Magazin - Funwithmusic
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von bestehenden Filmen übernommen!<br />
04/05<br />
April
2<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil<br />
der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen<br />
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für<br />
Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige<br />
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher Lexi-<br />
Plattenbörsen 2005<br />
Schallplattenbörsen<br />
ka, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr<br />
allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht<br />
als einzige deutsche Zeit-schrift monatlich den aktuellen<br />
Börsen-kalender. Folgende Termine wurden von den Veranstaltern<br />
bekanntgegeben:<br />
Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon<br />
2. April Hamburg Uni.Mensa WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />
3. April Nürnberg Meistersingerhalle First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />
3. April Köln Tanzbrunnen Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />
3. April Bielefeld Ravensberger Park WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />
9. April Freiburg Haus der Jugend Frank Geisler ☎ (07 61) 383 73 85<br />
9. April Erfurt Thüringerhalle Iris Lange ☎ (056 59) 73 24<br />
9. April Bremen Konsul-Hackfeld-Haus WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />
9. April München Kolpinghaus Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
10. April Berlin K17 (Pettenkofer Str.) Iron Pages ☎ (0 20) 86 20 09 81<br />
10. April Aschaffenburg Unterfrankenhalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />
10. April Hannover VZ Faus WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />
10. April Dresden Kulturpalast Iris Lange ☎ (056 59) 73 24<br />
10. April Lüttich/Belgien Place d. Anciens Comb. Michel Simonis ☎ (00 32) 87 35 28 16<br />
16. April Utrecht Jaarbeurs ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91<br />
17. April Bonn Brückenforum Beuel Ulrich Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />
17. April Innsbruch/Österreich Hüttenberger Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
17. April Budapest/Ungarn Varosliget, Petöfi Csar. Lemezbürze ☎ (00 36) 14 30 09 91<br />
24. April Berlin Velodrom First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />
24. April Frankfurt Bürgerhaus Bornheim Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />
24. April Osnabrück Stadthalle WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />
24. April Dortmund Westfalenhalle Ulrich Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />
24. April Salzburg/Österreich Kleingmainer Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
30. April Mannheim Rosengarten Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.<br />
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News<br />
* The Black Crowes, die ihre Reunion mit 7<br />
Konzerten im Hammersmith Ballroom in<br />
New York vor 14 Tagen feierten, werden<br />
schon am 21. April zu einer US-Tour aufbrechen,<br />
in der Besetzung Chris und Rich<br />
Robinson, Gitarrist Marc Ford, Keyboarder<br />
Eddie Hawrysch und Bassist Sven Pipien, die<br />
alle schon früher in der Band mitspielten. Der<br />
einzig neue Musiker ist Schlagzeuger Bill<br />
Dobrow, der in der Formation von Rich Robinson,<br />
Hookah Brown, mitwirkte.<br />
* Bob Dylan hat ein äußerst anstrengendes<br />
Jahr vor sich. Zuerst wird er eine Tour mit<br />
Merle Haggard durch die USA unternehmen,<br />
bei der die thematisch ihm eigentlich diametral<br />
entgegengesetzte Country-Legende das<br />
Vorprogramm absolvieren wird. Doch wie er<br />
zu Protokoll gab „bin ich wie jeder andere<br />
auch Boib Dylan-Fan. Für niemand anderen<br />
als ihn würde ich im Vorprogramm auftreten.“<br />
Zum zweiten wird eine Taschenbuch-<br />
Ausgabe des ersten Teils seiner Autobiografie<br />
Chronicles One erscheinen, die laut Verlag<br />
mit einer verkauften Auflage von über<br />
500.000 Stück bereits alle Erwartungen übertroffen<br />
hat. Zum dritten wird der öffentliche<br />
Sender PBS im September die 3 ?-stündige<br />
Dokumentation No Way Back Home von<br />
Michael Scorsese ausstrahlen, die zum einen<br />
auf einem 10-stündigen Interviews Dylans<br />
mit seinem Manager Jeff Rosen basiert und<br />
zum anderen rares Material aus seinen frühen<br />
Jahren 1961-66 präsentieren wird. Diese fünf<br />
Jahre bilden den Inhalt des Filmes, der nach<br />
der Sendung als DVD zu bekommen sein<br />
wird. Zum vierten ist eine weitere Tour zusammen<br />
mit Willie Nelson angedacht, die<br />
allerdings noch nicht konkretisiert wurde.<br />
* Alanis Morissette feiert am 13. Juni den<br />
zehnten Jahrestag ihres bislang erfolgreichsten<br />
Albums Jagged Little Pill mit einer<br />
akustischen Fassung dieser Platte. Die<br />
Veröffentlichung dieser CD soll den Startschuss<br />
für die folgende Unplugged-Tour<br />
durch die USA bilden.<br />
* Jamie Foxx, gerade erst mit dem Oscar für<br />
die Darstellung von Ray Charles ausgezeichnet,<br />
soll jetzt dieselbe Rolle noch einmal spielen:<br />
Der US-Staat Georgia will, dass er noch<br />
einmal den Auftritt des Musikers aus dem<br />
Jahr 1979 im Capitol des Staates wiederholt,<br />
zum 25-jährigen Jubiläum der Benennung<br />
von Georgia On My Mind zur Staatshymne<br />
von Georgia.<br />
* Mötley Crüe haben trotz der ständigen<br />
Berichte von den internen Unstimmigkeiten<br />
offensichtlich noch lange nicht die Nase voll<br />
von den Konzerten im Rahmen ihrer Reunion.<br />
Soeben kündete die Band an, nach dem<br />
Ende der US-Tour am 1. Mai und den folgen-<br />
den Konzerten in Europa weitere 57 Termine<br />
in den Vereinigten Staaten ab dem 26. Juli in<br />
Los Angeles folgen zu lassen: Das letzte Konzert<br />
soll dann am 16. Oktober in Sioux City,<br />
Iowa stattfinden.<br />
* Terry Monarch, langjähriger Tontechniker<br />
im Studio von Ray Charles, wurde jetzt wegen<br />
Diebstahls und Hehlerei angeklagt. Er<br />
soll Equipment aus diesem Studio gestohlen<br />
und verkauft oder gegen anderes Diebesgut<br />
getauscht haben.<br />
* Damien Patrick Holland, 25-jähriger<br />
Sohn von Chaka Khan, hat sich jetzt der<br />
Polizei gestellt, die ihn im Zusammenhang<br />
mit dem Mord an einem 17-jährigen Mann<br />
aus Los Angeles sucht (wir berichteten im<br />
Oldie-Markt 11/04).<br />
* Willie Nelson wird am 12. April den<br />
Mitschnitt seines Benefiz-Konzertes Songs<br />
For Tsunami Relief auf CD und DVD auf den<br />
Markt bringen. An dem Konzert, das im<br />
Januar in Austin, Texas, stattfand, nahmen<br />
neben Nelson noch Natalie Maines von den<br />
Dixie Chicks, Patti Griffin, Joe Ely, Spoon<br />
und Kelly Willis teil.<br />
* Viva wird im Rahmen seiner Verlegung von<br />
Köln nach Berlin 120 Arbeitsplätze abbauen,<br />
wie jetzt ein Sprecher des Musiksenders, der<br />
letztes Jahr von MTV aufgekauft wurde, bekannt<br />
gab. Tatsächlich wird sich der Abbau<br />
wohl eher auf das Doppelte dieser Zahl<br />
belaufen, da die befristeten Verträge, die auslaufen,<br />
nicht verlängert werden. Nur 45 der<br />
bisherigen Mitarbeiter wurde ein Angebot<br />
vorgelegt, in Berlin weiter zu machen. In<br />
Köln bleibt nur die sogenannte Entertainment-Abteilung.<br />
* Dinosaur Jr., legendäre Punkband aus den<br />
USA, wird wieder gemeinsam auftreten.<br />
Nachdem sich die beiden Köpfe Lou Barlow<br />
und Joe Mascis in den 80er Jahren völlig<br />
überworfen hatten, haben sie sich jetzt wieder<br />
zusammengerauft und werden, pünktlich zu<br />
der Wiederveröffentlichung des 1987er Albums<br />
You’re Living All Over Me, Konzerte in<br />
England und Japan absolvieren. Mehr ist<br />
allerdings noch nicht geplant, auch neue Platten-Aufnahmen<br />
stehen derzeit nicht auf dem<br />
Programm.<br />
* The Queens Of The Stone Age müssen<br />
ihre beiden geplanten Konzerte in Köln und<br />
Hamburg ersatzlos absagen, weil ihr Kopf<br />
Josh Homme an einer schweren Bronchitis<br />
erkrankt ist, die nicht kurzfristig geheilt werden<br />
kann. Die bereits im Vorverkauf erworbenen<br />
Eintrittskarten werden von den Verkaufsstellen<br />
zurückerstattet. Allerdings soll es noch<br />
in diesem Jahr Ersatz geben: Zum einen sind<br />
im Sommer Festival-Auftritte geplant und<br />
zum zweiten soll im Herbst eine ausgedehn-<br />
Oldie Markt 04/05 3<br />
News • News • News • News • News • News<br />
tere Deutschland-Tour folgen, von der aber<br />
noch keine konkreten Termine feststehen.<br />
* Chris Curtis, Schlagzeuger und Sänger der<br />
Searchers, starb am 2. März zuhause in<br />
Liverpool. Der als Christopher Crummy<br />
geborene Mann kam im Alter von vier Jahren<br />
nach Liverpool und kaufte sich dort, weil er<br />
nach eigener Aussage unfähig zum Gitarrespielen<br />
war, ein Schlagzeug. Seine Schulkameraden<br />
John McNally und Mike Pender<br />
holten ihn dann in ihre Band, die den großen<br />
Durchbruch bei ihrem Gastspiel im Star-Club<br />
schaffte, wo sie die erste Fassung ihres größten<br />
Hits Sweets For My Sweet aufnahmen. Als<br />
die Hits ausblieben, wollte Curtis eine<br />
Solokarriere einschlagen und holte sich dafür<br />
die Musiker, die nach seinem Abgang zu<br />
Deep Purple wurden. Danach wurde es still<br />
um ihn.<br />
* Abba haben sich erstmals seit über 20 Jahren<br />
wieder einmal vollständig in der Öffentlichkeit<br />
gezeigt. Zur schwedischen Premiere<br />
des Musicals Mamma Mia, das weltweit über<br />
1 Milliarde Euro eingespielt hat, am 15. Februar<br />
in Stockholm, kam auch Agnetha Fältskog,<br />
die sich schon lange nicht mehr in der<br />
Öffentlichkeit gezeigt hat.<br />
* Tyrone Davis starb im Alter von 66 Jahren<br />
in Chicago an den Folgen eines Schlaganfalls<br />
mit Herzstillstand, der ihn im September des<br />
letzten Jahres ereilte. Seitdem lebte er in<br />
einem Rehabilitations-Zentrum. Der Soulsänger<br />
feierte 1969 und 1970 Jahren Hits mit<br />
Turn Back The Hands Of Time und Can I<br />
Change My Mind .auf Dakar.<br />
* Keith Knudsen, der Schlagzeuger der<br />
Doobie Brothers, der bei allen ihrer großen<br />
Hits an der Schießbude saß und auch an<br />
den Reunions in den 80er und 90er Jahren<br />
teilnahm, außerdem mit Southern Pacific<br />
Erfolge im Countryrock-Berteich feierte,<br />
starb im Alter von 56 Jahren am 8. Februar an<br />
den Folgen einer Lungenentzündung, wegen<br />
der er bereits vier Wochen im Krankenhaus<br />
lag.<br />
* Jimmy Smith, einer der absoluten Pioniere<br />
des Jazz, der die Hammondorgel in das Instrumentarium<br />
des Stils einführte und unzähligen<br />
Musikern als Vorbild diente, starb im<br />
Alter von 79 Jahren an natürlichen Ursachen<br />
in seinem Heim in Arizona. Smith war einer<br />
der führenden Stilisten, der zuerst in der Band<br />
von Don Gardner auftrat und danach mit<br />
seinem Trio die Welt bereiste, mit dem er<br />
auch etliche Hits feierte und seinen Ruf als<br />
herausragender Stilist untermauerte. In den<br />
60ern begleitete er auch die Supremes und<br />
trat in der Band von Erroll Garner auf. Musiker<br />
wie Brian Auger oder Dave Greenslade<br />
kopierten seinen Sound.
4<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Die teuersten Platten des Monats:<br />
Top 20<br />
März<br />
1 The Creation<br />
We Are Paintermen (M-/M-) 147,63 €<br />
Hit-ton (67/D)<br />
2 The Human Beast<br />
Volume One (VG/VG+9 88,03 €<br />
Decca SLK 16672 (D)<br />
3 King Crimson<br />
In The Court Of (Direct-To-Disc, M-/M-) 86,60 €<br />
MFSL 1-075 (80/US)<br />
4 Grateful Dead<br />
Sam (M-/M-) 75,94 €<br />
Warner Brothers WS 1689 (67/D)<br />
5 Frumpy<br />
2 (Plastiktüte, M/M) 43,12 €<br />
Philips 6305 098 (72/D)<br />
Die ewigen Price-Charts<br />
Top 40<br />
1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />
SIS-0102 (72/UK)<br />
2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />
Trend T-1015 (69/CA)<br />
3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />
RCA 25037 (65/CH)<br />
4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />
CBS S 64958 (72/OE)<br />
5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />
Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />
6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />
Coral CRL 57080 (57/US)<br />
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />
8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />
Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />
9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />
10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)<br />
Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />
11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)<br />
Düsselton TS 2737 (76/D)<br />
6 Atomic Rooster<br />
Made In England (Jeans-Cover, M-/M-) 40,80 €<br />
Brain Metronome 1011 (73/D)<br />
7 2066 And Then<br />
Reflections On The Future (RI, Foc, + Autogr., M/M) 40,33 €<br />
Second Battle SB 001 (D)<br />
8 Agitation Free<br />
2nd (M-/M-) 40,24 €<br />
Vertigo Phonogram 6360 015 (73/D)<br />
9 Warhorse<br />
Red Sea (M/M) 39,64 €<br />
Vertigo Phonogram 6360 066 (72/D)<br />
10 Can<br />
Soundtracks (M/M) 39,41 €<br />
Liberty LBS 83437 (69/D)<br />
11 Grateful Dead<br />
Aoxomoxoa (M-/M-) 38,65 €<br />
Warner Brothers WS 1790 (69/D)<br />
12 James Gang<br />
Yer Album (M-/M-) 37,45 €<br />
Stateside SSL 10295 (68/UK)<br />
13 Sandra<br />
Japan ist weit (7’’, M/M) 36,40 €<br />
Piccadilly Ariola 106 430 (84/D)<br />
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />
London Wavelenght (Limited Edition)<br />
13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />
Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />
14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />
15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)<br />
Privatpressung (72/UK)<br />
16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />
Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />
17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />
London RSD-1 (69/US)<br />
18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />
Fonoring Decca SFGLP 78299<br />
19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />
Decca DCD 81500 (68/D)<br />
20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />
Philips SBL 7893 (69/UK)<br />
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />
Procom 027606 (76/D)<br />
22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />
Privatpressung (80/D)<br />
23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />
Reflection REL 8 (70/UK)<br />
24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />
Apollo LP 488 (54/US)<br />
25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />
Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)<br />
26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />
TOP 20/40<br />
14 Roy Harper<br />
Lifemask (Gimmixcover, M-/M-) 32,89 €<br />
Harvest SHVL 808 (72/UK)<br />
15 Amon Düül II<br />
Yeti (M/M) 30,67 €<br />
Liberty LBS 83359 (70/D)<br />
16 Juicy Lucy<br />
Lie Back And Enjoy It (Foc, M/M) 30,47 €<br />
Vertigo Philips 6360 014 (70/D)<br />
17 Can<br />
Unlimited Edition (2 LP, M/M) 30,23 €<br />
Harvest EMI 1C148-29653/54 (D)<br />
18 Gene Pitney<br />
I Wanna Love My Life Away (7’’, VG+/FLC) 29,89 €<br />
London Decca DL 20393 (D)<br />
19 Hawkwind<br />
Same (Foc, M-/M-) 23,43 €<br />
Liberty LBS 83348 (69/UK)<br />
20 Sandy Denny<br />
Who Knows Where The Time Goes? 20,49 €<br />
(4 LP-Box + Booklet, M/M-)<br />
Island ARIS 804852 (86/D)<br />
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />
317 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot<br />
und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit<br />
dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia,<br />
Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.<br />
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />
Decca 25014 (67/CH)<br />
28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />
CPM LPS 002 (70/D)<br />
29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />
30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />
MFSL 1-101-114 (82/US)<br />
31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />
Public P 1006 (70/US)<br />
32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />
Decca SKL 5094 (71/UK)<br />
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />
Kerston FK 60514 (73/D)<br />
34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />
MFSL 1-161/170 (84/US)<br />
35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />
Capitol 2553 (66/US)<br />
36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />
37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />
38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />
Triangle 920 321 (72/BL)<br />
39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)<br />
Coral 94071 (56/D)<br />
40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt<br />
Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,<br />
in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
Ergebnisse der AUKTION 317<br />
Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf<br />
Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse<br />
Anzahl der Gebote 3.937<br />
Gesamtwert aller Gebote 54.932,00<br />
Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 31.696,00<br />
Höchstgebot auf eine Platte / CD 399,00<br />
Highlight des Monats März 2005<br />
LP - Sounds Incorporated - Col. SMC 74219 - D - M/M-<br />
So wurde auf die Platte / CD auf Seite 16, Zeile 23 geboten:<br />
Mindestgebot EURO 8,00<br />
Bieter 1 8,35<br />
Bieter 2 8,66<br />
Bieter 3 8,90<br />
Bieter 4 11,00<br />
Bieter 5 11,10<br />
Bieter 6 81,00<br />
Die Beatcombo Sounds Incorporated<br />
verdankte ihren guten Ruf vor allem<br />
ihren Jobs als Backing-Group für die<br />
geballte Rock'n'Roll-Prominenz.<br />
Angefangen mit Gene Vincent<br />
begleiteten sie fast alle berühmten<br />
Rock'n'Roller, die durch England<br />
tourten, inklusive Brenda Lee, Little<br />
Richard oder Jerry Lee Lewis. Solo<br />
nahmen sie vor allem Instrumentals<br />
auf, die auch die zweite LP von 1966<br />
dominieren. Dieses Album gehört<br />
speziell als deutsche Pressung und in<br />
diesem Zustand zu den<br />
mittelschweren Beat-Raritäten,<br />
dennoch ist das Höchstgebot deutlich<br />
zu hoch, genauso wie die tieferen<br />
Gebote nicht vom Realitätssinn<br />
geprägt sind.<br />
Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de<br />
Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !<br />
Software und Preiskataloge für Musiksammler bei Peter Trieb – D84442 Mühldorf – Fax (+49) 08631 – 162786 – eMail info@plattensammeln.de<br />
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6 Oldie Markt 04/05<br />
Labelkunde / Impressum<br />
Labelkunde<br />
Das in Philadelphia ansässige<br />
Jamie-Label machte sich vor<br />
allem durch Duane Eddy einen<br />
Namen.<br />
Das Jamie Label aus Philadelphia im US-<br />
Staat Pennsylvania fungierte in seiner erfolgreichsten<br />
Zeit hauptsächlich als Medium,<br />
das die Arbeiten zweier bis heute legendärer<br />
Produzenten auf den Markt warf: Lee<br />
Hazlewood und Huey Meaux.<br />
Gegründet wurde die Firma 1957, übrigens<br />
auch mit 125 Dollars von Dick Clark, dem<br />
Gesicht der ersten Amerikaweit ausgestrahlten<br />
Popshow American Bandstand. Nach<br />
den ersten Hits dank der Verbindung mit der<br />
Show fand man dank Lee Hazlewood, damals<br />
DJ in Phoenix, eine erste Goldader in Form<br />
der Zusammenarbeit von Hazlewood mit dem<br />
Oldie-Markt 5/05<br />
(= Heft 297)<br />
Erscheinungsdatum:<br />
2. Mai 2005<br />
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
11. April 2005<br />
Auktions-Schluß für Auktion 317<br />
(Poststempel) am:<br />
11. April 2005<br />
Oldie - Markt<br />
lokalen Gitarristen Duane Eddy, die per<br />
Zufall den Twang-Sound entdeckten und<br />
damit eine Fülle von Hits in den späten 50er<br />
und frühen 60er Jahren feierten. Der nächste<br />
Produzent, der für Jamie profitabel wurde,<br />
war Huey P. Meaux aus Texas, der für sein<br />
Crazy Cajun-Label die Rhythm&Blues-<br />
Sängerin Barbara Lynn produzierte, die ebenfalls<br />
in den frühen 60er Jahren etliche Hits in<br />
den R&B- und Pop-Charts feierte. Diese<br />
Wechsel schlugen sich in den Labeln nieder.<br />
Das erste erschien in gelblichem Grünton,<br />
ansonsten in einem sehr schlichten Design, bei<br />
dem der Name und die Heimat der Firma im<br />
Vordergrund standen. Unter dem Loch fand<br />
man den Song- und Künstlernamen, die sonstigen<br />
Angaben standen links und rechts vom<br />
Mittel-Loch. Form Nr. 2 kam kurz danach und<br />
änderte Farbe (gelb), Bezeichnung (Hauptorte<br />
waren nun Hollywood und Philadelphia) sowie<br />
Design des Namens, das nun wesentlich eleganter<br />
ausgefallen war. Für die 60er ließ man<br />
sich das dann eine deutlich Andere Form einfallen:<br />
Auf der linken Hälfte tauchte jetzt farblich<br />
abgesetzt durch einen Grünton der Name<br />
der Gesellschaft auf, Fortsetzung Seite 33<br />
Oldie-Markt 6/05<br />
(= Heft 298)<br />
Erscheinungsdatum:<br />
30. Mai 2005<br />
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
9. Mai 2005<br />
Auktions-Schluß für Auktion 318<br />
(Poststempel) am:<br />
9. Mai 2005<br />
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen<br />
Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb<br />
mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre<br />
Anzeige so früh wie möglich.<br />
Oldie-Markt<br />
4/05<br />
Nr. 296 April 4/05<br />
Herausgeber: Martin Reichold<br />
Redaktion: Martin Reichold<br />
Internet:<br />
http://www.oldiemarkt.com<br />
Fotografie: Willi Kuper<br />
Computerworks: Computer Communication<br />
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster.<br />
Bernd Vogel<br />
Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),<br />
Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),<br />
Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep<br />
Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz<br />
(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm<br />
(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll<br />
(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),<br />
Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),<br />
Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),<br />
Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe<br />
Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan<br />
Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),<br />
Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack<br />
(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),<br />
Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)<br />
Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)<br />
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,<br />
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918<br />
Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg<br />
Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus<br />
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere<br />
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht,<br />
Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />
vorbehalten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte<br />
Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender<br />
Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.),<br />
Jahresabonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage).<br />
Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende<br />
des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien<br />
Vertriebs GmbH Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto.<br />
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20070024 BIC: DEUTEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661<br />
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54510067 BIC: PBNKDEFF IBAN: DE58 5451 0067 0021<br />
8766 71
King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />
Oldie Markt 04/05 7<br />
King Crimson 2004/05<br />
Zwar sind die Aktivitäten von King Crimson seit der letzten Welt-<br />
Tour 2003 eingeschränkt, aber sowohl von der Band als auch von<br />
den Musikern gibt es seitdem einiges Neues.<br />
Hey Mr. Bassmann: John Wetten – Bassisten-As und in den 70ern bei King Crimson – live in Action
8 Oldie Markt 04/05<br />
King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />
Ob es jemals realistisch war, dass Bands wie<br />
es das Image der Beatles suggerierte, als eine<br />
Gruppe von Freunden durch die Welt reisten<br />
und mehr Zeit miteinander verbrachten als<br />
mit den einzelnen Familienangehörigen, soll<br />
dahingestellt bleiben. Kaum jemand trug<br />
jedoch soviel dazu bei, dieses Bild zu atomisieren<br />
wie Robert Fripp, der spätestens ab<br />
den 80ern King Crimson als lose Vereinigung<br />
von mehr oder weniger miteinander arbeitenden<br />
Musikern führte, auch wenn sich in den<br />
90er Jahren dennoch ein fester Stamm herauskristallisierte.<br />
Zumindest in den letzten fünf Jahren bestand<br />
man aus zwei Duos: Den Gitarristen, Sängern<br />
und Komponisten Adrian Belew und<br />
Robert Fripp sowie den Rhythmikern Trey<br />
Gunn und Pat Mastelotto. Diese Phase<br />
dauerte bis zum 21. November 2003, als Trey<br />
Gunn sich mit den Worten „ich bedanke mich<br />
für die letzten fünf Jahre, in denen ich mit<br />
einigen der besten Musiker der Welt zusammenarbeiten<br />
durfte“ verabschiedete, um fortan<br />
nur noch seinem eigenen Weg zu folgen,<br />
D-CD: Resurgence EFA 052142<br />
der aus Soloplatten, dem Projekt mit Pat<br />
Mastelotto und der DVD-Produktion besteht.<br />
Darauf reagierte Robert Fripp, indem er Tony<br />
Levin als neues altes Mitglied begrüßte.<br />
Bereits im September 2004 hatte er an den<br />
ersten Proben der Besetzung in dem Heimstudio<br />
von Adrian Belew teilgenommen.<br />
Doch erst am 9. Januar 2005 kam die offizielle<br />
Mitteilung, dass Tony Levin der neue<br />
Bassist von King Crimson sei.<br />
Der chronologische Unterschied zwischen<br />
der tatsächlichen Publikation des Einstiegs<br />
von Levin und seinem ersten Mitwirken im<br />
Studio ergibt sich hauptsächlich aus der Tatsache,<br />
dass Robert Fripp erst seit Anfang<br />
dieses Jahres an der neuen Veröffentlichung<br />
seiner Band arbeitet. Das unter dem Titel<br />
Crimson Projeckt: 37 Forms angekündigte<br />
Opus wird seit Ende Januar von Robert Fripp<br />
nach und nach fertiggestellt, und ist auf der<br />
Homepage von Discipline Global Mobile zu<br />
besichtigen. Die ersten beiden Teile hat der<br />
Oldie - Markt Discographie<br />
King Crimson (12)<br />
von Frank Küster<br />
Die Soloplatten (9)<br />
John Wetton (2)<br />
Asia<br />
1982<br />
Album: Asia<br />
D/UK: Geffen CBS GEF 85577 (Picture Disc: GEF 11-8557, US: Geffen GHS 2008, JP:<br />
Geffen Sony 25AP 2299, RI 1985 D: Geffen WEA 902 008-1. CD: 1985 D: Geffen WEA 902<br />
008-2, UK: Geffen CBS CDGEF 85577, US: Geffen GEFD 2008, RI 1992 JP: Geffen MCA<br />
MVCG-21001<br />
A: Heat Of The Moment / Only Time Will Tell / Sole Survivor / One Step Closer / Time Again<br />
B: Wildest Dreams / Without You / Cutting It Fine / Here Comes The Feeling<br />
Promo-Single: Heat Of The Moment (Stereo) / (Mono)<br />
US: Geffen GEF 50040<br />
Single: Heat Of The Moment / Ride Easy<br />
D: Geffen CBS A 2207 (2 Diff Covers), US: Geffen GEF 50040<br />
Single: Heat Of The Moment / Time Again<br />
UK: Geffen CBS GEF 2494<br />
Promo-Single: Only Time Will Tell (Edit, 4:05) / (Edit, 3:23)<br />
US: Geffen GEF 7-29970<br />
Promo-Maxi: Only Time Will Tell / Same<br />
US: Geffen PRO-A-1042<br />
Single: Only Time Will Tell / Time Again<br />
D: Geffen CBS A 2594, US: Geffen GEF 7-29970<br />
Single: Only Time Will Tell / Ride Easy<br />
UK: Geffen CBS 2228 (Picture Disc: GEF A11-2228)<br />
Promo-Single: Sole Survivor (Stereo) / Mono)<br />
US: Geffen 7-29871-7<br />
Single: Sole Survivor / Here Comes The Feeling<br />
D: Geffen CBS A 2884, UK: Geffen CBS GEF 2884, US: Geffen 7-29871-7<br />
1983<br />
1983<br />
Album: Alpha<br />
D/UK: Geffen CBS GEF 25508, US: Geffen GHS 4008, JP: Geffen Sony 25AP 2650, RI 1985<br />
D: Geffen WEA 904 008-1. CD: 1985 D: Geffen WEA 904 008-2, UK: Geffen WEA GFLD<br />
19503, US: Geffen 4008-2, RI 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21002<br />
A: Don’t Cry / The Smile Has Left Your Eyes / Never In A Million Years / My Own Time (I’ll<br />
Do What I Want) / The Heat Goes On<br />
B: Eye To Eye / The Last To Know / True Colors / Midnight Sun / Open Your Eyes<br />
Promo-Single: Don’t Cry (Edit Stereo) / (Edit Mono)<br />
US: Geffen 7-29571<br />
Promo-Maxi: Don’t Cry (Edit) / Same<br />
US: Geffen PRO-A-2049<br />
Single: Don’t Cry / Daylight<br />
D: Geffen CBS A 3580, US: Geffen 7-29571, JP: Geffen Sony 07SP 710<br />
Promo-Single: The Smile Has Left Your Eyes (Stereo) / (Mono)<br />
US: Geffen 7-29475<br />
Single: The Smile Has Left Your Eyes / Lying To Yourself<br />
D: Geffen CBS A 3836, UK: Geffen CBS A 35836 (Blue Wax), US: Geffen 7-29475, JP: Geffen<br />
Sony 07SP 730<br />
Maxi-Single: The Smile Has Left Your Eyes // Lying To Yourself / Midnight Sun<br />
UK: Geffen CBS TA 3836 (Black & Red Wax)<br />
Single: The Heat Goes On / The Last To Know<br />
JP: Geffen Sony 07SP 773
King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />
Meister selbst, nachdem er sie zuerst seinen<br />
Kollegen übermittelt hat, ins Netz gestellt,<br />
die restlichen werden folgen. Die zeitliche<br />
Diskrepanz zwischen den Studio-Arbeiten<br />
und der Veröffentlichung kann man auch mit<br />
verschiedenen Arbeiten erklären, die Fripp<br />
seit den Sessions im Heimstudio von Adrian<br />
Belew durchgezogen hat.<br />
Da wäre zunächst das Projekt G 3 zu nennen,<br />
das neben Fripp selbst aus Joe Satriani und<br />
dessen Schüler Steve Vai besteht. In dieser<br />
Besetzung tourte man im Sommer 2004 sowohl<br />
durch Südamerika wie Europa. Daneben<br />
fand sich noch Zeit, um die erste<br />
Kooperation, die Robert Fripp außerhalb von<br />
King Crimson in den 70er Jahren realisierte,<br />
wieder aufzunehmen: Zusammen mit Brian<br />
Eno spielte er im Juni 2004 das Album III –<br />
The Equatorial Stars ein, das im März dieses<br />
Jahres auf Discipline Global Mobile auf den<br />
Markt kommen soll. Konzerte der beiden<br />
sind zwar nicht geplant, es könnten aber durchaus<br />
Auftritte von King Crimson stattfinden.<br />
Robert Fripp liegen Angebote für Festi-<br />
D-CD: SPV 085 1642<br />
val-Gigs in Tokio, Osaka, Buenos Aires und<br />
Nashville vor, von denen zumindest die in<br />
Japan realisierbar erscheinen. Derzeit hängt<br />
alles daran, dass die Japaner die Fernsehrechte<br />
haben wollen und auch auf Interviews<br />
bestehen, Fripp jedoch genau dies nicht zu<br />
akzeptieren bereit ist.<br />
Abgesehen davon schlägt sich der Chef des<br />
Ganzen wieder einmal mit Plattenfirmen herum.<br />
Er wirft sowohl Virgin als auch der US-<br />
Vertriebsfirma von Virgin, Caroline, fehlerhafte<br />
Abrechnungen bezüglich der Tantiemen<br />
der Archiv-Veröffentlichungen vor und<br />
ist außerdem sauer darüber, dass Virgin ohne<br />
Rücksprache altes Material zum Downloaden<br />
ins Internet gestellt hat. Man darf gespannt<br />
sein, wie dieser Streit ausgeht, nachdem<br />
Fripp zuletzt in einem ähnlichen Prozess gesiegt<br />
hat. Gerade angesichts solcher Mit-teilungen<br />
kann man wohl problemlos nachvollziehen,<br />
warum er seine eigene Plattenfirma<br />
gegründet hat, da fehlerhafte Abrechnungen<br />
1985<br />
Oldie Markt 04/05 9<br />
Album: Astra<br />
D/UK: CBS GEF 26413, US: Geffen WEA 9 24072-1, JP: Geffen Sony 28AP 3120. CD: UK:<br />
Geffen CBS CDGEF 26413, RI 1989 D: Geffen MCA GED 24072, US: Geffen MCA 24072-2,<br />
RI 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21008<br />
A: Go / Voice Of America / Hard On Me / Wishing / Rock And Roll Dream<br />
B: Countdown To Zero / Love Now Till Eternity / Too Late / Suspicion / After The War<br />
Promo-Single: Go / Same<br />
US: Geffen 7-28872 (Promo-12”: PRO-A-2375)<br />
Single: Go / After The War<br />
D/UK: Geffen CBS A 6737 (12“: D: Geffen CBS A12-6737, UK: Geffen CBS TA 6737), US:<br />
Geffen 7-28872, JP: Geffen Sony 07SP 930<br />
Promo-Maxi: Too Late / Same<br />
US: Geffen PRO-A-2419<br />
1990<br />
Album: Then & Now<br />
D/UK: Geffen WEA 7599-24298-1, US: Geffen WEA 9 24298-1. CD: D/UK: Geffen WEA<br />
7599-24298-2, US: Geffen WEA 9 24298-2, 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21003<br />
A: Only Time Will Tell / Heat Of The Moment / Wildest Dreams / Don’t Cry / The Smile Has<br />
Left Your Eyes<br />
B: Days Like These / Prayin’ 4 A Miracle / Am I In Love? / Summer (Can’t Last Too Long) /<br />
Voice Of America (Not On US-Version)<br />
Promo-Maxi-CD: Days Like These (Edit) / Days Like These / Days Like These (AC Mix)<br />
US: Geffen WEA PRO-CD-4144<br />
Single: Days Like These / Voice Of America<br />
D: Geffen WEA 5439-19677-7<br />
1991<br />
CD: Live Moskwa 09-XI-90<br />
D: Essential IRS 978.374, UK: Essential ESSCD 174, US: Rhino R270377, JP: Cromwell<br />
Pioneer WPCP-5623, RI 1995: D Essential Castle Communications ESSCD 174<br />
Tracks: Time Again / Sole Survivor / Don’t Cry / Keyboard Solo / Only Time Will Tell / Rock<br />
And Roll Dream / Starless / Book Of Saturday / The Smile Has Left Your Eyes / The Heat Goes<br />
On / Go / Heat Of The Moment / Open Your Eyes / Kari-Anne<br />
Wetton-Manzanera<br />
1987<br />
Album: Wetton-Manzanera<br />
US: Geffen GHS 24147. CD: 1997 D: EFA 05255UK: Blueprint BP 236 CD (As One World +<br />
Talk To Me)<br />
A: It’s Just Love / Keep On Loving Yourself / You Don’t Have To Leave My Life / Suzanne /<br />
Round In Circles<br />
B: Do It Again / Every Trick In The Book / One World / I Can’t Let You Go / Have You Seen<br />
Her Tonight?<br />
Solo<br />
1988<br />
CD: King’s Road (1972-1990)<br />
UK: EG Polydor EGCD-70<br />
Tracks: UK: Nothing To Lose / In The Dead Of The Night / John Wetton: Baby Come Back /<br />
Caught In The Crossfire / UK: Night After Night / Jack-Knife: Eyesight To The Blind / John<br />
Wetton: Turn On The Radio / UK: Rendezvous / King Crimson: Book Of Saturday / John<br />
Wetton: Paper Talk / As Long As You Want Me Here / Cold Is The Night / King Crimson:<br />
Starless<br />
1993<br />
CD: Voice Mail<br />
JP: Canyon PCCY-00573, RI 1993 D: Resurgence EFA 05214, RI 1994 D: SPV 085-46552,<br />
UK: Blueprint BP 240 CD (Both As Battle Lines)
10<br />
Oldie Markt 04/05<br />
gang und gäbe zu sein scheint. Von seinen<br />
Kollegen hatte Adrian Belew ein ähnlich<br />
aktives Jahr. Nach der Liveplatte mit seiner<br />
Band The Bears 2003 kam 2004 eine Live-<br />
DVD der Bears auf den Markt. Als die erschien,<br />
werkelte Belew bereits in seinem<br />
Heimstudio an seinem nächsten Solo-Album,<br />
Side One. Zunächst kam als Promotion-Teil<br />
eine CD mit einem zweiminütigen Medley<br />
heraus. Seit Anfang Februar gibt es in den<br />
USA nun Side One zu kaufen, entweder über<br />
die Homepage von Belew oder die üblichen<br />
Quellen.<br />
Im Vergleich dazu war Tony Levin vor allem<br />
als Studio- und als Livemusiker tätig.<br />
Zunächst für Peter Gabriel, dessen Band er,<br />
seitdem Gabriel als Solist arbeitet, angehört.<br />
So wirkte er sowohl auf der letzten Tour als<br />
auch auf der DVD Encores mit. Danach produzierte<br />
er für das California Guitar Trio<br />
deren CD Whitewater. Dabei beließ er es<br />
aber nicht: Auf der Tour durch die USA und<br />
Europa nahm er zudem als Bassist teil. Da<br />
blieb für eigene Projekte natürlich wenig<br />
Zeit, obwohl er ab und zu Gigs mit Trey<br />
D-CD: SPV 085-65562<br />
Anastasio einstreute. Am wenigsten auf der<br />
Haben-Seite hat Pat Mastelotto. Eigentlich<br />
wollte er Anfang 2005 im Duo mit Trey Gunn<br />
den amerikanischen Westen bereisen, aber<br />
nachdem sowohl die finanziellen Rahmenbedingungen<br />
schlechter wurden als auch die<br />
Zahl der Gigs schrumpfte, entschlossen sich<br />
die beiden, das Ganze abzublasen.<br />
Folglich darf man gespannt sein, was zum<br />
einen das Crimson Projekct: 37 Forms bringt<br />
und ob die Band tatsächlich im Sommer live<br />
zu sehen sein wird. Auf jeden Fall besteht<br />
King Crimson auch im 4 Jahrzehnt noch und<br />
seine Geschichte und die der daran beteiligten<br />
Musiker ist ein wahres Who Is Who<br />
der englischen progressiven Rockszene.<br />
Dank Robert Fripp kann man weiterhin spannende<br />
und erregende Musik erwarten, die<br />
keinen Moden folgt, sondern die Trends<br />
selbst setzt. Das mag anstrengend sein – für<br />
die Fans selbst ist es eine tolle Sache.<br />
King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />
Tracks: Right Where I Wanted To Be / Battle Lines / Jane / Crime Of Passion / Sand In My<br />
Hand / Sea Of Mercy / Hold Me Now / Space And Time / Walking On Air / You Are Not The<br />
