügbarkeitsgarantien, die vom<br />

Maschinenbauer abgegeben werden.<br />

Zwei weitere Megatrends<br />

finden sich zudem im dritten<br />

Cluster: das Business Process<br />

Outsourcing (das Auslagern ganzer<br />

Geschäftsprozesse) und das<br />

Operation Business Outsourcing<br />

(zum Beispiel das Auslagern des<br />

Anlagenbetriebs).<br />

Wartungen und Reperaturen<br />

als Dienstleistung buchbar<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen:<br />

Derzeit konzentriert sich der<br />

Maschinenbauservice noch auf<br />

die eigenen Produkte – also die<br />

Anlagen und Maschinen. Wartungs-<br />

und Reparaturleistungen<br />

stehen im Mittelpunkt, die<br />

Dienstleistungen orientieren sich<br />

an der vorhandenen Technologie.<br />

Zukünftig müssen die Anforderungen<br />

des Kunden stärker in den<br />

Mittelpunkt rücken als bisher, so<br />

ein Handlungsauftrag der Studie.<br />

Diese Analyse wird von den Verantwortlichen<br />

der Excellence<br />

Bild: endostock-Fotolia.com<br />

United geteilt, wie Lars Plüschau von Fette<br />

Compacting aus Schwarzenbek, bestätigt:<br />

„Wir werden unser Serviceportfolio<br />

in den nächsten Jahren nicht nur kontinuierlich<br />

ausbauen, sondern zugleich besonders<br />

innovative Lösungen anstreben,<br />

ROTEX ® mit T-PUR ®<br />

Der neue Standard<br />

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Die Ausrichtung<br />

von<br />

Maschinebauservicen<br />

wird sich<br />

zunehmend<br />

an den Bedürfnissen<br />

der Kunden<br />

ausrichten<br />

müssen.<br />

die sich an den individuellen Bedürfnissen<br />

unserer Kunden orientieren. Der<br />

neue, unternehmensübergreifende Remote<br />

Service der Excellence United ist<br />

ein erstes herausragendes Beispiel dafür.“<br />

ki<br />

T-PUR ® – das neue Herz unserer ROTEX ® –<br />

bietet mehr und verlängert die Standzeit.<br />

Be sonders in bewegten, kritischen oder<br />

hoch belasteten Antriebszeiten. Der T-PUR ® -<br />

Zahnkranzwerkstoff hält Temperaturen von<br />

eiskalten -50 °C bis zu brandheißen +120 °C<br />

dauerhaft stand. Und trotzdem bleiben nicht<br />

nur Elastizität und Härte bestehen, sondern<br />

auch der Preis.<br />

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<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

15


Technik-Tipp<br />

Invasive Temperaturmessung<br />

in pharmazeutischen Prozessen<br />

Hygienic-Design-Thermometer für sterile Prozesse<br />

In der pharmazeutischen Produktion<br />

ist die Temperatur eine der<br />

wichtigsten Verfahrensparameter.<br />

Sie spielt eine zentrale Rolle sowohl<br />

im Upstream- als auch im<br />

Downstreambereich.<br />

So hängt beispielsweise das Zellwachstum<br />

bei biotechnologisch<br />

hergestellten Wirkstoffen entscheidend<br />

von der Temperatur ab. Auch<br />

im weiteren Verlauf der Prozesskette bis<br />

hin zur Reinigung und Sterilisation ist<br />

die Temperatur ein entscheidender Qualitätsfaktor.<br />

So sind in den meisten Produktionsanlagen<br />

weit über die Hälfte aller<br />

Messstellen für die Messgröße Temperatur<br />

vorgesehen.<br />

Für die sterilen Prozesse werden<br />

höchste Anforderungen an das Hygienic<br />

Design der Thermometer gestellt. Ein<br />

wichtiger Grundsatz ist, dass die Messgeräte<br />

möglichst genau den Messwert<br />

erfassen und gleichzeitig durch ihr Design<br />

alle grundlegenden Anforderungen<br />

aus der sterilen Produktion erfüllen<br />

müssen. Hierzu gehört die leichte Reinigbarkeit<br />

aller produktberührten Bauteile.<br />

Ein wichtiger Punkt ist die selbstentleerende<br />

Gestaltung der Messgeräte,<br />

damit letzte Produktreste aus den Rohrleitungen<br />

leicht ausgefahren werden<br />

können. Die Sensoreinbindung muss<br />

möglichst totraum- und spaltfrei erfolgen,<br />

um Ablagerungen bzw. einer Biofilmbildung<br />

keine Angriffsfläche zu bieten<br />

und eine rückstandsfreie Reinigung<br />

zu ermöglichen.<br />

Einen Standard für die Gestaltung der<br />

leichten Reinigbarkeit von Messgeräten<br />

gibt es aus dem amerikanischen Raum<br />

Der Typ TR21-<br />

B in Schnittdarstellung<br />

ist<br />

ein kompaktes<br />

Widerstandsthermometer<br />

zum orbitalen<br />

Einschweißen.<br />

Der Aufbau eines Widerstandthermometers mit seinen<br />

verschiedenen Teilbereichen.<br />

Bilder: WIKA


Technik-Tipp<br />

durch die 3-A Sanitary Standards Inc.<br />

Hier wird vorgegeben, wie Messgeräte<br />

konstruiert sein müssen und welche<br />

Materialien und Oberflächen geeignet<br />

sind. Sie spielt im pharmazeutischen<br />

Bereich eine wichtige Rolle, da die amerikanische<br />

Gesundheitsbehörde FDA<br />

(Food and Drug Administration) auf<br />

diese Gestaltungsrichtlinien hinweist.<br />

Bestätigt wird die Einhaltung der 3-A<br />

Standards mit einer Thrid Party Verification<br />

(TPV), was im Prinzip einem Audit<br />

durch einen unabhängigen Prüfer<br />

entspricht. Für den Anwender einer<br />

Pharmaproduktion ist es daher empfehlenswert,<br />

entsprechend zertifizierte<br />

Messgeräte einzusetzen. Bei einer FDA-<br />

Auditierung dient dies als Nachweis für<br />

ein gutes Hygienic Design.<br />

Zertifizierte Sicherheit beim<br />

Messen in Verfahrens<strong>technik</strong><br />

Im europäischen Raum empfiehlt die European<br />

Hygienic Engineering and Design<br />

Group (EHEDG) Richtlinien und Gestaltungskriterien<br />

für ein optimal reinigbares<br />

Design. Für einen Nachweis der guten<br />

Reinigbarkeit hält die EHEDG zusätzlich<br />

noch einen Test bereit. Temperaturmessgeräte<br />

müssen demnach die<br />

EHEDG Richtlinien einhalten und den<br />

Reinigbarkeitstest bestehen. Erst dann<br />

werden die Thermometer EHEDG zertifiziert.<br />

Für den Betreiber einer Anlage<br />

hat dies den Vorteil, dass das eingesetzte<br />

Equipment nicht nur dem Papier<br />

nach gut reinigbar ist, sondern die gute<br />

Reinigbarkeit praktisch nachgewiesen<br />

wurde.<br />

Bei Temperaturmessgeräten können<br />

die Anforderungen aus dem hygienischen<br />

Design zweckdienlich mit Hilfe<br />

von Schutzrohren umgesetzt werden. Zusätzlich<br />

vermeiden Schutzrohre den Kontakt<br />

des Sensors mit dem Messmedium.<br />

Mit Hilfe eines austauschbaren Messeinsatzes<br />

sind die Messgeräte kalibrierbar,<br />

ohne den Prozess zu öffnen. Dadurch<br />

kann vom Anlagenbetreiber eine regelmäßige<br />

Kalibrierung durchgeführt werden,<br />

ohne danach die Anlage wieder sterilisieren<br />

und die Reinigung validieren zu<br />

müssen. Das Sterilisieren und anschließende<br />

Validieren der Reinigung kann in<br />

der Praxis zu erheblichen Kosten führen,<br />

die den Wert der eingesetzten Messgeräte<br />

oftmals deutlich überschreiten.<br />

Um die Summe dieser Forderungen zu<br />

erfüllen, entwickelte WIKA ein spezielles<br />

Produktprogramm für die pharmazeutische<br />

Industrie. Für die Einbindung der<br />

Temperaturfühler in Rohrleitungen steht<br />

ein spezielles Schutzrohr zur Verfügung,<br />

das alle Anforderungen aus der sterilen<br />

Verfahrens<strong>technik</strong> optimal umsetzt. So<br />

erfolgt die Integration des Schutzrohres<br />

in die Rohrleitung mittels des Orbitalschweißverfahrens<br />

und ist somit mit ei-<br />

Neues totraumfreies Schutzrohr im<br />

Vergleich mit bisherigem Schutzrohr.<br />

ner definierten und sauberen Schweißnaht<br />

schnell und kostengünstig auszuführen.<br />

Zur Einbindung des Messgerätes<br />

in die Rohrleitung ist keine produktberührte<br />

Dichtung notwendig. Betrachtet<br />

man die Kosten für hochwertige Dichtungen<br />

und den dazugehörigen Aufwand,<br />

diese regelmäßig zu tauschen sowie den<br />

zugehörigen Dokumentationsaufwand,<br />

spart der Anlagenbetreiber jährlich einige<br />

hundert Euro pro Messstelle.<br />

Das Hauptaugenmerk hinsichtlich einer<br />

optimierten hygienegerechten Gestaltung<br />

liegt aber im neuartigen patentierten<br />

totraumfreien Design der prozessinvasiven<br />

Elemente. Durch die Eindrückung<br />

des Rohrkörpers zur Adaption der<br />

Sensorschutzhülse wird eine Totraumbildung<br />

vermieden, wie sie bei der bisher<br />

üblichen Aushalsung eines Rohrkörpers<br />

entsteht. Dadurch wird zum einen einer<br />

Ablagerung von Produkt oder Reinigungsmedium<br />

im Vorhinein entgegengewirkt,<br />

zum anderen die Entleerbarkeit<br />

und Reinigung maßgeblich erleichtert<br />

und damit der Reinigungsprozess wesentlich<br />

sicherer. In Summe wird somit<br />

das Hygienerisiko, das von einem Temperaturfühler<br />

ausgehen kann, minimiert.<br />

Darüber hinaus erhöht das Schutzrohr<br />

in seiner Geräteklasse in einzigartiger<br />

Weise die Freiheitsgrade des Anlagenplaners<br />

bezüglich Einbauposition, da die<br />

Entleerung und Reinigbarkeit durch das<br />

optimierte Hygienic Design bei beliebiger<br />

Einbausituation gewährleistet ist. Dies ist<br />

ein wesentlicher Vorteil, der insbesondere<br />

bei beengten Einbausituationen oder<br />

kompakt auszulegenden Anlagen zum<br />

Tragen kommt. Für die pharmazeutische<br />

Produktion werden kompakte Anlagen<br />

bevorzugt, da diese häufig in Reinräumen<br />

stehen und dort der Raum für Anlagen<br />

begrenzt und relativ teuer ist.<br />

Mit Hilfe des Schutzrohres kann der<br />

Sensor in die Mitte des Rohres bzw. des<br />

strömenden Mediums gebracht werden.<br />

Wird die Strömung in einem Rohr betrachtet<br />

und somit die Temperaturverteilung<br />

in dem fließendem Produkt, so kann<br />

selbst bei turbulenter Strömung festgestellt<br />

werden, dass die Temperatur im<br />

Kern wesentlich höher ist als an der<br />

Rohrwandung. Je nach Strömungsverhältnissen<br />

und Temperaturdifferenz zwischen<br />

der Umgebung und dem in der<br />

Rohrleitung fließenden Medium können<br />

Temperaturabweichungen bis weit über<br />

5 Kelvin erreicht werden. Deshalb ist für<br />

eine genaue Messung die Erfassung der<br />

Temperatur im Kern der Strömung extrem<br />

wichtig. Nur eine genaue Erfassung<br />

der Prozessdaten erlaubt eine optimale<br />

Ausnutzung von Prozesswärme und mindert<br />

den Energieeinsatz für die Erwärmung<br />

der Wirkstoffe sowie während der<br />

Reinigung und Sterilisation.<br />

Einbauteile benötigen keine<br />

zusätzlichen Dichtungen<br />

Für sterile Behälter, z. B. Fermenter<br />

oder Tanks, werden Schutzrohre verwendet,<br />

die in die Behälterwand eingeschweißt<br />

werden können. Soll das<br />

Schutzrohr in einen Deckel integriert<br />

werden, kann ein gerades Design verwendet<br />

werden. Das Schutzrohr wird<br />

dann von der Innenseite in den Deckel<br />

eingeschweißt. Die Schweißnaht wird<br />

danach gemäß den Richtlinien des Hygienic<br />

Designs verschliffen und passiviert.<br />

Insbesondere für den Einbau in eine<br />

Tankwand kann mit Hilfe einer am<br />

Schutzrohr angebrachten Einschweißkugel<br />

das Schutzrohr vor dem Schweißen<br />

einfach ausgerichtet werden. Dies ist vor<br />

allem dann wichtig, wenn im Behälter<br />

weitere Einbauteile zu finden sind, wie<br />

z.B. Rührer oder Leitbleche. Damit kann<br />

das Schutzrohr mit genügend Abstand zu<br />

den Einbauteilen ausgerichtet und auch<br />

hier von innen verschweißt werden.<br />

Durch die Kugel werden bereits im Innenbereich<br />

für das hygienische Design<br />

notwendige Radien vorgegeben. Auch<br />

hier gelten die gleichen Vorteile wie beim<br />

Schutzrohr für Rohrleitungen: Keine zusätzlichen<br />

Dichtungen, gutes Hygienic<br />

Design, einfache Kalibrierung ohne den<br />

Prozess zu öffnen sowie eine hohe Messgenauigkeit<br />

durch die Temperaturerfassung<br />

im Kern des Produktes.<br />

Im Hinblick auf eine pharmagerechte<br />

Auslegung einer Temperaturmessstelle,<br />

sollte bereits in der Planungsphase einer<br />

Anlage darauf geachtet werden, dass<br />

rechtzeitig ein geeigneter Lieferant für<br />

Temperaturmess<strong>technik</strong> eingebunden<br />

wird. Nur so gelingt es, die Messstellen<br />

für die Produktionsanlagen auf dem neuesten<br />

Stand der Technik zu planen und<br />

das Optimum aus Mess<strong>technik</strong> und Hygienic<br />

Design für den wirtschaftlichen und<br />

sicheren Betrieb in der Pharmaproduktion<br />

zu nutzen.<br />

Joachim Zipp<br />

Segmentmanager<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

17


Einkaufs-Praxis<br />

Bild: Darren Baker - Fotolia.com<br />

Risiko in allen Märkten<br />

Einkauf von chemischen Rohstoffen im volatilen Umfeld<br />

Die Rohstoffbeschaffung für die<br />

Chemieindustrie spielt sich in einem<br />

schwierigen Umfeld globalisierender<br />

Märkte ab. Dabei hat sie<br />

wesentlichen Einfluss auf die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden<br />

Unternehmen.<br />

Rohstoffe und ihre Preise werden<br />

durch Nachrichten aus der Wirtschaft,<br />

geopolitische Umstände, Naturkatastrophen,<br />

den technologischen Wandel<br />

und regulatorische Veränderungen heftig<br />

beeinflusst. Darauf reagiert das Management<br />

mit den Aspekten Qualität, Zeit und Innovation.<br />

Ein die Unternehmen übergreifender<br />

Trend hierbei ist ein wirkungsvolles Risikomanagement,<br />

wie bei der 4. Jahrestagung<br />

Chemikalien und Rohstoffe der Chem Academy<br />

in Köln festgestellt wurde. Prof. Elmar<br />

Bräkling von der Fachhochschule Koblenz<br />

brachte die Anforderung an den Einkauf auf<br />

den Punkt: „Dazu brauche es den richtigen<br />

Auftritt und geatmete Kompetenz.“<br />

Welche Relevanz die Rohstoffbeschaffung<br />

für unsere gesamte Volkswirtschaft<br />

hat, betonte der Leiter der Unterabteilung<br />

‚Rohstoffpolitik‘ Dr. Thomas Gäckle vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie. So führte die Bundesrepublik<br />

Deutschland im Jahr 2010 für 110 Mrd<br />

Rohstoffe ein. Für 10 Mrd Euro wurden<br />

diese recycelt und im Gegenwert von 18<br />

Mrd kamen Ressourcen aus dem Inland.<br />

Die Bundesregierung legte ihre Rohstoffstrategie<br />

in einer Publikation im Jahr<br />

2010 vor und nahm zu Kernelementen ihrer<br />

Politik Stellung. Diese beinhaltet eine<br />

Proaktive Kommunikation<br />

mit Lieferanten ist notwendig<br />

Verbesserung des Zugangs zu Rohstoffen,<br />

Rohstoffpartnerschaften, politische Flankierungen,<br />

Innovationen durch Rohstoffforschungen<br />

und -entwicklungen sowie eine<br />

Stärkung struktureller Maßnahmen.<br />

Dr. Hendrik Baumann von der CU Chemie<br />

Uetikon GmbH aus dem schwarzwäldischen<br />

Lahr sieht im Lieferanten- und Risikomanagement<br />

bei Lohn- und Exklusivsynthesen<br />

für pharmazeutische Wirkstoffe<br />

den wichtigsten Stellhebel. Das Unternehmen<br />

beschäftigt sich mit Auftragssynthesen<br />

pharmazeutischer Wirkstoffe nach vielfältigen<br />

Methoden der Organischen Chemie.<br />

Hierzu benötigen sie Ausgangsstoffe,<br />

um die wertvollen Wirkstoffe herstellen zu<br />

können. Dieses Gebiet ist bezüglich der<br />

Umsetzung von topaktuellen Forschungsergebnissen<br />

und der zu erwartenden Gewinnmargen<br />

brisant. Im zügigen Rhythmus<br />

wechseln daher die Rahmenbedingungen<br />

des Geschäftsfelds.<br />

Die Beobachtung der Lieferanten steht bei<br />

Uetikon unter dem Stichwort Evolution:<br />

einer allmählich fortschreitenden Entwicklung.<br />

Neben den klassischen Tugenden<br />

wie hohe Zuverlässigkeit und lange Produktionserfahrung<br />

nennt Baumann wie<br />

seine Kollegen die Fähigkeit zur proaktiven<br />

Kommunikation als eine Erwartungshaltung<br />

seines Unternehmens. Damit ist<br />

zum Beispiel die Fähigkeit zur Information<br />

gemeint, wenn etwas schiefgehen könnte.<br />

Aspekte die Lieferantenselektion sind dabei<br />

in der Reihenfolge: bereits im Netz-<br />

18 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Einkaufs-Praxis<br />

Alle Beschaffungs- und<br />

Absatzverträge synchronisieren<br />

werk und qualifiziert, bekannt und hat eine<br />

gute Reputation, Produzent aus Europa,<br />

Produzent außerhalb Europas, der internationale<br />

Mindeststandards erfüllt. Zur<br />

Optimierung stellte das Unternehmen von<br />

2007 bis <strong>2012</strong> Lernkurven auf.<br />

Heraeus Precious Metals GmbH und<br />

Co. KG aus Hanau ist ein weltweit tätiges<br />

Unternehmen im Geschäftsfeld Technologien<br />

und Edelmetalle. Auch in die Beschaffung<br />

der Edelmetallspezialisten ist<br />

nach Aussagen von Einkaufsleiter Roland<br />

Schwögler der Risikomanagementprozess<br />

zu integrieren. Für ihn ist es wichtig,<br />

bevor konkrete Maßnahmen ergriffen<br />

werden einen Überblick über die potenzielle<br />

Risikosituation zu gewinnen. Hierzu<br />

ist zunächst das einsatzeffizienteste<br />

und damit kostensparendste Produktionsverfahren<br />

zu prüfen. Dann sollten Beschaffungs-<br />

und Absatzverträge möglichst<br />

synchron sein. Schließlich kann<br />

sich ein Unternehmen durch den Einsatz<br />

diverser Finanzinstrumente gegen Preissteigerungen<br />

absichern. Für Schwögler<br />

spekulieren Unternehmen mit diesem Finanzdienstinstrument<br />

nicht, sondern sichern<br />

sich ab und verfolgen damit nachhaltige<br />

Strategien für die Zukunft ihres<br />

Geschäfts.<br />

Die RWE AG aus Essen hat bei einem<br />

Außenumsatz von 51 Mrd Euro ein Beschaffungsvolumen<br />

von 10 Mrd Euro ohne<br />

den Einkauf von Primärenergie. Dafür<br />

wurde ein Kompetenzcenters Rohstoffe im<br />

Konzerneinkauf der RWE Service GmbH<br />

bereits 2007 installiert. „Dies war eine Reaktion<br />

auf die sich stetig schneller verändernden<br />

Bedingungen und Risiken der internationalen<br />

Rohstoff- und Beschaffungsmärkte“,<br />

so Britta Röhrig, Leiterin des<br />

Kompetenzccenters Rohstoffe bei der<br />

RWE. Das Risikomanagement seiein wesentlicher<br />

Aspekt im Einkauf. Nur durch<br />

frühzeitiges Erkennen von Trends und Entwicklungen<br />

auf den Rohstoffmärkten wie<br />

Preise, Materialverfügbarkeiten und Lieferantenverhalten<br />

könne die Versorgung mit<br />

Rohstoffen gesichert werden. Im Fokus<br />

stehen dabei Stahl und Metalle, Baustoffe,<br />

Chemikalien und Kraftstoffe. Hierzu erstellt<br />

das Kompetenzcenter Rohstoffe ein<br />

regelmäßig erscheinendes Telegramm für<br />

die Führungskräfte. Dieses analysiert die<br />

Marktlage und gibt kurzfristige Prognosen<br />

sowie Handlungsempfehlungen. Basis<br />

sind die Daten des statistischen Bundesamtes.<br />

Karl Pridun von dem mittelständischen<br />

Unternehmen Lack GmbH Nfg. KG aus<br />

Wien beantwortet die Frage nach dem<br />

Chemikalieneinkauf mit: „Grundsätzlich<br />

,tickt’ der Einkauf überall ähnlich, es geht<br />

um Verfügbarkeit und Kosten, um Beziehungen<br />

sowie Marktkenntnis.“ Ferner hält<br />

er die Versorgungssicherheit für unglaublich<br />

schlecht. Bis hin zu größten Playern<br />

wie Bayer, BASF oder Evonik hat so gut<br />

wie jeder Hersteller irgendein Produkt in<br />

2010 oder 2011 ein paar Wochen lang<br />

nicht liefern können, so der Einkaufsprofi<br />

aus dem Mittelstand. „Versorgungsprobleme<br />

tauchen dabei regelmäßig aus dem<br />

Nichts über Nacht auf und oft ist es so,<br />

dass es zwar für ein Produkt genügend<br />

Hersteller gibt, aber eine Vorstufe nur von<br />

ein bis zwei Herstellern kommt. Damit ist<br />

ständiger Stress vorprogrammiert“, äußert<br />

sich Pridun weiter. Dabei bleibt er optimistisch:<br />

„Trotzdem: Wir leben von den Herausforderungen<br />

und innerhalb Europas<br />

haben alle dieselben Probleme.“<br />

Bei Evonik Industries ist die Beschaffung<br />

eine unternehmerisch denkende Einheit,<br />

die Verantwortung für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg des gesamten Unternehmens<br />

trage, so Dr. Ralph Grote, bei Evonik Industries<br />

in der Beschaffung unter anderem<br />

zuständig für die Weiterbildung der Einkäufer.<br />

Neben effizienten Strukturen benötigt<br />

Evonik qualifizierte und motivierte Mitarbeiter,<br />

um unsere anspruchsvollen Ziele zu<br />

erreichen. Mit einem Programm mit dem<br />

Namen SPADE will Evonik die bereits vorhandenen<br />

Kompetenzen der Mitarbeiter<br />

noch weiter entwickeln. Dabei steht SPA-<br />

DE für „Shaping Procurement and Developing<br />

Excellence“. „Wir wollen mit SPADE<br />

auch bisher nur schwer zugängliche Schätze<br />

heben“, erläutert Grote. Kernpunkte des<br />

Programms sind ein global in den Regionen<br />

veranstaltetes Basis-Seminar in der jeweiligen<br />

Landessprache sowie ein international<br />

besetztes, halbjähriges Fortgeschrittenen-Programm,<br />

bei dem modulares Lernen<br />

mit der parallelen Bearbeitung eines<br />

für die Beschaffung relevanten Themas<br />

einhergeht. Beide Konzepte helfen, die<br />

Dinge, die viele Mitarbeiter schon über<br />

Jahre hinweg intuitiv richtig gemacht haben,<br />

in einen Zusammenhang zu stellen.<br />

SPADE bringt nun eine klare Struktur hinein<br />

und ermöglicht es so, die eigene Arbeit<br />

weiter zu optimieren.<br />

Fazit<br />

Knapper werdende Ressourcen mit steigenden<br />

Preisen stellen weitere Anforderungen<br />

an den Rohstoffeinkauf. Auch geopolitische<br />

Aspekte sind in das Risikomanagement einzubeziehen.<br />

Bei einer fortschreitenden Globalisierung<br />

ist dieses mit in die Einkaufsstrategien<br />

einzubeziehen und stellt hohe<br />

Anforderungen an die Flexibilität der beteiligten<br />

Personen. Dr. Thomas Isenburg<br />

Wo ist<br />

Conrad?


