02.11.2012 Aufrufe

Magazin - Funwithmusic

Magazin - Funwithmusic

Magazin - Funwithmusic

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rest vom Titel wird bis auf EAN-Code<br />

von bestehenden Filmen übernommen!<br />

04/05<br />

April


2<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil<br />

der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen<br />

zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für<br />

Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige<br />

Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher Lexi-<br />

Plattenbörsen 2005<br />

Schallplattenbörsen<br />

ka, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr<br />

allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht<br />

als einzige deutsche Zeit-schrift monatlich den aktuellen<br />

Börsen-kalender. Folgende Termine wurden von den Veranstaltern<br />

bekanntgegeben:<br />

Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon<br />

2. April Hamburg Uni.Mensa WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />

3. April Nürnberg Meistersingerhalle First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

3. April Köln Tanzbrunnen Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />

3. April Bielefeld Ravensberger Park WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />

9. April Freiburg Haus der Jugend Frank Geisler ☎ (07 61) 383 73 85<br />

9. April Erfurt Thüringerhalle Iris Lange ☎ (056 59) 73 24<br />

9. April Bremen Konsul-Hackfeld-Haus WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />

9. April München Kolpinghaus Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

10. April Berlin K17 (Pettenkofer Str.) Iron Pages ☎ (0 20) 86 20 09 81<br />

10. April Aschaffenburg Unterfrankenhalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />

10. April Hannover VZ Faus WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />

10. April Dresden Kulturpalast Iris Lange ☎ (056 59) 73 24<br />

10. April Lüttich/Belgien Place d. Anciens Comb. Michel Simonis ☎ (00 32) 87 35 28 16<br />

16. April Utrecht Jaarbeurs ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91<br />

17. April Bonn Brückenforum Beuel Ulrich Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

17. April Innsbruch/Österreich Hüttenberger Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

17. April Budapest/Ungarn Varosliget, Petöfi Csar. Lemezbürze ☎ (00 36) 14 30 09 91<br />

24. April Berlin Velodrom First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

24. April Frankfurt Bürgerhaus Bornheim Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />

24. April Osnabrück Stadthalle WIR ☎ (051 75) 93 23 59<br />

24. April Dortmund Westfalenhalle Ulrich Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

24. April Salzburg/Österreich Kleingmainer Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

30. April Mannheim Rosengarten Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />

Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.<br />

Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.


News<br />

* The Black Crowes, die ihre Reunion mit 7<br />

Konzerten im Hammersmith Ballroom in<br />

New York vor 14 Tagen feierten, werden<br />

schon am 21. April zu einer US-Tour aufbrechen,<br />

in der Besetzung Chris und Rich<br />

Robinson, Gitarrist Marc Ford, Keyboarder<br />

Eddie Hawrysch und Bassist Sven Pipien, die<br />

alle schon früher in der Band mitspielten. Der<br />

einzig neue Musiker ist Schlagzeuger Bill<br />

Dobrow, der in der Formation von Rich Robinson,<br />

Hookah Brown, mitwirkte.<br />

* Bob Dylan hat ein äußerst anstrengendes<br />

Jahr vor sich. Zuerst wird er eine Tour mit<br />

Merle Haggard durch die USA unternehmen,<br />

bei der die thematisch ihm eigentlich diametral<br />

entgegengesetzte Country-Legende das<br />

Vorprogramm absolvieren wird. Doch wie er<br />

zu Protokoll gab „bin ich wie jeder andere<br />

auch Boib Dylan-Fan. Für niemand anderen<br />

als ihn würde ich im Vorprogramm auftreten.“<br />

Zum zweiten wird eine Taschenbuch-<br />

Ausgabe des ersten Teils seiner Autobiografie<br />

Chronicles One erscheinen, die laut Verlag<br />

mit einer verkauften Auflage von über<br />

500.000 Stück bereits alle Erwartungen übertroffen<br />

hat. Zum dritten wird der öffentliche<br />

Sender PBS im September die 3 ?-stündige<br />

Dokumentation No Way Back Home von<br />

Michael Scorsese ausstrahlen, die zum einen<br />

auf einem 10-stündigen Interviews Dylans<br />

mit seinem Manager Jeff Rosen basiert und<br />

zum anderen rares Material aus seinen frühen<br />

Jahren 1961-66 präsentieren wird. Diese fünf<br />

Jahre bilden den Inhalt des Filmes, der nach<br />

der Sendung als DVD zu bekommen sein<br />

wird. Zum vierten ist eine weitere Tour zusammen<br />

mit Willie Nelson angedacht, die<br />

allerdings noch nicht konkretisiert wurde.<br />

* Alanis Morissette feiert am 13. Juni den<br />

zehnten Jahrestag ihres bislang erfolgreichsten<br />

Albums Jagged Little Pill mit einer<br />

akustischen Fassung dieser Platte. Die<br />

Veröffentlichung dieser CD soll den Startschuss<br />

für die folgende Unplugged-Tour<br />

durch die USA bilden.<br />

* Jamie Foxx, gerade erst mit dem Oscar für<br />

die Darstellung von Ray Charles ausgezeichnet,<br />

soll jetzt dieselbe Rolle noch einmal spielen:<br />

Der US-Staat Georgia will, dass er noch<br />

einmal den Auftritt des Musikers aus dem<br />

Jahr 1979 im Capitol des Staates wiederholt,<br />

zum 25-jährigen Jubiläum der Benennung<br />

von Georgia On My Mind zur Staatshymne<br />

von Georgia.<br />

* Mötley Crüe haben trotz der ständigen<br />

Berichte von den internen Unstimmigkeiten<br />

offensichtlich noch lange nicht die Nase voll<br />

von den Konzerten im Rahmen ihrer Reunion.<br />

Soeben kündete die Band an, nach dem<br />

Ende der US-Tour am 1. Mai und den folgen-<br />

den Konzerten in Europa weitere 57 Termine<br />

in den Vereinigten Staaten ab dem 26. Juli in<br />

Los Angeles folgen zu lassen: Das letzte Konzert<br />

soll dann am 16. Oktober in Sioux City,<br />

Iowa stattfinden.<br />

* Terry Monarch, langjähriger Tontechniker<br />

im Studio von Ray Charles, wurde jetzt wegen<br />

Diebstahls und Hehlerei angeklagt. Er<br />

soll Equipment aus diesem Studio gestohlen<br />

und verkauft oder gegen anderes Diebesgut<br />

getauscht haben.<br />

* Damien Patrick Holland, 25-jähriger<br />

Sohn von Chaka Khan, hat sich jetzt der<br />

Polizei gestellt, die ihn im Zusammenhang<br />

mit dem Mord an einem 17-jährigen Mann<br />

aus Los Angeles sucht (wir berichteten im<br />

Oldie-Markt 11/04).<br />

* Willie Nelson wird am 12. April den<br />

Mitschnitt seines Benefiz-Konzertes Songs<br />

For Tsunami Relief auf CD und DVD auf den<br />

Markt bringen. An dem Konzert, das im<br />

Januar in Austin, Texas, stattfand, nahmen<br />

neben Nelson noch Natalie Maines von den<br />

Dixie Chicks, Patti Griffin, Joe Ely, Spoon<br />

und Kelly Willis teil.<br />

* Viva wird im Rahmen seiner Verlegung von<br />

Köln nach Berlin 120 Arbeitsplätze abbauen,<br />

wie jetzt ein Sprecher des Musiksenders, der<br />

letztes Jahr von MTV aufgekauft wurde, bekannt<br />

gab. Tatsächlich wird sich der Abbau<br />

wohl eher auf das Doppelte dieser Zahl<br />

belaufen, da die befristeten Verträge, die auslaufen,<br />

nicht verlängert werden. Nur 45 der<br />

bisherigen Mitarbeiter wurde ein Angebot<br />

vorgelegt, in Berlin weiter zu machen. In<br />

Köln bleibt nur die sogenannte Entertainment-Abteilung.<br />

* Dinosaur Jr., legendäre Punkband aus den<br />

USA, wird wieder gemeinsam auftreten.<br />

Nachdem sich die beiden Köpfe Lou Barlow<br />

und Joe Mascis in den 80er Jahren völlig<br />

überworfen hatten, haben sie sich jetzt wieder<br />

zusammengerauft und werden, pünktlich zu<br />

der Wiederveröffentlichung des 1987er Albums<br />

You’re Living All Over Me, Konzerte in<br />

England und Japan absolvieren. Mehr ist<br />

allerdings noch nicht geplant, auch neue Platten-Aufnahmen<br />

stehen derzeit nicht auf dem<br />

Programm.<br />

* The Queens Of The Stone Age müssen<br />

ihre beiden geplanten Konzerte in Köln und<br />

Hamburg ersatzlos absagen, weil ihr Kopf<br />

Josh Homme an einer schweren Bronchitis<br />

erkrankt ist, die nicht kurzfristig geheilt werden<br />

kann. Die bereits im Vorverkauf erworbenen<br />

Eintrittskarten werden von den Verkaufsstellen<br />

zurückerstattet. Allerdings soll es noch<br />

in diesem Jahr Ersatz geben: Zum einen sind<br />

im Sommer Festival-Auftritte geplant und<br />

zum zweiten soll im Herbst eine ausgedehn-<br />

Oldie Markt 04/05 3<br />

News • News • News • News • News • News<br />

tere Deutschland-Tour folgen, von der aber<br />

noch keine konkreten Termine feststehen.<br />

* Chris Curtis, Schlagzeuger und Sänger der<br />

Searchers, starb am 2. März zuhause in<br />

Liverpool. Der als Christopher Crummy<br />

geborene Mann kam im Alter von vier Jahren<br />

nach Liverpool und kaufte sich dort, weil er<br />

nach eigener Aussage unfähig zum Gitarrespielen<br />

war, ein Schlagzeug. Seine Schulkameraden<br />

John McNally und Mike Pender<br />

holten ihn dann in ihre Band, die den großen<br />

Durchbruch bei ihrem Gastspiel im Star-Club<br />

schaffte, wo sie die erste Fassung ihres größten<br />

Hits Sweets For My Sweet aufnahmen. Als<br />

die Hits ausblieben, wollte Curtis eine<br />

Solokarriere einschlagen und holte sich dafür<br />

die Musiker, die nach seinem Abgang zu<br />

Deep Purple wurden. Danach wurde es still<br />

um ihn.<br />

* Abba haben sich erstmals seit über 20 Jahren<br />

wieder einmal vollständig in der Öffentlichkeit<br />

gezeigt. Zur schwedischen Premiere<br />

des Musicals Mamma Mia, das weltweit über<br />

1 Milliarde Euro eingespielt hat, am 15. Februar<br />

in Stockholm, kam auch Agnetha Fältskog,<br />

die sich schon lange nicht mehr in der<br />

Öffentlichkeit gezeigt hat.<br />

* Tyrone Davis starb im Alter von 66 Jahren<br />

in Chicago an den Folgen eines Schlaganfalls<br />

mit Herzstillstand, der ihn im September des<br />

letzten Jahres ereilte. Seitdem lebte er in<br />

einem Rehabilitations-Zentrum. Der Soulsänger<br />

feierte 1969 und 1970 Jahren Hits mit<br />

Turn Back The Hands Of Time und Can I<br />

Change My Mind .auf Dakar.<br />

* Keith Knudsen, der Schlagzeuger der<br />

Doobie Brothers, der bei allen ihrer großen<br />

Hits an der Schießbude saß und auch an<br />

den Reunions in den 80er und 90er Jahren<br />

teilnahm, außerdem mit Southern Pacific<br />

Erfolge im Countryrock-Berteich feierte,<br />

starb im Alter von 56 Jahren am 8. Februar an<br />

den Folgen einer Lungenentzündung, wegen<br />

der er bereits vier Wochen im Krankenhaus<br />

lag.<br />

* Jimmy Smith, einer der absoluten Pioniere<br />

des Jazz, der die Hammondorgel in das Instrumentarium<br />

des Stils einführte und unzähligen<br />

Musikern als Vorbild diente, starb im<br />

Alter von 79 Jahren an natürlichen Ursachen<br />

in seinem Heim in Arizona. Smith war einer<br />

der führenden Stilisten, der zuerst in der Band<br />

von Don Gardner auftrat und danach mit<br />

seinem Trio die Welt bereiste, mit dem er<br />

auch etliche Hits feierte und seinen Ruf als<br />

herausragender Stilist untermauerte. In den<br />

60ern begleitete er auch die Supremes und<br />

trat in der Band von Erroll Garner auf. Musiker<br />

wie Brian Auger oder Dave Greenslade<br />

kopierten seinen Sound.


4<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Die teuersten Platten des Monats:<br />

Top 20<br />

März<br />

1 The Creation<br />

We Are Paintermen (M-/M-) 147,63 €<br />

Hit-ton (67/D)<br />

2 The Human Beast<br />

Volume One (VG/VG+9 88,03 €<br />

Decca SLK 16672 (D)<br />

3 King Crimson<br />

In The Court Of (Direct-To-Disc, M-/M-) 86,60 €<br />

MFSL 1-075 (80/US)<br />

4 Grateful Dead<br />

Sam (M-/M-) 75,94 €<br />

Warner Brothers WS 1689 (67/D)<br />

5 Frumpy<br />

2 (Plastiktüte, M/M) 43,12 €<br />

Philips 6305 098 (72/D)<br />

Die ewigen Price-Charts<br />

Top 40<br />

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />

SIS-0102 (72/UK)<br />

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />

Trend T-1015 (69/CA)<br />

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />

RCA 25037 (65/CH)<br />

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />

CBS S 64958 (72/OE)<br />

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />

Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />

6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />

Coral CRL 57080 (57/US)<br />

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />

Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />

Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />

Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />

10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)<br />

Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />

11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)<br />

Düsselton TS 2737 (76/D)<br />

6 Atomic Rooster<br />

Made In England (Jeans-Cover, M-/M-) 40,80 €<br />

Brain Metronome 1011 (73/D)<br />

7 2066 And Then<br />

Reflections On The Future (RI, Foc, + Autogr., M/M) 40,33 €<br />

Second Battle SB 001 (D)<br />

8 Agitation Free<br />

2nd (M-/M-) 40,24 €<br />

Vertigo Phonogram 6360 015 (73/D)<br />

9 Warhorse<br />

Red Sea (M/M) 39,64 €<br />

Vertigo Phonogram 6360 066 (72/D)<br />

10 Can<br />

Soundtracks (M/M) 39,41 €<br />

Liberty LBS 83437 (69/D)<br />

11 Grateful Dead<br />

Aoxomoxoa (M-/M-) 38,65 €<br />

Warner Brothers WS 1790 (69/D)<br />

12 James Gang<br />

Yer Album (M-/M-) 37,45 €<br />

Stateside SSL 10295 (68/UK)<br />

13 Sandra<br />

Japan ist weit (7’’, M/M) 36,40 €<br />

Piccadilly Ariola 106 430 (84/D)<br />

12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />

London Wavelenght (Limited Edition)<br />

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />

Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />

Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />

15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)<br />

Privatpressung (72/UK)<br />

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />

Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />

London RSD-1 (69/US)<br />

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />

Fonoring Decca SFGLP 78299<br />

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />

Decca DCD 81500 (68/D)<br />

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />

Philips SBL 7893 (69/UK)<br />

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />

Procom 027606 (76/D)<br />

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />

Privatpressung (80/D)<br />

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />

Reflection REL 8 (70/UK)<br />

24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />

Apollo LP 488 (54/US)<br />

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />

Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)<br />

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />

Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />

TOP 20/40<br />

14 Roy Harper<br />

Lifemask (Gimmixcover, M-/M-) 32,89 €<br />

Harvest SHVL 808 (72/UK)<br />

15 Amon Düül II<br />

Yeti (M/M) 30,67 €<br />

Liberty LBS 83359 (70/D)<br />

16 Juicy Lucy<br />

Lie Back And Enjoy It (Foc, M/M) 30,47 €<br />

Vertigo Philips 6360 014 (70/D)<br />

17 Can<br />

Unlimited Edition (2 LP, M/M) 30,23 €<br />

Harvest EMI 1C148-29653/54 (D)<br />

18 Gene Pitney<br />

I Wanna Love My Life Away (7’’, VG+/FLC) 29,89 €<br />

London Decca DL 20393 (D)<br />

19 Hawkwind<br />

Same (Foc, M-/M-) 23,43 €<br />

Liberty LBS 83348 (69/UK)<br />

20 Sandy Denny<br />

Who Knows Where The Time Goes? 20,49 €<br />

(4 LP-Box + Booklet, M/M-)<br />

Island ARIS 804852 (86/D)<br />

Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />

317 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot<br />

und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit<br />

dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia,<br />

Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.<br />

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />

Decca 25014 (67/CH)<br />

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />

CPM LPS 002 (70/D)<br />

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />

Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />

MFSL 1-101-114 (82/US)<br />

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />

Public P 1006 (70/US)<br />

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />

Decca SKL 5094 (71/UK)<br />

33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />

Kerston FK 60514 (73/D)<br />

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />

MFSL 1-161/170 (84/US)<br />

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />

Capitol 2553 (66/US)<br />

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />

Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />

Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />

Triangle 920 321 (72/BL)<br />

39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)<br />

Coral 94071 (56/D)<br />

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />

Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />

Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt<br />

Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,<br />

in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.


Ergebnisse der AUKTION 317<br />

Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf<br />

Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse<br />

Anzahl der Gebote 3.937<br />

Gesamtwert aller Gebote 54.932,00<br />

Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 31.696,00<br />

Höchstgebot auf eine Platte / CD 399,00<br />

Highlight des Monats März 2005<br />

LP - Sounds Incorporated - Col. SMC 74219 - D - M/M-<br />

So wurde auf die Platte / CD auf Seite 16, Zeile 23 geboten:<br />

Mindestgebot EURO 8,00<br />

Bieter 1 8,35<br />

Bieter 2 8,66<br />

Bieter 3 8,90<br />

Bieter 4 11,00<br />

Bieter 5 11,10<br />

Bieter 6 81,00<br />

Die Beatcombo Sounds Incorporated<br />

verdankte ihren guten Ruf vor allem<br />

ihren Jobs als Backing-Group für die<br />

geballte Rock'n'Roll-Prominenz.<br />

Angefangen mit Gene Vincent<br />

begleiteten sie fast alle berühmten<br />

Rock'n'Roller, die durch England<br />

tourten, inklusive Brenda Lee, Little<br />

Richard oder Jerry Lee Lewis. Solo<br />

nahmen sie vor allem Instrumentals<br />

auf, die auch die zweite LP von 1966<br />

dominieren. Dieses Album gehört<br />

speziell als deutsche Pressung und in<br />

diesem Zustand zu den<br />

mittelschweren Beat-Raritäten,<br />

dennoch ist das Höchstgebot deutlich<br />

zu hoch, genauso wie die tieferen<br />

Gebote nicht vom Realitätssinn<br />

geprägt sind.<br />

Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de<br />

Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !<br />

Software und Preiskataloge für Musiksammler bei Peter Trieb – D84442 Mühldorf – Fax (+49) 08631 – 162786 – eMail info@plattensammeln.de<br />

Senden Sie uns Auktionsgebote und Kleinanzeigen per eMail. Mailanzeigen jetzt auch unter dem eigenen Namen !!


6 Oldie Markt 04/05<br />

Labelkunde / Impressum<br />

Labelkunde<br />

Das in Philadelphia ansässige<br />

Jamie-Label machte sich vor<br />

allem durch Duane Eddy einen<br />

Namen.<br />

Das Jamie Label aus Philadelphia im US-<br />

Staat Pennsylvania fungierte in seiner erfolgreichsten<br />

Zeit hauptsächlich als Medium,<br />

das die Arbeiten zweier bis heute legendärer<br />

Produzenten auf den Markt warf: Lee<br />

Hazlewood und Huey Meaux.<br />

Gegründet wurde die Firma 1957, übrigens<br />

auch mit 125 Dollars von Dick Clark, dem<br />

Gesicht der ersten Amerikaweit ausgestrahlten<br />

Popshow American Bandstand. Nach<br />

den ersten Hits dank der Verbindung mit der<br />

Show fand man dank Lee Hazlewood, damals<br />

DJ in Phoenix, eine erste Goldader in Form<br />

der Zusammenarbeit von Hazlewood mit dem<br />

Oldie-Markt 5/05<br />

(= Heft 297)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

2. Mai 2005<br />

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

11. April 2005<br />

Auktions-Schluß für Auktion 317<br />

(Poststempel) am:<br />

11. April 2005<br />

Oldie - Markt<br />

lokalen Gitarristen Duane Eddy, die per<br />

Zufall den Twang-Sound entdeckten und<br />

damit eine Fülle von Hits in den späten 50er<br />

und frühen 60er Jahren feierten. Der nächste<br />

Produzent, der für Jamie profitabel wurde,<br />

war Huey P. Meaux aus Texas, der für sein<br />

Crazy Cajun-Label die Rhythm&Blues-<br />

Sängerin Barbara Lynn produzierte, die ebenfalls<br />

in den frühen 60er Jahren etliche Hits in<br />

den R&B- und Pop-Charts feierte. Diese<br />

Wechsel schlugen sich in den Labeln nieder.<br />

Das erste erschien in gelblichem Grünton,<br />

ansonsten in einem sehr schlichten Design, bei<br />

dem der Name und die Heimat der Firma im<br />

Vordergrund standen. Unter dem Loch fand<br />

man den Song- und Künstlernamen, die sonstigen<br />

Angaben standen links und rechts vom<br />

Mittel-Loch. Form Nr. 2 kam kurz danach und<br />

änderte Farbe (gelb), Bezeichnung (Hauptorte<br />

waren nun Hollywood und Philadelphia) sowie<br />

Design des Namens, das nun wesentlich eleganter<br />

ausgefallen war. Für die 60er ließ man<br />

sich das dann eine deutlich Andere Form einfallen:<br />

Auf der linken Hälfte tauchte jetzt farblich<br />

abgesetzt durch einen Grünton der Name<br />

der Gesellschaft auf, Fortsetzung Seite 33<br />

Oldie-Markt 6/05<br />

(= Heft 298)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

30. Mai 2005<br />

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

9. Mai 2005<br />

Auktions-Schluß für Auktion 318<br />

(Poststempel) am:<br />

9. Mai 2005<br />

Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen<br />

Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb<br />

mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre<br />

Anzeige so früh wie möglich.<br />

Oldie-Markt<br />

4/05<br />

Nr. 296 April 4/05<br />

Herausgeber: Martin Reichold<br />

Redaktion: Martin Reichold<br />

Internet:<br />

http://www.oldiemarkt.com<br />

Fotografie: Willi Kuper<br />

Computerworks: Computer Communication<br />

Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster.<br />

Bernd Vogel<br />

Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />

Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />

Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),<br />

Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),<br />

Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep<br />

Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz<br />

(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm<br />

(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll<br />

(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),<br />

Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),<br />

Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),<br />

Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe<br />

Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan<br />

Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),<br />

Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack<br />

(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),<br />

Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)<br />

Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)<br />

Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,<br />

Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918<br />

Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg<br />

Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus<br />

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere<br />

Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht,<br />

Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte<br />

Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender<br />

Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.),<br />

Jahresabonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage).<br />

Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende<br />

des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien<br />

Vertriebs GmbH Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto.<br />

144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt:<br />

New Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ:<br />

20070024 BIC: DEUTEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661<br />

2444 00 oder Postbank Ludwigshafen Kto. 21876-671, BLZ:<br />

54510067 BIC: PBNKDEFF IBAN: DE58 5451 0067 0021<br />

8766 71


King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />

Oldie Markt 04/05 7<br />

King Crimson 2004/05<br />

Zwar sind die Aktivitäten von King Crimson seit der letzten Welt-<br />

Tour 2003 eingeschränkt, aber sowohl von der Band als auch von<br />

den Musikern gibt es seitdem einiges Neues.<br />

Hey Mr. Bassmann: John Wetten – Bassisten-As und in den 70ern bei King Crimson – live in Action