Only One<br />
CD: Chasing The Dragon-Live<br />
D: SPV 085-46562, UK: Blueprint BP 282 CD, JP: Pony Canyon PCCY 00701, RI 1995 D/UK:<br />
Eclipse HTD CD 37<br />
Tracks: Heat Of The Moment / Don’t Cry / Rendez-Vous / Crime Of Passion / Caught In The<br />
Crossfire / Easy Money / In The Dead Of Night / Thirty Years / Only Time Will Tell / Hold Me<br />
Now / Starless / Book Of Saturday / Battle Lines / Open Your Eyes / The Smile Has Left Your<br />
Eyes<br />
CD: Akustika – Live In America<br />
D: EFA 05207, UK: Blue Print PB 226 CD<br />
Tracks: Voice Of America / Hold Me Now / Rendez-Vous / Christina / 30 Years / Only Time<br />
Will Tell / Book Of Saturday / Don’t Cry / Battle Lines / The Smile Has Left Your Eyes / Heat<br />
Of The Moment / Have You Seen Her Tonight<br />
CD: Arkangel<br />
D/UK: Eagle EAGCD 020, JP: Pony Canyon PCCY 01103 (+ Take These Tears)<br />
Tracks: The Circle Of St. Giles / The Last Thing On My Mind / Desperate Times / I Can’t Lie<br />
Anymore / Arkangel / You Against The World / Be Careful What You Wish For / Emma /<br />
Nothing Happens For Nothing / All Grown Up / After All The Celtic Cross / Magzines /<br />
Woman<br />
CD: Chasing The Deer (Sdtr.)<br />
UK: Blue Print BP 234 CD, RI 1998 D: EFA 10482<br />
Tracks: Battle Lines / Chasing The Deer / Drummossie Moor / Prestonpans / Mary’s Theme /<br />
Battle Lines (Acoustic)<br />
CD: Live In Tokyo<br />
D: EFA 10536, UK: Blue Print BP 289 CD<br />
Tracks: Sole Survivor / I Can’t Lie Anymore / Battle Lines / John Young Solo / 30 Years /<br />
Rendez-Vous / Thomas Lang Solo / Easy Money / In The Dead Of The Night / Heat Of The<br />
Moment / The Smile Has Left Your Eyes / Night Watch / Hold Me Now / Only Time Will Tell<br />
CD: Hazy Monet - Live In New York<br />
D: EFA 10528, UK: Blue Print BP 296 CD<br />
Tracks: The Circle Of St. Giles / Heat Of The Moment / Book Of Saturday / Sole Survivor /<br />
The Smile Has Left Your Eyes / 30 Years / Hold Me Now / Rendez-Vous / Quilmes / The Night<br />
Watch / Arkangel / Battle Lines / Starlerss / Easy Money<br />
CD: Monkey Business (& Richard Palmer-James, Rec. 1972/1997)<br />
D: EFA 10534, UK: Blue Print BP 296 CD, RI 1999 D: EFA 10534<br />
Tracks: Too Much Monkey Business / Confessions / Easy Money / The Night Watch / Woman /<br />
Untitled / Rich Man Lie / Cologne 1977 / The Laughing Lake 1 / The Good Ship Enterprise /<br />
Book Of Saturday (Demo & Live) / The Glory Of Winning / Starless 1 / The Laughing Lake 2,<br />
3, 1977 / <strong>Magazin</strong>es / Starless 2 / 1997: Cologne / Doctor Diamond / Starless<br />
CD: Live In Milan<br />
D: EFA 10597, UK: Blue Print BP<br />
Tracks: Book Of Saturday / Heat Of The Moment / Sole Survivor / Quilmes / Battle Lines /<br />
Arkangel / The Smile Has Left Your Eyes / Easy Money / Emma / 30 Years / Hold Me Now /<br />
Rendez-Vous<br />
CD: Nomansland-Live In Poland<br />
D: SPV 085-31642<br />
Tracks: Introduction-Guitar Concerto / The Last Thing On My Mind / Sole Survivor / The<br />
Book Of Saturday / Emma / Tatras / In The Dead Of Nigh / Bygosh / Easy Money / Rendez-<br />
Vous / The Birth Of Igor / After All / Starless / The Night Watch<br />
Fortsetzung Seite 33<br />
1995<br />
1996<br />
1998<br />
1999
Conway Twitty: Hits im Zweierpack<br />
Zu zweit an die Spitze<br />
Oldie Markt 04/05 11<br />
Zusammen mit Loretta Lynn wurde Conway Twitty zu einem der<br />
Superstars der Countrymusik: Weder zuvor noch danach gab es<br />
ein ähnlich erfolgreiches Duo.<br />
Loretta Lynn (links) und Conway Twitty bei einer Preisverleihung
12<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Loretta Lynn wurde am 14.04.1934 als zweites<br />
von acht Kindern in Butcher Hollow, Kentucky<br />
geboren. Früh verheiratet mit 14 Jahren<br />
sollte man meinen, sie würde den typischen<br />
Weg einer Hausfrau und Mutter gehen. Sie<br />
schlug aber die musikalische Laufbahn ein<br />
und relativ spät, nach kleinen Auftritten und<br />
vielem Tingeln, sollte ihr mit 26 Jahren der<br />
Durchbruch gelingen: I’m A Honky Tonk Girl<br />
belegte Platz 14 der Billboard Countrycharts<br />
im Februar 1960.<br />
Doyle Wilburn von den Wilburn Brothers war<br />
für die musikalischen Belange besagter Dame<br />
als Manager zuständig und wollte sie am liebsten<br />
im Doppelpack an Decca verkaufen, übrigens<br />
die Plattenfirma, für die er auch selbst<br />
musikalisch tätig war. 1961 präsentierte er also<br />
Owen Bradley die Countrysängerin Loretta<br />
Lynn zusammen mit dem Song Biggest Fool<br />
Of All. Owen wollte den Titel gerne haben,<br />
aber nicht Loretta Lynn. „Alles oder nichts!“<br />
bekam er von Wilburn zu hören, also stimmte<br />
er letztendlich zu und bekam mit seiner<br />
Entscheidung zweifach Gold in die Hand. Der<br />
SP-EP: MGM HT 057-04<br />
Song wurde als Fool No. 1 ein Riesenhit für<br />
Brenda Lee und Loretta sollte im Lauf ihrer<br />
Karriere mehr als 50 Top-10-Hits erreichen<br />
wie 1970 Coal Miners Daughter, ihrer wichtigsten<br />
Platte.<br />
Conway und Loretta waren sich schon in den<br />
sechziger Jahren begegnet. 1970 beschrieb<br />
Loretta in den Linernotes für Conways neuestes<br />
Album Fifteen Years Ago das Zusammentreffen<br />
und ihre erste Begegnung mit seiner<br />
Rock & Roll Musik: „Es hat niemals einen<br />
größeren Conway Twitty-Fan als mich gegeben.<br />
Als ich ihn 1967 im Studio von Owen<br />
Bradley erstmals traf und Owen mir erklärte,<br />
Conway nähme jetzt Country auf – da konnte<br />
ich meine Freude kaum beschreiben. Ich<br />
wusste damals, es würde nicht das letzte Mal<br />
sein, dass ich Conway begegnete!“ Eher zufällig<br />
sollte sich eine musikalische Partnerschaft<br />
ergeben. Im Londoner Palladium hatte<br />
Loretta spaßeshalber Harmonie beim Auftritt<br />
von Conway gesungen, dem gefiel das außer-<br />
Conway Twitty: Hits im Doppelpack<br />
Oldie - Markt Discographie<br />
Conway Twitty (9)<br />
von Bernd Vogel<br />
Die LPs (6)<br />
1985<br />
King And Queen Of Country Music (Loretta Lynn & Conway Twitty)<br />
AU: Hammard HAM-112<br />
A: Louisiana Woman, Mississippi Man / Let Me Be There / As Soon As I Hang Up The Phone /<br />
What Are We Going To Do About Us / Hey Good Lookin’ / Country Bumpkin / From Seven<br />
‘Till Ten / The Letter / It’s Only Make Believe<br />
B: Feelin’s / Lead Me On / Let Our Love Flow / Release Me / We’re Caught Between A Love<br />
And A Love Affair / After The Fire Is Gone / I’ve Already Loved You In My Mind / Spiders<br />
And Snakes / Bye, Bye Love<br />
Chasin’ Rainbows<br />
US: Warner Brothers 1-25294<br />
A: The Legend And The Man / All I Can Be Is A Sweet Memory (& Vince Gill) / Keep On<br />
Chasin’ Rainbows / True, True Love Never Dies (& Vince Gill) / What’s A Memory Like You<br />
(Doing In A Love Like This)<br />
B: You’ll Never Know How Much I Needed You Today / Lay Me Down In Carolina / She Did /<br />
I’m The Man In The Song / Baby I’m A-Want You<br />
8-LP Box + 12”-Single: The Rock’n’Roll Years 1956-1963<br />
D: Bear Family BFX 15174<br />
A: Crazy Dreams / Give Me Some Love / I Need Your Lovin’ Kiss / Crazy Dreams / Give Me<br />
Some Love / Just In Time / Born To Sing The Blues<br />
B: Maybe Baby / Shake It Up / I Need Your Lovin’ / Born To Sing The Blues / Golly Gosh Oh<br />
Gee / Double Talk Baby / Why Can’t I Get Through To You<br />
C: It’s Only Make Believe / I’ll Try / When (Will You Love Me Then, As You Love Me Now) /<br />
I Vibrate (From My Head To My Feet) / (I Get So Lonely) When Im Not With You / Don’t You<br />
Know / The Story Of My Love / My One And Only You / Going Home<br />
D: Nake Me Know You’re Mine / Judge Of Hearts / First Romance / I Need You So / Mona<br />
Lisa / Sentimental Journey / Hallelujah, I Love Her So / You’ll Never Walk Alone / Hey Little<br />
Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Teasin’<br />
E: Heavenly / Halfway To Heaven / Just Because / Cry Janie Cry / Blueberry Hill / You Win<br />
Again / Danny Boy<br />
F: Hey Miss Ruby / Restless / She’s Mine / Beach Comber / Easy To Fall In Love / Rosaleena /<br />
My Adobe Hacienda / Star Spangled Heaven / A Huggin’ And A Kissin’<br />
G: Can’t We Go Steady / Lonely Blue Boy / Sorry / Blue Moon / Eternal Tears / Foggy River /<br />
Platinum High School / Trouble In Mind / Pretty Eyed Baby / Rebound<br />
H: The Hurt In My Heart / Maybe Tomorrow We’ll Know / Tell Me One More Time / What<br />
Am I Living For / A Fallen Star / I’d Still Play The Fool / Betty Lou / Knock Three Times /<br />
What A Dream / Is A Bluebird Blue<br />
I: Whole Lotta Shakin’ Goin’ On / My Heart Cries / Sweet Georgia Brown / That’s Where My<br />
Lovin’ Goes / Don’t You Dare Let Me Down / Send Her To Me / The Flame / C’est si bon /<br />
Long Black Train<br />
J: Blue Suede Shoes / Great Balls Of Fire / Jailhouse Rock / Treat Me Nice / Handy Man / The<br />
Girl Can’t Help It / Shake, Rattle And Roll / Diana / Splish Splash / Reelin’ And Rockin’<br />
K: A Million Teardrops / The Next Kiss (Is The Last Goodbye) / A Tree In The Meadow /<br />
Above And Beyond (The Call Of Love) / I’m In A Blue, Blue Mood / (I Wanna) Live Fast,<br />
Love Hard, Die Young / Man Alone / Donna’s Dream<br />
L: Tower Of Tears / I Can Hear My Heart Break / Prisoner Of Love / Unchained Melody /<br />
Sweet Sorrow / A Little Bird Told Me / It’s Driving Me Wild / Turn Around / Walk On By<br />
M: Portrait Of A Fool / There Is Something On Your Mind / Don’t Cry No More / Mister<br />
Jones / Hang Up The Phone / A Little Piece Of My Heart / She Knows Me Like A Book /<br />
Comfy’n’Cozy / Lookin’ Back / Pleading My Love<br />
N: It’s Too Late / Almost Lost My Mind / I Got A Woman / My Babe / Let The Good Times<br />
Roll / Fever / Boss Man / Don’t Cry No More
Conway Twitty: Hits im Doppelpack<br />
ordentlich gut und er sagte: „Lass uns als Duo<br />
arbeiten.“ Der Erfolg sollte großartig werden.<br />
Beide waren nicht nur gesanglich sondern<br />
auch freundschaftlich verbunden. “Conway<br />
war wie ein Bruder für mich, ein Freund und<br />
Geschäftspartner für beinahe 20 Jahre“, so<br />
Loretta Lynn später. Conway erinnerte sich<br />
ebenfalls an diese Begegnung im Jahre 1967:<br />
“Loretta sah mich und war völlig aus dem<br />
Häuschen. 15 Minuten lang konnte sie sich<br />
nicht beruhigen und sagte mir immer wieder,<br />
wie toll sie It’s Only Make Believe fand. Ich<br />
mochte sie sofort, es war Sympathie auf den<br />
ersten Blick. Und so fing alles an.“<br />
Eigentlich wäre das Duo im letzten Moment<br />
doch nicht zustande gekommen. Doyle Wilburn<br />
und einigen anderen bei der Plattenfirma<br />
gefiel der Gedanke nicht, dass ein Newcomer<br />
wie Conway zusammen mit einem etablierten<br />
Star wie Loretta Aufnahmen machen sollte.<br />
Darauf reagierte Lynn ziemlich aufgebracht:<br />
„Was meint Ihr damit, dass Conway kein Star<br />
ist? – Er hat mit einem Song (It’s Only Make<br />
Believe) mehr Schallplatten verkauft als ich in<br />
meiner ganzen Karriere!“<br />
F-EP: Trend<br />
Ebenfalls dagegen sprach, dass Loretta bereits<br />
einen Duettpartner hatte: Ernest Tubb.<br />
Deren Songs verkauften sich durchaus passabel.<br />
Trotzdem wollte man es versuchen,<br />
beide spürten, das die Chemie stimmte. After<br />
The Fire Is Gone war der Titel ihrer ersten<br />
gemeinsamen Platte. Sie erreichte 1971 die<br />
Nr. 1 der Charts und sollte den Grammy erhalten<br />
und sogar in den Popcharts bis auf die<br />
Position 56 gelangen.<br />
Conway hatte den Song schon länger auf Reserve<br />
liegen, er hielt ihn für einen Titel, der sich<br />
gut für ein Duett eignen würde, nur die richtige<br />
Partnerin hatte ihm dazu bisher gefehlt. Um die<br />
Solokarrieren beider Künstler nicht in den<br />
Hintergrund treten zu lassen, einigte man sich<br />
mit Owen Bradley darauf, nur eine Duettsingle<br />
und ein gemeinsames Album pro Jahr auf den<br />
Markt zu bringen. Mehrere Jahre, bis 1977,<br />
sollten alle gemeinsamen Singles die Nr. 1 der<br />
Countrycharts erreichen. Conways Solo-Auf-<br />
Oldie Markt 04/05 13<br />
O: City Lights / Faded Love / Don’t Let The Stars Get In Your Eyes / Walk On By / Ages And<br />
Ages Ago / I Hope, I Think, I Wish / The Pickup / Hound Dog / She Ain’t No Angel / Got My<br />
Mojo Working<br />
P: Restless / Betty Lou / A Little Piece Of My Heart / My Adobe Hacienda / Mister Jones / A<br />
Million Teardrops / Sweet Sorrow / It’s Driving Me Wild / Lonely Blue Boy / A Little Piece Of<br />
My Heart<br />
Maxi-Single: Crazy Dreams (Takes 1-3) / Born To Sing The Blues (Takes 1-4)<br />
1986<br />
Songwriter<br />
US: MCA 5700<br />
A: Hello Darlin’ / (Lost Her Love) On Our Last Date / Baby’s Gone / You’ve Never Been This<br />
Far Before / I’m Not Through Loving You Yet<br />
B: (Lying Here With) Linda On My Mind / After All The Good Is Gone / The Games That<br />
Daddies Play / (I Can’t Believe) She Gives It All To Me / I’ve Already Loved You In My Mind<br />
Big Town<br />
UK: Showcase SHLP 142<br />
A: Ever Since You Went Away / Big Town / Blue Is The Way I Feel / Treat Me Mean, Treat Me<br />
Cruel / The Road I Walk / Don’t Go Too Far / Broken Heart / Angel’s Wings / Turn The Other<br />
Cheek<br />
B: Wonder If You Told Her / Midnight / You Made Me What I Am / Big Train / Sittin’ In A<br />
Dim Café / Let Me Be The Judge / Diggin’ / Have I Been Away Too Long / Where I Stand /<br />
Riskin’ One<br />
Fallin’ For You For Years<br />
US: Warner Brothers 1-25408<br />
A: A Thing Of The Past / Desperado Love / Steady As She Goes / Fallin’ For You For Years /<br />
Riverboat Gamblers<br />
B: Jennifer Johnson And Me / You’re The Best I Never Had / You Can’t Say I Haven’t Tried /<br />
If I Didn’t Love You / Only The Shadows Know<br />
A Night With Conway Twitty<br />
US: MCA 5817<br />
A: I’d Love To Lay You Down / You’ve Never Been This Far Before / I’ve Already Loved You<br />
In My Mind / (I Can’t Believe) She Gives It All To Me / Red Neckin’ Love Makin’ Night<br />
B: I See The Want To In Your Eyes / Don’t Take It Away / Slow Lovemakin’ / Rest Your Love<br />
On Me / I’m Not Through Loving You Yet<br />
1987<br />
Borderline<br />
UK: MCA IMCA 5969, US: MCA 5969. CD: UK/US: MCA MCAD 5969<br />
A: Julia / Lonely Town / I Want To Know You Before We Make Love / Borderline / Not<br />
Enough Love To Go ‘Round<br />
B: Snake Boots / I’m For Awhile / Fifteen To Forty Three / Everybody Needs A Hero / That’s<br />
My Job<br />
Doppel-Album: The Best Of Conway & Loretta<br />
US: Heartland Music MSM 35106<br />
A: Louisiana Woman, Mississippi Man / I Can’t Help It If I’m Still In Love With You / Feelins’<br />
/ Release Me / Spiders And Snakes / I Still Believe In Waltzes<br />
B: As Soon As I Hang Up The Phone / Country Bumpkin / Please Help Me I’m Falling / Hey<br />
Good Lookin’ / Back Street Affair / It’s True Love<br />
C: Faded Love / After The Fire Is Gone / Back Home Again / Bye Bye Love / It’s Only Make<br />
Believe / You Lay So Easy On My Mind<br />
D: Making Believe / Lead Me On / Easy Loving / Pickin’ Wild Mountain Berries / Half As<br />
Much / The Letter<br />
1988<br />
Greatest Hits<br />
UK: Polydor 833 729-1. CD: UK: Polydor 833 729-2<br />
A: It’s Only Make Believe / Danny Boy / Heavenly / I’ll Try / Lonely Blue Boy / Halfway To<br />
Heaven / The Hurt In My Heart<br />
B: Mona Lisa / What Am I Living For / She’s Mine / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No<br />
Lipstick On) / Sweet Sorrow / Don’t Cry No More
14<br />
Oldie Markt 04/05<br />
nahmen standen dem kaum nach. Es war eine<br />
wirklich goldene Zeit, in doppelter Hinsicht.<br />
Die 1974er Single-Veröffentlichung: As Soon<br />
As I Hang Up The Phone verkaufte sich in<br />
800.000 Exemplaren, was beindruckend war.<br />
Sonst kamen diese Verkaufszahlen nur auf<br />
dem Popsektor vor. Die Mischung der Songs<br />
war gut, einfühlsame Balladen, in denen es um<br />
Beziehungen und Trennungen ging, manchmal<br />
nahm man sich auch musikalisch gegenseitig<br />
auf die Schippe, so in dem 1978er Song You’re<br />
The Reason Our Kids Are Ugly.<br />
Die Duett-Alben verkauften sich ebenfalls<br />
super: Wurden 1971 mit dem Debüt We Only<br />
Make Believe und dem Nachfolgealbum Lead<br />
Me On noch Platz zwei und drei belegt, so<br />
platzierten sich genau nach dem geplanten<br />
Konzept (ein Album pro Jahr) die nächsten vier<br />
Longplayer auf dem Spitzenplatz der Charts.<br />
Owen Bradley durfte daher nicht nur die beiden<br />
erfolgreichen Solokünstler als Zugpferde seiner<br />
Plattenfirma unter Vertag haben, das Duo kam<br />
gleichwertig hinzu. 1972-1975 erhielten beide<br />
von der Country Music Association die Auszeichnung<br />
Duo des Jahres verliehen - so oft hat<br />
TW-LP: CSJ 1261<br />
das kein Einzelsänger oder ein anderes Duo<br />
geschafft. 1971 ging die Auszeichnung an<br />
George Jones und Tammy Wynette, beide hatten<br />
nach ihrer Hochzeit 1968 erfolgreich Duette<br />
aufgenommen. Conway ist ebenfalls mehrfach<br />
als Solokünstler nominiert worden, letztendlich<br />
hatte er den Award dann aber doch immer nicht<br />
bekommen. „Das macht nichts“ erklärte er<br />
dazu. „Den Beifall der Leute zu hören – das ist<br />
meine Auszeichnung. Das gibt mir immer noch<br />
die Möglichkeit, musikalisch zu wachsen, an<br />
mir zu arbeiten und mich weiter zu entwickeln.“<br />
Trotzdem sollte er im Laufe der Jahre einiges an<br />
anderen Auszeichnungen bekommen.<br />
1972 gründeten Conway und Loretta ihre<br />
eigene Management-Agentur namens United<br />
Talent, die u.a. Mickey Gilley, den Cousin von<br />
Jerry Lee Lewis, Sonny James und die<br />
Bellamy Brothers betreute. Auch nach der<br />
Übernahme von Decca durch MCA 1974 lief<br />
das so weiter, inklusive des Erfolgs. Fortsetzung<br />
folgt<br />
Conway Twitty: Hits im Doppelpack<br />
Still In Your Dreams<br />
US: MCA 42115. CD: US: MCA MCAD 42115<br />
A: I Wish I Was Still In Your Dreams / Your Loving Side / Goodbye Time / If You Were Mine<br />
To Lose / Throwing Good Love After Bad<br />
B: Saturday Night Special / I Don’t Remember Going Crazy / They Only Come Out At Night /<br />
Jenny’s Souvenirs / When You’re Cool (The Sun Shines All The Time)<br />
#1’s: The Warner Bros. Years<br />
US: Warner Brothers 1-25777. CD: US: Warner Brothers 25777<br />
A: Don’t Call Him A Cowboy / We Did But Now You Don’t / I Don’t Know A Thing About<br />
Love (The Moon Song) / Fallin’ For You For Years / The Rose<br />
B: Desperado Love / Lost In The Feeling / Somebody’s Needin’ Somebody / Slowhand / The<br />
Clown<br />
