DIE BLUME - MEDIENSTELLE

Die Blume
Animationsfilm
Regie: Wolf-Armin Lange
Produktion: Madbox Filmtrick i.A. des ZDF
(Reihe Siebenstein)
BRD 1999
Video, Farbe, 7 Minuten
Eignung: ab 6 Jahren
Stichworte: Fürsorge, Geduld, Liebe
Lernziele
• Warten lernen
• Nicht aufgeben
• Sich für etwas einsetzen
• Sich selbst etwas Gutes tun
Fächerzuordnung
• Ethik / Religion
• Deutsch
AdressatInnen
• Elementarbereich (ab fünf Jahre)
• Grundschule
• Sekundarstufe I + II
• Seniorenarbeit
• Elternarbeit
Kurzdarstellung
An einem regnerischen Tag sieht ein älterer allein lebender Mann im Schaufenster eines Blumengeschäftes
eine wunderschöne Pflanze mit einer riesengroßen roten Blüte. Er kauft sich sofort
einen Samen dieser Pflanze. Zuhause steckt er den Samen in einen Blumentopf und wartet
darauf, dass die Pflanze gleich sprießt. Doch nichts tut sich. So versucht es der Mann mit allerlei
Musik. Eines Morgens ist die Blume tatsächlich aufgeblüht. Der Mann ist überglücklich darüber
und behandelt seine schöne Blume wie eine Freundin. Doch eines Tages ist sie verblüht. Aber es
gibt da viele neue Samen ...
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Inhaltsbeschreibung
Es regnet in Strömen. Ein älterer allein lebender Mann geht in etwas gedrückter Stimmung die
Straße entlang. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkt er ein Blumengeschäft mit einer fantastischen
roten Blume darin. Er geht zurück und kauft sich einen Samen dieser wunderbaren
Pflanze. Zuhause angekommen, steckt er den neu erworbenen Samen sofort in einen
Blumentopf und gießt Wasser darüber. Voller Erwartung betrachtet er sein Werk. Doch nichts
geschieht. So geht es ein paar Tage. Der Mann liest nun in einem Blumenbuch nach. Das bringt
ihn auf die Idee, es mit Musik zu versuchen. Als erstes probiert er es mit Radiomusik, die Pflanze
zum Wachsen zu bringen. Wieder geschieht nichts. Danach macht er weitere Versuche, indem er
selbst auf Instrumenten spielt. Eine Triangel und ein Saxophon bewirken nichts. Schließlich spielt
der Mann seiner Pflanze etwas auf der Panflöte vor. Vor Anstrengung schläft er ein. Am nächsten
Morgen endlich ist die Überraschung groß. Die wunderschöne rote Blume ist in voller Pracht
aufgeblüht. Der Mann ist überglücklich und verbringt Tag und Nacht mit seiner "Blumenfreundin".
Er sieht sogar mit ihr fern und fotografiert sich mit Hilfe des Selbstauslösers mit seiner Blume.
Eines Morgens, als er erwacht, muss er feststellen, dass seine Blume kränkelt und am
Verwelken ist. Aufgeregt greift er zum Fieberthermometer. Doch nichts hilft. Der Mann weint
jämmerlich und hängt über das Bild mit seiner "Freundin" Trauerflor. Doch plötzlich bemerkt er
wie die vergehende Blume mehrere große rote Samen abwirft. Da ist seine Trauer vorbei und er
steckt die Samen in neue Blumentöpfe und zieht sich mit Hilfe der Panflötenmusik neue
wunderschöne Blumen.
Filmische Gestaltung
Der Film "Die Blume" ist bis ins Detail liebevoll und originell mit Hilfe des Puppentricks gestaltet.
Der Regisseur verwendet bis auf die Worte "Musik", "oh ja", "krank, sehr krank", "Fieberthermometer"
und "was ist das?" keine Sprache, so dass der Film eine große Wirkung durch die gezielt
eingesetzte Musik und die Geräusche bekommt. Besonders geschickt unterstreicht der
Regisseur die jeweilige Stimmung des Mannes durch die musikalische Ausgestaltung des Films.
Das düstere Regenwetter und die schweren langsamen Schritte des Mannes in der
Eingangsszene werden durch die getragene Musik noch verstärkt. Als der Mann die Blume im
Schaufenster erblickt, wird auch die Musik etwas freudiger. Die Erwartung des Mannes, dass die
Blume endlich hervorkommt, wird ebenfalls exakt durch die Musik unterstrichen. Als sie endlich
da ist, ist auch die Musik tänzerisch und zeigt deutlich die Freude des Protagonisten.
Das Bühnenbild und der Mann selbst sind originell und witzig gestaltet. Besonders nett sind seine
Hunde-Hausschuhe, die kleinen Kindern sicherlich gefallen werden und die vielen Details in seiner
Wohnung, wie zum Beispiel die Mosaiklampe über dem Tisch, der alte Lehnstuhl, die Eule an
der Wand, die Stehlampe und die Teekanne. Bei der Ausgestaltung der Wohnung des Mannes
werden viele Gegenstände verwendet, die in die Jahre gekommen sind. Die Farbgebung ist
etwas gedämpft, was der Umgebung, in welcher der Mann lebt, etwas Anheimelndes gibt.