Einkaufs-Praxis<br />

Interview mit Gunda Stolle und Andreas Luckert, Labom Mess- und Regel<strong>technik</strong> GmbH<br />

Das Team Einkauf und Materialwirtschaft<br />

bei Labom Messund<br />

Regel<strong>technik</strong> GmbH: Gunda<br />

Stolle und Andreas Luckert.<br />

„Qualität als höchster Anspruch“<br />

Materialeinkauf im Umfeld sicherheitsrelevanter Bauteile<br />

Labom entwickelt, produziert und vertreibt in<br />

Deutschland seit über 40 Jahren Mess- und Überwachungssysteme<br />

für den industriellen Einsatz.<br />

Wir sprachen mit Gunda Stolle, Leiterin Einkauf, und<br />

Andreas Luckert, Leiter Materialwirtschaft, über die<br />

Strategien der Beschaffung.<br />

Labom ist ein Familienunternehmen mit der Philosophie, nur<br />

in Deutschland zu produzieren. Gilt dies auch für den Einkauf?<br />

Stolle: Die Firmenphilosophie „Made in Germany“ wird gestützt<br />

durch sehr viel technisches Know-how und gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter, die an unserem Standort in Hude bei Bremen<br />

Produkte mit hoher Qualität herstellen. Ähnlich ist die Philosophie<br />

bei uns im Einkauf. Wir versuchen ein Optimum an Qualität,<br />

Preis und Service bei unseren Lieferanten zu finden und<br />

sind oftmals auf Lieferanten aus Deutschland und Europa angewiesen.<br />

Gerade bei den deutschen Lieferanten beziehen wir<br />

häufig werkzeuggebundene Artikel, so dass die Zusammenarbeit<br />

vorgegeben ist. Viele unserer Produkte unterliegen auch sicherheitsrelevanten<br />

Richtlinien, da müssen wir doppelt auf die<br />

Qualität und Sicherheit der eingekauften Artikel achten.<br />

Was heißt das für Sie in der Praxis?<br />

Luckert: Bei Leiterplatten gibt es beispielsweise strenge Vorschriften<br />

für Atex- und Ex-bestimmte Anwendungen. Da muss<br />

jedes Teil einzeln geprüft sein. Und dies in Fernost fertigen zu<br />

lassen, ohne die notwendige Qualitätssicherung vor Ort, ist<br />

nicht möglich. Da bevorzugen wir Lieferanten in unserer Nähe,<br />

bei denen bei Problemfällen schnell reagiert werden kann.<br />

Das bedeutet auch eine enge Auditierung Ihrer Lieferanten?<br />

Stolle: Das ist richtig. Wir sind einmal im Jahr bei unseren<br />

Lieferanten vor Ort um die Prozesssicherheit und Qualität zu<br />

prüfen und dies in Form eines Audits festzulegen. Es ist für uns<br />

wichtig, dass die Artikel schon beim Lieferanten eine 100prozentige<br />

Kontrolle erfahren und wir das überwachen können.<br />

Also eine 100prozentige Qualität als Anforderung?<br />

Luckert: Wenn ein Produkt von uns in einem Kraftwerk beispielsweise<br />

als Pumpensteuerung eingebaut wird, dann darf es<br />

nicht ausfallen. Dafür müssen die Bauteile den Sicherheitsrichtlinien<br />

entsprechen, sonst geht es nicht.<br />

In den hergestellten Mess- und Überwachungssystemen steckt<br />

viel Entwicklungsarbeit. Wie arbeiten Sie da zusammen?<br />

Stolle: Mittlerweile arbeiten wir direkt mit der Entwicklungsabteilung<br />

zusammen und werden auch von Anfang an in die Prozesse<br />

mit involviert. Wenn wir zusammen mit Lieferanten Lösungen<br />

suchen, dann sind wir das Bindeglied zwischen Lieferant und<br />

Entwicklung. Auch wenn es bei laufenden Produkten Änderungen<br />

gibt, dann kommunizieren wir das an unsere Zulieferer. Oder<br />

wenn es neue Produkte am Markt gibt und unsere Lieferanten<br />

diese uns vorstellen, dann geschieht das in Absprache mit beiden<br />

Abteilungen, vor allem wenn es zeichnungsrelevante Teile sind.<br />

Wie sichern Sie sich als Mittelständler Ihre Preise am Markt?<br />

Stolle: Unser Einkaufsvolumen beträgt ungefähr 6 Millionen<br />

Euro. Der größte Teil davon fließt in den Edelstahleinkauf. Die<br />

Hälfte unseres Bedarfes zerspanen wir selber, die andere Hälfte<br />

des Volumen wird als Edelstahlbauteile zugekauft. Kleinstück-<br />

22 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Einkaufs-Praxis<br />

zahlen und Sonderwünsche von Kunden werden in unserer Produktion<br />

bearbeitet, Serienfertigungen geben wir nach extern.<br />

Das größte Problem beim Edelstahleinkauf sind die schwankenden<br />

Preise der Legierungszuschläge. Wir beobachten den Markt<br />

deshalb täglich. Wenn die Legierungszuschläge fallen, dann decken<br />

wir uns auch mal mit größeren Mengen ein.<br />

Luckert: Und wenn wir das Gefühl haben die Preise steigen,<br />

dann legen wir uns auch mal ein paar Tonnen ins Lager. Momentan<br />

haben wir einen Lagerbestand von 3,9 Millionen Euro.<br />

Sie setzen also auf höhere Lagerhaltung gegenüber den am<br />

Markt herrschenden Preisschwankungen?<br />

Stolle: Als wir vor einem Jahr die Verknappung von elektronischen<br />

Bauteilen wegen Fukushima hatten, haben wir auch sofort<br />

reagiert und uns unser Material für ein Jahr gesichert und ins Lager<br />

gelegt. Damit haben wir die schlechten Zeiten wirklich gut<br />

überstanden. Und bei Edelstahl legen wir uns schon mal für ein<br />

halbes Jahr den Bedarf an. Bei den Bauteilen versuchen wir auch<br />

über Rahmenverträge für ein ganzes Jahr die Bedarfe zu fixieren<br />

und dann auf Abruf die monatlichen Lieferlose zu erhalten. Damit<br />

hat der Lieferant auch die Möglichkeit seine Materialien in größeren<br />

Mengen einzukaufen und die Preise sind für uns planbar.<br />

Bei anderen Teilen sichern wir unsere Preise indem wir mehrere<br />

Artikel zusammenfassen. Das ist dann in einem Rahmenpaket<br />

aufs Jahr verteilt. Doch auch hier gibt es die notwendige<br />

Flexibilität, falls spezielle Wünsche berücksichtigt werden müssen<br />

und Einzelteile mehr gefragt sind.<br />

Aber wissen Sie immer Ihren Bedarf schon so weit im Voraus,<br />

dass Sie vorab bestellen können?<br />

Luckert: Unser großes Problem ist, dass wir voraussehen<br />

müssen, was der Vertrieb verkauft, um unsere Lager mit den<br />

richtigen Artikeln zu füllen. Da haben wir schon einen Vorlauf<br />

von einem halben Jahr.<br />

Wie minimieren Sie dann das Risiko, zu abhängig von Lieferanten<br />

zu werden?<br />

Stolle: Gerade bei Lieferanten in Osteuropa oder auch künftig<br />

in Asien bauen wir immer einen zweiten Lieferanten auf, der<br />

im Notfall einspringen könnte. Wir sind bestrebt uns mit einer<br />

Second Source abzusichern, sowohl bei bestehenden A-Lieferanten<br />

als auch potenziellen Neu-Lieferanten. Das Aufbauen<br />

kann durch unseren hohen Qualitätsanspruch dann zwar bis zu<br />

einem Jahr dauern, aber wir haben für jeden Lieferanten eine<br />

Alternative und sind auch kurzzeitig in der Lage zu wechseln.<br />

Wo liegen die größten Herausforderungen Ihrer täglichen<br />

Arbeit im Einkauf und der Materialwirtschaft?<br />

Stolle: Wir müssen immer wachsam sein und uns stetig den<br />

Markt anschauen. Doch wir schauen auch über den Tellerrand<br />

hinweg und versuchen in unserem Einkauf globaler zu agieren.<br />

Gerade sind wir dabei neue Lieferanten in China zu gewinnen,<br />

doch die bisherigen Probeläufe haben uns in der Qualität nicht<br />

zufrieden gestellt. Wenn wir im Haus die Teile nacharbeiten<br />

müssen, ist der Preisvorteil schnell dahin. Jetzt haben wir uns<br />

erstmals auf der International Sourcing Fair in Shanghai mit unseren<br />

Bedarfen vorgestellt und hoffen auf gute Angebote. Es<br />

könnte auch sein, dass wir in China einen Dienstleister einstellen,<br />

der die Qualitätssicherung vor Ort übernimmt und uns vor<br />

bösen Überraschungen bewahrt. Diesen Schritt gehen wir jetzt<br />

und ich bin überzeugt davon, dass wir auch dort Lieferanten finden<br />

werden, die unsere Qualitätsansprüche erfüllen können.<br />

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13.–16.11.<strong>2012</strong>


Einkaufs-Praxis<br />

Andre Meweskamp, Fraunhofer IML, und Dr. Stephan Oevers, Bayer Business Services diskutieren Strategien zur Prozessoptimierung.<br />

Prozessketten optimal gestalten<br />

Zukunftskongress Logistik: Operational Excellence in der <strong>Prozessindustrie</strong><br />

Mit zunehmend dynamischen<br />

Märkten bekommt die strategische<br />

Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit<br />

eines Produktionssystems einen<br />

immer größeren Stellenwert.<br />

Gleichzeitig sind Effizienz und<br />

Leistungsfähigkeit gefragt.<br />

Diesen unterschiedlichen Anforderungen<br />

mit passenden Konzepten<br />

gleichermaßen gerecht zu werden,<br />

ist eine große Herausforderung. Nur<br />

wer das Gesamtsystem von Prozessen,<br />

Mitarbeitern und Technologien analysiert<br />

und optimal auf seine Kunden ausrichtet,<br />

kann letztendlich die entscheidenden<br />

Kosten-, Zeit- und Servicevorteile<br />

nutzen.<br />

Die Gestaltung optimaler Prozessketten<br />

war ein Schwerpunktthema des Wissensforums<br />

im Rahmen des „Zukunftskongress<br />

Logistik – 30. Dortmunder Gespräche“.<br />

Im Rahmen eines von der Bayer<br />

Inhouse Consulting für die Schulung<br />

ihrer Mitarbeiter im Rahmen des Supply<br />

Chain Managements eingesetzten Planspiels<br />

wurde deutlich, dass viele Erfolge<br />

bereits mit kleinen Maßnahmen und geringen<br />

Mitteln umsetzbar sind. Die Bayer<br />

Steckerfabrik fertigt Stecker aus Hightech-Polymeren.<br />

Die Stecker bestehen<br />

aus mehreren Elementen mit unterschiedlichen<br />

elektronischen oder strukturellen<br />

Funktionen. Zurzeit ist die<br />

Steckerfabrik nicht in der Lage, Stecker<br />

in der benötigten Qualität, in der benötigten<br />

Menge zu einem akzeptablem<br />

Preis für den Kunden herzustellen. Es besteht<br />

dringender Handlungsbedarf.<br />

Kleine Änderungen in der Montage<br />

führen zur Prozessoptimierung<br />

Aufgabe war, in Arbeitsgruppen von jeweils<br />

fünf Mitarbeitern innerhalb von 10<br />

Minuten 40 fehlerfrei montierte Stecker<br />

zu liefern. In der ersten Runde waren die<br />

Arbeits- und Montageabläufe vorgegeben.<br />

Die Aufgaben für die einzelnen Arbeitsplätze<br />

sind in Standardarbeitsblättern<br />

definiert. Die einzelnen Montagegruppen<br />

sollten jeweils in 5er Losgrößen<br />

an den nächsten Montageschritt übergeben<br />

werden und auch in Losgrößen von 5<br />

Stück an den Kunden geliefert werden.<br />

Die Qualitätskontrolle fand in der Wareneingangsprüfung<br />

des Kunden statt.<br />

Die Anordnung des Montageablaufs war<br />

wie in der Zeichnung vorgegeben.<br />

Im Ergebnis wurden 5 fertige Stecker<br />

an den Kunden geliefert und 23 Stecker<br />

waren teilfertig im Workflow. Das Produktionslayout<br />

war nicht optimal. Transportwege<br />

waren zu lang und der Materialfluss<br />

nicht wertstromorientiert. Kurze<br />

Wege, aufeinander folgende Prozessschritte<br />

führen zu einem überschaubaren<br />

Prozess. Dabei sollten die Materialströme<br />

möglichst kreuzungsfrei gestaltet werden,<br />

anders als dies im Beispiel ist. In der<br />

<strong>Prozessindustrie</strong> sollen die örtlichen Gegebenheiten<br />

genutzt werden, beispielsweise<br />

Schwerkraft: das Produkt durchfließt<br />

aufeinander folgende Kessel von<br />

oben nach unten. Eine räumliche Trennung<br />

von wertschöpfenden und wertermöglichenden<br />

Tätigkeiten ist notwendig,<br />

um die Prozessschritte optimal aufeinander<br />

abzustimmen. Dafür sollte die Matrialzufuhr<br />

als eigenständiger Prozessschritt<br />

aus der Produktion ausgelagert<br />

werden.<br />

Ein weiterer Ansatzpunkt zur Reduzierung<br />

der Kosten ist die Bestandsoptimierung<br />

innerhalb des Prozesses. Little’s<br />

Law zeigt, dass hohe Bestände innerhalb<br />

eines Prozesses zu hohen Durchlaufzeiten<br />

führen. Es kann angewendet werden,<br />

um Wartezeiten und Lagergrößen zu bestimmen,<br />

die Auswirkung von teilfertigen<br />

Beständen und der Durchsatz je Arbeitsplatz<br />

auf die Durchlaufzeit transparent<br />

zu machen, Verschwendungsquellen,<br />

die durch hohen Bestände teilfertiger<br />

Produkte entstehen, sichtbar zu machen.<br />

24 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Einkaufs-Praxis<br />

Bessere Durchlaufzeiten<br />

durch Sensibilisierung<br />

verbesserten Durchlaufzeiten. Im<br />

Ergebnis waren in der dritten<br />

Runde des Planspiels aus den 5<br />

gelieferten fehlerfreien Einheiten<br />

37 fehlerfreie Einheiten geworden.<br />

Dies wurde einfach durch<br />

organisatorische Maßnahmen erzielt,<br />

ohne dass Investitionen erforderlich<br />

gewesen wären. Letztlich<br />

ist das Planspiel eine gute<br />

Möglichkeit, Mitarbeiter zu sensibilisieren<br />

und den Blick für die<br />

kleinen Dinge zur Optimierung<br />

der Prozesse zu schärfen.<br />

Dass die Umsetzung in der <strong>Prozessindustrie</strong><br />

sinnvoll und möglich<br />

ist, zeigten Christian Voyé,<br />

Dupont Coatings Wuppertal, und<br />

Dr. Hubert Bensmann, Geschäftsführer<br />

der Haupt Pharma GmbH<br />

Münster. Voyé: „Oft kommt das<br />

Argument, auf uns passt das<br />

nicht. Bei uns ist alles ganz anders.<br />

Es kommt darauf an, den<br />

Kern zu erkennen und daraus die<br />

Möglichkeiten zu adaptieren.“<br />

„Die Optimierung stellt eine Herausforderung<br />

bei altem vorhandenem<br />

Bausubstanz dar. Bei Neu-<br />

Weiterer Punkt ist die Arbeit in Batches,<br />

die von Station zu Station die Produktion<br />

durchlaufen. Wird hier auf One-<br />

Piece-Flow umgestellt, werden lange<br />

Leerlaufzeiten vermieden. Eine Analyse<br />

der Taktzeiten in jeder Station zeigt, dass<br />

die zeitliche Belastung sehr unterschiedlich<br />

ist. Während Station eins und drei<br />

nahezu 30 Sekunden für die zu erledigenden<br />

Tätigkeiten benötigen, sind es in<br />

Station 5 nur etwa 10 Sekunden.<br />

Hier ergibt eine Analyse, dass der Flaschenhals<br />

vermieden werden kann, wenn<br />

Tätigkeiten zusammengefasst werden<br />

und zusätzliche Kapazität für den Bottleneck<br />

geschaffen wird. Die Taktzeiten zeigen,<br />

ob der Workflow optimal ist. Grundsätzlich<br />

soll die Durchlaufzeit der Fertigungsschritte<br />

an den Kundentakt ange-<br />

passt werden. Zusätzlich wirde<br />

die Produktion umgestellt. Vom<br />

Push-System – produziert wird<br />

aufgrund erwarteter prognostizierter<br />

Nachfrage – zum Pull-System<br />

– produziert wird nur, wenn<br />

im nachfolgenden Schritt auch<br />

Bedarf besteht. Ein nachgelagerter<br />

Schritt – beispielsweise ein<br />

Kundenauftrag – löst so die Produktion<br />

von Einheiten aus. Weitere<br />

Ergebnisse waren, die Ladungsträger<br />

sowie die Losgrößen<br />

für den Transport der Ware zum<br />

Kunden zu optimieren. Eine<br />

Qualitätskontrolle nach jedem<br />

Arbeitsschritt führte ebenfalls zu<br />

bauten ist es kein Problem, die Wertströme<br />

optimal zu gestalten. Eine optimale<br />

Anordnung im Rahmen der gegebenen<br />

Rahmenbedingungen mit dem Ziel, Wege<br />

zu vermeiden und die Wertströme zu optimieren<br />

ist unser Ziel.“ So Dr. Bensmann.<br />

Dr. Stephan Oevers, Projekt Manager der<br />

Bayer Business Services GmbH: „Das<br />

Equipment steht da, wo es steht. Wir virtualisieren<br />

den Prozess zunächst und<br />

streben eine Routenbildung an.“ Oftmals<br />

sei es so, dass scheinbar Flexibilität dadurch<br />

vorhanden ist, dass alle Anlagen<br />

für alle Produkte eine Produktionseinheit<br />

genutzt werden könne. Das Ziel sollte<br />

hier ein Paradigmenwechsel sein. Durch<br />

Routenbildung also bestimmte Anlagenkombinationen<br />

für bestimmte Produkte<br />

festzulegen, indem Produktfamilien gebildet<br />

werden, um so die Stoffströme zu<br />

optimieren und um Flaschenhälse zu vermeiden.<br />

Jeder Euro, der im Flaschenhals<br />

durch fehlende Optimierung zusätzlich<br />

aufgewandt werden muss, ist unwiederbringlich<br />

verloren.<br />

Wilfried Kipp-Weike<br />

02_bd_zw Zwischentitel<br />

02_bd_zw Zwischentitel<br />

Am Beispiel<br />

des Zusammenbaus<br />

eines<br />

Steckers<br />

wurde<br />

die Prozessoptimierung<br />

praktisch<br />

geübt.


Einkaufs-Praxis<br />

Zunahme von Geschäftsreisen<br />

bedingt gestraffte Prozesse<br />

Reisekosten mit transparenten Buchungsprozessen optimieren<br />

2010<br />

Gesamt: 43.5 Mrd €<br />

2011<br />

Gesamt: 44,8 Mrd €<br />

11,2 Mrd. €<br />

28 %<br />

11,2 Mrd. €<br />

28 % 11,2 Mrd. €<br />

25 %<br />

11,2 Mrd. €<br />

28 %<br />

11,2 Mrd. €<br />

28 %<br />

11,2 Mrd. €<br />

28 %<br />

3,3 Mrd. €<br />

7,5 %<br />

11,2 Mrd. €<br />

28 % 12,2 Mrd. €<br />

27 %<br />

8,4 Mrd. €<br />

19 %<br />

4,5 Mrd. €<br />

10%<br />

5,1 Mrd. €<br />

11,5 %<br />

Flug<br />

Bahn<br />

Mietwagen<br />

Übernachtung<br />

Verpflegung<br />

Sonstige Kosten<br />

Die Gesamtkosten für Geschäftsreisen nach Kostenbereichen aufgeteilt.<br />

Für <strong>2012</strong> sind die Kosten nochmals um 7,4 Prozent gestiegen.<br />

Trotz erhöhter Kosten und Rezessionsängste<br />

sind deutsche Unternehmen<br />

so viel unterwegs wie<br />

noch nie. Angesichts des wirtschaftlichen<br />

Drucks muss das Travel-Management<br />

jedoch immer<br />

professioneller betrieben werden.<br />

Die Globalisierung unserer Geschäftswelt<br />

führt dazu, dass Mitarbeiter<br />

heutzutage häufiger Reisen<br />

müssen. Laut der aktuellen Studie<br />

des Verband Deutsches Reisemanagement<br />

(VDR) hat sich der Reisemarkt analog<br />

zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

mit einer Steigerung um 7,4 Prozent<br />

in 2011 entwickelt. 8,8 Millionen Geschäftsreisende<br />

waren per Bahn, per<br />

Flugzeug oder per Auto im letzten Jahr<br />

unterwegs. Dabei fanden zwei von drei<br />

Reisen innnerhalb Deutschlands statt, so<br />

dass die <strong>Ausgabe</strong>n hauptsächlich im Inland<br />

blieben. Betriebe mit 10 bis 250 Mitarbeitern<br />

(KMU) generierten laut VDR<br />

dabei das höchste Reisevolumen.<br />

Eine ähnliche Aussage trifft die Studie<br />

‚Internationel Travel Management <strong>2012</strong>‘<br />

des Firmenkreditkartenanbieters Airplus.<br />

Demnach geht die Mehrheit der Travel<br />

Manager (53 %) davon aus, dass sich die<br />

Reisehäufigkeit in ihren Unternehmen in<br />

den kommenden zwölf Monaten nicht<br />

verändert. Lediglich 11 % gehen von einem<br />

Rückgang, und mehr als drei Mal so<br />

viele (35 %) von einer Zunahme aus. Als<br />

größtes europäisches Exportland haben<br />

sich die Deutschen daran gewöhnt, dass<br />

ihre Mitarbeiter reisen müssen. „Wenn<br />

die Unternehmen jedoch mehr als je zuvor<br />

reisen, müssen sie auch ihre Kosten<br />

effizienter verwalten“, betont Micheal<br />

Fürer, Director Sales Germany bei Airplus.<br />

„Jedoch ist die Zahl derer, die die<br />

allgemein als Best Practices im Travel<br />

Management erachteten Grundsätze einführen,<br />

nicht so stark gestiegen wie in<br />

früheren Jahren.“<br />

Die Vorsicht im Umgang mit Mobilität<br />

und Kosten bleibt also, ebenso wie die<br />

Zielvorgabe die Reisekosten zu senken.<br />

Steigende Reisezahlen und steigende Reisepreise<br />

verlangen vom Einkäufer von<br />

Travelleistungen erhöhte Professionalität<br />

im Einkauf der Leistungen. Das Thema<br />

Kostenkontrolle von Reiseleistungen ist<br />

längst in den Führungsetagen angekommen<br />

und als eines der obersten strategischen<br />

Ziele angegeben. Doch nur wenige<br />

nutzen bisher Kostenanalysetools. So leiden<br />

gerade die so stark reisenden kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen ohne<br />

die großen Volumina oft unter Kostenexplosionen.<br />

Nach Einführung der ‚Nullprovision‘<br />

zahlten sie deutlich höhere<br />

Service-Entgelte an Reisebüros als größere<br />

Firmen. Doch solche Schwächen wären<br />

leicht zu beheben, wenn nicht oftmals auf<br />

preiswerte Software für die Reisekostenabrechnung<br />

verzichtet werden würde.<br />

Um die strategischen Ziele halten zu<br />

können, ist ein aktives Reisemanagement<br />

unerlässlich. 74 % der deutschen Unternehmen<br />

analysieren ihre Reiseausgaben,<br />

was im Umkehrschluss bedeutet, dass ein<br />

Viertel aller Unternehmen in Deutschland<br />

eine wichtige Gelegenheit verstreichen<br />

lässt, durch mehr Fakten bessere<br />

Kontrolle zu erzielen. Zahlreiche Maßnahmen<br />

können eingesetzt werden, um<br />

Kosten im Bereich der Mobilität zu reduzieren.<br />

Dazu gehören Preisvergleiche, die<br />

Suche nach Rabatten und Sondertarifen,<br />

aber auch die strikte Einhaltung von Reisebudgets.<br />

Rabatte bei Airlines, Hotelketten<br />

und Autovermietungen<br />

Angesichts der Tatsache, dass die meisten<br />

deutschen Unternehmen für <strong>2012</strong> von<br />

einem höheren Reisevolumen ausgehen,<br />

ist es verständlich, dass vermehrt Vorzugsraten<br />

ausgehandelt werden. Bei Hotels,<br />

Autovermietungen und Veranstaltungen<br />

ist dieser Weg erfolgreich, doch Sondertarife<br />

bei Flugtickets sind immer seltener.<br />

„Einige Fluggesellschaften ließen<br />

verlauten, dass sie beim Aushandeln von<br />

Vorzugsraten zurückhaltender geworden<br />

sind, da die Reisenden seltener auf bevorzugte<br />

Leistungsträger zurückgreifen“, so<br />

Fürer. „Laut den Airlines geht dieser<br />

Trend auf die verstärkte Konsumorientierung<br />

auch bei Geschäftsreisen zurück.“<br />

Nach dieser Theorie führt die wachsende<br />

Konsumorientierung dazu, dass Reisende<br />

ihre Tickets individuell kaufen und so den<br />

26 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Bild: lightpoet - Fotolia.com<br />