8 Oldie Markt 04/05<br />

King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />

Ob es jemals realistisch war, dass Bands wie<br />

es das Image der Beatles suggerierte, als eine<br />

Gruppe von Freunden durch die Welt reisten<br />

und mehr Zeit miteinander verbrachten als<br />

mit den einzelnen Familienangehörigen, soll<br />

dahingestellt bleiben. Kaum jemand trug<br />

jedoch soviel dazu bei, dieses Bild zu atomisieren<br />

wie Robert Fripp, der spätestens ab<br />

den 80ern King Crimson als lose Vereinigung<br />

von mehr oder weniger miteinander arbeitenden<br />

Musikern führte, auch wenn sich in den<br />

90er Jahren dennoch ein fester Stamm herauskristallisierte.<br />

Zumindest in den letzten fünf Jahren bestand<br />

man aus zwei Duos: Den Gitarristen, Sängern<br />

und Komponisten Adrian Belew und<br />

Robert Fripp sowie den Rhythmikern Trey<br />

Gunn und Pat Mastelotto. Diese Phase<br />

dauerte bis zum 21. November 2003, als Trey<br />

Gunn sich mit den Worten „ich bedanke mich<br />

für die letzten fünf Jahre, in denen ich mit<br />

einigen der besten Musiker der Welt zusammenarbeiten<br />

durfte“ verabschiedete, um fortan<br />

nur noch seinem eigenen Weg zu folgen,<br />

D-CD: Resurgence EFA 052142<br />

der aus Soloplatten, dem Projekt mit Pat<br />

Mastelotto und der DVD-Produktion besteht.<br />

Darauf reagierte Robert Fripp, indem er Tony<br />

Levin als neues altes Mitglied begrüßte.<br />

Bereits im September 2004 hatte er an den<br />

ersten Proben der Besetzung in dem Heimstudio<br />

von Adrian Belew teilgenommen.<br />

Doch erst am 9. Januar 2005 kam die offizielle<br />

Mitteilung, dass Tony Levin der neue<br />

Bassist von King Crimson sei.<br />

Der chronologische Unterschied zwischen<br />

der tatsächlichen Publikation des Einstiegs<br />

von Levin und seinem ersten Mitwirken im<br />

Studio ergibt sich hauptsächlich aus der Tatsache,<br />

dass Robert Fripp erst seit Anfang<br />

dieses Jahres an der neuen Veröffentlichung<br />

seiner Band arbeitet. Das unter dem Titel<br />

Crimson Projeckt: 37 Forms angekündigte<br />

Opus wird seit Ende Januar von Robert Fripp<br />

nach und nach fertiggestellt, und ist auf der<br />

Homepage von Discipline Global Mobile zu<br />

besichtigen. Die ersten beiden Teile hat der<br />

Oldie - Markt Discographie<br />

King Crimson (12)<br />

von Frank Küster<br />

Die Soloplatten (9)<br />

John Wetton (2)<br />

Asia<br />

1982<br />

Album: Asia<br />

D/UK: Geffen CBS GEF 85577 (Picture Disc: GEF 11-8557, US: Geffen GHS 2008, JP:<br />

Geffen Sony 25AP 2299, RI 1985 D: Geffen WEA 902 008-1. CD: 1985 D: Geffen WEA 902<br />

008-2, UK: Geffen CBS CDGEF 85577, US: Geffen GEFD 2008, RI 1992 JP: Geffen MCA<br />

MVCG-21001<br />

A: Heat Of The Moment / Only Time Will Tell / Sole Survivor / One Step Closer / Time Again<br />

B: Wildest Dreams / Without You / Cutting It Fine / Here Comes The Feeling<br />

Promo-Single: Heat Of The Moment (Stereo) / (Mono)<br />

US: Geffen GEF 50040<br />

Single: Heat Of The Moment / Ride Easy<br />

D: Geffen CBS A 2207 (2 Diff Covers), US: Geffen GEF 50040<br />

Single: Heat Of The Moment / Time Again<br />

UK: Geffen CBS GEF 2494<br />

Promo-Single: Only Time Will Tell (Edit, 4:05) / (Edit, 3:23)<br />

US: Geffen GEF 7-29970<br />

Promo-Maxi: Only Time Will Tell / Same<br />

US: Geffen PRO-A-1042<br />

Single: Only Time Will Tell / Time Again<br />

D: Geffen CBS A 2594, US: Geffen GEF 7-29970<br />

Single: Only Time Will Tell / Ride Easy<br />

UK: Geffen CBS 2228 (Picture Disc: GEF A11-2228)<br />

Promo-Single: Sole Survivor (Stereo) / Mono)<br />

US: Geffen 7-29871-7<br />

Single: Sole Survivor / Here Comes The Feeling<br />

D: Geffen CBS A 2884, UK: Geffen CBS GEF 2884, US: Geffen 7-29871-7<br />

1983<br />

1983<br />

Album: Alpha<br />

D/UK: Geffen CBS GEF 25508, US: Geffen GHS 4008, JP: Geffen Sony 25AP 2650, RI 1985<br />

D: Geffen WEA 904 008-1. CD: 1985 D: Geffen WEA 904 008-2, UK: Geffen WEA GFLD<br />

19503, US: Geffen 4008-2, RI 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21002<br />

A: Don’t Cry / The Smile Has Left Your Eyes / Never In A Million Years / My Own Time (I’ll<br />

Do What I Want) / The Heat Goes On<br />

B: Eye To Eye / The Last To Know / True Colors / Midnight Sun / Open Your Eyes<br />

Promo-Single: Don’t Cry (Edit Stereo) / (Edit Mono)<br />

US: Geffen 7-29571<br />

Promo-Maxi: Don’t Cry (Edit) / Same<br />

US: Geffen PRO-A-2049<br />

Single: Don’t Cry / Daylight<br />

D: Geffen CBS A 3580, US: Geffen 7-29571, JP: Geffen Sony 07SP 710<br />

Promo-Single: The Smile Has Left Your Eyes (Stereo) / (Mono)<br />

US: Geffen 7-29475<br />

Single: The Smile Has Left Your Eyes / Lying To Yourself<br />

D: Geffen CBS A 3836, UK: Geffen CBS A 35836 (Blue Wax), US: Geffen 7-29475, JP: Geffen<br />

Sony 07SP 730<br />

Maxi-Single: The Smile Has Left Your Eyes // Lying To Yourself / Midnight Sun<br />

UK: Geffen CBS TA 3836 (Black & Red Wax)<br />

Single: The Heat Goes On / The Last To Know<br />

JP: Geffen Sony 07SP 773


King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />

Meister selbst, nachdem er sie zuerst seinen<br />

Kollegen übermittelt hat, ins Netz gestellt,<br />

die restlichen werden folgen. Die zeitliche<br />

Diskrepanz zwischen den Studio-Arbeiten<br />

und der Veröffentlichung kann man auch mit<br />

verschiedenen Arbeiten erklären, die Fripp<br />

seit den Sessions im Heimstudio von Adrian<br />

Belew durchgezogen hat.<br />

Da wäre zunächst das Projekt G 3 zu nennen,<br />

das neben Fripp selbst aus Joe Satriani und<br />

dessen Schüler Steve Vai besteht. In dieser<br />

Besetzung tourte man im Sommer 2004 sowohl<br />

durch Südamerika wie Europa. Daneben<br />

fand sich noch Zeit, um die erste<br />

Kooperation, die Robert Fripp außerhalb von<br />

King Crimson in den 70er Jahren realisierte,<br />

wieder aufzunehmen: Zusammen mit Brian<br />

Eno spielte er im Juni 2004 das Album III –<br />

The Equatorial Stars ein, das im März dieses<br />

Jahres auf Discipline Global Mobile auf den<br />

Markt kommen soll. Konzerte der beiden<br />

sind zwar nicht geplant, es könnten aber durchaus<br />

Auftritte von King Crimson stattfinden.<br />

Robert Fripp liegen Angebote für Festi-<br />

D-CD: SPV 085 1642<br />

val-Gigs in Tokio, Osaka, Buenos Aires und<br />

Nashville vor, von denen zumindest die in<br />

Japan realisierbar erscheinen. Derzeit hängt<br />

alles daran, dass die Japaner die Fernsehrechte<br />

haben wollen und auch auf Interviews<br />

bestehen, Fripp jedoch genau dies nicht zu<br />

akzeptieren bereit ist.<br />

Abgesehen davon schlägt sich der Chef des<br />

Ganzen wieder einmal mit Plattenfirmen herum.<br />

Er wirft sowohl Virgin als auch der US-<br />

Vertriebsfirma von Virgin, Caroline, fehlerhafte<br />

Abrechnungen bezüglich der Tantiemen<br />

der Archiv-Veröffentlichungen vor und<br />

ist außerdem sauer darüber, dass Virgin ohne<br />

Rücksprache altes Material zum Downloaden<br />

ins Internet gestellt hat. Man darf gespannt<br />

sein, wie dieser Streit ausgeht, nachdem<br />

Fripp zuletzt in einem ähnlichen Prozess gesiegt<br />

hat. Gerade angesichts solcher Mit-teilungen<br />

kann man wohl problemlos nachvollziehen,<br />

warum er seine eigene Plattenfirma<br />

gegründet hat, da fehlerhafte Abrechnungen<br />

1985<br />

Oldie Markt 04/05 9<br />

Album: Astra<br />

D/UK: CBS GEF 26413, US: Geffen WEA 9 24072-1, JP: Geffen Sony 28AP 3120. CD: UK:<br />

Geffen CBS CDGEF 26413, RI 1989 D: Geffen MCA GED 24072, US: Geffen MCA 24072-2,<br />

RI 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21008<br />

A: Go / Voice Of America / Hard On Me / Wishing / Rock And Roll Dream<br />

B: Countdown To Zero / Love Now Till Eternity / Too Late / Suspicion / After The War<br />

Promo-Single: Go / Same<br />

US: Geffen 7-28872 (Promo-12”: PRO-A-2375)<br />

Single: Go / After The War<br />

D/UK: Geffen CBS A 6737 (12“: D: Geffen CBS A12-6737, UK: Geffen CBS TA 6737), US:<br />

Geffen 7-28872, JP: Geffen Sony 07SP 930<br />

Promo-Maxi: Too Late / Same<br />

US: Geffen PRO-A-2419<br />

1990<br />

Album: Then & Now<br />

D/UK: Geffen WEA 7599-24298-1, US: Geffen WEA 9 24298-1. CD: D/UK: Geffen WEA<br />

7599-24298-2, US: Geffen WEA 9 24298-2, 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21003<br />

A: Only Time Will Tell / Heat Of The Moment / Wildest Dreams / Don’t Cry / The Smile Has<br />

Left Your Eyes<br />

B: Days Like These / Prayin’ 4 A Miracle / Am I In Love? / Summer (Can’t Last Too Long) /<br />

Voice Of America (Not On US-Version)<br />

Promo-Maxi-CD: Days Like These (Edit) / Days Like These / Days Like These (AC Mix)<br />

US: Geffen WEA PRO-CD-4144<br />

Single: Days Like These / Voice Of America<br />

D: Geffen WEA 5439-19677-7<br />

1991<br />

CD: Live Moskwa 09-XI-90<br />

D: Essential IRS 978.374, UK: Essential ESSCD 174, US: Rhino R270377, JP: Cromwell<br />

Pioneer WPCP-5623, RI 1995: D Essential Castle Communications ESSCD 174<br />

Tracks: Time Again / Sole Survivor / Don’t Cry / Keyboard Solo / Only Time Will Tell / Rock<br />

And Roll Dream / Starless / Book Of Saturday / The Smile Has Left Your Eyes / The Heat Goes<br />

On / Go / Heat Of The Moment / Open Your Eyes / Kari-Anne<br />

Wetton-Manzanera<br />

1987<br />

Album: Wetton-Manzanera<br />

US: Geffen GHS 24147. CD: 1997 D: EFA 05255UK: Blueprint BP 236 CD (As One World +<br />

Talk To Me)<br />

A: It’s Just Love / Keep On Loving Yourself / You Don’t Have To Leave My Life / Suzanne /<br />

Round In Circles<br />

B: Do It Again / Every Trick In The Book / One World / I Can’t Let You Go / Have You Seen<br />

Her Tonight?<br />

Solo<br />

1988<br />

CD: King’s Road (1972-1990)<br />

UK: EG Polydor EGCD-70<br />

Tracks: UK: Nothing To Lose / In The Dead Of The Night / John Wetton: Baby Come Back /<br />

Caught In The Crossfire / UK: Night After Night / Jack-Knife: Eyesight To The Blind / John<br />

Wetton: Turn On The Radio / UK: Rendezvous / King Crimson: Book Of Saturday / John<br />

Wetton: Paper Talk / As Long As You Want Me Here / Cold Is The Night / King Crimson:<br />

Starless<br />

1993<br />

CD: Voice Mail<br />

JP: Canyon PCCY-00573, RI 1993 D: Resurgence EFA 05214, RI 1994 D: SPV 085-46552,<br />

UK: Blueprint BP 240 CD (Both As Battle Lines)


10<br />

Oldie Markt 04/05<br />

gang und gäbe zu sein scheint. Von seinen<br />

Kollegen hatte Adrian Belew ein ähnlich<br />

aktives Jahr. Nach der Liveplatte mit seiner<br />

Band The Bears 2003 kam 2004 eine Live-<br />

DVD der Bears auf den Markt. Als die erschien,<br />

werkelte Belew bereits in seinem<br />

Heimstudio an seinem nächsten Solo-Album,<br />

Side One. Zunächst kam als Promotion-Teil<br />

eine CD mit einem zweiminütigen Medley<br />

heraus. Seit Anfang Februar gibt es in den<br />

USA nun Side One zu kaufen, entweder über<br />

die Homepage von Belew oder die üblichen<br />

Quellen.<br />

Im Vergleich dazu war Tony Levin vor allem<br />

als Studio- und als Livemusiker tätig.<br />

Zunächst für Peter Gabriel, dessen Band er,<br />

seitdem Gabriel als Solist arbeitet, angehört.<br />

So wirkte er sowohl auf der letzten Tour als<br />

auch auf der DVD Encores mit. Danach produzierte<br />

er für das California Guitar Trio<br />

deren CD Whitewater. Dabei beließ er es<br />

aber nicht: Auf der Tour durch die USA und<br />

Europa nahm er zudem als Bassist teil. Da<br />

blieb für eigene Projekte natürlich wenig<br />

Zeit, obwohl er ab und zu Gigs mit Trey<br />

D-CD: SPV 085-65562<br />

Anastasio einstreute. Am wenigsten auf der<br />

Haben-Seite hat Pat Mastelotto. Eigentlich<br />

wollte er Anfang 2005 im Duo mit Trey Gunn<br />

den amerikanischen Westen bereisen, aber<br />

nachdem sowohl die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

schlechter wurden als auch die<br />

Zahl der Gigs schrumpfte, entschlossen sich<br />

die beiden, das Ganze abzublasen.<br />

Folglich darf man gespannt sein, was zum<br />

einen das Crimson Projekct: 37 Forms bringt<br />

und ob die Band tatsächlich im Sommer live<br />

zu sehen sein wird. Auf jeden Fall besteht<br />

King Crimson auch im 4 Jahrzehnt noch und<br />

seine Geschichte und die der daran beteiligten<br />

Musiker ist ein wahres Who Is Who<br />

der englischen progressiven Rockszene.<br />

Dank Robert Fripp kann man weiterhin spannende<br />

und erregende Musik erwarten, die<br />

keinen Moden folgt, sondern die Trends<br />

selbst setzt. Das mag anstrengend sein – für<br />

die Fans selbst ist es eine tolle Sache.<br />

King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05<br />

Tracks: Right Where I Wanted To Be / Battle Lines / Jane / Crime Of Passion / Sand In My<br />

Hand / Sea Of Mercy / Hold Me Now / Space And Time / Walking On Air / You Are Not The<br />

Only One<br />

CD: Chasing The Dragon-Live<br />

D: SPV 085-46562, UK: Blueprint BP 282 CD, JP: Pony Canyon PCCY 00701, RI 1995 D/UK:<br />

Eclipse HTD CD 37<br />

Tracks: Heat Of The Moment / Don’t Cry / Rendez-Vous / Crime Of Passion / Caught In The<br />

Crossfire / Easy Money / In The Dead Of Night / Thirty Years / Only Time Will Tell / Hold Me<br />

Now / Starless / Book Of Saturday / Battle Lines / Open Your Eyes / The Smile Has Left Your<br />

Eyes<br />

CD: Akustika – Live In America<br />

D: EFA 05207, UK: Blue Print PB 226 CD<br />

Tracks: Voice Of America / Hold Me Now / Rendez-Vous / Christina / 30 Years / Only Time<br />

Will Tell / Book Of Saturday / Don’t Cry / Battle Lines / The Smile Has Left Your Eyes / Heat<br />

Of The Moment / Have You Seen Her Tonight<br />

CD: Arkangel<br />

D/UK: Eagle EAGCD 020, JP: Pony Canyon PCCY 01103 (+ Take These Tears)<br />

Tracks: The Circle Of St. Giles / The Last Thing On My Mind / Desperate Times / I Can’t Lie<br />

Anymore / Arkangel / You Against The World / Be Careful What You Wish For / Emma /<br />

Nothing Happens For Nothing / All Grown Up / After All The Celtic Cross / Magzines /<br />

Woman<br />

CD: Chasing The Deer (Sdtr.)<br />

UK: Blue Print BP 234 CD, RI 1998 D: EFA 10482<br />

Tracks: Battle Lines / Chasing The Deer / Drummossie Moor / Prestonpans / Mary’s Theme /<br />

Battle Lines (Acoustic)<br />

CD: Live In Tokyo<br />

D: EFA 10536, UK: Blue Print BP 289 CD<br />

Tracks: Sole Survivor / I Can’t Lie Anymore / Battle Lines / John Young Solo / 30 Years /<br />

Rendez-Vous / Thomas Lang Solo / Easy Money / In The Dead Of The Night / Heat Of The<br />

Moment / The Smile Has Left Your Eyes / Night Watch / Hold Me Now / Only Time Will Tell<br />

CD: Hazy Monet - Live In New York<br />

D: EFA 10528, UK: Blue Print BP 296 CD<br />

Tracks: The Circle Of St. Giles / Heat Of The Moment / Book Of Saturday / Sole Survivor /<br />

The Smile Has Left Your Eyes / 30 Years / Hold Me Now / Rendez-Vous / Quilmes / The Night<br />

Watch / Arkangel / Battle Lines / Starlerss / Easy Money<br />

CD: Monkey Business (& Richard Palmer-James, Rec. 1972/1997)<br />

D: EFA 10534, UK: Blue Print BP 296 CD, RI 1999 D: EFA 10534<br />

Tracks: Too Much Monkey Business / Confessions / Easy Money / The Night Watch / Woman /<br />

Untitled / Rich Man Lie / Cologne 1977 / The Laughing Lake 1 / The Good Ship Enterprise /<br />

Book Of Saturday (Demo & Live) / The Glory Of Winning / Starless 1 / The Laughing Lake 2,<br />

3, 1977 / <strong>Magazin</strong>es / Starless 2 / 1997: Cologne / Doctor Diamond / Starless<br />

CD: Live In Milan<br />

D: EFA 10597, UK: Blue Print BP<br />

Tracks: Book Of Saturday / Heat Of The Moment / Sole Survivor / Quilmes / Battle Lines /<br />

Arkangel / The Smile Has Left Your Eyes / Easy Money / Emma / 30 Years / Hold Me Now /<br />

Rendez-Vous<br />

CD: Nomansland-Live In Poland<br />

D: SPV 085-31642<br />

Tracks: Introduction-Guitar Concerto / The Last Thing On My Mind / Sole Survivor / The<br />

Book Of Saturday / Emma / Tatras / In The Dead Of Nigh / Bygosh / Easy Money / Rendez-<br />

Vous / The Birth Of Igor / After All / Starless / The Night Watch<br />

Fortsetzung Seite 33<br />

1995<br />

1996<br />

1998<br />

1999


Conway Twitty: Hits im Zweierpack<br />

Zu zweit an die Spitze<br />

Oldie Markt 04/05 11<br />

Zusammen mit Loretta Lynn wurde Conway Twitty zu einem der<br />

Superstars der Countrymusik: Weder zuvor noch danach gab es<br />

ein ähnlich erfolgreiches Duo.<br />

Loretta Lynn (links) und Conway Twitty bei einer Preisverleihung


12<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Loretta Lynn wurde am 14.04.1934 als zweites<br />

von acht Kindern in Butcher Hollow, Kentucky<br />

geboren. Früh verheiratet mit 14 Jahren<br />

sollte man meinen, sie würde den typischen<br />

Weg einer Hausfrau und Mutter gehen. Sie<br />

schlug aber die musikalische Laufbahn ein<br />

und relativ spät, nach kleinen Auftritten und<br />

vielem Tingeln, sollte ihr mit 26 Jahren der<br />

Durchbruch gelingen: I’m A Honky Tonk Girl<br />

belegte Platz 14 der Billboard Countrycharts<br />

im Februar 1960.<br />

Doyle Wilburn von den Wilburn Brothers war<br />

für die musikalischen Belange besagter Dame<br />

als Manager zuständig und wollte sie am liebsten<br />

im Doppelpack an Decca verkaufen, übrigens<br />

die Plattenfirma, für die er auch selbst<br />

musikalisch tätig war. 1961 präsentierte er also<br />

Owen Bradley die Countrysängerin Loretta<br />

Lynn zusammen mit dem Song Biggest Fool<br />

Of All. Owen wollte den Titel gerne haben,<br />

aber nicht Loretta Lynn. „Alles oder nichts!“<br />

bekam er von Wilburn zu hören, also stimmte<br />

er letztendlich zu und bekam mit seiner<br />

Entscheidung zweifach Gold in die Hand. Der<br />

SP-EP: MGM HT 057-04<br />

Song wurde als Fool No. 1 ein Riesenhit für<br />

Brenda Lee und Loretta sollte im Lauf ihrer<br />

Karriere mehr als 50 Top-10-Hits erreichen<br />

wie 1970 Coal Miners Daughter, ihrer wichtigsten<br />

Platte.<br />

Conway und Loretta waren sich schon in den<br />

sechziger Jahren begegnet. 1970 beschrieb<br />

Loretta in den Linernotes für Conways neuestes<br />

Album Fifteen Years Ago das Zusammentreffen<br />

und ihre erste Begegnung mit seiner<br />

Rock & Roll Musik: „Es hat niemals einen<br />

größeren Conway Twitty-Fan als mich gegeben.<br />

Als ich ihn 1967 im Studio von Owen<br />

Bradley erstmals traf und Owen mir erklärte,<br />

Conway nähme jetzt Country auf – da konnte<br />

ich meine Freude kaum beschreiben. Ich<br />

wusste damals, es würde nicht das letzte Mal<br />

sein, dass ich Conway begegnete!“ Eher zufällig<br />

sollte sich eine musikalische Partnerschaft<br />

ergeben. Im Londoner Palladium hatte<br />

Loretta spaßeshalber Harmonie beim Auftritt<br />

von Conway gesungen, dem gefiel das außer-<br />

Conway Twitty: Hits im Doppelpack<br />

Oldie - Markt Discographie<br />

Conway Twitty (9)<br />

von Bernd Vogel<br />

Die LPs (6)<br />

1985<br />

King And Queen Of Country Music (Loretta Lynn & Conway Twitty)<br />

AU: Hammard HAM-112<br />

A: Louisiana Woman, Mississippi Man / Let Me Be There / As Soon As I Hang Up The Phone /<br />