Making Believe (Loretta Lynn & Conway Twityt)<br />
US: MCA 42216. CD: US: MCA MCAD 42216<br />
A: Making Believe / I Can’t Help It (If Im Still In Love With You) / Faded Love / Half As<br />
Much / Please Help Me I’m Falling<br />
B: Hey Good Lookin’ / Release Me / Back Home Again / As Soon As I Hang Up The Phone /<br />
It’s True Love<br />
1989<br />
House On Old Lonesome Road<br />
US: MCA 42297. CD: US: MCA MCAD 42297<br />
A: She’s Got A Single Thing In Mind / Who’s Gonna Know / Play Ruby Play / House On Old<br />
Lonesome Road / Nobody Can Fill Your Shoes<br />
B: Private Part Of My Heart / Child With Child / Take Me Home To Mama / Pieces Of You /<br />
Too White To Sing The Blues<br />
Doppel-Album The Very Best Of Conway Twitty<br />
US: Heartland Music MSM 35178<br />
A: The Clown / Hello Darlin’ / (Lost Her Love) On Our Last Date / You’ve Never Been This<br />
Far Before / (Lying Here With) Linda On My Mind / Red Neckin’ Love Makin’ Night<br />
B: Play, Guitar Play / Somebody’s Needin’ Somebody / Don’t Take It Away / I’d Love To Lay<br />
You Down / Tight Fittin’ Jeans / The Games That Daddies Play<br />
C: Goodbye Time / The Rose / I Want To Know You Before We Make Love / Happy Birthday<br />
Darlin’ / She’s Got A Single Thing In Mind / I Don’t Know A Thing About Love<br />
D: It’s Only Make Believe / Julia / That’s My Job / She Thinks I Still Care / Desperado Love /<br />
Slow Hand<br />
1990<br />
Album: Greatest Hits Vol. 3<br />
US: MCA 6391<br />
A: Fit To Be Tied Down / That’s My Job / She’s Got A Single Thing In Mind / Who’s Gonna<br />
Know / House On Old Lonesome Road<br />
B: Saturday Night Special / Goodbye Time / Julia / (I Wish I Was) Still In Your Dreams / I<br />
Want To Know You Before We Make Love<br />
Doppel-Album: Silver Anniversary Collection<br />
US: MCA 8035. CD: US: MCA CD 8035<br />
A: Guess My Eyes Were Bigger Than My Heart / Look Into My Teardrops / I Don’t Want To<br />
Be With Me / The Image Of Me / To See My Angel Cry / Hello Darlin’<br />
B: I Can’t See Me Without You / (Lost Her Love) On Our Last Date / You’ve Never Been This<br />
Far Before / I’m Not Through Loving You Yet / (Lying Here With) Linda On My Mind / (I<br />
Can’t Believe) She Gives It All To Me<br />
C: I’ve Already Loved You In My Mind / Boogie Grass Band / Don’t Take It Away / I’d Just<br />
Love To Lay You Down / Tight Fittin’ Jeans / Slow Hand / The Rose<br />
D: I Don’t Know A Thing About Love / Don’t Call Him A Cowboy / Desperado Love / That’s<br />
My Job / Goodbye Time / She’s Got A Single Thing In Mind<br />
1991<br />
Saturday Night With Conway<br />
EU: Jan 33 8042<br />
A: Shake It Up / Maybe Baby / It’s Only Make Believe / Mona Lisa / I Vibrate (From My Head<br />
To My Toes) / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Hey Miss Ruby / Rosaleena /<br />
The Story Of My Love / Heavenly / Danny Boy<br />
B: Lonely Blue Boy / My Adobe Hacienda / Just Because / A Huggin’ And A Kissin’ / She’s<br />
Mine / What Am I Living For / Sorry / Pretty Eyed Baby / Can’t We Go Steady / Teasin’ / Is A<br />
Bluebird Blue
Gong: Die englischen Jahre<br />
Oldie Markt 04/05 15<br />
Ab auf die Insel<br />
Nach den ersten Jahren machten sich Gong einen so guten Namen,<br />
dass eine Umsiedlung nach England Sinn machte. Die wiederum<br />
ergab neue Veränderungen.<br />
Gong 1975 (v.l.): Mike Howlett, Didier Malherbe, Mireille Bauer, Pierre Moerlen, Patrice Lemoine<br />
Es ist eine der interessanteren Fragen, wenn<br />
man sich mit der Geschichte einer Band beschäftigt,<br />
inwiefern Erfolg und eine gewisse<br />
Dauer einer Gruppe zwangsläufig den ursprünglichen<br />
Ansatz verändern. Bezieht man<br />
das auf Gong, so kann man konstatieren, dass<br />
nach den ersten wilden Jahren in Paris, als sich<br />
die Musiker selbst als Teil der Gegenkultur verstanden,<br />
man durch die Einbindung in die<br />
Musikindustrie durch die in den frühen 70er<br />
Jahren erscheinenden Platten nach und nach<br />
von einer losen Vereinigung miteinander musizierenden<br />
Instrumentalisten um das Zentrum<br />
Daevid Allen zu einer echten Band wurde, die<br />
zwar nach wie vor häufig die Besetzung wechselte,<br />
die jedoch sowohl einen identifizierbaren<br />
Stil als auch ein Gerippe von Personen besaß,<br />
die den Namen ausmachten.<br />
Spätestens als die Wiederveröffentlichung von<br />
Camembert Electrique in England dank des<br />
Kunstgriffs des neuen Labels Virgin, die Platte<br />
für 49 Pence zu verkaufen, in die LP-Charts<br />
schoss, war klar, dass man das Ganze auf eine<br />
neue – und das hieß professionellere – Basis<br />
stellen musste und da die meisten Fans auf der<br />
Insel zuhause waren, war das gleichbedeutend<br />
mit dem Umzug dorthin. Das bewerkstelligte<br />
man 1974 und nach einem hin und her wegen<br />
Arbeitserlaubnissen – Musikergewerkschaften<br />
in England und den USA sind sehr strikt und<br />
achten genau auf die Papiere – konnte man ab<br />
Mitte des Jahres wieder regelmäßig arbeiten<br />
und auftreten. Daevid Allen erläuterte seine<br />
Philosophie damals so: „Im Prinzip versuchen<br />
wir eine Balance dreier Elemente in den Songs<br />
zu erreichen: Zunächst ist da die traditionelle<br />
Liedform, die wir pulverisieren wollen. Zum<br />
zweiten kommen Elemente des Jazz durch<br />
Improvisation in einem losen Rahmen dazu.<br />
Und schließlich fließt der östliche Einfluss ein,<br />
den wir nicht in der langweiligen, vor sich hin<br />
dröhnenden Art verwenden, sondern eher durch<br />
subtile Änderungen wie auch bei Terry Riley.“<br />
Damals war mit You der dritte und der letzte<br />
Teil der Radio Gnome Invisible-Reihe herausgekommen,<br />
der bewies, dass sich das Gleichgewicht<br />
in der Gruppe weg von den ausgeflippten<br />
Erzählungen eines Daevid Allen hin zu<br />
der musikalischen Mystik eines Steve Hillage<br />
verschoben hatte, der nach seinem Wechsel zu<br />
Gong Allen an der Leadgittare abgelöst hatte,<br />
der selbst der Meinung gewesen war, dass<br />
Gesang und Gitarre zur selbst Zeit nicht machbar<br />
war.<br />
Damit einher ging das Übergewicht der rein<br />
instrumentalen Musik, wie sie speziell auf der<br />
zweiten Seite der LP zu hören war. Gleichzeitig<br />
stand die Gitarre von Hillage im Vordergrund<br />
und das bedeutete einen neuen Klang, der mit<br />
dem alten nicht mehr so furchtbar viel zu tun<br />
hatte. Im Prinzip war das, was Gong anfangs zu<br />
einer absolut individuellen Gruppe gemacht<br />
hatte, die Verbindung von Hippie-Philosophie<br />
mit einem abgedrehten Märchen und der dazu<br />
passenden Musik, 1974 Vergangenheit, und das<br />
musste über kurz oder lang zum Split führen,
16<br />
Oldie Markt 04/05<br />
denn ganz offensichtlich standen sich zwei<br />
Fraktionen gegenüber: Auf der einen Seite die<br />
Hippies um Daevid Allen und Tim Blake und<br />
auf der anderen die der Musiker um Steve<br />
Hillage und Didier Malherbe, die auch während<br />
des Splits nach Flying Teapot, als Allen,<br />
Laurie Allen und der damalige Bassist Francois<br />
Moze gingen, als Paragong den Spielbetrieb<br />
mit wechselnden Bassisten aufrechterhalten<br />
hatten.<br />
Das Ganze fand beim zweiten Konzert der auf<br />
die Veröffentlichung von You folgenden<br />
England-Tour statt. Vor dem zweiten Gig in<br />
Cheltenham ereignete sich in den Worten von<br />
Daevid Allen folgendes, als er durch die Tür<br />
vom Umkleideraum zur Bühne gehen wollte:<br />
„Ich fühlte einen Widerstand, der sich wie<br />
eine schwammige Gummimatratze anfühlte.<br />
Ich versuchte dreimal, durch die Tür zu gehen<br />
und beim vierten Mal nahm ich sogar einen<br />
Anlauf. Aber ich kam nicht durch. Deswegen<br />
entschloss ich mich, lieber nach Hause zurückzukehren.“<br />
Das tat er denn auch per An-<br />
D-LP: Virgin Ariola 25856 XOT<br />
halter, was ihm eine lange Wartezeit im Regen<br />
einbrachte, ehe ein Auto anhielt – es waren<br />
zwei Gong-Fans, die sich das Konzert angesehen<br />
hatten, das Allen nicht mehr bestreiten<br />
konnte. Sie erkannten ihn übrigens nicht.<br />
Mike Howlett jedoch hat da ein etwas andere<br />
Version: „Wir waren auf der Bühne und er<br />
war es nicht. Ich denke, dieses Kraftfeld war<br />
vor allem psychisch. Damals betrachtete mindestens<br />
ein Gruppenmitglied Allen als wiedergeborenen<br />
Satan. Das zeigt, welche Art von<br />
Machtkampf damals vor sich ging. Daevid<br />
war sicher ein äußerst charismatischer Mann<br />
und er war nicht nur so rein, wie er sich gerne<br />
gab.“ Trotz dieses Kampfs blieb Allen mit<br />
seiner Frau Gilli Smyth im Haus der Gruppe<br />
wohnen, ehe er nach Spanien aufbrach, wo er<br />
ein Studio aufbaute und zusammen mit der<br />
spanischen Band Euterpe das Album Good<br />
Morning einspielte und damit eine Solo-<br />
Karriere begann, die immer die alte Ideologie<br />
der Gruppe fortschrieb, bis er wieder auf das<br />
alte Geleis zurückkehren konnte. In England<br />
2003<br />
Gong: Die englischen Jahre<br />
Oldie - Markt Discographie<br />
Gong (3)<br />
von Frank Küster<br />
3 CD: The World Of Daevid Allen & Gong<br />
UK: Snapper Charly SNAJCD 725<br />
Tracks CD 1: Save Yourself / You Don’t Remember / Time Of Your Life / Memories / Stoned<br />
Innocent Frankenstein & His Adventures In The Land Of Flip<br />
Tracks CD 2: Fred The Fish / White Neck Blooze / Tally & Orlando Meet The Cockpit Pixie /<br />
Why Do We Treat Ourselves Like We Do? / Poet For Sale / Floatin’ Anarchy<br />
Tracks CD 3: New Age Transformation Try: No More Sages-Planet Gong / Opium For The<br />
People / It’s A Fine Air For Fliss / 333 / Rajneesh With Thanks / Much Too Old<br />
Doppel-CD: Magick Invocations<br />
UK: Atom Music Limited ATOM 2008<br />
Tracks CD 1: Mystic Sister / Magick Brother / Mister Long Shanks / Dynamite: I Am Your<br />
Animal / Wet Cheese Delirium / Tropical Fish: Selene / Radio Gnome Invisible / Flying Teapot<br />
/ Pot Head Pixies / Zero The Hero And The Witches Spell / Castle In The Clouds<br />
Tracks CD 2: Flute Salad / Oily Way / Outer Temple / Inner Temple / I Never Glid Before / Eat<br />
That Phone Book Coda / Magick Brother Invocation / Master Builder / Isle Of Everywhere /<br />
You Never Blow Your Trip Forever / New Age Transformation Try: No More Sages-Planet<br />
Gong / Jungle Window-New York Gong<br />
Doppel-CD: Histories And Mysteries Of Planet Gong<br />
UK: Voiceprint VP 279 CD<br />
Tracks CD 1 : Gong Concert Intro / Captain Shaw / Soft Machine: Love Makes Sweet Music /<br />
Gong: Riot 1971 / Radio Gnome Premix / Pothead Pixies (Live 1972) / Line Up / Kevin Ayers<br />
& Gong: Clarence In Wonderland / Soft Machine: Radio Interview / Mother Gong: Catspin /<br />
Gong: French Radio Introduction / Gong Poem / Moonfield / Deya: Where Have All The<br />
Flowers Gone / Magick Brothers: Herbacious Border (Live) / Mother Gong: Thirteen Eight /<br />
Daevid Allen: Oo La La / Deya Goddess<br />
Tracks CD 2: Daevid Allen: Radio Brainwave / Mother Gong: Chinese Puzzle / Daevid Allen:<br />
Afraid / Gong: Hypnotize You / Daevid Allen: Gliss U Well / Opium For The People / Planet<br />
Gong: Opium For The People / Gong: Dreaming It / Mother Gong: Auburn Mary / Daevid<br />
Allen: Are You Ready? / Lady June & Gong: Hypothetical / Mother Gong: Crazy Town /<br />
Mururoa / Red Alert / Russell Hibbs & UK Invisible Opera Co. Band: Chernobyl Rain / Daevid<br />
Allen: Water / Jaminji / Tom The Poet: Hanging Picture / Daevid Allen: Heart Song<br />
DVD: Live At The Fridge London (Live May 1991)<br />
UK: Voiceprint VP DVD 7<br />
Tracks : Fohat Digs Holes In Space / Banana Award / Pretty Miss Titty / Om Riff / Es-ce que je<br />
suis / Radio Gnome / Oh Mother-Longshanks / Dynamite / Didier Interview / Shepherd Of The<br />
Clouds / Kaliplege / Selene / You And I<br />
Tape: Musical Theatre Of The Pacific Rim<br />
UK: Private Pressing, No Number<br />
2004<br />
Die Soloplatten<br />
Daevid Allen<br />
1964
Gong: Die englischen Jahre<br />
war derweil guter Rat teuer. Natürlich fiel die<br />
Chefrolle Gitarrist Steve Hillage zu und der<br />
war wirklich der natürliche Nachfolger von<br />
Allen, nicht nur in seinen Funktionen als<br />
Sänger und Gitarrist, sondern auch, weil er<br />
wie der ein vehementer Verfechter der Flower-Power<br />
Generation war.<br />
Zunächst einmal nahm Hillage zusammen mit<br />
der Band sein Solo-Album Fish Rising auf,<br />
das er auch betourte, wobei die Konzerte<br />
unter dem Namen Gong abliefen. Allerdings<br />
zeigten diese Auftritte, dass der vorherige<br />
Split zwischen spirituellem Ansatz und der<br />
Musikerfraktion vital blieb. Als erster ging<br />
Tim Blake, der danach einige Solo-Alben<br />
vorlegte und dann zu Hawkwind stieß. Dann<br />
zog Steve Hillage die Konsequenz aus der für<br />
beide Seiten unbefriedigenden Situation und<br />
entschloss sich, als Solist anzutreten, was ihm<br />
1976 mit L einen internationalen Erfolg einbrachte.<br />
So blieben Didier Malherbe als<br />
einziges Originalmitglied und der von den<br />
Fidschi-Inseln stammende Bassist Mike<br />
Howlett übrig, die sich aus der Asche von<br />
D-LP: Arista Ariola 201 138<br />
Paragong bedienten. Von da kamen der damalige<br />
Schlagzeuger Pierre Moerlen sowie die<br />
Xylophonistin und Vibraphonistin Mireille<br />
Bauer. Aus dem Musikerfundus Frankreichs<br />
stießen dann noch der Keyboarder Patrice<br />
Lemoine und der Violinist Jorge Pinchevsky<br />
zu der neuen alten Formation, die zwar noch<br />
unter dem Namen Gong auftrat, aber mit der<br />
Vergangenheit nur noch bedingt zu tun hatte.<br />
Das war eine Formation, die die ganze Hippie-<br />
Ideologie über Bord geworfen hatte und nur<br />
noch die Fusion von Jazz und Rock anstrebte.<br />
Erstaunlicherweise zeigte sich Mike Howlett<br />
als der neue Kopf der Band. Er schrieb nicht<br />
nur den wunderschönen Opener Wingful Of<br />
Eyes des 1976 erschienenen Albums Shamal,<br />
sondern war mit seinem Bass deutlich hörbar<br />
das beherrschende Kraftfeld auf dieser von<br />
Nick Mason, dem Schlagzeuger von Pink<br />
Floyd, produzierten LP, die sicherlich ein<br />
ganz neues Kapitel in der Geschichte Gongs<br />
aufschlug – eines, das zudem in den Jahren<br />
Tape: Switch Doctor<br />
UK: BBC (Tape For The BBC Radiophonic Workshop In 1965, That Was Aired 19067 As<br />
Switch Doctor)<br />
Oldie Markt 04/05 17<br />
Album: Banana Moon<br />
F: Byg Actuel 45, RI 1974 UK: Caroline C 1512, 1987 IT: Get Back GET 557. CD: 1988 UK:<br />
Charly CDCRH 110, 1990 UK: Deca Charly CD LIK 63, F: Spalax 14945<br />
A: Time Of Your Life / Memories / All I Want Is Out Of Here / Fred The Fish / White Neck<br />
Blooze<br />
B: Stoned Innocent Frankenstein & His Adventure In The Land Of Flip / I Am A Bowl<br />
Promo-Single: Fred The Fish / It’s The Time Of Your Life<br />
UK: Virgin VS 123<br />
Album: Good Morning (& Euterpe)<br />
UK: Virgin V 2054. CD: 1990 UK: Virgin CDV 2054 (+ Euterpe: Gratitude Piece)<br />
A: Children Of The New World / Good Morning / Spirit / Song Of Satisfaction / Have You<br />
Seen My Friend?<br />
B: French Garden / Wise Man In Your Heart / She Doesn’t She<br />
Album: Now Is The Happiest Time Of Your Life<br />
F: Tapioca TP 10017, RI F/UK: Affinity AFF 3<br />
A: Flamenco Zero / Why Do We Treat Ourselves Like We Do / Tally & Orlando / Moontower /<br />
Poet For Sale<br />
B:Nonsense Crocodile Poem / Only Make Love If You Want To / I Am / Deya Goddess<br />
Album: N’existe pas!<br />
UK : Charly CRL 5015. CD: 1990 F: Spalax 14817<br />
A: The Freedom Of The City In A Suitable Box / They Say They Say / Something Tells Me /<br />
It’s A Fine Air For Fliss / But It’s Not Really Real / Because Bar Room Philosophers / 333<br />
B: No Other Than The Mother Is My Song / Theme From Hashish To Ashes / The Turkeybirds<br />
Breakfart / Rajneesh With Thanks / Non God Will Not Go On Or The Wrong Way To Be Right<br />
/ O Man You<br />
Album: Dividedalienplaybax80<br />
UK: Charly CR 30218, IT: Oxford Ariston Chartly OX 3297<br />
A: When / Well / Bell / Boon / Dab / Gay / Rude<br />
B: Disguise / Pearls / Bodygas / Froghello / Fastfather / Smile<br />
12”-EP: The Death Of Rock & Other Entrances<br />
UK: Shanghai HAI 201<br />
A: Death Of Rock / Poet For Sale<br />
B: Tally’s Birthday Song / You Never Existed At All / Afraid<br />
12”-EP: Alien In New York<br />
UK: Charly CYZ 101<br />
A: Bananareggae / Are You Ready<br />
B: Oo La La / Side Windo<br />
12”-EP: Ex-Don’t Stop (& David Tolley)<br />
UK: Shanghai HAI 202<br />
A: Do / Eat / Work<br />
B: Dinosaur / What They Say<br />
1965<br />
1970<br />
1975<br />
1976<br />
1977<br />
1979<br />
1980<br />
1982<br />
1983
18<br />
Oldie Markt 04/05<br />
danach das entscheidende werden sollte.<br />
Denn kaum war diese LP unter Dach und<br />
Fach, setzte man Mike Howlett unter Druck,<br />
dessen Resümee lautete: „Die Atmosphäre<br />
ließ mir keine andere Wahl, als zu gehen.“<br />
Von da an agierte er hauptsächlich als<br />
Produzent und hat seinen Platz in der Rock-<br />
Geschichte vor allem damit verdient, dass er<br />
erstmals die Musiker auf einer Bühne zusammen<br />
brachte, die später als Police ihren<br />
Siegszug um die Welt begannen. Als Teil des<br />
Reunion-Konzertes von Gong ging er mit<br />
Andy Summers auf die Bühne und stellte ihm<br />
danach Sting als auch Stewart Copeland vor.<br />
Ihr erstes gemeinsames Konzert absolvierten<br />
sie also als Strontium 90. Bis heute besitzt<br />
Howlett übrigens ein Band von ihm mit<br />
Police als Begleiter.<br />
Bei Gong jedoch hatte jetzt Pierre Moerlen<br />
das Sagen und das bedeutete Jazzrock mit der<br />
Vorherrschaft der Percussioninstrumente<br />
inklusive Vibraphon, Xylophon, Marimba<br />
D-LP: Arista Ariola 201 183<br />
und dem Glockenspiel. Songs, wie noch auf<br />
Shamal gehörten der Vergangenheit an und<br />
die Rückkehr eines Gitarristen – auf dem<br />
1977er Opus Gazeuse (in den USA als<br />
Expresso veröffentlicht, weswegen das 78er<br />
Album dann als Expresso II auf den Markt<br />
kam) – bedeutete nicht etwa die Rückkehr<br />
zum kosmischen Sound der Ära Allen und<br />
Hillage, sondern Allan Holdsworth hatte<br />
zuvor bei der Tony Williams Lifetime puren<br />
Jazzrock gebracht und passte deswegen perfekt<br />
zu der neuen Richtung.<br />
Kommerziell zahlte sich das zumindest kurzfristig<br />
aus: Sowohl Shamal als auch Gazeuse<br />
kamen in die englischen LP-Charts und ein<br />
Auftritt als Topact bei dem jährlichen Auftrieb<br />
der englischen Szene in Reading beim nationalen<br />