besten Deal des Tages erhalten, anstatt<br />

bei der bevorzugten Airline zu buchen,<br />

wenn diese über das gesamte Jahr gesehen<br />

die günstigsten Preise bietet.<br />

Bei den mit Airlines ausgehandelten Firmentarifen<br />

sinkt jedoch nicht nur die Anzahl,<br />

sondern auch die Höhe. In diesem<br />

Jahr lag der durchschnittliche Rabatt für<br />

Flugtickets bei 15 %, ein Rückgang von<br />

konstanten 18 bis 19 % in den letzten drei<br />

Jahren. Die Durchschnittsrabatte für Hotelübernachtungen<br />

und Autovermietungen<br />

liegen ungefähr auf dem gleichen<br />

Niveau und sind auch in diesem Jahr gesunken.<br />

Unternehmen müssen eigene<br />

Reiserichtlinien überprüfen<br />

Da Firmenrabatte nur spärliche zusätzliche<br />

Möglichkeiten zur Kosteneinsparung<br />

bieten, sollte das Hauptaugenmerk<br />

auf die Verbesserung der internen Prozesse<br />

gelegt werden. Ausgangspunkt der Bestandsaufnahme<br />

ist die bestehende Reiserichtlinie.<br />

Die enthält nicht nur eine Menge<br />

an Regeln, an die sich Reisende halten<br />

müssen, sondern lässt auch Rückschlüsse<br />

auf Buchungsverhalten und Kommunikation<br />

im Unternehmen zu. Aus diesen<br />

Informationen werden unterschiedliche<br />

Szenarien abgeleitet, die als Entscheidungsgrundlage<br />

für Veränderungen dienen.<br />

In Matrix-Form wird aufgezeigt,<br />

wie sich die Gesamtkosten verringern,<br />

wenn bestimmte Bedingungen verändert<br />

werden – etwa eine Beschränkung<br />

der Business-Class-Erlaubnis auf Flüge<br />

ab acht Stunden, ein generelles Umsteigen<br />

auf die zweite Bahn-Klasse oder die<br />

Verpflichtung auf bestimmte Vertragspartner.<br />

Da hier ein großer Stellhebel zur Kontrolle<br />

der Reiseausgaben liegt, haben in<br />

Deutschland laut der Umfrage von Airplus<br />

83 % der Unternehmen eigene umfassende<br />

Reiserichtlinien festgelegt. Und<br />

dies trotz der Entwicklung, dass Geschäftsreisende<br />

dank der Einflüsse sozialer<br />

Netzwerke und mobiler Technologien<br />

sehr viel eigenständiger geworden sind<br />

und oftmals am Travelmanager oder Reiseeinkäufer<br />

vorbei buchen. Was die Verschlankung<br />

der Prozesse angeht, müssen<br />

vor allem Buchungen und Bestellungen<br />

unter die Lupe genommen werden. Gerade<br />

in kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

ist dieser Vorgang häufig stark<br />

fragmentiert.<br />

FAZIT<br />

Die Anzahl der Geschäftsreisen steigt stetig,<br />

die Preise für Busse, Bahn und Flugzeug<br />

auch. An den Hotelrabatten kann<br />

auch nicht mehr viel gedreht werden, also<br />

müssen Unternehmen vor allem in der<br />

Planung und bei internen Prozessen nach<br />

Sparmöglichkeiten suchen. Eine Aufgabe,<br />

die nur mit transparenten Prozessen<br />

und straffen Regeln geschafft werden<br />

kann. Und das wird nicht allen Reisenden<br />

passen.<br />

ki


Einkaufs-Praxis<br />

Bild: Torbz - Fotolia.com<br />

Sales & Operations Planning 2.0<br />

Moderne Supply Chain-Planung nach dem Vorbild sozialer Netzwerke<br />

Die Errungenschaften sozialer<br />

Netzwerke können auch die<br />

Leistungsfähigkeit globaler<br />

Wertschöpfungsketten steigern.<br />

Die dort angewandten Konzepte<br />

helfen, den Planungsprozess besser<br />

zu steuern.<br />

Das traditionelle Konzept der Planung<br />

von Vertrieb und operativem<br />

Geschäft in der globalen Pozessindustrie<br />

– das sogenannte Sales &<br />

Operations Planning (S&OP) – basiert im<br />

Prinzip auf einer gigantischen Abfolge<br />

von Besprechungen. Jede Besprechung<br />

stellt dabei einen einzelnen Schritt im<br />

Planungsprozess dar, mit klar zugewiesenen<br />

Verantwortlichkeiten und einem<br />

festgelegten Zuständigkeitsprofil. Diese<br />

Kaskade von Besprechungen führt<br />

schlussendlich zu einer strukturierten<br />

und transparenten Koordinierung der unterschiedlichen<br />

Planungs- und Produktionsprozesse<br />

und überführt deren Ergebnisse<br />

in einen einzigen konsistenten Datensatz,<br />

der den bestmöglichen Abgleich<br />

zwischen Nachfrage und der Lieferfähigkeit<br />

des Unternehmens darstellen soll.<br />

Bei diesem herkömmlichen S&OP-Prozess<br />

werden Nachfrage- und Angebotsprognosen<br />

mit den verfügbaren Kapazitäten<br />

abgeglichen, auf die Finanz- und Geschäftsstrategie<br />

abgestimmt und so der<br />

kurzfristige detaillierte Produktionsprozess<br />

gesteuert.<br />

Angesichts des schwierigeren Umfelds<br />

gerät das traditionelle Planungskonzept<br />

jedoch an seine Grenzen: Der Aufstieg<br />

der Schwellenmärkte, die größere globale<br />

Arbeitsteilung, zunehmende Komplexität<br />

von Produkten und Lieferketten sowie<br />

die gestiegene Volatilität von Nachfrage<br />

und Preisen üben einen immensen Druck<br />

auf die Margen aus. So stellen Unternehmen<br />

in den <strong>Prozessindustrie</strong>n nur allzu<br />

oft fest, dass sie ihre Ressourcen nicht optimal<br />

einsetzen. Die Nachfrageplanung ist<br />

28 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Einkaufs-Praxis<br />

oft frustrierend ungenau, die Einführung<br />

neuer Produkte hinkt dem Markt hinterher,<br />

die Planung und Kontrolle von Prozessen<br />

ist nicht agil genug und schwerfällige<br />

IT-Systeme liefern nicht die Informationen,<br />

die die Geschäftsführung für ihre<br />

Entscheidungen benötigen würde.<br />

Im Gegensatz dazu bietet der moderne<br />

Ansatz für Sales & Operations Planning –<br />

in Anlehnung an das Web-2.0-Konzept der<br />

sozialen Interaktion nennen wir ihn „S&OP<br />

2.0“ – sieben ganz konkrete Vorteile:<br />

■ Segmentierung<br />

■ Kollaboration<br />

■ End-to-End-Transparenz<br />

■ Integration von lokaler und<br />

globaler S&O-Planung<br />

■ Integration von Wert- und<br />

Volumenplanung sowie Simulation<br />

über Szenarien<br />

■ Integration zwischen S&OP und<br />

detaillierten Planungs- und<br />

Ausführungsprozessen<br />

■ S&OP 2.0 ist eine perfekte Plattform,<br />

um die Parameter zu liefern, die das<br />

LEAN-SCM-Konzept erfordert<br />

Im Wesentlichen zielen die Prinzipien<br />

des Web 2.0 darauf, ab den S&OP-Prozess<br />

durch geeignete Technologien zu<br />

verbessern.<br />

Segmentierung: Segmentierung ist<br />

deshalb der erste Schritt, die Lieferkette<br />

über alle Glieder hinweg optimal auf die<br />

gewünschten Ziele hin auszurichten und<br />

für unterschiedliche Produkte/Kunden/<br />

Werken passende Planungsprozesse und<br />

-politiken abzuleiten.<br />

S&OP 2.0 als Bestandteil des LEAN-SCM-Konzepts<br />

In Kern lassen sich Lean-Techniken in fünf<br />

Gesetzen zusammenfassen:<br />

Kollaboration, um Flexibilität und Planungsgenauigkeit<br />

zu ermöglichen: Das<br />

klassische Schema: „Input erhalten (von<br />

unten nach oben) – Entscheidung getroffen<br />

(bei einer Besprechung oder auf sonstige<br />

Art) – Anweisung erteilt (von oben<br />

nach unten)“ greift nicht mehr. In Kombination<br />

mit ineffizienten Systemen und<br />

mangelnder Transparenz ist dieser Prozess<br />

oft zu langsam und unflexibel. S&OP 2.0<br />

unterscheidet sich von S&OP dadurch,<br />

dass es eine Plattform zur funktions- und<br />

länderübergreifenden Zusammenarbeit<br />

schafft. Wie das „Web 2.0“ ist es eine Plattform<br />

für die gemeinsame Entscheidungsfindung.<br />

Die Möglichkeiten und Prozesse<br />

von S&OP 2.0 ermöglichen das auf allen<br />

Planungsebenen durch klar strukturierte<br />

1. Lean wird von der tatsächlichen Kundennachfrage<br />

gesteuert.<br />

2. Beim Einsatz möglichst exakter Angebots-<br />

und Nachfrageparameter ermöglicht<br />

Lean SCM die Auslieferung von Produkten<br />

in der vom Kunden erwünschten<br />

Menge und Zeit, ohne weiteres Nachsteuern<br />

im operativen Prozess.<br />

3. Ein Prozess wird nur von dem Punkt<br />

aus gesteuert, an dem das Endprodukt<br />

nachgefragt wird; alle anderen Standortpunkte<br />

werden über Nachbestellungsaufträge<br />

gesteuert (Pull-Prinzip).<br />

4. Bei richtiger Einstellung der taktischen<br />

Parameter sind nur wenige oder<br />

gar keine Berichtigungen in der regelmäßige<br />

Neuplanung notwendig.<br />

5. Durch die feste Herstellungsabfolge<br />

von Produkten, die durch ein „Rhythm<br />

Wheel“ vorgegeben wird, erhöht sich der<br />

Output.<br />

S&OP-Besprechungen und Ad-hoc-Zusammenarbeit,<br />

unterstützt von hochwertigen<br />

Echtzeit-Informationen, Kollaborationsdatenbanken<br />

und Workflows.<br />

End-to-End-Transparenz: Die Integration<br />

von Planungs- und Kontrollprozessen<br />

auf verschiedenen Ebenen ist nur möglich<br />

mit Transparenz über die gesamte Supply<br />

Chain hinweg (End-to-End). S&OP 2.0<br />

legt einen Schwerpunkt auf den Einsatz<br />

richtig konzipierter Dashboards, die es<br />

den Entscheidungsträgern erleichtern,<br />

sich einen Überblick über das tatsächliche<br />

Maß an Abstimmung zwischen den Planungs-<br />

und Ausführungsprozessen auf<br />

den unterschiedlichen Detailebenen und<br />

in verschiedenen Zeithorizonten zu verschaffen.<br />

Vision,<br />

Mission,<br />

Unternehmensstrategie<br />

Definition<br />

Geschäftsziele<br />

Wettbewerbs<br />

Positionierung<br />

Segmentierung<br />

Strategische SC<br />

Konfiguration &<br />

Netzwerk Design<br />

Strategische<br />

Zielsetzung;<br />

prospektive Analytics<br />

Strategische Planung<br />

Wertoptimierung<br />

Kostenoptimierung<br />

(0-24<br />

Monate)<br />

Ausführen<br />

(0-12<br />

Wochen)<br />

Produtkionssequenzie<br />

rung<br />

Prognose<br />

Supply<br />

Input<br />

Basis<br />

Demand<br />

Plan<br />

Basis<br />

Supply<br />

Plan<br />

Kollaborative<br />

Produtkionsplanung<br />

Demand<br />

Shaping<br />

Supply<br />

Szenarie<br />

n<br />

Basis<br />

Finanz<br />

plan<br />

Finanzszenarien<br />

Lieferungsfeinplanu<br />

ng & Ausführung<br />

Consensus<br />

Demand,<br />

Supply,<br />

Bestands<br />

und G&V<br />

Projektionen<br />

Performance<br />

Management;<br />

Advanced Analytics<br />

Taktische Planung<br />

(S&OP 2.0)<br />

Sequenzierung<br />

&<br />

Ausführung<br />

Auftragsabwiclung<br />

Ähnlich wie das Web 2.0 fungiert S&OP 2.0 als Plattform für umfassende Zusammenarbeit und End-to-End-Transparenz und<br />

bildet so das perfekte Bindeglied zwischen langfristiger strategischer Planung und der operativen Planung und Produktion.<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

29


Einkaufs-Praxis<br />

Integration von lokaler und globaler<br />

S&O-Planung für globale Unternehmen:<br />

Unternehmensabteilungen sind in<br />

aller Regel räumlich weit voneinander<br />

entfernt. Die Vorteile eines zentralisierten<br />

globalen S&O-Planungsprozesses<br />

müssen gegenüber der höhere Flexibilität<br />

lokal unabhängiger Absatz- und Marketingpraktiken<br />

ausbalanciert werden, so<br />

dass die Prozesse den goldenen Mittelweg<br />

bilden zwischen zentraler und lokaler<br />

Warenauffüllung, Produktionsplanung<br />

und Disposition. Die Abfolge der<br />

S&OP-Besprechungen und die unterstützende<br />

IT-Architektur müssen darauf abgestimmt<br />

sein.<br />

Integration von Wert- und Volumenplanung<br />

und Simulation mit „Was-wärewenn“-Szenarien:<br />

Die optimale Allokation<br />

von Ressourcen und Produkten ist<br />

der Schlüssel zu hohen Margen und<br />

überdurchschnittlicher Reaktionsfähigkeit.<br />

Gefragt sind Lösungen, die eine<br />

schnelle, wertbasierte Szenariosimulation<br />

und -bewertung sowie ein effektives<br />

und effizientes margenbasiertes Auftragsmanagement<br />

ermöglichen.<br />

Integration zwischen S&OP und den<br />

detaillierten Planungs- und Ausführungsprozessen:<br />

Häufig wird beim<br />

grundlegenden S&OP-Prozessdesign die<br />

Verbindung zwischen taktischer S&OP-<br />

Planung und der Grobplanung für die<br />

Produktion (Master Production Scheduling)<br />

nicht erkannt, die wiederum die<br />

Detailplanung steuert.<br />

S&OP 2.0 als Teil des LEAN-SCM-<br />

Konzepts: LEAN SCM ist ein End-to-<br />

End-Planungsparadigma zur möglichst<br />

effizienten Koordination und Organisation<br />

der gesamten Supply Chain. Die<br />

Rolle von S&OP 2.0 ist es, die Grundlage<br />

für die Bestimmung und regelmäßige<br />

Überprüfung der LEAN-Parameter zu<br />

liefern. Nur wenn diese Parameter in einem<br />

optimalen S&OP-Prozess definiert<br />

sind, kann LEAN SCM seine Vorteile voll<br />

ausspielen.<br />

Prognose und Nachfrageplanung<br />

exakter im Arbeitsprozess<br />

S&OP 2.0 basiert wie das Web 2.0 auf sozialer<br />

Interaktion. Entscheidungen werden<br />

auf der Basis von Informationsaustausch<br />

gemeinsam getroffen. Besonders<br />

bei komplexen globalen Lieferketten ermöglicht<br />

das ein tiefes, ganzheitliches<br />

und kollektives Verständnis von Planungsprozessen.<br />

Die Zeit, die bisher aufgewendet<br />

werden musste, um herauszufinden<br />

was im operativen Geschäft geschieht,<br />

kann nun für wertschöpfendere<br />

Tätigkeiten genutzt werden. Warum also<br />

nutzen viele Unternehmen die Vorteile<br />

von S&OP 2.0 noch nicht? In erster Linie,<br />

weil zum Erreichen echter Zusammenarbeit<br />

eine Transformation auf mehreren<br />

Ebenen erforderlich ist: kulturell, organisatorisch<br />

sowie auf der Ebene von Führungs-<br />

und Technologiestrukturen. Es<br />

zahlt sich jedoch aus, diese Herausforderungen<br />

in Angriff zu nehmen. Zahlreiche<br />

Studien belegen, dass Unternehmen mit<br />

überdurchschnittlichen S&OP-Praktiken<br />

dem Wettbewerb deutlich überlegen sind<br />

– und das quer durch alle Industrien und<br />

Unternehmensgrößen.<br />

Durch die effiziente Zusammenarbeit<br />

von Forecast-Experten, Außendienstleitern,<br />

zentralen Nachfrageplanern und<br />

Marketingleitern bei der Nachfrageprognose<br />

kann die Genauigkeit der operativen<br />

Nachfrageplanung um bis 40 % verbessert<br />

werden. Die höhere Genauigkeit<br />

entsteht durch eine schnellere Reaktion<br />

auf die Veränderungen dank eines<br />

schnelleren Informationsflusses aus dem<br />

Außendienst sowie bessere Sichtbarkeit<br />

der historischen Daten und der Prognose<br />

der zukünftigen Nachfrage. Auch die<br />

Nachfrageplanung wird durch eine intensive<br />

Abstimmung deutlich exakter.<br />

Christoph Lieth / Nikita Andreev<br />

Christoph Lieth ist Partner und Leiter des<br />

Kompetenzzentrums „Supply Chain Management“,<br />

Nikita Andreev ist Principal im Kompetenzzentrum<br />

„Value Chain Strategy“ bei<br />

Camelot Management Consultants.<br />

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30 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Technik<br />

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<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

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Einkaufshelfer<br />

Einkaufshelfer Automatische<br />

Mischerbeschickung<br />

Auswahlkriterien für den Einkauf von Mischsystemen<br />

Die Auswahl der richtigen Misch<strong>technik</strong><br />

und automatisierter Systeme<br />

hängt vor allem von den gewünschten<br />

Funktionen und den zu<br />

bearbeitenden Rohstoffe ab. Eine<br />

automatisierte Beschickung erhöht<br />

die Dosiergenauigkeit und die<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Unter Automatischer Mischerbeschickung<br />

versteht man das Zuführen<br />

von Schüttgütern, Rohstoffen,<br />

Additiven, Zutaten und Farben in<br />

pulverförmiger und flüssiger Form mit<br />

modernster Prozessleit- und Visualisierungs<strong>technik</strong>.<br />

Die Faustregel lautet dabei,<br />

die richtigen Rohstoffe zur richtigen<br />

Zeit in der richtigen Menge und Toleranz<br />

automatisch für den richtigen Mischer<br />

bereitzustellen. Mischprozess und Rohstoffzuführung<br />

hängen wechselseitig unmittelbar<br />

zusammen. So gibt der Mischprozess<br />

meist die Art der Beschickung<br />

vor, während die automatische Rohstoffzuführung<br />

immer ein ausschlaggebender<br />

Faktor für die Produktqualität darstellt.<br />

Die Auswahl eines geeigneten Verfahrens<br />

hängt von den verschiedensten Faktoren<br />

ab, Qualitätsanforderungen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />

bilden dabei<br />

immer die Grundlage. Neben den Eigenschaften<br />

der eingesetzten Rohstoffe, wird<br />

die Qualität eines Produkts maßgeblich<br />

durch eine exakte Einhaltung der Rezeptur<br />

und des Verfahrensablauf bestimmt. Je<br />

stärker ein Prozess automatisiert ist, umso<br />

geringer ist das Fehlerpotenzial.<br />

Aufgrund häufiger Rezepturwechsel,<br />

sind Batchmischprozesse in der schüttgutverarbeitenden<br />

Industrie sehr weit<br />

verbreitet. Bei dieser Betriebsweise wird<br />

eine Charge mit allen an der Rezeptur<br />

beteiligten Rohstoffen zusammengestellt<br />

und im Mischer homogen gemischt. Danach<br />

wird die komplette Charge für den<br />

weiteren Prozess bereitgestellt. Theoretisch<br />

könnte hier, mit entsprechender<br />

Reinigung, jede Charge mit einem anderen<br />

Rezept gefahren werden. Bei Monoproduktionen<br />

sind kontinuierliche<br />

Mischprozesse auf dem Vormarsch, da<br />

diese nach der Einlaufphase sehr konstant<br />

laufen. Die Umstellung auf ein neues<br />

Rezept erfordert jedoch einen erhöhten<br />

Aufwand. In manchen Fällen ist auch eine<br />

Kombination aus beiden Systemen<br />

32 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Einkaufshelfer<br />

sinnvoll. Dabei wird aus mehreren Rohstoffen<br />

im Batchverfahren eine Vormischung<br />

erstellt, die dann dem weiteren,<br />

kontinuierlichen Prozess als einzelne<br />

Komponente zugeführt wird. Der Mischprozess<br />

entscheidet also darüber, ob die<br />

Zuführung der Rohstoffe batchweise<br />

oder kontinuierlich erfolgen muss.<br />

Einflussgrößen für<br />

Beschickungssysteme<br />

Steht die Betriebsart des Mischers fest,<br />

müssen weitere Kriterien genauer betrachtet<br />

werden. So sollte gesichert sein,<br />

dass bei einem Rezepturwechsel keine<br />

kritischen Komponenten verschleppt und<br />

eine Kontamination der nachfolgenden<br />

Chargen stattfindet. Nur so kann die geforderte<br />

Produktsicherheit eingehalten<br />

werden. Ein weiterer Faktor bei der Auswahl<br />

des richtigen Systems ist die Durchsatzleistung<br />

und der Mischertyp. Hier<br />

spielen Kriterien eine Rolle wie die Konsistenz<br />

der Rohstoffe, flüssig oder pulverförmig,<br />

oder ob unter Vakuum oder atmosphärisch<br />

gemischt werden soll. Dazu<br />

kommen die gewünschten Mischfunktionen<br />

wie Mischen/Verschneiden, Dispergieren,<br />

Granulieren, Agglomerieren/<br />

Coaten oder Homogenisieren. Diese beeinflussen<br />

die Mischzeiten entscheidend.<br />

Bei der automatischen Mischerbeschickung<br />

kommt entsprechend zu den genannten<br />

Vorüberlegungen noch ein weiterer<br />

wichtiger Faktor dazu, nämlich die<br />

Frage, in welcher Form und in welchen<br />

Mengen die Rohstoffe benötigt werden:<br />

ob sie als Großmengen in Silofahrzeugen,<br />

als Mittelkomponenten in Big-Bags<br />

oder als Kleinkomponenten in Säcken<br />

und Kartons angeliefert werden, muss<br />

bei der Auswahl des richtigen Zuführsystems<br />

schon im Vorfeld feststehen. Kriterien<br />

wie Durchsatzleistung, Kontaminationsfreiheit<br />

und Rückverfolgbarkeit sind<br />

ebenfalls zu berücksichtigen. Nur so<br />

kann das geeignete System mit den passenden<br />

Förder- und Wiegeeinrichtungen<br />

optimal ausgelegt werden.<br />

Auch bei der Mischerbeschickung rückt<br />

die Energie-Effizienz immer mehr in den<br />

Mittelpunkt. Die CO2-Reduzierung steht<br />

mittlerweile bei vielen Branchen im Fokus.<br />

Bei Investitionen in automatische<br />

Zuführsysteme zur Mischerbeschickung<br />

gewinnen auf einmal Kriterien an Bedeutung,<br />

welche vor Jahren noch fast bedeu-<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