Zur Verwendung
Der Animationsfilm "Die Blume" ist durch die einfache und geradlinige Geschichte, die er erzählt,
und ihren gleichzeitig symbolischen Charakter vielseitig einsetzbar. Er eignet sich sowohl für
Kinder im Vorschul- und Grundschulalter, für den Religions- und Deutschunterricht bei höheren
Klassenstufen als auch für die Elternbildung oder für die Seniorenarbeit. Nimmt man die Geschichte
zunächst für sich, ohne allzuviel hineinzudeuten, eignet sie sich hervorragend für Kinder
zum Nacherzählen zum Beispiel im Fach Deutsch in der Grundschule. Auch jüngere Kinder können
durch den Film lernen, einfache Vorgänge in der richtigen Reihenfolge wiederzugeben (Samen
kaufen, einpflanzen, gießen, warten, mit Musik das Wachstum anregen, Aufblühen der Blu-
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me, Verwelken, neue Samen, neue Blumen). Der Film regt Kinder auch an, selbst aktiv zu
werden und durch eigenes Einpflanzen von Samen zu erleben, was warten heißt. "Die Blume" ist
auch ein Film über grundlegende menschliche Erfahrungen wie "sich einsam fühlen", "warten",
"traurig sein", "sich freuen" und "neue Hoffnung schöpfen". Über das Herausarbeiten der Gefühle
des Mannes lassen sich diese auch schon jüngeren Kindern vermitteln.
Für Erwachsene bietet der Film vielfältige Anregungen über Themen wie Kindererziehung (Warten
auf Entwicklungsschritte, Pflege, neue Lösungen bei Problemen ausprobieren, nicht
aufgeben bei Schwierigkeiten), Liebe, Alleinleben, sich selbst etwas Gutes tun, Verlust von
Angehörigen, Trauerarbeit und Möglichkeiten, aus Depressionen oder Stimmungstiefs wieder
miteinander ins Gespräch zu kommen.
Mögliche Methoden bei der Vor- und Nacharbeit zum Film
1. Vorarbeit zum Film
1.1. Zielgruppe Kinder
Bevor Kindern der Film gezeigt wird, ist folgende Vorarbeit möglich:
• Erfahren durch eigenes Tun, was Pflege heißt:
Die Kinder stecken Blumensamen in die Erde und warten bis der Samen keimt und
später die Blume blüht. Die einzelnen Schritte hierzu können von den Kindern selbst in
Bildern festgehalten werden.
• Gespräch:
Vor Einsatz des Filmes kann mit den Kindern über das Thema "auf etwas warten" gesprochen
werden. Die Kinder können zusammentragen, auf was sie alles schon gewartet
haben (z. B. auf die Mama oder den Papa, auf Weihnachten, den Geburtstag, Ostern
usw.). Dazu kann auch eine Collage erstellt werden.
1.2. Zielgruppe Erwachsene
Bei Erwachsenen kann vor Einsatz des Filmes in Einzelarbeit ein Brainstorming zu dem Wortfeld
Blume, Blühen, Blüte und Samen gemacht werden. Dies dient dann als Gerüst für das Gespräch
nach dem Film. Ein paar Vorschläge hierzu:
• Sich zu voller Blüte entfalten
• Die Phantasie treibt Blüten
• In der Blüte seiner Jahre sterben
• Blume als Sinnbild der Sehnsucht
• Der Samen geht im Herzen auf (vgl. Deutsches Universalwörterbuch)
2. Nachbereitung zum Film
• Malen und Basteln: Die Kinder gestalten und malen Blumen mit verschiedenen Farben
und Techniken (vgl. Bastelbücher für Kinder).
• Gespräch: Warum kauft sich der Mann den Samen im Blumengeschäft? Wie fühlt er sich
beim Warten auf seine Blume? Warum weint der Mann?
• Weiterspinnen der Geschichte: Was macht der Mann mit den vielen Samen und neuen
Blumen? Daraus kann auch eine selbstgemalte Bildergeschichte entstehen.
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3. Förderung der Medienkompetenz
3.1. Daumenkino:
Die Kinder gestalten selbst ein Daumenkino, indem sie z. B. eine Blume langsam wachsen
lassen. Für jüngere Kinder ist auch ein Dreh- oder Streifenkino geeignet, das zum Beispiel eine
lachende und eine weinende Blume zeigt. (Zum Erstellen von Daumen, Dreh- und Streifenkino
vgl. A. Eberle: Filmschule, S. 36, bzw. S. Kögel: Medienerziehung im Kindergarten II.
Anregungen für die Praxis. Hrsg. RPZ Heilsbronn, Neue Abtei, 91560 Heilsbronn München 1995,
S.13 - 17.)
3.2. Stopptrick:
Die Kinder können zum Beispiel eine gebastelte Blume aus Tonpapier oder Knete Stück für
Stück wachsen lassen, indem sie immer nur einen Teil der Blume mit der Videokamera aufnehmen,
stoppen und dann das nächste Teil bis hin zur Blüte aufnehmen. Dieser Effekt des
Stopptricks lässt sich noch durch Geräusche und Musik mit Hilfe von Orffinstrumenten, zum
Beispiel durch einen Trommel- oder Triangelschlag, verstärken.
Literaturempfehlungen
• Das große Spielen und Lernen Jahrbuch für Kinder, Velber Verlag Selze 1999,
ISBN 3-473-35358-2, S. 39, S. 54-55.
• Barbara Kalk: Das große Bastelbuch für kleine Künstler, Augustus Verlag,
München 2000, ISBN 3-8043-0663-2, S.54, S. 62.
• A. Eberle: Filmschule. Anregungen-Methoden-Beispiele. Hrsg: Bundesverband Jugend
und Film e.V. Kennedyallee 105 a, 60596 Frankfurt, Augsburg 1998.
• J. Heumann: Symbole-Sprache der Religion, Stuttgart 1983.
• M. Lurker: Wörterbuch biblischer Bilder und Symbole, München 1973.
• Duden Deutsches Universalwörterbuch. Mannheim Wien Zürich. 1989.
Sabine Kögel-Popp, März 2002
Impressum
Herausgeber:
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Redaktion: Iris Drabner
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