Rock & Blues Festival untermauerte den<br />
Anspruch auf den Status in der ersten Riege<br />
der europäischen Top-Bands. Im Zentrum<br />
stand nun ein Trio, das sich auf dem Konservatorium<br />
von Straßburg kennen gelernt hatte:<br />
Mireille Bauer sowie die Brüder Benoit und<br />
Pierre Moerlen. Fortsetzung folgt<br />
Gong: Die englischen Jahre<br />
1988<br />
1988<br />
MC: Spring 1988 (Live)<br />
UK: Ottersong (Private Tape Of A Concert By Daevid Allen, That He Sold At His Gigs Himself<br />
1990<br />
Album: The Owl & The Tree<br />
UK: Demi Monde DMLP 1019<br />
A: Mother Gong: I Am A Tree / Lament For The Future Of The Forest / Hands / Unseen Ally<br />
B: Daevid Allen: La Dea Madri / The Owly Song / I Am My Own Lover / Tudor Love Poem<br />
Album: Australia Aquaria<br />
UK: Demi Monde DMLP 1025. CD: 1990 UK: Demi Monde DMCD 1025 (+ Voice Of Om Dub)<br />
A: Gaia / Peaceful Warrior / Australia Aquaria<br />
B: She / Slave Queen / Voice Of Om<br />
1992<br />
CD: Live At The Witchwood 1991 (As The Magick Brothers: Daevid Allen, Graham<br />
Clark, Mark Robson)<br />
UK: Voiceprint VP 107 CD<br />
Tracks : Zero Theme / Why Do We Treat Ourselves Like We Do ? / I Am My Own Roadie /<br />
Herbacious Border / Have You Seen My Friend? / Wayland Smithy / Trial By Headline / Isle Of<br />
Glass / Children Of The New World / Wise Man In Your Heart / Magick Brother<br />
1993<br />
CD: Live 1963 (Daevid Allen Trio)<br />
UK: Voiceprint VP 122 CD<br />
Tracks : Love Is A Careless Sea / My Head Is A Nightclub / Capacity Travel / The Song Of The<br />
Jazzman / Dear Olde Benny Green Is A-Turning In His Grave / Ya Sunne Wot / Frederique La<br />
Poisson ave frote sure le Dos<br />
CD: Ja ne fum’ pas des Bananas<br />
F : Legend LM 9013<br />
Tracks: Intro / Pretty Miss Titty / Rich Girl / Un Oeuf For You / My Mother’s Gone To India-<br />
Hare Krishna-Time Of The Green Banana-Remember The Name / La Belle Cerebrale / Est-ce<br />
que je suis (Garcon ou Fille) / Hyp Hypnotise You / Goldilox / Why Do You Come Knocking<br />
At My Door / Rock’n’Roll Angel / Why Are You Sleeping? / French Garden / Pretty Miss Titty<br />
/ Gong Song / Je ne fume pas des Bananas<br />
1995<br />
CD: Jewel In The Lotus (As Daevid Allen With The Invisible Opera Company Of Tibet)<br />
UK: GAS CD 006<br />
Tracks: Om Mani Padme Hum / All Coming True / Bad Self / The Size Of Minus One / Circle<br />
Around (Live)<br />
CD: Dreaming A Dream<br />
UK: GAS CD 007<br />
Tracks: Dear Friends / High Points / Brothers / Big daddy / Wotsa Use / Garden Song / Came<br />
To Find You / The Rapist / Sittin In A Teashop / Fire Becomes Her / No One’s Slave / For Song<br />
/ Dear Friends<br />
1998<br />
CD: Eat Me Baby I’m A Jellybean<br />
UK: GAS CD 016<br />
Tracks: So What? / Gold Top / I Can’t Get Started / Slow Boat / It Ain’t Necessarily So / My<br />
Funny Valentine / Au Private / St. Petersburg Café / Salt Peanuts<br />
1999<br />
CD: 22 Meanings – The Art Of Glissando Guitar Vol. 1 (& Harry Williamson)<br />
UK: Gliss CD 005<br />
Tracks: 22 Meanings<br />
CD: Nectans Glen (& Russell Hibbs)<br />
UK: Voiceprint VP 206 CD<br />
Tracks : Ring The Bells-Turn / Kerridwen / Leshy / We Came Down / Nectans Glen / Spring<br />
Song / Watching / Brother / Envirolament / Spirit / Man In The Green / Avalon / Queen Of The<br />
Hearts / She & I / Bees / Sonic Tonic
The Pogues: Die ersten 10 Jahre<br />
Folk-Punk<br />
Keine Band verkörperte den<br />
Mix aus Punk, Irish Folk und<br />
Rock besser als die Pogues,<br />
die bis heute ihren typischen<br />
Mix bringen.<br />
Das Showbusiness kann schon seltsame<br />
Dinge hervorbringen. Beispielsweise eine<br />
Gruppe, die vorzugsweise Irish Folk spielt,<br />
von der aber nur ein einziges Mitglied tatsächlich<br />
von der grünen Insel stammt. Das hat<br />
natürlich hauptsächlich damit zu tun, dass die<br />
irische Gemeinde in England nicht gerade<br />
klein ist. So wurde Shane MacGowan zwar in<br />
Kent geboren, wuchs aber in Tipperary, jenseits<br />
der irischen See, auf. Letztlich ist es<br />
sicher weniger wichtig, was er ausstrahlt und<br />
das war bei Mac Gowan von Anfang an der<br />
Mythos des trinkfesten, inspirierten, schlagfertigen<br />
Bohemiens, wie ihn Brendan Behan<br />
in den 20er Jahren verkörpert hatte, der genauso<br />
berühmt für seine literarischen Erzeugnisse<br />
wie seine Eskapaden im betrunkenen<br />
Zustand war. Die Ursprünge der Band, wie sie<br />
sich dann 1983 herauskristallisierte, lagen<br />
sowohl in einem irischen Plattenladen, in dem<br />
Shane Mac Gowan arbeitete als auch im Londoner<br />
Stadtteil Kings Cross, der damals ein<br />
Zentrum der Squatter war, also Leuten, die<br />
illegal in leeren Häusern wohnten. Dort fanden<br />
sich nach und nach die Musiker zusammen,<br />
die zuerst die Nipple Erectors – kurz The<br />
Nips – und dann Pogue Mahone (ein Slangausdruck<br />
für den Ausspruch, der in Deutschland<br />
durch Götz von Berlichingen berühmt<br />
wurde) bildeten.<br />
Das Rezept war von Anfang an auf dem Mist<br />
von MacGowan entstanden, der sowohl vom<br />
Punk wie vom Irish Folk seiner Jugend in der<br />
Irischen Grafschaft Tipperary befruchtet worden<br />
war. Nach dem Punkversuchen mit The<br />
Nips zeigte schon die erste Single, die das<br />
Sextett auf dem eigenen Pogue Mahone-<br />
Label auf den Markt brachte, wohin die Reise<br />
gehen sollte: Sowohl Streams Of Whiskey von<br />
Brendan Behan als auch die MacGowan-<br />
Kompositionen Dark Streets Of London verknüpfte<br />
Folk, Rock und Punk kongenial miteinander.<br />
Im Zentrum stand McGowan, dessen<br />
Gesang sich genau so ungehobelt anhörte wie<br />
die Musik. Stiff war begeistert und so erschien<br />
1984 die erste LP Red Roses For Me (WSM<br />
5046759582), die wie alle anderen Reissues<br />
hier zum einen mit einem sehr ausführlichen<br />
Booklet und zudem mit Bonustracks – hier<br />
die diversen B-Seiten der Singles und Maxi-<br />
Singles – erscheint. Das Album war Folkrock<br />
in der besten Tradition der Insel, mit einem<br />
kräftigen Schuss Punk, der vor allem die<br />
Attitüde der Musik betrifft und einem<br />
schächeren Anteil Rock. Auf der Insel kam<br />
das immerhin in die Top 100 der LP-Charts<br />
und war der ideale Start für MacGowan&Co.<br />
Ein Jahr später erschien das zweite Album,<br />
das das erste Meisterwerk der Band werden<br />
sollte: Rum, Sodomy & The Lash (WMS<br />
5046759592), dessen Titel man einem Zitat<br />
von Winston Churchill über die englische<br />
Oldie Markt 04/05 19<br />
Marine entnommen hatte. Deswegen spielte<br />
das Cover auf das berühmte Gemälde Das<br />
Floß der Medusa an und die Presse-Party zur<br />
Veröffentlichung fand auf der in der Themse<br />
als Museumsschiff ankernden HMS Belfast<br />
statt. Erneut hatte man eine Mischung aus den<br />
Kompositionen von MacGowan, Klassikern<br />
des Stils wie Dirty Old Town oder The Band<br />
Played Waltzing Matilda und Traditionals<br />
gewählt und sie mit dem typischen Klangmix<br />
aus Folk, Rock und Punk angefertigt. Der<br />
Erfolg sprach für sich: In England kam man<br />
damit auf den 13. Platz und war als echtes<br />
Original etabliert, was speziell auf MacGowan<br />
eher bedauerliche Auswirkungen hatte.<br />
Nach Rum, Sodomy & The Lash und der EP<br />
Poguertry In Motion (29 in England) war man<br />
auf dem ersten Höhepunkt in England, doch<br />
dann kam erst einmal nicht viel, weil man<br />
aus dem Vertrag mit dem alten Label (Stiff)<br />
heraus wollte und zum zweiten Personalwechsel<br />
verkraften musste. Für Cait Riordan<br />
kam Darryl Hunt und der Folk-Veteran Terry<br />
Woods brachte die Stärke der Band auf acht<br />
Mann. Die Pause hatte eher Vorteile: Zum<br />
einen konnte man die neue Besetzung in den<br />
Konzerten einspielen und zum zweiten auch<br />
neue Songs vorstellen, so dass das Material,<br />
als dann die Aufnahme zu If I Should Fall<br />
From Grace With God (WMS 5046759602)<br />
mit dem Produzenten Steve Lillywhite begannen.<br />
Dank der Version der MacGowan/Finer-
20<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Komposition Fairytale Of New York, die in<br />
England einen 2. Platz belegte, erreichte man<br />
ein ganz neues Niveau, nicht nur zuhause in<br />
England, wo das Album bis auf Platz 3 der<br />
Charts kam, sondern auch in den USA, wo die<br />
Hitsingle ebenfalls 200.000 Stück absetzte.<br />
Das ereignete sich, obwohl die dritte LP die<br />
variabelste Platte von allen war.. Das resultierte<br />
größtenteils aus dem Zugang von Terry<br />
Woods, der die Palette bezüglich des instrumentalen<br />
Bereichs noch verfeinerte, so dass<br />
man von einem ganz neuen Sound sprechen<br />
kann, der nicht nur einmal rockiger war, sondern<br />
oft auch schlicht voluminöser und auf<br />
jeden Fall vielschichtiger.<br />
Inzwischen war in London Acid House ausgebrochen<br />
und Shane MacGowan, der inzwischen<br />
den Alkohol noch mit Drogen versetzte,<br />
folgte dieser Szene aufmerksam. Das<br />
hatte natürlich Konsequenzen auf den Klang<br />
der Band auf dem erneut von Steve Lillywhite<br />
produzierten Album Peace And Love (WMS<br />
5046759612), das ähnlich wie die Platte zuvor<br />
einen enorm vielschichtigen Klang besaß,<br />
aber dazu auch noch Ansätze von Jazz (im<br />
Instrumental Gridlock) als auch der elektronischen<br />
Acid House-Szene. Ganz sicher hatte<br />
das mit den Pogues der ersten Jahre nicht<br />
mehr viel zu tun, aber das war immer noch<br />
ausgezeichnete Musik, der es tatsächlich<br />
gelang, den Stil der Vergangenheit mit den<br />
neuen Elementen zu verbinden. Für England<br />
erwies sich das als das richtige Rezept, denn<br />
erneut kam man in die Top 10 der LP-Charts,<br />
aber in den USA, wo das vorhergegangene<br />
Opus immerhin in die Top 100 eingezogen<br />
war, musste man wieder kleinere Brötchen<br />
backen.<br />
Dennoch konnte keine Frage darüber bestehen,<br />
dass die Band zum Folkrock-Adel<br />
Englands gehörte und dieser Status blieb auch<br />
auf dem folgenden Werk Hell’s Ditch (WSM<br />
5046759622) erhalten, obwohl es eine Entwicklung<br />
dokumentierte, die letztlich zur<br />
Trennung von MacGowan führte. Tatsächlich<br />
war er bereits seit längerem sowohl live als<br />
auch im Studio mit seinen Beiträgen äußerst<br />
erratisch: Touren durch die USA mit Bob<br />
Dylan und alleine mussten ohne ihn absolviert<br />
werden und auch bei den Aufnahmen zu<br />
dem Album, die in den berühmten Rockfield<br />
Studios mit Joe Strummer als Produzent –<br />
Steve Lillywhite hatte sich mit MacGowan<br />
bei den Arbeiten zu Peace And Love befehdet<br />
– stattfanden, war er nur ab und an zugegen<br />
und steuerte Songs bei, die mit Folkrock<br />
nichts mehr zu tun hatten, was auch daran lag,<br />
dass er seine Liebe zu Thailand entdeckt<br />
hatte, wo er von den Pressionen des Ruhms<br />
unberührt leben konnte. Das mag der Grund<br />
dafür sein, dass die Platte wieder mehr Spuren<br />
der ersten beiden Alben zeigte, weil die<br />
Bandmitglieder das Steuer stärker in die Hand<br />
nahmen und Strummer ebenfalls das Ruder<br />
mehr zurück in die Vergangenheit steuerte.<br />
Fakt ist, dass man in England mit einem<br />
12. Platz erneut einen guten Erfolg feiern<br />
konnte.<br />
Danach kam der längst nötige Split: Die Band<br />
bat Shane MacGowan, auszusteigen und<br />
der fragte sie, warum sie so lange dafür gebraucht<br />
hätte, ihn das zu fragen. Um der<br />
Gruppe selbst zu helfen, nachdem sie erst einmal<br />
Shane zur Seite gestanden hatte, um seine<br />
Solo-Karriere in Fahrt zu bringen, sprang einmal<br />
mehr Joe Strummer ein, der die Jungs<br />
schon aus der Zeit kannte, als sie im Vorprogramm<br />
von The Clash aufgetreten waren.<br />
Doch schnell zeigte sich, dass man damit<br />
erneut einen Frontmann besessen hätte, der<br />
alle anderen in den Schatten stellte und so<br />
packte man es alleine, zumal man mit Jeremy<br />
Finer und Spider Stacy zwei Songschreiber<br />
besaß, die auch sehr gut im Rampenlicht stehen<br />
konnten. Jeder, der nun erwartet hätte,<br />
dass die Band ohne ihren Chef baden gehen<br />
würde, wurde angenehm enttäuscht. Sowohl<br />
von den Songs, zu denen auch Schlagzeuger<br />
Andrew Ranken und Bassist Darryl Hunt<br />
einen Beitrag leisteten, als auch von der<br />
Musik her war das richtig guter Folkrock, der<br />
freilich deutlich anders klang als das, was<br />
man von früher gewohnt war und das hatte<br />
mit dem Gesang nur am Rande zu tun.<br />
The Pogues: Die ersten 10 Jahre<br />
Tatsächlich hörte sich Waiting For Herb<br />
(WSM 5046759632) schon ganz anders an als<br />
die Platten vorher – deutlich rockiger. Das<br />
ging nun stark in Richtung klassischer<br />
Folkrock, obwohl die CD sehr variabel klang<br />
und von den Songs her jederzeit den Vergleich<br />
mit den anderen der Band aushalten<br />
konnte.<br />
Platz 20 in England bewies, dass man richtig<br />
lag, aber die ersten zehn Jahre forderten ihren<br />
Tribut und so gingen James Fearnley, Terry<br />
Woods und Philip Chevron. Für sie kamen<br />
Jamie Clarke, James McNally und David<br />
Coulter, die auf Pogue Mahone (WSM<br />
5046759642) nicht nur als Instrumentalisten<br />
in die Fußstapfen ihrer Vorgänger traten, sondern<br />
auch als Songschreiber. Trotz des an die<br />
Vergangenheit erinnernden Namens der CD<br />
war das erneut der Sound, den man von der<br />
letzten Platte kannte: Guter Folkrock mit<br />
anderen Einflüssen, der den irischen Anteil<br />
zugunsten der globaleren Elemente in den<br />
Hintergrund drängte, aber dank der Songs<br />
und der Musiker nach wie vor hohe Qualität<br />
besaß. Zusammen ergeben die sieben CDs<br />
den Weg einer Band vom Untergrund zum<br />
großen Erfolg und dem Sprung von England<br />
in die USA. Dies ging bei den Pogues ebenso<br />
wie bei vielen anderen Gruppen einher mit<br />
dem Verlust eines Teils ihrer Identität.
Klaus Schulze: Werke der 70er bis 90er<br />
Synthi-Klaus<br />
Vier Werke von Elektronik-Pionier<br />
Klaus Schulze aus den 70er-90er<br />
Jahren zeigen die ganze Breite<br />
seines Schaffens.<br />
Originale haben es in der Rockmusik so lange<br />
schwer, wie ihre Originalität nicht international<br />
gewürdigt wird. Ist einmal die Anerkennung<br />
da, kann man sich dann auch schon einmal<br />
einige Fehlschläge leisten. Bei Klaus<br />
Schulze kam der große Durchbruch 1974 mit<br />
dem Richard Wagner gewidmeten Timewind,<br />
für das er in Frankreich mit dem Grand Prix<br />
International du Disque ausgezeichnet wurde.<br />
Und wie er es selbst in dem im Begleit-<br />
Text abgedruckten Interview sagt: In Deutschland<br />
gilt man erst dann etwas, wenn man<br />
Erfolge im Ausland vorweisen kann. Das war<br />
spätestens 1977 mit Mirage (Inside Out SPV<br />
085-304032) der Fall, das die bis dahin best-<br />
verkaufte LP des Mannes wurde, was auch<br />
daran lag, dass er mit Island eine Plattenfirma<br />
im Rücken hatte, die dieses Werk bedingungslos<br />
unterstützte. Dabei war diese LP<br />
weit weniger rhythmisch als die beiden Vorgänger,<br />
Body Love (entstanden als Soundtrack<br />
für einen Porno) und Moondawn.<br />
Tatsächlich trifft der Zusatz Eine elektronische<br />
Winterlandschaft den Inhalt genau.<br />
Durch den zeitnahen Tod seines Bruders war<br />
Schulze in einer eher traurigen Gemütsverfassung<br />
und das schlug sich in den eher kalten,<br />
flächigen Titeln nieder, die aber gleichwohl<br />
seine Begabung für die Schaffung von<br />
Atmosphäre und sein Gespür für Melodien<br />
zeigten. Wie alle CDs in dieser Reihe besitzt<br />
auch diese einen Bonustitel, der wie auf den<br />
anderen Platten auch, in engem zeitlichen<br />
Zusammenhang mit der Platte steht und für<br />
die Reissue remixed wurde.<br />
Dank der Auslandserfolge war Schulze 1978<br />
in Deutschland endlich anerkannt und das<br />
hatte unmittelbare Auswirkungen: Das in der<br />
Form eines Doppel-Albums erschienene X<br />
(Inside Out SPV 085304042) war seine erste<br />
Produktion, die in die deutschen Albumcharts<br />
einzog, owohl sie gewiss nicht die leichteste<br />
Kost präsentierte: Jede Plattenseite war einer<br />
Person gewidmet, die Schulze auf irgendeine<br />
Weise beeinflusst hatte, wobei er zweimal 2<br />
Leute draufgepackt hatte, so dass es am Ende<br />
6 Herren aus Kunst und Geschichte waren,<br />
die er so ehrte, von Friedrich Nietzsche bis zu<br />
König Ludwig II. von Bayern. Diesmal setzte<br />
er sowohl ein Streichorchester wie Solisten<br />
ein und das veränderte den Charakter seiner<br />
Musik etwas, obwohl eine Qualität von ihr<br />
immer schon die Wärme war, die Schulze aus<br />
seinen Geräten hervorzauberte. Als Bonustitel<br />
bekommt man eine Live-Version von Ludwig<br />
II. mit einem Orchester.<br />
Inzwischen war Schulze weltweit einer der<br />
führenden Vertreter der elektronischen Musik<br />
und das verschaffte ihm Freiheiten, die er<br />
für Experimente nützte. So ging er 1986 für<br />
Oldie Markt 04/05 21<br />
Dreams (Inside Out SPV 085-304052) mit<br />
einer kleinen Gruppe ins Studio, darunter<br />
dem Sänger Ian Wilkinson. Erneut überzeugen<br />
die melodischen Einfälle des Mannes, die<br />
diese Platte zu einer der leichteren in seinem<br />
Werk machen, zumal der Einsatz der normalen<br />
Rock-Instrumente die elektronische<br />
Machart nicht ganz so betont, wie das sonst<br />
der Fall ist. Erstmals ist der Bonustrack nicht<br />
zeitnah, sondern stammt von einer Promodisc<br />
2003, die mittlerweile für viel Geld versteigert<br />
wird, so dass Schulze ihn jetzt offiziell<br />
machte.<br />
Eine der großen Verdienstmöglichkeiten für<br />
Musiker der elektronischen Szene besteht in<br />
Soundtracks und Klaus Schulze hat etliche<br />
davon angefertigt. 1992 entstand Le Moulin<br />
de Daudet (Inside Out SPV 085-304062) als<br />
Auftragsarbeit für den Regisseur Samy Pavel<br />
aus Frankreich, der einen Film über den<br />
Dichter Alphonse Daudet machte. Das hört<br />
man der Platte auch an, die das Handicap von<br />
Film-Musiken besitzt: Ohne die Bilder wirkt<br />
das ab und zu beziehungslos. Wie schon bei<br />
der CD zuvor ist auch der Bonustrack erst<br />
2004 für die Synthesizer-Firma Alesi entstanden,<br />
der auf der Musikmesse in Frankfurt<br />
als Promoscheibe verschenkt wurde und inzwischen<br />
für dreistellige Dollar.Beträge versteigert<br />
wird. Insgesamt zeigen die vier CDs<br />
die Entwicklung des Musikers Schulze.