Azo GmbH + Co. KG<br />

Vom ersten Konzeptentwurf über innovative<br />

Einzelkomponenten für das Lagern,<br />

Austragen, Sieben, Fördern, Dosieren<br />

und Wiegen von Rohstoffen bis<br />

zur Turn-Key-Lösung, der schlüsselfertigen<br />

Gesamtanlage, bietet Azo alles<br />

aus einer Hand. Seit über 60 Jahren<br />

bietet das Unternehmen aus Osterburken<br />

mit mehr als 900 Mitarbeitern und<br />

einem Umsatz von 140 Mio Euro Umsatz<br />

Lösungen in der automatischen<br />

Materialzuführung. Rund um den Globus<br />

besitzt die Azo-Gruppe ein flächendeckendes<br />

Netz von Tochterfirmen<br />

und Vertriebsgesellschaften.<br />

Mehr unter: www.azo.de<br />

Unten links: Saugwiegesystem zur<br />

staubarmen Mischerbeschickung.<br />

Unten rechts: Saugwiegesystem und<br />

Flüssigwiegesystem in der Zahnpasta-<br />

Herstellung.<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

33


Einkaufshelfer<br />

Bild links:<br />

Linearer AZO<br />

Componenter zur<br />

automatischen<br />

Chargeneinwaage.<br />

tungslos waren. Zur Auswahl stehen drei<br />

verschiedene Anlagenkonzepte: pneumatische<br />

Saugwiegesysteme, Containersysteme<br />

und Hybridsysteme. Grundsätzlich ist es<br />

wichtig, ob es sich beim Mischprozess um<br />

einen Batch- oder Kontiprozess handelt.<br />

Immer wenn die Aufgabenstellung lautet,<br />

viele Schüttgutkomponenten vollautomatisch<br />

auf eine oder mehrere Abgabestellen<br />

wie Mischer, Kneter, Rührer, Dissolver<br />

oder Extruder zu fördern, sind die Saugwiegesysteme<br />

geradezu prädestiniert. Bei<br />

diesen Systemen unterscheidet man drei<br />

Varianten: Beim Einrohrsystem führt eine<br />

einzige Förderleitung von allen Produktaufgabestellen<br />

bis zur Förderwaage. Die<br />

Prozesssteuerung kompensiert die durch<br />

die verschiedenen Entfernungen bedingten,<br />

unterschiedlichen Produktnachläufe,<br />

dies erhöht die Systemgenauigkeit. Beim<br />

Mehrrohrsystem wird von jeder Produktaufgabestelle<br />

eine Förderleitung an eine<br />

Ventilweiche mit Frischluftventil geführt,<br />

die mit der Förderwaage verbunden ist.<br />

Dieses System hat den Vorteil, dass der<br />

Produktnachlauf ab der Ventilweiche sehr<br />

gering ist; so wird eine höhere Genauigkeit<br />

als beim Einrohrsystem erreicht. Das<br />

Zentralwiegesystem ist bei vielen Aufgabestellen<br />

und vielen Abgabestellen besonders<br />

geeignet und vereint Vorteile von<br />

Saugwiege- und Druckfördersystemen.<br />

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass<br />

Saugwiegesysteme wesentlich staubärmer<br />

arbeiten als Druckfördersysteme“, betont<br />

Dr. Uwe Bretschneider, Leiter Engineering<br />

und Technologie, Bahlsen GmbH & Co.<br />

KG. „der wesentlich verringerte Staubaustritt<br />

im Produktionsbereich wirkt sich<br />

sehr positiv auf die Vermeidung von Mehlstauballergien<br />

aus.“<br />

Wenn die Anforderung an die Mischerbeschickung<br />

eine kontaminationsfreie<br />

Chargenbereitstellung beinhaltet und<br />

Bein Einrohrsystem führt eine Förderleitung<br />

von den Abgabestellen zur Förderwaage.<br />

Hybride Beschickung von<br />

Kontimischprozessen<br />

auch die Kriterien allergenfrei, halal oder<br />

koscher im Raum stehen, bieten sich ausschließlich<br />

Containersysteme an. Bei Systemen<br />

in linearer Anordnung, werden die<br />

Rohstoffe automatisch in einen Container<br />

eindosiert und gewogen, der auf einer<br />

fahrbaren Waage steht. Die Waage mit<br />

dem Container fährt die einzelnen Dosierstellen<br />

an und sammelt entsprechend<br />

der Rezeptur die Komponenten ein. Für<br />

flexiblere Aufgaben bieten sich statt einer<br />

linear fahrbaren auch ungebundene,<br />

fahrerlosen Transportsystemen an. Die<br />

Kleinstmengen können mit Hilfe des<br />

ManDos zum bedienergeführten, manuellen<br />

Wiegen, mit hoher Genauigkeit und<br />

exakt dokumentiert zugegeben werden.<br />

„Aufgrund des ausgeklügelten Konzeptes<br />

im Bereich der Rohstoffbereitstellung<br />

können wir auf jeden Rohstoff in der gewünschten<br />

Menge und der erforderlichen<br />

Genauigkeit automatisch zugreifen“, sagt<br />

Achim Rauch, Produktionsleiter und Leiter<br />

Herstellung HMG/sterile Lösungen,<br />

Fresenius Medical Care. Steht die Betriebsart<br />

des Mischers fest müssen weitere<br />

Kriterien genauer angeschaut werden.<br />

So sollte beispielsweise gesichert sein,<br />

dass bei einem Rezepturwechsel keine kritischen<br />

Komponenten verschleppt und eine<br />

Kontamination der nachfolgenden<br />

Chargen stattfindet. Nur so kann eine Produktsicherheit<br />

erhöht werden. Ein weiterer<br />

Faktor bei der Auswahl des richtigen<br />

Mischsystems ist die Durchsatzleistung,<br />

die vorab berechnet werden muss. Dann<br />

sollte der Mischertyp festgelegt werden.<br />

Sind die zu verarbeitenden Stoffe Pulver<br />

oder Flüssigkeiten, müssen sie im Vakuum<br />

gemischt werden oder atmosphärisch?<br />

Sichere, automatische Mischerbeschickung<br />

mit Trockenstoffen und Flüssigkeiten.<br />

Bild rechts:<br />

Das AZO Shuttle-<br />

Dos zur schnellen<br />

und energieeffizienten<br />

Mischerbeschickung.<br />

Dazu kommen die gewünschten Mischfunktionen<br />

wie Mischen/Verschneiden,<br />

Dispergieren, Granulieren, Agglomerieren/Coaten<br />

oder Homogenisieren. Je nach<br />

gewünschter Funktion muss die Auslage<br />

des Mischsystems bestimmt werden und<br />

die Mischzeiten und Mischzyklus werden<br />

dadurch entscheidend beeinflusst.<br />

Entscheidend für die kontinuierlichen<br />

Prozesse ist, dass auch die Zuführung gravimetrisch,<br />

kontinuierlich durchgeführt<br />

wird. Regelgrößen können hier z.B. die<br />

Durchsatzleistung sein. Die Zuführung<br />

kann über Dosiersysteme wie AZODOS<br />

von AZO erfolgen, die entsprechend der<br />

Rezeptur in einem bestimmten Verhältnis<br />

einen kontinuierlichen Massenstrom erzeugen,<br />

der sich schnell und komfortabel<br />

über eine neuentwickelte Steuerung regeln<br />

lässt. Häufig müssen so viele Komponenten<br />

in einen kontinuierlichen Mischprozess<br />

eingebracht werden, dass diese physikalisch<br />

gar nicht über dem Einlauf angeordnet<br />

werden können. In solchen Fällen<br />

greift man auf Hybridsysteme zurück und<br />

kombiniert zum Beispiel batchweise arbeitende<br />

Saugwiegesysteme oder Containersysteme<br />

mit gravimetrisch, kontinuierlichen<br />

Dosiersystemen, die geregelt die kontinuierliche<br />

Zuführung übernehmen.<br />

Walter Sonntag,<br />

Bereichsleiter Marketing/Dokumentation<br />

AZO GmbH + Co. KG,<br />

Einkaufskriterien für Mischer<br />

■ Gewünschte Mischfunktion<br />

- Mischen/Verschneiden<br />

- Dispergieren, fein verteilen<br />

- Agglomerieren/Granulieren<br />

- Coaten/Beschichten<br />

- Homogenisieren<br />

- Kneten, Auflösen<br />

■ Betriebsart<br />

- Konti- oder Batchprozess<br />

- Teilchargenbeschickung<br />

■ Mischertyp<br />

- Pulvermischer<br />

- Flüssigmischer<br />

- Vakuummischer<br />

- Atmosphärischer Mischer<br />

■ Durchsatzleistung und Batchgröße<br />

■ Vermeidung von Kreuzkontamination<br />

- allergenhaltig/allergenfrei<br />

- halal, koscher<br />

34 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Technik<br />

Interview mit Werner Fink, dacore Datenbanksysteme AG<br />

Mobile Lösungen<br />

für Prüflabore<br />

Mit PDA und Smartphone Labore steuern<br />

Werner Fink, dacore Datenbanksysteme AG:<br />

„Wichtig sind eine gute Ergonomie und eine hohe<br />

Fehlertoleranz bei der Erfassung der Daten.“<br />

Labormanagementsysteme müssen individuell<br />

angepasst werden. Dabei geht der Trend hin zu<br />

mobilen Lösungen, die arbeitsplatzunabhängig sind.<br />

Wir sprachen mit Werner Fink, Vorstand der dacore<br />

Datenbanksysteme AG, über die neuesten technischen<br />

Entwicklungen in der mobilen Datenerfassung.<br />

Labormanagementsoftware wird mobil. Ist das im Prüflabor<br />

noch die Ausnahme oder schon die Regel?<br />

Heute ist das eher noch die Ausnahme, wird aber zunehmend<br />

nachgefragt. Tendenziell dreht sich dabei im Moment eher alles<br />

um den Prüfling, die Prüfung und um die Anwendung im Labor<br />

selber. Sozusagen für das tägliche Prüfgeschehen. Die Kunden<br />

merken, dass sie hier mobile Funktionen berücksichtigen müssen,<br />

brauchen aber Orientierung und Aufklärung.<br />

Aufklärung inwiefern?<br />

Zum einen, was die Technologien betrifft, zum anderen aber<br />

auch in Bezug auf Machbarkeit und nicht zuletzt hinsichtlich<br />

der Veränderungen in den Prozessabläufen, die das Ganze mit<br />

sich bringt. Fragen, die da häufig gestellt werden beziehen sich<br />

auf die Art der mobilen Geräte, die eingesetzt werden sollen.<br />

Ob das Handscanner, PDAs, Tablett-PCs oder Smartphones<br />

sind, richtet sich letztlich nach dem Anwendungsbereich. Jedes<br />

Labor hat seine individuellen Abläufe zur Durchführung der<br />

Prüfungen: von der Fotodokumentation bis hin zur Prüflingslogistik,<br />

sprich Eingangserfassung, Zuordnung der Lagerorte oder<br />

Zustandskontrolle. Es gibt aber auch Kunden, die bereits genaue<br />

Vorstellungen von den Funktionen haben, beispielsweise<br />

die Messperipherie-Erfassung mit PDA.<br />

Warum jetzt auch mobile Technik im Prüflabor?<br />

Alle Daten der Prüflinge müssen in Prüfberichten dokumentiert<br />

sein. Nehmen Sie den Zustand von 250 Waschmaschinen.<br />

Üblicherweise werden die Daten per Hand auf A4-Blättern dokumentiert<br />

und später manuell im Rechner erfasst. Bei der zeitintensiven<br />

Doppelerfassung schleichen sich Fehler ein, der Ablauf<br />

verzögert sich, die Daten stehen erst zur Verfügung, wenn<br />

alles erfasst ist. Wenn Sie die Informationen mobil erfassen, sind<br />

alle Komponenten schnell und effizient über Barcode gescannt.<br />

Jeder kann an seinem Arbeits-platz sofort auf eine gemeinsame<br />

aktuelle Datenbasis zurückgreifen. Und nachvollziehen, wo welcher<br />

Prüfling gerade steckt und welche Prüfung dort gerade<br />

läuft. Der gleiche Prozess greift auch bei der kontinuierlichen<br />

Betriebsdatenerfassung im Verlauf der Prüfung selbst. Die Eingabe<br />

erfolgt direkt da, wo der Prüfling gerade ist. Zustände wie<br />

der Anlieferzustand sind einfach nachvollziehbar. Der „Stammbaum“,<br />

sprich die Historie eines Prüflings, ist damit absolut<br />

transparent, Übertragungsfehler werden vermieden. Wer etwas<br />

wissen will, hat alle Daten auf einen Blick. Für das Prüflabor bedeutet<br />

das unter anderem eine bessere Planbarkeit.<br />

Zukünftig werden<br />

alle Labor-<br />

Daten per WLAN<br />

auf einen Blick<br />

verfügbar sein.<br />

Werner Fink,<br />

dacore Datenbanksysteme<br />

Inwieweit kommt die mobile Technik den spezifischen Anforderungen<br />

der Nutzer an dieser Stelle entgegen?<br />

Daten können direkt und schnell dort erfasst oder geändert<br />

werden, wo sie anfallen. Und sie stehen genau da zur Verfügung,<br />

wo man sie braucht. Pro Anwendungsbereich und Aufgabenstellung<br />

gibt es eine große Bandbreite an Geräten. Zur Photodokumentation<br />

kann beispielsweise ein PDA mit integrierter Kamera<br />

verwendet werden. Schränkt der PDA wegen des kleinen Displays<br />

zu stark ein, können ein Tablet-PC und eine externe Kamera<br />

in das System eingebunden werden. Gleiches gilt für Smartphones.<br />

Wenn Sie bei der Prüflingserfassung<br />

RFID als Alternative<br />

zum Barcode einsetzen, können<br />

Sie damit auch Prüflinge orten.<br />

Wohin geht die Entwicklung?<br />

Die neuen Technologien bieten<br />

neue Möglichkeiten für die Softwareentwicklung<br />

in Bezug auf Bedienung<br />

und Steuerung. Das System<br />

der Zukunft ist stark auf den<br />

konkreten Anwendungsfall hin optimiert.<br />

Die Hardware wird immer erschwinglicher und lässt viel<br />

Flexibilität zu. Denken Sie zum Beispiel an Touchscreens, WLAN<br />

Verbindungen oder Sprachsteuerung. Damit lassen sich weitere<br />

Einsatzgebiete erschließen. Oft ist es eine Mischung: Funktionen,<br />

die für Tablet PC entwickelt wurden, können auch bei Smartphones<br />

verwendet werden, beispielsweise die aktive Benachrichtigung<br />

über Statuswechsel oder Fehlermeldungen. Für die Spracherkennung<br />

bei Statusinformationen haben wir bereits erste Anfragen.<br />

Wie sind Sie als Spezialist für Labormanagementsysteme<br />

auf die mobile Datenerfassung vorbereitet?<br />

Das Thema bewegt uns seit mehr als sechs Jahren. Nicht zuletzt<br />

haben wir Marktuntersuchungen und Diplomarbeiten initiiert,<br />

die sich damit beschäftigen. Beispielsweise, wenn es um<br />

die Akzeptanz von Benutzeroberflächen oder Technologievergleiche<br />

von Plattformen und Datenbanken geht. Die Erfahrungen<br />

aus laufenden Projekten zeigen, dass sich mobile Techniken<br />

in der Praxis hervorragend anwenden lassen.<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

35


Technik<br />

Hochstapler für sichere<br />

Lagerung von Paletten gesucht<br />

Automatisierung einer Abfüll- und Palettierungsanlage<br />

Um seine Lagerhaltung zu perfektionieren<br />

und chemische Produkte<br />

für den Transport schonend und<br />

mit hoher Genauigkeit zu stapeln,<br />

wird die richtige Automatisierungs<strong>technik</strong><br />

benötigt. Nur so<br />

können zeitintensive Arbeiten<br />

rationalisiert werden.<br />

Die Clariant Produkte (Deutschland)<br />

GmbH hat im Industriepark<br />

in Gersthofen im bayerischschwäbischen<br />

Landkreis Augsburg sechs<br />

Produktionsbetriebe. Im Bereich Additive<br />

stellt das Chemie-Unternehmen natürliche,<br />

teilsynthetische und synthetische<br />

Wachse her und verarbeitet sie. Um diese<br />

in Säcke abgefüllt besonders schonend,<br />

schnell und mit hoher Qualität und Genauigkeit<br />

auf Paletten zu stapeln, setzt<br />

Clariant jetzt auf den Knickarmroboter<br />

Beumer robotpac.<br />

Wachse sorgen dafür, dass sich beispielsweise<br />

Kunststoffe leichter verarbeiten<br />

lassen und Druckfarben besser haften.<br />

Zum Einsatz kommen sie aber auch<br />

bei der Herstellung von Schuhcremes,<br />

Autopolituren oder Fußbodenpflegemitteln.<br />

Clariant fertigt in Gersthofen eine<br />

breite Palette solcher Wachs-Additive.<br />

Als Basis dienen sowohl fossile Wachse<br />

(Montanwachse) als auch synthetische<br />

Produkte. „Die Wachse stellen wir als<br />

Pulver, als Granulat und auch als Flakes<br />

her“, berichtet Dr. Norbert Pechler, Plant-<br />

Manager PE-Wax bei Clariant. Die Verpackung<br />

erfolgte bislang überwiegend<br />

manuell: Kamen die Produkte aus der<br />

Fertigung, füllten Mitarbeiter sie in Säcke.<br />

Dabei erfolgte die Abfüllung über<br />

nicht automatisierte Waagen und anschließend<br />

wurden die Säcke manuell<br />

auf Paletten gestapelt. „Das war jedoch<br />

sehr zeitintensiv. Um effektiver zu werden,<br />

mussten wir sowohl die Abfüllung<br />

als auch die Palettierung automatisieren“,<br />

sagt Dr. Pechler.<br />

Auf der Verpackungsmesse Interpack<br />

in Düsseldorf kamen der Plant-Manager<br />

und einige seiner Kollegen mit dem Intralogistik-Spezialisten<br />

Beumer in Kontakt.<br />

„Auf dem Messestand konnten wir<br />

den Knickarmroboter Beumer robotpac,<br />

der mit einem speziellen Greifwerkzeug<br />

ausgestattet war, in Aktion erleben“, erzählt<br />

Pechler. „Außerdem hat Beumer<br />

schon mehrere Projekte in der Chemie-<br />

Industrie erfolgreich realisiert.“<br />

Platzsparende und<br />

zuverlässige Palettierlösung<br />

Ein wichtiges Kriterium für Clariant<br />

war der Platzbedarf. „Wir wollten eine<br />

kompakte Lösung, entscheidend war für<br />

uns besonders die Höhe der Palettier<strong>technik</strong>“,<br />

schildert Pechler. Nach einer<br />

Ausschreibung entschied sich das Chemieunternehmen<br />

endgültig für den Beumer<br />

robotpac. „Dieser Knickarmroboter<br />

stapelt die Säcke schonend, mit hoher<br />

Zuverlässigkeit und in einer erstklassigen<br />

Genauigkeit und Qualität“, sagt Peter<br />

Schmidt, Gebietsverkaufsleiter für Süddeutschland<br />

bei Beumer.<br />

Der robotpac kann aufgrund seiner extrem<br />

hohen Flexibilität auch sehr komplexe<br />

Prozesse mit variierenden Rahmenparametern<br />

zuverlässig und wirtschaftlich<br />

bewältigen. Das hat auch die<br />

Chemie-Experten überzeugt: „Mit dem<br />

Bilder: Beumer Group<br />

Das in Säcken abgefüllte Wachs wird mit<br />

Rollenförderern zum Palettierroboter befördert.<br />

Dieser übernimmt die Säcke<br />

schnell und schonend.<br />

36 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Technik<br />

Ausgestattet ist der Palettierroboter mit einem Fingergreifer. Dieser<br />

ist insbesondere für die Palettierung von Sackware geeignet.<br />

Über Sensoren wird die exakte Position des Sacks auf dem Rollenförderer<br />

erfasst.<br />

robotpac können wir die drei unterschiedlichen<br />

Formen – Pulver, Granulat<br />

und Flakes – parallel bearbeiten. Das ist<br />

mit einem Lagenpalettierer nicht möglich“,<br />

freut sich Pechler.<br />

Schonend gegriffen,<br />

effizient palettiert<br />

Der Palettierroboter enthält ein Multiprogramm<br />

für alle Packmuster. Ein<br />

Knopfdruck genügt, um den Beumer robotpac<br />

auf Größen- oder Materialänderungen<br />

umzustellen. „Die Anlage ist äußerst<br />

bedienerfreundlich und kann an<br />

veränderte Einsatzbedingungen flexibel<br />

angepasst werden. Der Anwender benötigt<br />

dazu keinerlei roboterspezifische<br />

Kenntnisse“, betont Schmidt. „Weiterhin<br />

ist er sehr widerstandsfähig. Das ermöglicht<br />

einen sicheren Betrieb auch unter<br />

extremen Bedingungen“, erklärt<br />

Schmidt. Die Antriebe arbeiten zuverlässig,<br />

stromsparend und leise. Wird der Palettierroboter<br />

mit einer zusätzlichen<br />

Fahrachse und einem steuerungstechnisch<br />

integrierten Motor ausgestattet,<br />

lässt er sich sogar auf einer Schiene frei<br />

verfahren.<br />

Je nach Anwendung hat Beumer verschiedene<br />

Lastaufnahmemodule entwickelt,<br />

um die unterschiedlichen Packgüter<br />

individuell und effizient handhaben<br />

Firmenporträt<br />

Beumer Group GmbH & Co. KG<br />

Die Unternehmens-Gruppe stellt Produkte<br />

der Intralogistik in den Bereichen<br />

Förder- und Verlade<strong>technik</strong>, Palettierund<br />

Verpackungs<strong>technik</strong> sowie Sortierund<br />

Verteilsysteme her. Zusammen mit<br />

Crisplant a/s und Enexco Teknologies India<br />

Limited beschäftigt die Beumer<br />

zu können. Dazu gehören beispielsweise<br />

Gabel-, Saug- oder Parallelgreifer. Diese<br />

können jederzeit flexibel getauscht werden.<br />

„Um die Säcke bei Clariant möglichst<br />

schonend handhaben und präzise<br />

ablegen zu können, haben wir einen Fingergreifer<br />

im Einsatz“, erklärt Schmidt.<br />

Dieser ist insbesondere für die Palettierung<br />

von Sackware geeignet.<br />

„Die in Säcken abgefüllten Wachse<br />

kommen in ihren unterschiedlichen Formaten<br />

über drei Rollenbahnen zur Palettier<strong>technik</strong>.<br />

„Anhand des Etiketts, das auf<br />

jedem Sack aufgebracht ist, erkennt ein<br />

Scanner, welcher Sack auf welche Palette<br />

kommt“, erklärt Pechler. Mit leiser Bewegung<br />

und einer maximalen Beschleunigung<br />

bis kurz vor dem Ziel fährt der Beumer<br />

robotpac zur Aufnahmeposition. Der<br />

Fingergreifer nimmt die Säcke von einer<br />

Hubvorrichtung der Abnahmerollenbahn<br />

auf und bringt diese zum Ziel. Hier öffnen<br />

sich die Finger, während die Gleitbleche<br />

in geschlossener Position bleiben.<br />

Das stellt sicher, dass der Sack während<br />

des Ablegevorgangs seitlich geführt wird.<br />

Der Fingergreifer ist ein Hochleistungswerkzeug,<br />

das für maximale Palettierleistungen<br />

konzipiert wurde.<br />

Voraussetzung für diese hohen Leistungen<br />

und die damit verbundenen Beschleunigungen<br />

sind formstabile Säcke,<br />

deren Inhalt nicht zum Fließen neigt.<br />

Group etwa 3 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet<br />

einen Jahresumsatz von rund<br />

500 Mio Euro. Mit ihren Niederlassungen<br />

und Vertretungen ist die Beumer Group<br />

in zahlreichen Branchen weltweit präsent.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.beumergroup.com<br />

Die Gabeln fahren unter den Sack, und<br />

ein Andrücker sichert ihn während des<br />

Transports. Mit einer vertikalen Bewegung<br />

fährt der Roboter zur Palette. „Dadurch,<br />

dass nur noch vertikal verfahren<br />

werden muss, gewährleisten wir einen<br />

sehr präzisen Ablegevorgang“, erklärt<br />

Schmidt. Die Gabeln öffnen sich, und<br />

der Abstreifer schiebt den Sack von der<br />

Gabel.<br />

Präzises Stapelbild sorgt<br />

für Stabilität bei Lagerung<br />

Das Greifsystem verlässt in vertikaler<br />

Richtung die Palette und fährt mit maximaler<br />

Beschleunigung in Richtung<br />

Rollenbahn. Der Zyklus beginnt von<br />

vorn. „Darüber hinaus können mit dem<br />

gleichen Werkzeug auch Leerpaletten<br />

aus dem Magazin entnommen werden.<br />

Damit konnte auf den Einsatz eines Palettenvereinzelers<br />

verzichtet werden“,<br />

so Schmidt. Im Ergebnis führte dies zu<br />

geringeren Anschaffungskosten sowie<br />

zu einer kleineren Aufstellfläche der<br />

Anlage.<br />

Ein Ultraschallsystem vermisst exakt<br />

die Stapelhöhe. Das ermöglicht, die<br />

Ablegeposition des Packguts exakt zu<br />

berechnen und dieses genau und vorsichtig<br />

abzulegen. Das sorgt für ein optimales<br />

Stapelbild. „Dies dient nicht<br />

nur als Qualitätsmerkmal, sondern gewährleistet<br />

auch eine hohe Stabilität<br />

während des Transports und der Lagerung.<br />

Außerdem ermöglicht das eine<br />

sichere Einbindung in die nachgeschalteten<br />

Verpackungsprozesse“, sagt<br />

Schmidt. Clariant kann aber jetzt nicht<br />

nur die Kunden wesentlich schneller<br />

beliefern. „Wir sparen pro Schicht einen<br />

Mitarbeiter“, resümiert Pechler:<br />

„Diesen Mitarbeiter setzen wir an anderer<br />

Stelle effektiver ein.“<br />

ki<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

37


Technik<br />

Factory Design - durchgängige<br />

Anlagenplanung in 3D<br />

Fotorealistische Umsetzung der Hallenpläne<br />

Von der kleinen halbautomatischen<br />

Abfüllstation bis zur vollautomatischen<br />

Abfüllanlage - jede Anlage<br />

muss kundenspzifisch entwickelt<br />

werden und kann jetzt problemlos<br />

umgesetzt werden.<br />

die richtige Umgebung eingeplant und<br />

ein fundiertes Angebot schnell und hochwertig<br />

erstellt werden. In einigen Fällen<br />

ist später ein 3D-Laserscan ratsam: Unter<br />

anderem bei Hallen mit vielen Rohren<br />

oder einer Altanlage mit nachträglichen<br />

Aus- und Umbauten können Störfaktoren<br />

dann schon in der Angebotsphase beachtet<br />

werden. Der Kunde kann sich somit<br />

sicher sein, eine perfekt eingepasste Anlage<br />

zu erhalten, die seinen Vorstellungen<br />

entspricht.<br />

Beste Ergebnisse mit<br />

digitalen Anwendungen<br />

Der Hersteller von Abfüllanlagen<br />

Feige stellt die Weichen für die Anlagenplanung<br />

der Zukunft. Die innovativen<br />

Möglichkeiten mit dem<br />

neuen Factory Design basieren auf<br />

Lösungen aus dem Hause Autodesk.<br />

Das norddeutsche Unternehmen<br />

stellt damit eine zukunftsweisende<br />

Möglichkeit der Fabrikdarstellung<br />

vor, die die Planung deutlich einfacher<br />

und schneller macht. Der Kunde ist<br />

von Anfang an in alle Schritte einbezogen<br />

und kann darauf vertrauen, dass seine<br />

Anforderungen optimal erfüllt werden.<br />

Denn durch die exakte, fotorealistische<br />

Visualisierung als 3D-Modell weiß der<br />

Auftraggeber im Detail, wie die geplante<br />

Anlage später aussehen wird. Und das<br />

nicht, wie bisher üblich, als Skizze auf<br />

Papier, sondern auf einem mobilen Endgerät<br />

mit CAD-Anwendungen – beispielsweise<br />

einem Tablet-PC oder einem iPad.<br />

Noch perfekter wird das Ergebnis,<br />

wenn zusätzlich ein digitaler 2D-Hallenplan<br />

der Produktionshalle genutzt wird.<br />

So kann die zukünftige Anlage direkt in<br />

Die gesammelten Daten sind zudem im<br />

weiteren Verlauf der Anlagenplanung<br />

von großem Nutzen. Änderungswünsche<br />

lassen sich beispielsweise problemlos<br />

umsetzen. Außerdem können Konstruktion,<br />

Marketing und Vertrieb auf die gleichen<br />

3D-Daten zugreifen und mit ihnen<br />

arbeiten, was einen schnellen und reibungslosen<br />

Prozess ermöglicht. Aufwändige<br />

Vor-Ort-Maßnahmen und langwierige<br />

Zeichenarbeiten entfallen. Animierte<br />

Filme simulieren den Ablauf der Anlage<br />

und können später auch den Technikern<br />

die Arbeit erleichtern, wie beim Auswechseln<br />

von Bauteilen.<br />

Bei allen Anlagen von Feige handelt es<br />

sich um kundenspezifische Sonderlösungen<br />

der Losgröße Eins. Dabei müssen<br />

mehrere Konstruktionsbereiche harmonisiert<br />

werden, um eine optimale Funktionsweise<br />

zu gewährleisten. Schon seit<br />

1991 setzt das Unternehmen aus Bad Oldesloe<br />

auf digitale Lösungen aus dem<br />

Hause Autodesk, denn mit ihnen können<br />

sowohl Zeit als auch Kosten eingespart<br />

werden.<br />

Gestartet ist Feige mit AutoCAD, dem<br />

damaligen Standardprogramm im 2D-<br />

Bereich. Ab 2002 folgte die schrittweise<br />

Umstellung auf 3D, anfangs mit Mechanical<br />

Desktop und später mit Autodesk<br />

Inventor. Das Programm erlaubt es dem<br />

38 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Technik<br />

Unternehmen, strukturiert und<br />

problemlos mit großen Baugruppen<br />

zu arbeiten. Auch die direkte<br />

Überleitung in AutoCAD ist ein<br />

Pluspunkt. Mittlerweile nutzt Feige<br />

die 2011er Version von Autodesk<br />

Inventor: eine leistungsfähige<br />

Lösung für die Erstellung technischer<br />

Dokumentationen in 2D<br />

und 3D, auf der das Feige Factory<br />

Design basiert.<br />

Seit Feige die Anlagen in 3D<br />

entwickelt, konnten die Zahl der<br />

Konstruktions- und Planungsfehler<br />

deutlich reduziert und Kollisionen<br />

so gut wie ausgeschlossen<br />

werden. Bestehende 3D-Pläne<br />

von Produkten der Kunden können<br />

ohne Probleme integriert<br />

werden. Das Bauteil wird dann so<br />

verbaut, als ob man es direkt in<br />

der Hand hätte, was das Verständnis<br />

beim Kunden deutlich<br />

erhöht.<br />

Das neue Factory Design wurde<br />

im November im internen Rahmen<br />

der Haver & Boecker-Gruppe,<br />

zu der Feige seit 2003 gehört,<br />

erstmals demonstriert. Da Visualisierungen<br />

für den Vertrieb der<br />

Unternehmensgruppe besonders<br />

wichtig sind, wurde Feige beauftragt,<br />

ein Konzept zur durchgängigen<br />

Anlagenplanung in 3D zu<br />

entwickeln. Am Beispiel der Planung<br />

des neuen ‚Feige Competence<br />

Centers‘ stellten die zuständigen<br />

Ingenieure Jörg Duus und<br />

Tobias Rogge sowie der CAD-Administrator<br />

Thomas Schnell das<br />

Feige Factory Design der Unternehmensführung<br />

vor. Das Kompetenzzentrum<br />

wurde im April<br />

<strong>2012</strong> eröffnet, es bietet den Kunden<br />

eine gezieltere Beratung<br />

durch innovative Präsentations<strong>technik</strong>en<br />

und die neuartige Darstellung<br />

von Produkttests.<br />

Anlagenplanung<br />

in 3D: Mit<br />

dem neuen<br />

Factory Design<br />

können neue<br />

Anlagen fotorealistisch<br />

geplant<br />

werden.<br />

Dank Vor-Visualisierung<br />

vereinfachte Planung<br />

Bei der Demonstration der 3D-<br />

Fabrikdarstellung zeigte das<br />

Team auch, wie wichtig eine Vor-<br />

Visualisierung für die Anlagenplanung<br />

und das Angebot ist. Sobald<br />

ein neuer Auftrag eingeht,<br />

wird anhand von derzeit über<br />

160 000 Konstruktionszeichnungen<br />

geprüft, welche bereits bestehenden<br />

Bauelemente wieder<br />

verwendet werden können und<br />

wo eine Modifikation bzw. ein<br />

Neuentwurf notwendig ist. Die<br />

Vor-Visualisierung ist dabei so<br />

exakt und realistisch, dass sie<br />

sich bestens als Entscheidungsgrundlage<br />

eignet.<br />

ki<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

39


Technik<br />

Bild: RGtimeline - Fotolia.com<br />

Manuelle Prozesse eliminieren<br />

und Standards schaffen<br />

Verschiedene Produktionssysteme auf einen Stand bringen<br />

Erstklassige Rohstoffe, Prozessbeherrschung<br />

sowie modernste<br />

Technologien sind bei der Herstellung<br />

von pharmazeutischen Verpackungen<br />

wichtig. Doch erst ein<br />

passendes Manufacturing Execution<br />

System bietet die Möglichkeit,<br />

Prozesse zu standardisieren.<br />

Schott Pharmaceutical Packaging<br />

(Schott PP) mit mehr als 600 Produktionslinien<br />

in 15 Ländern stellt<br />

jährlich mehr als 7 Mrd Spritzen, Fläschchen,<br />

Ampullen, Karpulen und Spezialartikel<br />

aus Röhrenglas oder Kunststoff her.<br />

Um die Marktposition weiter auszubauen,<br />

entschied man sich für die Einführung<br />

der MES-Lösung (Manufacturing<br />

Execution System) cronetwork des IT-<br />

Anbieters Industrie Informatik.<br />

Ziel der Einführung der MES-Lösung<br />

bei Schott PP war es, die globale Strategie<br />

der Optimierung und die seitens der<br />

Pharmaindustrie geforderte Standardisierung<br />

der Produktionsprozesse in allen<br />

Werken zu unterstützen. Jörn Volckmann,<br />

Head of IT bei Schott PP zu den<br />

Anforderungen an cronetwork: „Eine<br />

bessere und detailliertere Nutzung und<br />

Auswertung unserer Daten sowie deren<br />

automatisierte Bereitstellung, die Vergleichbarkeit<br />

der Key Performance Indikatoren<br />

(KPIs) über alle Werke hinweg<br />

und die Bewältigung des Medienbruchs<br />

zwischen dem zentralen SAP-System und<br />

den sieben verschiedenen Produktionssystemen.“<br />

Vor der Einführung von cronetwork bestand<br />

die Schwierigkeit darin, dass die<br />

zur Steuerung der Produktion notwendigen<br />

Kennzahlen ausschließlich in den<br />

Produktionssystemen verfügbar waren.<br />

Eine managementgerechte Aufbereitung<br />

der Produktionsdaten war nur mit hohem<br />

Aufwand zu erreichen und erwies<br />

sich zudem als fehleranfällig. Im Zuge<br />

der MES-Implementierung wurde deshalb<br />

zunächst ein zu erfüllender Mindeststandard<br />

für alle Maschinen definiert,<br />

um dann die geplanten Kennzahlen<br />

sammeln und damit auch das Potenzial<br />

des MES voll ausschöpfen zu können.<br />

Auch am Ende der Produktionskette, im<br />

Bereich der Verpackung, gab es noch Optimierungspotenzial<br />

für das MES. „Wir<br />

hatten hier einen sehr hohen manuellen<br />

Aufwand zu bewältigen“, erläutert Jörn<br />

Volckmann. Die ermittelten Zahlen wurden<br />

bislang händisch in das SAP-System<br />

überführt. Im Rahmen des MES-Projekts<br />

wurde zusammen mit den Experten von<br />

Industrie Informatik eine Scan-Lösung<br />

realisiert. Die Erfassung erfolgt heute<br />

über mobile Scanner und eine HTML-<br />

Vergleichbarkeit schaffen,<br />

Stammdatenqualität erhöhen<br />

Oberfläche mit vielfältigen Validierungsfunktionen.<br />

Nach erfolgreicher Einführung<br />

in Ungarn als Pilotprojekt wurde<br />

cronetwork in Deutschland und der<br />

Schweiz implementiert. Als nächstes sind<br />

die Rollouts für Mexiko, Frankreich, Brasilien<br />

und USA geplant.<br />

Schott PP löste mit dem neuen MES-<br />

System viele bislang manuell getätigte<br />

40 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Februar · B67993 · Einzelpreis 15,00 €<br />