What Are We Going To Do About Us / Hey Good Lookin’ / Country Bumpkin / From Seven<br />

‘Till Ten / The Letter / It’s Only Make Believe<br />

B: Feelin’s / Lead Me On / Let Our Love Flow / Release Me / We’re Caught Between A Love<br />

And A Love Affair / After The Fire Is Gone / I’ve Already Loved You In My Mind / Spiders<br />

And Snakes / Bye, Bye Love<br />

Chasin’ Rainbows<br />

US: Warner Brothers 1-25294<br />

A: The Legend And The Man / All I Can Be Is A Sweet Memory (& Vince Gill) / Keep On<br />

Chasin’ Rainbows / True, True Love Never Dies (& Vince Gill) / What’s A Memory Like You<br />

(Doing In A Love Like This)<br />

B: You’ll Never Know How Much I Needed You Today / Lay Me Down In Carolina / She Did /<br />

I’m The Man In The Song / Baby I’m A-Want You<br />

8-LP Box + 12”-Single: The Rock’n’Roll Years 1956-1963<br />

D: Bear Family BFX 15174<br />

A: Crazy Dreams / Give Me Some Love / I Need Your Lovin’ Kiss / Crazy Dreams / Give Me<br />

Some Love / Just In Time / Born To Sing The Blues<br />

B: Maybe Baby / Shake It Up / I Need Your Lovin’ / Born To Sing The Blues / Golly Gosh Oh<br />

Gee / Double Talk Baby / Why Can’t I Get Through To You<br />

C: It’s Only Make Believe / I’ll Try / When (Will You Love Me Then, As You Love Me Now) /<br />

I Vibrate (From My Head To My Feet) / (I Get So Lonely) When Im Not With You / Don’t You<br />

Know / The Story Of My Love / My One And Only You / Going Home<br />

D: Nake Me Know You’re Mine / Judge Of Hearts / First Romance / I Need You So / Mona<br />

Lisa / Sentimental Journey / Hallelujah, I Love Her So / You’ll Never Walk Alone / Hey Little<br />

Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Teasin’<br />

E: Heavenly / Halfway To Heaven / Just Because / Cry Janie Cry / Blueberry Hill / You Win<br />

Again / Danny Boy<br />

F: Hey Miss Ruby / Restless / She’s Mine / Beach Comber / Easy To Fall In Love / Rosaleena /<br />

My Adobe Hacienda / Star Spangled Heaven / A Huggin’ And A Kissin’<br />

G: Can’t We Go Steady / Lonely Blue Boy / Sorry / Blue Moon / Eternal Tears / Foggy River /<br />

Platinum High School / Trouble In Mind / Pretty Eyed Baby / Rebound<br />

H: The Hurt In My Heart / Maybe Tomorrow We’ll Know / Tell Me One More Time / What<br />

Am I Living For / A Fallen Star / I’d Still Play The Fool / Betty Lou / Knock Three Times /<br />

What A Dream / Is A Bluebird Blue<br />

I: Whole Lotta Shakin’ Goin’ On / My Heart Cries / Sweet Georgia Brown / That’s Where My<br />

Lovin’ Goes / Don’t You Dare Let Me Down / Send Her To Me / The Flame / C’est si bon /<br />

Long Black Train<br />

J: Blue Suede Shoes / Great Balls Of Fire / Jailhouse Rock / Treat Me Nice / Handy Man / The<br />

Girl Can’t Help It / Shake, Rattle And Roll / Diana / Splish Splash / Reelin’ And Rockin’<br />

K: A Million Teardrops / The Next Kiss (Is The Last Goodbye) / A Tree In The Meadow /<br />

Above And Beyond (The Call Of Love) / I’m In A Blue, Blue Mood / (I Wanna) Live Fast,<br />

Love Hard, Die Young / Man Alone / Donna’s Dream<br />

L: Tower Of Tears / I Can Hear My Heart Break / Prisoner Of Love / Unchained Melody /<br />

Sweet Sorrow / A Little Bird Told Me / It’s Driving Me Wild / Turn Around / Walk On By<br />

M: Portrait Of A Fool / There Is Something On Your Mind / Don’t Cry No More / Mister<br />

Jones / Hang Up The Phone / A Little Piece Of My Heart / She Knows Me Like A Book /<br />

Comfy’n’Cozy / Lookin’ Back / Pleading My Love<br />

N: It’s Too Late / Almost Lost My Mind / I Got A Woman / My Babe / Let The Good Times<br />

Roll / Fever / Boss Man / Don’t Cry No More


Conway Twitty: Hits im Doppelpack<br />

ordentlich gut und er sagte: „Lass uns als Duo<br />

arbeiten.“ Der Erfolg sollte großartig werden.<br />

Beide waren nicht nur gesanglich sondern<br />

auch freundschaftlich verbunden. “Conway<br />

war wie ein Bruder für mich, ein Freund und<br />

Geschäftspartner für beinahe 20 Jahre“, so<br />

Loretta Lynn später. Conway erinnerte sich<br />

ebenfalls an diese Begegnung im Jahre 1967:<br />

“Loretta sah mich und war völlig aus dem<br />

Häuschen. 15 Minuten lang konnte sie sich<br />

nicht beruhigen und sagte mir immer wieder,<br />

wie toll sie It’s Only Make Believe fand. Ich<br />

mochte sie sofort, es war Sympathie auf den<br />

ersten Blick. Und so fing alles an.“<br />

Eigentlich wäre das Duo im letzten Moment<br />

doch nicht zustande gekommen. Doyle Wilburn<br />

und einigen anderen bei der Plattenfirma<br />

gefiel der Gedanke nicht, dass ein Newcomer<br />

wie Conway zusammen mit einem etablierten<br />

Star wie Loretta Aufnahmen machen sollte.<br />

Darauf reagierte Lynn ziemlich aufgebracht:<br />

„Was meint Ihr damit, dass Conway kein Star<br />

ist? – Er hat mit einem Song (It’s Only Make<br />

Believe) mehr Schallplatten verkauft als ich in<br />

meiner ganzen Karriere!“<br />

F-EP: Trend<br />

Ebenfalls dagegen sprach, dass Loretta bereits<br />

einen Duettpartner hatte: Ernest Tubb.<br />

Deren Songs verkauften sich durchaus passabel.<br />

Trotzdem wollte man es versuchen,<br />

beide spürten, das die Chemie stimmte. After<br />

The Fire Is Gone war der Titel ihrer ersten<br />

gemeinsamen Platte. Sie erreichte 1971 die<br />

Nr. 1 der Charts und sollte den Grammy erhalten<br />

und sogar in den Popcharts bis auf die<br />

Position 56 gelangen.<br />

Conway hatte den Song schon länger auf Reserve<br />

liegen, er hielt ihn für einen Titel, der sich<br />

gut für ein Duett eignen würde, nur die richtige<br />

Partnerin hatte ihm dazu bisher gefehlt. Um die<br />

Solokarrieren beider Künstler nicht in den<br />

Hintergrund treten zu lassen, einigte man sich<br />

mit Owen Bradley darauf, nur eine Duettsingle<br />

und ein gemeinsames Album pro Jahr auf den<br />

Markt zu bringen. Mehrere Jahre, bis 1977,<br />

sollten alle gemeinsamen Singles die Nr. 1 der<br />

Countrycharts erreichen. Conways Solo-Auf-<br />

Oldie Markt 04/05 13<br />

O: City Lights / Faded Love / Don’t Let The Stars Get In Your Eyes / Walk On By / Ages And<br />

Ages Ago / I Hope, I Think, I Wish / The Pickup / Hound Dog / She Ain’t No Angel / Got My<br />

Mojo Working<br />

P: Restless / Betty Lou / A Little Piece Of My Heart / My Adobe Hacienda / Mister Jones / A<br />

Million Teardrops / Sweet Sorrow / It’s Driving Me Wild / Lonely Blue Boy / A Little Piece Of<br />

My Heart<br />

Maxi-Single: Crazy Dreams (Takes 1-3) / Born To Sing The Blues (Takes 1-4)<br />

1986<br />

Songwriter<br />

US: MCA 5700<br />

A: Hello Darlin’ / (Lost Her Love) On Our Last Date / Baby’s Gone / You’ve Never Been This<br />

Far Before / I’m Not Through Loving You Yet<br />

B: (Lying Here With) Linda On My Mind / After All The Good Is Gone / The Games That<br />

Daddies Play / (I Can’t Believe) She Gives It All To Me / I’ve Already Loved You In My Mind<br />

Big Town<br />

UK: Showcase SHLP 142<br />

A: Ever Since You Went Away / Big Town / Blue Is The Way I Feel / Treat Me Mean, Treat Me<br />

Cruel / The Road I Walk / Don’t Go Too Far / Broken Heart / Angel’s Wings / Turn The Other<br />

Cheek<br />

B: Wonder If You Told Her / Midnight / You Made Me What I Am / Big Train / Sittin’ In A<br />

Dim Café / Let Me Be The Judge / Diggin’ / Have I Been Away Too Long / Where I Stand /<br />

Riskin’ One<br />

Fallin’ For You For Years<br />

US: Warner Brothers 1-25408<br />

A: A Thing Of The Past / Desperado Love / Steady As She Goes / Fallin’ For You For Years /<br />

Riverboat Gamblers<br />

B: Jennifer Johnson And Me / You’re The Best I Never Had / You Can’t Say I Haven’t Tried /<br />

If I Didn’t Love You / Only The Shadows Know<br />

A Night With Conway Twitty<br />

US: MCA 5817<br />

A: I’d Love To Lay You Down / You’ve Never Been This Far Before / I’ve Already Loved You<br />

In My Mind / (I Can’t Believe) She Gives It All To Me / Red Neckin’ Love Makin’ Night<br />

B: I See The Want To In Your Eyes / Don’t Take It Away / Slow Lovemakin’ / Rest Your Love<br />

On Me / I’m Not Through Loving You Yet<br />

1987<br />

Borderline<br />

UK: MCA IMCA 5969, US: MCA 5969. CD: UK/US: MCA MCAD 5969<br />

A: Julia / Lonely Town / I Want To Know You Before We Make Love / Borderline / Not<br />

Enough Love To Go ‘Round<br />

B: Snake Boots / I’m For Awhile / Fifteen To Forty Three / Everybody Needs A Hero / That’s<br />

My Job<br />

Doppel-Album: The Best Of Conway & Loretta<br />

US: Heartland Music MSM 35106<br />

A: Louisiana Woman, Mississippi Man / I Can’t Help It If I’m Still In Love With You / Feelins’<br />

/ Release Me / Spiders And Snakes / I Still Believe In Waltzes<br />

B: As Soon As I Hang Up The Phone / Country Bumpkin / Please Help Me I’m Falling / Hey<br />

Good Lookin’ / Back Street Affair / It’s True Love<br />

C: Faded Love / After The Fire Is Gone / Back Home Again / Bye Bye Love / It’s Only Make<br />

Believe / You Lay So Easy On My Mind<br />

D: Making Believe / Lead Me On / Easy Loving / Pickin’ Wild Mountain Berries / Half As<br />

Much / The Letter<br />

1988<br />

Greatest Hits<br />

UK: Polydor 833 729-1. CD: UK: Polydor 833 729-2<br />

A: It’s Only Make Believe / Danny Boy / Heavenly / I’ll Try / Lonely Blue Boy / Halfway To<br />

Heaven / The Hurt In My Heart<br />

B: Mona Lisa / What Am I Living For / She’s Mine / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No<br />

Lipstick On) / Sweet Sorrow / Don’t Cry No More


14<br />

Oldie Markt 04/05<br />

nahmen standen dem kaum nach. Es war eine<br />

wirklich goldene Zeit, in doppelter Hinsicht.<br />

Die 1974er Single-Veröffentlichung: As Soon<br />

As I Hang Up The Phone verkaufte sich in<br />

800.000 Exemplaren, was beindruckend war.<br />

Sonst kamen diese Verkaufszahlen nur auf<br />

dem Popsektor vor. Die Mischung der Songs<br />

war gut, einfühlsame Balladen, in denen es um<br />

Beziehungen und Trennungen ging, manchmal<br />

nahm man sich auch musikalisch gegenseitig<br />

auf die Schippe, so in dem 1978er Song You’re<br />

The Reason Our Kids Are Ugly.<br />

Die Duett-Alben verkauften sich ebenfalls<br />

super: Wurden 1971 mit dem Debüt We Only<br />

Make Believe und dem Nachfolgealbum Lead<br />

Me On noch Platz zwei und drei belegt, so<br />

platzierten sich genau nach dem geplanten<br />

Konzept (ein Album pro Jahr) die nächsten vier<br />

Longplayer auf dem Spitzenplatz der Charts.<br />

Owen Bradley durfte daher nicht nur die beiden<br />

erfolgreichen Solokünstler als Zugpferde seiner<br />

Plattenfirma unter Vertag haben, das Duo kam<br />

gleichwertig hinzu. 1972-1975 erhielten beide<br />

von der Country Music Association die Auszeichnung<br />

Duo des Jahres verliehen - so oft hat<br />

TW-LP: CSJ 1261<br />

das kein Einzelsänger oder ein anderes Duo<br />

geschafft. 1971 ging die Auszeichnung an<br />

George Jones und Tammy Wynette, beide hatten<br />

nach ihrer Hochzeit 1968 erfolgreich Duette<br />

aufgenommen. Conway ist ebenfalls mehrfach<br />

als Solokünstler nominiert worden, letztendlich<br />

hatte er den Award dann aber doch immer nicht<br />

bekommen. „Das macht nichts“ erklärte er<br />

dazu. „Den Beifall der Leute zu hören – das ist<br />

meine Auszeichnung. Das gibt mir immer noch<br />

die Möglichkeit, musikalisch zu wachsen, an<br />

mir zu arbeiten und mich weiter zu entwickeln.“<br />

Trotzdem sollte er im Laufe der Jahre einiges an<br />

anderen Auszeichnungen bekommen.<br />

1972 gründeten Conway und Loretta ihre<br />

eigene Management-Agentur namens United<br />

Talent, die u.a. Mickey Gilley, den Cousin von<br />

Jerry Lee Lewis, Sonny James und die<br />

Bellamy Brothers betreute. Auch nach der<br />

Übernahme von Decca durch MCA 1974 lief<br />

das so weiter, inklusive des Erfolgs. Fortsetzung<br />

folgt<br />

Conway Twitty: Hits im Doppelpack<br />

Still In Your Dreams<br />

US: MCA 42115. CD: US: MCA MCAD 42115<br />

A: I Wish I Was Still In Your Dreams / Your Loving Side / Goodbye Time / If You Were Mine<br />

To Lose / Throwing Good Love After Bad<br />

B: Saturday Night Special / I Don’t Remember Going Crazy / They Only Come Out At Night /<br />

Jenny’s Souvenirs / When You’re Cool (The Sun Shines All The Time)<br />

#1’s: The Warner Bros. Years<br />

US: Warner Brothers 1-25777. CD: US: Warner Brothers 25777<br />

A: Don’t Call Him A Cowboy / We Did But Now You Don’t / I Don’t Know A Thing About<br />

Love (The Moon Song) / Fallin’ For You For Years / The Rose<br />

B: Desperado Love / Lost In The Feeling / Somebody’s Needin’ Somebody / Slowhand / The<br />

Clown<br />

Making Believe (Loretta Lynn & Conway Twityt)<br />

US: MCA 42216. CD: US: MCA MCAD 42216<br />

A: Making Believe / I Can’t Help It (If Im Still In Love With You) / Faded Love / Half As<br />

Much / Please Help Me I’m Falling<br />

B: Hey Good Lookin’ / Release Me / Back Home Again / As Soon As I Hang Up The Phone /<br />

It’s True Love<br />

1989<br />

House On Old Lonesome Road<br />

US: MCA 42297. CD: US: MCA MCAD 42297<br />

A: She’s Got A Single Thing In Mind / Who’s Gonna Know / Play Ruby Play / House On Old<br />

Lonesome Road / Nobody Can Fill Your Shoes<br />

B: Private Part Of My Heart / Child With Child / Take Me Home To Mama / Pieces Of You /<br />

Too White To Sing The Blues<br />

Doppel-Album The Very Best Of Conway Twitty<br />

US: Heartland Music MSM 35178<br />

A: The Clown / Hello Darlin’ / (Lost Her Love) On Our Last Date / You’ve Never Been This<br />

Far Before / (Lying Here With) Linda On My Mind / Red Neckin’ Love Makin’ Night<br />

B: Play, Guitar Play / Somebody’s Needin’ Somebody / Don’t Take It Away / I’d Love To Lay<br />

You Down / Tight Fittin’ Jeans / The Games That Daddies Play<br />

C: Goodbye Time / The Rose / I Want To Know You Before We Make Love / Happy Birthday<br />

Darlin’ / She’s Got A Single Thing In Mind / I Don’t Know A Thing About Love<br />

D: It’s Only Make Believe / Julia / That’s My Job / She Thinks I Still Care / Desperado Love /<br />

Slow Hand<br />

1990<br />

Album: Greatest Hits Vol. 3<br />

US: MCA 6391<br />

A: Fit To Be Tied Down / That’s My Job / She’s Got A Single Thing In Mind / Who’s Gonna<br />

Know / House On Old Lonesome Road<br />

B: Saturday Night Special / Goodbye Time / Julia / (I Wish I Was) Still In Your Dreams / I<br />

Want To Know You Before We Make Love<br />

Doppel-Album: Silver Anniversary Collection<br />

US: MCA 8035. CD: US: MCA CD 8035<br />

A: Guess My Eyes Were Bigger Than My Heart / Look Into My Teardrops / I Don’t Want To<br />

Be With Me / The Image Of Me / To See My Angel Cry / Hello Darlin’<br />

B: I Can’t See Me Without You / (Lost Her Love) On Our Last Date / You’ve Never Been This<br />

Far Before / I’m Not Through Loving You Yet / (Lying Here With) Linda On My Mind / (I<br />

Can’t Believe) She Gives It All To Me<br />

C: I’ve Already Loved You In My Mind / Boogie Grass Band / Don’t Take It Away / I’d Just<br />

Love To Lay You Down / Tight Fittin’ Jeans / Slow Hand / The Rose<br />

D: I Don’t Know A Thing About Love / Don’t Call Him A Cowboy / Desperado Love / That’s<br />

My Job / Goodbye Time / She’s Got A Single Thing In Mind<br />

1991<br />

Saturday Night With Conway<br />

EU: Jan 33 8042<br />

A: Shake It Up / Maybe Baby / It’s Only Make Believe / Mona Lisa / I Vibrate (From My Head<br />

To My Toes) / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Hey Miss Ruby / Rosaleena /<br />

The Story Of My Love / Heavenly / Danny Boy<br />

B: Lonely Blue Boy / My Adobe Hacienda / Just Because / A Huggin’ And A Kissin’ / She’s<br />

Mine / What Am I Living For / Sorry / Pretty Eyed Baby / Can’t We Go Steady / Teasin’ / Is A<br />

Bluebird Blue


Gong: Die englischen Jahre<br />

Oldie Markt 04/05 15<br />

Ab auf die Insel<br />

Nach den ersten Jahren machten sich Gong einen so guten Namen,<br />

dass eine Umsiedlung nach England Sinn machte. Die wiederum<br />

ergab neue Veränderungen.<br />

Gong 1975 (v.l.): Mike Howlett, Didier Malherbe, Mireille Bauer, Pierre Moerlen, Patrice Lemoine<br />

