(3) Dave Evans (2) - Funwithmusic
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28 Oldie-Markt 7/07 Plattenkritiken IV<br />
Litmus<br />
Planetfall<br />
Rise Above RISECD083 /<br />
Soulfood<br />
Ohne Selbstbewusstsein ist<br />
in der Rockmusik nicht<br />
viel möglich und dass eine<br />
junge Band sich hohe Ziele<br />
steckt, ist völlig in<br />
Ordnung. Also kann man<br />
die Aussage der Jungs<br />
„Spacerock wurde zu lange<br />
den Hippies überlassen“<br />
durchaus ernst nehmen,<br />
sofern man die Musik noch<br />
nicht gehört hat. Denn die<br />
klingt mehr nach<br />
Hawkwind als alles andere<br />
und das relativiert die<br />
Aussage schon etwas,<br />
schließlich sind die<br />
Hippies. Immerhin bringen<br />
die Engländer den Klang<br />
ihrer Wahl recht gut.<br />
Corey Stevens<br />
Albertville<br />
Ruf/in-akustik 062 1125<br />
In der Musik geht es<br />
manchmal komisch zu. Zur<br />
selben Zeit kommen zwei<br />
Alben auf den Markt, die<br />
einem der großen Meister<br />
der Bluesgitarre, Albert<br />
King, huldigen (siehe John<br />
Mayall). Der Kalifornier<br />
geht dabei etwas rockiger<br />
vor als der Altmeister, was<br />
auch daran liegt, dass er<br />
zum einen jünger und zum<br />
zweiten zuerst Gitarrist ist.<br />
Folglich rockt es hier, dass<br />
es qualmt, ohne dass der<br />
Mann die Wurzeln im<br />
Blues außer Acht lässt.<br />
Deswegen ist das<br />
Bluesrock im wahrsten<br />
Sinn des Wortes.<br />
Knight Area<br />
Under A New Sign<br />
Laser’s Edge LE 1047 /<br />
Alive<br />
Eines der Phänomene des<br />
neuen Jahrtausends in der<br />
Rockmusik ist die<br />
Rückkehr des progressiven<br />
Rock ins Zentrum des<br />
Geschehens. Die Holländer<br />
sind ein Teil davon und<br />
beweisen auf ihrem<br />
zweiten Album, dass sie<br />
den klassischen Sound im<br />
Repertoire haben. Vom<br />
Klang her ist das absolut in<br />
Ordnung, aber leider haben<br />
die Jungs denselben Fehler<br />
wie viele der Bands aus<br />
den frühen 70er Jahren<br />
begangen: Über ihrem<br />
Können auf den jeweiligen<br />
Instrumenten haben sie die<br />
Songs vergessen.<br />
The Mother Hips<br />
Kiss The Crystal Flake<br />
(CD/DVD)<br />
Blue Rose 0419/Soulfood<br />
Es ist schon erstaunlich,<br />
dass kleine Label oft ihre<br />
Produkte großzügiger<br />
ausstatten als die großen.<br />
Die Heilbronner legen<br />
ihren CDs in letzter Zeit<br />
immer wieder eine DVD<br />
bei. Die hier zeigt die<br />
Entstehung des Albums<br />
der Kalifornier, dem ersten<br />
seit 2001. Ihr Gitarrenrock<br />
geht in die Richtung der<br />
Bands aus Arizona und hat<br />
dieselben Merkmale. Dazu<br />
besitzt die Gruppe um die<br />
beiden Songschreiber Tim<br />
Bluhm und Greg Loiacono<br />
einige gute Songs. Die<br />
lange Pause haben die<br />
beiden gut genützt.<br />
Army Of Robots<br />
Secret To Everybody<br />
Astral Records AOR 002 /<br />
Alive<br />
Arizona ist seit den 80er<br />
Jahren vor allem durch die<br />
Gitarrenrockbands wie<br />
Giant Sand bekannt<br />
geworden, die ohne viel<br />
Firlefanz agieren. Diese<br />
Gruppe von da hat das<br />
nicht im Sinn, dafür einen<br />
Rückgriff auf den Sound,<br />
der im Zusammenhang mit<br />
der New Wave in England<br />
entstand. 2004 haben sie<br />
die CD produziert und<br />
dabei das umgesetzt, was<br />
ihnen vorschwebte. Das ist<br />
ein guter Mix aus den<br />
Vorbildern und ihren<br />