www.konstruktion.de<br />

Firmenporträt<br />

Industrie Informatik<br />

Die 1991 gegründete Industrie Informatik<br />

hat sich mit dem Manufacturing Execution<br />

System (MES) cronetwork auf die<br />

integrierte Unterstützung von Produktionsabläufen<br />

spezialisiert. cronetwork<br />

besteht aus den Modulen feinplanung,<br />

betriebsdaten, maschinendaten, prozessdaten,<br />

personalzeit, projektzeit, leistungsabrechnung,<br />

mitarbeiterservices,<br />

produktionsinfo, kpi-cockpit und zutritt.<br />

Die Industrie Informatik-Gruppe mit<br />

Standorten in Linz/Österreich und Kenzingen/Deutschland<br />

hat sich in den letzten<br />

Jahren als einer der führenden MES-<br />

Anbieter am zentraleuropäischen Markt<br />

etabliert. Als Bindeglied zwischen führenden<br />

ERP-Systemen und der Produktion<br />

bettet sich cronetwork optimal in die<br />

IT-Infrastruktur ein. Mehr unter:<br />

www.industrieinformatik.com<br />

Ohne<br />

antriebspraxis<br />

wäre es nur<br />

eine Achterbahn<br />

Mehr als 7 Mrd verschiedene Verpackungen<br />

stellt Schott jährlich her.<br />

Prozesse ab. „Cronetwork ist heute die<br />

Verbindung zwischen SAP und unseren<br />

lokalen Produktionssystemen mit einer<br />

bidirektionalen Kommunikation.“ Volckmann<br />

blickt auch in die nahe Zukunft:<br />

„Wir sind derzeit in der zweiten Phase<br />

des Projekts, der Einführung einer elektronischen<br />

Feinplanung in unserem Werk<br />

in Deutschland, die ebenfalls die manuelle<br />

Planung ablösen wird.“<br />

Nach dem Rollout in allen Werken nutzen<br />

ca. 1 000 Mitarbeiter cronetwork bei<br />

der täglichen Arbeit, vor allem in der<br />

Produktionsvorbereitung, im Produktionsmanagement<br />

und im Verpackungsbereich<br />

sowie bei Auswertung und Statistik.<br />

Schott PP hat mit der MES-Einführung<br />

die gewünschte Standardisierung von<br />

Zählerständen und Maschinenstati erfolgreich<br />

umgesetzt. Hierfür wurde eine<br />

klare, festgelegte Struktur für den Datenaustausch<br />

zwischen den beteiligten Systemen<br />

festgelegt, womit der Maschinenstatus<br />

24 Stunden dokumentiert, auswertbar<br />

und über alle Standorte hinweg<br />

vergleichbar ist. Dazu kommt die Erfassung<br />

von Produktionsdaten in Echtzeit.<br />

Dabei werden die aktuellen Mengen und<br />

Zeiten in der cronetwork-Feinplanung visualisiert.<br />

„Mit dem MES decken wir im<br />

Wesentlichen die Bereiche Betriebsdatenerfassung,<br />

Reporting und die Feinplanung<br />

ab“, betont Volckmann. Gerade was<br />

das Standard-Reporting von cronetwork<br />

auf Basis der bewährten Oracle Technologie<br />

beträfe, sei man jetzt in der Lage,<br />

standortübergreifende Auswertungen<br />

vorzunehmen.<br />

„Heute können wir Reports zu KPIs<br />

und Kennzahlen wie Glasverlust, OEE<br />

(Overall Equipment Effectiveness), Verfügbarkeit,<br />

Performance und Qualität<br />

schnell, sicher und zuverlässig erstellen“,<br />

so Volckmann. Was die Zukunft<br />

anbelangt, so wolle man noch mehr Daten<br />

von SAP automatisiert an die Produktionssysteme<br />

übergeben, beispielsweise<br />

Spezifikationen wie die Standard<br />

Operating Procedures. Darüber hinaus<br />

werde der gesamte Bereich reporting<br />

mit zusätzlichen Auswertungstools ausgebaut.<br />

ki<br />

Mit dem MES-System cronetwork sind<br />

jetzt alle Produktionslinien erfasst.<br />

TECHNIK IN BEWEGUNG<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK Kleinstantriebe bewegen Serviceroboter Seite 14<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK Getriebe für den Antriebsstrang von Pressen Seite 35<br />

ANTRIEBSAUTOMATISIERUNG Achssynchronisation in Folienstreckanlage Seite 44<br />

Sicher in<br />

Bewegung<br />

Möglichkeiten der antriebs integrierten<br />

Sicherheit mit dem Portfolio von Pilz S. 40<br />

Hybrid<strong>technik</strong><br />

Elektro-hydrostatischer<br />

Aktuator<br />

Seite 38<br />

Zielgruppe:<br />

Konstrukteure,<br />

Entwickler, Planer<br />

Auflage:<br />

15.000 Exemplare<br />

Erscheinungsweise<br />

<strong>2012</strong>: 6 <strong>Ausgabe</strong>n<br />

www.konstruktion.de<br />

antriebspraxis<br />

– Technik<br />

in Bewegung<br />

Die IT-Architektur<br />

für die<br />

Zukunft bei<br />

Schott Pharmaceutical<br />

Packaging.<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

Justus-von-Liebig-Str. 1<br />

86899 Landsberg<br />

Tel.: 08191/125-0<br />

Fax 08191/125-444<br />

www.mi-verlag.de<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

41


Technik<br />

Audit in einer Raffinerie:<br />

BCD-Dichtringe eignen sich für Anwendungen<br />

in der Erdgas-Industrie und in<br />

der Petrochemie, insbesondere für den<br />

Umgang mit technischen Gasen.<br />

Gegenüber herkömmlichen Lösungen werden<br />

auch während druckbeaufschlagter Stillstandszeiten<br />

um bis zu 70 % geringere Leckageraten<br />

erreicht. Die schmale Ausführung reduziert die<br />

Reibung und damit die Wärmeentwicklung.<br />

Jungbrunnen für<br />

Kolbenkompressoren<br />

Kundenspezifische Modernisierung macht Alt-Anlagen wieder fit<br />

Ökonomie und Ökologie in Einklang<br />

zu bringen hat für viele Firmen<br />

inzwischen einen hohen Stellenwert.<br />

Altanlagen arbeiten meist<br />

nicht mehr wirtschaftlich und beeinträchtigen<br />

zudem die Umwelt<br />

unnötig. Mit Retrofitting können<br />

hier Kosten eingespart werden.<br />

Andererseits erfordern neue Maschinen<br />

hohe Investitionskosten<br />

und verbrauchen erhebliche Ressourcen.<br />

Gerade bei Kolbenkompressoren<br />

bietet sich hier eine kundenspezifische<br />

Modernisierung als Alternative an.<br />

Dabei werden ausgewählte Komponenten<br />

durch bewährte und innovative Technik<br />

ersetzt. Das spart erhebliche Kosten,<br />

verbessert die Energiebilanz und reduziert<br />

die Umweltbeeinträchtigung. Zudem<br />

ist bei einer gut geplanten Lebensdauerverlängerung<br />

durch Modernisierung<br />

die Anlage meist deutlich schneller<br />

wieder in Betrieb als bei Neukauf und<br />

Installation.<br />

In vielen Bereichen der Technik sind<br />

heute Kolbenkompressoren für die Verdichtung<br />

der unterschiedlichsten Gase<br />

das Mittel der Wahl. Da es sich um robuste<br />

Technik handelt und die Entwicklung<br />

weiter schreitet, entsprechen ältere Anlagen<br />

oft nicht mehr dem Stand der Technik.<br />

Hier bietet Hoerbiger, der Spezialist<br />

für Kolbenkompressoren, die Möglichkeit,<br />

Kompressoren auf den neuesten<br />

Stand der Technik zu bringen, und so die<br />

Zuverlässigkeit dieser Maschinen zu verbessern.<br />

Die Aufarbeitung der Grundkomponenten<br />

wie zum Beispiel Ringe,<br />

Packungen, oder Ventile in Verbindung<br />

mit hochwertigen Design und Materialen<br />

erlaubt zum einen eine spezifische Abstimmung<br />

auf die individuellen Anforderungen<br />

des Anwenders, zum anderen ist<br />

die Anlage, durch die neue Technik verjüngt,<br />

wieder für eine lange Arbeitsdauer<br />

gerüstet.<br />

Die Anforderungen an Kolbenkompressoren<br />

sind so unterschiedlich wie ihr<br />

Einsatzbereich. Bei der Öl- und Gasproduktion<br />

herrschen oft widrigste Umgebungsbedingungen.<br />

Je nach Aufstellungsort<br />

lassen sich zudem Gasverunreinigungen<br />

und korrosive Gase wie<br />

Feucht-CO2 und H2S nicht vermeiden.<br />

Unter diesen Umständen bieten moderne<br />

Komponenten, die sich durch hohe<br />

Zuverlässigkeit auszeichnen, deutliche<br />

Einsparungen bei Wartung und Betrieb<br />

solcher Anlagen.<br />

Nachrüstung effizienter<br />

als teure Neuinstallation<br />

Vor allem bei Schnellläufer-Kompressoren<br />

bieten die profilierten Plattenventile<br />

CP eine optimierte Sitzgeometrie<br />

mit einem extra großen Strömungsquerschnitt,<br />

der den Durchsatz gegenüber<br />

herkömmlichen Ventilen steigert.<br />

Die strömungsoptimierte Geometrie<br />

von Kanälen, Platte und Sitz vermeidet<br />

weitgehend ein Zuwachsen durch Ablagerungen.<br />

Bei Nachrüstung auf profilierte Plattenventile<br />

arbeiten bestehende Kompressorenanlagen<br />

selbst bei höherer Förder-<br />

42 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Technik<br />

kapazität effizienter und zuverlässiger.<br />

Die Überholung vor Ort ist auch logistisch<br />

gesehen günstiger als eine teure<br />

Neuinstallation.<br />

Von Kompressoren in Raffinerien der<br />

Petro- oder Chemischen Industrie werden<br />

immer längere Betriebszeiten ohne<br />

Unterbrechung gefordert. Bei der Produktion<br />

von LDPE – Low Density Polyethylen<br />

– müssen die Kompressoren<br />

möglichst ebenso lange Betriebsintervalle<br />

erreichen wie der Rest der Anlage. Der<br />

Primär-Kompressor verdichtet das Gas<br />

auf 300 bar, der Hyperverdichter dann<br />

auf das Prozessniveau von 3 000 bar.<br />

Zusätzlich muss der Kompressor aber<br />

manchmal auch polymerisierte Teilchen<br />

verkraften, die unter anderem durch die<br />

Rückführung des nicht reagierten Restgasanteils<br />

in die Kompressoren gelangen.<br />

Auch in diesem Fall sind individuelle Lösungen<br />

für Schlüsselkomponenten unter<br />

Berücksichtigung der gesamten Kompressoranlage<br />

ausschlaggebend, um<br />

mehr als 16 000 störungsfreie Betriebsstunden<br />

zu erreichen.<br />

Wartungsoptionen für<br />

Kompressoren in Anlagen<br />

Für den Betreiber von Kompressoren<br />

gibt es mehrere Möglichkeiten, die Anlage<br />

zu fahren. Die einfachste Methode ist,<br />

den Kompressor bis zum Ausfall eines<br />

wesentlichen Teiles arbeiten zu lassen<br />

und dann eine Grundüberholung aller<br />

Komponenten durchzuführen. Dabei<br />

sind Vorhersagen über den genauen Zeitpunkt<br />

des Ausfalles nicht möglich und<br />

daher eine denkbar ungünstige Situation<br />

für eine zuverlässige Produktion.<br />

Die zweite Variante richtet sich nach<br />

erfahrungsgestützten Wartungszyklen.<br />

Hier werden bekannte Schwachstellen<br />

zyklisch untersucht und verschlissene<br />

bzw. schadhafte Komponenten vorbeugend<br />

getauscht. Nachteil dabei: Die Komponenten<br />

werden nicht wirklich bis zu<br />

ihrem Lebensdauer-Ende genutzt.<br />

Die dritte Variante setzt dagegen auf<br />

ein System, das den Zustand der Maschine<br />

überwacht. Bei Auftreten der ersten<br />

Anzeichen einer möglichen Störung oder<br />

von hohem Verschleiß wird eine Wartungsmeldung<br />

ausgegeben. So wird die<br />

Zahl der Wartungszyklen geringer, die<br />

Produktionsplanung leidet aber fast<br />

ebenso wie bei der ersten und zweiten<br />

Methode.<br />

Die vierte Methode ist die Verbindung<br />

aus einem für Kolbenverdichter entwickelten<br />

Monitoringsystem wie Recip-<br />

COM, historischen Aufzeichnungen und<br />

der Suche nach möglichen Optimierungen.<br />

Es bezieht sowohl die Langzeit-Auswirkungen<br />

aus den notwendigen Betriebsbedingungen<br />

als auch den aktuellen<br />

Zustand des Kompressors mit ein.<br />

Durch Kompressorenaudit werden die<br />

Schwachstellen erkannt und optimiert.<br />

Die Wartungszyklen können verlängert<br />

werden und so für einen Zeitpunkt geplant<br />

werden, der die Produktion am wenigsten<br />

beeinträchtigt.<br />

Die Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen<br />

Teile bestimmt die Zuverlässigkeit<br />

eine Kompressors. Dabei sind Betriebszeiten<br />

von 8 000 bis über 24 000 Stunden<br />

durchaus üblich. Als Maß für die Zuverlässigkeit<br />

dienen verschiedene Kenngrößen.<br />

Alle Definitionen haben eines gemeinsam:<br />

das schwächste Glied in der<br />

Kette der Komponenten ist ausschlaggebend<br />

für die Leistungsfähigkeit des Kompressors.<br />

Oft können daher ältere Kolbenkompressoren<br />

schon durch Austausch<br />

weniger Schlüsselkomponenten oder<br />

durch eine Modernisierung ihre Zuverlässigkeit<br />

entscheidend verbessern und<br />

an das Niveau moderner Neuanlagen herankommen.<br />

Der Kolbenkompressorspezialist<br />

Hoerbiger führt REE-Audit (Reliable,<br />

Efficient, Environmental sound), um<br />

Kompressoren für Ihre Anwendung zu<br />

optimieren.<br />

Die Möglichkeiten reichen dabei von<br />

Ventilen über Packungen und Kolbenringen<br />

bis zu einer Designverbesserung der<br />

Problemkomponenten wie unter anderem<br />

Stange, Kolben, Zylinder oder Kreuzkopf.<br />

Die Aufarbeitung der Grundkomponenten<br />

in Abstimmung auf die individuellen<br />

Betriebsanforderungen und auf die<br />

Funktionalität der gesamten Maschine<br />

ermöglicht es die Kompressoren für längere<br />

Arbeitsdauer zu rüsten.<br />

„I-nteressant!“<br />

Die I-Serie -<br />

busfähige Sensoren<br />

für Feuchte und<br />

Temperatur<br />

für industrielle<br />

Anwendungen<br />

EIA485-<br />

Ausgangssignal mit<br />

Modbus RTU-Protokoll<br />

oder<br />

analoges Ausgangssignal<br />

Robustes Design für den<br />

Einsatz in Industrie und<br />

Meteorologie<br />

Eingerichtet für die<br />

Vor-Ort-Kalibrierung<br />

durch den Anwender<br />

Bilder: Hoerbiger<br />

mehr dazu unter:<br />

www.galltec-mela.de<br />

oder bei Ihrem<br />

Ansprechpartner<br />

Tel: 07457 9453-0<br />

sensoren@galltec.de<br />

Der patentierte segmentierte Dichtring BCD für Kolbenstangen ist auf einen langen,<br />

wartungsfreien Betrieb bei geringster Leckagerate ausgelegt.<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

43


Technik<br />

Ethanol-Entladung am<br />

Sasol-Verladebahnhof:<br />

mit ABVL und TR von<br />

RS Seliger sicherheitsund<br />

prozesstechnisch<br />

optimiert.<br />

Bild: RS Seliger<br />

Zeit ist Geld, Sicherheit ist Trumpf<br />

Sicherheitsarmaturen für das Handling flüssiger Medien<br />

Die Sicherheit von Mensch, Umwelt<br />

und Anlagen hat in der Chemischen<br />

Industrie zu Recht höchste<br />

Priorität. Gerade bei der Armaturen<strong>technik</strong><br />

sind hohe Standards<br />

einzuhalten.<br />

Dass Sicherheit die höchste Priorität<br />

hat, steht Schwarz auf Weiß in<br />

den Regeln der Berufsgenossenschaften,<br />

den Verordnungen des Umweltbundesamtes<br />

und den Selbstverpflichtungen<br />

der Branche. Doch wenn Sicherheit<br />

dazu führt, dass zum Beispiel Verladeprozesse<br />

für flüssige Medien nicht über eine<br />

gewisse Geschwindigkeit hinauskommen,<br />

zahlt die Industrie doppelt – für die Sicherheits<strong>technik</strong><br />

und den höheren Zeitfaktor.<br />

Das ist zwar kein Interessenkonflikt.<br />

Schließlich hat Sicherheit Priorität.<br />

Aber es ist eine Herausforderung. RS Seliger<br />

hat sie angenommen und hat eine<br />

neue Generation von Sicherheitsarmaturen<br />

entwickelt, die bei gleich hohem Sicherheitsstandard<br />

für eine deutlich höhere<br />

Wirtschaftlichkeit sorgen.<br />

Einerseits sind im Logistikprozess die<br />

Schnittstellen Be- und Entladung beim<br />

Handling fluider Medien die kritischen<br />

Zeitphasen. Andererseits sind – angesichts<br />

der „natürlichen“ Grenzen von Verkehrsaufkommen<br />

und erlaubter Höchstgeschwindigkeit<br />

im Transportprozess –<br />

diese Phasen die einzigen, an denen sich<br />

Prozessgeschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

durch technische Optimierung<br />

erhöhen lassen. Trocken- und Nottrennkupplungen<br />

schützen im Verladeprozess<br />

Mensch und Umwelt vor gefährlichen<br />

Medien. Üblicherweise basieren die<br />

Funktionsprinzipien dabei auf senkrecht<br />

Prozessoptimierung und deutliche<br />

Reduzierung des Druckverlustes<br />

zum Strömungskanal angeordneten Tellerventilen.<br />

Vorteil dieser Technologie,<br />

die auch in den RS-Basis-Serien zugrunde<br />

liegt, ist ihre preiswerte und kompakte<br />

Bauweise. Der Nachteil besteht in den<br />

Druckverlusten, die durch die Umströmung<br />

der Tellerventile entstehen. Und<br />

das kann im Betrieb teuer werden. Denn<br />

im Vergleich zu Systemen ohne Sicherheitskupplungen<br />

verlängern sich die Verladezeiten<br />

bei gleicher Pumpenleistung<br />

ggf. erheblich. Konsequenz: teure Wartezeiten<br />

für Schiffe, Züge oder Tankwagen.<br />

Anderenfalls sind deutlich höhere Pumpenleistungen<br />

mit den damit verbundenen<br />

Energiekosten erforderlich. Diesen<br />

Zwiespalt zwischen Sicherheit und Betriebskosten<br />

zu überbrücken hat sich RS<br />

zur Aufgabe gemacht. Ergebnis: fünf<br />

neue Produktserien mit deutlich reduziertem<br />

bis zu gar keinem Druckverlust.<br />

Mit der neuesten Generation von Trocken-<br />

und Nottrennkupplungen haben<br />

die Ingenieure von RS den Kompromiss<br />

zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

zum Anachronismus gemacht. Ein<br />

erweitertes Spektrum an Nennweiten<br />

und entscheidende konstruktive Verbesserungen<br />

der Bauart haben den technisch<br />

bedingten Druckverlust faktisch eliminiert<br />

und mittels computerbasierter Strömungsanalyse<br />

(CFD – computational fluid<br />

dynamics) bei gleicher Nennweite die<br />

Durchflussmenge optimiert. Und das,<br />

ohne in puncto Sicherheit einen Millimeter<br />

vom hohen Anspruch abzugehen.<br />

Höchste Sicherheit im Verladeprozess ist<br />

damit unter dem Aspekt Prozessoptimierung<br />

spürbar wirtschaftlicher geworden<br />

– ein Grund mehr, an der Investition in<br />

Sicherheit nicht zu sparen.<br />

44 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Erfolg ist eine Frage der Qualität<br />

Oberflächenbeschichtung als Dienstleistung für chemische Anlagen<br />

Technik<br />

Geschützte Oberflächen sollen Anlagen<br />

vor äußeren Schädigungen<br />

in der Nutzung schützen. Speziell<br />

in chemischen Anlagen müssen<br />

anspruchsvolle Bauteile damit<br />

ausgekleidet werden, was die<br />

BASF als Dienstleistung anbietet .<br />

Die Position von BASF als weltweit<br />

agierenes Chemieunternehmen<br />

ist bekannt. Doch dass BASF<br />

auch als Dienstleister in Beschichtungsfragen<br />

agiert, ist vielen neu. Dabei hat<br />

das Fachzentrum für Polymer- und Oberflächen<strong>technik</strong><br />

sich schon längst bewährt:<br />

Im laufenden Betrieb an einem<br />

der 370 Produktionssstandorte der<br />

BASF. Damit ist es weltweit das einzige<br />

Unternehmen von Beschichtungs<strong>technik</strong>,<br />

der seine Beschichtungssysteme in<br />

eigenen Produktionsnalagen selbst anwendet<br />

und dazu die Dienstleistung<br />

auch extern anbietet.<br />

Die Lösungen orientieren sich eng an<br />

den Bedürfnissen der Kunden. Neben Behältern,<br />

Apparaten, Armaturen, Sensoren<br />

und Reaktionskolonnen werden auch<br />

komplexe Bauteile bearbeitet. „Benötigt<br />

eine Kunde neuen Korrosionsschutz für<br />

ein Gebläselaufrad, dann beschichten wir<br />

auch dies komplett in Handarbeit“, betont<br />

Dr. Norbert Krollmann, Leiter des<br />

Fachzentrums für Polymer- und Oberflächen<strong>technik</strong><br />

bei der BASF. „Sie erhalten<br />

dabei die hochwertige Verarbeitung, die<br />

auch wir für unsere Bauteile verlangen.“<br />

On Einbrennlackireung, Wirbelsinterbeschichtung<br />

oder Fluorpolymerbeschichtung<br />

mit besonderem Korrosionsschutzund<br />

Antihafteigenschaften, jede Beschichtung<br />

wird manuell aufgetragen.<br />

Das gilt für alle Prozesschritte – vom<br />

Strahlen, Abdecken und Finishen. „Wir<br />

wollen damit eine Qualität erreichen,<br />

die sich für den Kunden über Jahre bezahlt<br />

machen“, so Krollmann. Das gilt<br />

auch für die Qualitätsüberprüfung. Jedes<br />

Bauteil wird nach der Beschichtung<br />

von einem Experten visuell geprüft und<br />

dann mit Hochspannung auf Porenfreiheit<br />

getestet.<br />

Standardverfahren helfen bei<br />

Beschichtungen oft nicht weiter<br />

Doch bevor die Beschichtung durchgeführt<br />

wird, wird bei der Auslegung der<br />

Bauteile beraten. Dabei müssen Faktoren<br />

wie Diffusionsbeständigkeit, Korrossions-<br />

und Verschelißschutz sowie Antihafteigenschaften<br />

beachtet werden. Der<br />

Beschichtungsstoff sollte optimal für die<br />

Betriebsbedingungen ausgelegt werden.<br />

Denn nur durch die optimale Wahl der<br />

Beschichtung erhält man die langlebige<br />

Qualität, können günstigere Strahlarten<br />

eingesetzt werden und die Reinigungszeiten<br />

reduziert werden. „Als Betreiber<br />

von Chemieanlagen machen wir keine<br />

Kompromisse bei Sicherheit und Qualität.<br />

Anlagenverfügbarkeit und Anlagensicherheit<br />

sind für uns entscheidend“, sagt<br />

Krollmann. Beim Korrosionsschutz liegen<br />

Firmenporträt<br />

BASF<br />

Die BASF verfügt mit 111 000 Mitarbeitern,<br />

sechs Verbundstandorten und<br />

rund 385 Produktionsstandorten in fast<br />

allen Ländern der Welt. Das Fachzentrum<br />

für Polymer- und Oberflächen<strong>technik</strong><br />

ist ein Teil des BASF-Kompetenz &<br />

Maintenance mit mehr als 4 000 Mitarbeitern.<br />

Dort werden Beschichtungen<br />

für die eigene als auch für andere Produktionsanlagen<br />

vorgenommen.<br />

die angebotenen Schichtdicken zwischen<br />

500 und 100 μm.<br />

Gerade beim Beschichten anspuchsvoller<br />

Beuteile gibt es nur selten Standards,<br />

die langfristig Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

garantieren. Deshalb müssen die<br />

Vorgänge exakt auf die Anforderungen<br />

abgestimmt sein. Das beginnt bei der<br />

Wahl des Beschichtungsmaterials bis zur<br />

kompletten Prozesskette. „Unsere Beschichtungssysteme<br />

und Applikationstechnologien<br />

sind speziell ausgerichtet<br />

auf den Korrosionsschutz und die Verbesserung<br />

der Antihafteigenschaften von<br />

Bauteilen für chemische Produktionsanlagen“,<br />

erläutert Krollmann. „Unser Portfolio<br />

reicht dabei von einfachen Wirbelsinterbeschichtungen<br />

auf Basis von<br />

Polyamid, zum Beispiel für Rohrleitungsteile,<br />

bis hin zu Pulverbeschichtungen im<br />

EPS-Verfahren.“<br />

ki<br />

Die Beschichtung wird in den Werkstätten der BASF manuell aufgetragen, um die gewünschte Qualität zu erhalten.<br />