Es ist eine der interessanteren Fragen, wenn<br />

man sich mit der Geschichte einer Band beschäftigt,<br />

inwiefern Erfolg und eine gewisse<br />

Dauer einer Gruppe zwangsläufig den ursprünglichen<br />

Ansatz verändern. Bezieht man<br />

das auf Gong, so kann man konstatieren, dass<br />

nach den ersten wilden Jahren in Paris, als sich<br />

die Musiker selbst als Teil der Gegenkultur verstanden,<br />

man durch die Einbindung in die<br />

Musikindustrie durch die in den frühen 70er<br />

Jahren erscheinenden Platten nach und nach<br />

von einer losen Vereinigung miteinander musizierenden<br />

Instrumentalisten um das Zentrum<br />

Daevid Allen zu einer echten Band wurde, die<br />

zwar nach wie vor häufig die Besetzung wechselte,<br />

die jedoch sowohl einen identifizierbaren<br />

Stil als auch ein Gerippe von Personen besaß,<br />

die den Namen ausmachten.<br />

Spätestens als die Wiederveröffentlichung von<br />

Camembert Electrique in England dank des<br />

Kunstgriffs des neuen Labels Virgin, die Platte<br />

für 49 Pence zu verkaufen, in die LP-Charts<br />

schoss, war klar, dass man das Ganze auf eine<br />

neue – und das hieß professionellere – Basis<br />

stellen musste und da die meisten Fans auf der<br />

Insel zuhause waren, war das gleichbedeutend<br />

mit dem Umzug dorthin. Das bewerkstelligte<br />

man 1974 und nach einem hin und her wegen<br />

Arbeitserlaubnissen – Musikergewerkschaften<br />

in England und den USA sind sehr strikt und<br />

achten genau auf die Papiere – konnte man ab<br />

Mitte des Jahres wieder regelmäßig arbeiten<br />

und auftreten. Daevid Allen erläuterte seine<br />

Philosophie damals so: „Im Prinzip versuchen<br />

wir eine Balance dreier Elemente in den Songs<br />

zu erreichen: Zunächst ist da die traditionelle<br />

Liedform, die wir pulverisieren wollen. Zum<br />

zweiten kommen Elemente des Jazz durch<br />

Improvisation in einem losen Rahmen dazu.<br />

Und schließlich fließt der östliche Einfluss ein,<br />

den wir nicht in der langweiligen, vor sich hin<br />

dröhnenden Art verwenden, sondern eher durch<br />

subtile Änderungen wie auch bei Terry Riley.“<br />

Damals war mit You der dritte und der letzte<br />

Teil der Radio Gnome Invisible-Reihe herausgekommen,<br />

der bewies, dass sich das Gleichgewicht<br />

in der Gruppe weg von den ausgeflippten<br />

Erzählungen eines Daevid Allen hin zu<br />

der musikalischen Mystik eines Steve Hillage<br />

verschoben hatte, der nach seinem Wechsel zu<br />

Gong Allen an der Leadgittare abgelöst hatte,<br />

der selbst der Meinung gewesen war, dass<br />

Gesang und Gitarre zur selbst Zeit nicht machbar<br />

war.<br />

Damit einher ging das Übergewicht der rein<br />

instrumentalen Musik, wie sie speziell auf der<br />

zweiten Seite der LP zu hören war. Gleichzeitig<br />

stand die Gitarre von Hillage im Vordergrund<br />

und das bedeutete einen neuen Klang, der mit<br />

dem alten nicht mehr so furchtbar viel zu tun<br />

hatte. Im Prinzip war das, was Gong anfangs zu<br />

einer absolut individuellen Gruppe gemacht<br />

hatte, die Verbindung von Hippie-Philosophie<br />

mit einem abgedrehten Märchen und der dazu<br />

passenden Musik, 1974 Vergangenheit, und das<br />

musste über kurz oder lang zum Split führen,


16<br />

Oldie Markt 04/05<br />

denn ganz offensichtlich standen sich zwei<br />

Fraktionen gegenüber: Auf der einen Seite die<br />

Hippies um Daevid Allen und Tim Blake und<br />

auf der anderen die der Musiker um Steve<br />

Hillage und Didier Malherbe, die auch während<br />

des Splits nach Flying Teapot, als Allen,<br />

Laurie Allen und der damalige Bassist Francois<br />

Moze gingen, als Paragong den Spielbetrieb<br />

mit wechselnden Bassisten aufrechterhalten<br />

hatten.<br />

Das Ganze fand beim zweiten Konzert der auf<br />

die Veröffentlichung von You folgenden<br />

England-Tour statt. Vor dem zweiten Gig in<br />

Cheltenham ereignete sich in den Worten von<br />

Daevid Allen folgendes, als er durch die Tür<br />

vom Umkleideraum zur Bühne gehen wollte:<br />

„Ich fühlte einen Widerstand, der sich wie<br />

eine schwammige Gummimatratze anfühlte.<br />

Ich versuchte dreimal, durch die Tür zu gehen<br />

und beim vierten Mal nahm ich sogar einen<br />

Anlauf. Aber ich kam nicht durch. Deswegen<br />

entschloss ich mich, lieber nach Hause zurückzukehren.“<br />

Das tat er denn auch per An-<br />

D-LP: Virgin Ariola 25856 XOT<br />

halter, was ihm eine lange Wartezeit im Regen<br />

einbrachte, ehe ein Auto anhielt – es waren<br />

zwei Gong-Fans, die sich das Konzert angesehen<br />

hatten, das Allen nicht mehr bestreiten<br />

konnte. Sie erkannten ihn übrigens nicht.<br />

Mike Howlett jedoch hat da ein etwas andere<br />

Version: „Wir waren auf der Bühne und er<br />

war es nicht. Ich denke, dieses Kraftfeld war<br />

vor allem psychisch. Damals betrachtete mindestens<br />

ein Gruppenmitglied Allen als wiedergeborenen<br />

Satan. Das zeigt, welche Art von<br />

Machtkampf damals vor sich ging. Daevid<br />

war sicher ein äußerst charismatischer Mann<br />

und er war nicht nur so rein, wie er sich gerne<br />

gab.“ Trotz dieses Kampfs blieb Allen mit<br />

seiner Frau Gilli Smyth im Haus der Gruppe<br />

wohnen, ehe er nach Spanien aufbrach, wo er<br />

ein Studio aufbaute und zusammen mit der<br />

spanischen Band Euterpe das Album Good<br />

Morning einspielte und damit eine Solo-<br />

Karriere begann, die immer die alte Ideologie<br />

der Gruppe fortschrieb, bis er wieder auf das<br />

alte Geleis zurückkehren konnte. In England<br />

2003<br />

Gong: Die englischen Jahre<br />

Oldie - Markt Discographie<br />

Gong (3)<br />

von Frank Küster<br />

3 CD: The World Of Daevid Allen & Gong<br />

UK: Snapper Charly SNAJCD 725<br />

Tracks CD 1: Save Yourself / You Don’t Remember / Time Of Your Life / Memories / Stoned<br />

Innocent Frankenstein & His Adventures In The Land Of Flip<br />

Tracks CD 2: Fred The Fish / White Neck Blooze / Tally & Orlando Meet The Cockpit Pixie /<br />

Why Do We Treat Ourselves Like We Do? / Poet For Sale / Floatin’ Anarchy<br />

Tracks CD 3: New Age Transformation Try: No More Sages-Planet Gong / Opium For The<br />

People / It’s A Fine Air For Fliss / 333 / Rajneesh With Thanks / Much Too Old<br />

Doppel-CD: Magick Invocations<br />

UK: Atom Music Limited ATOM 2008<br />

Tracks CD 1: Mystic Sister / Magick Brother / Mister Long Shanks / Dynamite: I Am Your<br />

Animal / Wet Cheese Delirium / Tropical Fish: Selene / Radio Gnome Invisible / Flying Teapot<br />

/ Pot Head Pixies / Zero The Hero And The Witches Spell / Castle In The Clouds<br />

Tracks CD 2: Flute Salad / Oily Way / Outer Temple / Inner Temple / I Never Glid Before / Eat<br />

That Phone Book Coda / Magick Brother Invocation / Master Builder / Isle Of Everywhere /<br />

You Never Blow Your Trip Forever / New Age Transformation Try: No More Sages-Planet<br />

Gong / Jungle Window-New York Gong<br />

Doppel-CD: Histories And Mysteries Of Planet Gong<br />

UK: Voiceprint VP 279 CD<br />

Tracks CD 1 : Gong Concert Intro / Captain Shaw / Soft Machine: Love Makes Sweet Music /<br />

Gong: Riot 1971 / Radio Gnome Premix / Pothead Pixies (Live 1972) / Line Up / Kevin Ayers<br />

& Gong: Clarence In Wonderland / Soft Machine: Radio Interview / Mother Gong: Catspin /<br />

Gong: French Radio Introduction / Gong Poem / Moonfield / Deya: Where Have All The<br />

Flowers Gone / Magick Brothers: Herbacious Border (Live) / Mother Gong: Thirteen Eight /<br />

Daevid Allen: Oo La La / Deya Goddess<br />

Tracks CD 2: Daevid Allen: Radio Brainwave / Mother Gong: Chinese Puzzle / Daevid Allen:<br />

Afraid / Gong: Hypnotize You / Daevid Allen: Gliss U Well / Opium For The People / Planet<br />

Gong: Opium For The People / Gong: Dreaming It / Mother Gong: Auburn Mary / Daevid<br />

Allen: Are You Ready? / Lady June & Gong: Hypothetical / Mother Gong: Crazy Town /<br />

Mururoa / Red Alert / Russell Hibbs & UK Invisible Opera Co. Band: Chernobyl Rain / Daevid<br />

Allen: Water / Jaminji / Tom The Poet: Hanging Picture / Daevid Allen: Heart Song<br />

DVD: Live At The Fridge London (Live May 1991)<br />

UK: Voiceprint VP DVD 7<br />

Tracks : Fohat Digs Holes In Space / Banana Award / Pretty Miss Titty / Om Riff / Es-ce que je<br />

suis / Radio Gnome / Oh Mother-Longshanks / Dynamite / Didier Interview / Shepherd Of The<br />

Clouds / Kaliplege / Selene / You And I<br />

Tape: Musical Theatre Of The Pacific Rim<br />

UK: Private Pressing, No Number<br />

2004<br />

Die Soloplatten<br />

Daevid Allen<br />

1964


Gong: Die englischen Jahre<br />

war derweil guter Rat teuer. Natürlich fiel die<br />

Chefrolle Gitarrist Steve Hillage zu und der<br />

war wirklich der natürliche Nachfolger von<br />

Allen, nicht nur in seinen Funktionen als<br />

Sänger und Gitarrist, sondern auch, weil er<br />

wie der ein vehementer Verfechter der Flower-Power<br />

Generation war.<br />

Zunächst einmal nahm Hillage zusammen mit<br />

der Band sein Solo-Album Fish Rising auf,<br />

das er auch betourte, wobei die Konzerte<br />

unter dem Namen Gong abliefen. Allerdings<br />

zeigten diese Auftritte, dass der vorherige<br />

Split zwischen spirituellem Ansatz und der<br />

Musikerfraktion vital blieb. Als erster ging<br />

Tim Blake, der danach einige Solo-Alben<br />

vorlegte und dann zu Hawkwind stieß. Dann<br />

zog Steve Hillage die Konsequenz aus der für<br />

beide Seiten unbefriedigenden Situation und<br />

entschloss sich, als Solist anzutreten, was ihm<br />

1976 mit L einen internationalen Erfolg einbrachte.<br />

So blieben Didier Malherbe als<br />

einziges Originalmitglied und der von den<br />

Fidschi-Inseln stammende Bassist Mike<br />

Howlett übrig, die sich aus der Asche von<br />

D-LP: Arista Ariola 201 138<br />

Paragong bedienten. Von da kamen der damalige<br />

Schlagzeuger Pierre Moerlen sowie die<br />

Xylophonistin und Vibraphonistin Mireille<br />

Bauer. Aus dem Musikerfundus Frankreichs<br />

stießen dann noch der Keyboarder Patrice<br />

Lemoine und der Violinist Jorge Pinchevsky<br />

zu der neuen alten Formation, die zwar noch<br />

unter dem Namen Gong auftrat, aber mit der<br />

Vergangenheit nur noch bedingt zu tun hatte.<br />

Das war eine Formation, die die ganze Hippie-<br />

Ideologie über Bord geworfen hatte und nur<br />

noch die Fusion von Jazz und Rock anstrebte.<br />

Erstaunlicherweise zeigte sich Mike Howlett<br />

als der neue Kopf der Band. Er schrieb nicht<br />

nur den wunderschönen Opener Wingful Of<br />

Eyes des 1976 erschienenen Albums Shamal,<br />

sondern war mit seinem Bass deutlich hörbar<br />

das beherrschende Kraftfeld auf dieser von<br />

Nick Mason, dem Schlagzeuger von Pink<br />

Floyd, produzierten LP, die sicherlich ein<br />

ganz neues Kapitel in der Geschichte Gongs<br />

aufschlug – eines, das zudem in den Jahren<br />

Tape: Switch Doctor<br />

UK: BBC (Tape For The BBC Radiophonic Workshop In 1965, That Was Aired 19067 As<br />

Switch Doctor)<br />

Oldie Markt 04/05 17<br />

Album: Banana Moon<br />

F: Byg Actuel 45, RI 1974 UK: Caroline C 1512, 1987 IT: Get Back GET 557. CD: 1988 UK:<br />

Charly CDCRH 110, 1990 UK: Deca Charly CD LIK 63, F: Spalax 14945<br />

A: Time Of Your Life / Memories / All I Want Is Out Of Here / Fred The Fish / White Neck<br />

Blooze<br />

B: Stoned Innocent Frankenstein & His Adventure In The Land Of Flip / I Am A Bowl<br />

Promo-Single: Fred The Fish / It’s The Time Of Your Life<br />

UK: Virgin VS 123<br />

Album: Good Morning (& Euterpe)<br />

UK: Virgin V 2054. CD: 1990 UK: Virgin CDV 2054 (+ Euterpe: Gratitude Piece)<br />

A: Children Of The New World / Good Morning / Spirit / Song Of Satisfaction / Have You<br />

Seen My Friend?<br />

B: French Garden / Wise Man In Your Heart / She Doesn’t She<br />

Album: Now Is The Happiest Time Of Your Life<br />

F: Tapioca TP 10017, RI F/UK: Affinity AFF 3<br />

A: Flamenco Zero / Why Do We Treat Ourselves Like We Do / Tally & Orlando / Moontower /<br />

Poet For Sale<br />

B:Nonsense Crocodile Poem / Only Make Love If You Want To / I Am / Deya Goddess<br />

Album: N’existe pas!<br />

UK : Charly CRL 5015. CD: 1990 F: Spalax 14817<br />

A: The Freedom Of The City In A Suitable Box / They Say They Say / Something Tells Me /<br />

It’s A Fine Air For Fliss / But It’s Not Really Real / Because Bar Room Philosophers / 333<br />

B: No Other Than The Mother Is My Song / Theme From Hashish To Ashes / The Turkeybirds<br />

Breakfart / Rajneesh With Thanks / Non God Will Not Go On Or The Wrong Way To Be Right<br />

/ O Man You<br />

Album: Dividedalienplaybax80<br />

UK: Charly CR 30218, IT: Oxford Ariston Chartly OX 3297<br />

A: When / Well / Bell / Boon / Dab / Gay / Rude<br />

B: Disguise / Pearls / Bodygas / Froghello / Fastfather / Smile<br />

12”-EP: The Death Of Rock & Other Entrances<br />

UK: Shanghai HAI 201<br />

A: Death Of Rock / Poet For Sale<br />

B: Tally’s Birthday Song / You Never Existed At All / Afraid<br />

12”-EP: Alien In New York<br />

UK: Charly CYZ 101<br />

A: Bananareggae / Are You Ready<br />

B: Oo La La / Side Windo<br />

12”-EP: Ex-Don’t Stop (& David Tolley)<br />

UK: Shanghai HAI 202<br />

A: Do / Eat / Work<br />

B: Dinosaur / What They Say<br />

1965<br />

1970<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1979<br />

1980<br />

1982<br />

1983


18<br />

Oldie Markt 04/05<br />

danach das entscheidende werden sollte.<br />

Denn kaum war diese LP unter Dach und<br />

Fach, setzte man Mike Howlett unter Druck,<br />

dessen Resümee lautete: „Die Atmosphäre<br />

ließ mir keine andere Wahl, als zu gehen.“<br />

Von da an agierte er hauptsächlich als<br />

Produzent und hat seinen Platz in der Rock-<br />

Geschichte vor allem damit verdient, dass er<br />

erstmals die Musiker auf einer Bühne zusammen<br />

brachte, die später als Police ihren<br />

Siegszug um die Welt begannen. Als Teil des<br />

Reunion-Konzertes von Gong ging er mit<br />

Andy Summers auf die Bühne und stellte ihm<br />

danach Sting als auch Stewart Copeland vor.<br />

Ihr erstes gemeinsames Konzert absolvierten<br />

sie also als Strontium 90. Bis heute besitzt<br />

Howlett übrigens ein Band von ihm mit<br />

Police als Begleiter.<br />

Bei Gong jedoch hatte jetzt Pierre Moerlen<br />

das Sagen und das bedeutete Jazzrock mit der<br />

Vorherrschaft der Percussioninstrumente<br />

inklusive Vibraphon, Xylophon, Marimba<br />

D-LP: Arista Ariola 201 183<br />

und dem Glockenspiel. Songs, wie noch auf<br />

Shamal gehörten der Vergangenheit an und<br />

die Rückkehr eines Gitarristen – auf dem<br />

1977er Opus Gazeuse (in den USA als<br />

Expresso veröffentlicht, weswegen das 78er<br />

Album dann als Expresso II auf den Markt<br />

kam) – bedeutete nicht etwa die Rückkehr<br />

zum kosmischen Sound der Ära Allen und<br />

Hillage, sondern Allan Holdsworth hatte<br />

zuvor bei der Tony Williams Lifetime puren<br />

Jazzrock gebracht und passte deswegen perfekt<br />

zu der neuen Richtung.<br />

Kommerziell zahlte sich das zumindest kurzfristig<br />

aus: Sowohl Shamal als auch Gazeuse<br />

kamen in die englischen LP-Charts und ein<br />

Auftritt als Topact bei dem jährlichen Auftrieb<br />

der englischen Szene in Reading beim nationalen<br />

Rock & Blues Festival untermauerte den<br />

Anspruch auf den Status in der ersten Riege<br />

der europäischen Top-Bands. Im Zentrum<br />

stand nun ein Trio, das sich auf dem Konservatorium<br />

von Straßburg kennen gelernt hatte:<br />

Mireille Bauer sowie die Brüder Benoit und<br />

Pierre Moerlen. Fortsetzung folgt<br />

Gong: Die englischen Jahre<br />

1988<br />

1988<br />

MC: Spring 1988 (Live)<br />

UK: Ottersong (Private Tape Of A Concert By Daevid Allen, That He Sold At His Gigs Himself<br />

1990<br />

Album: The Owl & The Tree<br />

UK: Demi Monde DMLP 1019<br />

A: Mother Gong: I Am A Tree / Lament For The Future Of The Forest / Hands / Unseen Ally<br />

B: Daevid Allen: La Dea Madri / The Owly Song / I Am My Own Lover / Tudor Love Poem<br />

Album: Australia Aquaria<br />

UK: Demi Monde DMLP 1025. CD: 1990 UK: Demi Monde DMCD 1025 (+ Voice Of Om Dub)<br />

A: Gaia / Peaceful Warrior / Australia Aquaria<br />

B: She / Slave Queen / Voice Of Om<br />

1992<br />

CD: Live At The Witchwood 1991 (As The Magick Brothers: Daevid Allen, Graham<br />

Clark, Mark Robson)<br />

UK: Voiceprint VP 107 CD<br />

Tracks : Zero Theme / Why Do We Treat Ourselves Like We Do ? / I Am My Own Roadie /<br />

Herbacious Border / Have You Seen My Friend? / Wayland Smithy / Trial By Headline / Isle Of<br />

Glass / Children Of The New World / Wise Man In Your Heart / Magick Brother<br />

1993<br />

CD: Live 1963 (Daevid Allen Trio)<br />

UK: Voiceprint VP 122 CD<br />

Tracks : Love Is A Careless Sea / My Head Is A Nightclub / Capacity Travel / The Song Of The<br />

Jazzman / Dear Olde Benny Green Is A-Turning In His Grave / Ya Sunne Wot / Frederique La<br />

Poisson ave frote sure le Dos<br />

CD: Ja ne fum’ pas des Bananas<br />

F : Legend LM 9013<br />

Tracks: Intro / Pretty Miss Titty / Rich Girl / Un Oeuf For You / My Mother’s Gone To India-<br />

Hare Krishna-Time Of The Green Banana-Remember The Name / La Belle Cerebrale / Est-ce<br />

que je suis (Garcon ou Fille) / Hyp Hypnotise You / Goldilox / Why Do You Come Knocking<br />

At My Door / Rock’n’Roll Angel / Why Are You Sleeping? / French Garden / Pretty Miss Titty<br />

/ Gong Song / Je ne fume pas des Bananas<br />

1995<br />

CD: Jewel In The Lotus (As Daevid Allen With The Invisible Opera Company Of Tibet)<br />

UK: GAS CD 006<br />

Tracks: Om Mani Padme Hum / All Coming True / Bad Self / The Size Of Minus One / Circle<br />

Around (Live)<br />

CD: Dreaming A Dream<br />

UK: GAS CD 007<br />

Tracks: Dear Friends / High Points / Brothers / Big daddy / Wotsa Use / Garden Song / Came<br />

To Find You / The Rapist / Sittin In A Teashop / Fire Becomes Her / No One’s Slave / For Song<br />

/ Dear Friends<br />

1998<br />

CD: Eat Me Baby I’m A Jellybean<br />

UK: GAS CD 016<br />

Tracks: So What? / Gold Top / I Can’t Get Started / Slow Boat / It Ain’t Necessarily So / My<br />

Funny Valentine / Au Private / St. Petersburg Café / Salt Peanuts<br />

1999<br />

CD: 22 Meanings – The Art Of Glissando Guitar Vol. 1 (& Harry Williamson)<br />

UK: Gliss CD 005<br />

Tracks: 22 Meanings<br />

CD: Nectans Glen (& Russell Hibbs)<br />

UK: Voiceprint VP 206 CD<br />

Tracks : Ring The Bells-Turn / Kerridwen / Leshy / We Came Down / Nectans Glen / Spring<br />

Song / Watching / Brother / Envirolament / Spirit / Man In The Green / Avalon / Queen Of The<br />

Hearts / She & I / Bees / Sonic Tonic


The Pogues: Die ersten 10 Jahre<br />

Folk-Punk<br />

Keine Band verkörperte den<br />

Mix aus Punk, Irish Folk und<br />

Rock besser als die Pogues,<br />

die bis heute ihren typischen<br />

Mix bringen.<br />

Das Showbusiness kann schon seltsame<br />

Dinge hervorbringen. Beispielsweise eine<br />

Gruppe, die vorzugsweise Irish Folk spielt,<br />

von der aber nur ein einziges Mitglied tatsächlich<br />

von der grünen Insel stammt. Das hat<br />

natürlich hauptsächlich damit zu tun, dass die<br />

irische Gemeinde in England nicht gerade<br />

klein ist. So wurde Shane MacGowan zwar in<br />

Kent geboren, wuchs aber in Tipperary, jenseits<br />

der irischen See, auf. Letztlich ist es<br />

sicher weniger wichtig, was er ausstrahlt und<br />

das war bei Mac Gowan von Anfang an der<br />

Mythos des trinkfesten, inspirierten, schlagfertigen<br />

Bohemiens, wie ihn Brendan Behan<br />

in den 20er Jahren verkörpert hatte, der genauso<br />

berühmt für seine literarischen Erzeugnisse<br />

wie seine Eskapaden im betrunkenen<br />

Zustand war. Die Ursprünge der Band, wie sie<br />

sich dann 1983 herauskristallisierte, lagen<br />

sowohl in einem irischen Plattenladen, in dem<br />

Shane Mac Gowan arbeitete als auch im Londoner<br />

Stadtteil Kings Cross, der damals ein<br />

Zentrum der Squatter war, also Leuten, die<br />

illegal in leeren Häusern wohnten. Dort fanden<br />

sich nach und nach die Musiker zusammen,<br />

die zuerst die Nipple Erectors – kurz The<br />

Nips – und dann Pogue Mahone (ein Slangausdruck<br />

für den Ausspruch, der in Deutschland<br />

durch Götz von Berlichingen berühmt<br />

wurde) bildeten.<br />

Das Rezept war von Anfang an auf dem Mist<br />

von MacGowan entstanden, der sowohl vom<br />

Punk wie vom Irish Folk seiner Jugend in der<br />

Irischen Grafschaft Tipperary befruchtet worden<br />

war. Nach dem Punkversuchen mit The<br />

Nips zeigte schon die erste Single, die das<br />

Sextett auf dem eigenen Pogue Mahone-<br />

Label auf den Markt brachte, wohin die Reise<br />

gehen sollte: Sowohl Streams Of Whiskey von<br />

Brendan Behan als auch die MacGowan-<br />

Kompositionen Dark Streets Of London verknüpfte<br />

Folk, Rock und Punk kongenial miteinander.<br />

Im Zentrum stand McGowan, dessen<br />

Gesang sich genau so ungehobelt anhörte wie<br />

die Musik. Stiff war begeistert und so erschien<br />

1984 die erste LP Red Roses For Me (WSM<br />

5046759582), die wie alle anderen Reissues<br />

hier zum einen mit einem sehr ausführlichen<br />

Booklet und zudem mit Bonustracks – hier<br />

die diversen B-Seiten der Singles und Maxi-<br />

Singles – erscheint. Das Album war Folkrock<br />

in der besten Tradition der Insel, mit einem<br />

kräftigen Schuss Punk, der vor allem die<br />

Attitüde der Musik betrifft und einem<br />

schächeren Anteil Rock. Auf der Insel kam<br />

das immerhin in die Top 100 der LP-Charts<br />

und war der ideale Start für MacGowan&Co.<br />

Ein Jahr später erschien das zweite Album,<br />

das das erste Meisterwerk der Band werden<br />

sollte: Rum, Sodomy & The Lash (WMS<br />

5046759592), dessen Titel man einem Zitat<br />

von Winston Churchill über die englische<br />

Oldie Markt 04/05 19<br />

Marine entnommen hatte. Deswegen spielte<br />

das Cover auf das berühmte Gemälde Das<br />

Floß der Medusa an und die Presse-Party zur<br />

Veröffentlichung fand auf der in der Themse<br />

als Museumsschiff ankernden HMS Belfast<br />

statt. Erneut hatte man eine Mischung aus den<br />

Kompositionen von MacGowan, Klassikern<br />

des Stils wie Dirty Old Town oder The Band<br />

Played Waltzing Matilda und Traditionals<br />

gewählt und sie mit dem typischen Klangmix<br />

aus Folk, Rock und Punk angefertigt. Der<br />

Erfolg sprach für sich: In England kam man<br />

damit auf den 13. Platz und war als echtes<br />

Original etabliert, was speziell auf MacGowan<br />

eher bedauerliche Auswirkungen hatte.<br />

Nach Rum, Sodomy & The Lash und der EP<br />

Poguertry In Motion (29 in England) war man<br />

auf dem ersten Höhepunkt in England, doch<br />

dann kam erst einmal nicht viel, weil man<br />

aus dem Vertrag mit dem alten Label (Stiff)<br />

heraus wollte und zum zweiten Personalwechsel<br />

verkraften musste. Für Cait Riordan<br />

kam Darryl Hunt und der Folk-Veteran Terry<br />

Woods brachte die Stärke der Band auf acht<br />

Mann. Die Pause hatte eher Vorteile: Zum<br />

einen konnte man die neue Besetzung in den<br />

Konzerten einspielen und zum zweiten auch<br />

neue Songs vorstellen, so dass das Material,<br />

als dann die Aufnahme zu If I Should Fall<br />

From Grace With God (WMS 5046759602)<br />

mit dem Produzenten Steve Lillywhite begannen.<br />

Dank der Version der MacGowan/Finer-


20<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Komposition Fairytale Of New York, die in<br />