22<br />
Oldie Markt 04/05<br />
R&B 1951-1955<br />
Die schwarze Musik leitete den Rock &<br />
Roll durch den Rhythm’n’Blues ein.<br />
Dessen Entwicklung ab 1951 gibt es hier.<br />
Die gute alte Musikbox findet man nicht<br />
mehr, wie früher, selbstverständlich in jeder<br />
Kneipe, sondern sie hat im digitalen<br />
Zeitalter mehr oder weniger ausgedient. So<br />
ist sie wie die Musik, di ein ihr verborgen<br />
war, zu einem Teil der Geschichte geworden.<br />
In der CD-Reihe zur R&B-Musik,<br />
Blowing The Fuse, steht sie noch einmal im<br />
Mittelpunkt, weil sie mehr als fast jedes<br />
andere Medium, nimmt man einmal das<br />
Radio aus, zur Verbreitung der Musik beitrug.<br />
Die beginnt 1951 (Bear Family BCD<br />
16706 AS) mit den Pionieren des Stils – und<br />
die kamen vom Blues. Namen wir John Lee<br />
Hooker, Muddy Waters, Amos Milburn, Joe<br />
Turner oder Howlin’ Wolf bestimmten die<br />
Szene, obwohl auch schon die zukünftigen<br />
Dominatoren zu finden waren: Die Gruppen<br />
auf der einen Seite und die Doo-Wopper auf<br />
der anderen. Was diese Reihe auszeichnet,<br />
ist zum einen die chronologische Anordnung<br />
der einzelnen Titel wie das überragende<br />
Booklet, in dem jeder Künstler und der<br />
spezielle Titel, der zu hören ist, vorgestellt<br />
werden, sowohl im Bild als auch im Text.<br />
Wer einmal selbst ein solches Booklet angefertigt<br />
hat weiß, was für eine Sisyphusarbeit<br />
das ist und deswegen machen die beiden<br />
Bestandteile jeder Folge den Wert der Serie<br />
aus, die man sowohl in ihrem akustischenwie<br />
Gebrauchswert nur als sensationell<br />
bezeichnen kann. Qualitativ ist das ein<br />
Gegenstück zu der CD-Serie über die deutsche<br />
Beatmusik, Smash! Boom! Bang!, obwohl<br />
die noch mehr Pionierarbeit war.<br />
Natürlich war die Situation in der schwarzen<br />
Musik in den frühen 50er Jahren die, dass in<br />
jedem Jahr neue Namen auftauchten und das<br />
schlägt sich auch auf 1952 (Bear Family<br />
BCD 16707 AS) nieder, wo man Bekannt-<br />
schaft mit B.B.King, Elmore James, Fats<br />
Domino, Ruth Brown oder Johnny Ace<br />
machen darf – alles Namen, die für die<br />
Geschichte des R&B eine große Bedeutung<br />
besitzen.<br />
Das setzte sich natürlich 1953 (Bear Family<br />
BCD 16708 AS) fort, wo neben den One-<br />
Hit-Wonders wie den Du-Droppers, The<br />
Four Tunes oder dem Joe Morris Orchestra<br />
solche Größen wie Clyde Mc Phatter&The<br />
Drifters, Dinah Washington, Shirley & Lee<br />
oder The Orioles auftauchten. Diese Namen<br />
alleine demonstrieren die ungeheure Vitali-<br />
Schwarze Musik vor dem Rock’n’Roll<br />
tät der R&B-Szene, die auch aufgrund der<br />
vielen kleinen Plattenfirmen, die alle ihre<br />
Stars auf den Markt brachten, existierte. Zudem<br />
gab es wahrscheinlich kaum eine Zeit in<br />
der Radio-Landschaft der USA, wo die<br />
Vielfalt so groß war wie damals, wo man auf<br />
ein- und demselben Sender Country und<br />
R&B hören konnte.<br />
Das setzte sich natürlich auch 1954 (Bear<br />
Family BCD 16709 AS) fort, wobei auffällt,<br />
dass so viele Gruppen auftauchten wie auf<br />
sonst keiner Folge der Serie. Das war zum<br />
einen auf die oben angesprochene Tatsache<br />
der kleinen Label zurückzuführen, die fast<br />
jedem Künstler seine Chance gaben, aber<br />
auch darauf, dass Vokalgruppen sehr billig zu<br />
produzieren waren und man deswegen mit<br />
einem schmalen Budget desto größere Erfolge<br />
feiern konnte.<br />
Das gilt genauso für 1955 (Bear Family BCD<br />
16710 AS), das ansonsten natürlich im Zeichen<br />
des Rock’n’Roll stand. Obgleich der traditionelle<br />
R&B nach wie vor stattfand, kamen<br />
jetzt Namen wie Bo Diddley, Chuck Berry und<br />
Little Richard, die auch für die schwarze<br />
Gemeinde etwas ganz Neues brachten, was<br />
man gerade auf einer CD wie dieser beobachten<br />
kann, wo dazu Leute wie Little Walter,<br />
Lowell Fulson oder Nappy Brown agieren, die<br />
vom anderen Ende des Spektrums kamen.<br />
Dieser Mix und die fantastische Aufmachung
Das Montreuy-Festival auf DVDs<br />
Festival am See<br />
Fas Montreux Jazz Festival ist in<br />
den letzten 40 Jahren zu einem der<br />
wichtigsten Musikfestivals weltweit<br />
geworden. 8 DVDs zeigen die<br />
Qualität der Veranstaltung.<br />
Musikfestivals veranstaltet inzwischen fast<br />
jeder Flecken – die Absicht ist klar: Es kommen<br />
die Besucher, um die Musik zu sehen,<br />
außerdem ist die Presse zugange und schließlich<br />
können bei einem Erfolg des Unternehmens<br />
zusätzliche Produkte Geld in die Stadtkasse<br />
spülen. Wie das laufen kann, beweist<br />
seit 1967 das am Genfer See gelegene Städtchen<br />
Montreux, das jedes Jahr Anfang Juli<br />
das Montreux Jazz Festival veranstaltet, das<br />
mittlerweile zu der Handvoll Musikfesten<br />
weltweit zählt, zu denen die Musiker gerne<br />
kommen. Folglich findet man hier immer die<br />
ganz großen Stars, die schon lange nicht mehr<br />
nur vom Jazz kommen. Immerhin stammt die<br />
erste DVD vom Gig eines der Individualisten<br />
des Jazz: Der Bassist Charles Mingus war<br />
nicht nur einer der ganz großen Instrumentalisten<br />
des Jazz, er gehörte auch zu den bahnbrechenden<br />
Stilisten und Komponisten des<br />
Stils, was er bei Live At Montreux 1975<br />
(Eagle Vision EREDV 449) bewies: Nemen<br />
seinem Evergreen Goodbye Pork Pie Hat<br />
brachte er außerdem Material der Meilenstein-Alben<br />
Changes One und Changes Two,<br />
außerdem spielten bei 2 Titeln Gerry Mulligan<br />
und Benny Bailey mit.<br />
Ebenso legendär auf seinem Instrument wie<br />
erfolgreich als Komponist ist Al di Meola,<br />
der Live At Montreux 1981/1993 (Eagle<br />
Vision EREDV 448) ganz unterschiedliche<br />
Konzepte und Besetzungen anbot: Einmal<br />
gab er den akustischen Jazzer, beim zweiten<br />
Mal hatte er einen Gitarristen und einen singenden<br />
Percussionisten dabei. Virtuos ist das<br />
immer, ab und zu auch mitreißend.<br />
Ein Jahr später trat ein weiteres Original der<br />
amerikanischen Musik in der Schweiz auf:<br />
Curtis Mayfield zählte zu den Pionieren des<br />
Funk und den bot er auch Live At Montreux<br />
Oldie Markt 04/05 23<br />
1987 (Eagle Vision EREDV 450), wo er mit<br />
seiner unnachahmlichen Fistelstimme nicht<br />
nur die Klassiker Superfly, Move On Up oder<br />
People Get Ready brachte, sondern auch Ma-<br />
terial von seiner aktuellen Produktion.<br />
Im Vergleich dazu ist Gary Moore natürlich<br />
weit weniger einflussreich, aber auf dem<br />
Gipfel seines Ruhms war er einer der besten<br />
Bluesrocker überhaupt. Live At Montreux<br />
1990 (Eagle Vision EREDV 445) bringt den<br />
damaligen Sound, teilweise zusammen mit<br />
Albert Collins, was Gitarrenblues der besten<br />
Art bedeutet. Unüblicherweise für die DVDs<br />
dieser Reihe gibt es hier auch noch Bonus-<br />
Material von seinem Auftritt 1997 mit drei<br />
Klassikern aus seinem Repertoire. Beste<br />
Musik zwischen Blues- und Hardrock ist<br />
garantiert.<br />
Wie weit das Festival im Laufe der Zeit weg
24<br />
Oldie Markt 04/05<br />
vom Jazz und hin zum Rock tendierte,<br />
beweist auch Live At Montreux 1995 (Eagle<br />
Vision EREDV 447) von Shane MacGowan<br />
& The Popes. Wie zu seiner besten Zeit mit<br />
den Pogues brachte er den Whiskey-umnebelten<br />
Mix aus Folk, Punk und Rock, wobei die<br />
Titel von damals immer noch einen großen<br />
Teil des Repertoires ausmachten. Auf der<br />
anderen Seite bewies sein Auftritt auch, dass<br />
er als Solist für sich stehen kann, zumal seine<br />
Fähigkeiten als Songschreiber eh nie in Frage<br />
gestanden hatten.<br />
So legendär wie Ray Charles jedoch war er<br />
nicht und der tauchte Live At Montreux<br />
1997 (Eagle Vision EREDV 444) auf, natürlich<br />
mit einer Big Band, die der Arrangeur Al<br />
Jackson leitete und die ihm den nötigen<br />
Rückhalt für seine fantastische Show gab, die<br />
einen wahren Querschnitt durch seine Karriere<br />
bot, vom Jazz in Scotia Blues über den<br />
Soul in What’d I Say – mit dem er natürlich<br />
das Ganze beendete – bis zum Country von<br />
Georgia On My Mind oder I Can’t Stop<br />
Loving You. Die Bedeutung des Mannes wird<br />
noch durch die Tatsache unterstrichen, dass<br />
man hier Zusatzfeatures wie einen Kommentar<br />
des Mannes selbst, Liner Notes, eine<br />
Biografie und anwählbare Titel erhält. Gerade<br />
im Hinblick auf seinen kürzlichen Tod ist das<br />
ein echtes Denkmal eines der großen Originale<br />
der populären Musik des letzten Jahrhunderts.<br />
Originale waren auch, zumindest anfangs, die<br />
drei Herren von Emerson, Lake & Palmer,<br />
die in den 60er und 70er Jahren die Fusion<br />
aus klassischer Musik und Rock bis zu einem<br />
Punkt vorantrieben, auf dem sie alleine<br />
standen. Die Tour de Force von Keith<br />
Emerson durch Mussorgskys Bilder einer<br />
Ausstellung blieb ein Unikat. Klar, dass ein<br />
Ausschnitt dieser Tour de Force auch Live At<br />
Montreux 1997 (Eagle Vision EREDV443)<br />
zu hören war, neben anderen Klassikern aus<br />
ihrem Repertoire, wie Knife Edge, Lucky Man<br />
oder die Fanfare For The Common Man von<br />
dem amerikanischen Komponisten Aaron<br />
Copland. Nach wie vor überzeugt die nahezu<br />
selbstverständliche Verbindung der beiden<br />
unterschiedlichen Stile, die sowohl die Klasse<br />
der Musiker als auch die Qualität ihrer Titel<br />
zeigt.<br />
Da bewegten sich Earth, Wind & Fire<br />
schon auf einem ganz anderen Level, obwohl<br />
sie vom Umsatzerfolg her die drei Herren<br />
übertroffen haben dürften. In den 70er und<br />
80er Jahren waren sie eine der führenden<br />
Funkbands, die unter der Führung des ehemaligen<br />
Drummers Maurice King die weltweiten<br />
Charts mit dem auf Hochglanz<br />
Das Montreux-Festival auf DVDs<br />
polierten Sound beherrschten, der ebenso<br />
von dem perfekten Satzgesang wie dem<br />
traumwandlerisch sicheren Sound auf der<br />
Kante zwischen Soul, Pop und Rock profitierte.<br />
Dazu kamen die stets messerscharf<br />
angebrachten Bläsersätze, die oft eher an<br />
Fanfarenstöße erinnerten. Immer wieder in<br />
anderen Besetzungen auftretend, kam man<br />
Live At Montreux 1997 (Eagle Vision<br />
EREDV 442) mit der unbestritten besten<br />
Besetzung mit Leadsänger Philipp Bailey in<br />
die Schweiz und servierte einen Mix aus den<br />
großen Hits wie September, After The Love Is<br />
Gone, Devotion oder Boogie Wonderland<br />
und aktuellen Titeln, die die ganze Klasse<br />
der wie ein geöltes Uhrwerk funktionierenden<br />
Band bewies. Zusätzlich bekommt man<br />
noch Tracks von dem Auftritt ein Jahr danach<br />
in Montreux, als man ebenso gut<br />
spielte. 28 Songs sind jede Menge und sie<br />
schlagen den Bogen von den Hits zu dem<br />
Material, in dem die ersten Jahre als Einheit<br />
zwischen Jazz und Soul noch einmal deutlich<br />
werden. Im übrigen gibt es zu dieser<br />
DVD wie zu allen anderen ein Booklet, das<br />
eine Einführung in die Geschichte der<br />
Künstler und in den Hintergrund des Konzertes<br />
gibt, was den Discs einen zusätzlichen<br />
Gebrauchswert verleiht.<br />
Dank der peniblen Produktion des Festivalchefs<br />
Claude Nobs erhält man außerdem<br />
einen perfekten Sound und ebensolche Bilder,<br />
die kaum mehr überarbeitet werden mussten.<br />
Deswegen und dank der schieren Qualität der<br />
Musik ist diese Serie äußerst lohnenswert,<br />
auch wenn man sich mehr Material aus den<br />
frühen Jahren des Festivals wünschen würde,<br />
nicht nur wegen des Jazz, sondern vor allem<br />
wegen der Jam-Sessions, die damals an der<br />
Tagesordnung waren. Aber die Reihe wird ja<br />
fortgesetzt.
Plattenkritiken I<br />
Schobert + Black<br />
Die singenden Bärte<br />
Conträr/Indigo 5162-2<br />
Aller Anfang ist schwer – so<br />
banal das klingt, für die<br />
Popmusik gilt das absolut,<br />
besonders, wenn man in den<br />
60er Jahren seine ersten<br />
Gehversuche in der populären<br />
Branche unternahm.<br />
Dennoch gab es auf den<br />
ersten beiden LPs des Duos<br />
von 1967 und 1968 schon<br />
einige der Eigenheiten, die<br />
sich durch ihre ganze Karriere<br />
zogen: Den Humor,<br />
den perfekten Satzgesang,<br />
die ostpreußischen Texte<br />
und die Ironie. Hier kam das<br />
oft mit Texten von Fritz<br />
Grasshoff, aber letztlich war<br />
es sehr gut und eigen.<br />
The Rattles<br />
Come On And Sing<br />
Zounds 2700020134 B<br />
Best Of-Sampler von den<br />
Hamburger Beat-Ikonen<br />
gibt es eigentlich genug –<br />
warum sich also diesen<br />
zulegen. Vielleicht, weil er<br />
mit einem Sound aufwartet,<br />
der die alten Hits wie gerade<br />
eben aufgenommen klingen<br />
lässt. Oder, weil neben den<br />
Erfolgen auch einiges ausgefallene<br />
Material wie das<br />
Rock’n’Roll-Medley auftauchen.<br />
Der Rest bleibt<br />
guter bis sehr guter Beat<br />
aus Deutschland, der genau<br />
den Schuss Naivität und<br />
Unbekümmertheit besaß,<br />
der die 60er Jahre auszeichnete.<br />
The Detroit Cobras<br />
Life, Love And Leaving<br />
Rough Trade<br />
RTRADCD 067/BMG<br />
Wenn eine US-Band bis<br />
nach Europa vordringt, ist<br />
es oft so, dass sie zuhause<br />
schon einiges auf den Markt<br />
gebracht hat. Das gilt beispielsweise<br />
für die drei<br />
Damen mit einem Mann aus<br />
Detroit, die seit 10 Jahren<br />
existieren. Dies war ihr<br />
Debüt und es zeigte, dass<br />
das Konzept, den Beat der<br />
60er mit den modernen<br />
Mitteln zu bringen und<br />
dabei immer wieder klassische<br />
Songs der Ära einfließen<br />
zu lassen, damals so<br />
gut klappte wie heute, weil<br />
die Gruppe im besten Sinn<br />
naiv musiziert.<br />
Ton Steine Scherben<br />
18 Songs aus 15 Jahren<br />
DVP 021/Fenn Music<br />
Legendär nennen sich viele<br />
Musiker und Bands, auch<br />
wenn die Firmierung nur auf<br />
die wenigsten davon zutrifft.<br />
Für die Band um Rio Reiser<br />
aber gilt die Bezeichnung<br />
auf jeden Fall und diese Art<br />
Best Of-Kompilation ist ein<br />
guter Überblick über die<br />
Karriere, die man auch vom<br />
Anarchismus zu den Rolling<br />
Stones betiteln könnte. Das<br />
klang anfangs vor allem<br />
wiederborstig – Punk anno<br />
1972. Leider war die Produktion<br />
teils so primitiv,<br />
dass das ein Ärgernis ist,<br />
aber die Edelsteine überwiegen.<br />
The Detroit Cobras<br />
Mink, Rat Or Rabbit<br />
Rough Trade<br />
RTRADCD 068/BMG<br />
Obwohl das 50 Jahre nach<br />
dem ersten Auftritt des<br />
Rock’n’Roll gerne von den<br />
wohlerzogenen Kindern der<br />
Stilart negiert wird, ist es<br />
dennoch eine Tatsache, dass<br />
die Musik und die Halbwelt<br />
von Anfang an eine natürliche<br />
Liaison eingingen.<br />
Das Cover der zweiten CD<br />
der Detroiter Frauenband<br />
gibt seinen Kommentar dazu<br />
ab und dann fetzen die<br />
Ladies durch den süffigen<br />
Mix aus eigenen und den<br />
Songs der 60er Jahre, dass<br />
einem Hören und Sehen<br />
vergeht. Das macht vor<br />
allem eines: Spaß!<br />
Various Artists<br />
Burg Waldeck Festival<br />
1967 (2 CD)<br />
Conträr/Indigo 5649-2<br />
Irgendein Festival war das<br />
nicht, was da auf der Burg in<br />
Nordhessen ablief, sondern<br />
das große Treffen der internationalen<br />
Folk- mit der<br />
deutschen Liedermacher-<br />
Szene. Hier traten sie alle<br />
auf: Die Routiniers wie<br />
Franz-Josef Degenhardt,<br />
Hein & Oss oder John Pearse<br />
wie die jungen Newcomer<br />
vom Schlage eines<br />
Hannes Wader, Reinhard<br />
Mey, Schobert & Black oder<br />
Christoph&Michael. Folglich<br />
bekam man das Beste<br />
von beiden Welten und das<br />
macht den Wert des Doppelpacks<br />
aus.<br />
Anand<br />
A Mans Mind<br />
Lion Music LMC 128 /<br />
Alive<br />
Das schwedische Label hat<br />
neben den Platten in Richtung<br />
Metal vor allem Instrumentalprojekte<br />
von Gitarristen,<br />
die zumindest ansatzweise<br />
ebenfalls in die<br />
härtere Ecke gehen, im<br />
Programm. Zu letzteren<br />
gehört Anand Mahangoe aus<br />
Holland, der mit seiner letzten<br />
CD etlichen Erfolg einheimsen<br />
konnte. Das ist der<br />
Grund, warum jetzt das<br />
Debüt wieder auf den Markt<br />
kommt. Wie auf seinem<br />
Erfolg mischt er härtere<br />
Passagen mit eher lyrischen<br />
Stellen und gab einige<br />
beeindruckende Komposi-<br />
tionen dazu.<br />
Various Artists<br />
Perfect For Parties<br />
El Toro/Rhythm Bomb<br />
RT 041025<br />
Für viele wird der Satz<br />
Rock’n’Roll Will Never Die<br />
eher anachronistisch klingen,<br />
aber die beiden Label<br />
nehmen das bitter ernst. Sie<br />
haben sich der Pflege des<br />
Rock’n’Roll, wie er heute<br />
gespielt wird, verschrieben<br />
und so gibt es hier 30 Tracks<br />
von Bands und Musikern<br />
von den USA bis nach<br />
Schweden. Das zeigt zum<br />
einen, dass die Szene international<br />
ist und zum zweiten,<br />
dass es den puren Stoff<br />
nicht nur auf Reissues des<br />
alten Materials gibt. Die<br />
Qualität der meisten Titel<br />
Oldie Markt 04/05 25<br />
stimmt auf jeden Fall.<br />
Julie Grant<br />
Come To Me<br />
Castle CMRCD 1051 /<br />
Sanctuary / BMG<br />
Was man hierzulande als<br />
Schlager bezeichnete, lief<br />
auf der Insel als Pop. Die<br />
Dame, die ihre größten Erfolge<br />
von 1962-65 für Pye<br />
feierte, war eine der Sängerinnen,<br />
die die Songs auf<br />
den Leib geschrieben bekamen,<br />
beispielsweise von<br />
ihrem Produzenten Tony<br />
Hatch. Dazu gab es Cover<br />
von US-Hits wie ihre Fassung<br />
von Up On The Roof,<br />
mit der sie mit 16 Jahren<br />
ihren ersten Hit landete.<br />
Das ist natürlich Pop pur,<br />
aber dank der guten Songs<br />
und der Stimme der Dame<br />
kommt das recht gut.<br />
Various Artists<br />
Rocktimes plus Vol. 1<br />
Zounds 4010427000916 /<br />
BMG<br />
Es war einmal, als die CD<br />
noch nicht alles nur mögliche<br />
Material neu auf den<br />
Markt gebracht hatte, dass<br />
ein HiFi-<strong>Magazin</strong> eine CD-<br />
Reihe auf den Markt brachte,<br />
die die ganze Rockgeschichte<br />
bis in die 90er<br />
aufarbeitete, mit entsprechenden<br />
Booklets. Der Erfolg<br />
war groß. 15 Jahre danach<br />
gibt es die Reihe wieder,<br />
mit dem Unterschied, dass<br />
es diesmal vier Jahre pro<br />
Folge gibt statt zwei und<br />
dass nur Songs auftauchen,<br />
die man beim ersten<br />
Durchgang nicht zu hören
26<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Metal Majesty<br />
2005<br />
Lion Music LMC 123 /<br />
Alive<br />
Erfolg ist die wichtigste<br />
Münze im Geschäft mit der<br />
Rockmusik und einer wie<br />
der Holländer Valensia, der<br />
zuhause die Millionengrenze<br />
knackte, hat die<br />
nächsten Jahre einen Freifahrtschein.<br />
Die Band ist<br />
seine neue Heimat und sie<br />
hat mit Heavy Metal nichts<br />
zu tun. Das ist Melodic<br />
Rock in Reinkultur, mit<br />
viel Melodie und eher<br />
sanften Arrangements. Ab<br />
und zu wird das zu schön,<br />
da tut es gut, wenn einmal<br />
kräftig gerockt wird. Deswegen<br />
ist das Resultat<br />
zwiespältig.<br />
Koma<br />
Sinonimo de ofender<br />
Locomotive LM 191 CD<br />
In Spanien gibt es eine sehr<br />
lebhafte Metal-Szene und<br />
dazu zählt die Band, die<br />
bereits etliche CDs vorgelegt<br />
hat. Ihre neue Produktion<br />
ist eine recht zwiespältige<br />
Sache: Auf der<br />
einen Seite steht ein krachender<br />
Metal, der auf Zwischentöne<br />
keinen Wert legt.<br />
Auf der anderen Seite findet<br />
man aber auch gute<br />
Songs, die den Härtegrad<br />
deutlich zurückfahren und<br />
die Fans von melodischem<br />
Rock ebenso auf ihre<br />
Kosten kommen lassen. So<br />
bleibt das Resultat wie die<br />
Musik gespalten.<br />
Winterlong<br />
Same<br />
Lion Music LMC 126 /<br />
Alive<br />
Schweden ist ein gutes<br />
Pflaster für Heavy Metal<br />
und das beweist auch die<br />
Band von da, die ihr drittes<br />
Album vorlegt. Das geht<br />
ziemlich kräftig zur Sache,<br />
ohne allerdings in die ganz<br />
krachenden Gegenden abzudriften.<br />
Nicht nur, weil<br />
es hier einen akustischen<br />
Track gibt, sondern auch,<br />
da man immer wieder nette<br />
melodische Elemente eingestreut<br />
hat, ist das keine<br />
der üblichen Krach-Platten,<br />
sondern die CD beweist,<br />
dass die Herren einen Sinn<br />
für Differenzierung besitzen.<br />
Alogia<br />
Secret Spheres Of Art<br />
Locomotive LM 197 CD<br />
Dass Rockmusik und speziell<br />
Heavy Metal Kunst ist<br />
– da hätten wohl etliche<br />
Menschen größere Probleme<br />
damit. Freilich spielen<br />
die Serben auch nicht den<br />
harten Stoff, sondern sie bevorzugen<br />
den klassischen<br />
Hardrock. Am Anfang<br />
klingt das wie eine atemberaubende<br />
neue Band, aber<br />
dann schleift sich das Ganze<br />
leider ein und es bleibt eine<br />
recht gute Hardrockplatte<br />
übrig, die die starken Ansätze<br />
des Anfangs nur teilweise<br />
umsetzen kann. In<br />
Serbien ist das das große<br />
Ding, bei uns eher nicht.<br />
Last Autumn’s Dream<br />
II<br />
Frontiers FR CD 226 /<br />
Soulfood<br />
Es ist schon komisch: Bei<br />
vielen Platten denkt man am<br />
Anfang, das ist eine richtig<br />
gute Produktion, das könnte<br />
etwas sehr gutes sein. Doch<br />
dann stellen sich die ersten<br />
Ansätze als Blindgänger<br />
heraus und die Musik endet<br />
im Durchschnitt. So ist es<br />
auch bei der CD der Schweden,<br />
die absolut spektakulär<br />
beginnt, aber dann durchschnittlichen<br />
Stoff zwischen<br />
Melodic- und Hardrock<br />
bringt. Das ist folglich<br />
akzeptabel, aber nicht mehr,<br />
weil nach dem starken<br />
Anfang zu wenig nachkommt.<br />
Mahavatar<br />
Go With The No!<br />
Cruz del Sur CRUZ 8 /<br />
Alive<br />
Ob eine Gruppe aus vier,<br />
fünf oder mehr Musikern<br />
besteht: Meistens steuert<br />
ein Kreativduo die Musik<br />
der Formation und das ist<br />
bei der New Yorker Band<br />
nicht anders, das vor allem<br />
aus Sängerin Lizza Hayson<br />
und der Gitarristin Karla<br />
Willems besteht. Ihr Debüt<br />
nahmen sie mit Sessionmusikern<br />
auf und legen einen<br />
Mix aus heavy-Passagen<br />
und Elementen des Melodic<br />
Rock vor. Das klappt<br />
stilistisch recht gut, aber es<br />
fehlen die Songs, die das<br />
Projekt der beiden auszeichnen<br />
würden.<br />
Tommy Funderburk<br />
Anything For You<br />
Frontiers FR CD 218 /<br />
Soulfood<br />
Der Sprung vom Hinter- in<br />
den Vordergrund ist der entscheidende.<br />
Der Mann ist<br />
ein gefragter Sänger zur Begleitung<br />
und hat auch schon<br />
in etlichen Bands mitgewirkt,<br />
aber dies ist sein erstes<br />
Solo-Album, das natürlich<br />
zwischen den Polen<br />
Hardrock und Melodic stattfindet.<br />
Es ist bei seiner Karriere<br />
kein Wunder, dass dies<br />
eine absolut professionelle<br />
Produktion geworden ist,<br />
die sowohl von den Songs<br />
wie den Arrangements her<br />
viele Höhepunkte und kaum<br />
Schwächen aufweist. Funderburk<br />
ist ein Guter.<br />
Voyager<br />
Element V<br />
DVS 010/CM Distro<br />
In jedem Stil des Rock gibt<br />
es den Mainstream, der<br />
einer Ära seinen Stempel<br />
aufdrückt. Zur Zeit ist es der<br />
progressive Metal und den<br />
hat auch das Quintett aus<br />
Australien in seinem Programm,<br />
obwohl das nicht<br />
der einzige Stil ist, den es im<br />
Programm hat. Gleichzeitig<br />
finden sich Elemente des<br />
Hardrock. Die Verknüpfung<br />
klappt recht gut und einige<br />
gute Lieder fielen ihm auch<br />
ein. Was den fünf aber abgeht,<br />
ist Individualität. Solche<br />
Platten gibt es viele, da<br />
taucht schnell das böse Wort<br />
austauschbar auf.<br />
Plattenkritiken II<br />
Astral Doors<br />
Evil Is Forever<br />
Locomotive LM 199 CD<br />
Manche Bands machen<br />
keinen Hehl aus ihren Vorbildern.<br />
Die Gruppe um<br />
Multi-Instrumentalist Joachim<br />
Nordlund und Johan<br />
Lindstedt fand sich zusammen,<br />
weil man Musik im<br />
Stil von Deep Purple und<br />
Black Sabbath machen<br />
wollte. Ihre zweite CD hört<br />
sich wie eine an, die auch<br />
Ritchie Blackmore & Co.<br />
hätten machen können, mit<br />
einem entscheidenden Unterschied:<br />
Der Meister hätte<br />
bessere Songs geschrieben.<br />
Der Sound passt absolut,<br />
aber es fehlen die<br />
Kracher.<br />
Arkangel<br />
Hope You Die By<br />
Overdose<br />
Iscream 8888202/Cargo<br />
Fromme Wünsche gehen<br />
glücklicherweise eher selten<br />
in Erfüllung und den<br />
auf dem Cover der Belgier<br />
dürfte wohl ein Zuruf eines<br />
verstörten Zeitgenossen<br />
sein, der die Jungs bei der<br />
Arbeit beobachtet hat.<br />
Denn ihr Sound geht schon<br />
in die extreme Richtung<br />
des Stils, wobei er auf der<br />
Linie zwischen Thrash und<br />
Death Metal liegt. Dazu<br />
passt auch der Gesang, der<br />
zu den ganz harten Jungs<br />
gehört. Aber nicht nur und<br />
das macht die CD zu einer<br />
eher differenzierten des<br />
Stils.