Bild: BASF


Technik<br />

Kontinuierliche Produktion und<br />

Effizienz auf kleinstem Platz<br />

Leicht zu reinigender Trockengranulierer BRC 100<br />

Kontinuierliche Prozesse sind in<br />

der pharmazeutischen Feststoffindustrie<br />

auf dem Vormarsch. Durch<br />

die Vereinigung der gängigsten<br />

Granulationsverfahren unter einem<br />

Dach lassen sich individuelle<br />

Anwenderwünsche noch gezielter<br />

erfüllen als zuvor.<br />

Im Walzenkompaktierer werden<br />

fließfähige Pulver zu Granulat verarbeitet.<br />

In der pharmazeutischen Produktion<br />

ist es dabei das Ziel, ein Granulat<br />

mit definierter Dichte bzw. Porosität zu<br />

erhalten, das anschließend direkt tablettiert<br />

werden kann. Dazu wird das Pulver<br />

über eine Dosiereinheit zugeführt, zwischen<br />

zwei Walzen auf Spaltbreiten zwischen<br />

1 und 6 mm kompaktiert und als<br />

sogenannte Schülpen ausgeworfen. Die<br />

Kraft, die auf die Walzen wirkt, sowie die<br />

Spaltbreite werden sensorisch überwacht<br />

und sind in einem Regelkreis eingebunden,<br />

um immer die optimalen Prozessparameter<br />

zu gewährleisten.<br />

Unterhalb der Kompaktierwalzen befindet<br />

sich eine Zerkleinerungseinheit,<br />

die die Schülpen zu kleineren Granulatteilchen<br />

zerkleinert. Die Einheit besteht<br />

aus einer konischen Siebvorrichtung mit<br />

auswechselbaren Siebeinsätzen, um unterschiedliche<br />

Teilchengrößen zu erhalten.<br />

„Im Rahmen des Projekts haben wir<br />

sehr präzise nach den Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Kunden gefragt“, berichtet<br />

Diplom-Ingenieur Thorsten Wesselmann,<br />

Leiter Entwicklung und Mechanik<br />

bei L. B. Bohle. „Einfache Steuerung,<br />

leichte Reinigung sowie weniger Ecken,<br />

Schrauben und Kanten“ wurden dabei<br />

mehrfach genannt. Vor allem die Presskraftsteuerung<br />

über herkömmliche hydraulische<br />

Systeme sei recht problematisch,<br />

wenn der Prozess dem „hygienic<br />

design“ entsprechen soll. „Unser elektromechanischer<br />

Ansatz löst das Problem“,<br />

so Wesselmann. Ein häufiges Verstellen<br />

Achsensteuerung entfällt,<br />

Platzbedarf um 20 % gesenkt<br />

der Achsen bei herkömmlichen Rollenkompaktierern<br />

entfällt beim Bohle<br />

BRC 100. Die Achsen sind mechanisch so<br />

stabil gewählt worden, mittels spezieller<br />

Lagermethode, dass eine elastische Verformung<br />

vermieden wird. So entfällt eine<br />

komplette Achsensteuerung. Zudem ist<br />

der BRC 100 wartungsarm konstruiert.<br />

Selbst wenn eine Reinigung ansteht, müssen<br />

nur vier Schrauben gelöst werden.<br />

Darüber hinaus reduzierten die Bohle-Ingenieure<br />

den Platzbedarf um 20 %.<br />

„Von der ersten Idee bis zur fertigen<br />

Maschine verging nur knapp ein Jahr“,<br />

lobt Lorenz Bohle sein Team. „Mit dem<br />

neuen BRC 100 können wir unseren Kunden<br />

jetzt Maschinen und Verfahren für<br />

alle Stufen des Granulationsprozesses<br />

anbieten – und das durchgängig in der<br />

erprobten Bohle-Qualität.“<br />

ki<br />

Mit dem Trockengranulierer BRC 100 bietet Bohle eine platzsparende Lösung für kontinuierliche<br />

Prozesse in der pharmazeutischen Industrie.<br />

Firmenporträt<br />

L.B. Bohle<br />

In Deutschland zählt L.B. Bohle<br />

Maschienen+Verfahren GmbH zu den<br />

führenden Anbietern von Spezialmaschinen<br />

für die pharmazeutische Industrie.<br />

Mehr als 230 Mitarbeiter sind am<br />

Stammsitz Ennigerloh in der Entwicklung,<br />

der Produktion und der Verwaltung<br />

beschäftigt. Etwa 20 000 m² stehen<br />

als Produktions- und Betriebsflächen<br />

zur Verfügung. Im Werk Sassenberg<br />

werden künftig Produktion und Entwicklung<br />

der Handling-Maschinen konzentriert.<br />

Die Produktionsfläche von bisher<br />

1 300 m² wurde dazu um 1 600 m² erweitert.<br />

Zusätzlich entstand dort ein<br />

300 m²-Bürokomplex für die Ingenieure<br />

und Techniker.<br />

46 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Produkte<br />

Eisele<br />

Sicherer Durchfluss<br />

Anschlüsse ohne Toträume, in denen sich Rückstände ablagern<br />

könnten, sind wichtig für Kreisläufe mit empfindlichen Stoffen oder<br />

wenn eine hohe Flexibilität durch häufigen Medienwechsel gefordert<br />

wird. Innerhalb der Inoxline gibt es für diese Einsätze das Programm<br />

Freeline mit totraum- und spaltfreien Anschlüssen, die<br />

besonders schnell und sicher von innen zu reinigen sind. Diese<br />

Konstruktion erlaubt die<br />

zuverlässige Spülung der<br />

Leitungen vor einem Medienwechsel.<br />

Es ist nicht erforderlich,<br />

die Anlagen für<br />

die Reinigung zu demontieren,<br />

da es keine Fugen gibt,<br />

in denen sich Rückstände<br />

ablagern können. Selbst<br />

sterile Umgebungen können<br />

so geschaffen werden.<br />

Besonders für Kreisläufe mit vielen beweglichen Teilen hat die Verbindung<br />

mit Schläuchen große Vorteile, da diese deutlich flexibler<br />

sind als Rohre. Damit der Schlauch sicher hält, wird er vor dem<br />

Verbinden bearbeitet. Eine Dichtung wird für dieses Programm<br />

nicht benötigt, wodurch ein Angriffspunkt für aggressive Stoffe entfällt.<br />

Somit fällt ein erheblicher Kostenfaktor weg. Die totraumfreie<br />

Abdichtung, die Eisele mit dem Programm 3600, der Freeline, umsetzt,<br />

ist patentiert.<br />

www.eisele.eu<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

CRE Rösler Electronic<br />

Strahlwasserfest mit Ganzglasoberfläche<br />

Die neuesten Multitouch-Panel-Generationen sind besonders für<br />

Chemie- und Hygienebereiche geeignet. Die robusten Edelstahlgehäuse<br />

sind gerade mal 40 mm tief und haben eine gehärtete Ganzglasoberfläche,<br />

die auch den höchsten Ansprüchen gerecht wird. Die<br />

Multitouch–Oberfläche ist so konstruiert, dass sie hygienegerecht<br />

und absatzfrei ist und den Anforderungen der Lebensmittel-, Pharma-<br />

und Chemieindustrie entspricht. Es werden Dichtheitsklassen<br />

bis IP69K erreicht. Die Gehäuse der CRE Rösler Electronic Panel PCs<br />

sind komplett geschlossen und somit vor Verunreinigungen sicher<br />

geschützt. Die Reinigung ist völlig problemlos, denn die Panel-PCs<br />

halten Wasser, Desinfektionsmitteln, ja sogar Säuren und Laugen<br />

stand. Wasser, Fetten oder Emulsionen können mit der Oberfläche in<br />

Berührung kommen und garantieren trotzdem 100 % hygienische<br />

Herstellungsbedingungen.<br />

Optional gibt es die Möglichkeit<br />

die Panel-PCs mit<br />

Waagen-Zubehör zu kombinieren,<br />

exakte Mess-Ergebnisse<br />

werden somit sofort<br />

ermittelt, angezeigt und abgespeichert.<br />

Die gebondete<br />

Glasoberfläche der Geräte,<br />

oder auch alternativ eine<br />

durchgängig, gehärtete Acrylglasoberfläche,<br />

gewährleistet<br />

höchste Brillanz auch in full HD. www.cre-electronic.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

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SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Walther System<strong>technik</strong><br />

Prozesssicher Dosieren<br />

Das neue Dosiergerät ist ein innovatives System zur Dosierung<br />

von wässrig-dünnen Lösemitteln bis zu dicken<br />

Silikonen und zähen Fetten, sowie auch pastösen Epoxies.<br />

Ein schnelles Magnetventil, Druck- sowie Vakuumsensoren,<br />

hochgenaue digitale Zeit- und Druckanzeige<br />

sowie ein Präzisionsdruckregler sorgen für ein genaues,<br />

reproduzierbares Dosierergebnis und überwachen zudem<br />

noch den Dosiervorgang. Die hilfreiche Teach-Funktion lässt den Bediener die Dosiermenge<br />

festlegen und speichert die Dosierzeit für wiederholbare Resultate. www.walther-2000.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Prozessmess<strong>technik</strong><br />

Alles aus einer Hand?<br />

Präzise MSR-Technik<br />

von AFRISO!<br />

Schmolz+Bickenbach Guss<br />

Werkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />

Edelstahlgusslösungen sind für die chemische Industrie und die Lebensmittelhersteller<br />

von großer Bedeutung. Schmolz+Bickenbach hat dafür<br />

einen neuen Werkstoff, den DUX CRYO. Dieser wurde speziell für den Einsatz<br />

bei äußerst tiefen Temperaturen bis zu –196 °C entwickelt,. Vorteil<br />

für den Anwender: Im Vergleich zu den bisher in diesem Umfeld eingesetzten<br />

Werkstoffen weist DUX CRYO bei einer guten Zähigkeit deutlich<br />

höhere Festigkeitswerte auf. So kann das Gussteil dünnwandiger konstruiert<br />

werden und das spart nicht nur Gewicht, sondern auch Kosten.<br />

(Bild: panthermedia /vkovalcik) www.guss.schmolz-bickenbach.de<br />

74-03<br />

www.afriso.de/prozesse<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong>


Produkte<br />

Mikrotron<br />

4 Megapixel High-Speed-Kamera<br />

Detailgenaue Hochgeschwindigkeitsaufnahmen ermöglichen die<br />

Analyse schnellster Prozesse in der Fertigung, Forschung, Entwicklung,<br />

Medizin, Bionik und im Sport. Ob extrem schnelles Pick<br />

& Place, Ampullenfüllung, oder die Beobachtung von Teilen im freien<br />

Fall (Schüttgut), die Kontrolle muss in Hochgeschwindigkeit zuverlässig<br />

und mit hoher Präzision erfolgen. Diesen steigenden Anforderungen<br />

an moderne High-<br />

Speed Kamera Technologie<br />

wird die neue, kompakte, digitale<br />

4 MP Hochgeschwindigkeitskamera<br />

EoSens 4CXP mit leistungsstarker<br />

CoaXPress-Echtzeit-Datenschnittstelle<br />

gerecht.<br />

Über die Schnittstelle mit hoher<br />

Datenübertragungsrate bis 2.4<br />

Gbyte/s (bis 40 m) erfolgen mit<br />

nur einem Kabel sowohl Datentransfer,<br />

Kommunikation und<br />

Kontrolle zum PC als auch die Stromversorgung. Die Kamera erfasst<br />

500 Bilder pro Sekunde mit einer Auflösung von 4 Megapixeln<br />

(2 336 x 1 728 Pixel). In Full-HD-Auflösung von 1 920 x 1 080 Pixel<br />

liefert sie 900 Bilder pro Sekunde. Damit kann die Kamera selbst<br />

kleinste Details der Bauteile präzise erfassen. Durch die stufenlos<br />

variable Gestaltung des Bildfeldes in Lage und Auflösung (RoI) wird<br />

eine hohe Anwendungsflexibilität erzielt und Aufnahmefrequenzen<br />

von über 100.000 Bildern/Sekunde gewährleistet. Hinzu kommt<br />

der Vorteil hoher Lichtempfindlichkeit von 3 200 ASA monochrom<br />

und 2 400 ASA in RGB mit Bayer-Filter. Die Bildsteuerung durch<br />

Freeze Frame oder Vollbildshutter garantiert verzerrungsfreie Aufnahmen<br />

der untersuchten Vorgänge.<br />

www.mikrotron.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Sick<br />

Massenbestimmung von Schüttgütern<br />

Der Bulkscan ermittelt berührungslos den Volumenstrom und die<br />

Masse und erhöht damit die Systemverfügbarkeit. Dazu übermittelt<br />

er gleichzeitig einseitige Bandbelastung und den Schieflauf von<br />

Transportbändern und beugt so Bandverschleiß vor. Möglich wird<br />

dies durch eine verbesserte Signalauswertung<br />

bei Laserscannern. Hierbei wird ein<br />

Laserscanner über ein Transportband<br />

montiert, wo er kontinuierlich mittels Laserpulsen<br />

das Höhenprofil des darunter<br />

verlaufenden Schüttgutstroms erfasst. Die<br />

Laserstrahlung ist hierbei augensicher und<br />

entspricht der Laserklasse 1. Das gewonnene<br />

zweidimensionale Höhenprofil wird<br />

kombiniert mit Zusatzinformationen – beispielsweise<br />

der über einen Encoder ermittelten<br />

dritten Dimension der Bandgeschwindigkeit<br />

oder mit Dichteinformationen – und der Sensor ermittelt<br />

eigenständig das bewegte Volumen oder die Masse pro Zeiteinheit.<br />

Gleichzeitig kann über die Höhenverteilung die bereits erwähnte<br />

Schieflage oder eine einseitige Beladung sicher detektiert und als<br />

Warnsignal übermittelt werden.<br />

www.sick.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

ProMinent Dosier<strong>technik</strong><br />

Chlordioxidanlage - sicher und effizient<br />

Das neue Anlagenkonzept Legio Zon CDLb sorgt für eine innovative<br />

Erzeugung und Dosierung von Chlordioxid. Das Resultat: minimaler<br />

Chemikalieneinsatz und hohe Stabilität der erzeugten Chlordioxid-Lösung.<br />

Eine eigensichere Verfahrensführung einschließlich<br />

geschlossener Gasführung gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit.<br />

Die Chlordioxidanlage CDLb arbeitet nach dem Chlorit/<br />

Säure-Verfahren. Die Anlage erzeugt eine<br />

chlorfreie Chlordioxidlösung durch die Umsetzung<br />

von Natriumchloritlösung mit Salzsäure.<br />

Durch das innovative Reaktordesign<br />

wird eine hervorragende Ausbeute von weit<br />

über 90 % erzielt. Dadurch ist ein wirtschaftlicher,<br />

umweltschonender Betrieb mit minimalem<br />

Chemikalieneinsatz gewährleistet.<br />

Die Anlage ist mit einem Vorlagemodul zur<br />

Zwischenspeicherung einer Chlordioxid-Lösung<br />

mit einer Konzentration von 2 000 ppm<br />

CIO2 ausgestattet, bei einer Gesamtbereitungsleistung<br />

bis zu 120 g CIO2 pro Stunde.<br />

Zudem wird ein Aufwand zur Behandlung<br />

von entweichendem ClO2 vermieden. Die Anlagengröße<br />

konnte auf ein kompaktes Maß reduziert werden, obwohl<br />

ein Zwischenspeicher integriert wurde. Um mehrere Dosierstellen<br />

gleichzeitig zu versorgen – auch bei stark schwankendem<br />

Bedarf - sind die Legio Zon Anlagen mit einem externen Vorlagemodul<br />

erhältlich.<br />

www.prominent.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Keller Druck<br />

Digitaler und wasserdichter Tankmesser<br />

Die Keller AG für Druckmess<strong>technik</strong> hat jetzt unter dem Namen Castello<br />

ein flexibles, modulares System zur exakten, netzunabhängigen<br />

Messung von Füllmengen in Tanks vorgestellt. Castello bringt das<br />

sonst nicht ganz leicht zu handhabende Messverfahren durch Druckmessung<br />

am Tankboden in eine äußerst anwenderfreundliche<br />

Form. Per Knopfdruck führt ein Mikroprozessor alle erforderlichen<br />

Berechnungen aus und zeigt am Display die Menge der im Tank gelagerten<br />

Flüssigkeit an. Die gut lesbare,<br />

5-stellige LED-Anzeige lässt sich entsprechend<br />

der Anwendung auf unterschiedliche<br />

Masseinheiten (Liter, Gallonen usw.) einstellen.<br />

Mit einer einfach strukturierten Software<br />

und einem PC kann das Gerät konfiguriert<br />

werden, damit die druckbestimmende<br />

Füllhöhe in die entsprechende Füllmenge<br />

umgerechnet werden kann. Nach Wahl der<br />

Tankform werden die Tankdimensionen und<br />

das spezifische Gewicht der Flüssigkeit eingegeben.<br />

Das Programm deckt die gebräuchlichsten<br />

Tankformen ab. Andere<br />

Tankformen können im Werk ins Programm aufgenommen werden.<br />

Die durchgängige Verwendung von Absolutdrucksensoren im Castello<br />

Tankmesssystem vermeidet von vorn herein den Aufwand mit kapillar<br />

belüfteten Kabeln und die damit verbundenen Probleme.<br />

www.keller-druck.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

48 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


Produkte<br />

C. Otto Gehrckens<br />

FKM HygienicSeal für Sterilverschraubungen<br />

Der neue FKM Dichtungswerkstoff HygienicSeal Vi 780 ist speziell<br />

für die Anwendungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />

entwickelt worden. Dieser Hochleistungs-FKM ist für ein weites<br />

Einsatzspektrum für unterschiedlichste Medien konzipiert und<br />

zeigt auch im Einsatz mit tierischen<br />

oder pflanzlichen Fetten (Fettanteil<br />

≥ 30 %) seine Stärken. Der eigentliche<br />

Vorteil dieses Werkstoffes ist<br />

aber die Beständigkeit beim Einsatz<br />

von SIP und/oder CIP Prozessen.<br />

Das Quellverhalten dieses<br />

FKM‘s ist so gering, dass es auch<br />

für die engen Einbauräume der<br />

Sterilverschraubungen problemlos<br />

eingesetzt werden kann, die dem<br />

Hygienic Design entsprechen. Der<br />

FKM HygienicSeal Vi 780 ist zudem<br />

beständig gegenüber Aromastoffen und ätherischen Ölen. Der Einsatztemperaturbereich<br />

liegt zwischen -10 °C und +200 °C. Er bietet<br />

damit eine größtmögliche Flexibilität.<br />

www.cog.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Jenoptik<br />

Abgasreinigungsanlage mit Mikrowellen<strong>technik</strong><br />

In Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat Jenoptik<br />

eine neue Technologie für die Abluftreinigung entwickelt, die<br />

sich die Vorteile der Mikrowellen<strong>technik</strong> zunutze macht. Der konsequente<br />

Einsatz von Nanopartikeln ermöglichte die Entwicklung eines<br />

Katalysatormaterials, das durch Mikrowellenstrahlung hervorragend<br />

aufheizbar ist und zugleich eine effiziente Katalyse bei<br />

niedrigen Oxidationstemperaturen<br />

erlaubt. Die Anlage beseitigt alle Arten<br />

von flüchtigen organischen Verbindungen<br />

vollständig und sehr effizient.<br />

Die KATASORB M ist besonderes<br />

für diskontinuierliche und kontinuierliche<br />

Prozesse, bei denen der<br />

Schadstoffgehalt stark schwankt<br />

sowie zur strikten Einhaltung von Emissionsgrenzwerten<br />

im Havariefall geeignet. Das System ist<br />

modular aufgebaut und lässt sich den Kundenanforderungen<br />

anpassen. Durch die Konstruktion dieser Abluftreinigungsanlage<br />

wurde eine innovative, ressourceneffiziente, emissionsarme Technologie<br />

entwickelt, die eine Verlagerung von Umweltbelastungen auf<br />

andere Bereiche nicht zulässt.<br />

www.katasorb.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Wika<br />

Neuer Kalibrator für den Ex-Bereich<br />

Sein Portfolio der Handmessgeräte hat Wika jetzt um den eigensicheren<br />

Druckkalibrator Typ CPH65I0 erweitert. Mit einer Genauigkeit<br />

von 0,025 % der Spanne und diversen Zusatzfunktionen eignet<br />

sich das neue Gerät für ein breites Einsatzspektrum, aufgrund der<br />

ATEX-Zulassung auch in explosionsgefährdeten Bereichen. Das<br />

neue Hand-Held ist wahlweise mit einem oder zwei integrierten<br />

Referenz-Drucksensoren lieferbar. Damit lassen<br />

sich 24 unterschiedliche Messbereiche bis 700 bar<br />

abdecken. Der CPH65I0 nimmt außerdem Transmitter-Ausgangssignale<br />

(0 ... 24 mA) auf und misst über<br />

ein Widerstandsthermometer die Umgebungs- und<br />

Medientemperatur (-40 ... +150°C). Eine Testfunktion<br />

für Druckschalter rundet die Ausstattung ab. Somit<br />

können Anwender mit dem neuen Kalibrator<br />

Druckmessgeräte jeder Art kalibrieren. Trotz seiner<br />

Multifunktionalität ist der robuste CPH65I0 ein über<br />

drei Tasten leicht zu bedienendes Gerät. Auf dem<br />

fünfstelligen Display mit Hintergrundbeleuchtung<br />

können drei Messparameter gleichzeitig angezeigt<br />

werden. Die Batterieversorgung ist für mindestens<br />

35 Betriebsstunden ausgelegt. www.wika.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Eaton<br />

Revolutionierter Filtrationsprozess<br />

Bei der neuen, reinen BECOPAD sowie der hochreinen BECOPAD P<br />

handelt es sich um das erste und bisher einzige mineralstofffreie<br />

Tiefenfiltermedium, das mit spezieller, hochreiner Zellulose produziert<br />

wird. Die reine BECOPAD ist für unkritische industrielle und<br />

nicht-pharmazeutische Prozesse<br />

verfügbar, für lange Filterstandzeiten<br />

bei gleichzeitig optimalen<br />

Kläreffekten und höchstem Rückhaltevermögen.<br />

Bei der Filtration<br />

geht es vornehmlich um eine mechanische<br />

Abscheidung der Partikel<br />

aufgrund ihrer Größe. Die kationische<br />

Ladung ist sehr gering,<br />

wo durch der Anteil an ladungsspezifischer<br />

Adsorption stark reduziert ist und gewünschte wertgebende<br />

Inhaltsstoffe im Produkt erhalten bleiben. Das Herstellverfahren<br />

der neuen mineralstofffreien BECOPAD P garantiert<br />

konstante Produktqualität sowie höchste Reinheit des Filtermediums<br />

und erfüllt die Anforderungen zur Herstellung pharmazeutischer<br />

Produkte und entspricht somit auch den gesetzlichen Auflagen<br />

zur Risikovermeidung.<br />

www.eaton.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT<br />

LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

SÄBU Morsbach GmbH<br />

Tel. +49 (0) 2294 69 47 38<br />

Lagercontainer Auffangwannen Abfüllstationen Gasflaschenlager<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

49


MARKT & KONTAKT<br />

Markt & Kontakt<br />

■ schnelle und klare Marktinformationen<br />

■ gezielte Vorteile beim Einkauf<br />

■ neue Kontakte zu Herstellern,<br />

Händlern und Dienstleistern<br />

Nutzen Sie diesen Service<br />

und beziehen Sie sich auf<br />

<strong>technik</strong><br />

<strong>EINKAUF</strong> +<br />

Online<br />

www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Container/Mobile Räume<br />