England einen 2. Platz belegte, erreichte man<br />

ein ganz neues Niveau, nicht nur zuhause in<br />

England, wo das Album bis auf Platz 3 der<br />

Charts kam, sondern auch in den USA, wo die<br />

Hitsingle ebenfalls 200.000 Stück absetzte.<br />

Das ereignete sich, obwohl die dritte LP die<br />

variabelste Platte von allen war.. Das resultierte<br />

größtenteils aus dem Zugang von Terry<br />

Woods, der die Palette bezüglich des instrumentalen<br />

Bereichs noch verfeinerte, so dass<br />

man von einem ganz neuen Sound sprechen<br />

kann, der nicht nur einmal rockiger war, sondern<br />

oft auch schlicht voluminöser und auf<br />

jeden Fall vielschichtiger.<br />

Inzwischen war in London Acid House ausgebrochen<br />

und Shane MacGowan, der inzwischen<br />

den Alkohol noch mit Drogen versetzte,<br />

folgte dieser Szene aufmerksam. Das<br />

hatte natürlich Konsequenzen auf den Klang<br />

der Band auf dem erneut von Steve Lillywhite<br />

produzierten Album Peace And Love (WMS<br />

5046759612), das ähnlich wie die Platte zuvor<br />

einen enorm vielschichtigen Klang besaß,<br />

aber dazu auch noch Ansätze von Jazz (im<br />

Instrumental Gridlock) als auch der elektronischen<br />

Acid House-Szene. Ganz sicher hatte<br />

das mit den Pogues der ersten Jahre nicht<br />

mehr viel zu tun, aber das war immer noch<br />

ausgezeichnete Musik, der es tatsächlich<br />

gelang, den Stil der Vergangenheit mit den<br />

neuen Elementen zu verbinden. Für England<br />

erwies sich das als das richtige Rezept, denn<br />

erneut kam man in die Top 10 der LP-Charts,<br />

aber in den USA, wo das vorhergegangene<br />

Opus immerhin in die Top 100 eingezogen<br />

war, musste man wieder kleinere Brötchen<br />

backen.<br />

Dennoch konnte keine Frage darüber bestehen,<br />

dass die Band zum Folkrock-Adel<br />

Englands gehörte und dieser Status blieb auch<br />

auf dem folgenden Werk Hell’s Ditch (WSM<br />

5046759622) erhalten, obwohl es eine Entwicklung<br />

dokumentierte, die letztlich zur<br />

Trennung von MacGowan führte. Tatsächlich<br />

war er bereits seit längerem sowohl live als<br />

auch im Studio mit seinen Beiträgen äußerst<br />

erratisch: Touren durch die USA mit Bob<br />

Dylan und alleine mussten ohne ihn absolviert<br />

werden und auch bei den Aufnahmen zu<br />

dem Album, die in den berühmten Rockfield<br />

Studios mit Joe Strummer als Produzent –<br />

Steve Lillywhite hatte sich mit MacGowan<br />

bei den Arbeiten zu Peace And Love befehdet<br />

– stattfanden, war er nur ab und an zugegen<br />

und steuerte Songs bei, die mit Folkrock<br />

nichts mehr zu tun hatten, was auch daran lag,<br />

dass er seine Liebe zu Thailand entdeckt<br />

hatte, wo er von den Pressionen des Ruhms<br />

unberührt leben konnte. Das mag der Grund<br />

dafür sein, dass die Platte wieder mehr Spuren<br />

der ersten beiden Alben zeigte, weil die<br />

Bandmitglieder das Steuer stärker in die Hand<br />

nahmen und Strummer ebenfalls das Ruder<br />

mehr zurück in die Vergangenheit steuerte.<br />

Fakt ist, dass man in England mit einem<br />

12. Platz erneut einen guten Erfolg feiern<br />

konnte.<br />

Danach kam der längst nötige Split: Die Band<br />

bat Shane MacGowan, auszusteigen und<br />

der fragte sie, warum sie so lange dafür gebraucht<br />

hätte, ihn das zu fragen. Um der<br />

Gruppe selbst zu helfen, nachdem sie erst einmal<br />

Shane zur Seite gestanden hatte, um seine<br />

Solo-Karriere in Fahrt zu bringen, sprang einmal<br />

mehr Joe Strummer ein, der die Jungs<br />

schon aus der Zeit kannte, als sie im Vorprogramm<br />

von The Clash aufgetreten waren.<br />

Doch schnell zeigte sich, dass man damit<br />

erneut einen Frontmann besessen hätte, der<br />

alle anderen in den Schatten stellte und so<br />

packte man es alleine, zumal man mit Jeremy<br />

Finer und Spider Stacy zwei Songschreiber<br />

besaß, die auch sehr gut im Rampenlicht stehen<br />

konnten. Jeder, der nun erwartet hätte,<br />

dass die Band ohne ihren Chef baden gehen<br />

würde, wurde angenehm enttäuscht. Sowohl<br />

von den Songs, zu denen auch Schlagzeuger<br />

Andrew Ranken und Bassist Darryl Hunt<br />

einen Beitrag leisteten, als auch von der<br />

Musik her war das richtig guter Folkrock, der<br />

freilich deutlich anders klang als das, was<br />

man von früher gewohnt war und das hatte<br />

mit dem Gesang nur am Rande zu tun.<br />

The Pogues: Die ersten 10 Jahre<br />

Tatsächlich hörte sich Waiting For Herb<br />

(WSM 5046759632) schon ganz anders an als<br />

die Platten vorher – deutlich rockiger. Das<br />

ging nun stark in Richtung klassischer<br />

Folkrock, obwohl die CD sehr variabel klang<br />

und von den Songs her jederzeit den Vergleich<br />

mit den anderen der Band aushalten<br />

konnte.<br />

Platz 20 in England bewies, dass man richtig<br />

lag, aber die ersten zehn Jahre forderten ihren<br />

Tribut und so gingen James Fearnley, Terry<br />

Woods und Philip Chevron. Für sie kamen<br />

Jamie Clarke, James McNally und David<br />

Coulter, die auf Pogue Mahone (WSM<br />

5046759642) nicht nur als Instrumentalisten<br />

in die Fußstapfen ihrer Vorgänger traten, sondern<br />

auch als Songschreiber. Trotz des an die<br />

Vergangenheit erinnernden Namens der CD<br />

war das erneut der Sound, den man von der<br />

letzten Platte kannte: Guter Folkrock mit<br />

anderen Einflüssen, der den irischen Anteil<br />

zugunsten der globaleren Elemente in den<br />

Hintergrund drängte, aber dank der Songs<br />

und der Musiker nach wie vor hohe Qualität<br />

besaß. Zusammen ergeben die sieben CDs<br />

den Weg einer Band vom Untergrund zum<br />

großen Erfolg und dem Sprung von England<br />

in die USA. Dies ging bei den Pogues ebenso<br />

wie bei vielen anderen Gruppen einher mit<br />

dem Verlust eines Teils ihrer Identität.


Klaus Schulze: Werke der 70er bis 90er<br />

Synthi-Klaus<br />

Vier Werke von Elektronik-Pionier<br />

Klaus Schulze aus den 70er-90er<br />

Jahren zeigen die ganze Breite<br />

seines Schaffens.<br />

Originale haben es in der Rockmusik so lange<br />

schwer, wie ihre Originalität nicht international<br />

gewürdigt wird. Ist einmal die Anerkennung<br />

da, kann man sich dann auch schon einmal<br />

einige Fehlschläge leisten. Bei Klaus<br />

Schulze kam der große Durchbruch 1974 mit<br />

dem Richard Wagner gewidmeten Timewind,<br />

für das er in Frankreich mit dem Grand Prix<br />

International du Disque ausgezeichnet wurde.<br />

Und wie er es selbst in dem im Begleit-<br />

Text abgedruckten Interview sagt: In Deutschland<br />

gilt man erst dann etwas, wenn man<br />

Erfolge im Ausland vorweisen kann. Das war<br />

spätestens 1977 mit Mirage (Inside Out SPV<br />

085-304032) der Fall, das die bis dahin best-<br />

verkaufte LP des Mannes wurde, was auch<br />

daran lag, dass er mit Island eine Plattenfirma<br />

im Rücken hatte, die dieses Werk bedingungslos<br />

unterstützte. Dabei war diese LP<br />

weit weniger rhythmisch als die beiden Vorgänger,<br />

Body Love (entstanden als Soundtrack<br />

für einen Porno) und Moondawn.<br />

Tatsächlich trifft der Zusatz Eine elektronische<br />

Winterlandschaft den Inhalt genau.<br />

Durch den zeitnahen Tod seines Bruders war<br />

Schulze in einer eher traurigen Gemütsverfassung<br />

und das schlug sich in den eher kalten,<br />

flächigen Titeln nieder, die aber gleichwohl<br />

seine Begabung für die Schaffung von<br />

Atmosphäre und sein Gespür für Melodien<br />

zeigten. Wie alle CDs in dieser Reihe besitzt<br />

auch diese einen Bonustitel, der wie auf den<br />

anderen Platten auch, in engem zeitlichen<br />

Zusammenhang mit der Platte steht und für<br />

die Reissue remixed wurde.<br />

Dank der Auslandserfolge war Schulze 1978<br />

in Deutschland endlich anerkannt und das<br />

hatte unmittelbare Auswirkungen: Das in der<br />

Form eines Doppel-Albums erschienene X<br />

(Inside Out SPV 085304042) war seine erste<br />

Produktion, die in die deutschen Albumcharts<br />

einzog, owohl sie gewiss nicht die leichteste<br />

Kost präsentierte: Jede Plattenseite war einer<br />

Person gewidmet, die Schulze auf irgendeine<br />

Weise beeinflusst hatte, wobei er zweimal 2<br />

Leute draufgepackt hatte, so dass es am Ende<br />

6 Herren aus Kunst und Geschichte waren,<br />

die er so ehrte, von Friedrich Nietzsche bis zu<br />

König Ludwig II. von Bayern. Diesmal setzte<br />

er sowohl ein Streichorchester wie Solisten<br />

ein und das veränderte den Charakter seiner<br />

Musik etwas, obwohl eine Qualität von ihr<br />

immer schon die Wärme war, die Schulze aus<br />

seinen Geräten hervorzauberte. Als Bonustitel<br />

bekommt man eine Live-Version von Ludwig<br />

II. mit einem Orchester.<br />

Inzwischen war Schulze weltweit einer der<br />

führenden Vertreter der elektronischen Musik<br />

und das verschaffte ihm Freiheiten, die er<br />

für Experimente nützte. So ging er 1986 für<br />

Oldie Markt 04/05 21<br />

Dreams (Inside Out SPV 085-304052) mit<br />

einer kleinen Gruppe ins Studio, darunter<br />

dem Sänger Ian Wilkinson. Erneut überzeugen<br />

die melodischen Einfälle des Mannes, die<br />

diese Platte zu einer der leichteren in seinem<br />

Werk machen, zumal der Einsatz der normalen<br />

Rock-Instrumente die elektronische<br />

Machart nicht ganz so betont, wie das sonst<br />

der Fall ist. Erstmals ist der Bonustrack nicht<br />

zeitnah, sondern stammt von einer Promodisc<br />

2003, die mittlerweile für viel Geld versteigert<br />

wird, so dass Schulze ihn jetzt offiziell<br />

machte.<br />

Eine der großen Verdienstmöglichkeiten für<br />

Musiker der elektronischen Szene besteht in<br />

Soundtracks und Klaus Schulze hat etliche<br />

davon angefertigt. 1992 entstand Le Moulin<br />

de Daudet (Inside Out SPV 085-304062) als<br />

Auftragsarbeit für den Regisseur Samy Pavel<br />

aus Frankreich, der einen Film über den<br />

Dichter Alphonse Daudet machte. Das hört<br />

man der Platte auch an, die das Handicap von<br />

Film-Musiken besitzt: Ohne die Bilder wirkt<br />

das ab und zu beziehungslos. Wie schon bei<br />

der CD zuvor ist auch der Bonustrack erst<br />

2004 für die Synthesizer-Firma Alesi entstanden,<br />

der auf der Musikmesse in Frankfurt<br />

als Promoscheibe verschenkt wurde und inzwischen<br />

für dreistellige Dollar.Beträge versteigert<br />

wird. Insgesamt zeigen die vier CDs<br />

die Entwicklung des Musikers Schulze.