Plattenkritiken III<br />
Irene Kelley<br />
Thunderbird<br />
Me&My Music/in akustik<br />
068 1020<br />
Abgesehen von einem Buchstaben<br />
gab es eine Platte mit<br />
diesem Namen schon einmal<br />
und zwar von Roger<br />
McGuinn. Das muss wohl<br />
Zufall sein, denn die Songschreiberin<br />
und Sängerin<br />
hat nichts mit Rock am<br />
Hut, schon viel eher mit<br />
Bluegrass und dem Klang<br />
der 70er Singer/Songwriter-Szene.<br />
Das hört sich<br />
schön an und klingt auch so,<br />
aber leider vergaß sie über<br />
dem Stil das Wichtigste:<br />
Die guten Songs. Da passt<br />
es, dass das Album von<br />
Roger McGuinn zu seinen<br />
schwächeren zählte.<br />
JP den Tex<br />
La jeune Fille au<br />
Chewing Gum<br />
Coraz. 255069/Soulfood<br />
In den Niederlanden ist der<br />
Mann als ehemaliges Mitglied<br />
von Tortilla und langjähriger<br />
Solist ein Begriff –<br />
das muss er bei uns erst werden.<br />
Mit einer Platte wie<br />
dieser kann ihm das durchaus<br />
gelingen, weil er die<br />
Lockerheit eines langjährigen<br />
Profis mit dem Können<br />
eines guten Songschreibers<br />
verbindet, der darüber hinaus<br />
noch die Tradition der<br />
französischen mit der der<br />
anglo-amerikanischen Musikszene<br />
verbindet. Das hört<br />
sich nicht nur spannend an,<br />
sondern ist wirklich gute<br />
Musik.<br />
Adrian Legg<br />
Inheritance<br />
Favored Nations FNA<br />
5100-2/Rough Trade<br />
Die Kunst instrumental<br />
angefertigter Musik ist es,<br />
schwieriges leicht klingen zu<br />
lassen. Auf der einen Seite<br />
müssen Melodien auftauchen,<br />
die dem Hörer eine<br />
Identifikation mit den Titeln<br />
ermöglichen. Auf der anderen<br />
Seite will der Künstler<br />
zeigen, dass er ein Virtuose<br />
auf seinem Instrument ist.<br />
Der Mann aus England hat<br />
die Quadratur des Kreises<br />
geschafft: Das klingt alles<br />
simpel und melodisch, aber<br />
tatsächlich sind die scheinbar<br />
einfachen Songs vertrackt<br />
zu spielen. Das gelingt<br />
nur Könnern.<br />
Michael de Jong<br />
Imaginary Conversation<br />
Corazong 255 077 /<br />
Soulfood<br />
Das Problem mit der Singer/Songwriter-Gilde<br />
ist,<br />
dass schon beide Teile des<br />
Namens stimmen müssen,<br />
damit man eine richtig gute<br />
Platte vor sich haben kann.<br />
Das ist leider bei dem in<br />
Holland lebenden Amerikaner<br />
nicht der Fall. Als<br />
Sänger mag das hinhauen,<br />
aber das, was seine Firma<br />
als seine Fähigkeit sieht,<br />
Lieder am Fließband zu<br />
schreiben, trug nicht zur<br />
Niveauhebung dieser CD<br />
bei. Denn der fehlen die<br />
Titel, die sie statt zu einer<br />
Dutzendware zu einem Unikat<br />
machen würden.<br />
Tommy Emmanuel<br />
Endless Road<br />
Favored Nations FNA<br />
5070-2/Rough Trade<br />
In Australien ist er der<br />
akustische Gitarrist Nr. 1,<br />
der sogar bei der Abschlussfeier<br />
der olympischen Spiele<br />
2000 mit seinem Bruder<br />
auftrat. Natürlich steht hier<br />
sein Instrument im Zentrum,<br />
obwohl er auch zwei Songs<br />
unterbrachte. Aber neben<br />
dem schönen Klang der<br />
Gitarre bietet er etwas zu<br />
wenig, um den Ruf, den er<br />
in seiner Heimat genießt,<br />
nachvollziehbar zu machen.<br />
Folglich bleibt er im<br />
Durchschnitt stecken, vor<br />
allem fehlen die Stücke, die<br />
man nur mit ihm verbinden<br />
würde.<br />
Good Witch Of The South<br />
Nuclear<br />
SWCR 014/Soulfood<br />
Eine Gruppe, die heute<br />
noch im Punk unterwegs<br />
ist, hat mit Sicherheit<br />
nicht ihre Karriere im Auge,<br />
sondern sie besteht aus<br />
Überzeugungstätern. Das<br />
beweist auch das Programm<br />
der deutschen Formation,<br />
die unter anderem den Ton<br />
Steine Scherben-Klassiker<br />
Macht kaputt, was euch<br />
kaputt macht covern. Das<br />
passt vom sonstigen Klang<br />
her gut zu der Platte, die den<br />
Anarchismus verkörpert,<br />
der auch das Programm der<br />
Berliner war. Leicht ist das<br />
nicht, aber es rockt kompromisslos.<br />
Blaze Foley<br />
Oval Room<br />
Munich/Indigo 5688-2<br />
In Texas ist er zuhause, der<br />
pure Sound aus Country und<br />
Folk. So ist es kein Wunder,<br />
dass der Auftritt des ewigen<br />
Geheimtipps aus Austin, Texas<br />
1988 das typische Feeling<br />
eines Gigs in einem<br />
kleinen Club ausstrahlte, bei<br />
dem nur eines zählt: Die<br />
Person des Künstlers und<br />
seine Lieder. Das erstere<br />
klappt richtig gut. Der Mann<br />
ist einer der knorrigen Entertainer<br />
mit einer durch Whiskey<br />
und Rauch gestählten<br />
Stimme. Die Songs sind<br />
nicht ganz so gut, aber wer<br />
auf so etwas steht, für den ist<br />
das definitiv das Richtige.<br />
Disengage<br />
Application For An<br />
Afterlife<br />
SWCR 015/Soulfood<br />
Überzeugungen sind fast<br />
immer eine gute Sache. Es<br />
ist auch schön, wenn eine<br />
Band ihren Grundsätzen treu<br />
bleibt. Aber all das macht<br />
noch keine gute Platte und<br />
da hat die Gruppe aus Cleveland<br />
ein echtes Problem: Das<br />
ist harter Rock, der durchaus<br />
Verwandtschaft zum Punk<br />
hat, aber das ist dann auch<br />
schon alles. Wo die starken<br />
Song-Strukturen sein sollen,<br />
die auf dem Beiblatt angekündigt<br />
werden, wäre gut<br />
zu wissen. Auf dieser CD<br />
jedenfalls tauchen sie leider<br />
nicht auf und das ist das<br />
Handikap.<br />
Oldie Markt 04/05 27<br />
Hazy Malaze<br />
Blackout Love<br />
Fargo FA 20516 /<br />
Rough Trade<br />
Musiker haben in der Regel<br />
ihr Hobby zum Beruf gemacht.<br />
Folglich machen sie<br />
in ihrer Freizeit das, was<br />
sie auch für ihren Lebensunterhalt<br />
tun: Musik. Neal<br />
Casal, Singer/Songwriter<br />
von Rang, gründete dieses<br />
Trio als Zeitvertreib, doch<br />
es ist die Lockerheit, die<br />
sein entspanntes Projekt<br />
kennzeichnet, die die CD<br />
auszeichnet. Das liegt im<br />
Spannungsfeld zwischen<br />
Rock und dem von Casal<br />
gewohnten Sound. Dazu<br />
singt der richtig gut und<br />
seine Mitspieler dürfen<br />
rocken. Eine gute Sache.<br />
Darkseed<br />
Ultimate Darkness<br />
Massacre MAS CD 0454 /<br />
Soulfood<br />
Deutschland ist nicht gerade<br />
eine Hochburg für die<br />
düsteren Metal-Stile, aber<br />
das Quintett um Sänger und<br />
Elektroniker Stefan Hertrich<br />
und den Gitarristen<br />
Thomas Herrmann bildet<br />
da eine echte Ausnahme.<br />
Und das nicht nur deswegen,<br />
weil man in Richtung<br />
Death Metal geht, sondern<br />
vor allem wegen des Mixes<br />
mit Songs, die man als<br />
solche erkennen kann.<br />
Damit stehen sie in diesem<br />
Stil so ziemlich alleine<br />
da und das macht diese<br />
CD zu einer starken Leistung.
28<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Domain<br />
Last Days Of Utopia<br />
LMP/SPV 087-40750<br />
Titel und Cover der neuen<br />
CD der seit den 80ern gut<br />
im Melodic- und Metal-<br />
Bereich tätigen Band zeigt,<br />
wo sie sich 2005 sieht: Im<br />
Progressive Metal. Auf der<br />
anderen Seite steuerte Gitarrist<br />
und Poduzent Axel<br />
Ritt sein Schiff schon noch<br />
in die Richtung Hardrock.<br />
Es ist keine Frage, dass die<br />
Jungs ihr Handwerk beherrschen<br />
und so ist das<br />
guter Stoff mit einigen<br />
Highlights, auch wenn es<br />
auf der anderen Seite auch<br />
einige Durchhänger zu verzeichnen<br />
gibt. Aber insgesamt<br />
ist das gut.<br />
Lampshade<br />
Because Trees Can Fly<br />
Glitterhouse/Indigo 5648-2<br />
Die Botschaften von 1967<br />
sind international ebenso<br />
oft lächerlich gemacht wie<br />
religiös befolgt worden.<br />
Die Band aus Schweden<br />
hat ihr Herz an das San<br />
Francisco der 60er Jahre<br />
verloren und das setzen sie<br />
mit einem witzigen Mix<br />
aus Country, Rock und der<br />
Lockerheit der psychedelischen<br />
Musik um. Da<br />
sind Songs eher<br />
zweitrangig, dafür die<br />
Stimmung wichtig und die<br />
passt. Aber ein paar gute<br />
Lieder hätten dem Ganzen<br />
schon noch eine kräftige<br />
zusätzlich Brise Pfeffer<br />
gegeben.<br />
Lanfear<br />
Another Golden Rage<br />
Masscare MAS CD 0453 /<br />
Soulfood<br />
Manche Bands verraten sich<br />
durch ihre Plattentitel schon<br />
selbst: Denn so originell<br />
wie das bemühte Wortspiel<br />
ist auch die Musik, die zwar<br />
durchaus guten progressive<br />
Metal bringt, der aber über<br />
weite Strecken der Platte zu<br />
vorhersagbar ausgefallen<br />
ist. Zu oft beschleicht einen<br />
das Gefühl, dass hier wie<br />
nach Schablone gearbeitet<br />
worden ist. Da das Solo, da<br />
die Melodie und da der<br />
pathetische Sänger. Da stellt<br />
sich trotz guter Songs<br />
häufig das Gefühl ein, das<br />
schon einmal gehört zu<br />
haben.<br />
David Sick<br />
Industrial Blues<br />
Acoustic Music /<br />
Rough Trade 319.1335.2<br />
Als Gewinner des Open<br />
Strings Festivals 2004 in<br />
Osnabrück hat sich der<br />
Gitarrist einen guten Namen<br />
erworben und den setzt er<br />
hier um. Das ist zum einen<br />
teilweise atemberaubend,<br />
was er da auf den Nylonsaiten<br />
zaubert. Auf der anderen<br />
Seite aber besitzen seine<br />
Kompositionen genau den<br />
Charakter, der in der akustischen<br />
Gitarrenszene selten<br />
zu finden ist, zumal er mit<br />
dem Cover von Dancing<br />
Queen auch noch Humor<br />
zeigt. Den Mann und seine<br />
Musik sollte man sich mer-<br />
ken.<br />
The Frames<br />
Burn The Maps<br />
Anti SPV 085-25515<br />
Die Renaissance der Gitarre<br />
besonders in England<br />
hat für den Rock auf der<br />
Insel wie ein echter Jungbrunnen<br />
gewirkt und wieder<br />
einmal hat sich die<br />
Musik von da als Magnet<br />
für die Welt erwiesen. Die<br />
Jungs kommen aus Irland<br />
und haben da mächtig abgeräumt,<br />
aber ihre Platte<br />
lässt die Faszination nicht<br />
ganz nachvollziehen. Das<br />
ist sicher guter Rock, aber<br />
es fehlen die Songs von<br />
der Klasse, die der kräftig<br />
rockenden Band eine<br />
eigene Identität verleihen<br />
würden.<br />
Alexander Kilian<br />
Reflections<br />
Acoustic Music /<br />
Rough Trade 319.1328.2<br />
Mit 15 Jahren einen Sonderpreis<br />
bei einem renommierten<br />
Festival zu gewinnen,<br />
ist natürlich sensationell.<br />
Aber das muss<br />
noch keine gute Platte<br />
bedeuten. Das Debüt des<br />
Schülers des georgischen<br />
Gitarristen Zaza Miminoshvili<br />
legt einen kurzweiligen<br />
Mix aus Klassik,<br />
Folklore und Jazz vor, den<br />
er ab und zu auch als<br />
Sänger bestreitet. Das ist<br />
von der Technik her makellos,<br />
aber überzeugt zudem<br />
von der Musikalität her und<br />
das ergibt am Ende eine<br />
gute Platte.<br />
Kino<br />
Picture<br />
Inside Out/SPV 085-40822<br />
Die progressive Rock-Szene<br />
in England ist relativ<br />
klein. Da tauchen immer<br />
wieder dieselben Namen<br />
auf. So gesellen sich zu<br />
John Beck, dem ehemaligen<br />
Keyboarder von It Bites,<br />
Pete Trewavas (Marillion,<br />
Transatlantic), John Mitchell<br />
(Urbane, Arena) und<br />
Chris Maitland (Porcupine<br />
Tree). Die Musik freilich<br />
stammt von Beck und deswegen<br />
geht das mehr in<br />
Richtung Melodic- und<br />
Hardrock. Da die Qualität<br />
seiner Lieder stimmt, wurde<br />
das ein bemerkenswertes<br />
Debüt mit eigenen Farben.<br />
Adriana Balboa<br />
Hommages<br />
Acoustic Music /<br />
Rough Trade 319.1334.2<br />
Gute Platten entstehen oft<br />
aus guten Ideen und die,<br />
Kompositionen von anderen<br />
Komponisten aufzunehmen,<br />
die diese wieder<br />
anderen Musikern gewidmet<br />
haben, ist richtig gut,<br />
zumal die Dame aus Montevideo<br />
Stücke wählte, die<br />
von Widmungen an Niccolo<br />
Paganini bis zu Jimi Hendrix<br />
reichen. Das dann auf<br />
der akustischen Gitarre umzusetzen,<br />
ist nicht ganz einfach<br />
und da gingen einige<br />
ursprünglich gute Ideen<br />
doch etwas baden. Aber oft<br />
genug klappt das und dann<br />
Plattenkritiken IV<br />
ist das effektvoll.<br />
Umhrey’s McGee<br />
Anchor Drops<br />
Inside Out /<br />
SPV 085-40732<br />
Obwohl der Name der Band<br />
aus Chicago wie der eines<br />
Solisten klingt, ist dem<br />
nicht so. Sondern so heißt<br />
ein Cousin von Sänger<br />
Brendan Bayliss. Irgendwie<br />
passt das aber zu der<br />
Gruppe, die sich auf keinen<br />
Fall auf einen Stil festlegen<br />
lassen will. Hier gibt es<br />
Jazz, Rock, Singer/Songwriter-Sound<br />
und sogar<br />
poppige Melodien. Nichts<br />
für Leute, die gerne einen<br />
einzigen Stil mögen. Die<br />
jedoch, die sich vor Experimenten<br />
nicht fürchten,<br />
liegen mit der CD genau<br />
richtig.<br />
Duo Stoyanova<br />
New York Fantasy<br />
Acoustic Music /<br />
Rough Trade 319.1324.2<br />
Für eine Karriere als akustische<br />
Gitarristin ist gutes<br />
Aussehen zwar nicht entscheidend,<br />
aber negativ für<br />
die Karriere ist sie sicher<br />
auch nicht. Die beiden Damen<br />
sehen nicht nur gut<br />
aus, sie können auch richtig<br />
Gitarre spielen und<br />
das bedeutet hier moderne<br />
Fassungen ausgewählter<br />
Werke aus der klassischen<br />
Gitarren-Literatur, von<br />
Manuel Ponce bis zu<br />
Hans-Georg Lotz. Das ist<br />
schöne Musik, aber gleichzeitig<br />
von einer teils<br />
beinahe atemberaubenden
Plattenkritiken V<br />
Shunsuke Mizuno<br />
Slow Time<br />
Ozella OZ 007/in-akustik<br />
Die Zeit, in der wir leben ist<br />
vor allem Eines: Laut. Da<br />
darf man sich schon die<br />
Frage stellen, ob eine Platte,<br />
die wie diese einen gesteigerten<br />
Wert auf Ruhe<br />
und Gelassenheit legt, überhaupt<br />
eine Chance hat,<br />
gehört zu werden. Wenn<br />
dem nicht so wäre, wäre das<br />
ein Verlust für die Menschen,<br />
die sich das nicht zumuten<br />
können oder wollen.<br />
Denn der japanische Bassist<br />
fertigt mit wenigen Mitteln<br />
eine faszinierende Musik<br />
an, die den fernen Osten mit<br />
dem Westen verbindet und<br />
schön ist.<br />
Spock’s Beard<br />
Octane<br />
Inside Out/SPV 085-40702<br />
Der Abgang des zentralen<br />
Songschreibers ist nicht so<br />
leicht zu verkraften, doch<br />
die Progrocker aus den USA<br />
haben den Abschied von<br />
Neal Morse scheinbar problemlos<br />
weggesteckt. Stattdessen<br />
sprang Bassist Rich<br />
Meros in die Bresche – am<br />
Ergebnis änderte das nichts:<br />
Nach wie vor sind die Amerikaner<br />
eine der wenigen<br />
Gruppen in dem Stil, die<br />
einen eigenen Klang besitzen<br />
und von der Qualität der<br />
Stücke her ist das nach wie<br />
vor auf dem oberen Level<br />
anzusiedeln – jetzt klingen<br />
sie etwas rockiger.<br />
Candye Kane<br />
White Trash Girl<br />
Ruf/im-akustik 062 1084<br />
Es ist natürlich clever, eine<br />
Beleidigung, wie sie die im<br />
Titel benannte Bezeichnung<br />
in den USA darstellt,<br />
als eine korrekte Zustandsbeschreibung<br />
des eigenen<br />
Lebens zu nehmen. Warum<br />
das so ist, zeigt die Platte<br />
zur Genüge: Die Dame hat<br />
keinen Grund, auch nur<br />
ansatzweise schüchtern zu<br />
sein: Als Songschreiberin<br />
und Sängerin gehört sie zu<br />
den besten jüngeren Bluesmusikerinnen<br />
und das zeigt<br />
diese CD zur Genüge, die<br />
sowohl rockt als auch im<br />
klassischen Blues zuhause<br />
ist.<br />
Botanica<br />
The Truth Fish<br />
Rentadog BONE 3005-<br />
2/Rattay Music<br />
Es gibt Musiker, die sich<br />
auf der ganzen Welt herumtreiben<br />
und der Keyboarder<br />
Paul Wallfisch ist einer davon.<br />
Seine Band spiegelt<br />
seine vielfältigen Erfahrungen<br />
wider und bewegt sich<br />
zwischen Rock und dem<br />
Singer/Songwriter-Sound.<br />
Das hört sich nicht nur ungewöhnlich<br />
an, das klingt<br />
auch so. Aber dank der<br />
guten Kompositionen des<br />
Mannes und seinen hochkarätigen<br />
Mitstreitern klappt<br />
das meistens sehr gut und<br />
deswegen ist das eine Platte<br />
geworden, mit der man<br />
leben kann.<br />
Paul Camilleri<br />