Dampfkesselvermietung<br />

Dichtungen<br />

ELA-Container GmbH<br />

Zeppelinstr. 19–21, 49733 Haren (Ems)<br />

Tel. (05932) 506–0, Fax (05932) 506–10<br />

Gebrüder Stöckel KG<br />

Mainzer Straße 80-82<br />

D – 64293 Darmstadt<br />

Tel.: + 49 (0) 6151 891761<br />

Fax: + 49 (0) 6151 895556<br />

www.stoeckel-dampf.de<br />

stoeckel-dampf@t-online.de<br />

C. Otto Gehrckens<br />

GmbH & Co. KG<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

Gehrstücken 9<br />

25421 Pinneberg<br />

Tel. (04101) 5002-0<br />

Fax (04101) 5002-83<br />

www.cog.de<br />

info@cog.de<br />

Feuchtemessung<br />

<br />

Hebe<strong>technik</strong><br />

Michell Instruments GmbH<br />

Industriestraße 27<br />

D-61381 Friedrichsdorf<br />

Tel.: +49 (0) 6172 5917-0<br />

Fax: +49 (0) 6172 591799<br />

www.michell.de<br />

info@michell.de<br />

TGW<br />

Technische<br />

Gummi-Walzen GmbH<br />

Am Elzdamm 38<br />

D-79312 Emmendingen<br />

Tel. +49/(0)7641/91660<br />

Fax +49/(0)7641/54478<br />

info@typ-gummi-tgw.ch<br />

www.typ-gummi-tgw.com<br />

Dolezych GmbH & Co. KG<br />

Hartmannstraße 8<br />

44147 Dortmund<br />

Tel.: 0231/818181 Fax: 0231/827782<br />

www.dolezych.de info@dolezych.de<br />

Kabel & Leitungen<br />

Sauerstoffanalyse<br />

Ihre Anzeige Markt&Kontakt<br />

HELUKABEL GmbH<br />

Dieselstr. 8-12<br />

71282 Hemmingen<br />

Tel. 07150 / 9209-0<br />

Fax 07150 / 81786<br />

www.helukabel.de<br />

info@helukabel.de<br />

Michell Instruments GmbH<br />

Industriestraße 27<br />

D-61381 Friedrichsdorf<br />

Tel.: +49 (0) 6172 5917-0<br />

Fax: +49 (0) 6172 591799<br />

www.michell.de<br />

info@michell.de<br />

Hotline für Ihre Anzeige<br />

Markt & Kontakt in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> von <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong>:<br />

Gerald Zasche<br />

Tel. 08191-125-337


Produkte<br />

Endress+Hauser<br />

Inline-Kalibrierung in Reinstwasser<br />

Die Qualität von Reinstwasser wird inline mit einer Leitfähigkeitsmessung<br />

überwacht. Diese sensible Messung muss zur Einhaltung<br />

ihrer garantierten Genauigkeit periodisch überprüft und abgeglichen<br />

werden. Das Conducal Set ermöglicht die Überprüfung von<br />

Inline-Sensoren ohne Abschaltung des Prozesses. Conducal ist eine<br />

Referenzeinheit, mit der Prozessmessgeräte über eine zertifizierte<br />

Vergleichsmessung kalibriert werden können. Das Set besteht<br />

aus einem robusten Hartschalenkoffer mit zertifizierter Leitfähigkeitsmesseinrichtung<br />

sowie einer Durchflussarmatur zur direkten<br />

Vergleichsmessung oder Bypass-Vergleichsmessung und<br />

dem entsprechendem Zubehör. Das Referenzgerät<br />

ist batteriebetrieben, direkt<br />

aufladbar und somit flexibel im Feld einsetzbar.<br />

Die vollständige Leitfähigkeitsmesseinrichtung<br />

Conducal CLY421 ist<br />

werkskalibriert gemäß ASTM5391-93<br />

und rückführbar auf SRM von NIST und<br />

DAkks. Die Einstell- und Überwachungsfunktionen<br />

der Durchflussarmatur entsprechen<br />

ASTM5391. Rein- und Reinstwasser<br />

sind keine stabilen Leitfähigkeitslösungen.<br />

Sie nehmen sofort CO2<br />

aus der Luft auf. Es entsteht Kohlensäure<br />

und der Leitfähigkeitswert wird erhöht.<br />

Daher ist keine offene Entnahme<br />

von Vergleichsproben möglich. Hier wird<br />

Conducal direkt an ein Probenahmeventil im Bypass angeschlossen.<br />

Die Messung und Justierung des Prozesssensors mit dem<br />

Vergleichsensors erfolgt somit parallel. Dabei kann der Prozesssensor<br />

entweder im Bypass justiert werden oder direkt im Prozess<br />

bleiben.<br />

www.de.endress.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

igus<br />

Schmierfreie Bandumlenkung<br />

Abgestimmt auf die spezifischen Anforderungen wie Einsatztemperatur<br />

und FDA-Konformität, steht dem Anwender ein eigens entwickeltes<br />

Standardprogramm von igus Messerkantenrollen zur<br />

Verfügung. Die wartungsund<br />

schmiermittelfreien<br />

Maschinenelemente aus<br />

den hoch verschleißfesten<br />

iglidur-Werkstoffen bewältigen<br />

die an sie gestellten<br />

Aufgaben problemlos. Es<br />

handelt sich zum einen um<br />

das universelle und robuste<br />

iglidur P210, das den Standard<br />

für die igus-Messerkantenrollen<br />

darstellt. Es<br />

zeichnet sich durch geringe<br />

Feuchtigkeitsaufnahme sowie<br />

gute Medienbeständigkeit und hohe Standzeiten aus. Zum anderen<br />

zeigen die FDA-konformen Allround-Werkstoffe iglidur A180<br />

für Anwendungen mit niedrigen bis mittleren Belastungen im direkten<br />

Umfeld mit Lebensmitteln sowie Feuchtigkeit und iglidur<br />

A350 für mittlere bis hohe Belastungen ihre Stärken. Während iglidur<br />

A180 bis 90 °C zum Zuge kommt, ist iglidur A350 bis 180 °C einsetzbar.<br />

Die dünnen igus-Messerkantenrollen ermöglichen enge<br />

Umlenkradien zur maximalen Bauraumausnutzung und sanften<br />

Übergabe speziell schwierig zu handhabender Transportgüter. Die<br />

geringere erforderliche Antriebsleistung durch rollende statt gleitende<br />

Messerkanten ist zudem ein Plus. Weitere Vorteile sind die<br />

vollständige Schmiermittelfreiheit und sehr hohe Lebensdauer, sowie<br />

eine höhere Standzeit des Förderbandes.<br />

www.igus.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

Kosten senken mit <strong>technik</strong> + <strong>EINKAUF</strong><br />

Schaltschrankklimatisierung<br />

Schaltschrank-<br />

Komponenten<br />

Schmierstoffe<br />

Am Scheid 4<br />

57290 Neunkirchen<br />

Tel. 02735/7727-4<br />

Fax 02735/7727-67<br />

www.ruebsamen-und-herr.de<br />

info@ruebsamen-und-herr.de<br />

ELMEKO GmbH + Co. KG<br />

Graf-Zeppelin-Str. 5<br />

56479 Liebenscheid<br />

Tel. + 49 / 27 36 / 50 97 48-0<br />

Fax: + 49 / 27 36 / 50 97 48-30<br />

www.elmeko.de<br />

info@elmeko.de<br />

OKS Spezialschmierstoffe GmbH<br />

Ganghoferstraße 47<br />

82216 Maisach<br />

Tel.: +49 (0) 8142 3051-500<br />

Fax: +49 (0) 8142 3051-599<br />

www.oks-germany.com<br />

info@oks-germany.com<br />

Transport- und Prozessbänder<br />

Unfallschutz<br />

<br />

Berndorf Band GmbH<br />

Leobersdorfer Straße 26<br />

A-2560 Berndorf<br />

Tel.: (+43)2672-800-0<br />

Fax: (+43)2672-84176<br />

www.berndorf-band.at<br />

band@berndorf.co.at<br />

Höhl & Westhoff GmbH<br />

Friedrichs-Engels-Allee 162<br />

42285 Wuppertal (Barmen)<br />

Tel.: 0202 / 8 45 82<br />

Fax: 0202 / 8 28 85<br />

info@faltenbalg.net<br />

www.faltenbalg.net<br />

Heinrichs & Co. KG<br />

Schrauben- u. Drehteilefabrik<br />

56290 Dommershausen-Dorweiler<br />

Tel. +49 (0) 6762 9305 – 0<br />

Fax +49 (0) 6762 9305 – 55<br />

www.heinrichs.de<br />

info@heinrichs.de<br />

<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong><br />

51


Inserenten/Impressum<br />

Afriso-Euro-Index, Güglingen 47<br />

ATEC Armaturenbau und -Technik, Klein-Winternheim 3<br />

AZO, Osterburken 31<br />

BERNDORF BAND, A - Berndorf 51<br />

Brabender Technologie, Duisburg 13<br />

C. Otto Gehrckens, Pinneberg 50<br />

Clarion Events Deutschland, Bielefeld 7<br />

Conrad Electronic, Hirschau 21, 23<br />

Westdeutscher Drahtseilverkauf Dolezych, Dortmund 50<br />

ELA Container, Haren 50<br />

ELMEKO, Liebenscheid 51<br />

Endress + Hauser Meß<strong>technik</strong>, Weil am Rhein 9<br />

Galltec Mess- und Regel<strong>technik</strong>, Bondorf 43<br />

Heinrichs & Co., Dommershausen-Dorweiler 51<br />

HELUKABEL, Hemmingen 50<br />

Höhl & Westhoff, Wuppertal 51<br />

icotek, Eschach 27<br />

Igus, Köln 30<br />

KTR Kupplungs<strong>technik</strong>, Rheine 15<br />

Michell Instruments Limited, Friedrichsdorf 50<br />

Nürnberg Messe, Nürnberg 39<br />

OKS Spezialschmierstoffe, Maisach 51<br />

Rübsamen & Herr Elektrobau, Neunkirchen 51<br />

Säbu Morsbach, Morsbach 49<br />

Gebrüder Stöckel, Darmstadt 50<br />

TBL, I - Carpi MO 25<br />

TGW Techn. Gummi-Walzen, Emmendingen 50<br />

TLV Euro Engineering, Waibstadt 19-20<br />

VEGA Grieshaber, Schiltach<br />

TS<br />

Beilagen:<br />

buschmedia verlag, Iserlohn<br />

DENIOS AG, Bad Oeynhausen<br />

Impressum<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Eduard Altmann<br />

E-Mail: redaktion@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Verantw. Redakteurin:<br />

Kathrin Irmer (ki) -225<br />

E-Mail: kathrin.irmer@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Redaktionssekretariat:<br />

Johanna Hummel -442,<br />

Fax: 08191/125-312<br />

Internet:<br />

www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Anzeigen<br />

Anzeigenleitung: Michael Klotz -167<br />

Projektmanager/Anzeigen: Gerald Zasche -337<br />

E-Mail: gerald.zasche@<strong>technik</strong>undeinkauf.de<br />

Anzeigenverwaltung: Michaela Richter -324<br />

E-Mail: michaela.richter@mi-verlag.de<br />

Verlag<br />

Geschäftsführung: Fabian Müller<br />

Verlagsleitung: Stefan Waldeisen<br />

Vertrieb: Stefanie Ganser<br />

Leser-Service:<br />

E-Mail: leserservice@mi-verlag.de<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />

Abonnement-Service:<br />

E-Mail: aboservice@mi-verlag.de<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />

Leitung Vertriebsadministration:<br />

Annette Tabel -348<br />

Leitung Zentrale Herstellung:<br />

Hermann Weixler -344<br />

Leitung Online-Dienste:<br />

Gerhard Brauckmann -478<br />

Herstellungsleitung Fachzeitschriften:<br />

Horst Althammer -315<br />

Art Director: Jürgen Claus - 357<br />

Layout und Druckvorstufe: Vera Faßbender<br />

Druck: Vogel Druck- u. Medienservice, Höchberg<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 x jährlich + 2 Sonderausgaben<br />

ISSN: 1860-1901<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen Anzeigenleiter:<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

86895 Landsberg<br />

Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />

E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />

Internet: www.mi-verlag.de<br />

Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22121 Augsburg<br />

Bedingungen für Anzeigen,<br />

Vertrieb und Redaktion:<br />

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 9,<br />

gültig seit 1.10.<strong>2012</strong><br />

Jahresabonnement: Inland Euro 78,-,<br />

Ausland Euro 81,- (jeweils inkl. Versandkosten).<br />

Einzelheft 15 €, (zzgl. Versand).<br />

Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist: jederzeit mit einer Frist<br />

von 4 Wochen zum Monatsende.<br />

Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial und<br />

Zuschriften wird keinerlei Gewähr übernommen;<br />

für die vollständige oder teilweise Veröffentlichung<br />

in der Zeitschrift, die Verwertung in<br />

digitalisierter Form im Wege der Vervielfältigung<br />

und Verbreitung z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />

wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse Landsberg BLZ 70052060,<br />

Konto-Nr. 37754<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die<br />

Redaktion, vom Verleger und Herausgeber nicht<br />

übernommen werden. Die Zeitschriften, alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />

ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig<br />

und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und<br />

die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Mit der Annahme des Manuskripts<br />

und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

geht das umfassende, ausschließliche,<br />

räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte<br />

Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies umfasst<br />

insbesondere das Printmediarecht zur Veröffentlichung<br />

in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />

Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z.B. Einspeicherung und Bearbeitung<br />

in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung<br />

in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art,<br />

wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internetund<br />

Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Daten banknutzung und das Recht,<br />

die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d.h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />

Warenbezeichnungen und dergleichen in<br />

dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere<br />

Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche<br />

Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />

als frei zu betrachten wären<br />

und daher von jedermann benutzt werden dürfen.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen. Mit Namen oder Zeichen<br />

des Verfassers gekennzeichnete Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

dar. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

für Autorenbeiträge.<br />

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Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung<br />

und für interne Marktforschung<br />

gespeichert, verarbeitet und genutzt und um von<br />

uns und per Post von unseren Kooperationspartnern<br />

über Produkte und Dienstleistungen<br />

informiert zu werden. Wenn Sie dies nicht mehr<br />

wünschen können Sie dem jederzeit mit<br />

Wirkung für die Zukunft unter leserservice@<br />

mi-verlag.de widersprechen.<br />

52 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · <strong>Prozessindustrie</strong> 02 <strong>2012</strong>


CARTOON<br />

VORSCHAU<br />

Die Themen in <strong>Ausgabe</strong> 01/2013 Erscheinungstermin: 28.03.2013<br />

Nachhaltigkeit im<br />

Chemie-Einkauf<br />

Einkaufsführer<br />

Durchflussmess<strong>technik</strong><br />

Kleine Reaktoren<br />

für effiziente Prozesse<br />

Einen nachhaltigen Einkauf haben<br />

sich viele Unternehmen in<br />

die Statuten geschrieben, doch<br />

die Umsetzung ist nicht immer<br />

einfach. Wir sprechen mit Rüdiger<br />

Eberhard, Einkaufsleiter bei<br />

Evonik, über soziale und ökologische<br />

Standards, die Grundsätze<br />

im Verhaltenskodex, sowie<br />

wie über das Auswahlverfahren<br />

und die Leistungsbeurteilung<br />

von Lieferanten.<br />

Bild: Frank Peters - Fotolia.com<br />

Die Durchflussmengenmessung<br />

von Flüssigkeiten, Gas und<br />

Dampf ist eines der wichtigsten<br />

Arbeitsgebiete in der heutigen<br />

Feldinstrumentierung. Sie müssen<br />

eine hohe Genauigkeit, geringen<br />

Verschleiß, geringe Alterung<br />

und die Reduktion des hydraulischen<br />

Verlustes bieten<br />

können. Deshalb ist es wichtig,<br />

vor dem Einkauf die genauen<br />

Parameter zu kennen.<br />

Je größer das Reaktionsgefäß,<br />

desto schneller lassen sich Produkte<br />

herstellen – würde man<br />

meinen. Wie falsch man damit<br />

liegt, zeigen Mikroreaktoren: In<br />

ihnen lassen sich beispielsweise<br />

explosive Stoffe wie Nitroglycerin<br />

etwa zehnmal schneller fertigen<br />

als auf herkömmliche Art, und<br />

zudem viel sicherer. Ein Mikroreaktor-Prozess<br />

kann für diese Reaktion<br />

maßgeschneidert werden.<br />

Marktübersichten finden Sie unter:<br />

www.<strong>technik</strong>undeinkauf.de


8<br />

01-02/<strong>2012</strong><br />

Gut vernetzt (li): Über die Breitband-Powerlink-Technik lassen sich Gas-, Wasser-, Stromzähler, aber auch Erzeuger und steuerbare Lasten, wie<br />

Elektrofahrzeugbatterien, anbinden. Reger Austausch (re): Im NS-/MS-Smart-Grid verläuft der Daten- und Energiefluss in beide Richtungen.<br />

Das PPC-Whitepaper „Smart Metering in<br />

Mehrfamlienhäusern“ finden Sie unter<br />

www.konstruktion.de/21339<br />

Oder Sie nutzen den nebenstehenden QR-Code mit Ihrem<br />

internetfähigen Handy. Einfach abfotografieren und lossurfen.<br />

Infos zur Nutzung des QR-Codes finden Sie unter<br />

www.konstruktion.de/qrcode<br />

k t kt i dd 8 9 14 03 <strong>2012</strong> 11 49 05<br />

24 3 / <strong>2012</strong><br />

Technische Details<br />

Kurze Hochlaufzeit<br />

Einfache Verdrahtung<br />

Sanfter Motorstart<br />

Eaton Industries<br />

www.eaton.com/moellerproducts<br />

98<br />

Der Markt für Umwelt<strong>technik</strong> ist<br />

der wohl am stärksten wachsende<br />

Markt in Italien und wird seine<br />

Dynamik auch bei einer Rezession<br />

<strong>2012</strong> nicht vollkommen verlieren.<br />

Grund dafür ist auch die großzügige<br />

staatliche Förderung der<br />

Energieerzeugung aus alternativen<br />

Quellen. Der Nachholbedarf<br />

in der Abfallwirtschaft ist hoch,<br />

Italien muss die Einhaltung der<br />

EU-Standards nachweisen, sonst<br />

werden empfindliche Strafen fällig.<br />

In mehreren Städten sind Pilotprojekte<br />

für den Einsatz von<br />

Elektrofahrzeugen angelaufen.<br />

3/<strong>2012</strong><br />

Betrachtet man die reinen Warenströme steht einer Exportsteigerung<br />

um 15,8 % ein Importwachstum von 23,4% gegenüber,<br />

in der Handelsbilanz ist eine beachtliche Lücke von 30 Mrd. Euro<br />

entstanden. Mit steigendem Defizit in der Handelsbilanz dürfte<br />

das Leistungsbilanzdefizit 2011 knapp 4% des BIP erreichen.<br />

Autor<br />

Die Kleinservoantriebe der neuen Baureihe HeiMotion<br />

Premium können zentral und dezentral in vielseitige<br />

Automatisierungslösungen eingebunden werden.<br />

Technische Details<br />

Technische Details<br />

Ansteuerelektronik<br />

Drehzahlgrenze 3.000 min-1<br />

Modulare Schnittstellen<br />

Lastwinkel 45°<br />

Umfassende Überwachung<br />

ruhiger Lauf<br />

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Technische Details<br />

serienmäßiger 2-poliger Resolver<br />

ausrüstbar mit anderen Gebersystemen<br />

erhöhte Laufruhe, reduzierte Verluste<br />

Heidolph<br />

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Technische Details<br />

Baugröße HG-15 bis -45<br />

10-fache Lebensdauer<br />

Metallabstreifer optional<br />

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Technische Details<br />

Experten-Service<br />

Lösungsanfragen<br />

Prototypen<br />

SKF Economos<br />

Technische Details<br />

Arbeitsdruck bis 400 bar<br />

Volumenstrom bis 20 l/min<br />

Hohlschraubenverbindung<br />

Hawe<br />

Unter dem Druck der internationalen Finanzmärkte müssen die<br />

italienischen Banken ihre Eigenkapitalquote erhöhen. Das bedeutet<br />

eine Rückführung der Kreditvergabe an Unternehmen.<br />

Rückgrat der italienischen Wirtschaft aber sind kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, die mit relativ geringer Eigenkapitalquote<br />

arbeiten und auf Fremdfinanzierung angewiesen sind.<br />

Die Kreditklemme könnte für viele existenzgefährdend sein.<br />

www.skf.de/dichtungen<br />

www.hawe.de<br />

Bei 60, 6 Millionen Einwohnern in Italien (81,8<br />

in Deutschland) lag das pro-Kopf-BIP in Italien<br />

2010 bei 25.677 Euro (30.295 in Deutschland).<br />

Investitionen in Großprojekte wie den Brenner<br />

Basistunnel (Investitionssumme 8 Milliarden<br />

Euro) sollen die Industrie ankurbeln.<br />

Technische Details<br />

einfache Verdrahtung<br />

Brems-Chopper<br />

Autotuning-Funktionen<br />

Lenze<br />

Technische Details<br />

Durchfluss bis 20.000 Nl/min<br />

Druckregelbereiche ab 0,05 bar<br />

Anschlussgrößen 1 bis 2 Zoll<br />

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01-02/<strong>2012</strong> 9<br />

Schall macht Messen für Märkte<br />

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Gustav-Werner-Straße 6 . D-72636 Frickenhausen<br />

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Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Messepiazza 1 . D-70629 Stuttgart<br />

ke 024 21395 Zahlen Daten Fakten Italien indd 24 25 20 03 <strong>2012</strong> 15:30:07<br />

32<br />

3/<strong>2012</strong><br />

Beim PN-Verfahren betrachtet der<br />

Entwickler einer Maschine das Problem<br />

unter zehn verschiedenen Aspekten.<br />

Der Entwickler kann sich am<br />

System entlang hangeln wie an einer<br />

Rechenmaschine.<br />

Problem: Der Ausleger muss für das Heben<br />

von Lasten auf eine große Höhe lang sein.<br />

Gleichzeitig muss er für die bequemere Bewegung<br />

des Krans auf Straßen kurz sein. Gelöst<br />

wird der Widerspruch durch die Konstruktion<br />

eines Teleskopauslegers.<br />

So hilft das PN-Verfahren: Durch Ausführen<br />

der Handlungen E2+1Z. Dabei meint E2: „Änderung<br />

der Parameter der Eigenschaften, also<br />

Außenmaße, Form, Gewicht, Symmetrie, Homogenität,<br />

Farbe, Temperatur“. Die Handlung<br />

1Z rät zu: „Änderung der Dauer des Verbleibs<br />

des Objekts oder seiner Teile in einem bestimmten<br />

Zustand“. Zusammen führt dies zu:<br />

„Vorhandensein unterschiedlicher Längen zu<br />

verschiedenen Zeitpunkten“. In vollständigerer<br />

Form kann diese Umwandlung über die<br />

Handlungen STR6+STR3+1Ra+1Z beschrieben<br />

werden. Also über: „Hinzufügung von Elementen<br />

in das System + Änderung des Typs<br />

der Verbindung, einschließlich anhand der<br />

physikalischen Grundlage + Änderung der Koordinierung<br />

und der Lage zueinander der Objekte<br />

oder ihrer Teile + Änderung der Dauer<br />

des Verbleibs des Objekts oder seiner Teile in<br />

einem bestimmten Zustand“.<br />

Der Teleskopausleger löst<br />

den Widerspruch.<br />

Problem: Der als Teleskop ausgeführte Ausleger<br />

besitzt ein großes Gewicht. TRIZ-Widerspruch:<br />

Die Sektionen des Auslegers müssen,<br />

um die Möglichkeit zum Ausfahren des Teleskops<br />

sicherzustellen, aus Vollmaterial bestehen.<br />

Gleichzeitig dürfen sie nicht aus Vollmaterial<br />

hergestellt werden, da dies das Gewicht<br />

des Auslegers wesentlich erhöht.<br />

So hilft das PN-Verfahren: Durch Anwendung<br />

der Handlungen E2+7Ra („Änderung<br />

der Parameter der Eigenschaften: Außenmaße,<br />

Form, Gewicht, Symmetrie, Homogenität,<br />

Farbe, Temperatur...“ + „Änderung der Homogenität<br />

und Isotropie des Objekts oder seiner<br />

Teile“) entstehen Sektionen des Auslegers mit<br />

Bohrungen in der unbelasteten Zone, die keinen<br />

Einfluss auf das Ausfahren des Teleskops<br />

besitzten. Bei Ausführung der Handlungen<br />

STR12+6Ra+1Ra („Umwandlung der Struktur<br />

des Systems in eine inhomogene, anisotrope“<br />

+ „Änderung der Symmetrie des Objekts oder<br />

seiner Teile“ + „Änderung der Koordinierung<br />

und der Lage zueinander der Objekte oder<br />

ihrer Teile“) entsteht ein Ausleger, dessen Teleskopteil<br />

durch eine Gitterverlängerung ergänzt<br />

wird.<br />

Widerspruch erfolgreich<br />

gelöst: Der Teleskopausleger<br />

besitzt eine<br />

Gitterverlängerung.<br />

152 01-02 / <strong>2012</strong><br />

01-02 / <strong>2012</strong> 1<br />

k Üb hi i dd<br />

Im Laborversuch wurde die Belastbarkeit von Gusswerkstoffen bei<br />

sehr tiefen Temperaturen untersucht. Speziell beim Berstdruck – für<br />

hydraulische Anwendungen wichtig – konnte auch Gusseisen sehr<br />

gute Werte erreichen.<br />

Theoretische Streckgrenze. Da<br />

Gusswerkstoffe mit sinkender<br />

Temperatur höhere Werte für die<br />

Zugfestigkeit und Streckgrenze<br />

aufweisen, konnten für alle<br />

untersuchten Temperaturen die<br />

selben Streckgrenzenverhältnisse<br />

angewandt werden.<br />

Der Einsatz von Gusswerkstoffen,<br />

zum Beispiel für<br />

Hydraulikblöcke, bietet<br />

zahlreiche Vorteile. Um die<br />

Haltbarkeit muss man sich bei<br />

modernen Materialien kaum<br />

Sorgen machen.<br />

0,900<br />

0,800<br />

0,700<br />

0,600<br />

0,500<br />

0,400<br />

0,300<br />

0,200<br />

0,100<br />

0,000<br />

GOP AG C 500 F GJS-400-18U-L T GJS-400-15U HYT 60<br />

k 032 21399 G t P i i dd 32 33 20 03 <strong>2012</strong> 15 43 39<br />

20%<br />

12%<br />

3/<strong>2012</strong> 33<br />

KONSTRUKTION & ENGINEERING<br />

MECHATRONIK . AUTOMATION . MOBILITÄT . ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

SPEZIAL INTELLIGENTE NETZE<br />

Ganzheitlich<br />

CO 2<br />

sparen<br />

Vom Smart Grid zum Total Efficiency Grid<br />

Auf Basis der standardisierten Kommunikation via TCP/IP lässt sich ein intelligentes<br />

Stromnetz aufbauen, das nicht nur den Strom, sondern alle Energiearten<br />

und deren Zähler berücksichtigt. Dies kommt der Umwelt zugute.<br />

D<br />

er flächendeckende Ausbau intelligenter Zähler<br />

(Smart Metering) geht bei den einzelnen Netzbetreibern<br />

und Energieversorgungsunternehmen<br />

momentan nur schleppend voran. Die EU schreibt<br />

zwar vor, dass bis zum Jahr 2020 mindestens<br />

80 Prozent der Haushalte über intelligente Zähler verfügen sollen.<br />

Dieses Ziel scheint aber nicht erreichbar zu sein. Für die Verzögerung<br />

gibt es zwei Gründe: Zum einen ist die Standardisierung in<br />

diesem Bereich, die durch das EU-Mandat K-M-441 und dessen<br />

Nachfolgemandat umgesetzt werden soll, noch nicht abgeschlossen.<br />

Zum anderen wissen Investoren nicht, wie sie ihr Kapital zurück<br />

erhalten. Wegen des beschlossenen Ausstiegs Deutschlands<br />

aus der Atomenergie müssen erneuerbare Energiequellen aber noch<br />

stärker als auf europäischer Ebene geplant in die Stromerzeugung<br />

eingebunden werden. Da die Erzeuger zum größten Teil im Niederund<br />

Mittelspannungsnetz sowie je nach Wetterlage unterschiedlich<br />

viel Strom einspeisen, müssen die eingespeisten Leistungen möglichst<br />

in Echtzeit bekannt sein. Ansonsten drohen Instabilitäten im<br />

Netzbetrieb. Um die Leistungsmesswerte in Echtzeit zu erhalten,<br />

benötigt man eine leistungsfähige Informations- und Kommunikations<strong>technik</strong>-Infrastruktur.<br />