22<br />

Oldie Markt 04/05<br />

R&B 1951-1955<br />

Die schwarze Musik leitete den Rock &<br />

Roll durch den Rhythm’n’Blues ein.<br />

Dessen Entwicklung ab 1951 gibt es hier.<br />

Die gute alte Musikbox findet man nicht<br />

mehr, wie früher, selbstverständlich in jeder<br />

Kneipe, sondern sie hat im digitalen<br />

Zeitalter mehr oder weniger ausgedient. So<br />

ist sie wie die Musik, di ein ihr verborgen<br />

war, zu einem Teil der Geschichte geworden.<br />

In der CD-Reihe zur R&B-Musik,<br />

Blowing The Fuse, steht sie noch einmal im<br />

Mittelpunkt, weil sie mehr als fast jedes<br />

andere Medium, nimmt man einmal das<br />

Radio aus, zur Verbreitung der Musik beitrug.<br />

Die beginnt 1951 (Bear Family BCD<br />

16706 AS) mit den Pionieren des Stils – und<br />

die kamen vom Blues. Namen wir John Lee<br />

Hooker, Muddy Waters, Amos Milburn, Joe<br />

Turner oder Howlin’ Wolf bestimmten die<br />

Szene, obwohl auch schon die zukünftigen<br />

Dominatoren zu finden waren: Die Gruppen<br />

auf der einen Seite und die Doo-Wopper auf<br />

der anderen. Was diese Reihe auszeichnet,<br />

ist zum einen die chronologische Anordnung<br />

der einzelnen Titel wie das überragende<br />

Booklet, in dem jeder Künstler und der<br />

spezielle Titel, der zu hören ist, vorgestellt<br />

werden, sowohl im Bild als auch im Text.<br />

Wer einmal selbst ein solches Booklet angefertigt<br />

hat weiß, was für eine Sisyphusarbeit<br />

das ist und deswegen machen die beiden<br />

Bestandteile jeder Folge den Wert der Serie<br />

aus, die man sowohl in ihrem akustischenwie<br />

Gebrauchswert nur als sensationell<br />

bezeichnen kann. Qualitativ ist das ein<br />

Gegenstück zu der CD-Serie über die deutsche<br />

Beatmusik, Smash! Boom! Bang!, obwohl<br />

die noch mehr Pionierarbeit war.<br />

Natürlich war die Situation in der schwarzen<br />

Musik in den frühen 50er Jahren die, dass in<br />

jedem Jahr neue Namen auftauchten und das<br />

schlägt sich auch auf 1952 (Bear Family<br />

BCD 16707 AS) nieder, wo man Bekannt-<br />

schaft mit B.B.King, Elmore James, Fats<br />

Domino, Ruth Brown oder Johnny Ace<br />

machen darf – alles Namen, die für die<br />

Geschichte des R&B eine große Bedeutung<br />

besitzen.<br />

Das setzte sich natürlich 1953 (Bear Family<br />

BCD 16708 AS) fort, wo neben den One-<br />

Hit-Wonders wie den Du-Droppers, The<br />

Four Tunes oder dem Joe Morris Orchestra<br />

solche Größen wie Clyde Mc Phatter&The<br />

Drifters, Dinah Washington, Shirley & Lee<br />

oder The Orioles auftauchten. Diese Namen<br />

alleine demonstrieren die ungeheure Vitali-<br />

Schwarze Musik vor dem Rock’n’Roll<br />

tät der R&B-Szene, die auch aufgrund der<br />

vielen kleinen Plattenfirmen, die alle ihre<br />

Stars auf den Markt brachten, existierte. Zudem<br />

gab es wahrscheinlich kaum eine Zeit in<br />

der Radio-Landschaft der USA, wo die<br />

Vielfalt so groß war wie damals, wo man auf<br />

ein- und demselben Sender Country und<br />

R&B hören konnte.<br />

Das setzte sich natürlich auch 1954 (Bear<br />

Family BCD 16709 AS) fort, wobei auffällt,<br />

dass so viele Gruppen auftauchten wie auf<br />

sonst keiner Folge der Serie. Das war zum<br />

einen auf die oben angesprochene Tatsache<br />

der kleinen Label zurückzuführen, die fast<br />

jedem Künstler seine Chance gaben, aber<br />

auch darauf, dass Vokalgruppen sehr billig zu<br />

produzieren waren und man deswegen mit<br />

einem schmalen Budget desto größere Erfolge<br />

feiern konnte.<br />

Das gilt genauso für 1955 (Bear Family BCD<br />

16710 AS), das ansonsten natürlich im Zeichen<br />

des Rock’n’Roll stand. Obgleich der traditionelle<br />

R&B nach wie vor stattfand, kamen<br />

jetzt Namen wie Bo Diddley, Chuck Berry und<br />

Little Richard, die auch für die schwarze<br />

Gemeinde etwas ganz Neues brachten, was<br />

man gerade auf einer CD wie dieser beobachten<br />

kann, wo dazu Leute wie Little Walter,<br />

Lowell Fulson oder Nappy Brown agieren, die<br />

vom anderen Ende des Spektrums kamen.<br />

Dieser Mix und die fantastische Aufmachung


Das Montreuy-Festival auf DVDs<br />

Festival am See<br />

Fas Montreux Jazz Festival ist in<br />

den letzten 40 Jahren zu einem der<br />

wichtigsten Musikfestivals weltweit<br />

geworden. 8 DVDs zeigen die<br />

Qualität der Veranstaltung.<br />

Musikfestivals veranstaltet inzwischen fast<br />

jeder Flecken – die Absicht ist klar: Es kommen<br />

die Besucher, um die Musik zu sehen,<br />

außerdem ist die Presse zugange und schließlich<br />

können bei einem Erfolg des Unternehmens<br />

zusätzliche Produkte Geld in die Stadtkasse<br />

spülen. Wie das laufen kann, beweist<br />

seit 1967 das am Genfer See gelegene Städtchen<br />

Montreux, das jedes Jahr Anfang Juli<br />

das Montreux Jazz Festival veranstaltet, das<br />

mittlerweile zu der Handvoll Musikfesten<br />

weltweit zählt, zu denen die Musiker gerne<br />

kommen. Folglich findet man hier immer die<br />

ganz großen Stars, die schon lange nicht mehr<br />

nur vom Jazz kommen. Immerhin stammt die<br />

erste DVD vom Gig eines der Individualisten<br />

des Jazz: Der Bassist Charles Mingus war<br />

nicht nur einer der ganz großen Instrumentalisten<br />

des Jazz, er gehörte auch zu den bahnbrechenden<br />

Stilisten und Komponisten des<br />

Stils, was er bei Live At Montreux 1975<br />

(Eagle Vision EREDV 449) bewies: Nemen<br />

seinem Evergreen Goodbye Pork Pie Hat<br />

brachte er außerdem Material der Meilenstein-Alben<br />

Changes One und Changes Two,<br />

außerdem spielten bei 2 Titeln Gerry Mulligan<br />

und Benny Bailey mit.<br />

Ebenso legendär auf seinem Instrument wie<br />

erfolgreich als Komponist ist Al di Meola,<br />

der Live At Montreux 1981/1993 (Eagle<br />

Vision EREDV 448) ganz unterschiedliche<br />

Konzepte und Besetzungen anbot: Einmal<br />

gab er den akustischen Jazzer, beim zweiten<br />

Mal hatte er einen Gitarristen und einen singenden<br />

Percussionisten dabei. Virtuos ist das<br />

immer, ab und zu auch mitreißend.<br />

Ein Jahr später trat ein weiteres Original der<br />

amerikanischen Musik in der Schweiz auf:<br />

Curtis Mayfield zählte zu den Pionieren des<br />

Funk und den bot er auch Live At Montreux<br />

Oldie Markt 04/05 23<br />

1987 (Eagle Vision EREDV 450), wo er mit<br />

seiner unnachahmlichen Fistelstimme nicht<br />

nur die Klassiker Superfly, Move On Up oder<br />

People Get Ready brachte, sondern auch Ma-<br />

terial von seiner aktuellen Produktion.<br />

Im Vergleich dazu ist Gary Moore natürlich<br />

weit weniger einflussreich, aber auf dem<br />

Gipfel seines Ruhms war er einer der besten<br />

Bluesrocker überhaupt. Live At Montreux<br />

1990 (Eagle Vision EREDV 445) bringt den<br />

damaligen Sound, teilweise zusammen mit<br />

Albert Collins, was Gitarrenblues der besten<br />

Art bedeutet. Unüblicherweise für die DVDs<br />

dieser Reihe gibt es hier auch noch Bonus-<br />

Material von seinem Auftritt 1997 mit drei<br />

Klassikern aus seinem Repertoire. Beste<br />

Musik zwischen Blues- und Hardrock ist<br />

garantiert.<br />

Wie weit das Festival im Laufe der Zeit weg


24<br />

Oldie Markt 04/05<br />

vom Jazz und hin zum Rock tendierte,<br />

beweist auch Live At Montreux 1995 (Eagle<br />

Vision EREDV 447) von Shane MacGowan<br />

& The Popes. Wie zu seiner besten Zeit mit<br />

den Pogues brachte er den Whiskey-umnebelten<br />

Mix aus Folk, Punk und Rock, wobei die<br />

Titel von damals immer noch einen großen<br />

Teil des Repertoires ausmachten. Auf der<br />

anderen Seite bewies sein Auftritt auch, dass<br />

er als Solist für sich stehen kann, zumal seine<br />

Fähigkeiten als Songschreiber eh nie in Frage<br />

gestanden hatten.<br />

So legendär wie Ray Charles jedoch war er<br />

nicht und der tauchte Live At Montreux<br />

1997 (Eagle Vision EREDV 444) auf, natürlich<br />

mit einer Big Band, die der Arrangeur Al<br />

Jackson leitete und die ihm den nötigen<br />

Rückhalt für seine fantastische Show gab, die<br />

einen wahren Querschnitt durch seine Karriere<br />

bot, vom Jazz in Scotia Blues über den<br />

Soul in What’d I Say – mit dem er natürlich<br />

das Ganze beendete – bis zum Country von<br />

Georgia On My Mind oder I Can’t Stop<br />

Loving You. Die Bedeutung des Mannes wird<br />

noch durch die Tatsache unterstrichen, dass<br />

man hier Zusatzfeatures wie einen Kommentar<br />

des Mannes selbst, Liner Notes, eine<br />

Biografie und anwählbare Titel erhält. Gerade<br />

im Hinblick auf seinen kürzlichen Tod ist das<br />

ein echtes Denkmal eines der großen Originale<br />

der populären Musik des letzten Jahrhunderts.<br />

Originale waren auch, zumindest anfangs, die<br />

drei Herren von Emerson, Lake & Palmer,<br />

die in den 60er und 70er Jahren die Fusion<br />

aus klassischer Musik und Rock bis zu einem<br />

Punkt vorantrieben, auf dem sie alleine<br />

standen. Die Tour de Force von Keith<br />

Emerson durch Mussorgskys Bilder einer<br />

Ausstellung blieb ein Unikat. Klar, dass ein<br />

Ausschnitt dieser Tour de Force auch Live At<br />

Montreux 1997 (Eagle Vision EREDV443)<br />

zu hören war, neben anderen Klassikern aus<br />

ihrem Repertoire, wie Knife Edge, Lucky Man<br />

oder die Fanfare For The Common Man von<br />

dem amerikanischen Komponisten Aaron<br />

Copland. Nach wie vor überzeugt die nahezu<br />

selbstverständliche Verbindung der beiden<br />

unterschiedlichen Stile, die sowohl die Klasse<br />

der Musiker als auch die Qualität ihrer Titel<br />

zeigt.<br />

Da bewegten sich Earth, Wind & Fire<br />

schon auf einem ganz anderen Level, obwohl<br />

sie vom Umsatzerfolg her die drei Herren<br />

übertroffen haben dürften. In den 70er und<br />

80er Jahren waren sie eine der führenden<br />

Funkbands, die unter der Führung des ehemaligen<br />

Drummers Maurice King die weltweiten<br />

Charts mit dem auf Hochglanz<br />

Das Montreux-Festival auf DVDs<br />

polierten Sound beherrschten, der ebenso<br />

von dem perfekten Satzgesang wie dem<br />

traumwandlerisch sicheren Sound auf der<br />

Kante zwischen Soul, Pop und Rock profitierte.<br />

Dazu kamen die stets messerscharf<br />

angebrachten Bläsersätze, die oft eher an<br />

Fanfarenstöße erinnerten. Immer wieder in<br />

anderen Besetzungen auftretend, kam man<br />

Live At Montreux 1997 (Eagle Vision<br />

EREDV 442) mit der unbestritten besten<br />

Besetzung mit Leadsänger Philipp Bailey in<br />

die Schweiz und servierte einen Mix aus den<br />

großen Hits wie September, After The Love Is<br />

Gone, Devotion oder Boogie Wonderland<br />

und aktuellen Titeln, die die ganze Klasse<br />

der wie ein geöltes Uhrwerk funktionierenden<br />

Band bewies. Zusätzlich bekommt man<br />

noch Tracks von dem Auftritt ein Jahr danach<br />

in Montreux, als man ebenso gut<br />

spielte. 28 Songs sind jede Menge und sie<br />

schlagen den Bogen von den Hits zu dem<br />

Material, in dem die ersten Jahre als Einheit<br />

zwischen Jazz und Soul noch einmal deutlich<br />

werden. Im übrigen gibt es zu dieser<br />

DVD wie zu allen anderen ein Booklet, das<br />

eine Einführung in die Geschichte der<br />

Künstler und in den Hintergrund des Konzertes<br />

gibt, was den Discs einen zusätzlichen<br />

Gebrauchswert verleiht.<br />

Dank der peniblen Produktion des Festivalchefs<br />

Claude Nobs erhält man außerdem<br />

einen perfekten Sound und ebensolche Bilder,<br />

die kaum mehr überarbeitet werden mussten.<br />

Deswegen und dank der schieren Qualität der<br />

Musik ist diese Serie äußerst lohnenswert,<br />

auch wenn man sich mehr Material aus den<br />

frühen Jahren des Festivals wünschen würde,<br />

nicht nur wegen des Jazz, sondern vor allem<br />

wegen der Jam-Sessions, die damals an der<br />

Tagesordnung waren. Aber die Reihe wird ja<br />

fortgesetzt.


Plattenkritiken I<br />

Schobert + Black<br />

Die singenden Bärte<br />

Conträr/Indigo 5162-2<br />

Aller Anfang ist schwer – so<br />

banal das klingt, für die<br />

Popmusik gilt das absolut,<br />

besonders, wenn man in den<br />

60er Jahren seine ersten<br />

Gehversuche in der populären<br />

Branche unternahm.<br />

Dennoch gab es auf den<br />

ersten beiden LPs des Duos<br />

von 1967 und 1968 schon<br />

einige der Eigenheiten, die<br />

sich durch ihre ganze Karriere<br />

zogen: Den Humor,<br />

den perfekten Satzgesang,<br />

die ostpreußischen Texte<br />

und die Ironie. Hier kam das<br />

oft mit Texten von Fritz<br />

Grasshoff, aber letztlich war<br />

es sehr gut und eigen.<br />

The Rattles<br />

Come On And Sing<br />

Zounds 2700020134 B<br />

Best Of-Sampler von den<br />

Hamburger Beat-Ikonen<br />

gibt es eigentlich genug –<br />

warum sich also diesen<br />

zulegen. Vielleicht, weil er<br />

mit einem Sound aufwartet,<br />

der die alten Hits wie gerade<br />

eben aufgenommen klingen<br />

lässt. Oder, weil neben den<br />

Erfolgen auch einiges ausgefallene<br />

Material wie das<br />

Rock’n’Roll-Medley auftauchen.<br />

Der Rest bleibt<br />

guter bis sehr guter Beat<br />

aus Deutschland, der genau<br />

den Schuss Naivität und<br />

Unbekümmertheit besaß,<br />

der die 60er Jahre auszeichnete.<br />

The Detroit Cobras<br />

Life, Love And Leaving<br />

Rough Trade<br />

RTRADCD 067/BMG<br />

Wenn eine US-Band bis<br />

nach Europa vordringt, ist<br />

es oft so, dass sie zuhause<br />

schon einiges auf den Markt<br />

gebracht hat. Das gilt beispielsweise<br />

für die drei<br />

Damen mit einem Mann aus<br />

Detroit, die seit 10 Jahren<br />

existieren. Dies war ihr<br />

Debüt und es zeigte, dass<br />

das Konzept, den Beat der<br />

60er mit den modernen<br />

Mitteln zu bringen und<br />

dabei immer wieder klassische<br />

Songs der Ära einfließen<br />

zu lassen, damals so<br />

gut klappte wie heute, weil<br />

die Gruppe im besten Sinn<br />

naiv musiziert.<br />

Ton Steine Scherben<br />

18 Songs aus 15 Jahren<br />

DVP 021/Fenn Music<br />

Legendär nennen sich viele<br />

Musiker und Bands, auch<br />

wenn die Firmierung nur auf<br />

die wenigsten davon zutrifft.<br />

Für die Band um Rio Reiser<br />

aber gilt die Bezeichnung<br />

auf jeden Fall und diese Art<br />

Best Of-Kompilation ist ein<br />

guter Überblick über die<br />

Karriere, die man auch vom<br />

Anarchismus zu den Rolling<br />

Stones betiteln könnte. Das<br />

klang anfangs vor allem<br />

wiederborstig – Punk anno<br />

1972. Leider war die Produktion<br />

teils so primitiv,<br />

dass das ein Ärgernis ist,<br />

aber die Edelsteine überwiegen.<br />

The Detroit Cobras<br />

Mink, Rat Or Rabbit<br />

Rough Trade<br />

RTRADCD 068/BMG<br />

Obwohl das 50 Jahre nach<br />

dem ersten Auftritt des<br />

Rock’n’Roll gerne von den<br />

wohlerzogenen Kindern der<br />

Stilart negiert wird, ist es<br />

dennoch eine Tatsache, dass<br />

die Musik und die Halbwelt<br />

von Anfang an eine natürliche<br />

Liaison eingingen.<br />

Das Cover der zweiten CD<br />

der Detroiter Frauenband<br />

gibt seinen Kommentar dazu<br />

ab und dann fetzen die<br />

Ladies durch den süffigen<br />

Mix aus eigenen und den<br />

Songs der 60er Jahre, dass<br />

einem Hören und Sehen<br />

vergeht. Das macht vor<br />

allem eines: Spaß!<br />

Various Artists<br />

Burg Waldeck Festival<br />

1967 (2 CD)<br />

Conträr/Indigo 5649-2<br />

Irgendein Festival war das<br />

nicht, was da auf der Burg in<br />

Nordhessen ablief, sondern<br />

das große Treffen der internationalen<br />

Folk- mit der<br />

deutschen Liedermacher-<br />

Szene. Hier traten sie alle<br />

auf: Die Routiniers wie<br />

Franz-Josef Degenhardt,<br />

Hein & Oss oder John Pearse<br />

wie die jungen Newcomer<br />

vom Schlage eines<br />

Hannes Wader, Reinhard<br />

Mey, Schobert & Black oder<br />

Christoph&Michael. Folglich<br />

bekam man das Beste<br />

von beiden Welten und das<br />

macht den Wert des Doppelpacks<br />

aus.<br />

Anand<br />

A Mans Mind<br />

Lion Music LMC 128 /<br />

Alive<br />

Das schwedische Label hat<br />

neben den Platten in Richtung<br />

Metal vor allem Instrumentalprojekte<br />

von Gitarristen,<br />

die zumindest ansatzweise<br />

ebenfalls in die<br />

härtere Ecke gehen, im<br />

Programm. Zu letzteren<br />

gehört Anand Mahangoe aus<br />

Holland, der mit seiner letzten<br />

CD etlichen Erfolg einheimsen<br />

konnte. Das ist der<br />

Grund, warum jetzt das<br />

Debüt wieder auf den Markt<br />

kommt. Wie auf seinem<br />

Erfolg mischt er härtere<br />

Passagen mit eher lyrischen<br />

Stellen und gab einige<br />

beeindruckende Komposi-<br />

tionen dazu.<br />

Various Artists<br />

Perfect For Parties<br />

El Toro/Rhythm Bomb<br />

RT 041025<br />

Für viele wird der Satz<br />

Rock’n’Roll Will Never Die<br />

eher anachronistisch klingen,<br />

aber die beiden Label<br />

nehmen das bitter ernst. Sie<br />

haben sich der Pflege des<br />

Rock’n’Roll, wie er heute<br />

gespielt wird, verschrieben<br />

und so gibt es hier 30 Tracks<br />

von Bands und Musikern<br />

von den USA bis nach<br />

Schweden. Das zeigt zum<br />

einen, dass die Szene international<br />

ist und zum zweiten,<br />

dass es den puren Stoff<br />

nicht nur auf Reissues des<br />

alten Materials gibt. Die<br />

Qualität der meisten Titel<br />

Oldie Markt 04/05 25<br />

stimmt auf jeden Fall.<br />

Julie Grant<br />

Come To Me<br />

Castle CMRCD 1051 /<br />

Sanctuary / BMG<br />

Was man hierzulande als<br />

Schlager bezeichnete, lief<br />

auf der Insel als Pop. Die<br />

Dame, die ihre größten Erfolge<br />

von 1962-65 für Pye<br />

feierte, war eine der Sängerinnen,<br />

die die Songs auf<br />

den Leib geschrieben bekamen,<br />

beispielsweise von<br />

ihrem Produzenten Tony<br />

Hatch. Dazu gab es Cover<br />

von US-Hits wie ihre Fassung<br />

von Up On The Roof,<br />

mit der sie mit 16 Jahren<br />

ihren ersten Hit landete.<br />

Das ist natürlich Pop pur,<br />

aber dank der guten Songs<br />

und der Stimme der Dame<br />

kommt das recht gut.<br />

Various Artists<br />

Rocktimes plus Vol. 1<br />

Zounds 4010427000916 /<br />

BMG<br />

Es war einmal, als die CD<br />

noch nicht alles nur mögliche<br />

Material neu auf den<br />

Markt gebracht hatte, dass<br />

ein HiFi-<strong>Magazin</strong> eine CD-<br />

Reihe auf den Markt brachte,<br />

die die ganze Rockgeschichte<br />

bis in die 90er<br />

aufarbeitete, mit entsprechenden<br />

Booklets. Der Erfolg<br />

war groß. 15 Jahre danach<br />

gibt es die Reihe wieder,<br />

mit dem Unterschied, dass<br />

es diesmal vier Jahre pro<br />

Folge gibt statt zwei und<br />

dass nur Songs auftauchen,<br />

die man beim ersten<br />

Durchgang nicht zu hören


26<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Metal Majesty<br />

2005<br />

Lion Music LMC 123 /<br />

Alive<br />

Erfolg ist die wichtigste<br />

Münze im Geschäft mit der<br />

Rockmusik und einer wie<br />

der Holländer Valensia, der<br />

zuhause die Millionengrenze<br />

knackte, hat die<br />

nächsten Jahre einen Freifahrtschein.<br />

Die Band ist<br />

seine neue Heimat und sie<br />

hat mit Heavy Metal nichts<br />

zu tun. Das ist Melodic<br />

Rock in Reinkultur, mit<br />

viel Melodie und eher<br />

sanften Arrangements. Ab<br />

und zu wird das zu schön,<br />

da tut es gut, wenn einmal<br />

kräftig gerockt wird. Deswegen<br />

ist das Resultat<br />

zwiespältig.<br />

Koma<br />

Sinonimo de ofender<br />

Locomotive LM 191 CD<br />

In Spanien gibt es eine sehr<br />

lebhafte Metal-Szene und<br />

dazu zählt die Band, die<br />

bereits etliche CDs vorgelegt<br />

hat. Ihre neue Produktion<br />

ist eine recht zwiespältige<br />

Sache: Auf der<br />

einen Seite steht ein krachender<br />

Metal, der auf Zwischentöne<br />

keinen Wert legt.<br />

Auf der anderen Seite findet<br />

man aber auch gute<br />

Songs, die den Härtegrad<br />

deutlich zurückfahren und<br />

die Fans von melodischem<br />

Rock ebenso auf ihre<br />

Kosten kommen lassen. So<br />

bleibt das Resultat wie die<br />

Musik gespalten.<br />

Winterlong<br />

Same<br />

Lion Music LMC 126 /<br />

Alive<br />

Schweden ist ein gutes<br />

Pflaster für Heavy Metal<br />

und das beweist auch die<br />

Band von da, die ihr drittes<br />

Album vorlegt. Das geht<br />

ziemlich kräftig zur Sache,<br />

ohne allerdings in die ganz<br />

krachenden Gegenden abzudriften.<br />

Nicht nur, weil<br />

es hier einen akustischen<br />

Track gibt, sondern auch,<br />

da man immer wieder nette<br />

melodische Elemente eingestreut<br />

hat, ist das keine<br />

der üblichen Krach-Platten,<br />

sondern die CD beweist,<br />

dass die Herren einen Sinn<br />

für Differenzierung besitzen.<br />

Alogia<br />

Secret Spheres Of Art<br />

Locomotive LM 197 CD<br />

Dass Rockmusik und speziell<br />

Heavy Metal Kunst ist<br />

– da hätten wohl etliche<br />

Menschen größere Probleme<br />

damit. Freilich spielen<br />

die Serben auch nicht den<br />

harten Stoff, sondern sie bevorzugen<br />

den klassischen<br />

Hardrock. Am Anfang<br />

klingt das wie eine atemberaubende<br />

neue Band, aber<br />

dann schleift sich das Ganze<br />

leider ein und es bleibt eine<br />

recht gute Hardrockplatte<br />

übrig, die die starken Ansätze<br />

des Anfangs nur teilweise<br />

umsetzen kann. In<br />

Serbien ist das das große<br />

Ding, bei uns eher nicht.<br />

Last Autumn’s Dream<br />

II<br />

Frontiers FR CD 226 /<br />

Soulfood<br />

Es ist schon komisch: Bei<br />

vielen Platten denkt man am<br />

Anfang, das ist eine richtig<br />

gute Produktion, das könnte<br />

etwas sehr gutes sein. Doch<br />

dann stellen sich die ersten<br />

Ansätze als Blindgänger<br />

heraus und die Musik endet<br />

im Durchschnitt. So ist es<br />

auch bei der CD der Schweden,<br />

die absolut spektakulär<br />

beginnt, aber dann durchschnittlichen<br />

Stoff zwischen<br />

Melodic- und Hardrock<br />

bringt. Das ist folglich<br />

akzeptabel, aber nicht mehr,<br />

weil nach dem starken<br />

Anfang zu wenig nachkommt.<br />

Mahavatar<br />

Go With The No!<br />

Cruz del Sur CRUZ 8 /<br />

Alive<br />

Ob eine Gruppe aus vier,<br />

fünf oder mehr Musikern<br />

besteht: Meistens steuert<br />

ein Kreativduo die Musik<br />

der Formation und das ist<br />

bei der New Yorker Band<br />

nicht anders, das vor allem<br />

aus Sängerin Lizza Hayson<br />

und der Gitarristin Karla<br />

Willems besteht. Ihr Debüt<br />

nahmen sie mit Sessionmusikern<br />

auf und legen einen<br />

Mix aus heavy-Passagen<br />

und Elementen des Melodic<br />

Rock vor. Das klappt<br />

stilistisch recht gut, aber es<br />

fehlen die Songs, die das<br />

Projekt der beiden auszeichnen<br />

würden.<br />

Tommy Funderburk<br />

Anything For You<br />

Frontiers FR CD 218 /<br />

Soulfood<br />

Der Sprung vom Hinter- in<br />

den Vordergrund ist der entscheidende.<br />

Der Mann ist<br />

ein gefragter Sänger zur Begleitung<br />

und hat auch schon<br />

in etlichen Bands mitgewirkt,<br />

aber dies ist sein erstes<br />

Solo-Album, das natürlich<br />

zwischen den Polen<br />

Hardrock und Melodic stattfindet.<br />

Es ist bei seiner Karriere<br />

kein Wunder, dass dies<br />

eine absolut professionelle<br />

Produktion geworden ist,<br />

die sowohl von den Songs<br />

wie den Arrangements her<br />

viele Höhepunkte und kaum<br />

Schwächen aufweist. Funderburk<br />

ist ein Guter.<br />

Voyager<br />

Element V<br />

DVS 010/CM Distro<br />

In jedem Stil des Rock gibt<br />

es den Mainstream, der<br />

einer Ära seinen Stempel<br />

aufdrückt. Zur Zeit ist es der<br />

progressive Metal und den<br />

hat auch das Quintett aus<br />

Australien in seinem Programm,<br />

obwohl das nicht<br />

der einzige Stil ist, den es im<br />

Programm hat. Gleichzeitig<br />

finden sich Elemente des<br />

Hardrock. Die Verknüpfung<br />

klappt recht gut und einige<br />

gute Lieder fielen ihm auch<br />

ein. Was den fünf aber abgeht,<br />

ist Individualität. Solche<br />

Platten gibt es viele, da<br />

taucht schnell das böse Wort<br />

austauschbar auf.<br />

Plattenkritiken II<br />

Astral Doors<br />

Evil Is Forever<br />

Locomotive LM 199 CD<br />

Manche Bands machen<br />

keinen Hehl aus ihren Vorbildern.<br />

Die Gruppe um<br />

Multi-Instrumentalist Joachim<br />

Nordlund und Johan<br />

Lindstedt fand sich zusammen,<br />

weil man Musik im<br />

Stil von Deep Purple und<br />

Black Sabbath machen<br />

wollte. Ihre zweite CD hört<br />

sich wie eine an, die auch<br />

Ritchie Blackmore & Co.<br />

hätten machen können, mit<br />

einem entscheidenden Unterschied:<br />

Der Meister hätte<br />

bessere Songs geschrieben.<br />

Der Sound passt absolut,<br />

aber es fehlen die<br />

Kracher.<br />

Arkangel<br />

Hope You Die By<br />

Overdose<br />

Iscream 8888202/Cargo<br />

Fromme Wünsche gehen<br />

glücklicherweise eher selten<br />

in Erfüllung und den<br />

auf dem Cover der Belgier<br />

dürfte wohl ein Zuruf eines<br />

verstörten Zeitgenossen<br />

sein, der die Jungs bei der<br />

Arbeit beobachtet hat.<br />

Denn ihr Sound geht schon<br />

in die extreme Richtung<br />

des Stils, wobei er auf der<br />

Linie zwischen Thrash und<br />

Death Metal liegt. Dazu<br />

passt auch der Gesang, der<br />

zu den ganz harten Jungs<br />

gehört. Aber nicht nur und<br />

das macht die CD zu einer<br />

eher differenzierten des<br />

Stils.