Another Sad Goodbye<br />
Pepper Cake<br />
PEC 2003-2/Zyx<br />
Dass die Gitarre das zentrale<br />
Instrument der Rockmusik<br />
ist, gehört nun wirklich<br />
zu den banaleren Weisheiten.<br />
Manchmal aber<br />
macht es Sinn, das zu wiederholen,<br />
denn der Engländer<br />
ist Gitarrist – das<br />
Cover zeigt das. Er ist vor<br />
allem auch ein richtig guter<br />
seiner Zunft, aber da hört es<br />
dann auch schon auf. Leider<br />
verbindet er seine Fähigkeiten<br />
auf dem Instrument<br />
seiner Wahl nicht mit denen<br />
des Songschreibers und so<br />
bleibt die CD die eines<br />
spektakulären Gitarristen<br />
ohne gute Songs.<br />
Mathilda<br />
Supersexy Rational<br />
Pläne/ARIS 766 735 72<br />
Bei einer deutschen Band,<br />
die auch noch in der eigenen<br />
Sprache singt, mutet es<br />
schon etwas seltsam an,<br />
dass der Titel in englisch<br />
gehalten ist, vor allem,<br />
wenn man die Musik gewiss<br />
nicht im anglo-amerikanischen<br />
Bereich angesiedelt,<br />
sondern mit einem starken<br />
Schuss Frankreich veredelt<br />
hat. Will meinen, dass<br />
neben dem Rock der Chanson<br />
seine Spuren hinterlassen<br />
hat. Das steht der<br />
Gruppe um Sängerin Anika<br />
Mauer und Florian Bald,<br />
dem Gitarristen und Songschreiber,<br />
recht gut.<br />
Eastern Standard Time<br />
Tempus Fugit<br />
Grover Gro-CD 085/SPV<br />
Gerade für eine arbeitende<br />
Band stimmt der aus dem<br />
Latein entlehnte Titel: Die<br />
Zeit vergeht tatsächlich wie<br />
im Flug, auch für die Ska-<br />
Truppe aus der US-Hauptstadt<br />
Washington. Doch sie<br />
hat sie genützt, um einen<br />
guten Mix aus Ska, Jazz und<br />
leichten Elementen des Soul<br />
anzufertigen. Das ist stets<br />
tanzbar, der Kontrast zwischen<br />
den Bläsersätzen und<br />
dem Rhythmus kommt gut<br />
und die Songs tragen das<br />
Ihre zum Gelingen der<br />
zweiten Platte der Jungs bei.<br />
Das ist guter Stoff mit viel<br />
Drive.<br />
Hank Ray<br />
Ballads From The<br />
Badlands Of Hearts<br />
RBR 5621/Fenn Music<br />
Hank Williams ist sicher<br />
die größte Ikone der Countrymusik<br />
und wenn jemand<br />
unveröffentlichte Songs<br />
von ihm singen kann, ist<br />
das schon eine tolle Sache.<br />
Nur liegt da genau das Problem<br />
des Berliners: Gerade<br />
der Gesang ist nicht seine<br />
große Stärke. Individualität<br />
kann man ihm durchaus<br />
bescheinigen, aber die geht<br />
auf Kosten der Musik und<br />
die Lieder der Ikone waren<br />
nicht gerade einfach zu<br />
interpretieren. So geht der<br />
Ausdruck auf Kosten der<br />
musikalischen Qualität –<br />
keine gute Wahl.<br />
Oldie Markt 04/05 29<br />
Cesar Pedroso<br />
Pupy el Buenagente<br />
Timba 59802-2/BMG<br />
Musik aus Kuba hat Konjunktur,<br />
da wird es Zeit,<br />
dass eine der wichtigeren<br />
Figuren von da auch tätig<br />
wird. Der Songschreiber<br />
und Pianist, der hinter den<br />
Erfolgen von Los Van Van<br />
stand, geht jetzt mit Los<br />
Que Son, Son an den Start<br />
und das bedeutet, dass man<br />
hier keinen traditionellen<br />
Sound bekommt, sondern<br />
den moderneren, der mehr<br />
in Richtung Latin als Afrika<br />
geht, also den Rhythmus<br />
zugunsten der Melodie<br />
zurückschraubt. Das<br />
klappt gut und swingt gewaltig.<br />
Kevin Spacey<br />
Beyond The Sea (Sdtr.)<br />
Rhino/WSM 8122-78444-2<br />
Aus Obsessionen können<br />
manchmal Projekte entstehen,<br />
die demjenigen, der es<br />
durchzieht, richtig viel<br />
Geld kosten. Der renommierte<br />
Schauspieler drehte<br />
einen Film über den Sänger<br />
Bobby Darin, in dem er<br />
nicht nur die Hauptrolle<br />
übernahm, sondern auch<br />
noch die Regie führte und<br />
das Ganze produzierte. Nur<br />
für die Musik holte er sich<br />
mit Phil Ramone einen<br />
Profi. Das ist nicht nur<br />
leicht anachronistisch, aber<br />
die Lieder des Mannes waren<br />
gut und das ist die CD<br />
auch.
30<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Wenzel<br />
Himmelfahrt<br />
Conträr Indigo 5503-2<br />
Die Liedermacher-Zunft,<br />
die einen Mix aus Folk und<br />
Rock mit literarisch angehauchten<br />
Texten verband,<br />
ist eine Sache der Vergangenheit.<br />
Da tut es gut, wenn<br />
sich jemand noch dem Stil<br />
verpflichtet fühlt wie der<br />
deutlich von der Zeit angenagte<br />
Mann, der seine Vorbilder<br />
am ehesten in der<br />
Tradition des amerikanischen<br />
Folk und der französischen<br />
Chansons sieht.<br />
Hier sind ihm etliche gute<br />
Lieder gelungen, die von<br />
den Arrangements her passend<br />
verarbeitet wurden.<br />
Eine richtig gute Platte.<br />
Paul Anka<br />
Rock Swings<br />
Epic Sony Music<br />
EPC 3542011<br />
Eines ist sicher: Ein Mann<br />
wie der seit Diana legendäre<br />
Songschreiber und<br />
Sänger geht nur dann ins<br />
Studio, wenn er das wirklich<br />
will. Die Idee hinter<br />
seinem neuesten Projekt<br />
drückt bereits der Titel<br />
aus: Der Kanadier nahm 14<br />
große Rockhits der 80er und<br />
90er her und interpretierte<br />
sie wie Swing-Standards.<br />
Gerade im Vergleich mit<br />
den Originalen hört sich das<br />
meistens richtig putzig an<br />
und da Anka immer ein<br />
absolut souveräner Sänger<br />
war, bringt das auch musikalisch<br />
eine Menge.<br />
Glenn Hughes<br />
Soul Diver<br />
Frontiers FR CD 227 /<br />
Soulfood<br />
Wer sich mit Fug und<br />
Recht die Stimme des Rock<br />
nennt, der hat auf dem<br />
Gebiet offensichtlich eine<br />
Menge drauf und das weiß<br />
jeder, der einmal eine Platte<br />
des Engländers gehört hat.<br />
Auch hier steht sein Gesang<br />
im Zentrum und immer<br />
dann, wenn er tatsächlich in<br />
den Soul eintaucht, klingt<br />
das am besten. Sobald er<br />
aber zu sehr in Richtung<br />
Hardrock geht, versinkt er<br />
im Mittelmaß. Da ihm das<br />
zu häufig passiert, ist das<br />
nicht seine beste Platte geworden.<br />
Die Stimme alleine<br />
macht’s nicht.<br />
Flying Pickets<br />
Everyday<br />
Inakustik INAK 9074<br />
A-Cappella Gruppen gibt<br />
es wahrlich nicht viele und<br />
noch weniger wagen es,<br />
tatsächlich ohne Rhythmus<br />
aufzutreten. Live tun das<br />
auch die dank Only You<br />
berühmt gewordenen Engländer<br />
nicht, aber im Studio<br />
doch. Und das ist schon<br />
allein beeindruckend. Die<br />
gute Songauswahl – mit<br />
Titeln der Doobie Brothers,<br />
Living Colour, Sting, Peter<br />
Gabriel und so weiter, tut<br />
das ihrige zu dem starken<br />
Eindruck dazu. Nicht nur<br />
der tolle Gesang, sondern<br />
auch die Arrangements<br />
passen.<br />
Peter Finger<br />
Dream Dancer<br />
Acoustic Music /<br />
Rough Trade 319.1337.2<br />
Nomen est Omen – mit<br />
einem solchen Namen muss<br />
man ja fast Musiker werden<br />
und der Mann aus Osnabrück<br />
ist nicht nur ein beeindruckender<br />
Gitarrist, er<br />
hat mit dem Acoustic Music<br />
Label eine Heimat für<br />
Gleichgesinnte geschaffen.<br />
Sein Problem als Vertreter<br />
in eigenen Sachen ist, dass<br />
er neben schönen Stücken<br />
immer auch Kompositionen<br />
im Programm hat, die<br />
seine Virtuosität zeigen und<br />
nur das. Musikalisch bringt<br />
das nicht viel und schadet<br />
der sonst guten Klasse des<br />
Ganzen.<br />
Flaming Bess<br />
Finstere Sonne (2 CD)<br />
Arkana Multimedia<br />
ark 57964<br />
Artrock der klassischen Art<br />
ist fast schon vom Aussterben<br />
bedroht. Da ist es<br />
gut, wenn eine Band an<br />
ihrem Stil festhält und ihn<br />
sanft weiterentwickelt. Die<br />
Düsseldorfer haben das<br />
getan und ich bin ihrer<br />
Meinung: Das ist die bislang<br />
beste Platte aus ihrem<br />
Haus, mit einigen tollen<br />
Melodien und einem schönen,<br />
sanften, doch rockigen<br />
Sound, der darüber hinaus<br />
keines der Instrumente zu<br />
stark ins Zentrum stellt. So<br />
kann das weitergehen (Hans<br />
Wende, Färberstraße 108,<br />
40223 Düsseldorf).<br />
Martin Barre<br />
Stage Left<br />
Favored Nations<br />
FN2420-2/Rough Trade<br />
Als Musiker einer Band,<br />
bei der ein anderer das<br />
Sagen hat, besitzt man ein<br />
Problem: Jenseits der Beiträge<br />
am jeweiligen Instrument<br />
ist man nicht so gefragt.<br />
Der Gitarrist von<br />
Jethro Tull bringt seit einigen<br />
Jahren Platten heraus,<br />
auf denen er vor allem sein<br />
Können auf seinem Instrument<br />
zeigt, aber auch die<br />
Stücke stammen von ihm.<br />
Das ist ihm erneut unterhaltsam<br />
gelungen und einen<br />
Song gab er auch noch zu.<br />
Mit Jethro Tull hat sein<br />
Sound nicht viel zu tun,<br />
eher mit kernigem Rock.<br />
John Abercrombie &<br />
Frank Haunschild<br />
Alone Together<br />
Ac.M./R. Trade 319.1343.2<br />
Es ist müßig, sich darüber<br />
auszulassen, ob der US-<br />
Gitarrist nun eine der größten<br />
lebenden Jazz-Legenden<br />
darstellt oder nicht.<br />
Tatsache ist, dass er seit den<br />
70er Jahren einer der führenden<br />
Stilisten ist, dessen<br />
behutsames, sich oft nur in<br />
Andeutungen ergehendes<br />
Spiel auch hier deutlich<br />
zum Tragen kommt. Sein<br />
Partner jedoch steht ihm in<br />
nichts nach, ergänzt seine<br />
Linien und geht selbst in<br />
Führung. Zusammen haben<br />
die beiden eine exquisite<br />
Produktion mit feinstem<br />
Kammerjazz vorgelegt.<br />
Plattenkritiken VI<br />
Greg Ridley<br />
All I Ever Needed<br />
Angel Air SJPCD 194<br />
Eigentlich heißt das Ganze<br />
ja Anthology, aber der Titel<br />
passt nicht, denn die 60er,<br />
als der Mann dank seines<br />
Spiels bei den V.I.P.’s, Art<br />
und Spooky Tooth einer der<br />
besten Rock-Bassisten wurde,<br />
fehlen. Der Ersatz jedoch<br />
lässt sich sehen: Jede<br />
Menge unveröffentlichter<br />
Solo-Aufnahmen und die<br />
klassischen Humble Pie-<br />
Titel. Das ergibt britischen<br />
Rock aus drei Jahrzehnten,<br />
der immer kraftvoll und<br />
ab und zu brilliant wirkt<br />
(Angel Air, PO Box 14,<br />
Stowmarket, Suffolk, IP14<br />
1EN, UK).<br />
Chantal&Tony Sheridan<br />
A Beatles Story<br />
Zounds 27000 60039<br />
Die Verbindung einer in<br />
Richtung Easy Listening<br />
gehenden Gruppe mit einem<br />
alten Rocker hat schon<br />
etwas und das zeigt sich<br />
auch deutlich auf der Konzertaufnahme<br />
vom 29. Februar<br />
2004 in Worms, wo<br />
die instrumentalen Fassungen<br />
der Beatles-Klassiker<br />
neben den Songs standen,<br />
bei denen Sheridan seinen<br />
Gesang dazu gab. Sein angejahrtes<br />
und erprobtes<br />
Organ verlieh dem oft zu<br />
schönen Sound einen dringend<br />
benötigten Widerpart,<br />
so dass das nicht in Schönheit<br />
starb.
Platte des Monats / Flohmarkt<br />
Platte des<br />
Monats<br />
Deke Leonard beweist mit<br />
Freedom & Chains, wie<br />
man als Rocker in Würde<br />
Im englischen gibt es den Satz: Old Soldiers<br />
Never Die, They Fade Away. Überträgt man<br />
den Ausspruch auf alte Rockmusiker, so<br />
würde er wohl noch mehr gelten, denn alte<br />
Rockmusiker sterben nicht, sie verschwinden<br />
einfach aus der Öffentlichkeit. Deke Leonard<br />
ist nicht nur der Kopf von Man, sondern er<br />
hat in den 70er Jahren drei ausgezeichnete<br />
Soloplatten veröffentlicht. Wie er selbst in<br />
den Linernotes schreibt, ist alle 25 Jahre Zeit<br />
für ein neues und dieses beweist, dass er als<br />
Songschreiber und Sänger nach wie vor eine<br />
Klasse besitzt wie wenige andere. Seine<br />
Palette reicht von griffigen Blues-Nummern<br />
über melodische Titel bis zu Rockern der<br />
kernigen Art und das gilt auch für die<br />
Angel Air SJPCD 197<br />
Arrangements, die von Liedern auf akustischer<br />
Basis über sparsame Begleitung bis<br />
zu den vollständig besetzten Songs reichen.<br />
Und es gilt auch für seine Texte, die von<br />
witzigen Momentaufnahmen bis zu politischen<br />
Aussagen gehen. Es ist diese umfassende<br />
Klasse, die seine Qualität ausmacht<br />
und die diese Platte prägt. Da bräuchte es die<br />
Ausstrahlung des Sängers Deke Leonard<br />
nicht, aber sie hilft definitiv. Wie er beispielsweise<br />
den Blues The Thrill Of Revolution<br />
interpretiert, das stellt ihn auf einen Level<br />
mit Bruce Springsteen. Diese Intensität und<br />
Emotionalität zeichnet diese Produktion aus<br />
und deswegen ist das eine fantastische Rockplatte<br />
im Stil und dem Klang der 70er Jahre.<br />
MR<br />
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Impressum / Fortsetzungen Labelkunde & King Crimson<br />
?????<br />
Freier Raum<br />
Seite 33<br />
Fortsetzung von Seite 6<br />
der so schmucklos wie am Anfang war, sieht<br />
man vom m ab, das in der Art der mittleren<br />
Label gestaltet worden war. Ansonsten war<br />
die Farbe weiß, alle wichtigen Angaben<br />
standen über oder unter dem Mittel-Loch, was<br />
sonst noch wichtig war, tauchte auf der rechten<br />
Seite auf. Damit war die Geschichte der<br />
Jamie-7“es beendet. Zuerst trennte sich<br />
Duane Eddy von Lee Hazlewood, und als die<br />
beiden wieder in den späten 60er Jahren<br />
wieder zusammenkamen, geschah das auf<br />
dem neuen Label von Eddy, RCA. Ähnlich<br />
lief das mit den Schützlingen von Meaux,<br />
dem Sir Douglas Quintet: Das landete auf<br />
Philips. So entfiel irgendwann für Jamie die<br />
Geschäftsgrundlage und man musste das<br />
Fortsetzung von S. 10<br />
Oldie Markt 04/05 33<br />
1999<br />
1999<br />
Sub Rosa<br />
D: Blue Print BP 314 CD<br />
Tracks: Book Of Saturday / Heat Of The Moment / Sole Survivor / Quilmes / Battle Lines /<br />
Arkangel / The Smile Has Left Your Eyes / Easy Money / Emma / 30 Years / Hold Me Now /<br />
Rendez-Vous<br />
2000<br />
2000<br />
CD: Welcome To Heaven<br />
UK: Marquee Avalon MICP 10207, US: Giant Electric Pea GEPCD 1029 (As Sinister)<br />
Tracks: Heart Of Darkness / Say It Ain’t So / No Ordinary Miracle / Where Do We Go From<br />
Here / E-Scape / Another Twist Of The Knife / Silently / Before Your Eyes / Second Best / Real<br />
World / Love Is / Space And Time<br />
2001<br />
2001<br />
CD: Anthology<br />
UK: NMC PILOT 88<br />
Tracks: Caught In The Act / Have You Seen Her Tonight / Battle Lines / Jane / The Circle Of<br />
St. Giles / The Last Thing On My Mind / Desperate Times / Cold Is The Night / Paper Talk /<br />
Suzanne / Round In Circles / Crime Of Passion / Thrilled / I’ll Be There / Emma / Hold Me<br />
Now / Space And Time / After All<br />
2003<br />
2003<br />
CD: Rock Of Faith<br />
D: SPV 085-65562, US: Giant Electric Pea GEPCD 1035<br />
Tracks: Mondrago / Rock Of Faith / A New Day / I’ve Come To Take You Home / Who Will<br />
Light A Candle? / Nothing’s Gonna Stand In Our Way / Afro Mondo / I Believe In You / Take<br />
Me To The Waterline / I Lay Down / When You Were Young / Cold Comfort / God Only<br />
Knows (Live)<br />
CD: Live Ast XM Satellite Radio<br />
UK: Northern Line NLP 20031<br />
CD: Live In The Underworld<br />
UK: Classic Rock Legends CRL 1502<br />
CD: Live In Osaka<br />
UK: Blue Print LPTMQ 002<br />
CD: Live In Argentina<br />
UK: Blue Print LPTMQ 0010<br />
CD: Asia Story Feat. John Wetton<br />
UK: Déjà vu<br />
Tracks : Time Again / Solo Survivor / Don’t Cry / Video Killed The Radio Star / Only Time<br />
Will Tell / Rock And Roll Dream / Book Of Saturday / The Smile Has Left Your Eyes / Wildest<br />
Dreams / The Heat Of The Moment / Open<br />
CD: One Way Or Another (Ken Hensley/John Wetton)<br />
UK: Classic Rock Legends CRL 0884<br />
Tracks: One Way Or Another / Battle Lines / Emma / Hold Me Now / After All / Heat Of The<br />
Moment / Voice Of America / Prayin For A Miracle / Days Like These / Go<br />
CD: Downes/ Wetton (& Geoff Downes)<br />
UK: Classic Rock Legends CLR<br />
Tracks: Walking On Air / I Would Die For You / Only You / Running Out Of Time / Soul / Just<br />
As Long (As I Need You) / Don’t Say It Again / Oh! Carolann / Kari-Anne / Lost In America /<br />
Please / Summer / We Move As One / Christina<br />
2004<br />
CD: Amata Acoustic<br />
UK: Metal Mind Productions<br />
2004
34<br />
Oldie Markt 04/05<br />
Tourneen