Das Ergänzen des schon vorhandenen Niederspannungs- und<br />

Mittelspannungs-Energieverteilnetzes um diese IKT-Infrastruktur<br />

wird als Aufbau des Smart Grid, also des intelligenten Stromnetzes,<br />

bezeichnet. Allerdings kehrt sich durch die veränderten Rahmenbedingungen<br />

der Ansatz für die Einführung von Smart Metering<br />

und Smart Grid um: Sollte bisher Smart Metering die Vorreiterrolle<br />

einnehmen, so muss diese jetzt auf den Ausbau des Smart Grid<br />

übergehen. Das Wissen um den Aufbau eines solchen atomstromfreien<br />

Smart Grids könnte sogar ein exportfähiges Wirtschaftsgut<br />

werden. Zurzeit diskutiert man die Einführung des Smart Meterings<br />

immer nur unter dem Aspekt des Stromzähleraustauschs.<br />

Dabei geht man in der Regel von einem Bottom-up-Ansatz, also<br />

einem Arbeiten von unten nach oben, aus. Dies bedeutet, dass man<br />

die analogen Stromzähler gegen digitale tauscht und die Daten in<br />

einem später ergänzten Backend weiter verarbeitet. Zählerwerte<br />

für andere Medien und Steuerfunktionen für das Smart Grid werden<br />

dabei getrennt betrachtet.<br />

Ganzheitlicher Ansatz<br />

Beim dem Aufbau eines intelligenten Stromnetzes ist es aber besonders<br />

wichtig, die Wärmemengenmessung einzubeziehen. Denn<br />

es wird für Wärme mehr Energie aufgewendet als für Strom, und<br />

deshalb kann man bei Wärme mehr einsparen. Dieser neue Ansatz<br />

lässt sich am besten mit dem Begriff Total Efficiency Grid zusammenfassen,<br />

da der Energieverbrauch als Ganzes adressiert wird.<br />

Folgende Gründe sprechen für den ganzheitlichen Ansatz:<br />

■ Der Anteil der elektrischen Energie am Gesamtenergieverbrauch<br />

eines Privathaushaltes beträgt lediglich knapp 20 Prozent. Die restlichen<br />

etwa 80 Prozent benötigt der Haushalt für die Raumheizung.<br />

■ Wenn man die 20-20-20 Klimaziele der EU oder die darauf aufbauenden,<br />

erweiterten Ziele der deutschen Bundesregierung betrachtet,<br />

stellt man fest, dass sich diese nur auf die Reduktion des<br />

CO 2 -Ausstoßes beziehen, aber nicht auf einzelne Energiearten.<br />

■ Einsparungen im Wärmebereich, der etwa viermal größer als<br />

der Strombereich ist, können dementsprechend mit einem höhe-<br />

Anlauf: Iakov Kalinin, electriceye, K.F.L. - Fotolia<br />

SPEZIAL INTELLIGENTE NETZE<br />

ke NEXT Crossmedia<br />

ren Gewicht in die CO 2 -Reduktion eingehen. Damit haben Investitionen<br />

in den Bereich Wärme einen größeren Effekt auf das Klima Zukunft aussehen kann. Bei dem von der Bundesregierung geförternehmen<br />

herausfinden, wie ein intelligentes Stromnetz der<br />

als Investitionen beim Strom.<br />

derten Feldversuch haben die 1500 mitwirkenden Haushalte ein<br />

■ Die Bundesregierung plant Investitionen zur Isolation der Ge- modernes Energie-Management-System erhalten. Dieses besteht<br />

bäude, um zu helfen, die Nutzung der Wärmeenergie zu reduzieren. aus einem intelligenten Stromzähler, dem sogenannten Energiebutler,<br />

also einem System für die automatisierte Schaltung von<br />

Es dauert aber länger, diese umzusetzen als den Tausch einer Smart-<br />

Metering-Infrastruktur vorzunehmen. Wenn täglich oder sogar Elektrogeräten, und einem Internetportal, das Informationen zu<br />

stündlich verfügbare Zählerdaten den Endkunden zum Sparen anregen,<br />

so wirkt sich dies sofort positiv auf die CO 2 -Bilanz aus.<br />

Das Projekt soll zeigen, wie man Lastverschiebungen im Be-<br />

Stromverbrauch, Kosten und Tarifinformationen enthält.<br />

Das Forschungsprojekt Modellstadt Mannheim (moma) berücksichtigt<br />

bereits diesen ganzheitlichen Ansatz. Mit dem Projekt wol-<br />

koordiniert der Energiebutler abhängig vom aktuellen Strompreis<br />

reich des elektrischen Energieverbrauchs erreichen kann. Dabei<br />

len verschiedene Energieversorger, Forschungsinstitute und Un-<br />

und den Vorgaben des Nutzers den Einsatz der energieintensiven<br />

KONSTRUKTION & ENGINEERING<br />

MECHATRONIK . AUTOMATION . MOBILITÄT . ERNEUERBARE ENERGIE<br />

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Vom Elektrostapler bis zum weltschnellsten E-Kart 52<br />

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März <strong>2012</strong><br />

22424<br />

ab Seite 31<br />

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Crossmedia-Specials<br />

MÄRKTE & CHANCEN ITALIEN<br />

REPORT<br />

INTERNATIONAL<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT ERNEUERBARE ENERGIE<br />

1<br />

MASCHINENBAU & ZUKUNFT ERNEUERBARE ENERGIE<br />

IMPORT 23,4 %<br />

Umwelt<strong>technik</strong><br />

EXPORT 15,8 % HANDELSBILANZ -30 MRD.€<br />

Italienischer Außenhandel<br />

Kein Aufschwung mehr<br />

Italien im Wandel<br />

Italien wird <strong>2012</strong> voraussichtlich in die Rezession<br />

abgleiten. Die neue Regierung unter Mario Monti<br />

muss harte Sparmaßnahmen umsetzen. Bei<br />

sinkender Wirtschaftsleistung sind die Sparziele<br />

aber nur schwer zu erreichen.<br />

1,9 Billionen Euro Schulden hat Italien. Das Land<br />

befindet sich in einer tiefen Krise. Nicht einmal<br />

zwei Jahre hat der Konjunkturaufschwung nach<br />

dem Einbruch 2008/09 angehalten. Die italienische<br />

Wirtschaft muss, um den Verbleib des Landes<br />

in der Eurozone zu sichern, in den nächsten<br />

Jahren einen tiefgreifenden Strukturwandel<br />

durchmachen, der sich auf alle Branchen bezieht.<br />

Es ist notwendig, die seit über einem Jahrzehnt<br />

stagnierende Produktivität auf den Durchschnitt<br />

der Euroländer anzuheben. Auf kurze Sicht wird<br />

der italienische Markt dadurch weniger attraktiv,<br />

auf lange Sicht werden sich aber ganz neue Geschäftschancen<br />

ergeben. Insbesondere für den<br />

Dienstleistungssektor sind Liberalisierungsmaßnahmen<br />

angekündigt, die Markteintrittschancen<br />

für ausländische Anbieter eröffnen werden. Aber<br />

auch in der verarbeitenden Industrie werden Reformen,<br />

zum Beispiel des Arbeitsrechts oder des<br />

Steuerrechts, eine neue Perspektive bieten. Gerade<br />

für deutsche Unternehmen dürfte Italien wieder<br />

zu einem interessanten Partner werden.<br />

2477 Mrd. €<br />

BIP Deutschland<br />

Produktion 2010<br />

Maschinenbau + 12 %<br />

2011<br />

+3,4 %<br />

Unternehmen vorm finanziellen Ruin<br />

1556 Mrd. €<br />

BIP Italien<br />

Bruttoinlandsprodukt 2010<br />

26. Control<br />

Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Qualitätssicherung<br />

08. – 11. MAI <strong>2012</strong><br />

STUTTGART<br />

. Mess<strong>technik</strong><br />

. Werkstoff-Prüfung<br />

. Analysegeräte<br />

. Optoelektronik<br />

. QS-Systeme<br />

2<br />

Bereit für Offshore<br />

Berstdruckversuche mit Gusseisenwerkstoffen<br />

Im wachsenden Bereich der Off-Shore-Anwendungen und im maritimen<br />

Bereich wächst das Interesse an hochsiliciierten Gusswerkstoffen.<br />

S<br />

Produktivität<br />

Bru togewinn Kosten<br />

eit langem haben sich unterschiedliche Qualitäten von Gusseisen in der Hydraulik,<br />

der Fluid<strong>technik</strong> oder im Maschinenbau bewährt. Mit steigenden Arbeitsdrücken<br />

kamen nach GJL-Qualitäten (Grauguss) überwiegend GJS-Werkstoffe<br />

(Gusseisen mit Kugelgraphit, auch Sphäroguss genannt) und hier meist<br />

EN-GJS-400-15 oder EN-GJS- 400-18 zum Einsatz. Bei deutlich verbesserten<br />

Werten für Dehnung, Streckgrenze und Zugfestigkeit werden vom Bearbeiter gegenüber Stählen<br />

vor allem die höheren Schnittleistungen sowie bessere Werkzeugstandzeiten bei der sehr<br />

aufwendigen Bearbeitung geschätzt. Für Beanspruchungen, denen ein EN-GJS-400 nicht mehr<br />

gewachsen ist, kommt seit einigen Jahren die „jüngste Generation“ Gusseisen, hochsiliciierte<br />

GJS-Qualitäten, zum Einsatz. Mit mechanischen Eigenschaften, die Stählen keinesfalls nachstehen,<br />

zeichnen sich diese rein ferritischen Gusseisen durch hervorragende Bearbeitbarkeit<br />

bei minimalem Werkzeugverschleiß aus.<br />

Derzeit wächst das Interesse am Einsatz von hochsiliciierten Gusswerkstoffen wie dem<br />

Gopag C 500 F von Gontermann-Peipers. Vorschriften und Normen der Klassifizierungsgesellschaften,<br />

die nur selten Gusseisenwerkstoffe einbeziehen, sowie fehlende Kenntnisse über<br />

moderne Gusswerkstoffe allgemein, stehen einem breiten Einsatz derzeit jedoch noch entgegen.<br />

Hinzu kommt, dass noch wenig über das Verhalten der zweiten Generation von Gusseisenwerkstoffen<br />

mit Kugelgraphit bei tiefen Temperaturen bekannt ist.<br />

Kerbschlagwerte für Gusseisenwerkstoffe<br />

Die Kerbschlagarbeit ist ein einfaches Probeverfahren, das vor mehr als 100 Jahren entwickelt wurde.<br />

Die Verwendung von kleinen und einfachen Proben und die relativ einfache und schnelle Versuchsdurchführung<br />

ermöglichen eine kostengünstige Wertebestimmung. Die EN DIN 156 3 fordert<br />

für den Werkstoff GJS-400-18U-LT einen Einzelwert bei -20 °C von 7 J und einen Mittelwert bei<br />

drei Prüfungen von 10 J Kerbschlagarbeit bei einer Wandstärke von 60 bis 200 mm als Mindestwerte.<br />

Diese Werte sind den meisten Konstrukteuren noch aus Studienzeiten präsent. Stehen sie doch<br />

für das weit verbreitete Klischee, welches Gusseisenwerkstoffe generell als sprödes und unter Tief-<br />

80%<br />

Länderreport<br />

Zukunftsthemen<br />

KOMPONENTE & SYSTEM ANTRIEBSTECHNIK<br />

INNOVATION & MANAGEMENT METHODIK<br />

INNOVATION & MANAGEMENT METHODIK<br />

Kleinservoantriebe<br />

Klein, kompakt und stark<br />

Vielfach ist es ein Wunsch nach kompakten, dynamischen<br />

und leistungsstarken Antriebseinheiten,<br />

welcher der stetig wachsenden Nachfrage nach<br />

Servomotoren zugrunde liegt.<br />

dungsfall, mit anderen Gebersystemen wie Hallsensoren,<br />

Inkrementalgeber oder Absolutwertgeber in Single-<br />

oder Multiturnausführung ausgerüstet werden. Das<br />

Y-Tec-Stecksystem gewährleistet flexiblen und sicheren<br />

Anschluss. Optional ist der HMP06 auch mit M23-<br />

Stecker oder Kabeldirektabgang erhältlich.<br />

Hohe Leistungsdichten<br />

Des Weiteren stehen Ausführungen mit Haltebremse<br />

oder einem Planetengetriebe-Programm zur Verfügung,<br />

auf Wunsch auch in spielarmer Ausführung.<br />

Durch Rastmomentoptimierung wurde die Laufruhe<br />

der Motoren erhöht und die Verluste reduziert. Die verwendeten<br />

Seltenerdmagnete (NdFeB) ermöglichen<br />

hohe Leistungsdichten. Durch den Einsatz eines Wellendichtrings<br />

kann die Schutzart IP65 gewährleistet<br />

Für anspruchsvolle Aufgaben hat Heidolph die Servomotorenbaureihe<br />

HeiMotion Premium (HMP) konzipiert.<br />

Die beiden kleinsten Baugrößen, der HMP04 und<br />

der HMP06, sind kompakte Kleinservoantriebe im Leistungsbereich<br />

von 50 W bis 550 W. Vielfältige Optionen<br />

im Standard und die Möglichkeit, kundenspezifische<br />

Lösungen zu verwirklichen, garantieren eine optimal<br />

auf die jeweilige Anforderung angepasste Einheit. Die<br />

Servomotoren der Standard-Baureihe mit den Flanschmaßen<br />

40 mm bzw. 60 mm decken ein Stillstandsmoment<br />

von 0,18 bis 1,5 Nm ab. Der Drehzahlbereich liegt<br />

zwischen 3.000 und 9.000 min-1, es können jedoch<br />

auch Sonderauslegungen auf kundenspezifische Anwendungen<br />

realisiert werden.<br />

Die Motoren sind serienmäßig mit einem 2-poligen<br />

Resolver ausgestattet und können, je nach Anwenwerden.<br />

Die Servomotoren sind nach einem UL-Isolationssystem<br />

aufgebaut und bestehen ausschließlich aus<br />

UL-gelisteten Materialien.<br />

Neben den bewährten zentralen Reglern HCF und HCE<br />

im Spannungsbereich von 24 bis 48V DC bzw. 230V AC,<br />

bietet Heidolph auch jüngst zwei integrierte Lösungen<br />

(HMP-i) auf Basis der neuen Baureihe HeiMotion Premium<br />

an. Zum Einen, der vollintegrierte Regler bis<br />

120W Nennleistung, sowie im Leistungsbereich bis<br />

400W ein modular angebautes Reglersystem.<br />

Dichtungen<br />

Servo-Inverter<br />

Mobiler Zugriff per<br />

Für Mehrachsanwendungen<br />

Smartphone-App<br />

universell nutzbar<br />

SKF Economos hat einen einfachen und mobilen Zugriff Der kompakte, flexibel nutzbare Mehrachs-Servo-Inverter<br />

i700 von Lenze vereinfacht Montage, Inbetriebnahme<br />

auf sein Programm an maßgeschneiderten Dichtungen,<br />

Kunststoffbauteilen und Zylinderservices per und Engineering. Doppelachsen vermindern das Gerätevolumen.<br />

Wegen intuitiv bedienbarer Software Tools und<br />

Smartphone-App geschaffen. Die mit dem iPhone,<br />

iPod touch, oder iPad kompatible Anwendung enthält einem zentralen Engineering Interface lässt sich der Inverter<br />

über EtherCAT einfach in Automatisierungsarchi-<br />

umfangreiche und multimedial aufbereitete Informationen.<br />

Mit Hilfe einer grafischen Profilauswahl können tekturen einbinden. Er umfasst Einzel- und Doppelachsmodule<br />

für den Leistungsbereich von 0,37 bis 15 kW so-<br />

individuelle Dichtungsprofile passend zu vorhandenen<br />

Einbauräumen bestimmt werden.<br />

wie passende Versorgungsmodule.<br />

Widersprüche intuitiv lösen<br />

Verbessertes Verfahren zur Lösung von TRIZ-Widersprüchen<br />

Beim Konstruieren von Maschinen stoßen Entwickler häufig auf widersprüchliche Anforderungen.<br />

Das sogenannte PN-Verfahren hilft dabei, diese intuitiv und leicht zu lösen: Es gibt ein System aus<br />

zehn Aspekten mit jeweiligen Handlungsmöglichkeiten vor. Außerdem nennt es Lösungen zu<br />

räumlich und zeitlich bedingten Widersprüchen. Übersehen kann der Konstrukteur so nichts.<br />

W<br />

er neuartige technische Lösungen finden will, muss sich<br />

zwangsläufig mit Widersprüchen beschäftigen. Und diese<br />

ihrerseits lösen. Ein neues System mit dem Namen PN-<br />

Verfahren hilft dabei. Es wurde vor drei Jahren in russischer<br />

Sprache veröffentlicht, seitdem in der Praxis getestet und anhand der<br />

Ergebnisse verbessert. Das PN-Verfahren basiert auf der Theorie des erfin-<br />

Denkblockade?<br />

Pustekuchen!<br />

derischen Problemlösens (TRIZ). Diese Methode hat vor ungefähr<br />

50 Jahren der russische Wissenschaftler Genrich Saulowitch Aufmerksamkeit weniger auf die Ansätze zur Lösung technischer<br />

Weil die Begründer der TRIZ-Methode im Laufe der Zeit ihre<br />

Altschuller entwickelt. Sein Ziel war es, technisch-wissenschaftliche<br />

Probleme ohne Kompromisse zu lösen. Dahinter verbirgt sich und aus heutiger Sicht offensichtlichen Mängel nicht. Deshalb gibt<br />

Widersprüche legten, verbesserten sie die damals aufgetretenen<br />

eine Philosophie, mit deren Hilfe der Entwickler seine Denkblockaden<br />

überwinden und schnelle Lösungen auf hohem Niveau dersprüche: Die Regeln, wie der Entwickler einen Ansatz zur Be-<br />

es berechtigte Kritik an den Ansätzen zur Lösung technischer Wi-<br />

suchen können soll.<br />

seitigung eines konkreten Widerspruchs auswählen soll, sind nicht<br />

festgelegt; die Ansätze sind nicht strukturiert; zur Verallgemeinerung<br />

der Ansätze sind unterschiedliche Niveaus vorhanden; das<br />

Neue Werkzeuge<br />

Das TRIZ-Verfahren verfügt über verschiedene Werkzeuge. Zwei Verzeichnis der Ansätze ist nicht ausreichend; das Verzeichnis der<br />

davon sind am bekanntesten und werden am meisten angewendet:<br />

Das erste Werkzeug sind die Ansätze zur Lösung von techni-<br />

Ansätze entspricht nicht den Anforderungen der heutigen Zeit.<br />

schen Widersprüchen. Unter dem Begriff technischer Widerspruch<br />

versteht die TRIZ-Methode die Situation, die entsteht, An diesen Mängeln setzte das neue PN-Verfahren an. Es wurde als<br />

Strukturiertes PN-Verfahren<br />

wenn der Versuch, einen Parameter im System zu verbessern dazu Arbeitswerkzeug der TRIZ-Methode entwickelt und von den angegebenen<br />

Mängeln befreit. Und es ermöglicht, mit begrenztem<br />

führt, dass sich ein anderer Parameter verschlechtert. Zweites<br />

Werkzeug ist die Tabelle (Matrix), anhand derer die Ansätze, mit Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen. Das PNdenen<br />

eine konkrete Aufgabe gelöst werden soll, ausgewählt werden<br />

(Widerspruchsmatrix). Das Verzeichnis der Ansätze zur Löhand<br />

derer der Entwickler ein beliebiges Objekt oder System, wel-<br />

Verfahren baut auf ein System von insgesamt zehn Aspekten, ansung<br />

von technischen Widersprüchen ist historisch das erste Arbeitswerkzeug<br />

der TRIZ, das Altschuller vor mehr als vierzig Die zehn Aspekte lauten: systemisch-zielgerichtet (A1), -eleches,<br />

einen TRIZ-Widerspruch enthält, betrachten kann.<br />

Jahren erstellt hat.<br />

mentar (A2), -strukturell (A3), -funktional (A4), -ressourcenbezogen<br />

(A5), -integriert (A6), -kommunikativ (A7), -historisch<br />

Im Verlauf der Entwicklung der TRIZ entstanden neue Arbeitswerkzeuge.<br />

So auch die Ansätze zur Lösung von physikalischen (A8), -betriebstechnisch (A9) und -informatorisch (A10). Jeder<br />

Widersprüchen. Unter dem Begriff physikalischer Widerspruch Aspekt enthält verschiedene Handlungsmöglichkeiten.<br />

versteht die TRIZ-Methode eine Situation, die entsteht, wenn eine Der Aspekt systemisch-elementar enthält beispielsweise die<br />

Aufgabe an ein Objekt oder seine Teile entgegengesetzte, also inkompatible<br />

Anforderungen stellt.<br />

rung der Anzahl der Ein- und Ausgänge des Elements<br />

Optionen „Änderung der Lage des Elements (E3)“, oder „Ände-<br />

(E4)“.<br />

Kranbau-Praxisbeispiel 1<br />

Lang und kurz zugleich<br />

Kranbau-Praxisbeispiel 2<br />

Vollmaterial: ja und nein<br />

Softstarter<br />

Linearstellzylinder<br />

Miniaturgewindespindeln Profilschienenführungen<br />

Schaltet<br />

Frei<br />

Rostfrei und<br />

Staubschutz für<br />

bis 200 A<br />

konfigurierbar<br />

präzise<br />

Linear<strong>technik</strong><br />

Eaton erweitert die Softstarter-Reihe Beim Linearstellzylinder EKA von A- Zur Realisierung hochgenauer Antriebe Das Dichtungssystem SW unterstützt den<br />

DS7 um Geräte bis 200 A. Damit steht Drive lassen sich der zur Anwendung und Positioniersysteme gibt es von Novo- Einsatz von Profilschienenführungen von<br />

ein Spektrum von 4 bis 200 A mit einer passende Antrieb und die Mechanik aus Nox rostfreie Präzisions-Kugelgewindespindeln<br />

in Verbindung mit Miniaturschie-<br />

oder Schmutzbelastung. Das System setzt<br />

Hiwin auch bei starker Staubentwicklung<br />

einheitlichen Ansteuerung und Funktionalität<br />

bereit. Bei DS7 umfasst der Netz-<br />

Bei der Baugröße 60 stehen vier Spinnenführungen,<br />

gefertigt nach Genauig-<br />

sich aus einer Kopfdichtung, einer End-<br />

einem Systembaukasten auswählen.<br />

spannungsbereich 200 bis 480 V, für die delarten zur Wahl. Der Schwerpunkt der keitsklasse C5 (Axialspiel-Toleranz ± 0,008 dichtung mit Doppellippe und einer Fußdichtung<br />

zusammen und ist optional<br />

Ansteuerung sind Versionen mit 24 VAC/ Auslegung kann auf Wirkleistung, Lebensdauer<br />

oder die Kosten gelegt werreicht<br />

durch die geringe Rollreibung beim auch mit einem Metallabstreifer zu ha-<br />

mm). Der mechanische Wirkungsgrad er-<br />

DC und 110-230V AC zu haben. Die spezielle<br />

Ansteuermethode für die Softstartfunktion<br />

vermeidet Gleichstroman-<br />

Antriebs<strong>technik</strong>en wählbar, die auf die Einschaltdauer kann bis zu 100 Prozent Schmutz in den Laufwagen und verhinden.<br />

Dabei sind verschiedene effiziente Kugelgewindetrieb bis zu 95 Prozent. Die ben. Es schützt gegen das Eindringen von<br />

teile. Damit wird die Bildung eines elliptischen<br />

Drehfelds unterdrückt.<br />

schen Stellantriebe arbeiten dynamisch haben die Kugelgewindetriebe keine Dies verlängert die Schmierintervalle und<br />

Mechanik abgestimmt sind. Die elektri-<br />

betragen. Durch die geringe Rollreibung dert das Austreten des Schmierstoffs.<br />

und mit variablen Geschwindigkeiten. Selbsthemmung.<br />

die Lebensdauer der Laufwagen.<br />

Ventilverband<br />

Druckregler<br />

Nachträgliche Anpassungen Regler wertet<br />

jederzeit möglich<br />

Wartungsgeräte auf<br />

Der Ventilverband BVH von Hawe eignet sich besonders Der elektronische Proportional-Druckregler Regtronic<br />

für Spannhydrauliksysteme und besteht aus mehreren von Metal Works hat jetzt Einzug in die Wartungsgeräte-Baureihe<br />

Skillair gehalten. Die Wartungsgeräte kön-<br />

Segmenten mit elektromagnetisch betätigten Wegesitzventilen,<br />

beispielweise mit 3/2-, 4/2- oder 4/3-Wegefunktion.<br />

Optional sind die Segmente zusätzlich mit reits das Grundgerät Regtronic weist mit 1700 Nl/min<br />

nen damit größere Durchflussmengen bewältigen. Be-<br />

Rückschlagventilen, Blenden, Filtern oder Druckschaltgeräten<br />

ausgestattet. Müssen Verbraucher mit unter-<br />

hohe Durchflusswerte auf. Mit Vorsteuergeräten der<br />

oder 1200 Nl/min für die Entlüftung vergleichsweise<br />

schiedlichen Drücken versorgt werden, ist die Kombination<br />

mit dem 2-Wege-Druckregelventil CDK möglich. Durchflüsse bis 20.000 Nl/min<br />

Baureihe Skillair 400 sind bei der Anschlussgröße 2 Zoll<br />

möglich.<br />

Riesig die Federnvielfalt<br />

mit 12.435 Baugrössen direkt<br />

ab Lager, oder individuell bis<br />

12,0 mm Drahtstärke.<br />

Immer die passende Feder<br />

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07123 960-192<br />

Ressourcenbezogen<br />

Betriebstechnisch<br />

Historisch<br />

Informatorisch<br />

Kommunikativ<br />

Zielgerichtet<br />

Integriert<br />

Elementar<br />

Strukturell<br />

Funktional<br />

Produkt-Berichte<br />

Innovation & Management<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

Justus-von-Liebig-Str. 1<br />

86899 Landsberg<br />

Tel.: 08191/125-0<br />

Fax: 08191/125-444<br />

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