Plattenkritiken III<br />

Irene Kelley<br />

Thunderbird<br />

Me&My Music/in akustik<br />

068 1020<br />

Abgesehen von einem Buchstaben<br />

gab es eine Platte mit<br />

diesem Namen schon einmal<br />

und zwar von Roger<br />

McGuinn. Das muss wohl<br />

Zufall sein, denn die Songschreiberin<br />

und Sängerin<br />

hat nichts mit Rock am<br />

Hut, schon viel eher mit<br />

Bluegrass und dem Klang<br />

der 70er Singer/Songwriter-Szene.<br />

Das hört sich<br />

schön an und klingt auch so,<br />

aber leider vergaß sie über<br />

dem Stil das Wichtigste:<br />

Die guten Songs. Da passt<br />

es, dass das Album von<br />

Roger McGuinn zu seinen<br />

schwächeren zählte.<br />

JP den Tex<br />

La jeune Fille au<br />

Chewing Gum<br />

Coraz. 255069/Soulfood<br />

In den Niederlanden ist der<br />

Mann als ehemaliges Mitglied<br />

von Tortilla und langjähriger<br />

Solist ein Begriff –<br />

das muss er bei uns erst werden.<br />

Mit einer Platte wie<br />

dieser kann ihm das durchaus<br />

gelingen, weil er die<br />

Lockerheit eines langjährigen<br />

Profis mit dem Können<br />

eines guten Songschreibers<br />

verbindet, der darüber hinaus<br />

noch die Tradition der<br />

französischen mit der der<br />

anglo-amerikanischen Musikszene<br />

verbindet. Das hört<br />

sich nicht nur spannend an,<br />

sondern ist wirklich gute<br />

Musik.<br />

Adrian Legg<br />

Inheritance<br />

Favored Nations FNA<br />

5100-2/Rough Trade<br />

Die Kunst instrumental<br />

angefertigter Musik ist es,<br />

schwieriges leicht klingen zu<br />

lassen. Auf der einen Seite<br />

müssen Melodien auftauchen,<br />

die dem Hörer eine<br />

Identifikation mit den Titeln<br />

ermöglichen. Auf der anderen<br />

Seite will der Künstler<br />

zeigen, dass er ein Virtuose<br />

auf seinem Instrument ist.<br />

Der Mann aus England hat<br />

die Quadratur des Kreises<br />

geschafft: Das klingt alles<br />

simpel und melodisch, aber<br />

tatsächlich sind die scheinbar<br />

einfachen Songs vertrackt<br />

zu spielen. Das gelingt<br />

nur Könnern.<br />

Michael de Jong<br />

Imaginary Conversation<br />

Corazong 255 077 /<br />

Soulfood<br />

Das Problem mit der Singer/Songwriter-Gilde<br />

ist,<br />

dass schon beide Teile des<br />

Namens stimmen müssen,<br />

damit man eine richtig gute<br />

Platte vor sich haben kann.<br />

Das ist leider bei dem in<br />

Holland lebenden Amerikaner<br />

nicht der Fall. Als<br />

Sänger mag das hinhauen,<br />

aber das, was seine Firma<br />

als seine Fähigkeit sieht,<br />

Lieder am Fließband zu<br />

schreiben, trug nicht zur<br />

Niveauhebung dieser CD<br />

bei. Denn der fehlen die<br />

Titel, die sie statt zu einer<br />

Dutzendware zu einem Unikat<br />

machen würden.<br />

Tommy Emmanuel<br />

Endless Road<br />

Favored Nations FNA<br />

5070-2/Rough Trade<br />

In Australien ist er der<br />

akustische Gitarrist Nr. 1,<br />

der sogar bei der Abschlussfeier<br />

der olympischen Spiele<br />

2000 mit seinem Bruder<br />

auftrat. Natürlich steht hier<br />

sein Instrument im Zentrum,<br />

obwohl er auch zwei Songs<br />

unterbrachte. Aber neben<br />

dem schönen Klang der<br />

Gitarre bietet er etwas zu<br />

wenig, um den Ruf, den er<br />

in seiner Heimat genießt,<br />

nachvollziehbar zu machen.<br />

Folglich bleibt er im<br />

Durchschnitt stecken, vor<br />

allem fehlen die Stücke, die<br />

man nur mit ihm verbinden<br />

würde.<br />

Good Witch Of The South<br />

Nuclear<br />

SWCR 014/Soulfood<br />

Eine Gruppe, die heute<br />

noch im Punk unterwegs<br />

ist, hat mit Sicherheit<br />

nicht ihre Karriere im Auge,<br />

sondern sie besteht aus<br />

Überzeugungstätern. Das<br />

beweist auch das Programm<br />

der deutschen Formation,<br />

die unter anderem den Ton<br />

Steine Scherben-Klassiker<br />

Macht kaputt, was euch<br />

kaputt macht covern. Das<br />

passt vom sonstigen Klang<br />

her gut zu der Platte, die den<br />

Anarchismus verkörpert,<br />

der auch das Programm der<br />

Berliner war. Leicht ist das<br />

nicht, aber es rockt kompromisslos.<br />

Blaze Foley<br />

Oval Room<br />

Munich/Indigo 5688-2<br />

In Texas ist er zuhause, der<br />

pure Sound aus Country und<br />

Folk. So ist es kein Wunder,<br />

dass der Auftritt des ewigen<br />

Geheimtipps aus Austin, Texas<br />

1988 das typische Feeling<br />

eines Gigs in einem<br />

kleinen Club ausstrahlte, bei<br />

dem nur eines zählt: Die<br />

Person des Künstlers und<br />

seine Lieder. Das erstere<br />

klappt richtig gut. Der Mann<br />

ist einer der knorrigen Entertainer<br />

mit einer durch Whiskey<br />

und Rauch gestählten<br />

Stimme. Die Songs sind<br />

nicht ganz so gut, aber wer<br />

auf so etwas steht, für den ist<br />

das definitiv das Richtige.<br />

Disengage<br />

Application For An<br />

Afterlife<br />

SWCR 015/Soulfood<br />

Überzeugungen sind fast<br />

immer eine gute Sache. Es<br />

ist auch schön, wenn eine<br />

Band ihren Grundsätzen treu<br />

bleibt. Aber all das macht<br />

noch keine gute Platte und<br />

da hat die Gruppe aus Cleveland<br />

ein echtes Problem: Das<br />

ist harter Rock, der durchaus<br />

Verwandtschaft zum Punk<br />

hat, aber das ist dann auch<br />

schon alles. Wo die starken<br />

Song-Strukturen sein sollen,<br />

die auf dem Beiblatt angekündigt<br />

werden, wäre gut<br />

zu wissen. Auf dieser CD<br />

jedenfalls tauchen sie leider<br />

nicht auf und das ist das<br />

Handikap.<br />

Oldie Markt 04/05 27<br />

Hazy Malaze<br />

Blackout Love<br />

Fargo FA 20516 /<br />

Rough Trade<br />

Musiker haben in der Regel<br />

ihr Hobby zum Beruf gemacht.<br />

Folglich machen sie<br />

in ihrer Freizeit das, was<br />

sie auch für ihren Lebensunterhalt<br />

tun: Musik. Neal<br />

Casal, Singer/Songwriter<br />

von Rang, gründete dieses<br />

Trio als Zeitvertreib, doch<br />

es ist die Lockerheit, die<br />

sein entspanntes Projekt<br />

kennzeichnet, die die CD<br />

auszeichnet. Das liegt im<br />

Spannungsfeld zwischen<br />

Rock und dem von Casal<br />

gewohnten Sound. Dazu<br />

singt der richtig gut und<br />

seine Mitspieler dürfen<br />

rocken. Eine gute Sache.<br />

Darkseed<br />

Ultimate Darkness<br />

Massacre MAS CD 0454 /<br />

Soulfood<br />

Deutschland ist nicht gerade<br />

eine Hochburg für die<br />

düsteren Metal-Stile, aber<br />

das Quintett um Sänger und<br />

Elektroniker Stefan Hertrich<br />

und den Gitarristen<br />

Thomas Herrmann bildet<br />

da eine echte Ausnahme.<br />

Und das nicht nur deswegen,<br />

weil man in Richtung<br />

Death Metal geht, sondern<br />

vor allem wegen des Mixes<br />

mit Songs, die man als<br />

solche erkennen kann.<br />

Damit stehen sie in diesem<br />

Stil so ziemlich alleine<br />

da und das macht diese<br />

CD zu einer starken Leistung.


28<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Domain<br />

Last Days Of Utopia<br />

LMP/SPV 087-40750<br />

Titel und Cover der neuen<br />

CD der seit den 80ern gut<br />

im Melodic- und Metal-<br />

Bereich tätigen Band zeigt,<br />

wo sie sich 2005 sieht: Im<br />

Progressive Metal. Auf der<br />

anderen Seite steuerte Gitarrist<br />

und Poduzent Axel<br />

Ritt sein Schiff schon noch<br />

in die Richtung Hardrock.<br />

Es ist keine Frage, dass die<br />

Jungs ihr Handwerk beherrschen<br />

und so ist das<br />

guter Stoff mit einigen<br />

Highlights, auch wenn es<br />

auf der anderen Seite auch<br />

einige Durchhänger zu verzeichnen<br />

gibt. Aber insgesamt<br />

ist das gut.<br />

Lampshade<br />

Because Trees Can Fly<br />

Glitterhouse/Indigo 5648-2<br />

Die Botschaften von 1967<br />

sind international ebenso<br />

oft lächerlich gemacht wie<br />

religiös befolgt worden.<br />

Die Band aus Schweden<br />

hat ihr Herz an das San<br />

Francisco der 60er Jahre<br />

verloren und das setzen sie<br />

mit einem witzigen Mix<br />

aus Country, Rock und der<br />

Lockerheit der psychedelischen<br />

Musik um. Da<br />

sind Songs eher<br />

zweitrangig, dafür die<br />

Stimmung wichtig und die<br />

passt. Aber ein paar gute<br />

Lieder hätten dem Ganzen<br />

schon noch eine kräftige<br />

zusätzlich Brise Pfeffer<br />

gegeben.<br />

Lanfear<br />

Another Golden Rage<br />

Masscare MAS CD 0453 /<br />

Soulfood<br />

Manche Bands verraten sich<br />

durch ihre Plattentitel schon<br />

selbst: Denn so originell<br />

wie das bemühte Wortspiel<br />

ist auch die Musik, die zwar<br />

durchaus guten progressive<br />

Metal bringt, der aber über<br />

weite Strecken der Platte zu<br />

vorhersagbar ausgefallen<br />

ist. Zu oft beschleicht einen<br />

das Gefühl, dass hier wie<br />

nach Schablone gearbeitet<br />

worden ist. Da das Solo, da<br />

die Melodie und da der<br />

pathetische Sänger. Da stellt<br />

sich trotz guter Songs<br />

häufig das Gefühl ein, das<br />

schon einmal gehört zu<br />

haben.<br />

David Sick<br />

Industrial Blues<br />

Acoustic Music /<br />

Rough Trade 319.1335.2<br />

Als Gewinner des Open<br />

Strings Festivals 2004 in<br />

Osnabrück hat sich der<br />

Gitarrist einen guten Namen<br />

erworben und den setzt er<br />

hier um. Das ist zum einen<br />

teilweise atemberaubend,<br />

was er da auf den Nylonsaiten<br />

zaubert. Auf der anderen<br />

Seite aber besitzen seine<br />

Kompositionen genau den<br />

Charakter, der in der akustischen<br />

Gitarrenszene selten<br />

zu finden ist, zumal er mit<br />

dem Cover von Dancing<br />

Queen auch noch Humor<br />

zeigt. Den Mann und seine<br />

Musik sollte man sich mer-<br />

ken.<br />

The Frames<br />

Burn The Maps<br />

Anti SPV 085-25515<br />

Die Renaissance der Gitarre<br />

besonders in England<br />

hat für den Rock auf der<br />

Insel wie ein echter Jungbrunnen<br />

gewirkt und wieder<br />

einmal hat sich die<br />

Musik von da als Magnet<br />

für die Welt erwiesen. Die<br />

Jungs kommen aus Irland<br />

und haben da mächtig abgeräumt,<br />

aber ihre Platte<br />

lässt die Faszination nicht<br />

ganz nachvollziehen. Das<br />

ist sicher guter Rock, aber<br />

es fehlen die Songs von<br />

der Klasse, die der kräftig<br />

rockenden Band eine<br />

eigene Identität verleihen<br />

würden.<br />

Alexander Kilian<br />

Reflections<br />

Acoustic Music /<br />

Rough Trade 319.1328.2<br />

Mit 15 Jahren einen Sonderpreis<br />

bei einem renommierten<br />

Festival zu gewinnen,<br />

ist natürlich sensationell.<br />

Aber das muss<br />

noch keine gute Platte<br />

bedeuten. Das Debüt des<br />

Schülers des georgischen<br />

Gitarristen Zaza Miminoshvili<br />

legt einen kurzweiligen<br />

Mix aus Klassik,<br />

Folklore und Jazz vor, den<br />

er ab und zu auch als<br />

Sänger bestreitet. Das ist<br />

von der Technik her makellos,<br />

aber überzeugt zudem<br />

von der Musikalität her und<br />

das ergibt am Ende eine<br />

gute Platte.<br />

Kino<br />

Picture<br />

Inside Out/SPV 085-40822<br />

Die progressive Rock-Szene<br />

in England ist relativ<br />

klein. Da tauchen immer<br />

wieder dieselben Namen<br />

auf. So gesellen sich zu<br />

John Beck, dem ehemaligen<br />

Keyboarder von It Bites,<br />

Pete Trewavas (Marillion,<br />

Transatlantic), John Mitchell<br />

(Urbane, Arena) und<br />

Chris Maitland (Porcupine<br />

Tree). Die Musik freilich<br />

stammt von Beck und deswegen<br />

geht das mehr in<br />

Richtung Melodic- und<br />

Hardrock. Da die Qualität<br />

seiner Lieder stimmt, wurde<br />

das ein bemerkenswertes<br />

Debüt mit eigenen Farben.<br />

Adriana Balboa<br />

Hommages<br />

Acoustic Music /<br />

Rough Trade 319.1334.2<br />

Gute Platten entstehen oft<br />

aus guten Ideen und die,<br />

Kompositionen von anderen<br />

Komponisten aufzunehmen,<br />

die diese wieder<br />

anderen Musikern gewidmet<br />

haben, ist richtig gut,<br />

zumal die Dame aus Montevideo<br />

Stücke wählte, die<br />

von Widmungen an Niccolo<br />

Paganini bis zu Jimi Hendrix<br />

reichen. Das dann auf<br />

der akustischen Gitarre umzusetzen,<br />

ist nicht ganz einfach<br />

und da gingen einige<br />

ursprünglich gute Ideen<br />

doch etwas baden. Aber oft<br />

genug klappt das und dann<br />

Plattenkritiken IV<br />

ist das effektvoll.<br />

Umhrey’s McGee<br />

Anchor Drops<br />

Inside Out /<br />

SPV 085-40732<br />

Obwohl der Name der Band<br />

aus Chicago wie der eines<br />

Solisten klingt, ist dem<br />

nicht so. Sondern so heißt<br />

ein Cousin von Sänger<br />

Brendan Bayliss. Irgendwie<br />

passt das aber zu der<br />

Gruppe, die sich auf keinen<br />

Fall auf einen Stil festlegen<br />

lassen will. Hier gibt es<br />

Jazz, Rock, Singer/Songwriter-Sound<br />

und sogar<br />

poppige Melodien. Nichts<br />

für Leute, die gerne einen<br />

einzigen Stil mögen. Die<br />

jedoch, die sich vor Experimenten<br />

nicht fürchten,<br />

liegen mit der CD genau<br />

richtig.<br />

Duo Stoyanova<br />

New York Fantasy<br />

Acoustic Music /<br />

Rough Trade 319.1324.2<br />

Für eine Karriere als akustische<br />

Gitarristin ist gutes<br />

Aussehen zwar nicht entscheidend,<br />

aber negativ für<br />

die Karriere ist sie sicher<br />

auch nicht. Die beiden Damen<br />

sehen nicht nur gut<br />

aus, sie können auch richtig<br />

Gitarre spielen und<br />

das bedeutet hier moderne<br />

Fassungen ausgewählter<br />

Werke aus der klassischen<br />

Gitarren-Literatur, von<br />

Manuel Ponce bis zu<br />

Hans-Georg Lotz. Das ist<br />

schöne Musik, aber gleichzeitig<br />

von einer teils<br />

beinahe atemberaubenden


Plattenkritiken V<br />

Shunsuke Mizuno<br />

Slow Time<br />

Ozella OZ 007/in-akustik<br />

Die Zeit, in der wir leben ist<br />

vor allem Eines: Laut. Da<br />

darf man sich schon die<br />

Frage stellen, ob eine Platte,<br />

die wie diese einen gesteigerten<br />

Wert auf Ruhe<br />

und Gelassenheit legt, überhaupt<br />

eine Chance hat,<br />

gehört zu werden. Wenn<br />

dem nicht so wäre, wäre das<br />

ein Verlust für die Menschen,<br />

die sich das nicht zumuten<br />

können oder wollen.<br />

Denn der japanische Bassist<br />

fertigt mit wenigen Mitteln<br />

eine faszinierende Musik<br />

an, die den fernen Osten mit<br />

dem Westen verbindet und<br />

schön ist.<br />

Spock’s Beard<br />

Octane<br />

Inside Out/SPV 085-40702<br />

Der Abgang des zentralen<br />

Songschreibers ist nicht so<br />

leicht zu verkraften, doch<br />

die Progrocker aus den USA<br />

haben den Abschied von<br />

Neal Morse scheinbar problemlos<br />

weggesteckt. Stattdessen<br />

sprang Bassist Rich<br />

Meros in die Bresche – am<br />

Ergebnis änderte das nichts:<br />

Nach wie vor sind die Amerikaner<br />

eine der wenigen<br />

Gruppen in dem Stil, die<br />

einen eigenen Klang besitzen<br />

und von der Qualität der<br />

Stücke her ist das nach wie<br />

vor auf dem oberen Level<br />

anzusiedeln – jetzt klingen<br />

sie etwas rockiger.<br />

Candye Kane<br />

White Trash Girl<br />

Ruf/im-akustik 062 1084<br />

Es ist natürlich clever, eine<br />

Beleidigung, wie sie die im<br />

Titel benannte Bezeichnung<br />

in den USA darstellt,<br />

als eine korrekte Zustandsbeschreibung<br />

des eigenen<br />

Lebens zu nehmen. Warum<br />

das so ist, zeigt die Platte<br />

zur Genüge: Die Dame hat<br />

keinen Grund, auch nur<br />

ansatzweise schüchtern zu<br />

sein: Als Songschreiberin<br />

und Sängerin gehört sie zu<br />

den besten jüngeren Bluesmusikerinnen<br />

und das zeigt<br />

diese CD zur Genüge, die<br />

sowohl rockt als auch im<br />

klassischen Blues zuhause<br />

ist.<br />

Botanica<br />

The Truth Fish<br />

Rentadog BONE 3005-<br />

2/Rattay Music<br />

Es gibt Musiker, die sich<br />

auf der ganzen Welt herumtreiben<br />

und der Keyboarder<br />

Paul Wallfisch ist einer davon.<br />

Seine Band spiegelt<br />

seine vielfältigen Erfahrungen<br />

wider und bewegt sich<br />

zwischen Rock und dem<br />

Singer/Songwriter-Sound.<br />

Das hört sich nicht nur ungewöhnlich<br />

an, das klingt<br />

auch so. Aber dank der<br />

guten Kompositionen des<br />

Mannes und seinen hochkarätigen<br />

Mitstreitern klappt<br />

das meistens sehr gut und<br />

deswegen ist das eine Platte<br />

geworden, mit der man<br />

leben kann.<br />

Paul Camilleri<br />

Another Sad Goodbye<br />

Pepper Cake<br />

PEC 2003-2/Zyx<br />

Dass die Gitarre das zentrale<br />

Instrument der Rockmusik<br />

ist, gehört nun wirklich<br />

zu den banaleren Weisheiten.<br />

Manchmal aber<br />

macht es Sinn, das zu wiederholen,<br />

denn der Engländer<br />

ist Gitarrist – das<br />

Cover zeigt das. Er ist vor<br />

allem auch ein richtig guter<br />

seiner Zunft, aber da hört es<br />

dann auch schon auf. Leider<br />

verbindet er seine Fähigkeiten<br />

auf dem Instrument<br />

seiner Wahl nicht mit denen<br />

des Songschreibers und so<br />

bleibt die CD die eines<br />

spektakulären Gitarristen<br />

ohne gute Songs.<br />

Mathilda<br />

Supersexy Rational<br />

Pläne/ARIS 766 735 72<br />

Bei einer deutschen Band,<br />

die auch noch in der eigenen<br />

Sprache singt, mutet es<br />

schon etwas seltsam an,<br />

dass der Titel in englisch<br />

gehalten ist, vor allem,<br />

wenn man die Musik gewiss<br />

nicht im anglo-amerikanischen<br />

Bereich angesiedelt,<br />

sondern mit einem starken<br />

Schuss Frankreich veredelt<br />

hat. Will meinen, dass<br />

neben dem Rock der Chanson<br />

seine Spuren hinterlassen<br />

hat. Das steht der<br />

Gruppe um Sängerin Anika<br />

Mauer und Florian Bald,<br />

dem Gitarristen und Songschreiber,<br />

recht gut.<br />

Eastern Standard Time<br />

Tempus Fugit<br />

Grover Gro-CD 085/SPV<br />

Gerade für eine arbeitende<br />

Band stimmt der aus dem<br />

Latein entlehnte Titel: Die<br />

Zeit vergeht tatsächlich wie<br />

im Flug, auch für die Ska-<br />

Truppe aus der US-Hauptstadt<br />

Washington. Doch sie<br />

hat sie genützt, um einen<br />

guten Mix aus Ska, Jazz und<br />

leichten Elementen des Soul<br />

anzufertigen. Das ist stets<br />

tanzbar, der Kontrast zwischen<br />

den Bläsersätzen und<br />

dem Rhythmus kommt gut<br />

und die Songs tragen das<br />

Ihre zum Gelingen der<br />

zweiten Platte der Jungs bei.<br />

Das ist guter Stoff mit viel<br />

Drive.<br />

Hank Ray<br />

Ballads From The<br />

Badlands Of Hearts<br />

RBR 5621/Fenn Music<br />

Hank Williams ist sicher<br />

die größte Ikone der Countrymusik<br />

und wenn jemand<br />

unveröffentlichte Songs<br />

von ihm singen kann, ist<br />

das schon eine tolle Sache.<br />

Nur liegt da genau das Problem<br />

des Berliners: Gerade<br />

der Gesang ist nicht seine<br />

große Stärke. Individualität<br />

kann man ihm durchaus<br />

bescheinigen, aber die geht<br />

auf Kosten der Musik und<br />

die Lieder der Ikone waren<br />

nicht gerade einfach zu<br />

interpretieren. So geht der<br />

Ausdruck auf Kosten der<br />

musikalischen Qualität –<br />

keine gute Wahl.<br />

Oldie Markt 04/05 29<br />

Cesar Pedroso<br />

Pupy el Buenagente<br />

Timba 59802-2/BMG<br />

Musik aus Kuba hat Konjunktur,<br />

da wird es Zeit,<br />

dass eine der wichtigeren<br />

Figuren von da auch tätig<br />

wird. Der Songschreiber<br />

und Pianist, der hinter den<br />

Erfolgen von Los Van Van<br />

stand, geht jetzt mit Los<br />

Que Son, Son an den Start<br />

und das bedeutet, dass man<br />

hier keinen traditionellen<br />

Sound bekommt, sondern<br />

den moderneren, der mehr<br />

in Richtung Latin als Afrika<br />

geht, also den Rhythmus<br />

zugunsten der Melodie<br />

zurückschraubt. Das<br />

klappt gut und swingt gewaltig.<br />

Kevin Spacey<br />

Beyond The Sea (Sdtr.)<br />

Rhino/WSM 8122-78444-2<br />

Aus Obsessionen können<br />

manchmal Projekte entstehen,<br />

die demjenigen, der es<br />

durchzieht, richtig viel<br />

Geld kosten. Der renommierte<br />

Schauspieler drehte<br />

einen Film über den Sänger<br />

Bobby Darin, in dem er<br />

nicht nur die Hauptrolle<br />

übernahm, sondern auch<br />

noch die Regie führte und<br />

das Ganze produzierte. Nur<br />

für die Musik holte er sich<br />

mit Phil Ramone einen<br />

Profi. Das ist nicht nur<br />

leicht anachronistisch, aber<br />

die Lieder des Mannes waren<br />

gut und das ist die CD<br />

auch.