eigenen Vorstellungen, die<br />
sie mit recht guten Songs<br />
angereichert haben.<br />
Beardfish<br />
Sleeping In Traffic, Pt. 1<br />
Inside Out/SPV 79492<br />
Es zeugt sowohl von einer<br />
kräftigen Portion Können<br />
wie Hartnäckigkeit, wenn<br />
eine Band erst einmal die<br />
eigenen Platten selbst<br />
produziert und vertreibt.<br />
Die Schweden besitzen<br />
beides und das beweisen<br />
sie auf ihrer ersten bei<br />
einem echten Label auf<br />
den Markt gekommenen<br />
CD. Das ist Artrock wie<br />
man ihn von Kollegen von<br />
Kaipa kennt – mit der<br />
Gitarre im Mittelpunkt,<br />
langen Kompositionen und<br />
manchmal guten Melodien.<br />
Das besitzt durchaus seine<br />
Momente, aber läuft oft<br />
auch am Ohr vorbei.<br />
1997<br />
A Better View Of The<br />
Rising Moon<br />
Victory VR258/Soulfood<br />
Manchmal erklären sich<br />
Namen von Rockbands<br />
von selbst. In dem Jahr,<br />
das sich die Band aus<br />
Chicago als Titel zulegte,<br />
haben ihre Lieblingsbands<br />
entweder ihre beste CD<br />
veröffentlicht oder sich<br />
gegründet. Hört man sich<br />
die Namen der Gruppen<br />
an, dann erstaunt allerdings<br />
der Sound des Quintetts.<br />
Der ist nämlich definitiv<br />
auf der poppigen Seite und<br />
das ist den Newcomern<br />
sehr gut gelungen, weil sie<br />
die Fusion aus guten<br />
Melodien und dem<br />
rockigen Umfeld gut<br />
hinbekommen haben.<br />
Collie Electric<br />
Same<br />
Rent A Dog BONE 3009 /<br />
Alive<br />
Ungewöhnliche Musik hat<br />
es immer schwer. Das<br />
musste Markus Maria<br />
Jansen schon mit M.<br />
Walking On The Water<br />
feststellen und das wird<br />
ihm auch mit seiner neuen<br />
Band nicht erspart bleiben,<br />
obwohl Abwechslung und<br />
Ideen durchaus hier wie<br />
dort vorhanden waren. Mit<br />
seiner neuen Formation<br />
klingt Jansen des öfteren<br />
wie Kevin Ayers, was zu<br />
gleichen Teilen an seinem<br />
Gesang und an den öfters<br />
aus dem Rahmen fallenden<br />
Arrangements liegt.<br />
Allerdings besaß das<br />
Original bessere Songs.<br />
Candye Kane<br />
Guitar’d And Feathered<br />
Ruf/in-akustik 062 1127<br />
Ihren Körper mag sie<br />
sichtlich, aber ihre Stimme<br />
ist nicht viel weniger<br />
voluminös. Da überrascht<br />
es schon, dass sie den<br />
Blues nicht rockiger oder<br />
lauter bringt als sie das tut.<br />
Tatsächlich ist das eher<br />
poppig, was auch die<br />
Länge der CD zeigt, die<br />
knapp über 40 Minuten<br />
einkommt. Im Mittelpunkt<br />
steht natürlich die Dame,<br />
was deswegen manchmal<br />
etwas bedauerlich ist, weil<br />
mehr Gitarren dieser Platte<br />
gut getan hätten. So ist sie<br />
immer einmal wieder<br />
etwas zu seicht und das<br />
geht am Ohr vorbei.<br />
Sioen<br />
A Potion<br />
Universal 173 0686<br />
Man mag über Belgien<br />
sagen, was man will. Aber<br />
dass eine Band wie diese<br />
dort Starstatus erreicht,<br />
spricht für die Fans. Das ist<br />
nämlich gewiss kein sofort<br />
eingängiger Rock, sondern<br />
ein Klang, der zwischen<br />
den Stühlen sitzt, oft sehr<br />
sachte agiert und bestimmt<br />
nie den Pomp ins Spiel<br />
bringt, der im Rock allzu<br />
oft den Inhalt ersetzen soll.<br />
Mithin hat man ein Werk<br />
vor sich, das einen nur<br />
dann überzeugen kann,<br />
wenn man sich darauf<br />
einlässt. Dann ist das<br />
richtig schön und lohnt<br />
sich absolut.