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(3) Dave Evans (2) - Funwithmusic

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20 Oldie-Markt 7/07 Steckbrief: John David Souther<br />

bezeichnete. Nachdem sein Debüt zwar von<br />

der Kritik gelobt worden war, in den Regalen<br />

aber eher stehen blieb, hatte David Geffen die<br />

brilliante Idee, die Talente von Souther<br />

zusammen zu bringen mit denen von Richie<br />

Furay und Chris Hillman, ganz abgesehen<br />

davon, dass damals der Trend in der<br />

Rockmusik eh zu den Supergruppen ging.<br />

Doch Souther hasste jede Minute davon:<br />

„Unter diesen Umständen bin ich kein guter<br />

Mannschaftsspieler. Ich hasste das Ganze so,<br />

dass ich den Niedergang durch meine<br />

Feindseligkeit beschleunigte.“ Ob ein anderes<br />

Verhalten als dieses die Band länger am Leben<br />

gehalten hätte, bleibt stark zu bezweifeln.<br />

Denn die Charaktere in der Band waren<br />

einfach viel zu verschieden, um länger<br />

zusammen zu bleiben und die kommerziellen<br />

Ergebnisse fielen auch nicht so aus, dass eine<br />

längere Existenz unter diesem Aspekt sinnvoll<br />

gewesen wäre. So war nach zwei<br />

mittelmäßigen bis guten Countryrock-LPs das<br />

Ende gekommen und alle Beteiligten gingen<br />

zurück zu dem, was sie eigentlich machen<br />

wollten. Für JD war das sein zweites Solo-<br />

Album, für das er die Dienste des Managers<br />

und Produzenten von Linda Ronstadt, Peter<br />

Asher (in den 60er Jahren die eine Hälfte des<br />

Duos Peter&Gordon und außerdem der<br />

Bruder von Paul McCartney’s langjähriger<br />

Freundin Jane Asher) in Anspruch nahm.<br />

Doch dessen glatte Produktion war nicht das<br />

richtige für Black Rose und so ging auch diese<br />

LP eher unter, obwohl dort seine Versionen<br />

von Faithless Love und Simple Man Simple<br />

Dream enthalten waren, die zu seinen<br />

erfolgreichsten Kompositionen wurden und<br />

von Künstlern wie Linda Ronstadt und Glen<br />

Campbell gecovert wurden. Überhaupt Linda<br />

Ronstadt: Für sie schrieb er etliche Lieder, die<br />

ihm ähnlich viel Tantiemen einbrachten wie<br />

seine Ko-Produktionen für die Eagles, genannt<br />

seien hier nur Best Of My Love, Doolin-<br />

Dalton, James Dean, New Kid In Town oder<br />

Best Of My Love. Dank seiner Erfolge als<br />

Songschreiber dauerte es etwas länger, bis er<br />

sein neues Solo-Album in Angriff nahm, das<br />

aber diesmal endlich den erhofften Erfolg<br />

hatte. Mit dem Titelsong des dritten Albums,<br />

You’re Only Lonely gelang ihm ein Top-10-<br />

Hit in den USA und brachte ihm das<br />

Rampenlicht ein, das er immer zu vermeiden<br />

gehofft hatte. Kein Wunder also, dass der Reiz<br />

seines Erfolgs schnell verflog: „Einiges davon<br />

ist einfach nervig, weil man sich die ganze<br />

Zeit beobachtet fühlt. Und um ständig beachtet<br />

zu werden bin ich einfach meiner selbst zu<br />

bewusst. Ich kann zwar Selbstvertrauen<br />

ausstrahlen, aber ich besitze es nicht<br />

notwendigerweise.“ So zog er sich schnell<br />

zurück und beschäftigte sich wieder damit, das<br />

zu tun, was er am liebsten tat: Lieder zu<br />

schreiben. Außerdem entdeckte er mit der<br />

Filmindustrie eine neue Möglichkeit für seinen<br />

Output. Zuerst schrieb er Songs für Filme wie<br />

Urban Cowboy (Hearts Against The Wind, den<br />

er zusammen mit Linda Ronstadt intonierte),<br />

dann schaffte er irgendwann den Sprung zum<br />

Schauspieler, was für einen notorisch scheuen<br />

Menschen wie ihm eine große Überwindung<br />

bedeutete. Aber nachdem seine bislang letzte<br />

Soloplatte Home By Dawn 1984 völlig floppte<br />

– was aufgrund der im Vergleich zu seinen<br />

vorherigen Produktionen nicht so<br />

überzeugenden Qualität verständlich war –<br />

stellte er seine Solistentätigkeit ein und<br />

verlegte sich auf die Schauspielerei, um seine<br />

Zeit außerhalb des Songschreibens sinnvoll zu<br />

verbringen. In den späten 80er Jahren landete<br />

er eine Rolle in der Fernsehserie<br />

Thirtysomething und danach einen Auftritt als<br />

Sänger in der romantischen Fabel von Steven<br />

Spielberg Always, dem eine kleine Rolle in<br />

Postcards From The Edge folgte. Nach einer<br />

größeren Rolle in My Girl 2 hat er sich eher<br />

auf kleinere Produktionen gestürzt, wo er<br />

seitdem solche Persönlichkeiten der US-<br />

Mythologie wie Jesse James verkörpert hat.<br />

Daneben aber blieb er natürlich als<br />

Songschreiber aktiv. Besonders Don Henley<br />

arbeitete mit ihm zusammen, der von ihm eh<br />

eine sehr hohe Meinung hat: „Wenn ich an<br />

einem Lied arbeite, besonders einer Ballade<br />

und ich bleibe mit dem Text stecken, kann ich<br />

mich immer an ihn wenden und er wird mit<br />

etwas brillianten kommen, das die Lücken<br />

füllt. Oder er erzählt mir offen, dass das Ganze<br />

Müll ist und ich es wegwerfen sollte. Zwar<br />

stimme ich nicht immer mit ihm überein, aber<br />

ich respektiere seine Meinung.“ Daneben<br />

arbeitete er auch mit Joe Walsh zusammen.<br />

Doch ein neues Opus unter seinem eigenen<br />

Namen blieb bislang ein Plan, obwohl gerade<br />

durch die Reunion der Eagles alle, die in<br />

ihrem Dunstkreis agieren, neue<br />

Aufmerksamkeit erhielten. „Für mich geht das<br />

Leben in denselben Abschnitten weiter wie für<br />

alle anderen – in Sekunden, Minuten, Tagen,<br />

Wochen, Monaten – also kann ich nicht<br />

beantworten wie Menschen, die seit 1984<br />

keine Musik von mir gehört haben, darauf<br />

reagieren würden. Ich bin jeden Tag hier,<br />

deswegen habe ich keine solche Perspektive.<br />

Aber jeder Künstler wird ihnen erzählen, dass<br />

er sein nächstes Werk für sein bestes hält.<br />

Also arbeite ich auch daran.“ Auf der anderen<br />

Seite ist er sich der Tatsache absolut bewusst,<br />

dass sich das Geschäft im Vergleich zu den<br />

frühen 70er Jahren geändert hat, als er und<br />

seine Freunde scheinbar mühelos<br />

Plattenverträge erhielten. „Das ganze Geschäft<br />

ist größer, es gibt mehr Künstler, mehr Sänger,<br />

mehr Songschreiber und das Ganze, was man<br />

macht, hat viel größere kommerzielle<br />

Verbindungen als es früher besaß. Wir waren<br />

damals Kinder. Jeder, der alt war, war ein<br />

Spießer und die ganze Welt hat seitdem Lieder

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