30<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Wenzel<br />

Himmelfahrt<br />

Conträr Indigo 5503-2<br />

Die Liedermacher-Zunft,<br />

die einen Mix aus Folk und<br />

Rock mit literarisch angehauchten<br />

Texten verband,<br />

ist eine Sache der Vergangenheit.<br />

Da tut es gut, wenn<br />

sich jemand noch dem Stil<br />

verpflichtet fühlt wie der<br />

deutlich von der Zeit angenagte<br />

Mann, der seine Vorbilder<br />

am ehesten in der<br />

Tradition des amerikanischen<br />

Folk und der französischen<br />

Chansons sieht.<br />

Hier sind ihm etliche gute<br />

Lieder gelungen, die von<br />

den Arrangements her passend<br />

verarbeitet wurden.<br />

Eine richtig gute Platte.<br />

Paul Anka<br />

Rock Swings<br />

Epic Sony Music<br />

EPC 3542011<br />

Eines ist sicher: Ein Mann<br />

wie der seit Diana legendäre<br />

Songschreiber und<br />

Sänger geht nur dann ins<br />

Studio, wenn er das wirklich<br />

will. Die Idee hinter<br />

seinem neuesten Projekt<br />

drückt bereits der Titel<br />

aus: Der Kanadier nahm 14<br />

große Rockhits der 80er und<br />

90er her und interpretierte<br />

sie wie Swing-Standards.<br />

Gerade im Vergleich mit<br />

den Originalen hört sich das<br />

meistens richtig putzig an<br />

und da Anka immer ein<br />

absolut souveräner Sänger<br />

war, bringt das auch musikalisch<br />

eine Menge.<br />

Glenn Hughes<br />

Soul Diver<br />

Frontiers FR CD 227 /<br />

Soulfood<br />

Wer sich mit Fug und<br />

Recht die Stimme des Rock<br />

nennt, der hat auf dem<br />

Gebiet offensichtlich eine<br />

Menge drauf und das weiß<br />

jeder, der einmal eine Platte<br />

des Engländers gehört hat.<br />

Auch hier steht sein Gesang<br />

im Zentrum und immer<br />

dann, wenn er tatsächlich in<br />

den Soul eintaucht, klingt<br />

das am besten. Sobald er<br />

aber zu sehr in Richtung<br />

Hardrock geht, versinkt er<br />

im Mittelmaß. Da ihm das<br />

zu häufig passiert, ist das<br />

nicht seine beste Platte geworden.<br />

Die Stimme alleine<br />

macht’s nicht.<br />

Flying Pickets<br />

Everyday<br />

Inakustik INAK 9074<br />

A-Cappella Gruppen gibt<br />

es wahrlich nicht viele und<br />

noch weniger wagen es,<br />

tatsächlich ohne Rhythmus<br />

aufzutreten. Live tun das<br />

auch die dank Only You<br />

berühmt gewordenen Engländer<br />

nicht, aber im Studio<br />

doch. Und das ist schon<br />

allein beeindruckend. Die<br />

gute Songauswahl – mit<br />

Titeln der Doobie Brothers,<br />

Living Colour, Sting, Peter<br />

Gabriel und so weiter, tut<br />

das ihrige zu dem starken<br />

Eindruck dazu. Nicht nur<br />

der tolle Gesang, sondern<br />

auch die Arrangements<br />

passen.<br />

Peter Finger<br />

Dream Dancer<br />

Acoustic Music /<br />

Rough Trade 319.1337.2<br />

Nomen est Omen – mit<br />

einem solchen Namen muss<br />

man ja fast Musiker werden<br />

und der Mann aus Osnabrück<br />

ist nicht nur ein beeindruckender<br />

Gitarrist, er<br />

hat mit dem Acoustic Music<br />

Label eine Heimat für<br />

Gleichgesinnte geschaffen.<br />

Sein Problem als Vertreter<br />

in eigenen Sachen ist, dass<br />

er neben schönen Stücken<br />

immer auch Kompositionen<br />

im Programm hat, die<br />

seine Virtuosität zeigen und<br />

nur das. Musikalisch bringt<br />

das nicht viel und schadet<br />

der sonst guten Klasse des<br />

Ganzen.<br />

Flaming Bess<br />

Finstere Sonne (2 CD)<br />

Arkana Multimedia<br />

ark 57964<br />

Artrock der klassischen Art<br />

ist fast schon vom Aussterben<br />

bedroht. Da ist es<br />

gut, wenn eine Band an<br />

ihrem Stil festhält und ihn<br />

sanft weiterentwickelt. Die<br />

Düsseldorfer haben das<br />

getan und ich bin ihrer<br />

Meinung: Das ist die bislang<br />

beste Platte aus ihrem<br />

Haus, mit einigen tollen<br />

Melodien und einem schönen,<br />

sanften, doch rockigen<br />

Sound, der darüber hinaus<br />

keines der Instrumente zu<br />

stark ins Zentrum stellt. So<br />

kann das weitergehen (Hans<br />

Wende, Färberstraße 108,<br />

40223 Düsseldorf).<br />

Martin Barre<br />

Stage Left<br />

Favored Nations<br />

FN2420-2/Rough Trade<br />

Als Musiker einer Band,<br />

bei der ein anderer das<br />

Sagen hat, besitzt man ein<br />

Problem: Jenseits der Beiträge<br />

am jeweiligen Instrument<br />

ist man nicht so gefragt.<br />

Der Gitarrist von<br />

Jethro Tull bringt seit einigen<br />

Jahren Platten heraus,<br />

auf denen er vor allem sein<br />

Können auf seinem Instrument<br />

zeigt, aber auch die<br />

Stücke stammen von ihm.<br />

Das ist ihm erneut unterhaltsam<br />

gelungen und einen<br />

Song gab er auch noch zu.<br />

Mit Jethro Tull hat sein<br />

Sound nicht viel zu tun,<br />

eher mit kernigem Rock.<br />

John Abercrombie &<br />

Frank Haunschild<br />

Alone Together<br />

Ac.M./R. Trade 319.1343.2<br />

Es ist müßig, sich darüber<br />

auszulassen, ob der US-<br />

Gitarrist nun eine der größten<br />

lebenden Jazz-Legenden<br />

darstellt oder nicht.<br />

Tatsache ist, dass er seit den<br />

70er Jahren einer der führenden<br />

Stilisten ist, dessen<br />

behutsames, sich oft nur in<br />

Andeutungen ergehendes<br />

Spiel auch hier deutlich<br />

zum Tragen kommt. Sein<br />

Partner jedoch steht ihm in<br />

nichts nach, ergänzt seine<br />

Linien und geht selbst in<br />

Führung. Zusammen haben<br />

die beiden eine exquisite<br />

Produktion mit feinstem<br />

Kammerjazz vorgelegt.<br />

Plattenkritiken VI<br />

Greg Ridley<br />

All I Ever Needed<br />

Angel Air SJPCD 194<br />

Eigentlich heißt das Ganze<br />

ja Anthology, aber der Titel<br />

passt nicht, denn die 60er,<br />

als der Mann dank seines<br />

Spiels bei den V.I.P.’s, Art<br />

und Spooky Tooth einer der<br />

besten Rock-Bassisten wurde,<br />

fehlen. Der Ersatz jedoch<br />

lässt sich sehen: Jede<br />

Menge unveröffentlichter<br />

Solo-Aufnahmen und die<br />

klassischen Humble Pie-<br />

Titel. Das ergibt britischen<br />

Rock aus drei Jahrzehnten,<br />

der immer kraftvoll und<br />

ab und zu brilliant wirkt<br />

(Angel Air, PO Box 14,<br />

Stowmarket, Suffolk, IP14<br />

1EN, UK).<br />

Chantal&Tony Sheridan<br />

A Beatles Story<br />

Zounds 27000 60039<br />

Die Verbindung einer in<br />

Richtung Easy Listening<br />

gehenden Gruppe mit einem<br />

alten Rocker hat schon<br />

etwas und das zeigt sich<br />

auch deutlich auf der Konzertaufnahme<br />

vom 29. Februar<br />

2004 in Worms, wo<br />

die instrumentalen Fassungen<br />

der Beatles-Klassiker<br />

neben den Songs standen,<br />

bei denen Sheridan seinen<br />

Gesang dazu gab. Sein angejahrtes<br />

und erprobtes<br />

Organ verlieh dem oft zu<br />

schönen Sound einen dringend<br />

benötigten Widerpart,<br />

so dass das nicht in Schönheit<br />

starb.


Platte des Monats / Flohmarkt<br />

Platte des<br />

Monats<br />

Deke Leonard beweist mit<br />

Freedom & Chains, wie<br />

man als Rocker in Würde<br />

Im englischen gibt es den Satz: Old Soldiers<br />

Never Die, They Fade Away. Überträgt man<br />

den Ausspruch auf alte Rockmusiker, so<br />

würde er wohl noch mehr gelten, denn alte<br />

Rockmusiker sterben nicht, sie verschwinden<br />

einfach aus der Öffentlichkeit. Deke Leonard<br />

ist nicht nur der Kopf von Man, sondern er<br />

hat in den 70er Jahren drei ausgezeichnete<br />

Soloplatten veröffentlicht. Wie er selbst in<br />

den Linernotes schreibt, ist alle 25 Jahre Zeit<br />

für ein neues und dieses beweist, dass er als<br />

Songschreiber und Sänger nach wie vor eine<br />

Klasse besitzt wie wenige andere. Seine<br />

Palette reicht von griffigen Blues-Nummern<br />

über melodische Titel bis zu Rockern der<br />

kernigen Art und das gilt auch für die<br />

Angel Air SJPCD 197<br />

Arrangements, die von Liedern auf akustischer<br />

Basis über sparsame Begleitung bis<br />

zu den vollständig besetzten Songs reichen.<br />

Und es gilt auch für seine Texte, die von<br />

witzigen Momentaufnahmen bis zu politischen<br />

Aussagen gehen. Es ist diese umfassende<br />

Klasse, die seine Qualität ausmacht<br />

und die diese Platte prägt. Da bräuchte es die<br />

Ausstrahlung des Sängers Deke Leonard<br />

nicht, aber sie hilft definitiv. Wie er beispielsweise<br />

den Blues The Thrill Of Revolution<br />

interpretiert, das stellt ihn auf einen Level<br />

mit Bruce Springsteen. Diese Intensität und<br />

Emotionalität zeichnet diese Produktion aus<br />

und deswegen ist das eine fantastische Rockplatte<br />

im Stil und dem Klang der 70er Jahre.<br />

MR<br />

Flohmarkt<br />

Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarkt<br />

kosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile =<br />

45 Schreibmaschinen-Anschläge) 0,55 Cents.<br />

Flohmarkt Anzeigen werden nur veröffentlicht,<br />

wenn der Anzeigentext maschinengeschrieben<br />

eingereicht wird und die Bezahlung<br />

mittels beigelegtem Verrechnungs-<br />

Scheck erfolgt.<br />

Bitte Katalog anfordern. Welchen wünschen<br />

Sie? Katalog für deutsche Singles oder englische<br />

Singles, deutsche CD’s oder englische<br />

CD’s oder deutsche LP’s oder MC’s sowie<br />

auch Videos. Gesamtauflage 400 Seiten.<br />

Jeder Katalog kostet 1,50 Euro, Ausland 3<br />

Euro, Gesamtauflage 5 Euro, Ausland 7,70<br />

Euro. Tel. & Fax: 04541 7601, 10-18 Uhr,<br />

Erhard Kraus, Herrenstr. 13, 23909 Ratzeburg<br />

Wooodstock – Musicworld - Magdeburg<br />

Schallplatten-CD’s-Musikvideos-Zubehör.<br />

Wir bieten ein Sortiment aus sämtlichen Stilrichtungen.<br />

LPs, Singles, 10, Maxis, Pic,<br />

CDs, MCs, Musikvideos, Bücher, Zeit-<br />

Oldie Markt 04/05 31<br />

schriften. Über 20.000 Titel. Raritäten und<br />

Normales in sehr gutem Zustand zu fairen<br />

Preisen. In unserem Zubehörshop findet ihr<br />

das komplette Programm, von der Schallplattenwaschmaschine<br />

bis zur Single-Geschenktasche.<br />

Anhörmöglichkeiten für CD + LP.<br />

Suchlistenbearbeitung und Versand. Ankauf<br />

zu Spitzenpreisen. Größere Sammlungen werden<br />

überall abgeholt. Sofortige Bezahlung.<br />

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 12.00-18.30 Uhr, Sa.<br />

11-13.30 Uhr. 39108 Magdeburg-Stadtfeld,<br />

Friesenstr. 54, Tel./Fax: 0391 733 738 5<br />

Amiga-LPs für chronologische Komplettsammlung<br />

gesucht. Kauf oder Tausch. Dr.<br />

Helm, Maxdorfer Straße 23, 06366 Köthen,<br />

Fax 03496-214032<br />

17.000 Original-Singles und -LP’s:<br />

www.elpishop.de, Tel: (0049) 2843/160 351<br />

Fax 160354<br />

Wollys Schallplatten- und CD-Börsen mit<br />

Film/DVD/Videobörsen 2005:<br />

3. 4. 05(So.) – Köln, Tanzbrunnen**<br />

10.4. 05(So.) – Aschaffenb., Unterfrankh. **<br />

24.4. 05(Sa.) – Frankfurt, Bürgerh. Bornh.**<br />

30.4. 05(Sa.) – Mannheim, Rosengarten.<br />

Mit Ihren OLDIE-Markt Kleinanzeigen<br />

erreichen Sie jeden Monat rund 30 000 Leser, und das zum günstigen Tarif der<br />

OLDIE-MARKT Kleinanzeigen. Keine andere Sammelzeitschrift bietet Ihnen für<br />

Ihre Verkaufs-anzeige oder Ihre Kaufwünsche einen ähnlich großen Verbreitungsgrad.<br />

Deshalb sollten sie<br />

Rechtzeitig schalten.<br />

Rechtzeitig tippen.<br />

Rechtzeitig schicken.<br />

11. April<br />

2005<br />

(Poststempel) bei der Post sein.<br />

Wenn Sie mit Ihrer Kleinanzeige im nächsten<br />

OLDIE-Markt dabei sein wollen, muß Ihre<br />

Anzeige spätestens am


32<br />

Oldie Markt 04/05<br />

1.5. 05 (So.) – Offenbach, Stadthalle<br />

7.5. 05 (Sa.) – Karlsruhe, Badnerlandhalle<br />

22.5.05(So.) – Essen, Grugahalle<br />

ohne Film/DVD/Videobörse - *. ** mit Comic-<br />

Börse. Info-/Standreservierung:<br />

Wolfgang W. Korte Veranstaltungen, Otto-<br />

Fricke-Str. 40, 61118 Bad Vilbel, Tel: 06101/<br />

128662, Fax. 06101 / 128663,<br />

e-mail: wwkorte@t-online.de,<br />

Internet: www.wollys.de<br />

Gegen Verkauf zum Gebot biete ich diesen<br />

Artikel an: Das 10 Bände umfassende Lexikon<br />

Book Of Popular Science vom Jahrgang<br />

1970. Es handelt sich um eines der weltweit<br />

angesehensten populärwissenschaftlichen<br />

Lexika aus dem englischsprachigen Raum,<br />

das auch schwierige Zusammenhänge relativ<br />

leicht darstellt und so begreifbar macht.<br />

Natürlich ist das Ganze in englischer Sprache<br />

geschrieben. Unter einem Preis von 20 Euro<br />

wird das Lexikon nicht abgegeben. Bitte<br />

beachten Sie, dass der Transport auf dem<br />

Postweg erfolgt und deswegen ca. 20 Euro<br />

Porto dazukommen. Bei Interesse bitte ich um<br />

Kontaktaufnahme unter<br />

Martin Reichold, Parkstr. 13, 90409<br />

Nürnberg, 0911/3602736<br />

San Francisco Poster, Underground Press,<br />

So. Cal. Oracle, International Times, Bücher,<br />

<strong>Magazin</strong>e, LPs, Singles, CDs aus Sammlungsverkleinerung<br />

abzugeben. Schau nach<br />

in: http://reiner-knorr.no-nameweb.de<br />

Biete ca. 80.000 Tinträger, von der ersten<br />

einseitigen Schellack-Caruso (30cm) bisd<br />

zur kleinsten: Gnom 15cm! LP’s 25cm. LP’s<br />

30cm. Singles+EP’s. CD’s. MP’s. Aus allen<br />

Bereichen: Rock, Pop, Jazz, Blues, Country,<br />

Klassik, Werbung. Kein Katalog! Bitte nur<br />

schriftliche Suchanzeigen mit Preisvorschlag<br />

an A.Amelang, Horstweg 32, 14059 Berlin<br />

Worldwide Collection: Buddy Holly And<br />

The Crickets. 78” / 45” / EPs / 10”-LPs/33”<br />

LPs. From USA – S.America – Europe / S.<br />

Africa / Asia and memorabilia only in Block.<br />

No items bids. Bids under<br />

67890 to Red. Oldie-Markt, Parkstr. 13,<br />

90409 Nürnberg, Germany<br />

OLDIE-MARKT<br />

DEPOTS<br />

Hier können Sie den OLDIE-Markt kaufen:<br />

X-Tone, Karl-Marx-Str. 43, 12043 Berlin<br />

Musicland, Klosterstraße 12, 13581 Berlin<br />

Plattenrille, Grindelhof 29, 20146 Hamburg<br />

Zander-Shop, Hammer Landstr. 84, 20537 Hamburg<br />

Flohmarkt<br />

MusicMusiqueMusik, Lärchenweg 2, 21493 Schwarzenbek<br />

Pressezentrum, Breite Straße 79, 23552 Lübeck<br />

Hot Shot Records, Obernstr. 31, 28195 Bremen<br />

Kramkiste, Schillerplatz 1, 31084 Freden<br />

Amsterdam Record Shop, Sternstraße 15, 44137 Dortmund<br />

33 1/3 Schallplatten, Moltkestr. 47, 47058 Duisburg<br />

Medium Buchmarkt, Rosenstraße 5-6, 48143 Münster<br />

Caterpillar, Elsaßstraße 19, 50677 Köln<br />

W.O.M., Zeil 90, 60313 Frankfurt/Main<br />

cdpost.de, Lindenstr. 21, 68309 Mannheim<br />

Möchten Sie auch in Ihrem Geschäft<br />

den OLDIE-MARKT verkaufen?<br />

Rufen Sie uns an unter Tel. 09 11 - 3 50 79 17


Impressum / Fortsetzungen Labelkunde & King Crimson<br />

?????<br />

Freier Raum<br />

Seite 33<br />

Fortsetzung von Seite 6<br />

der so schmucklos wie am Anfang war, sieht<br />

man vom m ab, das in der Art der mittleren<br />

Label gestaltet worden war. Ansonsten war<br />

die Farbe weiß, alle wichtigen Angaben<br />

standen über oder unter dem Mittel-Loch, was<br />

sonst noch wichtig war, tauchte auf der rechten<br />

Seite auf. Damit war die Geschichte der<br />

Jamie-7“es beendet. Zuerst trennte sich<br />

Duane Eddy von Lee Hazlewood, und als die<br />

beiden wieder in den späten 60er Jahren<br />

wieder zusammenkamen, geschah das auf<br />

dem neuen Label von Eddy, RCA. Ähnlich<br />

lief das mit den Schützlingen von Meaux,<br />

dem Sir Douglas Quintet: Das landete auf<br />

Philips. So entfiel irgendwann für Jamie die<br />

Geschäftsgrundlage und man musste das<br />

Fortsetzung von S. 10<br />

Oldie Markt 04/05 33<br />

1999<br />

1999<br />

Sub Rosa<br />

D: Blue Print BP 314 CD<br />

Tracks: Book Of Saturday / Heat Of The Moment / Sole Survivor / Quilmes / Battle Lines /<br />

Arkangel / The Smile Has Left Your Eyes / Easy Money / Emma / 30 Years / Hold Me Now /<br />

Rendez-Vous<br />

2000<br />

2000<br />

CD: Welcome To Heaven<br />

UK: Marquee Avalon MICP 10207, US: Giant Electric Pea GEPCD 1029 (As Sinister)<br />

Tracks: Heart Of Darkness / Say It Ain’t So / No Ordinary Miracle / Where Do We Go From<br />

Here / E-Scape / Another Twist Of The Knife / Silently / Before Your Eyes / Second Best / Real<br />

World / Love Is / Space And Time<br />

2001<br />

2001<br />

CD: Anthology<br />

UK: NMC PILOT 88<br />

Tracks: Caught In The Act / Have You Seen Her Tonight / Battle Lines / Jane / The Circle Of<br />

St. Giles / The Last Thing On My Mind / Desperate Times / Cold Is The Night / Paper Talk /<br />

Suzanne / Round In Circles / Crime Of Passion / Thrilled / I’ll Be There / Emma / Hold Me<br />

Now / Space And Time / After All<br />

2003<br />

2003<br />

CD: Rock Of Faith<br />

D: SPV 085-65562, US: Giant Electric Pea GEPCD 1035<br />

Tracks: Mondrago / Rock Of Faith / A New Day / I’ve Come To Take You Home / Who Will<br />

Light A Candle? / Nothing’s Gonna Stand In Our Way / Afro Mondo / I Believe In You / Take<br />

Me To The Waterline / I Lay Down / When You Were Young / Cold Comfort / God Only<br />

Knows (Live)<br />

CD: Live Ast XM Satellite Radio<br />

UK: Northern Line NLP 20031<br />

CD: Live In The Underworld<br />

UK: Classic Rock Legends CRL 1502<br />

CD: Live In Osaka<br />

UK: Blue Print LPTMQ 002<br />

CD: Live In Argentina<br />

UK: Blue Print LPTMQ 0010<br />

CD: Asia Story Feat. John Wetton<br />

UK: Déjà vu<br />

Tracks : Time Again / Solo Survivor / Don’t Cry / Video Killed The Radio Star / Only Time<br />

Will Tell / Rock And Roll Dream / Book Of Saturday / The Smile Has Left Your Eyes / Wildest<br />

Dreams / The Heat Of The Moment / Open<br />

CD: One Way Or Another (Ken Hensley/John Wetton)<br />

UK: Classic Rock Legends CRL 0884<br />

Tracks: One Way Or Another / Battle Lines / Emma / Hold Me Now / After All / Heat Of The<br />

Moment / Voice Of America / Prayin For A Miracle / Days Like These / Go<br />

CD: Downes/ Wetton (& Geoff Downes)<br />

UK: Classic Rock Legends CLR<br />

Tracks: Walking On Air / I Would Die For You / Only You / Running Out Of Time / Soul / Just<br />

As Long (As I Need You) / Don’t Say It Again / Oh! Carolann / Kari-Anne / Lost In America /<br />

Please / Summer / We Move As One / Christina<br />

2004<br />

CD: Amata Acoustic<br />

UK: Metal Mind Productions<br />

2004


34<br />

Oldie Markt 04/05<br />

Tourneen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!